er, derselbe habe Beweise für seine Behauptung. Gerade, wenn nun die letztere richtig wäre, würde daraus aber folgen, ein wie großes Element von Unsicherheit die Eisenbahnverstaat⸗ lichung in das gesammte deutsche Bahnwesen gebracht habe, so daß sogar manche Eisenbahndireltionen, um eine vortheilhaste Verstaat⸗ lichung zu erzielen, ihre Tarife und ihren Betrieb irrationell einrichteten. Man sehe wieder, daß jedes Ding, auch die Eisen⸗ bahnverstaatlichung, seine Schattenseiten habe. Er wünsche im Uebrigen Ermäßigung der Tarife auf der Rechten⸗Oderufer⸗ bahn; jedoch dürfe nur mit zulässigen Mitteln darauf hin⸗ gewirkt werden. t
Der Abg. von Lyskowski betonte, daß er als der Erste die Klagen über die oberschlesischen Kohlentarife hier vor⸗ gebracht habe, und drückte seine Freude über die Unterstützung aus, die er jetzt beim Abg. von Heydebrand finde. Redner bat, die Tarifvergünstigungen, welche jetzt bei Sendungen von mindestens 800 Ctrn. eintreten, auch für geringere Sendungen einzuführen, weil sie nur so den kleineren Grundbesitzern zu Theil wurden, die nicht auf einmal so große Transporte be⸗ ziehen könnten.
Abg. Verger erklärte die Behauptung des Abg. von Heyde— brand über den großen Wohlstand der Rheinprovinz für un— richtig; vor noch nicht langer Zeit sei hier die große Noth der Eifelgegend besprochen, so lägen auch im Hunsrück und Westerwald die Dinge und die Abgg. von Schorlemer und Windthorst würden gewiß aus ihren Wahlkreisen Gleiches be⸗ richten können. Ein Wohlstand existire nur im Rheinthale selbst und in den Industriebezirken. Diese Gegenden hätten aber die dort befindlichen Eisenbahnen selbst gebaut, und mit ihrer Uebernahme hätte der Staat ein so gutes Geschäft ge— macht, daß der Staat von dem Etträgniß im Osten der Monarchie hätte Sekundärbahnen errichten können. Redner erinnerte daran, wie er stets für die Bedürfnisse des Ostens ein⸗ getreten sei, so 1872 für die Memel⸗Tilsiter Bahn. Unbegreiflich sei ihm, daß der Abg, von Heydebrand den Westen der Mon⸗ archie als mit Kanalen reich versehen schildere; außer dem Rhein, der eine Gottesgabe sei, habe der Westen gar keine Wasserstraßen, während der Osten gerade durch die Initiative der Herrscher schon längst mit einem reichen Kanalnetz ausge— rüstet sei. Wegen der Tarife habe sich der Abg. von Heyde⸗ brand an die falsche Adresse gewandt; derselbe hätte sich nicht an die preußische Regierung, sondern an das in der Linkstraße im Verborgenen blühende Veilchen, Reichs- Eisenbahnamt ge⸗ nannt, wenden sollen. Ein Reicht-Eisenbahntarif existire in dem vom Abg. von Heydebrand gemeinten Sinne nicht that— sächlich, sondern nur als Postulat, und der Abg. von Heyde⸗— brand würde sich ein großes Verdienst erwerben, wenn derselbe auf Grund seiner traurigen Erfahrungen bei der Rechten⸗ Oderuferbahn sich um das schon längst gewünschte Reichs⸗ Eisenbahngesetz beim Reichskanzler bemühen würde.
Der Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa entgegnete, der Vorredner sei ja immer sehr wohlwollend, selbst bei seinen Belehrungen, die derselbe ertheile. Aber wenn dersel be zuletzt sage, er . sollte lieber das verborgene Veilchen in der Linkstraße aufsuchen, so könne er dem nicht Folge leisten, wenn er den Minister für Preußen leibhaftig vor sich sehe. Wohl aber möchte er wünschen, daß dieses Veilchen in der Linkstraße einmal in etwas nähere Beziehung treten möchte zu dem jetzigen preußischen Eisenbahn-Ministerium, dann hätte man das, was der Vorredner demselben angerathen habe, ohne Weiteres. Bezüglich der Wasserstraßen habe ihn der Vor— redner mißverstanden. Er habe nicht von den bestehenden künstlichen Wasserstraßen und vom Rhein gesprochen, den dem Rheinland der liebe Gott geschenkt habe, sondern nur von dem Kanal, der in erster Berathung das Haus jetzt beschäftigt habe und der ganz gewiß in hervorragender Weise dem Westen zu Gute komme. Wenn der Abg. Berger ferner gesagt habe, der Reichthum des Westens sei nicht weit her, so sei derselbe doch wohl etwas zu bescheiden gewesen. Außer⸗ dem habe der Abg. Berger in demselben Athemzug gesagt: „der Westen habe sich seine vielen Eisenbahnen selbst gebaut“. Wovon denn anders als von dem vorhandenen Kapital? Der Abg. Berger beweise also, daß er (Redner) Recht habe. Der Abg. Meyer (Breslau) habe sich an einzelne feiner Worte, die dem⸗ selben ganz besonders gut gefallen haben müssen, angeklammert und Deduktionen zum Theil humoristischer Natur daran ge— knüpft. Die Gründe aber zu seiner Wiederlegung habe der Abg. Meyer wohl verschleiern wollen. Wenn der Abg. Meyer sage, der Osten habe damals, als die Rechte-Oderuferbahn noch nicht gebaut gewejen sei, geschmachtet, und jetzt, wo man sie habe, seufze man, so sei das vollkommen richtig. Man habe allerdings nicht vorher ahnen können, daß Schlesien durch deren hohe Lokaltarife gepeinigt werden würde. Nicht über die Rechte-Oderuferbahn, sondern nur über deren hohe Lokal jrachten seufze man in Schlesien. Der Abg. Meyer werde wahr⸗ scheinlich dazon weniger bedrückt; aber die Landwirthschaft und die Industrie haben allen Grund zu seufzen und werden auch nicht eher aufhören, als bis Remedur geschaffen sei. Er babe nicht der Rechte-⸗Oderuferbahn insinuirt, daß sie die mög⸗ licst hohe Verstaatlichung durch ihr zahes Festhalten an den Tarifen erzwingen wolle. Er habe nur ausgeführt, gegen— über diesen Manipulationen müsse man zu der Ansicht ge— langen, als handele es sich nur darum, die Verstaatlichung zu einem möglichst hohen Preise herbeizuführen. Er habe auch nicht gesagt, es müsse der eine Landestheil genau ebenso viel Eisenbahnen haben wie der andere. Er habe im Gegen— theil den westlichen Landestheilen das größere Quantum von Eisenbahnen gegönnt. Er habe nur gewünscht, daß die Unzu— träglichkeiten, die man in Schlesien zu ertragen habe, obwohl Ober-Schlesien zur Zeit keine Staatsbahnen besitze, nach Mög⸗ lichkeit beseitigt werden sollten und dazu liege gewiß ein sehr triftiger Grund vor.
