1883 / 65 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

in einem sehr viel weiteren Rahmen, als die Herren ihn hier vorzu⸗ zeichnen belieben. Zurück geht er auf die Beschlüsse der Posener Provinziallandtage bis zum Jahre 1845; er geht zurück auf die Bentkoweki'schen Anträge, welche hier in diesem hohen Hause in den Jahren 1859 und 1861 verhandelt, in den Kommissionen berathen und zurückgewiesen worden sind. Der Antrag hat aber auch noch eine Spenalvorgeschichte. Auf diese muß ich eingeben, obgleich der Hr. Abg. von Stablewski bereits im Voraus mit gutem Grunde verfucht bat, dies abzuwehren, weil er ja sehr wobl weiß, daß, wenn man über die Grenzen dieses hohen Hauses und über die Erklärungen, welche die Herren hier abzugeben für gut halten, hinausgeht, man eine Reihe Momente findet die die ganze Angelegenheit in einem etwas ernsteren Lichte erscheinen lasse. als hier aus der Diskussion bervor⸗ geht. Der Antrag, wie er hier vorliegt, ist entstanden aus dem so⸗ genannten Generalantrag vom 4. April 1881. Eine Volksversamm⸗ lung in Posen, deren Theilnehmer ron polnischer Seite auf Tausende angegeben von Anderen auf etwa 500 cet wurden, faßte am 4. April 1881 einen Beschluß, welcher die polnischen Petita dahin zusammenfaßte: Es wurde verlangt: Volle. Gleichberechtigung der polnischen mit der deutschen

Sprache bei den Gerichten und allen öffentlichen Behörden inner⸗

balb der Grenzen des Antheils Preußens an dem Polen von 1772

obne jede Cinschränkung; ferner innerhalb derselben Grenzen für

die Polen die Einführung der polnischen Sprache als Unterrichts- sprache in den Schulen und zwar für alle Unterrichtsgegenstände; und drittens: daß, den Schulen der konfessignelle Charakter und der katholischen Kirche ihr unveräußerliches Recht zur Lehre und zum Unterricht der heiligen Religion, sowie zur Inspektion der

Volksschulen wiedergegeben werde,

Zur Ausführung dieses Beschlusses, welcher auf Antrag eines Redacteurs und eines Geistlichen von der Volks versammlung ein⸗ ftimmig gefaßt worden ist, wurde eine Kommission niedergesetzt, welche in einer, der Form wie dem Inhalt nach, nicht recht mittheilbaren Vorstellung an das Königliche Staats⸗Ministerium die Petita weiter ausführte und mit dem Antrage schloß:

Den bei uns herrschenden monströsen Mißverhältnissen, den beiliegenden Resolutionen gemäß, durch geeignete Maßnahmen respertive durch initiatorische Gesetzesvorlagen des schnellsten Ab⸗ hülfe zu bringen.“

Es wurde hinzugefügt;

‚Wir bitten um recht baldige Abhülfe, damit die ausgestreute

Drachensaat der Bosheit und des Hasses nicht ihre Früchte trage.“

Bei diesem Generalantrag blieb aber die im Frühjahr 1881 bervorgerufene Bewegung nicht stehen; es wurde unmittelbar daran angeknüpft das auch heute noch nicht aufgegebene Verlangen nach Bildung und Einsetzung eines polnischen Centralwahlcomiteès nicht allein für Posen und Westpreußen, sondern darüber hinausgehend auch für Schlesien und Ostpreußen, eine Ausdehnung der polnischen Bewegung, ed c. wie wir sehen, auch in dem vorliegenden Antrage angedeutet

ndet.

Ueber dieses Verlangen nach Einsetzung eines Centralcomites und über den vorerwähnten Generalantrag brach nun, pie daz ja sehr oft geschieht in polnischen Diskussionen, ein Streit zwischen den ver⸗ schiedenen Strömungen aus, der sich noch steigerte, als in der Wahl⸗ bewegung des Jahres 1882 daz Streben nach der Wiederherste lung eines selbständigen polnischen Reiches offen und bestimmt zum Aus— druck gebracht wurde. Es war dabei nicht zu verwundern, daß, nach dem der Abgeordnete von Wierzbinski auf einer im August 1882 in Wongrowitz abgehaltenen Vollsversammlung die Wiederherstellung Polens als das zu erstrebende Ziel proklamirt hatte, Hr. von Lys⸗ kowski in einem an die Redaktion der „Hazeta Torunska' gerichteten und in diesem Blatte abgedruckten Briefe erklärte; Heute ist der Antrag (das ist der Generalantrag) nach meiner Ansicht ganz un⸗ möglich geworden, denn heute würde er in dem Abgeordnetenhause in Gestalt eines Bajazjo und nicht in der Würde einer tausendjäbrigen Geschichte des Unrechts und des Märtvrerthumß der polnischen Nation eintreten. Auz dieser Ursache werden politische Zerwürfnisse, Skandale und Kompromittirungen bei uns folgen.

ZƷZerwůrfnisse, meine Herren, haben sich an diese ganze Bewegung in hohem Maße geknüpft, wie das jetzt auch vielleicht in weiteren Kreisen bekannt geworden ist, namentlich kei Erörterung der Frage, ob der erste Theil des Generalantrages im Reichstage eingebracht werden sollte. Man greift nicht febl, wenn man annimmt, daß die gegenwãrtige Aktion im Wesentlichen dazu dienen soll, die ver— schiedenen Strömungen als geschlossene und einheitliche zu kennzeichnen. Der Vollständigkeit wegen muß ich noch anführen, daß ein ähn⸗ licher Antrag wie der gegenwärtig uns. vorliegende, aber in der Be⸗ schränkung auf das Großherzogthum Posen, bei dem letzten Provinzial Landtage im Herbst vorigen Jahres eingebracht worden ist, und zwar, da Bedenken getragen wurden, diesen Antrag im Provinzial -⸗Landtage u verhandeln, in die Hand des Ober -Präsidenten gelegt worden ist. ch will das nur anführen, um ju zeigen, daß alle Schritte, mit denen wir es hier zu thun haben, in einem gewissen Zusammenhang stehen. Meinerseits kann ich mich nur freuen und bin auch den rr dankbar, daß sie Gelegenheit gegeben haben, kraft unserer kon stitutionellen Verhaͤltnisse diese Angelegenheit hier in gesetzlich ent⸗ sprechender Weise zu verhandeln und sie aus demjenigen Rahmen berauszuziehen, in dem sie sich bisher befunden hat. Es ist besser, man spricht sich über eine Sache gründlich aus, dann wird die Luft wieder gereinigt und es ist damit der unerträgliche Zustand beseitigt, daß in jahrelangen Agitationen in nicht ausreichen? ergreifbarer Weise die Sache verhandelt wird in Versammlungen, Wahlprogrammen und dergleichen.

