1883 / 75 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Mar 1883 18:00:01 GMT) scan diff

Geheime Ober⸗Baurath Ministerium für La Geheime Regierungs⸗ Rath

Ministerium der öffentlichen Arbeiten, und der vortragende Rath i ft, Domänen und Forsten, Dr. Thiel.

Aichtamlliches. Sentsches Reich.

30. März. gen heute im La KRöniglichen Hoheit

Kaiserlich russischen General à la

stät die Vorträge des

Se. Majestät der use des Vor⸗ des Prinzen

Preußen. Berlin, Kaiser und König mittags den Besuch Sr. Albrecht, und ertheilten dem ürsten Dolgoruli eine Audienz. on 1 Uhr ab hörten Se. Maje Chefs des Militär⸗Kabinets.

Ihre Kaiserliche der Kronprinz und die um R/ Uhr nach dem Bahnho und der Herzogin von Abreise Lebewohl zu sagen.

Um 11 Uhr nahm Se. Kaiserli militärische Meldungen entgegen Höchstderselbe den Ober⸗ Garde⸗Regiments, Dr. Fried von Winterfeld und um 4 von Hatzfeldt.

Se. Königliche Hoheit der Pri Carl, welcher nach einer Meldung des, d. M. in Athen eingetroffen Könige von Griechenland einen selben das Dejeuner eingenommen hatte, Italien abgereist.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

rite⸗Diätar Karl Neumann ist zum

Inspektor der geburtshülflich⸗ gynäko⸗

zu Berlin ernannt worden.

Der bisherige Cha Oekonomie⸗ und Haus⸗ logischen Universitätsklinik n und Königlichen Hoheiten Kronprinzesfsin fuhren gestern f Friedrichsstraße, um Connaught bei Höchstderen

Justiz⸗Mi nisterium.

Der Gerichts ⸗Assessor O Bröse aus Naumburg a. S. i chen Landgericht in Mei alt Dr. jur. Jo

Wilhelm Adalbert st zum Staatsanwalt bei dem ningen ernannt.

seph in Rastenburg ist k des Ober⸗Landesgerichts zu Königsberg, Rastenburg,

n Osterholz zum Notar

che Hoheit der Kronprinz Uhr empfing d Regimentsarzt des Ersten l, um 12/5 Uhr den Obersten hr den Staats⸗Minister Grafen

gemeinschajtli Der Nechtsanw otar im Bezir mit Anweisung seines Wohnsitzes in der Rechtaanwalt Dr. Mallet i ĩ im Bezirk des Landgerichts zu Verden, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Osterholz, der Rechtsanwalt G Notar im Vezirk des Ober⸗Landesgerichts weisung seines Wohnsitzes in der Rechtsanwalt Br. jur. Notar für den Amtsgericht Cleve, mit Anweisung sei

, um 1116 Stabs⸗ un

nz Friedrich T. B.“ am 28. Sr. Majestät dem Besuch gemacht und bei dem⸗ ist am 29. nach

reiff zu Halle in Westfalen zum zu Hamm, mit An⸗

Düsseldorf zum ch im Landgerichtsbezirke nes Wohnsitzes in Goch, ernannt

Halle i. Westf., Clemens in Sbezirk Go

2 2 82 . naen P . J . 3 . 833

und König haben rordnetenversammlung tage mit folgendem Schreiben

Se. Majestät der Kaiser die Glückwünsche der hie sigen zu dem Allerhöchsten Geb urts beantwortet: Die Zuschrift, in welcher Mir die Stadtverordneten Ihre Meinem Geburtstage Mich wie Versicherung des Landes tischen Parteirichtung in der Liebe fest geeint sind. Der innige Zusammenhang zwischen Fürst und Volk bildet das Fundament zur Wohlfahrt des Staates; in diesem Be⸗ wußtsein fühlt sich die Bürgerschaft Berlins seit Alters mit Meinem Hause und mit Mir verbunden. Ich weiß, daß in diesem treuen Sinn die Segenswünsche, welche die Stadtverordneten mit from⸗ zum Allmächtigen Mir wurzeln. Freudig bewegt danke ich Ihnen aufrichtig für den Ausdruck Ihrer Ergebenheit in dem Vertrauen, daß das gemeinsame Band im Laufe der Zeit sich nur fester wird schlingen können. Ich habe Meiner Haupt⸗ und Residenzstadt stets ein reges Interesse gewidmet; ung dieses großen Gemeinwesens hat Mir daher Zur besonderen Befriedigung wird es Mir eine stetig fortschreitende Entwicklung mit der un⸗ Ausdehnung und Bedeutung der Stadt zum

m

Nassauisches Staatsanlehen von November 1858.

Mts. stattgefundenen 20. Verloosung der ter Vermittelung des Bankhauses der Rothschils & Söhne in Frankfurt a. M. schen Staats anlehens von 4000 0 d nachverzeichnete Nummern gezogen

40, iges vormals 4000000 Fl. d. d. 29.

Bei der am 6. d. Partial Obligationen Herren M. A. von g flirten R/ igen vormals Nassaui q. d. 29. Norember 1858 sin

A. Zur R

Litt. F. à 100 448 3562 611 1126 1180 156 LIitt. G. 260 Fl. 636 387 1159 13665 1534 1623 1636 1873 26500 Fl. 4457 M 18 4 itt. H. à 300 Fl

S885 * 6 Stück über 1800 Fl. 3085 6 74 Iitt. J X 500 Fl. S657 M 14 3 Nr. 5

4 1326 1718 1513 1847 2044 3487 05 3509 3840 4012 4051 4179

06 4. Nr. 196 280 298 347 365 7600 TI. 12000 M O3 38, zusammen

Theilnah me

Unterschied ö ; und Treue ückzahlung auf den 20. Juni 1883.