Der Abg. Dirichlet brachte in Erinnerung, daß die gün— stige Wechselwirkung zwischen Indusltie und Landwirthschaft eben nur in den Industriebezirken eintreten könne, in dem eigentlich Landwirthschaft treibenden Osten aber nicht existire. Die Ermäßigung der Tarife habe eine Grenze, bestimmt durch die Rentabilität der Bahn. Auch sei zu bedenken, daß die Regierung, welche durch Ermäßigung der Kohlentarife auch der Landwirthschaft helfen wolle, diese Unterstützung durch Erhöhung der Holzöl: wieder nehme, denn gerade die Land⸗ wirthschaft sei ein Hauptkonsument des Holzes, und wieder sei bier der Osten gegen den Westen benachtheiligt, weil im Westen der Landwirth auch Waldbesitzer sei.
Die Einnahmen wurden genehmigt. ;
Ueber die dauernden Ausgaben in Kap. 23, für den Be⸗ zirk der Eisenbahn-Direktion zu Berlin 44 150 000 6, referirte 4— der Budgetkommission der Abg. von Tiedemann (Bomst).
Die Kommission beantragte, sämmtlich: Titel unverändert
zu bewilligen, über zwei Petitionen um Gehaltserhöhung und um Anerkennung als Subalternbeamte erster Klasse von Be⸗ triebssekretären der Oberschlesischen Bahn und des Eisenhahn⸗ Direktionsbezirks Frankfurt a. M., bezw. der sammtlichen Staatsbahnen zur Tagesordnung überzugehen, und eine Peti⸗ tion des Berliner Ostendklubs um Rückverlegung von Bureaux der Eisenbahnverwaltung nach dem ehemaligen Ostbahnhofe event. Verwendung der Räumlichkeiten dieses Bahnhofes zu andern öffentlichen Zwecken — der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen, ob und wie die Geschäftsräume des Ostbahnhofes für andere Geschäftsräume nutzbar gemacht werden könnten.
Der Referent motivirte die Ablehnung der Forderungen von Gehaltserhöhungen damit, daß die Betriebssekretäre meist noch in sehr jugendlichem Alter in diese Stellen einrückten, und das Bedürfniß einer Erhöhung der Gehaltsminimalsätze daher nicht geboten sei.
Tit. 1 bis 4 fordern für Beamtengehälter 8 715 976 M
Der Abg. Büchtemann bemerkte, die Verstaatlichung der Eisenbahnen habe bis jetzt noch nicht die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Einnahmen und Ausgaben herbeigeführt, die man von dieser Konzentration der Ausgaben erwartet habe. Erst nach der Veränderung der Einnahmen und Aus—⸗ gabeverhältnisse werde auch eine Veränderung der Tarife möglich sein. Zu seiner Genugthuung seien die Unterbeamten in diesem Jahre etatsmäßig angestellt, und sei dadurch deren Stellung sicherer geworden. Die im vorigen Jahre vom Hause beschlossene Resolution, eine Uebersicht über die Gehaltsverhältnisse der Eifenbahnbeamten vorzulegen, sei in diesem Jahre beim Etat erfüllt. Er bedaure aber, daß diese Uebersicht sich nicht auf alle Beamtenklassen gleichmäßig erstrecke, Er vermisse die Kategorie der Betriebs sekretäre, deren Klagen er für besonders gerechtfertigt halte. Die Bureaudiätarien haben im Betriebsdistrikt Elberfeld Anstel⸗ lungsfähigkeit erhalten. Warum nicht in allen Direktions— bezirken? Auch die Telegraphisten haben sehr schlechte Chancen für die Zukunft, und es scheine eine Aenderung ihrer Lage nöthig. Von den Wünschen der Bahnmeister halte er beson⸗ ders zwei der Berücksichtigung werth, nämlich, daß ihre Ge— haltsansprüche berücksichtigt werden, und daß man ihnen wieder gestatte, in zweiter Wagenklasse befördert zu werden, um nicht ihre Autorität vor den Arbeitern zu vermindern.
Der Abg. Dr. Hammacher bemerkte, während früher bei den rheinischen Bahnen Feldmesser sowohl im Bahnbetriebe, als auch bei der Bauabtheilung beschäftigt gewesen seien, seien nur die ersteren von der Staatsverwalkung übernommen worden, und die letzteren, gerade die tüchtigeren Beamten, zu ihrem und des Dienstes Schaden unberüchichtigt geblieben. Die Regierung habe schon in der Kommission erklart, diese Verhaltnisse prüfen zu wollen; er hoffe, daß das bald ge— schehe. Für die Betriebssekretäre müsse in der ganzen Mon— archie ein einheitliches Avancement stattfinden; denn da die Bedingungen für das Invalidewerden sehr zufällig seien, seien jetzt die Chancen für Avancement in den verschiedenen Be— triebsbezirken sehr ungleich. Er wünsche auch, daß das Maximalgehalt für die Betriebsekretäre erhöht werde, es sei im Verhältniß zum Gehalt der Eisenbahnsekretäre zu gering, um so mehr, als die Betriebssekretäre jetzt nicht mehr in die höheren Aemter aufsteigen könnten. Er habe dies Alles nur erwähnt, weil er glaube, daß die Versprechun— gen, die dem Hause der Minister im vorigen Jahr bei Ge⸗ legenheit der von demselben selbst befürworteten Resolutson Rickert über diese Etatsverhältnisse gegeben habe, bisher noch nicht in genügender Weise erfüllt seien.