Charakteristisch ist es noch, daß der vorliegende Antrag in einer Beziehung weiter geht als der Generalantrag. Der letztere bezog sich nur auf die ehemaligen Polen in den Grenzen von 1772, der gegenwärtige Antrag aber greift über nach Ober⸗ schlesien, greift über auch nach Ostpreußen. Das ist, meine Herren, kein Zufall, und diejenigen Herren, die etwa geglaubt haben, es sei das nur, wenn ich so sagen darf. eine Folge der Konnexität, haben vielleicht aus den Aeußerungen des letzten Herrn Vorredners ent⸗ nommen, daß in der That eine bestimmte Absicht dem zu Grunde liegt. Es ist ja, wie das wiederholt in der polnischen Presse erörtert worden ist, als historische und göttliche Mission des polnischen Volkes aufgefaßt worden, auch über die Grenze des alten Polens hinaus wieder der polnischen Natignalität zu ihrem Rechte zu verhelfen, und wie weit das gebt, e. Sie nicht allein aus dem vorliegenden An⸗ trage und aug den Anträgen, die wir demnächst wegen der dãnisch sprechenden Bevölkerung ju erörtern baben werden, sondern wie es in Einem Artikel der Gazeta Torunska“ vom 4. 8d. Mt. heißt, guch hinsichtlich der Wallonen und Wenden sind die Polen derselben Auf⸗

abe sich bewußt und stellen in Aussicht, daß auch die Basken und ö in Frankreich in den Kreis der Bewegung gezogen werden ollen.

Ich habe bereits im vorigen Jahre auf die Ausdebnung der großpolnischen Agitation in Sberschlesien hingewiesen. Ich babe damit einigen Widerspruch gefunden; heute, glaube ich, wird ein solcher in dem Maße mir nicht entgegengesetzt werden. Ich babe meinen damaligen Bemerkungen nichts abzunehmen. Ich könnte denselben vielmehr noch eine ganze Reihe von Bemerkun⸗

a kinzusetzen, aber bei der Fülle des Materials will ich mich nach öͤglichkeit beschränken, um das hohe Haus nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen. Mit welcher Aufmerksamkeit aber, meine Herren, man . cherseits die Bewegung in Oberschlesien verfolgt, dafür möchte

Ihnen einen Beweis geben, nicht aus der polnischen Presse,

von Posen und Westpreußen, sonderu aus einem ausländischen pol nischen Blatte. Ss ist einß fehr interefsanter Artikel, welcher daz Vorgehen des inzwischen verstorbenen Redacteurs des Katolik Miarka in das rechte Licht setzt indem er denselben als Pionier des eigentlichen Polenthums in Oberschlesien charakterisirt, Dann heißt es in dem Artikel, anknüpfend an die Versuche, nicht mehr Mitglieder des Centrumz, sondern Nationalpolen aus Oberschlesien in das Abge⸗ ordnetenbaus zu senden:

daß außer der Einsetzung eines Central⸗Wahlcomiteés auch die Heraus⸗

Litthauen in den Kreis der Bewegung gejogen worden. Es ist richtig, daß von Litthauern eine Petition, wie schon früher, so wiederum vor einiger Zeit an die Unterrichtsverwaltung gerichtet ist, in welcher be⸗ antragt wird, daß in Ansehung des Religionsunterrichtes eine Er⸗ weiterung der Bestimmungen vom Diese Presie⸗ einen sehr signifikanten Artikel, in welchem er den Litthauern vor— wirft, daß nur, weil sie gleich den Masuren abgefallen wären vom katbolischen Glauben, Leben, und daß nur eine Rückkehr jur katholischen Kirche ihnen in nationaler Beziehung helfen könnte. ein, im ; ? welcher die Unlust der masurischen jüngeren Generation zur Erlernung und zum Gebrauch der polnischen Muttersprache beklagt und, anknüpfend an ein Dichterwort, den Masuren zuruft:

Situation, so kann man sich darüber nicht täuschen, daß eine ähnliche Ausdehnung der Bewegung wieder eingetreten Mitte der , und in Ostpreußen für die Centren, auch erinnern an die ausgedehnten Gymnasiastenverbindungen der Wer und 50 er Jahre, welche weit über die Grenzen von Pofen und Westyreußen hinaus sich erstreckt haben bis nach Oberschlesten hinein.

Rahmen. et nicht zufrieden sein wird, aber es ist immer gut, wenn man ein⸗ mal alle diefe Verhältnisse so kennen lernt, wie sie sich in den Augen Des jenigen ausnehmen, der von allen Seiten die Angelegenheit pruͤft, und der in den Aeußerungen der Presse und in den öffentlichen Reden, sowie in den Beschlüssen der Volksversammlungen sehr wichtige Er⸗ gänzungs momente für die hier gehaltenen Reden nicht verkennt.

achtens richtig angedeutet, daß diese Instruktion nicht nur von hober

Deutscher, so lange es sich nicht mit Großpolen vereinigt, so lange kann es auch nicht ein polnisches Land genannt werden. und es schließt der Arüikei mit folgender Betrachtung:

Das Loos muß jedoch bald fallen, sei es auf diese oder jene Seite,

denn der Kulturkampf geht schon seinem Ende entgegen, es erlischt . die Flamme religiösen Hasses, daher müssen auch unverweilt

n Stelle der kirchlichen Losungsworte andere Losungsworte in Schlesien erschallen und zwar gradezu nationale und politische, denn Schlesien, zur politischen Arbeit gewöhnt, wird den ausgesteckten Weg weiter geben.“

Der Artikel ist veröffentlicht in dem Dziennik polski, welcher in Lemberg erscheint. Des Weiteren ist in der heutigen Diskussion be—= reits auf die Ausdehnung der polnischen Agitation auf Masuren und Litthauen hingewiesen worden, Diese Bewegung ist eine verhältniß⸗ mäßig neue und knüpft unmittelbar an die Diskussion bei Gelegen beit des Generalantrages vem Jabre 1881 und an den Antrag auf Einsetzung eines Centralwahlcomitéz für alle ehemaligen polnischen Landestheile an. Es ist mir nun nicht ganz leicht, aus der großen An zahl der mir vorliegenden Beläge einzelne berauszuwählen, aber ich halte mich dazu doch für veipflichtet, wenn ich auch vielleicht dadurch manche unbequeme Empfindungen anrege. Dabei muß ich noch be⸗ merken, daß gleichzeitig mit dieser Bewegung ein Aufruf zur Rettung des masurischen Volksstamms erschien von einem in Lemberg lebenden Polen Namens Ketrzynski, welcher ein geborener Deutscher Namens Winkel ist der Sohn eines preußischen Genẽd'armen, aber bei Betrachtung seines Stammbaums gefunden hat, daß er von polnischen Vorfahren abstamme und in Folge dessen seinen Namen Winkel in das Pot⸗ nische in . hat., Aus diesen beiden Bewegungen hat sich nun der Hauptstrom der Agitation entwickelt. Also z. B. der „Kurver po—⸗ inanski⸗ sagt im April 1881:

Die Lage der Masuren in nationaler Beziehung ist sebr traurig ... Wenn Warschau, was dankbar anzuerkennen ist, die Oberschlesier und die Wenden unterstützt, so gebührt es auch, an die Masuren zu denken, damit dieses polnische Volk die Beweise und das Gefühl seiner Abstammung nicht verliere“.

