Guthaben am Tilgungsfonds bejw. der Zuschuß aus dem Sicherheits · fonds nicht ausreicht.
nebst Zinsen durch diese Beiträge (6. 12) oder durch ihm 1 freistedende größere Abschlagsjablungen ist der einzelne Besi rechtigt, Ermäßigung der Zinsen seiner Pfandbriefsschuld auf A Prozent und . Ginwillizung zur Vöschung im Grundbuche von der Landschaft zu verlangen.
Direktion berechfiat, für die dabei betheiligten Güter, soweit ihr dies nach Verhältniß der gekündigten Summe zu den von den Pfandbri . fs inbabern eingehenden Beträgen 45prozentiger Pfandbriefe erforderlich erscheint, prozentige Pfandbriefe ausfertigen zu lassen.
scheinigung der Provinzial · dandschafts. Direktion,
und der Hhpothekenurkunde über die 43prozentige Anleihe von dem Syndikus der Provinzial ⸗ Direktion zu beglaubigen, dies auch von demsciken and von dem Pro vinzial ⸗ Direktor auf der Hypotheken ˖ urkunde zu vermerken. Nach Einlösung der 4zprozentigen Pfandbriefe sind diefelben den vorbezeichneten Beamten zur Kassation und zur Abschreibung auf der Hypothekenurkunde vorzulegen.
Allerßköchsten Kabinets-Ordre vom 11. Juli 1838 (Ges. S. S. 365 und 68). jedoch bedarf es nicht einer besonderen Bekanntmachung der Kündigung an die Präsentanten der Coupons zu den gekündigten
Pfandbriefen. . Anlage JI. . Pfandbrief II. Serie. ,, K Mark. J Der Westpreußifchen Landschaft pririlegirter Pfandbrief II. Serie , ö ö Mark
deutscher Reichs währung, verzinslich zu Vier Prozent jahrlich, unkünd⸗ bar von Seiten des Inhabers, fundirt auf eine Hypothek für einen gleichen Betrag und auf einen Sicherheitsfonds in Gemãäßheit der unterm 15. Mai 1868 und 14. März 1883 Allerhöchst bestätigten
Regulative. J 1 Königliche Westpreußische Provinzial Ljandschafts Direktion. Siegel der Direktion.) (Unterschrift des Direktors.)
von dem Syndikus der Königlichen Westpreußischen Provinzial Land ⸗ schafts⸗Direktion zu
k
Anlage II.
bei sämmtlichen Westpreußischen Landschafts-Kassen und bei deren Agenturen vom ... J 18
J erhoben wird. Anlage III. Talon zu dem Pfandbriefe der Westpreußischen Landschaft II. Serie . über
soll dem Präsentanten dieses Talons die neue Coupons Serie
13. Erst nach Erstattung der dul sein Gut vertbeilten Beer eff
er be⸗
5. 14. Nach Kündigung der 41projentigen Pfandbriefe ist die General-
Dieselben sind auf Vorlegung des Kuündigungsaufrufs, einer Be⸗ daß diese Pfandbriefe nur in Gemäßbeit dieses Regulatirvs ver ⸗ wendet und daher nur zur Einlösung der gekündigten 4ppro⸗ zentigen Pfandbriefe herausgegeben werden sollen,
S. 15. Die Form und Wirkung der Kündigung bestimmt sich nach der
Nach Einsicht der entsprechenden Fypothekenurkunde beglaubigt
w G (Siegel des Syndikus.) (Unterschrift des Syndikus.) Eingetragen im Landschafts ⸗Register für Pfandbriefe II. Serie
(Unterschrift des Sekretärs.)
d W Mark Von dem Westpreußischen Pfandbrief II. Serie
Westpreußische General · dan dschafis. Direklion zu Marienwerder. (Stemrel.) (Faesimile des General ˖ Landschafts · Direktors.) Dieser Coupon , wenn dessen Betrag nicht
ö
k auf die Fahre von Johannis 18. wis Weihnachten i8 .. bei der Westpreußischen Gen ral⸗ Landschgfts Direktion zu Marienwerder im Weihnachts-Zinsen⸗Auszahlungs Termin 18. . aus⸗
gereicht werden. ; . Das Porto für die Einsendung des Talons und für die Aus—⸗
reichung der neuen Coupons -Serie trägt die Landschaft, jedoch nur bei Werthsangaben bis zu 600 „6s für sämmtliche sich in Einer Hand befindende Talons-Coupons Sendungen mit höherer Werthsangabe geschehen nur auf Antrag und Kosten de? Talonsinhabers. Letzterer trägt in allen Fällen die mit der Uebersendung der Coupons ver⸗ bundene Gefahr.
Westpreußische General ⸗Landschafts Direktion zu Marienwerder.
(Stempel.) (Facsimile des General⸗Landschafts⸗Direktor?.)
Krieg s⸗Ministerium.
Wohlthätigkeit.