Der Abg. Berger erinnerte sich nicht, daß der Minister sich für die Resolution ausgesprochen habe, aber die große Mehrheit des Hauses sei dafür gewesen. Während 1872 bei der Bergisch⸗Märkischen Bahn 148 Eisenbahnsekretäre mit einem Gehalt von 600-900 Thaler und 189 Betriebssekretäre mit einem Gehalt von 400 —– 506 Thaler gestanden hätten, seien heute nur 129 Eisenbahnsekretäre J — davon auch noch 30 in Zukunft wegfallend — dagegen 364 Betriebesekretäre vorhan— den! Dabei komme es vor, daß einzelne Beamte das Maximalgehalt von 1200 Thalern erst mit 70 Jahren, an⸗ dere es gar nicht erreichten! Die Gehaltserhöhung der Be— triebssekretäre sei also dringend nöthig.
Der Regierungskommissar Reg.⸗Rath Dr. Dückers erwi— derte, die Regierung glaube den vorjährigen Beschlüssen über die Normalgehälter durch ihre Etatsaufstellung genügt zu haben, die das Resultat der Berathungen der betheiligten Ressorts sei. Bei einzelnen Beamtenkategorien, so bei den Betriebs— sekretären, scheine eine Gehaltserhöhung nicht erforderlich; vor einigen Jahren sei die Trennung der Betriebs- von' den Eisenbahnsekretären vor sich gegangen, und da an die letzteren größere Ansprüche betreffs der Intelligenz und Vorbildung zu stellen seien, müßten sie auch besser besoldet werden. In Aus— nahmefällen, wenn ein Betriebssekretär sich zu der höheren Stellung eigne, eine Vacanz aber nicht da sei, behalte sich die Regierung eine Ausgleichung der Gehaltunterschiede vor—
Der Abg. Frhr. von Schorlemer⸗Alst betonte, die Pe— tition der Bahnmeister sei, weil der Instanzenzug nicht er— schöpft sei, als ungeeignet zur Berathung im Plenum bezeichnet worden. Die Bahnmeister seien eine fehr wichtige Beamten— kategorie, weil von ihnen zum großen Theile die Sicherheit des Bahnbetriebes abhänge. Dieselben müßten faktisch Tag und Nacht zum Dienste bereit sein und tragen eine große Verantwortung. Deshalb müsse eine Gehaltserhöhung dieser Beamten ins Auge gefaßt werden. Er erkenne an, daß die Intentionen des Ministers auf Sparsamkeit gerechtfertigt seien, aber hier müsse die Sparsamkeit aufhören. Diese Bahnmeister müßten sich auch in ihrer Amtsehre gekränkt fühlen, wenn sie jetzt in der dritten Klasse befördert werden sollten; sie würden dadurch zu Unterbeamten herabgedrück, was sie nach ihrem Dienst und ihrer Vorbildung nicht seien. Darunter leide auch ihre Autorität den Unterbeamten gegen— über.
Der Abg. Berger erwiderte, die Sparsamkeit des Ministers sei hier unangebracht. Ein Bahnmeister müsse oft 17 km Hauptgeleise, 35 kin Nebengeleise, 220 bis 236 Weichen über— wachen und außerdem noch jährlich an 3090 Schriftstücke er⸗ ledigen. Diese Arbeit würde gewiß freudig gethan werden, wenn wenigstens die Besoldung des Amtes auskömmlich wäre, und wenn nicht den Bahnmeistern die Amtsehre gekränkt worden wäre, dadurch, daß sie jetzt mit ihren Arbeitern zu⸗ sammen dritter Klasse fahren müßten. .
Der Regierungskommissar entgegnete, da die Petition der Bahnmeister der Ministerialinstanz noch nicht vor— gelegen habe, könne dieselbe sich auch noch nicht darüber außern. Sachlich sei zur Gehaltaerhöhung zu bemerken, daß eine solche erst bei der Verstaatlichung eingetreten
sei, jetzt alse unnöthig erscheine, Die gewünschten Schreibhülfen würden den Bahnmeistern, die sehr viel schriftliche Arbeiten hätten, gewährt. Die sozialen Kreise, aus denen sich diese Beamten rekrutirten, pflegten ebenfalls nicht zweiter Klasse zu fahren, deshalb brauchten die Bahnmeister es auch nicht; übrigens seien häufiger Beschwerden des Publikums eingelaufen, daß diese Leute nach stundenlangem Wandern auf der schmutzigen Strecke, mit beschmutzten Kleidern in die Coupèz 2. Klasse gekommen seien, was zu Unzuträglichkeiten geführt habe. Der letzte Punkt der Petition betreffe die Uniform; sie sei allerdings einfach, aber die Rangstellung sei deutlich zu er—⸗ kennen.
Der Abg. Bachem erklärte, die Beschwerde der Bahn⸗ meister betreffs der zweiten Wagenklasse sei nicht ganz unge⸗ rechtfertigt. Die Leute seien gewiß anständig genug, um ihnen die Benutzung der zweiten Klasse zu konzediren; und wo sie etwa durch den Dienst auf der Strecke beschmutzt seien, würden sie sich auch wohl mit einem Coups dritter Klasse be⸗ gnügen. Bezüglich der Uniform beschwerten sie sich wesent⸗ lich über Zurücksetzung gegenüber den Bureaubeaniten. Man gebe doch gewiß zu, daß die Beamten des äußeren Dienstes mindestens ebenso gestellt werden müßten, wie die Bureaubeamten, denen nur Schreibwerk obliege. Jedenfalls müßte auch dafür gesorgt werden, daß die Bahn⸗ meister nicht ebenfalls mit Schreibwerk so überhäuft würden, daß ihr äußerer Dienst darunter leide. Die Regierung müsse hier um so mehr selbst die Initiative zu einer Besserung der Verhältnisse ergreifen, als die Leute sich scheuten, selbst ihre Beschwerden der Verwaltung vorzutragen. Seien doch sogar schon Bahnmeister bestraft worden, welche im Interesse des Dienstes eine Schreibhülfe verlangt haben. Was die Er— höhung des Gehalts betreffe, so habe ja hier eine kleine Bes⸗ serung mit der Einführung der Verstaatlichung stattgefunden; diese Besserung sei aber nahezu wieder beseitigt worden durch die. Entziehung der freien Uniform. Die Wünsche der Bahn— meister verdienten also bei der Wichtigkeit dieses Amtes wohl das Interesse und die Rücksicht des Hauses.