Fl. 171 * 43 3 Nr. 10 185 203 414 440 z 16663 loõs * 15 Sin iter Igo d;

S z34z * s86 3 Nr. 2 16 353 561 S3? 13 Stück über

14 40 29 3 Nr. 16 532 566 665 846

5 206 283 344 425 2170 2153

ausgesprochen

138 759 949 1207 132 2260 2347 2618 3100 337 29 Stück über 14500 Fl. 24857 Litt. K. à 1000 FI. 497 873 7 Stck uͤber 68 Stück über 270 Fl. 46628 Æ 60 4. B. Zur Rückzahlung auf den 31. Dezember 1883. Fl. 171 * 43 3 Nr. 435 140 309 342 654 282 1306 1361 1105 1914 1913 15 Stück

, S6 3 Nr. 5305 512 717 733 13 Stück über

Nr. 4 73 228 309 405

17 29 * J lebhafte Freude bereitet. gereichen, wenn s aufhaltsam wachsenden Segen ihrer Bürger gleichen Schritt hãlt.

Litt. F. àù 100 Berlin, den 28. März HeS3.

68 945 1240 1 über 1500 Fl. 2571 M 45 4

Iitt. G. à 20 Fl. 342 977 1918 1115 1270 1374 1483 1457 1612 1963 2600 Fl. 4457 4 18 4.

Iitt. HE. à 300 Fl. 514 6 29 3 Stück uber 2100 Fl. 3600 S O03 3. 14 3 Nr. 36 158 194 519 6590 1337 1379 1443 1446 1590 1735 3220 Te0 2355 7567 2517 2530 2559 3246 3270 53668 4065 ; tück über 14500 Fl. 24857 M 96 8. 100 FI. 1714 4M 22 43 Nr. 410 481 603 654 37 25 ssi 7 Stück über 7000 Fl. 12000 16 03 A, zu⸗ s n 7I Stück über 27760 Fl 47485 M 75 3.

Inhaber dieser Partlal⸗Obligationen werden hiervon mit merken in Kenntniß geietzt, daß die Kaxitalbeträge, welche

Wilhelm. An die Stadtverordneten zu Berlin.

684 690 = 1012 1096

Das im Reichsamt des Innern bearbeitets „Hand⸗ ür das Deutsche Reich“ auf das Jahr 1883, edaktion am 9. März abgeschlossen worden, ist nun⸗ mehr in Carl Heymanns Verlag welches in der Anordnung des tscheinung sich eng an die früheren Jahrgänge an⸗ statt der lateinischen diesmal deutsche Lettern zum enthält alle während des verflossenen Jahres Veränderungen in der Zusammensetzung der Reichs⸗ Behörden und erscheint dasselbe daher als ein zu⸗ ng über die Personal⸗ Die Erläuterungen über on und den Wirkungskreis der einzelnen Aemter, nden Aeschnitten vorangestellt sind, haben Veränderungen gebotene Erwei⸗ Den bisherigen Personen⸗ uchs sind alphabetische Verzeich—⸗ der Post- und der Reichsbank—

75 Fl. = S357 6 148 L287

hierselbst erschienen. Handbuch, Inhaltes und der äußeren E schließt (nur, daß Drucke verwandt sind), eingetretenen Aemter und ver lässiges Hülssmittel zur Orientiru verhältnisse dei den Reichs behörden. die Organisati welche den betreffe die durch die eingetretenen terung bezw. Berichtigung erf und Sachregistern des Handb nisse der deutschen Konsulate, anstalten hinzugefügt.

Der heutigen Nummer des „ist eine „Vesondere Beilage“ (Nr. 3), dungen des Reichsgerichts, beigefügt.

in Berlin Frankfurt a. M.

Die Auszablung erfolgt gegen Rückgabe der Partial-Obligationen, Kalich der unter A. aufgeführten mit den nach dem fälligen Zinsscheinen Reihe T7. Nr. 5— 3 und Zins— bejüglich der unter B. aufgeführten Obli⸗ nach dem 31. Dezember 1883 fälligen Zinsscheinen und 38 und Zinsschein⸗Anweisungen. der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden an dem ju zahlenden Kapitale zurückbehalten.

Sell die Einlösung ron dergleichen Obligationen weder bei dem khaufe, noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haurt⸗ der Köriglichen Kreiskasse in Frankfurt a. M Kaen bewirkt werden, so sind die st Zinsscheinen und Zinsschein⸗-An⸗ bei dieser Kasse einzu⸗ ahlung an den Unter⸗

35. Juni 1883 schein⸗Anweisungen, und gationen mit den Reibe IV. Nr. 7

Der Betrag Zinsscheine wird

„Reichs- und Staats⸗ Anzeigers enthaltend

Entschei

vorgenannten Ban

Oesterreich⸗ Ungarn. (Pr. Abbl.) Der Kaiser und die Ka iser größerem Gesolge zur Jag der nächsten Woche nimmt Thätigkeit wieder au einander folgen, da rathsmajorität von dem Wunsche noch bevorstehenden jährigen Berathungsperiode we der von den Ausschüssen bereits als dringlich erkannten chst dürften

