1883 / 51 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Feb 1883 18:00:01 GMT) scan diff

der Eibprinz von Sachsen-Meiningen, hinter Höchst d enselben die Herren des Gefolges. Nachdem der Ober⸗-Ceremonien⸗ meister dem Throne gegenüber Aufstellung genommen und den Befehl zum Beginn der Cour erhalten hatte, defilirten vor Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten zunächst die Hofstaaten und Gefolge, und sodann sämmtliche inländischen Damen, und zwar vorab die verheiratheten. Nach der Cour der Damen folgte die Cour der Herren. Die Damen gingen einzeln, die Herren paarweise. Man entfernte sich durch das Rothe Gemach. Unmittelbar nach der Auf⸗ wartung zogen die Höchsten Herrschaften Sich aus dem Thron⸗ immer zurück, womit um 91 Uhr die Feierlichkeit ge— fn war.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften boten, ehe Höchst⸗ dieselben am gestrigen Abend die Cour der Hofgesellschaft entgegennahmen, einer größeren Anzahl Deputationen aus allen Theilen des Landes Gelegenheit, dem Erlauchten Paare die Glückwünsche zur Silbernen Hochzeit nachträglich darbringen zu dürfen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Höchstwelcher die große Generals-Uniform mit dem Bande des Schwarzen dk Erden und den Abzeichen des Hosen— band-Ordens angelegt hatte, führte die Durchlauchtigste Gemahlin, während Ihre Königlichen Hoheiten die Erb— prinzessin von Sachsen Meiningen und die Prinzessin Victoria sowie Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗ Meiningen hinter den Höchsten Herrschaften schritten. Von dem Schweizersaale aus begab Sich das Erlauchte Jubelpaar durch die Braunschweigischen Gemächer nach der Neuen Gale⸗ rie und nahm zunächst hier und später im Königszimmer die Vorstellung der Deputationen entgegen. Dieselben folgten sich also: 1) der ostpreußische Provinzial⸗Landtaqgh 2) der Prorektor der Universität Königsberg, Prof. Dr. Bauer, und der Geh. Regierungs⸗ Rath Prof. Dr. Friedländer, 3) der Provinzial⸗Ausschuß der Pro⸗ vinz Westpreußen, 4) der Provinzial Ausschuß der Pro inz Bran⸗ denburg und der Kommunal-Landtag der Kurmark, 5) die Aeltesten der Kaufmannschaft, 6) der deutsche Kriegerbund, D der Ober⸗-Landforstmeister Ulrici, zur Ueberreichung der Stiftung eines forstlichen Waisenhausfes, 8) der Verein für deutsches Kunstgewerbe, 9) das Dom⸗Kirchen-Kollegium und der Gemeinde⸗Kirchenrath, 10) die Regierungsbehörden der Provinz Pommern, 11) der Provinzial-Landtag der Provinz Pommern, 12) die Landstände der preußischen Ober⸗-Lausitz, 13) der Pro⸗ vinzial-Ausschuß der Provinz Schlesien, 14) der Proyvinzial⸗ Ausschuß und Landtag der Provinz Sachsen, 15) die schleswig⸗ holsteinische Provinzialvertretung, 16) die Prälaten und die Ritterschaft der Provinz Schleswig-Holstein, 17) der Pro— vinzial-Ausschuß und Kommunal-Landtag der Provinz Han⸗ nover, 18) der ständische Verwaltungsausschuß der Pro- inz Westfalen, 19) der westfälische Bauernverein, geführt durch den Freiherrn von Schorlemer-Alst, 20) der kommunal⸗ ständische Verwaltungsausschuß des Regieiungsbezirks Wies— baden und die Universitat Bonn. Im Königszimmer schlossen Sich Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm an. Die Höchsten Herrschaften be— grüßten dann noch in den Parade⸗Vorkammern das ge⸗ sammte Offiziercorps des 1. Garde⸗-Regiments z. F., sowie die Offiziers-⸗Deputationen des 1. Garde-Landwehr⸗Negiments, des Grenadier-Regiments „Kronprinz“ (1. Ostpreußischen) Nr. 1), des 2. Schlesischen Grenadier⸗Regiments Rr. 11, des Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 53, des 2. Schlefischen Dragoner⸗Regiments Nr. 8, des Kürassier-Regiments (Pom⸗ merschen) Nr. 2, des 2. Leib-Husaren-Regiments Nr. 2 und des Königlich Sächsischen 2. Husaren⸗Regiments. .

Alle. Deputationen beglückwünschten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten und überreichten zum Theil kostbare Adressen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung . der Abgeordneten befindet sich in der Ersten eilage.

In der heutigen (37) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der geistlichen 2c. An⸗ gelegenheiten von Goßler sowie zahlreiche Kommissarien bei— wohnten, setzte das Haus die zweite Berathung des Staats— haushalts für 1883/84 bei dem Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Ange— legenheiten fort.

Bei Kap. 121 der dauernden Ausgaben (Elementar— Unterrichtswesen, Schullehrer- und Lehrerinnen⸗Seminare) beklagte der Abg. Dr. von Stablewski die seit dem Ministerium Falk bestehende Machtvollkommenheit des Staates auf dem Gebiete der Kirche und der Schule, die nirgends in der Geschichte in solchem Grade sich finde. Das Falksche System habe aber auf dem Erzvater der Rrvolution, auf J. J. Rousseau be—⸗ ruht; seitdem sei es ja etwas besser geworden: es würden jetzt keine Simultanschulen mehr errichtet, aber auch die jetzige Unterrichts verwaltung entziehe den Religionsunterricht der Geistlichke t generell. Der Vorwurf der Reichsfeindlichkeit habe doch wohl keine Zugkraft mehr. Die Polen lebten in einem Zustande, der an religiöse Unterdrückung grenze. Er frage den Kultus-Minister, ob es nicht richtig sei, daß in allen Posener Simultanschulen kein einziger Katholik Rektor, kein einziger Lokalschulinspektor sei, und daß doppelt so viel evan— gelische als katholische Lehrer angestellt seien. Es gebe keinen anderen Ausweg als die Aufhebung der Simultanschulen, für deren Etfolge sich nichts anführen lasse. . ö