Der Abg. Dr. Hammacher bedauerte, daß der vorjährige Vorschlag, das Minimalgehalt der Telegraphisten herabzu⸗ setzen, das Maximalgehalt aber zu erhöhen, nicht erfüllt sei, da jetzt diese Beamten dauernd angestellt werden, sei eine Er⸗ höhung der Gehalte nothwendig, damit nicht Leute nach 20jähriger Dienstzeit mit ihrer Familie an der äußersten Grenze des nothwendigen Einkommens sich befänden; die Telegraphisten hätten ein verantwortliches, dabei aber durch seine Monotonie die Nerven aufreibendes Amt, das besser bezahlt zu werden verdiene; um nicht die Mehrausgaben zu groß zu machen, empfehle es sich eben, die Minimalgehälter, aus denen die einzelnen Leute ohnehin bald herausavanzirten, niedriger anzusetzen.
Hisrauf nahm der Minister der öffentlichen Arbeiten Maybach das Wort:
Ich bin mit Interesse den Debatten gefolgt, welche zu Gunsten der Betriebssekretaͤre, dann vorhin auch — streifend — der Bureau⸗ assistenten, weiter der Bahnmeister, jetzt der Telegraphisten, geführt worden sind. In früheren Zeiten, meine Herren, war es in diesem wie in dem anderen Hause Üblich, mit Geldanforderungen an die Regierung nicht selbst heranzutreten, sondern abzuwarten, ob die Re⸗ gierung forderte, und dann die Forderung zu gewähren oder nicht. Heute sind Sie sogar soweit gegangen, daß Sie über eine Petition, die als nicht geeignet zur Berathung an diefer Stelle erklärt wird, weil der Instanzenzug nicht innegebalten ist, hier weitläufig debattiren. Ich darf als Mitglied dieses Hauses sagen, daß ich eine solche Entwicke— lung der Dinge im Interesse der Verwaltung beklagen muß. Wenn Sie auf diesem Wege fortfahren, und wenn Jeder von Ihnen — ich könnte ja ganz gewiß auch so auftreten — der eine für einen Beamten dieser oder einer anderen Kategorie, für einen Weichensteller, für einen Portier, Bahnmeister u. s. w. eintreten wollte, dann werden Sie stets neue ungemessene Forderungen hervorrufen, denen zu genügen keine Verwaltung im Stande ist. Wir haben uns angelegen sein lassen, — und dafür habe ich das dankbare Zeugniß aus den bethei⸗ ligten Kreisen — die Besoldungen aufzubessern, den besonderen Ver— haͤltnissen der Eisenbahaverwaltung, soweit möglich, Rechnung tra—⸗ gend. Der gegenwärtige Etat beweist Ihnen, indem wir beinahe 000 Beamte mit einer erheblichen Summe im Gehalt aufgebessert haben, daß wir das Versprechen, die Sorge für die Beamten, die wahrlich uns ja vielleicht noch mehr am Herzen liegt, als Ihnen, nicht vernachlässigen zu wollen — daß wir dieses Versprechen erfüllt haben, und ich halte es für meine Pflicht, das auch in Zukunft zu thun. Aber ich habe auch andere allgemeine Rücksichten zu nehmen. Wohin sollen wir mit unseren Staatsfinanzen schließlich gerathen? Es wird insbesondere bei den Staatsbahnen gedrängt auf Herab— setzung der Tarife nach allen Richtungen für die Montan⸗ industrie, für die. Landwirthschaft und weiß Gott. was sonst; man will mehr Züge — (sehr richtig! links) — sehr xichtig, sagt Herr Büchtemann; ich finde auch nichts dagegen zu erinnern, wir werden diesen Anregungen, soweit sie begründet sind, gern gerecht werden. Aber das läßt sich nicht alles auf einmal machen. Zugleich werden wir gedraͤngt, wir sollen die Beamten vermehren, boͤber be— solden. Ja, meine Herren, das Drängen ist leicht gemacht; die Ver⸗ antwortung für den Erfolg hat schließlich doch die Regierung.
Und deshalb, meine Herren, kann ich nur dem allgemeinen Wunsche Ausdruck geben, daß Sie, wie früher, auch heute das Vertrauen bewähren, daß die Regierung ihrer Pflicht, auch für die Beamten zu sorgen, in vollem Maße eingedenk ist, und auch eingedenk bleiben wird. — Wir werden, was die Staatsbahnen angeht, die Verhält⸗ nisse der einzelnen Kategorien genau ins Auge fassea und berechtigten Wünschen und Beschwerden nach Möglichkeit Abbülse schaffen; Sie dürfen sich darauf verlassen. Allein allen Wünschen Rech— nung ju tragen ist hier wie anderswo, unmöglich, und wenn Sie, wie bereit; oben allgemein bemerkt, derartigen Wün— schen, die Ihnen in etwas berechtigt scheinen, jedes⸗ mal so laut das Wort reden, werden Sie Anträge aus der Erde stampfen, deren Erfüllung Ihnen wie uns unmöglich ist. .
Dann ist nebenbei geklagt worden über zu rieles Schreibweck.