Wien, 27. März. in begeben sich morgen mit ch Hohenau. Am Donnerstag das Abgeordnetenhaus seine ie Sitzungen sollen dann rasch auf sowohl die Regierung als die beseelt sind, Abschnitte nigstens der größere Theil durchberathenen und allgemein der Erledigung zugeführt die Schulgesetznovelle und die Vor⸗ d die köhmisch-mährische Transversalbahn, ann das Landwehrgesetz und eine Reihe kleinerer Vorlagen auf die Tagegordnung kommen. lich der Dauer der Session ist bisher no doch kann kein Zweifel da allen Umsftänden Bald nach Schluß der einige Landtage ihre Thätigkeit aufnehm des verthei digung ordnungen hinsichtlich der Pferdevorführung getro nur die gesetzlich bef die bei der letzten klärten Pferde enthoben. bezeichneten Th wieder vorzuführen. 29. Marz. dung des Prä

sondern bei einer der anderen

Obligationen

weifungen 14 Tage ror dem Verfalltermine

rächen, von welcher dieselben vor der Aus

zeichneten zur Prüfung einzusenden sind. Räckstãndig sind aus den Verloosungen:

De jember 1866: FE. 5539.

De jember 1877: J. 2319.

Juni 18978: F 552.

Dejember 188): E. 15565.

* Juni 1851: F. 1714, 6. 2334 1395 1762,

43 2232, RK. 498. rr 31. Teiember 1851: F. 1719 1825, 6. 435

2 1822: E 319 451 476, 6. 87 129 357 437 1295. 74 3741 1219 2016 2313 278 3133 3291,

Dezember 1852: F. 218 326 447 1052, G. 311 5863 579, H. 40 282, J. 1189 1823 2108 2425

Bie Kaden, den 19. Mär; 1853. Der Regierung?s⸗Präsident In Vertretung: la Groir.

betreffenden

J. 473 1491 532 1123, J. 100

Vorlagen

lage, betreffen

2564, K. 542. . die Gebührennovelle,

pro XI. Jun

festgesetzt, daß dieselbe sich erstrecken werde. Reichs raths Verhandlungen dürften Das Lan⸗ hat verschärfte An⸗ der Pferdekonstription beziehungsweise Von der Vorführung sind die offenkundig untauglichen und Klassifizirung als gänzlich untauglich er⸗ Dagegen sind die als „derzeit un⸗ iere den Kommissionen jedenfalls

rüber bestehen 36 124 127 26 1 b. .

24521 4124.

s Mi nisterium

. an delgtegister⸗Beilage wird Nr. 13 der Zeichen te gi ster⸗Bekanntmachungen veröffentlicht.

(B. T. B.) Die über die Ermor⸗ sidenten Mailath bis jetzt

ermittelten

Schuhwerk von gewöhnlichen Leuten hin.

5 Pfd. Sterl.

widrig und gefährlich sei.

durch eingehen würde, zu genehmigen. Spanien. Madrid, 29. März.

daß er im Hinblick auf die Kommentare,

morgen festgesetzt.

Umstande scheinen auf einen Naubmord hinzuweisen. Die Uhr, die Börse, die Briestasche und der vom gezogene Ring des Ermordeten fehlen, an dem sind Spuren einer versuchten gewaltsamen Oeffnung desselben sichtl ar. Der Gerichtsarzt hat konstatirt, daß die Kinnlade bes Ermordeten zerschmettert ist, die Erdrosselung erfolgte durch eine Rebschnur, der Ermordete war an. Händen und Füßen gefesselt, das Gesicht war schwarz, die Leiche lag im Nachlhemde am Boden, das Bett war noch un⸗ berührt, der Ermordete scheint im Begriffe gewesen zu sein, sich niederzulegen. Der Mord muß nacht verübt worden sein, da Prasident Mailatl noch von seinem Schwiegersohne Pallavicini besucht wurde. Die Flucht der Mörder ist wahrscheinlich mit Hülfe einer Rebschnur vom Altan aus auf die Basteimauer und von dort auf den Erdboden erfolgt, wo man Stiefelspuren im weichen Erdreich eingedrückt gefunden hat. Die Spuren deuten auf Der Weg, den die ist durch nach zwei Der Leidb⸗

Dänemark. Kopenhagen, 27. März. (H. C.) Be⸗ om Landsthing angenommene Zollvorlage sehr wesentlich abgeändert worden, indem r Zollsätze in einer Weise reduzirt ß die Zolleinnahmen einen Betrag von etwa 6 Millio⸗ Kronen weniger ergeben würden, als von der Regierung Die in Folge dessen an das Landsthing zurüd— Vorlage ist vom Zollausschusse nochmals geprüft l ieses Ausschusses dem Plenum Resolution zur Annahme empfohlen, welche dahin Berathung der Zollvorlage auszusetzen, bis die in t dieser Vorlage slehenden Vorlagen, betreffend die es Branntweins und Bieres vom Folkething den find. Das Folkething hat nämlich diese letzteren Vorlagen von der Zollvorlage getrennt und bisher aus feinem Zollausschusse noch nicht wieder . Eine aus zwei Mitgliedern beste⸗ tät des Landsthingsausschusses, der Linken an— ntragt sodann, die Berathung der vom Folke⸗ langten Zollvorlage fortzusetzen, während eine beantragt, daß der Aus⸗ ng vorgenommenen Aenderungen der ziehen und baldmöglichst eine Erklä—⸗ n Daß das Plenum des Antrage der Ausschußmajorität entsprech en

kanntlich ist die v vom Folkething hing die beantragten Zoll

enschranke

veranschlagt, verwiesene und hat die Majorität d des Things eine geht, die weiter Verbindung mi Besteuerung

h um 11 Uhr

ans Tageslicht gefördert. hende Minori gehörend, bea thing zurückgel andere Minorität des Ausschusses schuß die vom Folkethi Voriage in Erwägung

rung über dieselbe Landsthings dem

wird, ist zweifellos.