Der Abg. Steinbusch führte aus, daß jetzt seit sieben Jahren ein Ministerial-Erlaß in Kraft sei, welcher der Kirche ihr ureigenstes Recht genommen habe, nämlich das Recht auf Ectheilung und Leitung des Religions unterrichts. Die katho⸗ lische Kirche habe dieses Recht ausgeübt, bevor der preußische Staat existirte. Das Allgemeine Landrecht, die Schulregle— ments des vorigen und dieses Jahrhunderts bezeichneten es geradezu als eine Pflicht des Geistlichen, den Religions⸗ unterricht in den Schulen zu ertheilen. Der Falksche Erlaß vom 18. Februar 1876 bedeute das Staatsmonopol des schulplan⸗ mäßigen, Religionsunterrichts in der Vollsschule. Seit dem Wechsel im Kultus-Ministerium seien ja wiederholt Geistliche zu dem Religionsunterricht zugelassen worden, nur nicht, wie er eben vernommen, in den polnischen Landestheilen. Aber so lange der Falksche Erlaß bestehe, sei man nicht sicher, daß nicht bei einem Wechsel der Personen oder Gesinnungen die Unterrichts verwaltung wieder einen andern Weg einschlagen werde. Dieser Erlgß stehe in Widerspruch mit dem Art. 24 der preußischen Verfassung und mache denselben illusorisch. Dieser

Artikel sei auch nicht durch das Schulaufsichtsgesetz aufgehoben, denn der Minister habe ausdrücklich erklärt, daß der Art. 2 durch dieses Gesetz nicht berührt werde. Auf Grund der Ver⸗ fassung also bitte er, dem Staatsmonopol hier ein Ende zu . Segen für den Staat und die Kirche, für Land und Volk.

Der Abg. Seyffardt (Crefeld) bezeichnete die Aufhebung der Crefelder Simultanschule als eine Vergewaltigung. Die Bewohner von Crefeld hätten sich an das Abgeordnetenhaus gewandt, und die Unterrichtskommission werde ja nächstens darüber dem Hause Bericht erstatten. Der Kultus⸗Minister habe neulich gesagt, daß im kirchenpolitischen Kampf sein Wohlwollen nur bis an die Grenze der Gesetze gehe. Damit stehe sein Benehmen im Widerspruch. Im August v. J. habe er der Geistlichkeit die Schulaufsicht in den westlichen Provinzen massenhaft zurückgegeben und habe also diese Geistlichkeit zum Wächter eines Gesetzes gemacht, das sie, wie der Minister wohl wisse, nicht anerkenne und bekämpfe. Wunderbar sei das Zusammentreffen dieser Maßregel mit dem Ausspruch des Abg. Windthorst, daß der Kampf um die Schule ein noch viel heftigerer sein werde als der Kulturkampf. Der Minister habe dies für ein neues Programm gehalten, während es thatsächlich eine alte Forderung der Katholiken sei. Seine Freunde erwarteten nicht, daß der Minister sich zu ihrer An⸗ scht bekennen würde, aber sie hofften, daß er der Sisyphus⸗ arbeit entsagen würde, die weit gehenden Ansprüche der ka— tholischen Kirche in Bezug auf die Vergewaltigung der Schule mit dem altpreußischen Standpunkt zu versöhnen.

Der Abg. Strosser sprach die Hoffnung aus, daß der Staat in der heilsamen Institution der geistlichen Schulauf— sicht noch weiter gehen werde, als er in letzter Zeit gethan. In Bezug auf die Simultanschulen bitte er den Minister, die bereits ins Leben gerufenen wieder in konfessionelle Schulen zu ver⸗ wandeln. Der moderne Liberalismus führe die Freiheit im Munde, bringe aber die Knechtschaft Allen, die nach einer andern Fazon als er selig werden wollten. Gerade die Simultanschulen trügen viel zur Verschärfung des konfessionellen Gegensatzes bei. Die Schule müsse nicht nur Lehranstalt, sondern vor allem Erziehungsanstalt sein, dazu sei aber das religiöse Moment unentbehrlich. Aus der konfes sions⸗ losen Schule würde eine religionslose und aus dieser eine religionsfeindliche. In der Simultanschule könne vom Kirchengesang kaum die Rede sein. Der Ge— schichtsunterricht müßte über die bedeutsamsten Epochen hinweggehen, die Lesebücher könnten nur noch ver—— waschenes Zeug bieten, um nirgends Anstoß zu erregen. In Gießen seien zwei jüdische Lehrer angestellt worden, von denen der eine den Namen „Jesus“ auszusprechen verboten habe, weil das den jüdischen Schülern Aergerniß geben würde. Wohin man mit den Simultanschulen schließlich dafür böten die Schweiz und Holland abschreckende

eispiele.

Der Abg. Dr. Perger begrüßte es mit Freuden, daß in der Lokalschulinspektion eine Wandelung zum Besseren eingetreten sei; in seiner Heimath sicherlich werde der Minister dies bei dem treuen Sinn der Beyvölle— rung nicht zu bereuen haben. Redner beklagte es, daß kein praktischer Schulmann im Hause sei, der die Wirkungen des Gesetzes von 1872 genau kenne und hier mittheilen könne. In Ermangelung desselben habe er bei einem Schul⸗ lehrer Erkundigungen eingezogen, aber dessen Bericht laute sehr betrübend; namentlich die übermäßige Be⸗ tonung der Realien habe in den Volksschulen un— günstig gewirkt. Auf die Ausbildung des Geistes werde zu wenig gesehen; selbst die hier erscheinende „Pädagogische Zeitung“ glaube, daß die Ueberbürdung auf den Schulen durch die Bestimmungen des Gesetzes von 1872 gesteigert worden sei. Er bitte den Minister, hierauf sein Augenmerk zu richten.