Soweit diese Klage berechtigt ist, kann Niemand mehr darin ein stimmen, als ich. Allein, bedenken Sie, wir befinden uns in einer Uebergangzperiode, wo die Durchführung der Organisation mit be⸗ sonderen Schwierigkeiten verknüpft ist, und wir noch lange nicht auf dem Felde uns befinden, auf dem uns zu befinden wir wünschen müssen. Wir haben Arbeiten in den letzten vier Jahren unter Beihülfe der porzüglichen Kräfte, die der Regierung zur Verfügung stehen, hier und in den Provinzen ausgeführt, wie sie noch in keinem anderen Staate durchgeführt sind. Wir haben in den letzten drei bis vier Jahren über MM km Privateisenbahnen — die Zabl ist mir nicht genau gegenwärtig — neu übernommen und in die Staatsverwaltung über⸗ geführt, beinahe MM km in Betrieb gesetzt, fast 2000 km. neu in Bauangriff genommen, für über 4006 km neue Bahnen die Vor—⸗ arbeiten gemacht — ich bitte Sie, ist es da zu verwundern, wenn . und da das Räderwerk noch nicht so ganz gut geht, wie es gehen sollte⸗ . . Ich, glaube, daß die Staats⸗Eisenbahnverwaltung bewiesen hat. daß sie ihrer Aufgabe vollkommen gewachsen ist und auch den Willen hat, den Anforderungen, die man an ein wohlgeordnetes Eisenbahn⸗ verkehrswesen stellen darf, gerecht zu werden. ; ö
ch bitte Sie, unterstützen Sie die Staatsregierung in ihrem Interesse auch durch Ihr Vota.
(des Redners) Partei gelte, unberechtigte An
r 77
Der Abg. Cremer bemerkte, die Rechte habe volles Ver⸗ trauen zum Minister und sei entschlossen, denselben siets zu unterstützen. Dies könne aber doch nicht hindern, berechtigie Wünsche der Beamten von der Rechten unterstützt würden. Die Stellung der Bahnmeister fei eine wie früher; aus den ehemaligen Aufsichts nisce Beamte geworden. darum, aus welcher sozialen Stellung seien, sondern welche Stellung sie bekleideten. doch sagen, sie nehmen im äußeren Stellung ein, wie die Stations vor mit etwas mehr Arbeit. Gehaltserhöhung empfehlen.
Der Abg. Frhr. von Schorlemer⸗Alst bezeichnete es als ein Recht des Hauses, auch für einzelne Beamtenkategorien einzutreten; finanzielle Schwierigkeiten erhöhung dieser Beamten kaum hervorrufen.
Der Abg. Büchtemann erklärte, der Minister
beamten seien tech⸗ Es handele sich auch gar nicht sie hervorgegangen — Da muͤsse man Dienst vollständig die selbe steher auf der Station, nur Deshalb könne er nur ebenfalls die
werde die Gehalts⸗
stets an seiner Seite finden, wenn es forderungen abꝛuwehren, namentlich die
billige Transporttarife. daß einmal
ganz andere
bei der Vertagungsde
werde seine dürfniß empfindet, jetzt nach dem
übertriebenen agrarischen Anforderungen,
ͤ Der Staat sei ni solche Vergünstigungen zu gewähren. leisten, würde die schwerste Aufgabe des ebenso wie seine Partei unberechtigte A wünsche dieselbe gerechtfertigte berücksich
für 1853.84 eine mehrwöchige Unterbr treten zu sehen. So weit dafür der W
Bahnmeistern scheine ihm eine solche vorzullegen. Der Titel wurde darauf geneh antrag wurde ebenfalls angenommen.
uh rauf vertagte sich das Haus um 4 Uhr auf Montag r.
—————
betreffend allzu cht in der Lage,
Dem Widerstand zu Ministers sein. Aber nforderungen ablehne, tigt zu sehen. Bei den
migt; der Kommissions⸗
— Die in der Fekitag ben di gzung des Reichstags atte vom Staats-Minister
gehaltene Rede hat solgenden Wortlaut: Die Regierung hat aug den Verbandlun nehmen ju müssen geglaubt, daß die Me
Scholz
gen des Reichstags ent⸗ d hrheit desselben das Be⸗ Abschluß der Berathuug des Etats echung der Arbeiten hier ein- unsch mit bestimmend ist, ein
Preuß. Staats Anzeiger und das Central · andels· register nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Neichs Anzrigers und Königlich Kreußischen Staal Anzeigers:
Berlin 8wW., Wilhelm ⸗Straße Nr. 82.
** 83
ö ; 1 Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl.
serneres Zusammentaaen mit Landtagen der Einzelstaater, in sbesondere wit dem Preußischen Landtage zu rermeiden, so kommt nun? aue dings in Betracht, daß ein folches Zusammentagen, so lange die gegen⸗ wärtige Lage unserer Gesetzgebung unverändert bleibt, an und für sich ganz unvermeidlich ist, daß daffelbe insbesondere auch durch eine Beschrankung der Arbeit des Reichstags ohne Benachtheiligung der Reichsaesetzßebung, alfo ohne Benackheiligung des Reichs, ni dt Feientlich vermindert werden kann, und daß daher Ashülfe der Uebel⸗ stande, die ein solches Zusammentagen jetzt mit sib bringt, anderweit wird gesucht werden müssen, worauf auch die Sorge der Regierung unablässig gerichtet ist. Während demgemäß die verbündeten Rezie⸗ tungen ibrerseits gewünscht und gehofft haben, daß der Reichstag die are ßen und wichtigen Aufgaben der Session ohne eine weitere interbrechung würde erledigen können, glaubte die Kaiferliche Regierung doch, jetzt, nachdem wenigstens bie Fänen Aufschub zu⸗ lafsenden Verathun gen des Reichs haus aitz Etats für 1883/84 beendet ind, augzsichts des von dem Reichstage anscheinend dringend empfun— denen Bedürfnisses einer mehrwöchigen Unterbrechung seiner Thatig⸗ keit und angesichts des Art. 17 der Verfaffun ** . dem Kꝛiser zustebt, den Reichstag zu vertagen, Ihren Wünschen in der Weise entgegenkommen ju können, daß sie mit der Vorlage, die seyt zur Berarbung steht, die Zustimmung des Reichstags zu der Vertagung desselben bis zum 3. April beantragt
1. Steckbriefe und UVntersnehangs - Sachen.
n. dergl.
U. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher
3. Verkäufe. Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verlsos ung, Amortisation, Zinszahlung
5. Industrielle Etablissements, Fabriken
und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekannt 7. Literarische Anzeigen.
S. Thester - Anzeigen. 9. Familien · Nachrichten.
. . — nzeiger. * Inserate nehmen an: die Annoncen Erpeditionen des
achnupgea.
In der Börs en- beilage. R *.
„Invalidendank⸗, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen · BGureaux.