Die . Gazeta Torunska, sagt:

Von allen polnischen Stãmmen sind am meisten der Gefahr einer Germanisirung ausgesetzt die Masuren in Ostpreußen, einmal des- kalb, weil diese Germanisirungsströmung von Königsberg und Elbing unterstützt wird, und weil dort, sowie an anderen Orten in polnischen Gegenden unter preußzischer Regierung die polnische Sprache in den Schulen und in den Aemtern zurückgesetzt ist, und endlich, weil was das gefährlichste für das Polent hum ist, die Masuren im Allgemeinen evangelisch, sind und die protestantische Regierung als eine ihnen wohlgeneigte ansehen“.

Der . Dʒiennik poznangki⸗ sagt:

Der heutige Mafur ist als ein polnisch sprechender, evangelischer Preuße eine wirkliche Karrikatur und wie die Sachen gegenwärti stehen, kann man sich der eitlen Hoffnung nicht überlassen, 383. einige Jahrzehnte bessern werden, was Jahrhunderte verdorben kbaben. Das Loos des litthauischen Stammes wartet auch der Masuren, und nur von politischen Umwälzungen kann man noch etwas hoffen!)

Die ganze Sache würde nun eine geringere Bedeutung haben, wenn nicht, wie schon aug den letzten Mittbeilungen hervorgeht, in der That hier das religiöse Element angespannt würde, um die nationalen Ziele zu fördern. Anknüpfend an die Worte des Herrn Dr. Kolberg kann ich bestätigen, daß eine ganz bestimmte Ausbreitung des Katholizismus von dieser Seite aus erfolgt; ich erkenne das an, und halte es für das Recht jeder selbstbewußten religiösen Ueber zeugung, für ihre Ausbreitung zu sorgen; aber in dem Zusammen—⸗ hange, wie dieselbe hier in den von mir verlesenen und noch zu rer⸗ lesenden Stellen erscheint, wo die Religion in den Dienst der nationalen Bewegung gestellt wird, leiste ich meinestheils Widerstand und halte ich ein derartiges Vorgehen für verwerflich. In dem Gonierc Wielkopolski⸗ hieß es im November des vorigen Jahres in einer Cortespondenz aus Masuren:

„Die religiöse Frage dürfe man nicht außer Erörterung lassen, denn nur das Lutherthum sei daran Schuld, daf jeder Masure, wenn er sich nur etwas mehr gusbilde, gleich ein Deutscher werde und sich seiner Muttersprache schäme “.

Der Einsender des bezüglichen Artikels sagt dann weiter, er sei in Folge dessen, um ein reiner Pole ju werden, in den Schooß der katholischen Kirche zurückgekehrt.

Es ist auch gegen Ende des vorigen Jahres eingehend erörtert worden, in welcher Weise die Masuren in die nationalpolnische Be⸗ wegung hineingezogen werden könnten. Man hat sich dahin geeinigt.

gabe einer billigen masurischen Zeitung und polnischer Volksbücher an⸗ gezeigt sei. Das Motiv ist hinzugefügt:

„Da alle diese polnischen Zeitungen, alle diese Bücher nur im polnisch - katholischen Geiste geschrieben sind; und an die künftige Unabhängigkeit Polens und an die Gerechtigkeit Gottes glauben.“ Weiter wird die Ansiedelung guter Patrioten und die Anfeuerung für den katholischen Glauben eimpfohlen, ferner für bestimmte Orte die Ansiedelung von polnischen Aerzten, die Ab⸗ sendung von bestimmten Agitateren unter Nambaftmachung von Geistlichen, Apothekern und Schulzen, welche der polnischen Be⸗ wegung geneigt seien.

Außer Masuren ist auch, wie der letzte Herr Vorredner andeutete,

d 2 Jahre 1873 eintreten möchte. Petition ist aufgegriffen werden Seitens der polnischen und der Goniec Wielkopolski! enthielt im Januar d. J.

sie geschädigt würden in ihrem nationalen

1.1 Nicht obne Interesse ist auch Januar d. J. erschienener Artikel des Dziennik voznanski

Was werden sie beginnen, wenn sie in jener Welt, im ewigen Feuer, zur Vernichtung verurtheilt werden, wenn sie ihre Vor⸗ fahren aus dem Paradiese rufen werden, in welcher Sprache werden sie hier um Hülfe bitten? Werden an ihrer deutschen barbarischen Sprache die Vorfahren ihre Kinder erkennen?“

Am Schluß wird dann gesagt:

Reicht uns die Hände, . in Großpolen, Gott wird es Euch vergelten. .

Wenn man den Blick so hinüberschweifen läßt über die ganze

; ist wie in der wo bekanntlich auch in Oberschlesien polnische Bewegung gewisse gefunden wurden. Man darf sich

40 er Jahre, gewisse Ansäãtze,

Meine Herren! Das ist in großen Zügen der allgemeine politische ch weiß sehr wohl, daß der Abg. von Stableweki mit mir

Der vorliegende Antrag bezieht sich vornehmlich auf die Instruk⸗ lon vom 24. Mai 1842; und Hr. von Stablewski hat meines Er⸗

„So lange Schlesien nach Berlin nicht Polen entsendet siatt

padagogischet Bedeutung ist, sondern daß dieselbe auch ein sebr

wichtiges politisches Moment entbält. Diese politische Seite finden Sie angedeutet im Eingang der Instruktion, wo auf die land ⸗g⸗ väterlichen Absichten verwiesen wird, welche Se. Majestät hinsichtlich der Förderung der polnischen Syrache, dem 5. es ist aus Versehen der 7. gedruckt posenschen Provinzial Landtage gegenüber ausgesprochen bat. Der Abg von Stablemski hat bereits aus cr Allerhöchsten Willentzer⸗ klãrung einige 26 verlesen; er ist jedoch darin nicht weit genug gekommen, und ich werde mir deshalb gestatten, Ihnen aus derselben diejenigen anderen Momente vorzutragen, welche noch heute den Angelpunkt und die Grundlage der ganzen deutschen Politik in Ansehung der polnischen re bilden. Ich übergebe die Entwickelung der Provinzial Landtage is zum Jahre 1840. Anknüpfend an den Thronwechsel, anknüpfend an Aeußerungen, welche bei der Huldigung in Königsberg stattgefunden batten, erließ nun Se. Majestät Friedrich Wilhelm IV am 23. Februar 1841, als er zum ersten Mal den posenschen Provinzial ⸗Landtag ver⸗ sammelte, eine Ansprache, in der er der üblichen Proposition eine all. gemeine Einleitung voranschickte Da 59 es nun:

„Dieser Zusage (6 in Königsberg] gemäß haben Wir auch die Uns neuerlich, zugekommenen, auf Erhaltung der polnischen Sprache und Nationalität im Großherzogthum Posen abzweckenden Beschwerden und Wünsche mit Ernst geprüft, in Folge dieser Prüfung aber erkannt, daß Unsere mit der Verwaltung des Groß⸗ herjogthums beauftragten Oberbehörden sich pflichtmäßig haben angelegen sein lassen, dig deshalb von des verewigten Königs Majestãt getroffenen Anordnungen gewissenhaft zur Aus⸗ führung zu bringen. daß auch zur Zeit hbinlängliche Gründe zur wesentlichen Abänderung der bisher beobachteten Verwaltungs grundsãͤtze nicht vorliegen.

