Die Betheiligung der Käufer ist noch immer bedeutend; die Stimmung des Marktes ist im Allgemeinen sehr fest und der Eifer zum Kauf ist seit dem letzten Berichte so lebhaft gewesen, daß im Großen und Ganzen das angebotene Quantum mit Leichtigkeit placirt worden ist.
Gesunde gut gewachsene Merinowollen sind immer noch sehr begehrt und verkaufen sich von 1114 d. per Pfund je nach Qualität und Beschaffenheit. Feine Kreuzzüchtungswollen sind in gleich gutem Begehr und einige der vorzüglicheren großen Schuren hauptsächlich aus dem südöstlichen Riverina und dem westlichen Distrikte Victorias sind zu Preisen von 121, — 137/66 d. per Pfund verkauft worden. Schuren mittlerer Qualität beider Gattungen, auch solche von mangelhafter Be⸗ schaffenheit, waren gleichfalls begehrt und erzielten verhältniß⸗ mäßig gute Preise (6 - 101 d.. ᷣ
Auch Tasmanische Wollen haben sich auf den letztnotirten Vreisen erhalten und einige besonders gute Parthien sind zu 16 161½ und 18 d. verkauft worden.
Der einzige Rückgang in den Preisen ist in groben und unregelmäßigen Kreufzüchtunge wollen von Gibleland und den Küstendistrikten bemerkbar gewesen und in geringen fehler— haften Merinowollen, sowohl gewaschenen wie ungewaschenen, für welche der Markt in Folge der eingetroffenen ungünstigen Londoner Telegramme leblos und gedrückt war, so daß die Preise um 1 / —1 d. per Pfund sanken.
Das Quantum der bis jetzt offerirten Vließwollen ist un⸗ bedeutend und noch geringer als im vorigen Jahre.
Die Frage danach ist gut und was davon zum Angebot kommt, findet zu befriedigenden. Preisen Käufer, gute mit kaltem Wasser gewaschene Wollen dieser Gattung rangiren bis zu 260 d. per Pfd. und spout wasched bis zu 25 d. per Pfd.
Glänzende, schaftige scoured Wollen, wenn sorgfältig für den Markt hergerichtet, finden besondere Beachtung und einige große Schuren von der unteren Murray und dem Darling— Flusse sind zu sehr guten Preisen placirt worden. Die Noti⸗ rungen für gewöhnlich bis gut sind 16— 25 4. per Pfd.
Die direkten Verladungen nach Amerika sind bis jetzt noch nicht so bedeutend wie im vergangenen Jahre gewesen und belaufen sich bis heute auf 4162 Ballen; die Abnahme gegen das Vorjahr ist ohne Zweifel hauptsächlich der geringeren in Auktion gebrachten Quantität passender Wollen zuzuschreiben, da die vorjährige Dürre im größten Theile des Riverina— Distriktes den Ertrag der für die Vereinigten Staaten haupt— sächlich begehrten Wollen wesentlich beeinträchtigt hat. Die offerirte Auswahl war durchschnittlich in gutem Zustande und häufig leichter als gewöhnlich; die Kauflust war in Folge dessen lebhaft und volle Freise wurden erzielt; ungefähr die Hälste des gekauften Quantums wurde per Dampfer via Sydney und San Francisco verladen. Die diesjährige Verladung nach dem europäischen Kontinente, zumeist nach Antwerpen und London, begann im November.
Direkt nach Deutschland (Hamburg) sind verladen per Dampfer „Barcelona“ 2800 Ballen. Da dieser Dampfer von Sydney kommend, dort den größten Theil seiner Ladung eingenom⸗ men hatte, konnte nur ein Theil der für Deutschland hier aufge⸗ kauften Wolle mit demselben expedirt werden, der Rest ist via London oder Antwerpen befördert.
Das für deut sche Rechnung aufgekaufte Quantum kann nicht genau angegeben werden, es unterliegt jedoch, da deutsche Wollkonsumenten hier stark verkreten sind, keinem Zweifel, daß es kein unbedeutendes ist. Die Berichte vom Inlande sind im Ganzen günstig, das Wetter war in dieser und den Nachbarkolonien im Allgemei⸗ nen zwar warm, aber der in letzter Zeit gefallene Regen hat einen günstigen Eindruck auf die Weiden gemacht und Gras und Wasser sind für diese Jahreszeit zur Genüge vorhanden, so daß die Aussichten für die nächste Saison im Allgemeinen günstig sind.