Der Abg. Seyffarth (Liegnitz) erklärte, daß der Etat hier doch noch immer recht dürftig und kümmerlich aus— gestattet sei. Daß die deutsche Volksbildung zurück gegangen sei, müsse er bestreiten, und dies würde auch durch das Resultat der Rekrutenprüfungen wider— legt. In Bezug auf die Simultanschulen sei der Abg. Strosser gar nicht in die Tiefe des Prinzips eingedrungen; der— selbe habe nur verschiedene Anekdoten und Geschichten erzählt, die mit den deutschen Verhältnissen gar keinen Zusammenhang hätten. Wollten denn seine (des Redners) Freunde die Religion aufheben? Sie wollten der Kirche geben, was der Kirche gebühre, aber auch dem Staate, was diesem zukomme. Die Simultanschule vernichte nicht die Religion, sondern im Gegentheile, sie ver⸗ breite das echt christliche Prinzip der Toleranz und gegen⸗ seitigen Liebe. Die Simultanschule allein könne die religiöse KÄluft überbrücken, die Deutschland noch immer durchschneide. Der Abg. Strosser habe in einer früheren Rede die Lehrer der Unbotmäßigkeit beschuldigt. Er, als Mitglied eines der preu⸗ ßischen Lehrervereine, müsse erklären, daß dieser Vorwurf völlig ungerechtfertigt sei. Wenn man wirklich Beschwerden habe, möge man sie nicht in so allgemeiner Form vorbringen. Bezüglich der Lehrergehalte wolle er den Beschlüssen der Unterrichts— kommission nicht vorgreifen. Er bekomme viele Zuschriften, in denen Lehrer über unzureichendes Gehalt und Pensionsverforgung klagten. Auch die Alterszulagen müßten geregelt werden; daß dem bedeutende Schwierigkeiten entgegenständen, sei ja anzu— erkennen. Darin, daß eine Hebung der Verhältnisse der Volkslehrer nothwendig sei, stimmten, wie er hoffe, alle Par— teien überein.

Bei Schluß des Blattes erhielt der Abg. Dr. Windthorst das Wort.

Wie wir aus guter Quelle vernehmen, hat Se. Ma— jestät der Sultan zu Gunsten der Rheinüber— schwemmten den Betrag von 160 Pfd. Sterl. türk. be— willigt, und wird diese Summe an das Unterstützungs— Comité durch Vermittelung der Ottomanischen Bank gezahlt werden.

Allerhöchstenorts ist bestimmt worden, daß zur Dis— zosition stehende Generale, welche Chefs von Regimentern sind, sowohl zur General- wie zur Regi— ments-Uniform die aktiven Dienstabzeichen unverändert fort— zutragen und überall als aktive Generale lediglich nach Maß— gabe ih es Patentes zu rangiten haben. Gleiches hat auch hinsichtlich derjenigen zur Disposition stehenden Generale zu gelten, welche àz la suite eines Truppentheils oder à la suite der Armee geführt werden.

Durch Allerhöchste Ordre vom 10. Januar 1883 ist genehmigt worden, daß bei dem Grunderwerbe für die Seitens des Staates heabsichtigte bezw. unternommene Ausführung des Neubaues der sogenannten Stadtschleuse zu Bromberg

und der durch diesen Bau bedingten sonstigen Anlagen das Enteignungsverfahren nach Maßgabe des Gesetzes vom 11. Juni 1874 zur Anwendung gebracht werde.

Dem Kreise Münsterberg, im Regierungsbezick Breslau, ist unter dem 24. Januar 1883 für die von der Gemeinde Töpliwoda erbaute Chaussee, welche im Dorfe Töpliwoda von der Diersdorf⸗Toöpliwodaer Kreischauffee abzweigend, bis zur Nimptlcher Kreisgrenze führt und dort an die Silbitz⸗Siegrother Chaussee anschließt, gegen Ueber⸗ nahme ihrer künftigen chausseemäßigen Unterhaltung das Recht zur Erhebung des Chaufseegeldes nach den Bestimmungen des Chausseegeldtarifs vom 29. Februar 1840 einschließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung etreffen⸗ den zusätzlichen Vorschristen vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen mit der Maßgabe Allerhöchst verliehen worden, daß das gedachte Recht nur gemeinsam mit demjenigen ausgeübt werden darf, welches dem Kreise Nimptsch auf Grund des Allerhöchsten Erlases vom 7. Mai 1880 für die Silbitz-Siegrother Chaussee zusteht. Auch sollen die dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwendung kommen.

. In der Zeit vom 12. bis inkl. 31. März cr. und vom 2 bis inkl. 21. April er. finden hierselbst militärärztliche Operations- resp. anatomische Kurse statt, und ist zur Theilnahme an denselben eine größere Anzahl Asfistenz⸗ Aerzte 1. Klasse und Ober-Stabsärzte der Armee und Marine kommandirt worden.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats— Anzeigers“ ist eine „Besondere Beilage“ (Nr. 2), enthaltend Entscheidungen des Reichsgerichts, beigefügt.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 26. Februar. (Els. Lothr. Ztg.) Der Kaiserliche Statthalter hat durch Erlaß vom 23. Februar d. Is. auf Grund der von der Optionskommission in ihrer fechzehnten Sitzung abgegebenen Gutachten bestimmt, daß 413 Personen als elsaß-lothringische Staatsangehörige nicht zu betrachten sind.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 27. Februar. (W. T. B. ) Das Unterhaus begann heute nach der definitiven Er— 6 der Gewerbegesetznovelle die Generaldebatte über das

udget.

Belgien. Brüssel, 26. Februar. (Köln. Ztg.) Paul Metayer ist heute im Hospital gestorben. Sein Kamerad Eyvoect benimmt sich den Gerichtsbeamten gegenüber mit einer spöttischen Dreistigkeit, doch scheint er derjenige gewesen zu sein, der vor einigen Monaten zu Lyon im Theatercafẽ am Bellecourplatz die Bombe hat springen lassen. Die Be⸗ schlagnahme der Koffer und Briefschaften erfolgte hier bei einem Lampenarbeiter, Namens Delsaute, der an der Spitze einer kleinen Gruppe von Anarchisten steht.