Aus den Zinsen der von dem Kommerzien⸗-Rath Salomon Lachmann in Berlin gegründeten Stiftung im Betrage von Z6 O00 S find nach dem Wunsche des Stifters und mit Dank für dessen pattriotische Gabe am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs nachbenannte Invaliden aus den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870/71 mit Geschenken von je 50 M bedacht worden:
1 Johann Sobiech aus Lyck, .
2 Ku gust Mendat aus Guhringen, Kreis Rosenberg,
35 Friedrich Reinhardt aus Grabowitz,
4 Friedrich Lietzmann aus Bromberg,
55 Ul bert Spädtke aus Cammin,
6) Romanus Stössel aus Frankfurt a. O.,
7 Martin Domke aus Peitz,
s Karl Böde aus Papendorf, Kreis Prenzlau,
83 Friedrich August Niendorf aus Bomsdorf, Kreis Liebenwerda,
10 Friedrich Reinhold Deckert aus Unterfarnstädt, Kreis Quersurt,
15 Benjamin Pohl aus Ransdorf, Kreis Glogau,
13 Eduard Kleinert aus Posen,
13 Oswald Giller aus Pudewitz, Kreis Schroda.
14 Gottlieb Schnell aus Lampersdorf, Kreis Oels,
155 Wilhelm Welz aus Dber⸗Weistritz, Kreis Schweidnitz,
16 Friedrich Ignatz Ostermann aus Hummersen,
Amts Schwellenberg, 17) Wilhelm Buttermann aus Essen, 18) August Mathen aus Gleuel bei Cöln, 19 Philipp Zenner aus Dillingen, Kreis Saarlouis, 26 Heinrich Schnoor aus Muß. Kreis Schwerin, 215 Dietrich Johannes Andresen aus Mohr—⸗ kirchosterholz, Kreis Schleswig, 22) Karl Meinhardt aus Zellerfeld,
gegründeten Stiftung im Betrage von 4650 M sind nach dem Wunsche des Sti ters am Geburtstage Sr. Majestät des Raifers und Königs nachbenannte 13 Veteranen aus den Feldzügen von 1813.16 mit Geldgeschenken von je 16 6 be⸗ dacht worden:
Samter, stadt O. / Schl.,
des Dankes hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.
24) Kaspar gelen Erb aus Geisa, 25 Titus Klug aus Ectardtroth, Kreis Schlüchtern. Berlin, den 22. März 1883. Kriegs⸗Ministerium, Departement für das Invalidenwesen. von Hartmann. Wischhusen.
Wohlthätigkeit. Aus den Zinsen einer von einem ungenannten Patrioten
1 Andreas Krohn aus Hussehnen, Kreis Pr. Eylau, 23 Gottlieb Kiehl aus Thiergarten, Kreis Angerburg, 35 Erdmann Dom ke aus Elbina,
4 . Koll aus Fichthorst, Kreis Elbing,
5 Friedrich Wodtke aus Stargard i. Pmm. ,
6) Ja cob Fltzmann aus Ujizd, Kreis Gnesen,
7 Johann Teske aus Jastrow, Kreis Dt. Krone, s5 Zohann Kempendorf aus Karolin, Kreis
9 Gottlob Anders aus Giersdorf, Kreis Hirschberg, 16 Gottfried Blum aus Prinzdorf, Kreis Bunzlau, 11 Gottlieb Lochter aus Schnellewalde, Kreis Neu⸗
13 Thomas Gonschior aus Goslawitz, Kreis Oppeln, 13 Amand Larsch aus Kunzendorf, Kreis Frankenstein.
Das Kriegs-Ministerium bringt dies mit dem Ausdruck
Berlin, den 22. März 1883. Kriegs⸗Ministerium, Departement für das Invalidenwesen. von Hartmann. Wischhusen.
auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21 Ok⸗ kober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die in der Schweizerischen Genossenschafts druckerei zu Hot⸗ tingen⸗Zürich 1882 gedruckte n ich t⸗pe rio dische Druckschrift „Die Entwickelung des Sozialismus von der ütopie der Wissenschaft“, von Friedrich Engels, nach §. 11 des gedachten Gesetzes durch den Unterzeichneten ver⸗ boten worden ist.
Bekanntmachungen
Auf Grund des 8. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗
Berlin, den 21. März 1883. Der Königliche Polizei-Präsident. von Madai.
betreffend Verbote und Beschrän kungen der Ein⸗
Betrifft das Verbot der Einfuhr von Schafen aus
Bekanntmachungen,
fuhr über die Reichsgrenze.
den Niederlanden.