Und er knüpft daran die Bemerkung, daß in der Abneigung der volnischen Einwohner des Großherzogthums, ihre Söhne sowohl dem köheren Staatsdienst als dem böheren Lehrerstande zu widmen, und sie auf den vorgeschriebenen Wegen zu derjenigen Bildung hinzuleiten, welche die Forderungen der Zeit für beide Stände erheische der Grund liege, daß es nicht möglich sei, die Eingeborenen polnischer Abkunft denjenigen Antheil an ftaatlichen Aemtern in der Provinz Posen einnehmen zu lassen, welcher am sichersten dazu beitragen würde, billige Wünsche hinsichtlich der Erhaltung und Ausbildung der Sprache und Nationalität zu befriedigen.

.Der Provinzial-Landtag war damit nicht einverstanden, er ging in allen seinen Beschwerden und Vorschlägen sehr viel weiter. deutete an, daß er sich auf den Standpunkt der Einverleibung des Großherzogthumz Posen in Preußen nicht stellen könne, und es er⸗ ging nun der Provinzial⸗Landtagsabschied vom 6. August 1841, welcher, wie H. von Stableweli ganz richtig hervorgeboben hat, nicht allein von Sr. Majestãt dem Könige Friedrich Wilhelm IV., sondern auch von dem Prinzen von Preußen und dem gesammten Staats- ministerium e, , . ist. Da heißt es:

»In Uebereinstimmung mit dem Inhalt ter Wiener Traktate hat das Besitznabmepatent und der Zuruf Unseres in Gott ruhenden Herrn. Vaters Majestät vom 15. Mai 1815 die Einwohner der Provißz Posen der Monarchie einverleibt und damit den Cha—⸗ rakter einer vollständigen untrennbaren, alle Verhältnisse durch= dringenden Vereinigung ausgesprochen. Das Großherzogthum Posen ist eine Provinz Unsereg Reiches in demselben Sinne, in derselben unbedingten Gemeinschaft, wie, alle übrigen Provinzen, welche Unserem Scepter unterworfen sind.“

Mit dieser Stellung des Großherzogthums Posen ist die Stellung der Perschiedenen Nationalitäten, die es in sich schließt, ist der Gang shrer ferneren Entwickelung unverrückbar vorgezeichnet. Der polnischen Nationalität ist durch die Wiener Traktate und durch den Zuruf vom 15. Mai 1815 Berücksichtigung und Schutz verheißen. Die rübmliche Liebe jedes edlen Volkes

das hat Hr. von Stablowski vorgelesen zu seiner Sprache, seiner Sitte, seiner geschichtlichen Erinnerungen, auch in den Polen zu achten und zu schätzen, war der Vorsatz der Vollzieher des Wiener Traktats, und auch unter Unserer Regierung soll ib Würdigung und Schutz zu Theil werden. Unsere ausdrüũck⸗ lichen Verheißungen, wie die Anordnungen, welche ihnen gefolgt sind, haben dafür Zeugniß gegeben.“

Nun kommt aber, was Hr.

getragen hat: ö

„Aber wie jede Gabe an die Bedingung geknüpft ist, daß sie nicht mißbraucht werde, so können auch Wir Unsere Verheißungen und Unfere Absichten von dieser Bedingung nicht lösen. In der untrennbaren Verbindung mit Unsferer Monarchie hat das Nationalgefühl der polnischen Un terthanen Unserer Provinz Po sen die Richtung seiner ferneren Entwickelung, di feste Schranke seiner Manife station zu erkennen. Die Verschiedenheit der Abstammung, der Gegensatz der Namen Polen und Deutsche, findet seinen Vereinigungspunkt in dem Namen der einen Monarchie, des Staates, dem sie ge⸗ meinfam und für immer angehören, in den Namen Preußen. Nicht ohne Verschuldung darf dieß Thatsache ver⸗ kannt und der Unterschied der Nationalität als Grundlage eines politischen Gegensatzes wieder her— vorgerufen werden. Jeder Versuch, in unklarem Streben, eine politische Absonderung des polnischen Elements festzuhalten, hemmt Uns in dem Gange, den wir in landesväterlicher Fürsorge für das Wohl Unserer polnischen Unterthanen begonnen haben. Die Schuld solcher Hemmung aber werden vor ihren Landleuten Diejenigen zu verantworten haben, welche in leidenschaftlicher Ver⸗ blendung die Stellung des Großberzogthums als Provinz Unserer Monarchie, seine vollständige und innerlichste Vereinigung mit der⸗ selben verkennen . e .

Anknüpfend an diese allgemeinen Grundsätze erging nun in An— sehung des Schulwesens diejenige Bestimmung des Provinzial ⸗Landtags⸗ abschieds, welche die Grundlage der Instruktion vom 24. Mai 1842 bildet, indem darin gesagt wurde: ö ;

Auf die in Betreff des Schulwesens angebrachte Petition eröffnen Wir Unsern getreuen Ständen, daß es Unser ernstlicher Wunsch und Wille ist. den Einwohnern unseres Großherzogthums Pofen, gleich Unseren ubrigen Unterthanen, alle diejenigen Bildungs und UÜnkerrichtsmittel zu gewähren, durch deren Benutzung sie sich zum Eintritt in die verschiedenen Verhäͤltnisse des Lebens befähigen, ins besondere aber auch die erforderliche Qualifikation zur Uebernahme aller Stellen im Staat und Kirche erwerben können.

Unsere Allergnädigste Absicht, der i , Sprache, als einem von Unseren Unterthanen polnischer Abkunft werthgehaltenen Gute, Achtung und Schutz zu sichern, die Voraussetzungen und Bedingungen, an welche Wir diese Zusage knüpfen, haben Wir Ünsern getreuen Ständen eröffnet. =

„In diesem Sinne werden Wir Unseren Minister der geistlichen. Unterrichts- und Medizinal Angelegenheiten mit näherer Anweisung versehen, damit von der polnischen Sprache, neben der deutschen, bei dem Unterricht und namentlich auch auf den böheren Lehr⸗ anstalten, dersenige Gebrauch gemacht werde, der dieser Unserer landesväterlichen Absicht entspricht.“ . Das ist der Rahmen, das ist das Fundament, auf welchem die Instruktion von 1842 beruht. = Die nächsten Provinzial-Landtage waren mit dieser Allerhöchsten , ,, weder, was die allgemeine politische Seite derselben anlangt, noch bezüglich der, hinsichtlich des Schulwesens in, der Ju⸗ struktinn getroffenen Bestimmmngen irgendwie zufrieden. Sie gingen einmal in ihren Ansprüchen über die Bestimmungen der Instruktion von 1843 in verschiedenen Richtungen hinaus. Was aber den allge⸗ meinen politischen Standpunkt anbetrifft, so erkannten die Stände zwar an, das möchte ich, weil es charakteristisch ist, anführen, daß die Lithauer und Wallonen einen Anspruch auf Bewahrung ihrer Nationalität nicht mehr hätten, aber sie leisteten entschieden Wider⸗ stand, daß sie den Ramen . Preußen führen sollten, sie wollten das⸗ jenige sein und bleiben, was en von Rechts wegen seien: ‚Polen .