Sroßbritannien und Irland. London, 27. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhaufes kündigte Northdeéote an, daß er am nächsten Montag den Premier Gladstone selbst darüber interpelliren werde, ob er den Tag für die Diskussion des Antrages, betreffend die Frei⸗ lassung Parnells und seiner Genossen, bestimmen wolle. Bei der fortgesetzten AIdreßdebatte brachte O Connor ein Amendement ein, in welchem unter Hinweis auf den Noth— stand in Irland erklärt wird: der Umstand, daß jede Zufage fehle, Gesetze über die Irland betreffenden dringenden Fragen einzubringen, erscheine geeignet, die Unzufriedenheit und das Mißvergnügen in Irland zu erhöhen.

Frankreich. Paris, 26. Februar. (Fr. Corr.) Der heutige Ministerrath böschäftigte sich außer mit der Er— ledigung der laufenden Angelegenheiten vornehmlich mit der Frage der zu ernennenden Unter-Staatssekretäre. Der Conseilspräsident Jules Ferry wünscht hierbei in der Weise zu verfahren, daß in den hauptsächlichsten Ministerien, als Aeußeres, Inneres und Justiz, den betreffenden Minister n, die bekanntlich der Fraktion der Union républicaine angehören, Unter⸗Staatssekretäre aus den Reihen der gemäßigten Union do⸗ mocratique beigesellt werden. Seine Absicht gehe hierbei dahin, ein gewisses Gleichgewicht zwischen den beiden Fraktionen, welche zusammen die eigentliche gouvernementale Majorität und Stütze der Regierung in der Kammer bilden, in ihrer respektiven Vertretung im Ministerium herbeizuführen. Da aber hindernde Personenfragen sich dabei einmisch⸗ ten, so wurde die Angelegenheit der Unter -Staats— sekretäre heute noch nicht enischieden und einem spä— teren Ministerrath unter dem Vorsitze des Praͤsi⸗ denten der Republik selbst vorbehalten. Nach einem gefaßten Beschlusse wird die Abtheilung der Kulte wieder vom Ministerium des Innern abgetrennt und von Neuem dem Justiz⸗-Ministerium beigegeben werden. Der Ministerrath einigte sich ferner dahin, bei der gegenwärtig in der Kammer stattfindenden Diskussion des Gemeindegesetzes das Amen⸗ dement Jules Roche anzunehmen, welches bezweckt, eine Reihe älterer Gesetzesbestimmungen aufzuͤheben, wonach für die Gemeinden alle Ausgaben für die Kulte, welche zu bestreiten das spezielle Kirchenvermögen nicht ausreicht, obli⸗ gatorisch sind. Diese Ausgaben belaufen sich etwa auf 20 Millionen. Dieselben würden also fernerhin nur noch fakultative sein und die allein obligatorischen Ausgaben für die Kulte diejenigen bleiben, welché dem Staat auf Grund des Konkordats zur Last fallen.

Die Rechte des Senats war auf heute zusammen— berufen, um uͤber die Opport unität einer Interpellation über die Dekrete gegen die Prinzen von Srleans zu berathen. Da jedoch ein Theil der Mitglieder in den Kom—⸗ missionen und Abtheilungen zurückgehalten war, so wurde die Versammlung und Beschlußfassung vorläufig vertagt. Die Linke hat den Vorschlag gemacht, den gegenwärtig unter den republikanischen Gruppen bestehenden Modus der Nomin i⸗ rung der Kandidaten für die erledigten Senatorensitze auf Lebenszeit abzuändern. Bekanntlich hat jetzt jede der drei Gruppen abwechselnd das Recht, den eventuellen Kandidaten zu bezeichnen. Die Linke beantragt nun, daß fernerhin jede Gruppe immer drei Kandidaten den übrigen Gruppen zur Auswahl prasentire. Das linke Centrum lehnte diesen Vor— schlag ab, und auch die Union republicaine sprach sich un— günstig dagegen aus. Die Wahl eines neuen inamoviblen Senators an General 51 Stelle findet am 8. März statt.

27. Februar. (W. T. B.) Ein Individuum Namens Byrn, dessen Signalement demjenigen Frank Byrns, des

Sekretärs der irischen Landliga, zu entsprechen scheint, ist heute Vormittag verhaftet und zem Polizei⸗ Präfekten vorge⸗

führt worden. Der V t 46 erhaftete leugnet jedoch, Frank Byrn

so liegen sie in Wahrheit doch viel tiefer und wurjeln vor allem in hlt i i sch i dem Rückgange von Handel und Gewerbe, wie er in den Ausweisen 2 2 nn , , , konste irt worden. Woher dieser Rückgang? Stätte verklärt Dafür entfalten si

Während wir nur Aufmerksamkeit haben für unseren politischen . Herrlichkeiten jungfräulicher Gebiete und sind wir dort Zeugen, wie

serem Sinne und damit auch die rinnerung, welche in unserem Erdtheil fo manche ch oft noch drüben die ungeahnten

28. Februar. (B. T. B) Das „Journal offi— mäusekrieg , so ungefähr schrieb ein Pariser Blatt, verbesferte die Umwandlung herrenloser Wildniffe in Heimstãtten der Kultur

ciel“ meldet die Ernennung des Gen erärz Février zum

nn General des 6. Armee⸗Corps an Chanzy's

Europa sein Handwerkszeug, revidirte feine Zoll⸗ und Transport, sich voll jeht Bir durchw i ĩ S

tarife, war eifrig bestrebt, seinen Erzeugnissen größeren Absatz zu alten Gebirge, 4 ö 1 verschaffen. verdrängte uns von allen Mãrkten und eignete sich wir befuchen die gewaltigen Parks unsere Schöpfungen und zugleich jene Eigenschaften an, welche wie ein mãchtiges Rückgrat Italien. Rom, 28. Februar. (B. T. B.) Gestern einst aus unseren Arbeitern Künstler ohne Konkurrenz machten.