Nachdem zur Tilgung der im Diesseitigen Verwaltungs— bezirke herrschenden Schafräude die strenge Durchführung der durch das Reichs-Seuchengesetz vom 23. Juni 1880 und das preußische Gesetz vom 12. März 1881 vorgeschriebenen veterinärpolizeilichen Maßregeln angeordnet worden, wird zur Verhütung des Einschleppens der Schafräude in diesseitige Schafbestände während der Dauer des Heilverfahrens unter Bezugnahme auf 8. 3 des eitirten Gesetzes vom 12. März 1851 'mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten hierdurch Folgendes bestimmt: i) Die Einfuhr von Schafen aus dem Königreiche der Niederlande wird vorläufig bis zum 1.Septem ber d. J. mit der Maßgabe verboten, daß zum Schlachten bestimmte Schaftransporte, nach vorgängiger Feststellung ihrer Gesund⸗ heit durch einen diesseitigen beamteten Thierarzt, eingelassen werden dürfen. 2) Wünscht Jemand zum Schlachten bestimmte Schafe einzuführen, so ist dem diesseitigen Königlichen Amts⸗ hauptmann, in dessen Amtsbezirk die Thiere eingeführt werden follen, mindestens 8 Tage vor der Einfuhr Anzeige zu machen, und find die Schafe in das diesseitige Gebiet nicht eher über⸗ zuführen, bis in Bezug auf Feststellung des Gesundheits⸗ zuftandes, den Transport und die Tödtung derselben von dem Amtshauptmann Anordnungen getroffen sind. Die hierdurch entstehenden Ko nen, insbesondere die Kosten der thierärztlichen Unterfuchung der einzuführenden Schafe, hat der Eigenthümer der letzteren zu tragen und in der vom Amtshauptmann vor⸗ läufig bestimmten Höhe vorzuschießen. 3) Zuwiderhandlungen werden gemäß 88. 66 und 67 des Reichs gesetzes vom 23. Juni 1880, sofern nicht nach den be⸗ stehenden gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe ver⸗ wirkt ist, mit Geldstrafen bis zu 150 „6 oder mit Haft be⸗ ziehungsweise mit Geldstrafe nicht unter 50 Sυ bis zu 150 A öder mit Haft nicht unter 3 Wochen bestrast. 4 Das gegenwärtige Einfuhrverbot tritt am]. April d. J. in Kraft. Aurich, den 19. März 1883. Der Landdrost. In Vertretung: Reinick, Regierungs⸗Rath.
Verordnung.
Mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten verordne ich — behufs Ver⸗ hütung der Einschleppung der Schafräude aus dem vielfach verseuchten Auslande in inländische Schafbestände während der Dauer des im Laufe dieses Sommers bei den infizirten in⸗ sändischen Schafbeständen zur Tilgung der Seuche allgemein anzuwendenden Heilverfahrens — auf Grund des 5.7 ad 1 und 2 des Gesetzes vom 23. Juni 1880, betreffend die Abwehr
und Unterdrückung von Viehseuchen, und des 5. 5 des preu⸗
§. 1. Die Einfuhr von Schafen aus dem Auslande wird vom
1. April d. J. ab, und zwai vorlãufig bis zum 1. September d. J., mit der Maßgabe verboten, daß zum Schlachten be⸗ stimmte Schaftransporte, nech vorgängiger Feststellung ihrer Gesundheit durch einen diesseitigen beamteten Thierarzt, ein⸗ gelassen werden dürfen.
Verbotswidrig eingeführte Thiere unterliegen nach 8. 66
16 oben bezeichneten Gesetzes vom 23. Juni 1880 der Ein⸗ ziehun einer Geldstrafe bis zu 150 M6 oder entsprechender Haft, so⸗ fern nicht nach den bestebenden gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist.
und die dem Verbote zuwit erhandelnden Personen
§. 2. Gegenwärtige Verorbnung tritt mit dem 1. April d. J.
in Kraft.
Alle Polizeibehörden diesseitigen Bezirks werden hiermit
angewiesen, für sofortige thunlichste Verbreitung dieser Ver⸗ ordnung Sorge zu tragen.
Düsseldorf, den 16. März 1883. Der Regierungs⸗Präsident: von Hagemeister.
Aichtamtliches. Deuntsches I eich.
Preußen. Berlin, 22. März. Se. Majestät der
Kaiser und König wohnten heute Vormittag um 10 Uhr mit den Mitgliedern der engeren Königlichen Familie dem
Gottesdienst bei, welcher im Palais aus Anlaß des Aller⸗
höchsten Geburtstages abgehalten wurde.
Um 121½ Uhr brachten die sämmtlichen Mitglieder der
Königlichen Familie und die fremden Fürstlichkeiten Sr. Ma⸗ jestät Ihre Glückwünsche dar.
Gieran schloß sich um 1 Uhr die Gratulation der Ober⸗ sten Und Ober⸗Hofchargen, der Generale und Flugel⸗Adjutan⸗ ten und des Hofsstaats Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hohei⸗ ten der Kronprinz und die Kronprinzessin sowie Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Victoria nahmen gestern mit Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten im Palais das heilige Abendmayl.
—
— Se. Majestät der Kaiser und König vollen⸗ den am heutigen Tage das sechsun dacht zig ste Lebensjahr.
Der hohen Bedeutung des Tages entspricht die auf⸗ richtige Theilnahme und Freude, mit welcher das gesammte beuͤtsche Volk den Allerhöchsten Geburtstag begeht.