Amerika.

Mörder bei der Flucht eingeschlagen haben, Richtungen hin bemerkbare Bluispuren gezeichnet. hufar des Ermordeten, der in der Nähe des Schlafzimmers nächtigte und erst vor einigen Wochen in den Dienst getreten ist, wurde als verdächtig verhaftet. Zur Ermittelung der

Thäter sind die umfassendsten Maßnahmen im Gange. n abgeben möge.

Großbritannien und Irland. London, 216. März (Allg. Corr.) Der Premier wird noch vor Ablauf der Par⸗ lamenteferien dem Prinzen von Wales auf dessen Landsitz zu Sandringham einen Besuch machen. Der Besuch der Königin bei ihrem Sohne ist auf nächste Woche verschoben.

Wie verlautet, wird der Marquis von Lorne nach seiner Rückkehr von Canada in den Pairsstand erhoben wer⸗ den, um noch bei Lebzeiten seines Vaters, des Herzogs von Argyll, seinen Sitz im Oberhause einnehmen zu können. Seine Gemahlin, die Prinzessin Louise, wird, wie aus Ottawa unterm 26. d. gemeldet wird, in der nächsten W muda, wohin sie sich zur Stärkung ihrer angegriffenen G sundheit begeben hat, nach Canada zurückkehren.

Die in Belfast geführte strafgerichtliche Ver⸗ handlung gegen die Mitglieder der „patriotischen Brüderschaft“ kam gestern zum Abscylusse. 6 Angeklagte wurden von den Geschworenen schuldig befunden und die Fällung des Strafurtheils vom Richter aufgeschoben. Im Verlaufe der Verhandlung kamen einige für die Landliga sehr gravirende Thatsachen an den Tag. In dem Protokoll buche der Brüderschajt findet sich nämlich verzeichnet, daß „auf Befehl Bryles, des Schatzmeisters der Landliga in Cromington einige Männer durch Thomas Murphy eingeschworen wurden, Burke zu tödten.“ Jeder Verschworene, der an einer, Mond⸗ scheinexpedition“ theilnahm, bei der eine Gewaltthat vorkam, erhielt aus der Kasse der Landliga eine Belohnung von

New⸗JYork, 28. März. er amerikanischen Marine⸗Stationen im Theile des Atlantischen Ozeans hat in der Weise hnung erfahren, daß es die Küͤste von Madagaskar

e, (W. T. B.) Das bie

eine Ausde mitumfaßt.

Sgypten. Alexandrien, 27. März. Die heutige „Egyptien Gazette“ sagt, sie sei daß die in Umlauf gesetzten Ge— Betreff des Standes der Angelegenheiten im Sudan durchaus aller Wahrheit entbehren.

letzten Sonntag ein Telegramm von chef der Sudaner Expedition, der regelmäßig r die Angelegenheiten im Sudan berichtet, daß die der Expedition beigegebenen englischen Offi⸗ idbatterie mit Nordenfeld⸗ Er ( Hicks⸗Pascha) sich viele Türken

(Allg. Corr.)

ermächtigt zu konstatiren,

oche von Ber⸗ Der Khedive empfing am Hicks⸗Pascha, dem Stabs⸗ zweimal wöchent⸗

Sämmtliche

ziere alle wohl seien und eine Fe Geschützen in Khartum angekommen war. schickte sich an, mit 5000 Y befanden, von Khartum zusummenzutreffen, der ein Lager bezogen hatte.

kann, unter denen s vorzurücken, um mit Abdel⸗Kader südlich von Sennaar mit 4000 Mann

Morgen wird der neue Erzbischof von Canterbury i, nnn, mit großer Feierlichkeit inthronisirt werden. Politischen Nachrichten“ erzbischöflichen Sprengels, die Bischöfe von London, von Winchester, von Lincoln, von Salisbury und Rochester, der Erzdecan von Canterbury, der Bischof von Dover, der Decan und das Kapitel der Kathedrale und die niedere Geistlichkeit werden zugegen sein. Die Feier wird hauptsächlich in der Installirung des Prälaten durch den Erzdecan in seine ver⸗ schiedenen Würden bestehen. Er wird als Verwalter der Kathedrale, als Erzbischof und Metropolitan eingesetzt werden.