Hierauf erging nun die Allerhöchste Verordnung vom 12. März 1843, welche nicht vorgetragen ist und wunderbarerweise guch in den Verhandlungen der ir. 1859 und 1861 bier in diesem hohen Hause

von Stablewski nicht vor⸗

nicht zur Verlesung Jekommen ist. Es ist das eine Allerhöchste Ver.

ordnung, welche 2 des Landtagsabschiedes erlassen ist, gegen⸗ gejeichnet von dem Prinzen von Preußen und dem gesammten Mi⸗ nlitterium. In derselben werden die Anschauungen der Stände auf das allerenergischste zurückgewiesen und es wird gesagt:

„Zuvoͤrderst fügen Wir dem versammelten Landtage zu vissen, wie uns woblbekannt, daß diesenige Gesinnung, welche in dieser Adreffe Seitens Unserer Unterthanen polnischen Stammes den in dem gemeinsamen Namen aller Stämme Unseres Reiches gegebenen Vereinigunge punkt förmlich verleugnen will, nur einer Partei ange⸗ Fort, welche in trauriger Verblendung verkennt, wie Wir mit jandes väterlicher Liebe bestrebt gewesen, ibre nationale Eigenthũm · lichkeit zu schonen und. sie mit den allgemeinen Verbältnissen und Zustãnden Unseres Reiches zum wahren Besten der dortigen Pro⸗ dinz in Einklang zu bringen. ;

Diese Absicht baben Wir in Unserem Landtage abschiede vom 6. Auguft 1841 deutlich zu erkennen gegeben. Sie ist von Allen, außer von jener Partei, richtig gewürdigt, und namentlich bat die

roße Mehrzahl der Bewohner des Großherzogthums Posen die⸗ elbe richtig erkannt und ist bierdurch in dem dankbaren Bewußt. sein derjenigen zablreichen Wohlthaten bestärkt, welche ihr alt „Preußen zu Tbeil geworden. ; Dann heißt es, wenn die Stände nicht von dieser Absicht ließen, würden Se. Majestät in Aussicht nehmen, sie an den Woblthaten einer stäntischen Vertretung nicht mehr theil nehmen zu lassen. j

Meine Herren! Die Gründe, die ich angeführt habe, sind die enigen, die uns seit jener Zeit fortwährend bewegen. Es ist in den * vorgelefenen Allerhöchsten Kabinetkordres klar ausgesprochen, welche Bedingungen erfüllt werden müssen. damit die pol nische Bevölkerung dem Staate gegenüber die richtige Stellung ndet: es ist das Aufgeben aller. Sonderbestrebungen, Das 2 daß in unwiderruflicher Weise ihre Ver⸗ einigung mit dem Staate Preußen vollzogen sei, das Aufgeben des Bestrebens sich abzusondern, sich zu isoliren und sich fern ju balten . . an der Erfüllung der Aufgaben des

oßen preußischen Reiches. ö ö e. gh . ja bier und damit könnte ich eigentlich schließen die Herren fragen: ist denn die Bedingung erfüllt, an welche hier in den grundlegenden Bestimmungen der Erlaß der Instruktion vom 24. Mal 1842 geknüpft worden ist? Aber ich kann meinerseits noch weiter geben und fragen, wie sich denn die Angelegenheit ferner ent⸗

ickelt hat. ; ; 5 Der Provinzial Landtag von 1845 verlangte, darüber binaus⸗ gebend, eine politische Sonderstellung des Großherzogthums Posen. = Ich darf ferner an die Ercignisse der Jahre 1846 und 1848 er⸗ innern, ich darf bemerken, daß hier im Jahre 1849 als die preußische Verfassung berathen wurde, ein Antrag dahin ging, daß man ' unter keinen Umständen Lie preußische Verfassung annehmen könne, weil sie die Rechte der Polen verletze. Ich darf erinnern an die Diskufsionen bei der Berathung der Verfassung des Norddeutschen Bundesß, wo die Reden der Herren Kantak und von Niego⸗ fewski! in keiner Weise darüber Zweifel aufkommen ließen, daß die Herren an ihren Sonderbestrebungen absolut festhalten.

Meine Herren! Wenn ich in die Gegenwart. sehe, so gestatten Sie mir, auch einige Blätter anzuführen, die Sie nicht hier vor geführt haben, indem ich ihnen diejenigen Reden vorlese, die Sie außerhalb des preußischen Parlaments halten. Ich kann hierbei die allgemeine Bemerkung machen, de ja die ganze Stellung unserer polnischen Mitbürger bier im Landtage eine staats rechtlich sehr interessante ist. Seit 1858 bilden ja die Herren nach ihrer Auf⸗ fassung eine eigene Reichstags versammlung, einen Landtag im Land⸗ tage mit der Wirkung, daß wenn, wie Herr von Zakrzewski andeutet, einmal eine große Umwälzung eintritt, dann bereits eine organisirte Vertretung unserer polnischen Mitbürger vorbanden ist. (Zuruf.) Sie sagen: „Das ist nicht wahr,“ Hr, Kantak, Sie gestatten mir, Ihnen einige Bemerkungen darüber. zu machen. Die ganje Frage ist ja in neuerer Zeit. bei Gelegenheit einer perhältniß mäßig untergeordnete Frage. bei der Berathung des Elb⸗ schiffahrtgesetzes im Reichstage zur Erötterung gelangt, und damals wachte es in? der volitischen Preffe fehr viel Aufsehen, daß, die pol⸗ nischen Reichstagsabgeordneten sich der Abstimmung enthielten. Hr. von Czarlinski wurde in Folge dessen veranlaßt, sich im „Goniee wielkopolski⸗ hierüber auszusprechen. Er sagte: . t

„Ich glaube, daß es uns nicht geziemte, uns in einen Streit hierüber einzulassen, da wir, meiner Ansicht nach, uns nicht für berufen fühlen, zu entscheiden, welche Befugnisse dem Bundesrath und welche deim Reichstag zuftehen, in welchem wir, lediglich alt eine besondere polnifche Rationalversa mm lung sitzen.

Hr. von Niegolewsli bezeichnete in einer in Kröben abgehaltenen Wahrversammlung im Jahre 1882 es als eine Demüthigung, daß die Polen sich an einem frem den Landtaße betheiligen müssen. Als diefe Acußerung bekannt wurde, erboh die - Germania, warnend ihre Stimme und sagte, Niegolewèki stehe mit dieser Auffassung vercinzclt. Das ist aber nicht der Fall. Ich erinnerz an das, was im Reichstage Hr. von Maqdzinsti aut 13. Juni 1882 bei Gelegen⸗ heit det Debatten über vas Tabackmonopol gesagt hat:;

Wenn Sie bei der Vorlage zugleich die finanzielle Selbst⸗ ständisteit des Deutschen Reiches hervorheben, so ist das Ihre Sache; unsere Pflicht ist es, für die Interessen der von uns ver tretenen polnischen Landegtheile einzutreten, zumal dieselben von allen hier gemachten Vorlagen leider unmittelbar betroffen und in Mitleidenschaft gezogen werden.“ ;

Man 66 lend solchen Bemerkungen gegenüber die Frage aufwerfen, ob der Grundartikel der deutschen Verfassung und der Rrtikel J der preußischen Verfafsung noch in vollem Recht bestehen, daß also alle Theile unseres deutschen und preußischen Gemeinwesent integrirende Bestandtheile unseres Staatsgebietes sind, und daß Die— jenigen, welche hier im Reichstage und Landtage sitzen, nicht Ver treter von einzelnen national gesonderten Tbeilen sind, sondern Ver⸗ treter des gesammten deutschen. beziehung weise preußischen Volkes.