Da derselbe in die stille Woche fällt, so war auf Aller⸗ höchsten Befehl die amtliche Feier des Tages bereits am ver⸗ gangenen Sonnabend veranstaltet worden. ; Se. Maj stät der Kaiser und König nahmen deshalb im Laufe des heutigen Vormittags nur die Glückwünsche der Königlichen Familie, der fremden Fürstlichkeiten und Aller⸗ höchstihrer nächsten Umgebung entgegen.
Die Königliche Universtiät beging den Geburtstag Sr. Majestät um i2 Uhr in der großen Kula durch eine Feier, bei welcher Professor Dr. Curtius die Festrede hielt.
Die Straß n der Reichshauptstadt prangen in festlichem Fahnenschmuck; Büsten und Bildnisse Sr. Majestät des Kaisers Reren die Schaufenster. Vor dem Königlichen Palais hatte fich eine große Volksmenge versammelt, welche in vielfachen freudigen Zurufen Sr. Majestät den Ausdruck der Liebe und Verehrung darbrachte.
— In der am 21. März unter dem Vorsitze des Königlich preußischen Staats⸗ und Finanz- Ministers Scholz abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths legte der Vorsitzende eine Mittheilung des Reichskanzlers vor, betreffend die von dem Voꝛsteheramte der Kaufmannschaft zu Königsberg i / Ostpr. bezüglich des Verbots der Ein fuhr von amerikanischem Speck eingereichte Eingabe. Den zu ständigen Ausschüssen wurden zur Vorberathung überwiesen die Vor⸗ lagen, betreffend den Abschluß eines Vertrages mit Belgien wegen Bestrafung der von den gegenseitigen Angehörigen begangenen Forst⸗, Feld⸗, Fischerei⸗ und Jagdfrevel; die Abänderung des Eisenbahn⸗Betriebsregle⸗ ments bezüglich der Lieferungszeiten für Eil⸗ und Frachtgüter; die allgemeine Rechnung über den Landet⸗ haushalt von Elsaß-⸗Lothringen für die Etatsperiode vom 1. Januar 1878 bis 31. März 1879. Dem Entwurfe einer Ver⸗ ordnung wegen Erhebung eines Zuschlagzells für Artikel aus Spanien und aus spanischen Besißungen, sowie dem Entwurf der hierzu vorgeschlagenen Ausführungsbestimmungen ertheilte die Versammlung ihre Zustimmung. Jluch genehmigte dieselbe den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen, betreffend die Feststellung des Landeshaushalts-Etats für 1883/84 in der durch die Beschlüsse des 6 abgeänderten Fassung. Mit den Vorschlägen der Ausschüsse wegen der Aus⸗ legung des Gesetzes über die Reichs stempelabgaben vom 1. Jua 1831 in Bezug auf Prioritäts obligatio nen der Hessischen Lubwigs⸗Eisenbahn, sowie in Betreff des Abschlusses einer Titerarkonventien mit Frankreich war die Versammlung ein⸗ verstanden.
Mehrere Eingaben von Privaten, betreffend Er⸗ richtung einer Zollniederlage für inländisches Getreide im Freihafengebiet Hamburg, Ermäßigung des Zoll⸗ und Steuersatzes für Tabackrippen, zollfreien Einlaß gebrauchter Flaschenkorke, wurden zurückgewiesen. Der Antrag wegen äanderweiter Einrichtung der Zoll⸗ und Steuerverwaltung im bremischen Staatsgebiete wurde gemäß den Vorschlägen der Ausschüsse angenommen. Schließlich erfolgte die Ueberweisung mehrerer Privateingaben an die Auaschüsse.
— Das Enteignungsrecht ist Allerhöchst verliehen worden: I unter dem 31. Januar 1883 der Gemeinde Wal⸗ denrath (Kreis HeinsbergJ, auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874, für ein der Wittwe Lennartz, geborenen Adel⸗ heid Reiners in Waldenrath gehöriges, zusammen 73 40 a großes Terrain zum Zwecke der Anlegung eines neuen Kirch⸗ hofes; 2) unter dem 21. Februar 1683 der Stadtgemeinde Rügenwalde im Regierungsbezirk Cöslin, welche nach In⸗
ßischen Ausführungesgesetzes vom 12. März 1881 für den Um⸗
23) Karl Sattler aus Harburg,
fang des Regie rungsbezirks Düsseldorf was folgt:
halt des Vertrages vom 7. / 15. September 1880 bezw. 18. 28.
gebiet einverstanden erklärt.
uni 1881 sich verpflichtet hat, dem Staate das in 8. 2 Des
ertrages bezeichnete Terrain zur Herstellung bezw. Erwei⸗ terung der Hafenanlagen in Rügnenwaldermünde unentgeltlich zu über weisen, behufs Erwerbung der nicht in ihrem eigenen Hesih befindlichen Flächen jenes Terrains, nach Maßgabe des Fesetzes vom 1. Juni 1874.