28. März. (W. T. B.) Das Unterhaus hat mit 65 gegen 50 Stimmen den Antrag Camerons angenommen, das Minimum des Gebührensatzes für ein Telegramm im Inlande auf sechs Pence herabzufetzen Seidens der Regierung, obschon sie denselben billigte, doch als inopportun bekämpft. für die zweite Lesung der Bill über den tarischen Eid den Antrag an, daß jede Bill, die die Zu⸗ lassung von Atheisten erleichtere, unzweckmäßig, ver

Die Bischöfe des „Berliner lesen wir:

Die Handel⸗ und gewerbtreib England, welche der Na haben, sich für den erwärmen, tragen g eben und vorurt in der wirthschaftlichen Reformpolitik der deu ng finden. So veröffentlicht das jen file Fachorgan ‚The British Trade Jour⸗ letzten Nummern einen Artikel, welcher das riezweige in unserem Vaterlande ermerk, daß diese erfreuliche s betrachtet werden müsse. Verhãltnisse

Jutewaarenindusttie Jutemanufakturwaaren zoll⸗

enden Klassen des freihändlerischen der Sache nach, gewiß keinen A deutschen Zolltarif prinzipiell sonderlich zu leichwohl kein Bedenken, der Wahrheit die Ehre heilsfrei die wohlthätigen Wirkungen einzuräumen, tschen Reichs⸗ regierung ihren Urspru eits des Kanals bochangesehene merkan nal“ in einer seiner Aufblühen mehrerer neuer Indust konstatirt unter dem ausdrücklichen V Thatsache als Folge des neue Bezugnahme

Aufschwunges

Deutschlands von Dundee importirt. waaren ein Zoll dem jei dieser a und habe sich seitdem auf das g Jiachtheil des Dandeer Exportgeschäfts. r Über den Eintritt Hamburgs in den urtheilt, geht aus derselben Nummer hervor, welche als unausbleibliche Folge

Der Antrag wurde e ente, im Prinzipe Me. Coan kündigte parlamen⸗ or etwa drittehalb Jahren sei auf Jute— gelegt und nur das Rohmaterial freigelassen. dustriezweig in Deutschland in Aufnahme gekommen edeihlichste entwickelt, selbstredend zum Wie der nüchtern denkende Reichs Zoll verband des ‚Britissh Trade Journal“ des Hamburger Zollanschlusses etwa 400 00) Köpfe zählende Bevölkerung des enem Augenblicke an als Konsument auf n werde, statt wie bislang den englischen

Seitens der Polizeibehörde wird die Beschlagnahme der gestern von Cork per Dampfer nach Liverpool gekommenen Kiste für wichtig gehalten. Eine genaue Untersuchung des Inhalts hat ergeben, daß derselbe zum Theil aus Nitro—⸗ glycerin bestand. Heute früh wurde in der Nähe von Liverpool ein junger Irländer, ein Eisenbahnbeamter, ver⸗ haftet, der im Verdacht steht, bei der Angelegenheit betheiligt zu sein. Heute siehen zum ersten Male Schildwachen an den Eingängen des Königlichen Gerichtshofes und der Regierungsbureaus in Somerset⸗House.

Liverpool, 29. März. (W. T. B.) Die Polizei legte gestern Beschlag auf eine Kiste mit erplosiven Stoffen und Höllenmaschinen, die von Cork per Dampfer ge⸗ kommen war. Ein 'an Bord des Schiffes befindliches Indivi⸗ duum wurde kurze Zeit nach seiner Ausschiffung verhastet.

Frankreich. Paris, 23. März. einer Note erklärt der Temps“, daß der Vertrag zwischen dem Er dit foncier und dem Staate, bezüglich der Mittel zur Abhülfe der Wohnungsnoth noch nicht definitiv ab⸗ geschlossen ist. Wahr sei nur, daß Verhandlungen zu dem Zwecke eingeleitet seien, um vom Credit foncier Vorschüsse zu erlangen, welche vom Staat und von der Stadt Paris garan⸗ tirt werden würden. Diese Vorschüsse sollen denjenigen Bau⸗ unternehmern, welche den geforderten Bedingungen genügen, die Möglichkeit gewähren, Häuser mit Wohnungen zu billigem NMiethszins zu erbauen. Die Verhandlungen noch fort und erst heute Morgen wurde der General⸗S des Crédit foncier von Herrn Jules Ferry empfangen. wird sodann noch übrig bleiben, den abgeschlossenen Vertrag der Genehmigung der Generalversammlung der Aktionäre des Credit foncier und der Billigung des Staatsraths zu unter⸗ werfen. Sodann muß ein Gesetz den Kam werden, um die Verpflichtungen, welche der Staatsschatz da⸗

hinstellt, daß die burgischen Gebietes von dem deutschen Markt erscheine Markt in Nahrung zu setzen.

= Der „Hannoversche Kurier“ schreibt „zur sozial— politischen Frage“:

Der Kommissionsbericht über das Kr aufs deutlichste erkennen, welch schwierige sozialpolitischen anerkennens werthe

ankenversicherungsgesetz läßt Aufgabe dem Reichttage sogenannten Gesetzentwürfen gestellt Leistung sein, umfangreiche den voraussichtlich recht unerg werbeordnungs⸗Novelle und bei dem Landtage eintretenden Arbei jahr in zweiter und dritter Lesung erledigt darf auch kein Zweifel den muß. Der Reichstag kann die gehen, ohne diese erste bedeutsame dem Gebiete der Arbeiterfrage zur?

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“

In der kärzlich abgehaltenen Ge vereins zu Düsseldorf konstatirte der V eschäftliche Thätigkeit die befriedigende Lag verflossenen

uicklichen Debatten über die G der alsdann durch die Kollision mit tsbeschränkung noch in diesem Früh— werden wird. Freilich daß sie erledigt wer⸗ smal nicht wieder auseinander⸗ ucht positiver Bestrebungen auf eife gebracht zu haben.