Staaten schmücken, der Felsengebirge, die J i 5 t den Leib des Kontinents durchziehen, wir streifen durch die Wunder des Nellowstone⸗Gebietes

Abend explodirten auf den Platze vor ben Ku kr in ai tem Wir sind von einem kommerziellen Sadowa und von einem mit seinen prächtigen Gepfirn, beißen Quellen und Becken; wic be⸗

Vorflur des Palastes Chigi und auf dem Venediger Platze Blatt, der Naftonal=, wiederbalte, daß das industrielle Eurspa im

gleichzeitig drei Papierpetarden; irgend welcher Schaden Jahre 18563 das arbeitsame Frankreich bedrohe, wie Deutschland im

wurde durch dieselben nicht angerichtet. Wie es heißt, sind Jahre 1870 das franzößische Heer, so wird man f üff = zugestehen m ö mehrere 53 1. . 943 . , worden. ñ ) ĩ daß man unter dem erfolgreich aufstrebenden n, en, 28.3 ; T. B. ie wegen der gestern parig ? dern. geworfenen Petarden anfänglich , . welches seit Inaugurirung der neuen Wirtbschaftspolitik sich kon⸗ wurden wieder Ffreigelassen, da fie ihre Ünschuid nachweisen . konnten. Die Nachforschungen werden' auf das Eifrigste fort⸗ Der „N orddeuts

gesetzt. Die Petarden bestanden aus starkem Kartonpapier, schreibt man dis Brüssel:

waren stark verschnürt und hatten eine cytindrische Form. Von der hiesigen Union Syndicale, welche den Mittelpunkt der

Serbien. Beigrad, 24. Februar. (W. T. B.) Das verschiedenen Interessentenkceise bildet, wurde kürzlich die Frage erörtert, Amtliche „Militärblati. veröffentlicht daz Delrer des Königs pie maihtig ss sonobl für die Entwickgelung von Handel unt nkäfftt— über die neue Formatlkomn*er Armee im Lande, wie auch für die Finanzen des Staates sei, eigene Dampfer⸗ 6 ; verbindungen mit den bedeutendsten überseeischen Häfen zu besitzen.

Dänemark. Kopenhagen, 27. Februar. (W. T. B.) Um aldmöglichst zu dem gewünschten Ziele zu kommen, soll Das Folkething beschloß einstimmig, eine Kommission Staatshülfe in AÄnspruch genommen werden. Bei der scharfen Kon⸗ zu wählen, die sich mit der Frage beschäftigen soll, welche kurrenz der übrigen seefahrenden Nationen dürfe aber, wie hervor— Stellung den im Auslande lebehben dänkfchen uünter— gehoben wurde, ein solches Unternehmen nicht mit geringen Mitteln

. in Angriff genommen werden. Der Staat üsse ei Gesellschaft

thanen nach den bestehenden Uebereinkommen zukomme. Der in Angti . H ,. r Ge, r,, ĩ z ] . ; eine entsprechende Minimaleinnahme garantiren. Den nanziellen Minister⸗Präsident stimmte diesem Beschlusse bei. Bedenken gegenüber wurde geltend gemacht, daß durch ö Amerika. Washington, 27. Februar. (W. T. B.) ir lr Dr frechtun g ele e ie ien der Exporthandel nicht nur Bel⸗ Das sisnräsen tanten haus hat den Tarifgnrtwurf fit z sendsrngnk en llt ichen fen östs gen und denten Hinter des Senats an eine Konferenz verwiesen. Die Kom“ werken Lelettet, erde, and, daß der Staat, aus

24 ; ö dem Transitiren der Waaren auf feinen Cisenbahnen größere Sum“ mission hat die Ernennungen Fosters zum Gesandten ihn men vereinnahmen werde, als er für die Subventionen . Madrid, Hoff manns zum Gesandten in Kopenhagen und Ben— linien werde ausgeben müssen. Ferner wurde betont, daß der ge—

jamins zum Gesandten in Teheran bestätigt. steigerte Seeverkehr auf die TLeistungs fähigkeit von Handel und Ge⸗

chen Allgemeinen Zeitung“

; . . werbe des Landes in mannigfacher Beziehung belebend einwirken und ( ö agen leg an dr ie n, ö ö ein shnelleres Anwachsen des nationalen Wohlstandes und zugleich TX: B. er „Agence Havas“ wird von hier gemeldet, der Einnahme des Staates nach sich ziehen werde. Diese Gesichts⸗

zahlreiche dort wohnende Europäer hätten eine Petition unter— punkte fanden allgemeine Beistimmung, und man gab der Hoffnun zeichnet, in welcher um das dauernde Verbleiben englischer Ausdruck, daß es bald gelingen werde, mit Hülfe . e rer f n, Tru ppen zu ihrem Schutze ersucht wird. für Antwerpen wie für das ganze Land gleich wichtige Frage zu einer gedeihlichen Lösung zu bringen.