— Nach Mittheilungen aus Italien ist von zer Direltion der Artillerie⸗Waffenfabrik zu Torre An⸗ nunziata für den 23. April d. J. bis Mittags 12 Uhr eine Submission auf die Lieferung von
1) 32 000 Stück geschmiedeter Eisenbarren zu Gewehr⸗ läufen zum Taxwerthe von 89 oo0 Lire und
Y 40 000 Stuck Leder stuücke in Trapezform zu Säbel⸗
. hajoneit futter zum Taxwerthe von 50 000 Lire ausgeschrieben
worden. ; ; ; Ueber die speziellen Bedingungen ist das Nähere an Ort
und Stelle einzusehen.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinsche Ober⸗Zolldirektor Olden burg ist von hier wieder ahgereist.
Greifswald, 18. März. Dis hiesige Universität beging, am vergangenen Sonnabend in herkömmlicher Weise die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs, zu welcher sich eine zahlreiche Versammlung aus allen Ständen in der großen Universitäts-Aulg einge—= funden hatte. Die Festrede hielt der ordentliche Professor her Cheinie, Dr. Hugo Schwanert. Nach einem Rückblick auf hie Ereignisse innerhalb, des ven flossenen Lebensjahres des Kaisers hob er hervor, wie Derselbe Wissenschaft und Geistes⸗ bildung als Grundlagen der äußeren und inneren Macht, die Pflege der Wissenschasten als einen mächtigen Faktor zum Hedeihen alles Volkslebens ansehe; er schilderte speziell den Einfluß, welchen chemische Forschung auf die Industrie wäh— rend der Regierung des Kaisers in Deutschland ge⸗ habt habe, Dabei berührte der Redner namentlich die Entwickelung der einheimischen Zucker ⸗-Industrie, den durch sie angebahnten Aufschwung in der Landwirthschaft, in der Ackerbaumaschinen⸗Industrie, den Verbrauch Staßfurter Abraumsalze für landwirthschaftliche Zweck und zur Dar⸗ stellung varschiedener Kalium salze. Endlich ging er auf die technische Verwerthung von Abfallstoffen ein, sprach speziell über die Benutzung von Steinkohlentheer zur Gewinnung von Anilin⸗ und Anthraceenfarbstoffen und wies darauf hin, wie gerade die Untersuchungen des Steinkohlentheers sowohl der Vissenschaft als der Industrie zu Gute gekommen sind und zu ciner überaus fruchtbaren Wechselwirkung zwischen theoretischer Forschung und Praxis geführt haben. Der Redner schloß mit Segenswünschen für den erhabenen Kaiser. Die Fei er wurde mit Festgefang eingeleitet und geschlossen.
Bayern. München, 23. März. (W. T. B.) Der König hat den Landtag auf den 5. April einberufen.
Nürnberg, 22. März. (W. T. B.) Zur Feier des Geburtstags des Kaisers veranstalteten die Stadt— behörden gestern Abend ein Concert. Heute hat die Stadt geflaggt und fand im Rathhause unter Musikbegleitung die feierliche Enthüllung des vom Architekturmaler Ritter im Auf⸗ trage der Stadt gemalten Treppenhausbildes statt, die Ein⸗ hringung der Reichskleinodien nach Nürnberg am 22. März 1424 darstellend. Der Enthüllung folgte ein Festmahl der Behörden im großen Rathhaussaale.
Sessen. Darmstadt, 21. März. (W. T. B) Heute Vormittag hat hier die Konfirmation und Einsegnung der Prinzessin Irene, dritten Tochter des Großherzogs, statt⸗ gefunden.
— Vom Kommando der Großherzoglich Hessi⸗
schen (25) Division ist der „Darmst. Ztg.“ folgende Er—
klärung zugegangen.