Daran anschließend, darf ich weiter mich beziehen auf einen kürz· lich, am 11. d. M., erschienenen Artikel des . Goniee wielkopolts ki welcher Betrachtungen über die Stellung eines volnischen Abgeord⸗ neten an die Erörterungen anknüpft, die jetzt über den Abg. von Jazdzewski in der volnischen Presse schweben, Es heißt dort:

Der richtige Abgeordnete sagt sich: ich bin gewählt nicht jum deutschen Parlament, nicht zum preußischen Landtage, sondern jum polnischen Repräsentantenklub == kolo —, der einen Landtag im Landtage bildet. Von diesem Grundsatz autgehend, hahe ich nicht Fas Recht, in Berlin auch nur einen öffentlichen Schritt zu thun, en dem der polnische Klub nichts weiß, ju dem er nicht seine Ge⸗ nehmigung ertheilt, zu dem er mich nicht ermächtigt hätte.“

(Zuruf des Abg. Kantal.)

Zeitungsberichte! Sagen Sie doch, es ist nicht wahr, was Hr.

von Riegolewzti und as' die Herren gesagt haben; ich nenne ja ab⸗ n denn, 5. 3 weiß wohl, ich bin Ibnen unbequem, eber ich an Ihnen nicht helfen. ö ö. . 6m 6 Äeußerung enthält der . Turver poznanski⸗ der einer ganzen Stellung nach von besonderer Bedeutung ist. Als ich im vorigen Jahre Hier über die Bestrebungen zum Wiederaufbau des polnischen Reiches sprach, hatte ich ja die große Freude, daß die pol= nische Presse allen meinen Aeußerungen insofern Beifall zollte, als sie sie für richtig erklärte. Dabei aber wurde mir von dem Kuryer ein Ausdruck vorgeworfen, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn ge⸗ braucht habe, ich hätte gesagt: die polnischen Abgeordneten fũhlten sich nicht als Vertreter der preußischen Nation). Darauf sagte das Blatt:

Es giebt keine preußische Nation, denn das Schwert der Kren Miel hat sie vim n es ist nur ein preußisches Reich, welches als charakteristisches Merkmal den Namen des vertilgten

Volles angenommen hat. Es giebt ein deutsches Volk, welches

4 ie 1 Polen erh Abgeordneten zu seinen Vertretern

nicht bedarf. Die von uns gewählten Abgeordneten repräsentiren

die Polen. . ö

n derselben Weise, wie der Hr. von Wierjbinski im August 1882 . . unabhängiges Polen h ausgefprochen hat, liegt noch eine

viel interessantere err, vor, die Aeußerung eines hier anwesen ·˖ den Abgeordneten, des Hrn. Magdzingki, in der aroßen Wahlversamm⸗ sung zu Dpalenica am 30. Juli isS2, in welcher er einen parlamen= tarifchen Rechenschaftgbericht erstattete. Nachdem er ansgesprochen batte. daß Polen unzweifelhaft i eder aufleben müßte, 82 er, nach dem Berlcht det. Goniec wielkopolski' die nationalen Rechte dar, welche die Polen auf Grund der Wiener Verträge und Königlichen Verkeißungẽn zu fordern hätten und zu denen er unter Anderem auch die politische Sonderstellung der Provinz Posen zählte, und schloß dann mit den Wyrten: ; 36 Was möch betrifft, so gehe ich noch weiter als die Wiener Trakiate, denn ich verlange den Wiederaufbau Polens.. Diese Worte riefen, nach dem Jerichte, in der Versammlung einen nicht enden wollenden Beifall betvor. ; Der . Goniec wiellopols fin bemerkt dazu in seiner Nummer vom 2. Aagust 1853. P Es stände schlecht um die Nation, wenn nur der Abgeordnete Magdzinski allein den Wiederaufbau Polens verlangen sollte. Wir Alle verlangen diesen Wiederaufbau und dies brauchte uns Polen nicht erst auf Wahlversammlungen gelehrt zu werden. ; Die „Gazeta Torungka“ sagt am 11. Februar 1882 auch mit Bezug auf meine Bemerkungen im vorigen Jahre: ł „Wir wollen weder, noch erdreisten wir uns, dem Herrn Mi⸗ nister dies

es handelt sich um das Ziel des Wiederaufbaus des polnischen

Reiches

renzen, welche

nischen Katho

bewegung im Jahre 1881 brachte

Bemerkung, die deutschen Katboliken

wenn diese erklärten, treu zu Kaiser und Reich

antwortete das „‚Pielgrjym“: K

„Dem Herrn Korrespondenten antworten wir mit einem Satze:

Wir sind Polen und werden es bis zum Tode bleiben. Diesem großen deutschen Patrioten erklären wir ferner, daß wir große vol⸗ nische Patrioten sind und so wie es ihm freisteht, die große Macht des dentschen Vaterlandes zu lieben, so ist es auch unt erlaubt, 9 ju sieben, welches, wenn es Gottes Fügung ist, früher oder väter aufersteben wird;“ . . K

Was den Wiederaufbau des polnischen Reiches betrifft, so ist das Materlal, welches vorliegt, ein ziemlich unermeßliches, man kann kaum eine polnische Zeitung in die Hand nehmen, ohne ein neues Moment in diefer Richtung ju finden. So wird in einem, Anfang dieses Jahres neu begründeten Blatte, dem Wielkopolanin in einem sehr intereffanten Äufsatz, der die Ueberschrift führt: „Nur die Arbeit macht uns reich“, dahin gedrängt, daß die Polen fleißiger und spar⸗ samer sein möchten, damit, wenn es so weit kommt in der europäischen Staatenbewegung, wenn Rußland in einem binnen Kurzem aus. Frechenden Kriege Preußen besiegt ich fübre das in Bezug auf. die letzten Worte des Herrn Vsrredners an ==. wenn, auf einem demnächst stattfindenden internationalen Kongreß Polen wiederhergestellt werde, das Geld vorhanden sei zur Errichtung der polnischen Armeen, zur Dotirung der polnischen Beamten, für Schulen, Kirchen und andere Institutionen, denn alles Kapital sei Eigenthum der ganzen Nation.

Es würde mir, wenn die Zeit nicht drängte, wirklich in hohem Maße angenehm sein, wenn ich Hrn, von Jakrzewgli auf die Aus⸗ führungen, welche er in Bezug auf den Meskovitismus. in Bezug auf die wahrscheinlicherweise und möglicherweise eintretende politische Umwälzung gemacht hat, näher antworten könnte. Das eine hat er nicht angeführt, was seit einiger Zeit eingehend die polnischen Kreise beschäftigt, das ist der Plan, in welcher Weise dem Vordringen des Panslavisimus ein mm entgegengesetzt werden kann, und dieser Plan besteht, wie nicht anders zu erwarten, in der Wie derherstellung eines selbständigen polnischen Reiches, und wir, die wir die Polnische Correspondenz“ lesen, wissen ja, daß uns Deutschen und Preußen in jeder Weise dieser Plan mundgerecht gemacht wird vom Standpunkt der Interessen unseres Preußenthums und Deutschtbums heraus.