Zeitungsfstimmen. gie eh ö ,, = J. Nr. 6. Inhalt: ; . . eichmäßige Bekleidung des auf dem Kriegsschauplatz zur Verwen— Die „Schlesische Zeitung schreibt; ö . dung kommenden männlichen Personals der ge e g nn ,. m Das Abgeordnetenhaus hat sich mit der Regierung über cine Neroltertg ce! Kartusche der Kürassiere. Abänderung des Aenderung unseres Klassensteuersystems verständigt, welche eine Ab, S. 7 der Musterungs⸗Instruktion. Dienstabzeichen zur Dispofition nahme der Pfändungen um nicht weniger als 85 M in Aussicht stellt stehender Generale, welche Chefs von Regimentern sind ꝛc. Ver— Nach der sozialen wie nach der wirthschaftlichen Seite hin ist legung des Stabsgquartiers des 1. Bataillons (Gerlachsheim) 2. Ba— damit ein erfreulicher Schritt vorwärts gethan, den, großen dischen Landwehr-egiments Nr. II von Gerlachsheim nach Mos⸗ Zielen der Steuerreform aber hat uns derselbe nur wenig näher. bach z. Steigbügel Probe für Dragoner, Husaren und Unancn. * geführt, Uns diese Ziele zu vergegenwärtigen, halten wir um Nachträge zu Dienstvorschriften. Künftige Veranfchlagung und Be— so mehr für geboten,; als gewssse Parteibestrebungen offenbar schaffung der eisernen Oefen und eifernen Kochheerde für fortiftkato— dahin gerichtet, sind, dieselben vergessen zu machen und, die ganze Re- tische Neubauten lieh Unterhaltung des Utensilements in den durch form ö auf eine Mobiflkation unserer direkten Steuern zu die Truppen zu besetzenden Wachns = Uebungen der Arbeitssoldaten beschränken. Wenn, was wir nicht voraussetzen, die anderweite Ge⸗ des Beurlaubtenstandes für das Etatsjahr 1583,83. Abänderung staltung, welche unsere direkten Personalsteuern an der Hand der der FDeutschen Wehr-Ordnung. Anstellung bei dem Schutzmanns? eben vom Abgeordnetenhause erlafsenen Resolution erfahten follen, Cotpè in Bremch' t. Anbringung von Doppelfenstern in den Büchsen« Darauf gerichtet wäre, die Erträge der Cinkommensteuer erhehlich zi macher. Wörkstttten der enn. won. Ausgabe von Nachträgen. steigern, diese Steuer also, welche heute nur eine sehr bescheidene Rolle in Wohlthätigkeit. unserem Staatshaushalts Etat spielt, zu einer Haupteinnahmequelle zu ), 6 6 sich , . . J,, , . refgrmgedanken abwenden und eine diametral entgegengesetzte Richtung Inne ; einschlagen. Der ursprüngliche Gedanke, zu welchem fich von den Statiftische Nachrichten. Theoretikern des Manchesterthums und der Sozialdemokratie abge— Nach einer kürzlich von dem norwegischen statistischen Central— sehen die öffentliche Meinung schon vor Jahren bekannt hat, ging bureau veröffentlichten Ueberficht über Norwegens Ein- und dahin, daß von reichswegen die indirekten Steuerquellen ergiebiger zu Ausfuhr im Jahre 1882 an gewissen hauptsächlichen Waaren hat gestalten seien, um reiche Ueberschüsse zu erzielen, durch welche die die Einfuhr an Konsumartikeln im Vergleich zum Vorjahre wesentlich Einzelstaaten und die kommunalen Verbände in den Stand gesetzt abgenommen, dagegen die von Produktionsartikeln nicht unbeträchtlich würden, nicht nur ihre kulturellen Aufgaben in vollkemmenerer Weife zugenommen. Was die Ausfuhr betrifft, so zeigen fast sämmtliche zu, erfüllen, sondern auch die direlten Steuern, vor allem die auf dem Fischwaaren eine Abnahme, dagegen besonders die Forstprodukte eine Einkommen und auf dem Grundbesitz lastenden, herabzumindern. ... bedeutende Zunghme. Eingeführt wurden: Roggen 135 Mill. kg Außer den finanziellen Mitteln, deren der Staat zur vollkom⸗ (gegen 149 Mill. kg im Jahre 1881), Gerste 42 Mill. kg (55 Milf. meneren Erfüllung seiner eigenen Aufgaben benöthigt, wird er alfo kg), Butter 3 324 000 kg (5511 0065 kg), Thee 72 000 kg (81 000 noch einer weiteren Steigerung seiner Einnahmen, bedürfen, um die kg), Kaffee 6 975 00 kg. (7 602900 kg), Zucker 10189 09 kg Lasten zu bestreiten, welche er den Gemeinden abnimmt, und die Aus. (9 392 655 bg), Wein in Fässern 1615000 kg (1 640 000 Kg), Reis fälle zu decken, welche aus dem Verzicht auf die Grund- und Ge. 2 3460 060 Eg G3 ö5ll O00 Kg5, Tabackblätter 1 691 00 Eg (127d kg), bäudesteuer erwachsen. Es handelt sich demnach um große Summen, Salz 1327000 8 ( 355 6606 Kg), Baumwolle 2 433 Oh kg (2194065 die nur von reichswegen beschafft werden können und denen kg), Mafchinen im Werthe von j 963 00 Kronen (2 381 O50 Kronen). egenüber das, was etwa aus direkten Auflagen, wie Ausfuhr: Stockfisch 15 256 060 kg (18 876 0090 kg), Klippfisch apitalrentensteuer, Börsensteuer ꝛc. nech erzielt werden' kann, 0 163 6650 kg (41918 0099 ke), gesaljenen Häring 525 659 ni gar nicht ins Gewicht fällt. Solche Summen aber find nur S893 Mo hl), Fischrogen 66 000 bl (2 000 bh, Thran 101 0 in zu erlangen, wenn an dem Grundgedanken der Steuerreform, wie ihn (124 066 bih, Sohkleder 198 6656 kg (194 909 kg), Bier 1708 0001 Fürst Bismarck vor Jahren in seiner ersten grundlegenden Rede klar (1543 000 h, Zündhölzer 2743 050 kg (2315 600 Eg), Holzmasse und bestimmt hinstellte, festgehalten wird, wenn nach dem Vorgange zur Papierfabrikation 59 053 G00 kg (2 799 00) kg), Holz, rohes sämmtlicher großer Kulturstaaten der Erde gewisse, nicht zum oth. And kearheitetes aller ÄArt 5i5 65g Reg. Tons (881 Ho0 Reg. Tons), wendigen Lebensbedarfe gehörende, aber einem göoßen Konsum unter⸗ Schwmeselkits 6a sii Go zg (61 675 65 ig) is' 325g Reg. Tons liegende Genußmittel, wie Taback und geistige Getränke, diese echten (75 056 Reg. Tons). , des Volkes“, zu einer ausgiebigen Besteuerung herange— Kunst, Wissenschaft und Literatur. , fi ikalisches K sation s: Lexikon. Cine E Angesichts des großartigen Gewinns, welcher für das Wohl— Musi , n,, ,,. ergehen der Gesammtheit, für die kulturelle Blüthe unseres Volkes , ,. ,. , e, ö. . und für die Sicherung unseres Staatswesens aus der Erreichung der Aller anz. . . mln ung i . 3. h en begründet von gesteckten Ziele erwachsen würde, halten wir es für Pflicht, immer ee mne 5 t . ner 9 Dr. 1 gt, . . und immer wieder auf diese Jiele hinzuwersen und, soweit es eme . . erg; 4. . . chter k an uns liegt, dafür Sorge zu tragen, daß Lieselben nicht durch ein⸗ 8 tu, , ,, R . , 8 / 9 ö 6; seitige Ablenkung der Inkeressen auf die Reform der direkten Per- nrg Pai ger rn , . . . sonalsteuern;. verdunkelt werden. ; . . . ö. . nr val fc he lui dl ö. 9a ne, In einem Deutsche Wirthschaftspolitik in französischer (dessen Styl jedoch eine noch eingehendere Würdigung hätte , . hl. 1 geh gung Beleuchtung, „überschrichenen Leitartikel des „Deutfchen eden ki nnen; Kang fen ch. fr nsr e g unnd t Tag eblatts lesen wir: ; . titurlesen und »spielen, die Biographien der Geschwister Patti, die Zu allen Zeiten ist der einzelne Mensch und in weit höherem Artikel Pauke, Pergolese (ein Meifter, der seiner Bedeutung ent⸗ Grade noch ein ganzes Volk langsam und schwerfällig gewesen im sprechend, wohl einen ausführlicheren Artikel verdient hätte, während Begreifen und Erkennen eines Fortschritts oder einer Reform und der kunstgeschichtlich viel unbedeutendere französische Opernkomponist erleuchtete Staatsmänner hatten nur zu oft die zäheste Opposition zu Philidor ciner so ausgedehnten Berücksichtigung, wie sie ihm wider⸗ überwinden, um die Gedanken und. Neuerungen zu verwirklichen, fahren, weit weniger benöthigt war), Phantasie, Philosophie der welche ihr überschauender Blick für die richtigen und noth. Kunst, Physhgrmonika (leider ohne Erklärung des Namens), wendigen erkannt hatte.... Nicht anders ergeht es dem Pianoforte, Piccini, da Ponte, Posaune, Präludium (mit vielen Reformator der deutschen Wirthschaftspolitik, obschon. er Notenbeispielen) u. v. a. Aus dem Buchstaben O seien folgende Ab⸗ doch nur die wirthschaftlichen Konsequenzen seines politischen schnitte herausgegriffen: Quantz, Quart, Querstand, Querstrich, Werkes gezogen und dem dentschen Volke, nachdem er es Juinte, Quinten folgen, Quinten füge . (leßztetẽ mii zahlreichen Bei⸗ politisch geeint, ein nationales Bewußtsein auch in wirthschaftlicher spielenj; aus dem Buchstaben R: Raff, Rameau, Recitativo, Refrain, Hinsicht verliehen oder besser, neueingeflößt hat. Wie sich dieses Reichardt (Johann Friedrich, Gustav u. A.), Reinecke, Reitziger (drei nationale Bewußtsein auf wirthschaftlichem Gebiete durch ein ge. Repräsentanien dieser Künstlerfamilie), Rellstab, Rhythmus, Ries steigertes und konsolidirtes Wirken und Streben bethätigt, wie auf (mehrfach vertreten), Rig Rode, Romantik. Romanze, Romberg dem inneren Markte und zugleich in Bezug auf den Export die (Andregs, Bewähard u. A.), Rondeau, Rossini, Rousseau, Rubin⸗ deutsche Arbeit erfolgreicher und bewußter als je zuvor sich entfaltet stein, Rungenhagen, Russische Musik und Rust. das ließe sich tagtäglich durch mannigfache Symptome und That⸗ Bereittz vor längerer Zeit haben wir auf das im Verlage von achen belegen und wird auch oppositionellerseits immer weniger be—⸗ Heinrich Schmidt und Carl Günther in Leipzig erscheinende illustrirte . In den jüngsten Tagen hat auch ein Unbefangener, ohne es Prachtwerk „Amerika, eine Schilderung der Vereinigten Staaten in zu wollen, der neuen deutschen Wirthschaftespolitik ein anerkennendes Wort und Bild, von Friedrich v. Hellwald, aufmerksam ge⸗ Zeugniß ausgestellt und dieser Unbefangene ist Frankreich. macht, welches jenes Land dem deutschen geistig näher rücken soll. Wie erinnerlich, hat sich der französische Handelsstand aufgerafft „Eindringlich“, hieß es in dem Prospekt, „wollen wir die in Europa und dem Präsidenten Grsvy durch eine Deputation seine Beschwer⸗ fast so gut wie unbekannten landschaftlichen Schönheiten dieses Bodens