Steckbriefe und untersuchungs-TSachen. 7923]
dem 1. November 1877 erlassene und unter dem
24. Ste den 15. Februar 1883. beim Königlichen Landgericht.
074]
ring von Unterschwappach vom 26. v. M. har durch , . des Verfolgten seine Erledigung ge⸗ unden. Der Untersuchungsrichter.
so5as]
geselle August Koppe, geboren am 14. Oktober 1858 zu Groß⸗Nossen bei Münsterberg in Schlesien, zu⸗ letzt zu Barth aufhältlich. 2) der Seefahrer Her⸗ mann Emil Franz Ohlrich, geboren am 7. Juni 1859 zu Anclam, zuletzt zu Wieck auf Darß auf⸗ hältlich, 3 der Seefahrer Franz Langfiel, geboren am 5. November 1860 zu An⸗ lam, zuletzt zu Franzhurg, au hältlich, werden be— schuldigt: als Wehrpflichtige in der Absicht, sich ; dem Eintritte in den Dienft des stehenden Heeres ste oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgeblet verlassen oder nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebie⸗ tes aufgehalten zu haben, Abs. 1 Nr. I St. G. B. Diefelben werden auf den 16. April 1883, Vormittags 114 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu 8
Stralsund zur Hauptverhandlung geladen. Bei un 3 entschuldigtem Ausbleiben werden diefelben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem geg Civil vorsitzenden der Ersatz⸗Kommission des Aus—= hebungebezirks Münsterberg und Änclam über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus— estellten Erklärung verurtheilt werden. chluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts
SEtectbriefserledigung. Der hinter den Registrator Lindemann unter
. 1882 und 11. Dezember 1882 erneuerte brief wird zurückgenommen. Nen · Ruppin, Der Untersuchngsrichter
Der Steckbrief gegen den Diener Franz Schen⸗ Frankfurt a. M., 17. Februar ' 18335.
Oeffentliche Ladung.
Die nachbenannten Personen: 1) der Schmiede—⸗ n
Karl Friedrich
Vergehen gegen §. 140
Durch Be⸗
ng der dieselben möglicherweise treffenden
Königliche Staatsanwalt⸗
[6900] Die Handlung Salomon Fischer's Wittwe zu Ge Tarnowitz, vertreten durch den Rechtzanwalt Neu⸗ kirchner daselbst, klagt gegen die Erben des ver— storbenen Häuslers Constantin Kowollik zu Neu Repten, nämlich: I) die Wittwe Marianna Kowollik,
2) die minsrenne Clara Kowollik, vertreten durch
mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten die als Erben des verstorbenen Conftantin Kowollik zu Neu Repten, soweit der Nachlaß reicht, zur Zahlung von 9 Mark 43 Pfg. 1. September 1889, und ladet die Beklagte zu 1) jur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor das Königliche Amtsgericht zu Tarnowitz auf
Zum Zwece der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. ö s Tarnowitz, den 9. Februar 1883. 2)
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. II.
fas Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Samuel Scott und der frühere Eigenthümer Richard Kirschner zu Janowitz, Kläger und treten dürch den Justiz Rath Orgler hierselbst, haben in ihrer Prozeßsache wider die Geschwister Jahnz,
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Oesfsentliche Zustellung.
Witt geborene Gowik, früher zu Neu Repten, jetzt flüchtig,
ihren Vormund, Häusler Martin Wypid k, zu Neu Repten, ö 256. wegen Forderung für gelieferte Waaren,
nebst 66 /o Zinfen seit dem
den 30. März 1883, Vormittags 9 Uhr.
Krautwurst,
zu Wongrowitz Berufungskläger, Beide ver⸗
a. die Louise Benigna, verehelichte Petrich, im Beistande ihres Ghemannes Petrich zu Mietschisko, jetzt unbekannten Aufenthalts, b. die Emilie Malwine Jahnz in Mietschisko, c. die Clara Florentine Jahnz, verehelichte Neu⸗ mann, im Beistande ihreg Ehemannes Ferdi⸗ , , n. in Miloslaw, d. die Martha
malie, e.
Vormund Benjamin Kurtz zu Gruntowitz, Be⸗ klagte und Berufungsbeklagte, wegen Ansprüche auf eine Spezialstreitmaffe, gegen das am
chelichte Petrich, im Beistande ihres Chemannes Petrich zu Mietschisko, jetzt unbekannten Aufent⸗ halts, zur mündlichen Tufung vor den ersten Civilsenat des Königlichen Ober Landesgerichts zu Pofen auf
mit der Aufforderung, einen bei Oꝛrer Landesgericht Henn gwec der ff um Zwect der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Berufung bekannt gemacht. Posen, den 15. Februar 1883.
. . Storz, Gerichtsschreiber des Königlichen Ober⸗Landesgerichts. 7779 treten durch
frau von Ludwig Debgisicux, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen Forderung von 681K 78 Mark, mit dem An“ trage Kaiserl. Landgericht wolle die Beklagte kosten⸗ fällig verurtheilen an den Kläger zu zahlen I) die hierselbst vam 23. Dezember iss? und vom 35. Za! Summe von CS c 7s 8 nebst 5 Zinfen vom nuar 1883 ist das Bermögen der Angeklagten 26,
er e d der K
Beldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Hö * ; pon j. z M mit Beschlag ö . . gegen dieselben genommene Hypothekinskription, . Januar 1883. )
schaft.
selbe unter dem 5. November 1881 erlassenen Zahl⸗ befehls, 3) die Kosten einer unter dem 6. ger ,
das Vergleichtamt Diedenhofen und fader die Be— klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die JI. Landgericht zu Metz anf den 2. Mat 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Metz, den 15. Februar 1883.
(7785 Rechtsanwalt Josephthal dahier
handlung Simon Bernhard Levi zu Breslau gegen
Landgericht dahier eine Klage vom 24. Oktober 1883 , ö und darin den Antrag gestellt zu er— ennen:
1) die Verklagte ist schuldia, an den Klagetheil
Zur Verhandlung dieser Klage ist beim K. Land gerichte Nöürnberg, Kammer für Handelsfachen, auf
Termin bestimmt, Prozeßgerichte scheinen die unbekannt wo? sich aufhaltende Be⸗ klagte andurch geladen wird.
Nürnberg, 16. Februar 1883.