Vaterländischer Frauen⸗Verein.
Nach Allerhöchster Bestimmung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin findet die diesjährige Generalversammlung des Vaterländischen Frauen⸗Vereins am
Mittwoch, den 4. April d. J., Abends 67 Uhr, im Adler-Saale des Königlichen Palais — Eingang Behrenstraße 41 — statt, wozu wir die Mitglieder des Haupt— vereins und der Zweigvereine hierdurch freundlichst einladen.
Zur Legitimation beim Eingang dient die Mit— glied s karte.
Zugleich bemerken wir, daß nach 88. 5 und 5 des Vereins statuts zur Äufnahme in den Verein als ordentliche Mitglieder unbe— scholtene Frauen und Jungfrauen ohne Unterschied des Glau⸗— bens und Standes befähigt sind, welche für die Dauer ihrer Mitglied⸗ schaft sich verpflichten, einen Beitrag von, monatlich mindestens 560 3 zur Vereinekasse zu zahlen und weibliche Handarbeiten für die Zwecke des Vereins unentgeltlich auszuführen oder sonst für den Verein nach Maßgabe der Umstände thätig zu sein.
Außerordentliches Mitglied des Vereins wird ein Feder, der einen regelmäßigen Geldbeitrag zur Vereinskasse zu zahlen sich verpflichtet.
Etwaige Gesuche um Aufnahme in den Verein mit Angabe des zu zahlenden Geldbeitrages bitten wir an unser Bureau, Wilhelm straße 73, hierselbst zu richten.
Der Vorstand des Vaterländischen Frauen-Vereins. Charlotte Gräfin von Itzenplitz.
Dem zehnten Rechenschaftsbericht der Lebens versicherungs⸗ Anstalt für die Armee und Marine für das Jahr 1882 ent⸗ nehmen wir Folgendes: Die Lebensversicherungs⸗Anstalt kann das letzte Geschäftsjahr in jeder Hinsicht als ein recht günstiges bezeich⸗ nen. Am Schlusse des Geschäftsjahres 1882 betrug 1) die Minder sterblichkeit während der ersten zebnjährigen Periode 165 Personen mit 146 66 Æ Versicherungssumme, 2) der erzielte reine Ueber⸗ schuß während dieser Zeit 1123 8898 MS (welcher Ueberschuß statuten⸗ mäßig dem Sicherheitẽ fonds überwiesen wurde), 3) der Sicherheits- fonds, welcher zur Deckung außergewöhnlicher Sterblichkeit und der Sterblichkeit im Kriege dient, 1793 199 M („derselbe repräsentirt mit dem Garantiefonds ron 3000000 M rund 40 0½ des versicherten Kaxitals) und 4) die rechnung mäßigen Prämien⸗ Reserre 16 659 Æ oder 7,8 CC der in Betracht kommenden ver⸗ sicherten Summe. Die Anstalt zahlte während ihres zehnjährigen Bestehens an fällig gewordenen Versicherungssummen 488291 4 an Tie Hinterbliebenen von 243 gestorbenen Versicherten aus. — Zu den 4 Aufnahmeterminen des Jahres 1882 wurden beantragt 11582 Ver- sicherungen über eine Versicherungssumme von 1472 60 A; hiervon wurden abgelehnt 76 Versicherungen über 216 00 4, zurückgezogen 5 Versicherungen über 22 09 Æ, angenommen 1101 Versicherungen über 1725 0606 Æ ; hierzu Versicherungsbestand Ende 1881 8726 Ver⸗ sicherungen über 11 977 5600 , ergiebt in Summa 9877 Versiche⸗ rungen über 13267 0 M Hiervon sind im Laufe des Jahres 1882 erloschen 215 Versicherungen uber 234 700 M, so daß Bestand blieb ultimo 1887 I6I12 Versicherungen „über 12 968 160 * Diese S617 Versicherungen veriheilen sich auf 9379 Personen. Die Durchschnittè⸗Versicherungssumme ult. 1852 beträgt für sämmtliche Versicherten 1383 S, für die Versicherten mit ärztlichen Attesten 29 M, ohne solche Atteste 467 Æñ, für die in 1882 gestorbenen