Die in dem „Berliner Tageblatt“ veröffentlichten ‚Denkwürdig⸗ feiten des Geheimen Regierungs- Rathes Stieber. enthalten in dem in Nr. 106 d. Bl. vom? 6. März d. J. gebrachten Abschnitt Mit- thellungen über Vorgange am 13. Augzust 1870 zu Faulquemont, in welchen den Angehörigen der großherzoglich hessischen Division der schwere Vorwurf der Pluͤnderung gemacht, und auch einer Verhaftung mehrerer Soldaten Lieser Division aus Ver⸗ anlassung derartiger Exzesse erwähnt wird. Nach eingehen⸗ den dienstlichen Grmittelungen ist nunmehr definitiv fest⸗ gestellt worden, daß an dem genannten Tage in Faulquemont weder Plünderungen noch irgend welche Unordnungen stattgefunden haben, und die angebliche Verhaftung, von „sechs Hessen“ sich lediglich auf die einfache Thatsache zurückführen läßt, daß ein Unteroffizier und drei bis vier hessische Reiter, welche im Bivouak den Befehl zu einer Requisition in Faulquemont erhalten hatten, irrthümlich von einem im Ort anwesenden höheren Vorgesetzten angehalten wurden. Nach Aufflaͤrung deg Mißverftändnifses wurde die betreffende Requisition in der beabsichtigten Weise durch dieselben Mannschaften sofort zu Ende geführt. Fede andere Darstellung der Begebenheiten in Faul⸗ , muß als der Wahrheit vollig widersprechend bezeichnet
erden.“
Hamburg, 20. März. (Hamb— Corr.) In einer desfallsigen Nittheikung eroffnet der Senat der Bürgerschaft: der Reichs⸗ fanzler habe mit Schreiben vom 14. d. M, welches im Port- laut dem Präsidenten der Bürgerschaft bereits mitgetheilt sei, sich mit dem von Senat und Bürgerschaft aufgestellten Generalplan und Generalkostenanschlag für die Ausführung des Anschlusses Hamburgs an das deutsche Zoll⸗ Es werde nunmehr laut Be⸗ schluß von Senat und Bürgerschast vom 26 21. Februar d. J. die Ausführungskommision einzusetzen sein, und ersucht der Senat die Burgerschaft, die ihrerseits in diese Kommission zu entsendenden 16 Mitglieder zu wählen und dem Senat namhaft zu machen. — Die Wahl dieser 10 Mitglieder ist auf die Tagesoronung der morgen stattfindenden Bürseer schaftz⸗ sitzung gestellt worden.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 21. März. (W. T. B.) In dem Sozialisten prozeß wurde heute das Urtheil ver⸗ kündigt. Die Hauptfrage auf Hochverrath wurde einstimmig verneint, die Eoentualfragen auf Ruhestörung theils ein⸗ simmig, theils mit 10, 9 und 8 Stimmen verneint, die Fragen wegen Mitschuld am Hochverrath sind damit gleichfalls verneint. Die Frage auf, Raub wurde be⸗ züglich der Angeklagten Engel und Pfleger einstimmig be⸗ saht, ebenso die Frage, ob ver Angeklagte Zerndt an dem Raube mitschuldig . Bezüglich ber Angellagten Heitzer und Hotze wurden die Fragen, ob dieselben mitschuldi des Raubes und schuldig des Diebsitahls, verneint, bezügli Re Angeklagten Peukert die Frage wegen der Mitschuld am Raube und bezuglich Sommers die Frage wegen Vorschub⸗
leistung einstimmig verneint. Es wurden demgemäß Engel und Pfleger zu je 15, Berndt zu 2 Jahren schweren Kerkerg, bei ersteren Beiden verschärft durch Fasttage, verurtheilt, die übrigen Angeklagten freigesprochen; die Verurtheilten wurden außerdem zum Ersatz von 220 Fl., sowie der fehlenden Pre⸗ tiofen an Merstallinger und in die Kosten des Strafverfahrens verurtheilt.
Schweiz. Bern, 20. März. (N. Zürch. Zts) Mer—⸗ mil lod hat dem Bundesrath eine an ihn (Mermillod) gerichtete Zuschrift des päpstlichen Staatssekretars im Original präsentirt, in welcher die Funktionen eines aponotischen Vikars von Genf als ipso facto dahin fallend erklärt werden. Der Bundesrath hat sich damit befriedigt erklärt und das Exil Mermillons beendigt. In Bezug auf Genf werden aber Mr⸗ millods Funktionen als Bischof vermuthlich zu neuen Kon⸗ flikten führen und der Bundesrath sich daher wohl in dieser Hinsicht nochmals mit der Frage beschäftigen müssen. Dem Vernehmen nach wird Savoy in Freiburg zum Vischof. von Hebron (in partibus infidelidm) und Coasjutor Mermillods ernannt werden.
Großbritannien und Irland. London, 21. März, (W. T. B.) Nach einer Meldung der „St. James Gazette“ hat Aubyn, der Abgeordnete für Helston, einen anonymen, augenscheinlich von weiblicher Hand geschriebenen Brief empfangen, worin er gewarnt wird, sich zur Zeit der Wieder⸗ eröffnung des Unterhauses nach Ostern dort einzufinden, da eine Bande irländischer Mörder entschlossen sei, das Parlaments- gebäude in die Luft zu sprengen.
Frankreich. Paris, 21. März. (W. T. B.) Der mit Serbien abgeschlossene G wird den Kammern bei ihrem Wie zerzu ammentritt vorgelegt werden. Für einen analogen Handelspertrag schweben Unterhandl ungen mit Griechenland, desgleichen mit den Niederlanden, nachdem die niederländischen Kammern den früher abge⸗ schlossenen Vertrag nicht genehwigt haben.
Bordeaux, 21 März. (W. T. B.) Brazza ist heute früh, auf dem Dampfer „Précurseur“ nach dem Kongo— gebiet abgereist. Die hiesige geographische Gesellschaft ver⸗ anstaltete gestern Abend zu Ehren desselben eine Aoschieds— festlichkeit. Die Mission Brazza's besteht aus etwa 30 Per sonen, von denen 16 Freiwillige der Marine sind.