(Fr. Corr.) In

darüber gelassen werden,

neralversammlung des Börsen⸗ orsitzende im Rückblick auf die e der Kohlen- und Eisen⸗ Bedarf der

Leistungsfähigkeit von Eisenbahnmaterial g76 auf 305 t in 1881 zurückgegan sei. Die Förderung ist, unter Zunahme 25 873 428 t oder fast 100G Quantum ist, trotzdem das Kohle fich fortgesetzt erweitert, doch onsumirt worden. Eisenindustrie en Jahren 1882 und 1879, heilt, aus welcher hervorzuheben ter in dieser Zeit um 25,2 /, sind. Dieser Mehrverdienst Schluß zu, daß r Verhälfnisse zu erfreuen

hierüber dauern

Eisenbahnen beschãftigt, sei derart gestiegen, r Import aus England von 52 660 t in 1 gen und im letzten Jahre wobl ganz geschwunden der Kohle im Ober-Bergamtsbezirke D der Belegschaft um 7972 Mann, um egen das Vorjahr gestiegen. bsatzgebiet der deutschen zum größten Illustration f wurde eine vergleichen de Statistik au vor Einführung der Eisenzölle ift, daß die Zahl der Arbei sammtlöhne um 420jo gestiegen Zunahme der S unteren Klassen

mern unterbreitet

im hiesigen

(W. T. B.) Die befriedigenden

spanische Regierung hat ein Kriegsschiff abgesendet, um Besitz von Santa Cruz del Mar zu ergreifen.

Türkei. Konstantinopel, 29. März. Nasri Bey hat der Pforte vorgestern telegraphisch angezeigt, die in der Libanon⸗ frage über ihn gemacht worden seien, jede Kandidatur um ben Posten als Gouverneur des Libanon ablehne. „Agence Havas“ versichert, daß die Ernennung des Meriditen⸗ fürsten Bib Doda zum Gouverneur des Libanon als gewiß u betrachten fei. Der neu ernannte türkische Botschafter ür Berlin, Said Pascha, hat seine Abreise nach Berlin auf

(W. T. B.)

areinlagen lassen den ch einer Besserung de . zur Widerlegung daß der Rück⸗ Zollpolitik zuzuschreiben fompetenster“ Stelle er⸗ Dieselben lauten:

Der „Ledermarkt* verö der Behauptung der „Frankfurter ang der Gerberei in der Eifel der ei, noch verschiedene von ihr an betene Aeußerungen.

geitung“,

Telegramm: Malmedy, 15. März. 12 Ubr Minuten Mittags.

Der Netbftand der Eifel steht in keinem zusammenbange mit dem Rückaang der Gerbereien. weil der Betrieb letzterer sich augschließlich auf rie Start Malmedy, beschränkt. Der Lohjoll ist bedauerlich, weil er bauptsächlich Mal- medy und zwar den ganzen hiesigen Bedarf trifft; er wird jedoch kom ˖ vensirt durch den Lederzoll, welcher allein unserer Industrie ermõglicht, mit der berühmtesten deutschen und ausländischen zu konkurriren. Die Verminderung der Produktion berubt auf Mangel einer Gisenbabn= verbindung, wodurch kolossale Mehrausgaben für Frachten entstehen und wegen der, durch Sxekulation hervorgerufenen, anbaltend ·˖ hoben Hãute⸗ preise. Gerber ⸗Comitẽ.

e Cöln, den 15. März 1883. An die Redaktion des Ledermarkt“, Frankfurt a. M.

In ergebenster Erwiederung auf Ihre geehrte gestrige Zuschrift wird es schwer werden, die in dem angezogenen Artikel, allerdings sebr oberflächlich, gegebenen Zablen, den Rückgang der Lederindustrie in der Eifel betreffend, zu kontestiren, sobald es sich um einen zebn⸗ jährigen Durchschnitt handelt, denn der Niedergang der Gerberei⸗ Industrie während dieser Perioze ist nicht nur für die Eifel sreziell, sondern im Allgemeinen leider eine Thatsache und gerade diese hat vor= zugsweise dahin gefübrt, daß man allseitig einen Schatz gegen das schlechte und billige ausländische, namentlich nordamerikanische Fabrikat an⸗ gestrebt hat.

Dagegen ist zu konstatiren, daß sich während der letzten 3 bis 4 Jahre die Situation der Gerbereien nicht verschlechtert, sondern allmählich gebessert hat und daß, ror Allem die Fabrikatien in der CGifel in Bezug auf Beschaffenheit und Beliehtbeit, des Fabrikat wieder erhebliche Fortschritte gemacht hat. Die Einführung des Schutzzolles, der an sich nicht sehr bedeutend ist. hat mit der Ver⸗ hesserung der Fabrikation wenig zu thun, die Nothlage der Gerbereien hat eben zu derselben gefübrt und in der Be— ziehung ist es sehr interessant festzustellen., daß die. Vorder— eifel, die schon seit langer Zeit durch die Cöln⸗Trięrer Bahn vollständig erschlofsen ist, durchweg wobl weniger rasch in ihrer Fabrikation fortschreitet, als die abgelegeneren Theile der Eifel, wie Malmedy, St. Vith, Prüm ꝛc. Unter allen Umständen entbehrt die Behauptung, daß in Folge des Zolles die Gerbereien bei einer ver⸗ alteten Fabrikatlonsmethode verharrten und dadurch immer weniger konkurrenzfähig würden, vollständig der Begründung.