Versicherte 1866 Æ — In die Sparkasse der Anstalt wurden in 18823 6423 Einlagen gemacht, und jwar in Abtheilung 1. (Zins auf Zins) 320 380 „6, in Abtheilung 11. (balbjähr. Zinszablung) 74 500 A, in Summa 494 880 M; hierju kommt der Bestand der Sxarkasse ult. 1881 von 1367 789 M, ergiebt im Ganzen L862 6690 4 Im Laufe des Jahres 1887 wurden wieder zurück ⸗ gejogen aus Abtheilung i. 145 Z38 M, aus Abtheilung II. 22 5090. M jufammen 168 238 MÆ, so daß Ende 1882 ein Gesammtbestand blieb von 1694430 Æ und inkl. der Zinszuschreibung für 1882 ergiebt sich ein Gesammtwerth der Spareinlagen am 31. Dezember 1882 von 1728 562 M Die durch⸗ schnittliche . der ee, betrug überhaupt 100 MS, in der Abtheilung J. 63 6, in der Abtheilung II. 2717 66 — Die Einnahmen der Anstalt setzen sich zusammen aus den Prämien in äöhe von 328 8g5 M, den Spareinlagen von 494 889 M und den insen inel. inen e von 284 056 ½Æ½ Die Ausgaben er⸗ trecken sich i auf Sterbefallzahlungen; Es starben, wie erwähnt, 53 Personen, welche die Gefahrszeit überstanden hatten, mit einer Versicherungssumme von 108 209 M6, wovon den Hinterbliebenen 100 150 AÆ ausgezahlt wurden; einer hinterbliebenen Ehefrau wurden außerdem auf Grund des Statuts 650 „ bewilligt; die aus 1880 und 1881 übernommenen 4 Sterbefälle wurden durch Auszahlung der Versicherungssummen erledigt. 2) An 9 Versicherte wurden al Rück⸗ kaufspreis für ihre Policen 1767 „ gewährt. 3) Gekündigte Spareinlagen wurden in Höhe ron 168 238 4A zurück = ezahlt. ) Die gesammten Verwaltungskosten der An⸗ *. betrugen 56 849 S, d. i. 9,27 0 der Prämien- und Zinseneinnahme. — Die Fonds und das Vermögen der Anstalt kennzeichnen folgende Zahlenangaben. Der Garantiefonds besteht aus den vom Deutschen Reiche überwiesenen 3 00009 0 Der Sicherheits- fonds setzt sich zusammen aus dem Bestand ult. 1881 mit 1572 253 4, der Prämieneinnahme von den noch in dem Gefahrjahr befindlichen Versicherten mit 31 449 4, dem Gesammtüberschuß aus 1882 mit 189 497 M, in Summa 1793 199 S6. Der Prämien-⸗Reservefonds beträgt 16 659 M, der Sparkassenfonds 1728 562 4 Der kürzlich erschienene 29. Jahresbericht des Germani⸗ schen Nationalmuseums in Nürnberg bezeichnet das ver⸗ flossene Jahr 1882 als einen für die Entwickelung der Anstalt wichtigen Abschnitf, in welchem dieselbe einen guten Schritt vorwärts thun durfte. Zunächst ist es die allgemeine finanzielle Lage der Anstalt, welche zu Betrachtungen Anlaß giebt: Die Zahl der neu gezeichneten Jahresbeiträge steht kaum der irgend eines früheren Jahres nach, so daß der dem Bericht beigegebene dritte Nachtrag zu der 1889 gedruckten Liste der Beitragenden aus Privatkreisen sich recht stattlich aus nimmt. An der Spitze verzeichnet derselbe die Namen Sr. Majestät des Königs Karl von Württemberg, welcher der Anstalt einen Jahresbeitrag von 409 M zugesichert hat, und des Fürsten von Liechtenstein, welcher den seitherigen Beitrag von 50 Fl. auf 109 Fl. erhöht hat. Das Freiherrlich von Tuchersche Gesammt⸗ geschlecht hat dem unveräußerlichen Stiftungsfond 500 A1 zugewendet. Auch sonst sind dem Museum manche einmaligen Gabe zugeflossen, theils kleinere, den allgemeinen Zwecken dienende, theils größere, die zu bestimmten Zwecken Verwendung gefunden haben. — Was die für das Museum wichtigste Frage, die Baufrage, angeht, so war schon in dem vorigen Jahresbericht die Hoffnung ausgesprochen worden, fechs im Jahre 1881 neu hinzugekommene