Jtalien. Rom, 22. März. (W. T. B. ). . Der Köndg hat dem Kaiser Wilhelm anläßlich des Geburts— tages desffelben seine Glückwünsche übermittelt.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 22. März. (W. T. B.) Unter Bezugnahme auf die Aeußerungen russi⸗ scher Blätter über die neue Londoner Don aukon⸗ vention erklärt das „Journal de St. Petersbourg“ Folgendes: Die Bemerkungen der russischen Blatter seien in⸗ korrekt; der Originaltext sei von der russischen Regierung noch nicht veröffentlicht, und verschiedene Bestimmungen figurirten nur im Protokoll, so z. B. die Hauptzonzession, welche Oester⸗ reich Ungarn geinacht habe, um die Einigung mit den Staaten zweiten Ranges zu erleichtern, nämlich der Verzicht auf eine doppelte Stimme in der gemischten Kommission; dann eine andere Konzession, welche Oesterreich in versöhn— lichem Geiste gewährt, nämlich die Ernennung von Unter⸗ Inspektoren durch die Uferstaaten u. s. w. Was Rußland betreffe, fo glaube es Alles erreicht zu haben, was es wün—⸗ schen könne. Damit seien die letzten Spuren des Pariser Vertrages verschwunden; aber indem Rußland in An⸗ spruch genommen habe, was ihm zukomme, habe es doch durchaus nicht vergessen, was es anderen Mächten schuldig sei, habe es nicht aus den Augen verloren, daß die Donau ein wesentlich internationaler und der Ver— träge bedürfender Strom sei, besonders an seinen für den europäischen Handel so wichtigen Mündungen. Eine Ver— ständigung mit den Mächten sei daher unumgänglich ge— wesen, ganz wie eine ebensolche existire zwischen O ster⸗ reich lingarn, Bayern und Württemberg für die Schiff⸗ fahrt stromaufwärts vom Eisernen Thore, welches ein unübersteigbares Hinderniß biete und die Donau in zwei verschiedene Hälften theile. Nußland werde künftig volle Freiheit haben, die natürlichen Vortheile des Kilia Armes so zu benutzen, wie es sie verstehe, mit der einzigen Bedingung, von seinen Rechten gegenüber seinen Nachbarn an der Sulina⸗Mündung keinen Mißbrauch zu machen; dadurch werde Rußland aber nicht gehindert, diesen Nachbarn eine rechtmäßige Konkurrenz zu machen, wenn es in derselben sein Interesse finde.
Zeitungs stimmen.
Die „Staatsbürger⸗Zeitung“ widmet dem heutigen Tage folgenden Artikel:
Ehre dem Kaiser und König! Von hoher Freude ist das Deutsche Reich am heutigen Tage erfüllt: gilt es doch den Geburtstag des— jenigen zu, feiern, dem es gelungen, ein Werk zu vollenden, nach . fich jedes deutsche Herz viele Jahre vergebens gesehnt
J
Monarchen so ehrenwerth macht. In seiner rastlosen Thätigkeit, in seinem nimmer ruhenden Schaffensdrange darf er Allen als ein leuch= endes Vorbild gelten, beschämt er gar Viele, die in den Ruhestand
letzte Sparre des Daches mit den das herrliche Innere schützenden
Steinen bedeckt ist?
Was nützen die Riesenquabern nach außen, wenn das Innere nicht woblverwahrt und trefflich bestellt ist? — Das war der Gedanke unseres gefeierten Kaisers, als er die wirthschaftliche Sorge der politischen gleichstellte und die Besserung des Looses der arbeitenden Rlassen dem Reiche zur Aufgabe als ein berrliches Werk des Friedens machte. Und obwobl es heute noch der Zweifler sehr viele an dem Gelingen der schönen Botschaft geben mag, die Zeit wird lehren, daß sie von eirem einsichts vollen Geiste gegeben ist, von einem Bauherrn, der sein Werk mit allem, was darin ist, lieb hatte und deshalb einen Schirm, der Ordnung und Fꝛiieden im Innern sichert, darüber aus⸗ breiten wollte.
Freilich ist das nichts für die unruhigen Köpfe, welche den Hader um des Handers willen lieben und meinen, daß ihnen das schützende Dach gegen die barten Stürme des Lebens die Sonne der Freibeit raube. Daß das in Wirklichkeit nicht der Fall ist, daß diese Sonne der Freibeit nur in der Einbildung derer lebt, denen die Grenzen immer noch zu eng gezogen sind, wenn es die Ausbeutung anderer gilt, wird nur von wenigen erkannt. Mitzubauen an dem großen Staatsgebäude, mitzuthaten an dem herrlichen Werle, das Kaiser Wilbelin aufgerichtet hat, scheint uns eine bessere Aufgabe, als die, zu zerstören und es zu versuchen, auch nur einen Stein des Gefüges ju durchlöchern.