Is wird angeknüpft an eine sehr interessante Broschůre eines polnischen Edelmanns vom Jahre 1846 und dasjenige, was der zweifel kos bochgebildete und fehr Cinfichtsvolle Herr dort aufgestellt hat, wird gleichsam als Testament verhreitet und verarbeitet. Es läuft im Großen und Ganzen darauf hinguz, daß Preußen nichtz Pesseres thun könnte, um die von Hrn. von Zakrzewski auch als gefährdet geschil⸗ derte östliche Grenze zu sichern, als das ganze Weichselthal an das acu zu bildendè polnische Reich auch abzutreten; Danzig sollte als Freistaat behandelt werden unter dem Protektorat des neuen König⸗ reichs Polen und von Preußen, und wenn Preußen. damit nicht zu⸗ frieden sein sollte, würde ez verwiesen auf die Annexion von Hannover und Oldenburg. Ich erwähne das, weil diese sehr interessant ge⸗ schriebene Broschüre vom Jahre 1846 in neuerer Zeit wieder zum Gegenstand von Erörterungen in der polnischen Presse geworden ist.

Wie steht es denn nun mit der Isolirung, welche für die Unter⸗ richtẽ verwaltung das wesentlichste Interesse hat? Die geebrten Herren Äntragsteller werden nicht in Abrede stellen, daß auf den Gebieten, wo eine Isolirung möglich ist, sie eingetreten ist. Es giebt heute kein Geblet des fozialen, des ökonomischen, des wirthschaftlichen. des gefellschaftlichen Lebens, welches nicht vollkommen in bestimmte polnische, abgesonderte Verhaͤltnisse gebracht worden ist. Es gebt ja nun, wie die Herten zugeben werden, dieses Streben, nachdem ein polnischer Mittelstand mit Hülfe der preußischen Verwaltung

eschaffen worden ist, sehr viel weiter, indem wir ja beute

. den Zeitungen lesen, daß hier oder dort eine polnische Rechts⸗ anwaltsstelle offen geworden sei, und die Bewerben den in den polnischen Zeitungen aufgefordert werden, sich zu melden. Man kann, wie das schon von einem anderen Herrn Vorredner angeführt ist, auch das hervorheben, daß, wo es irgendwie möglich ist, einen Deut. schen zu entbehren, von einer Beziehung zu ihm abgesehen wird, und daß asle die Bejiehungen, welche etwa bis zum Jahre 18595 in ziemlich friedlicher Weise gewaltet haben, von polnischer Seite geloͤst worden sind. . .

Es ite ja sehr weit, wenn ich dafür noch Belagstellen an⸗ führen wollte; auch werden mir die Herren das ohne Weiteres zugeben, daß es heute keine Richtung giebt im öffentlichen Leben. welche nicht in fr hervorgehobenen Weise vergiftet worden ist durch dieses absolute Ab⸗ sperrungsfystem. Ich habe schen neulich solche Aeußerungen ange. führt; ich habe hier eine Stelle aus der Gazeta Torundka wo darüber geklagt wird, daß ein Gut in deutsche Hände übergegangen ist,

it der kung: z ĩ mit der Bemerkung Diejenigen. denen die Väter Dich

Armes polnisches Land! ͤ als ur a. .. übergeben Dich zur Besudelung in

remde Hände“. t Ein . Ausspruch desselben Blattes:

Die gesammte jüngere Generation, in Westpreußen bekennt sich jetzt ohne Auänghme zum polnischen Vaterlande und meidet nach Kraäͤften die . mit den Deutschen, mit ihrer

nrache und mit ihrer Literatur.“ . . Sr gn r worden in derselben Zeitung vor, der Ver heirathung der Töchter aus polnischen Familien mit deutschen Katho. fiken, denen der Spitzname Koschneider . beigelegt wird. Es spielt dag Verhältniß zu . Katholiken eine große Rolle in der egung Konitz Tuche]; ; : n, g m e r si⸗ ermahnte im Juli 1882 die Eltern, die Erziehung ihrer a . und dem Zustande der höheren Töchter=

l „hre Anfrnerkschnkeit zujnwenden. Es komme vor, daß ker h r ge, unf. . deutscher Umgebung mit ihren

Herren gerecht zu werden, nothwendig sein zweierlei.

Mitschülerinnen deutsch sprechen, mit Deutschen verkehren und sich sogar mit ihnen befreunden, indem sie sich gegenseitig besuchen. Die Eltern müßten darauf sehen, daß die Kinder angemessene Bekannt⸗ schaften machen und passende Freundschaften schließ en. ö

Meine Herren! Das sind nur flüchtige Beispiele, aber es sind BeisFiele, es find Tvpen, und ich kann nur bedauern, daß dieses Los⸗ söfen aller Bande gegenseitiger Beziebungen Fortschritte macht, die naturgertäß die Renktlon herausfordern. ö .

Ich kann also nur sagen, wenn ich dag überblicke, was ich bisher zwar etwas lang ausgeführt, aber doch der Bedentung der Sache gegenüber nur skijzirt habe, daß die Voraus setzungen, welche in den Fahren 1831 und 1843 an die Bewilligungen von 1842 geknüpft worden sind. nicht in Erfüllung gegangen sind, daß vielmehr das Isolirungssystem, der Wunsch, eine gesonderte Stellung nicht allein in sozaler, sondern auch in politischer Beziehung einzuneb nnen, in energischster Weise gefördert worden ist und eine stätige Siei gerung erfahren bat. = Ich könnte ja nun bei diesem mehr politischen Theil meiner Erörterungen schließen, ich will aber, um meinen guten Willen zu zeigen, auf eine Reihe von Bemerkungen, welche die geehrten Verrea Vorredner in pädagogischer Hinsicht gemacht haben, wenigstens flüchtig eingehen. ;

Was die Entwickelung der Gymnasien, der höheren Unterrichts anstalten in der Provinz Posen betrifft, das ist, wie schon der Hr. Äbg. von Schorlemer richtig hervorgehoben hat, das Maßgebende Fei der ganzen Sache so muß ich zunächst erwähnen, daß, alt Preußen das Großherzogthum Posen überkam, es dort nur drei Gymnasien, in Posen, Lissa und Bromberg, gab, und auf diesen drei Anstalten befanden sich im Jahre 1827 nur 898 Schüler, von denen T6 Polen und 428 Deutsche waren. Wiederholt ist ja nun nicht allein hier in diesem hohen Hause, sondern auch früher im Proxrin- zial⸗Landtage der preußischen Unterrichts verwaltung der Vor⸗

urf gemacht worden, daß sie sich ju wenig um die För⸗ derung des höheren Unterrichtswesens in Posen bemüht kabe. Dem steht gegenüber, daß wir gegenwärtig zwanzig höhere üÜnterrichtsanstalten in Pofen zählen, vierzehn Poll— gymnasien, zwei Progymnasien und vier Realgymnasien Die Ziffern. welche der Hr. Abg. von Stablewski in Betreff der Frequenz dieser Anstalten anführte, waren, soweit ich habe folgen können, richtig; sch komme aber zu anderen Resultaten. Nach den zehnjährigen Ueber · sichten, die wir vom Jahre 1872/73 bis 1881/82 besitzen, betrug hie Zahl der Schüler auf allen höheren Unterrichts anstalten der Provinz Pofen vor 10 Jahren 6569, gegenwärtig 90 weniger. Scheidet man diese Schüler nach der Nationalität, so ergiebt sich, daß vor 10 Jahren 4715 oder 72579 Deutsche und. 1854 oder 28 0/0 Polen waren, Heute bat sich das Verhältniß zu Ungunsten der palnischen Bexolkerung ctwas geändert. Jetzt beträgt die Zahl der Deutschen 5168 oder S0 Me, die der Polen 1311 oder 200,39. Vertheilt man die Scküler⸗ jahl auf die Kenfessionen, so ergiebt sich, daß vor 10 Jahren zie Schüler sich theilten in 2564 evangelische oder 45 oo, A9? katho⸗ sssche oder 32 9,0 und 1498 jüdische oder 23 00; gegenwãrtig zahlen wir 3I66 evängelifche Schüler oder 49 Cο, 1964 katholische Schüler oder 2 o und 1755 judische Schüler oder . lo der Gesammtzahl.