Räume im Früh jahr 1882 eröffnen zu können. Bis dahin war noch ein siebentes Lokal fertig geworden, und so konnten die Sammlungen in wesent⸗ lich erweiterten Räumen untergebracht werden. Zur Ausführung dieser Bauten half die freundliche Unterstützung durch eine gemein same Gabe von 500 MS von Seiten der Fürsten Hermann von Hatzfeldt⸗Trachenberg und Alfred von Hatzfeldt⸗Wildenburg sowie andere Gaben wesentlich mit. Zu einem noch auszuführenden Baue bat die Familie der Grafen von der Recke-Vollmerstein einen Betrag von 1000-2006 M, nach Bedarf auch noch mehr, zugesagt, und die Verwaltung hofft, den fraglichen Bau noch im laufenden Jahre ausführen, zu können. Auch die Angelegenheit des schon in zwei früheren Berichten erwähnten Saales der deutschen landesfürstlichen Städte ist nunmehr soweit gediehen, daß die Ausführung vor sich gehen kann, nachdem den stiftenden Städten im abgelaufenen Jahre noch die Städte Coburg, Erlangen, Grabow, Jena und Quedlinburg beige⸗ treten sind. — Zur Fortsetzung des Fensterschmucks, welchen deutsche Adelige gestiftet haben, haben Fr. Anna Gräfin von Buttler, geb. Gräfin von Stubenberg, SternkreuzOrdensdame in Graz, M0 M und Graf Ludwig von Gumppenberg⸗Peurbach 450 S½ zur Verfügung ge— stellt, während mehrere ansehnliche von Nürnberger Industriell en ge stiftete Schenkungen zum Schmuck anderer Fenster gewährt sind, darunter ein solches, das zur Erinnerung an die Begründung des deutschen Zollvereins bestimmt ist, und für welches der Fabrikbesitzer Glafey in Nürnberg 500 M geschenkt hat. — In- dessen so freudig alle diese Förderungen zu begrüßen sind, so hat auch der neueste Bericht noch immer über die Unzulänglichkeit der Lo⸗ kalitäten zu klagen. Die weitere Entwickelung der Anstalt sei jetzt geradezu davon abhängig, daß möglichst bald die gänzliche Ausfüh⸗ rung des gesammten Bauprojekts stattfinde, von welchem bisher nur Stüuͤckwerk fertiggestellt werden konnte. Es ließe sich jetzt voraus⸗ seben, daß innerhalb zehn Jahren eine absolute Stockung eintreten müßte, wenn nicht mindestens noch eine Reihe von Lokalen hergestellt würden, die das Bedürfniß unabweislich erfordert. „Eine neue Bitte an die Regierung des Deutschen Reiches fand, nachdem diese Letztere eine gründliche Untersuchung, aller Verhältnisse der Anstalt hatte eintreten lassen, bei der— selben williges Gehör; sie hat dem Bundesrath und Reichs— tage mit dem Etat für 1883/ñ84 eine Vorlage zugehen lassen, nach welcher sie die sämmtlichen, innerhalb der nächsten zehn Jahre absolut nöthig werdenden Räume auf Reichskosten erbauen will.“ Die Zu⸗ stimmung des Bundesraths und des K zu dieser Vorlage ist inzwischen bereits erfolgt. —'a das Projekt über den seitherigen Grundbesitz hinausgreift und die Benutzung städtischen Areals in Aussicht nimmt, so wurden auch mit den städtischen Behörden Nürn⸗ bergs Verhandlungen eingeleitet, die das erfreuliche Resultat hatten, daß die Stadt die unentgeltliche Benutzung des nöthi⸗ gen Grundes zur Bauausführung, genehmigte. Wenn diese Bauten das nächste Bedürfniß befriedigt haben, dann dürfte bald auch die Ausführung der noch übrigen Theile des Projekts fol gen, und alsdann wird der Erfüllung des Programms der Anstalt selbst kein Hinderniß mehr im Wege stehen. „Dann wird es sich, heißt es in dem Bericht wörtlich, vor allem darum handeln, der