Hochachtend k Mallincrodt Co.

; Beurig⸗ Saarburg, den 19. Mär; 1883.

An die Verebrl. Redaktion des Ledermarkt‘ in Frankfurt 3. M. ö. Der von Ihnen angezogene Artikel in Nr. 72 der „Frankf. Ztg.“ ist geradezu lächerlich; es ist ein ganz neuer Gesichtspunkt, daß der Rückgang des Wohlstandes in der Eifel dem durch den erhöhten Ein—⸗ gangézoll auf Leder und durch den Lohzoll hervorgerufenen Verfall der Gerbereien zuzuschreiben sei! .

Der Artikel soll eben „Stimmung“ machen, ist dabei aber so oberflächlich geschrieben, daß es, wenn es sich überhaupt der Mühe lohnen sollte, ein Leichtes sein würde, in vielen Punkten thatsächliche Unrichtigkeiten nach zuweisen,

Gleich im Anfang heißt es: „Die in dieser Industrie beschäftigte Arbeiterzahl ist seit i0 Jahren von M auf 00 und der jährlich gezahlte Arbeitslohn von 250 00) M auf 100900 gesunken.

Angenommen, daß die beiden ersten Zahlen xichtig sind, so

müßten die Löhne, da die Lohnsätze sich im Allgemeinen nicht ver— ändert haben, bei 300 Arbeitern, gegen 500 mit 259 0090 416 Arbeits; lohn. doch noch 1506) 6 betragen; hier aber ist die Zahl 1090 999 genannt, was also einem Rückgang der Lohnsätze von 3350 gleichkãme! SJerner wird angeführt, daß Hr. Sonnemann bei der Zolldebatte in Reichstag im Juni 1879 herausgerechnet, daß der Satz von 36 6 einem Werthzoll von 18 20 50 gleichkammt und damit nachgewiesen habe, daß Deutschland durch diesen Zollsatz zu dem bochschußzöllne, rischften Lande Europas gemacht worden ist. Hr. Sonnemann hat damals die amerikanischen Zölle nicht erwähnt und was sagt er dazu, daß uns mittlerweile Desterreich in dieser Beziehung erreicht und Frankreich mit seinem Zoll für Leder aller Art von 55 Fr. 40 1 uns um 4 ½ , überboten hat?

Ich wollte mit Vorstehendem nur auf die oberflächliche Art hin—⸗ weisen, in welcher der betreffende Artikel geschrieben ist und möchte dem noch Folgendes hinzufügen:

Der erhöhte Lederzoͤll hat es seither allerdings noch nicht zuwege gebracht, die Sohllederindustrie im Allgemeinen in eine befriedigende Position zurückzuführen, hat aber einzelnen Zweigen derselbea un— zweifelhaft Nutzen gebracht und ebenso sicher ein weiteres Zurückgehen der Lederpreise verhindert. Nach meiner Ueberzeugung würde derselbe noch wirksamer gewesen sein, wenn der Satz von 36 4 für Leder aller Art zur Anwendung gekommen wäre.

Waz 'nun speziell die Gerbereien von Malmedy und St. Vith angeht, so ist ja ein Rückgang derselben nicht zu leugnen, indessen dalirt derselbe aus der Zeit der niederen Zölle und haben seither, so⸗ weit mir bekannt, weitere Einschränkungen nicht stattzesunden

Im Uebrigen wird gewiß Jeder der Eifel bessere Kommuni⸗ kationsmittel wünschen. Was hat aber das mit dem Schutzzoll für Leder zu thun, oder wären etwa dahin gehende Maßregeln durch den Lederzoll ausgeschlossen? Ueber die Nothwendigkeit, die heimische Lederfabrikation zu schützen, namentlich gegen die nordamerikanische Konkurrenz, brauche ich mich wohl nicht zu äußern: ich wollte Ibnen in Vorstehendem nur etwas Material, direkt den thatsächlichen Ver⸗ hältnissen entnommen, übergeben, handle dabei aber nur für meine eigene Perfon, da ich mich wegen Mangel an Zeit nicht mit de Mitgliedern des Vorstandes des durch mich vertretenen Vereins der füdlichen und westlichen Grupre deutscher Lederfabrikanten in Verbin⸗

dung setzen konnte. Mit Hochachtung ergebenst

J. B. Keller.

Prüm, den 19. März 1883. Der Wohllöblichen Redaktion des „‚Ledermarktes. in Frankfurt a. M. = Gz ist leider ein Rückgang in der Eifeler Lederindustrie zu verzeichnen; dieser Rückgang hängt aber keineswegs mit dem verpönten Schutzzoll der „Frankfurter Zeitung“ zusammen; sondern im Gegen⸗ theil, unsere heimische Sohlleder⸗ Gerberei bedarf eines noch höheren Schutz zolles, um dem Auslande gegenüber konkurrenzfähig zu bleiben. Sie noͤrddeutschen Häfen werden mit amerikanischen Ledern: Hemlock, Valdivia 2c. Uberschüttet, und diese zu billigen Preisen abgegeben, so daß stellenweise fast keine Nachfrage für unsere guten Sohlleder vor⸗ handen ist. Der Lohzoll hat natürlich geschädigt, indem ein großer Theil unserer Gerbereien ihren Lohbedarf aus Ungarn und Frankreich

beziehen müssen. Hochachtung voll E. Nels.