Ehre dem greisen Bauherrn und Gedeihen seiner Arbeit zum Wohle des Volkes! laßt uns Alle aus tiefster Seele heut rufen. Heil dem Kaijer und König! Heil dem Staate, dessen Macht sich unter seinem Scepter entfaltet hat, den er mit weiser Fürsorge regiert, so daß auch der geringste der Staatsbürger in dem bohen Herrscher seinen Beschützer feiern darf. Möge ihm die Vollendung alles dessen, was er erstrebt, vergönnt sein, möge er noch lange leben und wirken als der Segens⸗ und Friedenshort Deutschlands! . „Süddeuts che Presse“ behandelt in Forl⸗ setzung ihrer sozialpolitischen Briefe weiter die Steuerfrage und sagt hierbei u A.:
Viel weniger Sorge hat man sich dagegen um das zu machen, was während der letzten Jahre in das Schlagwort der unaus— gesetzten Beunruhigung“ eines Geschäftszweiges gekleidet worden ist. Allerdings soll man den Betheiligten Zeit lassen, sich an eine eben eingeführte Steuer zu gewöhnen, ehe man an eine Erböhung denkt; aber dazu bedarf es doch immer nur einiger Jahre, wenn eben die Wirkung der neuen Steuer, keine geradezu um, wälzende gewesen ist Das yppraktischst!“ Volk unserer Umgebung, die Engländer in Europa und Amerika, machen in solchen Dingen am wenigsten Federlesens und nehmen das Geld, welches sie nöthig haben, wo es eben am leichtesten zu finden ist. Kaum haiten wir uns im Winter 1877—78 darauf besonnen, wie unglaublich viel höher die Tabacksteuer in England sei als bei unt, als der englische Schatzkanzler einen guten Theil der Kosten, welche die orientalische Politik des Lord Beaconsfield eben in An— spruch nahm, auf — die Tabacksteuer warf, ohne daß nur eine Feder sich dagegen rührte oder ein Wort in Parlament laut wurde Aller⸗ dings war auch das ein Vortheil der sehr hohen Tabacksteuer, daß eine weitere Erhöhung, über welche bei uns alle Welt in Aufruhr ge—2 wesen wäre, fast unmerklich vor sich gehen und einen namhaften Er⸗ trag geben konnte.
— Dem „Schwäbischen Merkur“ wird aus München,
20. März, gemel det:
Die hiesigen Holzindustriellen stellten an den allgemeinen Ge— werbeverein das Anfuchen, bei dem Reichstag eine Petition für Er⸗ höhung der Holzzölle einzureichen. Eine nach Ostern einzuberufende Versammlung von Holzindustriellen wird über die Frage Beschluß fassen. Auch der landwirthschaftliche Kreisverein hat sich in einer gestern gehaltenen Versammlung für Erhöhung der Holzzölle ausgesprochen.
— Dem „Deuischen Tageblatt“ wird aus Biele— feld geschrieben:
In der Sitzung des Verwaltungsrathes der mechanischen Weberei und der Ravensherger Spinnerei hierselbst ist die an die Aktionäre zu vertheilende Dividende für ersteres Etablissement auf 15, für letzteres auf 1090/0 festgestellt worden. Diese hohe Dividende ist jeden alls wieder ein Beweis dafür, daß der Schutzzoll segensreich für die Textilindustrie gewirkt und diesem Fabrikaitionszweige, der noch vor einigen Jahren infolge der englischen Konkurrenz und der gegenüber den böhmischen Fabriken ungeheuer hohen Löhne dem Ruin nahe war, zu neuer Blüthe verholfen hat. Daß der Schutzzoll aber nicht allein den Fabrikanten zu Gute kommt, wie es in Manchesterkreisen stets heißt, sond rn auch. die Arbeiter ihren Vortheil daraus ziehen, beweist die Thatsa be, daß erstlich die Arbeiter stets Vell beschãftigt sind, dann aber auch sowohl auf der Ravensberger Spinnerei, wie besonders er mechanischen. Weberei die Arbeiterlöhne in Folge des günstigen Geschäftẽergebnisses erhöht werden konnten. Natürlich wird die hiesige freihändlerische Handelskammer bei Zusammen⸗ ftellung ihres Jahresberichts wieder andere Gründe für diesen Aufschwung des Garn. und Leinengeschäfts ausfindig machen und die ihr von den betreffenden Etablissements zugehenden Bericht: nur soweit veröffentlichen, als dies in ihrem Kram paßt. Für diese Annahme spricht ein Vorkommniß welches allgemein bekannt zu werden verdient. Die größte hiesige Nähmaschinenfabrik, gleichzeitig eine der bedeutendsten Deutschlands, sandte im vorigen Jahre einen Bericht an die Handelskammer, in welchem die für die Fabrik wohlthuenden Folgen des Schutzzolles besonders hervorgehoben, gleichzeisig auch angeführt worden war, daß die Zölle die aus Eng— land noch immer bezogenen feineren Stahltheile für die Fabrikation nicht vertheuert hätten. Der den Schutzzoll rechtfertigende Bericht ist von der Handelskammer ignorirt und des Etablissements nur, mit einigen Zeilen in dem Handelskammerbericht Erwähnung gethan, während die Berichte freihändlerischer Firmen von geringer Bedeu⸗· tung von der Handelskammer voll zum Abdruck gebracht wurden. ...
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
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