systematischen Abrundung der einzelnen Abtheilungen unserer Samm⸗ lungen das ausschließliche Augenmerk zuzuwenden. Es wird dies noch eine schwierige Aufgabe sein; denn noch ist viel zu thun, bevor jede Abtheilung nicht ein Konglomerat mehr oder minder interessanter Sachen, sondern eine wissenschaftliche Einheit darstellt. Es ist die böchste Zeit, daß wir unser Interesse auf dieses Ziel konzentriren, denn Tag für Tag mindert und pertheuert sich das brauchbare Material, so daß es nicht zu viel gesagt ist, wenn wir ruhig aus⸗ sprechen, daß nur noch wenige Jahre uns gegeben sind, bis alles unerreichbar oder unbezahlbar geworden ist, was wir doch absolut nöthig haben und ohne welches die Sammlungen so lückenhaft bleiben würden, daß auch ihr wissenschaftlicher Werth immer zweifelhast bleiben müßte. Welche Preise werden jetzt verlangt gegenüber den vor einem Jahrzehnt geforderten! Welch vorzügliches Geschäft haben wir mit den Sachen gemacht, die wir vor Jahrzehnten auf Borg gekauft haben, trotzdem wir Zinsen zahlen mußten und heute noch theilweise unter der Schuldenlast seufzen, obwohl sie ja, wie die Rechnungen ausweisen, sich von Jahr zu Jahr mindert! Was müßten wir heute dafür zahlen?!“ Sodann wendet sich der Bericht den Sammlungen selbst zu. Auch diese haben danach, und zwar alle Abtheilungen, im Jahre 1882 wieder Zuwachs erhalten und zeigen immer mehr, von welcher Bedeutung sie einst sein werden, wenn sie die beabsichtigte Abrundung erreicht haben werden. Als das wichtigste Ereigniß wird die Einrichtung der Gemäldegalerie verzeichnet, nachdem der seither in der Moritz kapelle zu Nürnberg befindliche Königliche Bilderfaal aufgehoben und die
Bestãnde mit dem Museum vereinigt worden sind, wo nunmehr 259 hervorragende Werke der altdeutschen Schulen des 15. und 16. Jahr- hunderts und 134 spätere die Gemäldegalerie mit zusammen 393 Nummern bilden, die durch den Direktor von Reber und den Konservator Bavers dorfer vorzüglich geordnet und aufgestellt worden sind, und denen sich noch 108 Gemälde anschließen, bei denen der kultur geschichtliche, in der 4 liegende Werth den Kunstwerth über- ragt, und die deshalb theils zu eigenen Sammlungen vereinigt sind, wie z. B. die Serie der Kostümbilder, theils jenen Sammlungs⸗« abtheilungen sich anschließen, denen ihr Inhalt sie zuweist, wie den Denkmälern des kirchlichen Lebens, den Waffen und sonstigen Denk mälern des Kriegswesens, den Denkmälern des häuslichen Lebens u. A. — Besondere Bereicherung erhielt die Waffen sammlung durch einige eingelegte Gewehre und Pistolen des 16 und 17. Jahrhunderts, eine Aimbrust, einige gothische Rüstungstheile, einen Helm, ein frühmittelalterliches Schwert, einen mittelalterlichen Dolch und zwei schweizer Dolche des 16. Jahr- hunderts. — Die Sammlung der Hausgeräthe erhielt reichen Zuwachs durch eine Anzahl schöner Möbelstücke, einige Fayencen, einen kleinen Silberpokal, Geschenk des Ober ⸗Bauraths Solger in Nürnberg. — Die Sammlung kirchlicher Geräthe wurde durch ein emaillirtes Vortragekreuz des 12. Jahrhunderts, ein Rauchfaß derselben Zeit, ein Bruchstück einer Krone bereichert. Die Sammlung der Skulpturen erhielt mehrere herrliche Schnitzfiguren des J4. und 15. Jahrhunderts, die kleine Plastik einige Elfenbeinschnitzwerke des 14. Jahr⸗ hundẽrts, die Hr. E. von Eichel Streiber in Eisenach