industriellen Sedan bedroht.“ Und. wenn jenes Pariser wundern die imposanten Katarakte

reichs in Paris nicht eigentlich Europa, sondern Deutschland versteht, solidirt bat und mit Kraft und Bewußtsein auf dem Weltmarkt vor⸗

un n, des YVosemitethales und die Riesenzedern des Mariyosa⸗ Haines. Aber nicht . 2 der 1 Natur mit ihrem vielfaltigen, abwechslungs reichen Zauber lassen wir uns fesseln; auch die Menschen, ihr Thun und Treiben wollen wir kennen lernen. Wir wollen eindringen in ihre Sitten und Gebräuche, in ihre Denkart, ihre Pläne. Nirgends hat'sich je aus bescheidenen Anfängen in rascherer Zeit eine mächtige Nation entwickelt, welche die Schätze der Wissenschaft sich dienstbar macht und wie keine andere auf allen Gebieten praktischer Thätigkeit Großes geleistet hat. Nicht ohne Nutzen nehmen wir ihre Städte in Augenschein, studiren ihre verschiedenen Einrichtungen, besuchen Kirchen? und Schulen und wandern durch die Werkstätten ihrer Industrie, versenken uns in die Schachte ihrer Bergwerke und ziehen mit der bewaff neten Macht auf den Kriegspfad gegen die rothhäutigen Urherren des Landes. Auf diese, soweit sie von der siegreich fortschreitenden Gesittung noch nicht verdrängt oder aufgesogen sind, geben ein interessantes Objekt für unsere Betrachtung und die wichtige Frage, wie die Zukunft dieser ,. e,, . . . . der europäischen Zivilisation zugeführt werden können, soll bei ilderung der dahin abzi