Es ergiebt sich aus diesen interessanten Ziffern, daß, wie schon bemerkt, die Gesammtzabl um 90 Schüler sich vermindert hat, daß. die Zabl der Deutschen um 43 zugenommen hat, die der Polen um 543 gefunken ist, und, was vielleicht das Wichtigste ist, daß zwar die evangelischen und noch mehr die Juden zugenommen, die Katholiken entsprechend abgenommen haben, daß aber die deutschen Katholiken unvermindert geblieben sind. In beiden Abschnitten beträgt die Zabl der deutfcken Katholiken 253 und ich zweifle nicht, daß die Zabl noch größer fein würde, wenn nicht aus Gründen, die zum Theil, nicht auf idealem Gebiet liegen, es vielen Eltern erwünscht erschiene, ihre Kinder als polnische Schüler zu bezeichnen. .

Ich habe mir num an der Hand der Anträge klar zu machen- gesucht, wie den Wünschen der geehrten Herren Antragsteller ent= sprochen werden könnte und kann nur, anknübfend an die Bemerkungen. des Herrn Br. Kolberg, anführen: „es läßt sich halt, nicht machen Es sst keine einzige Anstalt mit Ausnahme des Marien⸗Gymnasium. welches uber 50 o polnische Schüler hat. Das Marien⸗Gymnasium zãhlt 52 , das Gymnasium in Ostrowo 46 G0, das Gymnasium in Schrimm 40 6, das Gymnasium in Wongrowitz 38 0, das Pro⸗ gymnasium in Tremessen 48 0/0, dag Realgymnasium in Posen 26 00 polnische Schüler, die meisten übrigen Anstalten zählen nur ctwa I18 „9 bis auf 1 0 herunter. Es würde nun, um den Wünschen der

Entweder uf allen kann man ja nicht sagen auf einzelnen Anstalten Parallelcoeten einzurichten, oder, was den Wünschen der Herren⸗ vielleicht nech mehr entsprechen würde, die Polen auf bestimmte An⸗ stalten zu verweisen, zu magaziniren. (Abgeordneter Kantak: nein!) Also das nicht! . .

Nun, dann werden ja die Herren, die auf. unseren Gymnasien gebildet worden sind, gegen die erste Möglichkeit vielleicht noch Fol⸗ gendes erwidern: Niemals ist es vom pädagogischen Standpunkte als richtig anerkannt worden und hat von vornherein zu ernsten Bedenken geführt, daß man mit Parallelcocten in den unteren und mittleren Klaffen unde mit dem Umlernen der polnisch erlernten Unterrichts⸗ gegenstände in den höheren Klassen mit deutscher Unterrichtssprache irgend etwas Zweckmäßiges ju erreichen suchte, Man kann doch nicht leugnen, daß. wenn überbaupt unsere polnischen Mitbürger in den Dienst des Staates und in öffentliche Aemter treten wellen, sie der deutschen Sprache nicht entrathen können, und es ist allezeit von den Pädagogen als die schwerste Ueherbürdung der polnischen Schüler empfunden worden, daß sie nicht auf allen Gymnasien, sondern eigentlich nur auf dem Marien⸗Gymnasium, dem Gymnaũum in Sstrowo und zeitweise in Tremessen genöthigt waren, von Sefsunza. Pezichungsweise Tertia ab alles umzulernen. Es war allerdinzs früher etwas ganz gewöhnliches, daß man bei derart ausgebildeten Schülern. bei den Verfetzungs- und Abgangsprüfungen einen ganz anderen. niedrigeren Maßftab anlegen mußte. . 6.

(Gz eist ein' Irrthum, wenn die Herren annebwten als, b seit Einführung der deutschen Unterrichtssprache sich die Verhältnisse der polnischen Schüler auf den höheren Lehranstalten in Bezug auf die Ausbildung verschlechtert bätten. Das Gegentheil ist. der Fall. Die polnifchen Schüler haben sich nicht nur auf dem Durchschnitte er⸗ halten, sondern zum Theil weit uͤber den Durchschnitt hinaus rieles geleistet. Es ist die Anstelligkeit und die Lernfähigkeit der polnischen Schüler wiederholt auf das rühmlichste anerkannt, worgen und wer nicht allein im r f. ö. ri. sondern 66 . fle an. lichen Zufammenkünften, Aufführungen u, s.. w. wie lie da) inne ö Also die Sorge, daß die Bildung der höheren

Stände durch das Unterrichtssystem irgendwie beeintraͤchtigt werden könnte, meine Herren, die ist, in der That als ausgeschlossen zu betrachten; und das will. ich anführen, daß, wenn jetzt die polnische Presse sich rühmt, daß. seit. un= gefahr 10 Fahren eln polnischer Mittelstand sich zu. entwickeln anfängt, sie das der preußischen Unterrichts verwaltung ver⸗ danken und den zahlreichen Austalten, welche es auch den ärmeren Bürgern ermöglichen, ihren Kindern eine bessere Erziehung zu geben. Wir haben jetzt W Anstalten; früher, als diese Klagen ihren Anfang ahmen, waren cs deren z. Daß Kinder anderer Nationalitäten der Zahl näch die polnischen überflügeln, siegt ja nicht allein in den politifchen Verhältnissen, sondern auch in den äußeren debens verhalt kissen! «“ Ich möchte aber auf diesen Punkt nicht weiter eingehen, In. . wenn ich felbst soweit, wie Sie es wünschen, gehen önnte vom pädagogischen Standpunkte, so kann ich wirklich sagen; „vestigis terrent ““ Wenn ich die Geschichte der Symnasien ansehe vom Jahte 18530 ab bis in die neuere Zeit, so kann ich nur sagen, daß alle solche spezifisch n n Gymnasien das Unglück eworden sind nicht allein für die Verwaltung, sondern auch ür diejenigen, welche auf ihnen ausgebilder worden sind. Ich darf daran erinnern, daß im Jahre 1839 von dem Marlen ymnastum, welches immer als der og hingestellt worden ist, fast in Drittel der alteren Schüler nach Polen übertrat und an der Revcfution teilnahm. In Folge dessen wurde daz Marien Sym⸗ U nasium im Jahre 1835 reorganisirt und in zwei Anstalten geschieden.