17972 Der Sattlermeister Paulus Reichel von Ger—⸗ hardshofen hat als Bormund des am 15. August den Eduard Berthold, letztere iss) Beide noch minorenn und vertreten durch ihren Soh knecht Karl Michael Schönig aus Marktsteft Klage , k und Alimentation gestellt und eantragt:
20. Dezember 1882 verkündete Urtel der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts ju Gnesen, Berufung mit dem Antrage ein⸗ gelegt: ; unter Abänderung des gedachten am 20. De— zember 1882 verkündeten Urtels der 15. Cidil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Gnesen zu erkennen, daß die in der Richard und Johanna Kirschner'schen Zwangs ver⸗ steigerungssache des Grundstüͤcks Janowitz Dorf Nr. 16 im Vertheilungetermine den 31. Januar 1882 aus dem Intabulate Äb⸗ theilung III. Nr. 8 angesegte Kirschner⸗ Schott⸗Jahnz'sche Streitmaffe von 3588 4 52. 3 nebst den aufgelaufenen Zinsen den Klägern zuzusprechen und die Beklagten schuldig, saͤmmtliche Kosten des Rechtsstreits zu tragen,
d. laden die Mitbeklagte Louise Benigna, ver⸗
Verhandlung über die Be—
den 389. April 1883, Mittags 12 Uhr, dem gedachten zugelassenen Anwalt zu be—⸗
Oeffentliche Zustellung. Henrequelle Martial, Kaufmann in Metz, ver⸗ . Rechts anwalt von Kaldenberg, klagt en die Chellet Marie, in Gütern getrennte Ehe⸗ früher in Queuleu,
September 1880, 2) die Koften eines gegen die⸗
die Kosten einer Vorladung vom 7. 127 80. vor Civilkammer des Kaiserlichen
einen bei dem gedachten richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. )
J 656 ger, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.
Oeffentliche Ladung. hat unterm Oktober 1882 Namens der Furnir⸗ und Holz⸗
Fournirhändlerin Amy Seiler zu Parig beim KR.
s4b8 „ und 9g65 . 73 3 Wechfelfumme sammt 6 o/ o Zinsen daraus vom Klags zustellungt⸗ tage an zu zahlen und sämmtliche Streits kosten mit Einschluß der im Arrestverfahren er— wachsenen zu fragen,
das Urtheil wird für vorläufig vollstreckbar erklärt.
Freitag, den 16. März 1883, Nachmittags 3 Uhr, Sitzungssaal Nr. 44, in welchem durch einen beim zugelassenen Rechtsanwalt zu er⸗
Der R. DObersecretair: t aier.
Oeffentliche Zustellung.
gebornen Karl. Paul Reichel, unehelichen nes der Anna Reichel von da, gegen den Hauß—
demselben das
sollte, zu bezahlen, und ladet den Beklagten K
Termin.
43906
I) des auf
kassenbuchs Nr. 39,412,
buchs Nr. 67,932,
beantragt worden.
anzumelden,
gen wird.
verstorben.
zeitig bestimmt, daß
lassen:
d. Catharina, Lüdersdorf,
einen Vollbruder,
den Beklagten für schuldig zu erkennen die Vaterschaft zu Karl Paul Jei cn anzuerkennen. 1. gesetzlich beschränkte Erbrecht nach Maßgabe des 8. 652 Theil 1. des preuß. Landrechts einzuräumen, einen monat⸗ lichen vorauszahlbaren Alimentationsbeitrag von s „1 bis zum vollendeten 14. Lebensjahre des k . , ,, . die etwaigen des
andwerkerlernungskosten, sowie die Kur und Beweisurkun spätestens im Aufgebotstermi Begräbnißkosten, falls das Kind innerhalb der ,, . ö Alimentationsperiode erkranken oder versterben
det arl Michael Schönig aus Marktsteft, nun unbekannten Aufenthalts, zur , lichen Verhandlung über dicfe Klage zu den vom K. Amtsgericht Kitzingen auf
Freitag, den 13. April l. 9 j Vormittags 10 uhr, im diesgerichtlichen Sitzungssaale
Zum Zwecke der öffentlichen 3 Auszug hiemit bekannt gemacht. Kitzingen, den 17. Februar 1883. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Der K. Sekretär: Unger. ö. Anfgebot. Es ist das Aufgebot folgender der hiesigen städtischen Sparkasse: es den Namen „Rudolf Wilhelm Erich 9. Krüger‘ ausgefertigten, über 92 J6 53 la a⸗ tenden Sparkassenbuchs N von dem Fischler Wilhelm Krüger in Lichten
erg, 2 des auf den Namen „Hans Borsikowsky“ aus—⸗ gefertigten, über 132 M 3 3 lautenden Spar⸗
von dem Gärtner August Borsikowsky hier, 3) des auf. den Namen „Anna Grieger“ ausgefer⸗ tigten, über 51 S. 81 3 lautenden Sparkassen⸗
von dem Tischler Grieger hier,
Die Inhaber der Sparkassenbücher werden auf— gefordert, spätestens in dem auf
den 19. Mai 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Indenstraße 981. Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte Nr. 8 tzumelden, und die Spar kassenbücher vorzulegen, ir, n widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfol⸗
Berlin, den 6. Oktober 1882. Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 54.
lie geumbeg ir ost n go April
In Krumbeck bei Lübeck ist am 29. April 1874 2ę3f werden:; es si der Vollhufner Johann Detlev Techau, am 11. Ja- e dn gerte, n kind nuar 18853 ebendaselbst dessen hinterlafsene Wistwe Johanna Margarethe Dorothea, geb. Bruhn, m. Die Ehe der Verstorbenen war kinder⸗ los. Dieselben haben am 27. Mai 18652 vor dem Landamte in Lübeck eine wechselseitige Schenkung ihres gesammten Vermögens vollzogen und' gleicht
nach dem Absterben des Längstlebenden von ihnen von dem alsdann vorhandenen Nachlasse desselben zwei Drittheile legitimirenden Erben des Detley Techau und ein Drittheil den Erben der Ehefrau Johanna Margarethe Dorothea Techau, geb. Bruhn, zufallen solle.