Versuche nicht unerörtert bleiben.“ . . Die jetzt vorliegende erste Lieferung des Werks läßt erwarten, daß die durch den Prospekt hervorgerufenen Hoffnungen nicht werden ge⸗ fäuscht werden. Das erste Heft führt den Leser durch die romantischen Landschaften des Staats Maine und durch die amerikanische Schweiz im Staate New⸗Hampshire deren großartige Szenerien durch eine Anzahl von Textbildern (die Via Mala, die Donnerhöhle, Eagle⸗ See, der Qbeliskfelfen, Ansicht der weisen. Berge, Abstieg vom Mount. Washington, Krrstall-Katarakt bei Möun? Washington ꝛc.) verauschaulicht wird. Außerdem liegen noch folgende Vollbilder bei: Im Hafen von Newyork, Unter den Niagarafällen auf der kanadischen Seite, Bilder aus Philadelphia (6 Ansichten). Der durch seine geo⸗ graphischen Studien mit den Quellen vertraute Verfasser des Textes, Friedrich von Hellwald, beweist auch in diesem Werke seine Be⸗ gabung. ein weitschichtiges Gehiet zu beherrschen und ebenso anziehend wie gemeinverständlich darzustellen. Auf die Illustrationen und die Ausstattung des Werks hat die Verlagshandlung, wie bei ihren früheren Unternehmungen (SSchlagintweit, Indien; Kleinpaul, Rom; Frhr. v. Hübner, Spaziergang um die Welt; Frhr. v. Schweiger⸗ Lerchenfeld, Griekenland; Max Ring, Berlin), wieder ein Haupt— gewicht gelegt. Der Preis des Hefts, deren 50 zu erwarten find,

beträgt 1 4. Gewerbe und Handel.

Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eislen? und Stahlindustriel ker belief fich die Roheisen⸗ produktion des Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat Januar 1883 auf 278 995 t, darunter 15ß g34 t Puddel⸗ ö n. 6 re, . 337 t k 30 378 t Thomas⸗ roheisen und 28 750 t Gießereiroheisen. ie Produktion im I 1882 betrug 285 217 t. ö. . . London, 27. Februar. (B. T. B.). Bei der gestrigen Woll: 6 waren australische Wolle weniger fest, Kapwolle unver⸗ ändert.

Glasgow, 27. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7 zun . 10735 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

NewYork, 26. Februar. (W. T. B. Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 75 000, do. nach Frank⸗ reich 22 900, do. nach anderen Häfen des Kontinents 3006, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 36 500, do. do. nach Frankreich 7000, do. do. nach anderen Häfen des Kontinent Qrtrs.

Verkehrs⸗Anstalten.

ö New-ork, 27. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer Helvetia? von der National- Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier angekommen.

Berlin, 28. Februar 1883.

In London ist vor einiger Zeit ein Comité zusammen⸗ getreten, welches Sammlungen zum Besten der Ueber— schwemmten veranstaltet hat, deren reiches Ergebniß in der Höhe von 8800 Pfd. Sterl. den verschiedenen Comité, welche sich zur Unterstützung der überschwemmten Gebiete des Rheins und in. . gebildet haben, in einzelnen Raten zuge⸗

ossen ist. Kürzlich ist nun auch Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin durch den Vorsitzenden des Comité s, Baron H. W. Schröder in London, aus dem German Inundation Fund die Summe von 10006 1 mit der Bitte Ürerwiesen worden, dieselbe, nach eigenem Ermessen, an Vaterlãndische Frauenvereine in den betroffenen Distrikten zu vertheilen. Ihre Majestät hat über diese Summe, sowohl zum Besten der Ueberschwemmten als auch der nothleidenden EifelBewohner in der Rheinprovinz, Verfügung getroffen . nachstehende Dankschreiben an den Baron Schröder gerichtet: Ihr eben erhaltener Bericht hat Mich bewegt und zu doppeltem Danke verpflichtet. Ist es an und für sich wahrhaft befriedigend, zu erkennen, wie die jetzige Zeit im Wohlthun die Kraft der Einigung und den Ersatz für viele Opfer findet, so muß insbesondere anerkannt werden, daß die echte Vaterlandsliebe nah und fern sich in einer Weise kund giebt, welche Deutschland ehrt und befreundete Nationen zur Unterstützung veranlaßt. Ihnen war es wiederum vergönnt, an der Spitze eines solchen Werkes zu wirken und Ihren Namen in beiden befreundeten Nationen zur Geltung zu bringen. Die Er— innerung daran wird Ihnen stets eine lohnende sein, und Ich, die in Ihrem Hause weilte, freue Mich herzlich dar— über. Danken Sie Denen, die so freigebig geholfen haben, und sagen Sie ihnen, daß die Vaterländischen Frauen-Vereine stolz auf den Auftrag sind, die Gaben in rechter Weise zu verwenden, so⸗ wohl da, wo fortlaufende Unterstützung in Folge der Ueberschwem⸗ mung nothwendig sein wird, als auch im Gebiete der Eifel, wo sich besondere Nothstände entwickelt haben. Gott vergelte allen Wohl thätern in der Zukunft die Leistungen der Gegenwart! Berlin, den 20. Februar 1883.

Angusta.

In dem am Sonnabend, den 3. März, Abends 64 Uhr, statt—= findenden 3. Abonnements Concert der Sing ⸗Akademie wird der Paulus“ von Mendelssohn aufgeführt werden. Einlaß⸗ karten zu 4, 3 und 2.4, sowie zu der am Freitag, Nachmittags 4 Uhr, stattfindenden Generalprobe zu 1,50 6 sind bei dem Hauswart der Sing⸗Akademie zu haben.

den und seine Wünsche unterbreiten lassen. Beziehen sich dieselben in und damit der allgemeinen Vorstellung entgegentreten, welche auch nur auf die Unsicherheit der politischen Zustände in Frankreich, l fich mit wenigen Ausnahmen Amerika als reizlos denkt. Freilich