für das Museum um 857 4 49 kaufte. Von besonderem Interesse ist auch ein Elfenbeinkamm des 9. Jahrhunderts. — Die große Zahl von Gypsabgüssen macht die Sammlung der Abgüsse immer lehrreicher und werthvoller. Mittels der im letzten Bericht erwähnten Gabe des Frhrn. von Biel auf Kalkhorst wurden mehrere Tbeile des herübmten Schleswiger Helzschnitz/ Altars abge⸗ formt. Eine andere Gahe von 200 6 ermöglichte die Herstellung eines Abgusses von dem Goslarer Kaiserstuhl. — seien aus dem Bericht noch folgende Spenden erwähnt: aus Magdeburg drei Ab- güsse von Skulpturen des dortigen Domes, von dem Kultus⸗-Minister bon Goßler der Abguß eines Grabsteinet, von dem Statthalter in Elsaß⸗ Lothringen, Feldmarschall Frhrn. von Manteuffel eine kunstgeschicht⸗ lich jehr interessante Reiterstatuette Karls des Großen. Se; Maijestät der König Karl von Württemberg sagte einen Abguß des Grabsteins Graf Ulrichs J. und seiner Gemahlin in der Stiftskirche zu Stutt⸗ gart und Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg eine Ab⸗ formung der kostbaren, in Holz getäfelten Decke des Schlosses in Jever zu. Die versprochenen Abgüsse ramanischer Skulpturen von der Johanniẽ⸗ kirche zu Schwäbisch Gmünd sind eingetroffen und aufgestellt worden. Einige andere interessante romanische Skulpturen vom Odilienberge bei Roermonde sind abgeformt, und einige Abgüsse von hervorragend schönen Werken aus Lüttich angekauft worden. — Die Bibliothek, für welche leider die Räume immer enger werden, erhielt wieder von Seiten der Verfasser und Verleger und durch Tauschperkehr reichen Zuwachs. Die Inkunabeln Sammlung verdankt Hrn. Direktor Klemm in Dresden wiederum manche schöne Vermehrung. Auch die Kupferstichsammlung hat namentlich in den Abtheilungen für Landkarten, Prospekte und historische Blätter Bereicherungen erfahren,. Ebenso wurden die Medaillen ⸗ und die Münz Sammlung mannigfach vermehrt. Dem Archip, welches in neuen Schränken geordnet ist, sind durch An kauf und Geschenk mancherlei werthvolle Stücke zugeführt worden. Das Freiherrlich von Löffelholzsche Archiv ist dieser Abtheilung unter Eigenthums Vorbehalt übergeben worden.
Alle diese Erwerbungen wurden, soweit sie nicht Ge— schenke oder andersartige Zuwendungen und Ueberlassungen sind, besonders infolge der Zunahme der Jahresbeiträge und freund— licher Unterstüßung von Seiten der Pfleger möglich, welche sowohl die etatsmäßigen wie die speziell für die Samm⸗ lungseinkäufe bestimmten Mittel vermehrt, haben. Gleichwohl beklagt der Bericht, daß, während das Museum sich bereichere, sich in bedauerlicher Weise die Kunstschäͤtz? mindern, welche sich in Privathänden in Nürnberg befinden, und daß es nur selten möglich sei, werthvolle Werke fremder Konkurrenz zu entziehen. Es ist daher sehr erfreulich zu hören, daß in Nürnberg eine Anzahl kunstfreund⸗ licher Männer zusammengetreten ist und eine Stiftung begründet hat, die, durch Jahresbeiträge fortwährend gestärkt, bedrohte Kunstwerke dadurch für Nürnberg retten will, daß sie dieselben für dat Germanische Museum ankauft. Nachdem 1173 Personen für den angegebenen Zweck im Ganzen 3437 46. Jahresbeiträge gezeichnet haben, konnte bereits 1332 aus dieser Stiftung ein silberner Pokal, der von einem holzgeschnitzten Winzer getragen wird, nebst einigen kleineren, aber schönen Schnitzwerken erworben werden.