Soweit ermittelt hat als gesetzliche Erben hinter—
J. der Vollhufner Johann Detlev Techau:
I) die Kinder eines vor dem Erblasser ver storbenen Vollbruders Peter Hinrich Techau zu Schürsdorf bei Schwartau, nämlich:
a. Heinrich Techau, Wirthschafter in Krumbeck, b. August Techau, Privatier in Ahrensböck, C. Dermann Techau, Eigenköthner in Schürz⸗ dorf bei Schwartau, t geb. Techau, Ehefrau des Krämers Friedrich Arp zu Palingen bei
e. Nicolaus Techau, Landmann in Schürs— dorf bei Schwartau,
2) den Sohn einer vor dem Erblasser verstor— benen an den Hufner Blöcker in Krumbeck verheirathet gewesenen Schwester:
Ferdinand Blöcker, Insasse des Arbeits- hauses zu Zarpen. Il. Die Wittwe Johanna Margarethe Doro⸗ thea Techau, geb. Bruhn,
den Privatier Heinrich Bruhn in Leipzig, Auf Antrag des Rechtsanwalts Pr. Ph.“ B. Plesging für den zur Regulirung des Nachlasses be⸗ stellten Auktionator Adolph Aemilius Schmidt er⸗
ustellung wird dieser
r. 21,595,
den sich als solche Ehemannes Johann
e ich unter Anberaumung des Aufgebots⸗ termins auf Freitag, den 1. Juni 1883, Vormittags 11 uhr, ein Aufgebot I) an Alle, welche Anspruch auf Befriedigung aus dem Nachlasfe der genannten Gheleute Techn haben, ihre Ansprüche mit Ängabe des Stur und des Umfanges, unter Beifügung der
Tit. II.
anzumelden, unter dem Rechtsnachthesl, daß die nicht angemeldeten Ansprüche an den Nachlaß nur noch in soweit geltend gemacht werden können, als derselbe mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzun⸗ gen, durch Befriedigung der angemeldeten oder bekannten Ansprüche nicht erschöpst ist, an die unbekannten Erben der Eheleute Techau: ibre Erbansprüche unter Angabe des Grundes Ind des Umfanges und unter Beifügung der Beweisurkunde, spätestens im Aufgebots termine anzumelden unter dem Rechtsnachtheile, daß die nicht angemeldeten Erbansprüͤche bei der Regu⸗ lirung des Nachlasses nicht berücksichtigt werden. „Die vorstehend unter J. und JJ. genannten Erben sind rückhsichtlich ihrer Erbansprüche von der Anméel— dungspflicht befreit. Lübeck, den 10. Februar 1883. Das Amtsgericht, Abth. II. Asschenfeldt, Pr. Pr. Achilles, Secret,
(7928 Aufgebot.
Im Grundbuche von Valbert Band VII. Blatt 9 stehen REubrict 1II. unter Nr. 3 und 8 folgende Posten eingetragen:
Nr 3. 109. Thlr., Einhundert Thaler, Cour. Darlehn mit fünf Procent Zinsen und den Kosten S Ooligat, jad. de 18. Dezember 1843 für den Gastwicth Wilhelm Turk zu Valbert auf die Par- bell Nr. 1 bis 17; eingetragen ex deer. de 1. September 1844.
ad 3. Vebenstehende 10) Thlr. ex docum. jnd. vom 18. Dezember 1843 sind dem Wilhel m' Köll zum Vestenberge durch gerichtliche Verhandlung vom 18, November 1851 cedirt und hat dieser in der selben Verhandlung dem Kapitale von 360 Thlr. ad Nr. 6 die Priorität eingeräumt. Vermerkt er deer. vom ö. , r 1851.
5 Thlr. — 2655 S, Fünfundachtzi Thaler, nebst 4) event. 5 Procent gu e . mäßige Forderung des Kleinschmiedz Gottfried Lück zu Blomberg aus der notariellen Verhandlung vom 29. Mai 1854. Eingetragen auf die Parzellen Nr. UL his 12 inkl, 14 bis 17 inkl. des Titelblatt zufolge Verfügung vom 31. August 1854.
Diese Posten sind bezahlt und sollen dieselben zur ͤ b jedoch die darüber gebildeten Hypotheken ⸗Urkunden angeblich verloren gegangen und, hat daher der Landwirth CGarl Stremmel zu Ingemeter⸗Hämmer bei Valbert das Aufgebot jener, Dokumente beantragt. Demgemäß geht an alle Diejenigen, welche Ansprüche an obigen beiden Posten zu haben vermeinen, die Aufforderung, diese ihre Ansprüche svätestens bis oder am 4. Mai, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtt gericht anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf jene Posten ausgeschlossen und dieselben demnächst gelöscht werden. Mrinertshagen, den 5. Januar 1883.
Konigliches Amtsgericht.
Verkäufe, Verpachtungen, Sub missio nen 1c.
ESubmission auf Noggenlieferung. Wir beab⸗ sichtigen, süur das Königliche HVarzkornmagazin in Osterode ein Quantum von 14110 09 Kilogramm Noggen, welches in der Zeit vom J. April bis Ende September d. J. in monatlichen Posten von 235 000 kg zu liefern ist, zu festem Preise im Wege der Submission anzukaufen. Verfiegelte Offerten, mit der Aufschrift ‚Roggenlieferung‘ ver— sehen, sind bis Donnerstag, den 15. März'd. N. Vormittags 19 Uhr, an unsern ohn fr den Bergwerks -Direktor Wöltge in Zellerfeld kostenfrei einzusenden, zu welcher Stunde die Eröffnung der⸗ selben im Geschäftslokale der Königlichen Berg⸗ faktorei zu Zellerfeld in Gegenwart der etwa er— schienenen Submittenten erfolgen wird. Die näheren Bedingungen können von dem genannten Kommissar gegen Einsendung von 40 3 Kopialien bezogen werden. Clausthal, den 15. Februar 1883. Kö⸗ nigliches Oberbergamt. Achenbach.
Eisenbahn⸗Direltions bezirk Elberfeld. Die gesammten Arbeiten und Lieferungen zur Her tellung der Hochbauten auf dem Bahnhofe Hilchenba sollen ungetheilt. im Wege der Submsssion verdungen werden. Zeichnungen und Bedingnißhest liegen in unserm biesigen Verwaltungsgebäude, Zimmer Nr.
anberaumten
Sparkassenbücher