Was die Publikationen des Museums betrifft, so meldet der Jahresbericht, daß von dem periodisch erscheinenden Museumkorgan, dem „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit“ der 29. Band aus⸗ gegeben worden ist, während von dem. Wegweiser' durch die Samm. lungen im verflossenen Jahre nicht weniger als vier Auflagen mit
insgesammt 19200 Exemplaren gedruckt wurden und der Katalog der
Gemälde, dessen erster Theil, die eigentliche Gemäldegalerie betref⸗ fend, vom Direktor von Reber und dem Konservator Bayers⸗ dorfer verfaßt worden ist, . drei Auflagen erlebte. Die den Bedarf der früheren Jahre weit üherschreitende Zahl der verkauften Exemplare dieser Publikationen erklärt sich übrigens gus dem großen Zuspruch, dessen sich das Museum im Sommer 1882 aus Anlaß der Landesausstellung in Nürnberg zu erfreuen hatte. Diese Frequenz betrug über 150 00 Personen, von denen etwa 27 000 an nicht freien Tagen theils das ermäßigte, theils das volle Eintritts geld von 1 M gezahlt haben, so daß an Eintrittsgeldern im Berichts jabre die Summe von 21 817 ½ 60 4 erhoben wurde, welcher freilich auch erhöhte Verwaltungskosten gegenüberstehen. — Der Verwaltung Ausschuß, welcher in den letzten Jahren mehrere Mitglieder verloren hatte, hat sich durch Neuwahlen verstärkt, und zwar sind in denselben die Herren Oberst ⸗Leutenant Ising, Commandeur des Zeughguses in Berlin, Hofrath Dr. F. A. von Lehner, Vorstand der Fürstlich k Sammlungen in Sigmaringen, und Dr. R. Steche, rofeffor an der technischen Hochschule in Dresden, neu eingetreten. Der am Schluß des Jahreaberichts abgedruckte Auszug aus den Jahresrechnungen für 1881 ergiebt an Einnahmen 1553 678 M 51 , an Ausgaben 138 642 M 65 3, also einen Bestand von 15 63 s6 35. — Dem Jahresbericht ist, wie schon bemerkt, als Beilage der dritte Nachtrag zu dem Verzeichniß der dem Germanischen Na⸗ tionalmuseum aus Privatmitteln gespendeten Jahresbeiträge angelegt, welcher die im Jahre 1882 neu angemeldeten Jahresbeiträge nebst den erfolgten Pflegschafts veränderungen und den einmaligen Gaben für allgemeine Zwecke der Anstalt verzeichnet.
Bremen, 256. März. (W. T. B.) Die . der Deutschen Geselischaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Kuxhaven telegraphirt; In der Nacht vom 24.25. März strandete die englische Bark . Ceara“, Kapitän Gray, mit Palmkernen von Afrika nach Hamburg bestimmt, auf Gelbsand. Es wurden 15 Personen durch das Rettungsboot des 3. Elbleuchtschiffs gerettet. Steife Schneeböen aus Nord; das Schiff ist voll Wasser.
Catania, 26. März. (W. T. B. In Biancavilla wurden drei Erdstöße mit unteriidischem Rollen bemerkt, wodurch eine Panik unter der Berölkerung entstand. Zur Unterbringung der Ge—⸗ sährdeten wurden Hütten in der Ebene errichtet.
Redacteur: Riedel. Verlag der Ewedition (Kessel). Druck: W. El on er. Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage). (364)
Berlin:
und Köni den 27. März
nach de
glich Preußischen Staats⸗Lcnzeiger.
188.
1883.
15.
17.
18.
Stande am Ende des Monats Februa
1 2.
24 25. 26. X.
29.
33.
bis Ende Februar Einnahme
aus dem Güterverkehr
sind z. Ver⸗ pinsung und Amortisat. der Prior. Oblig. und
Verwendetes Anlage⸗Kapital
überhaupt M0
auf 1 km
überhaupt
16
sonst. Dar⸗ lehen aus
er
Für 1883 sind zur Theilnahme an etwaiger Dividende
In den beiden letzten Jahren sind an Divi⸗ bejw. Zinsen
konzessionirtes
Gesammtes bis jetzt der Gesellschaft nlage⸗Kapital
Nach Ver ausgab. des
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6.
Stamm ⸗ Piprit te · Aktien Stamm ⸗ Attien
1882 1881 1882 1881
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3
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2 2652 369
7 936 418 344674 2 616 120 262 417 2935 864
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9 581 955 440 3 6658 907 ko 813 323 2 775 511 38 948 640 32 134 290 084 380
292 477 5581 5633
88 71099373 39 794 189916 879
125 690 33 964
ö 200231 290 592 960 351
78 082
923 227 N 307 304 647 2523 286 800 30379 67 469 2463
10 891 683
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180 678 453 40 838 760
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492 532 51 744 369 514 7512
24 999
2473 49 509
4652 116 517 54
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