Amtsblatt des Reichs-Postamtg. Nr. 13. Jnbalt: Verfügungen: vom 24. März 1883. Beförderung von Postkarten zwifchen dem Reichs⸗-Postgebiet, Bayern und Württemberg, vom 22. Marz 1883. Sceepostverbindung mit Norwegen.

Archiv für Post und Telegrayhier. Nr. 5. Inhalt: Aktenftucke und Aufsätze:. Die Stadt, ernsprecheinrichtung in Berlin (Fortsetzung). Grundlage des internationalen Post. und Tele⸗ graphen⸗Verkehrs Deutschlandés. Die Benutzung der Berliner LEierttahn zu Postbeföͤrherungen. Die Bewegung der. Bevölkerung in Frankreich und in Deutschland. . Kleine Mittheilungen: Die ECisenbahn von Tammerfors nach Wasa. = Internationale Elek- trizstäts⸗Ausstellung in Wien. Postsparbankwesen in Niederland. Beförderung der Sonntags ⸗Corresponden;z in England. Ein Bestrag zur Geschichte der Verkehrsmittel, S Cine Eisenbahn auf Reunion. Etfatz für die Cisenbahn über das Eis auf der Newa

und dem Finniscken Meerbusen. = Franzõsische Tele zravbenanlagen an der Nordküste Afrika. Zeitschriften ˖ Ueberschau.

Statiftische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin' sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche rom 18. Mär; bis inkl. 24. März er. zur Anmeldung gekommen; 237 Ebeschließungen, M4 Lebendgeborene, 48 Todtgeborene, (08 Sterbefãlle.

Preußens Volksschulen im Jahre 1882. (Stat. Corr.) Die Stätiflik des sffentlichen Volksschulwesens hat in neuerer Zeit in Preußen eine sebr eingebende Behandlung erfahren. Zur Befriedi⸗ gung der Bedürfnisse der Verwaltung und Gesetzgebung sind in den letzten Jahren verschiedene größere und kleinere statistische Bearbei⸗ tungen des einschlägigen Gebiets oder einzelner Theile desselben, theils im Centralblatte für die gesammte Unterri te verwaltung in Preußen‘, tbeils in selbstãndigen Werken veröffentlicht wor⸗ den. Von letzteren baben wir bereits früher eine im vori gen Jahre erschienene amtliche Darstellung über die öffentlichen Volksschulen in Preußen und die zur Unter⸗ haltung Terselken erforderlichen persönlichen und säcklichen Gesammt⸗ aufwendungen“ ausführlicher besprochen. Im laufenden Jabre 1883 hat nun der genannte Minister ein weiteres umfängliches Werk be⸗ arkeiten laff'n, welches den Zustand der öffentlichen Volksschulen Preußens im Jabre 1882 behandelt und unter dem Titel: „Die offentlichen Volksschulen im preußischen Staate als „XIII. Ergän- zungsbeft zu? Zeisschrift des Keniglich preußischen Statistischen Bu⸗ reaus“ vor Kurzem zur Ausgabe gelangt ist. Mit dieser Publika⸗ tion hat der das öffentliche Volksschulwesen betreffende Theil der preußischen Unterrichtsstatiftik zur Zeit einen gewissen Abschluß, sowie inen Grad der Vollkommenheit erreicht, welcher der der gleicharti⸗ gen Statistiken anderer Kulturstaaten nicht nur ebenbürtig ist, son⸗ dern sie in manchen wesentlichen Punkten unzweifelhaft übertrifft. Dies fowie die Wichtigkeit des Gegenstandes giebt uas Veranlassung, zus dem letzterwähnten neuesten Werke einige hervorragende Daten unseren Lesern mitzutheilen.

Die Verrflichtung zum Besuche der Volksschule währt in Preußen für jedes vollfinnige Kind thatsäͤchlich acht Jahre, soweit nicht gesetz⸗ liche Ausnahmen Platz greifen müssen. Hiernach bemißt sich der Umfang der Aufgabe der preußischen Volksschulverwaltung, u dessen Kennzeichnung die eine Thatsache hinreichen därfte, das für die ord⸗ nungs mäßige Beschulung von nicht weniger als rund 3640 000 Kindern Sorge zu tragen ist. Für ein so gewaltiges Kinderheer sind die erforderlichen Rnterrichtsräume, die Lehrkräfte, die Wohnung für einen großen Theil der letzteren, die Ausstattungen der Schulen mit Lehr⸗ und Lern mitteln, deren Unterhaltungskosten u. s. w. zu beschaffen. Gewiß eine enorme Aufgabe! Wenn wir dem gegenüher aus unserer Duelle erfahren, daß 1882 in den 33 040 eigentlichen öffentlichen Nolkeschulen mit 65 538 Unterrichts klassen 4359729 Kinder that⸗ saächlich eingeschult waren und von 59 917 ordentlichen Lehrern bezw. Lehrerinnen Unterricht erhielten, so wird man mit Befriedigung aner⸗ kennen müssen, daß diese Aufgabe ibrem äußeren Umfange nach so aut wie vollständig gelöst ist. Vollsinnige Kinder im schulpflichtigen Alter, welche dem Unterrichte ganz und gar entzogen werden, kommen in Preußen heute höchstens noch in verschwindend kleiner Zahl vor, während noch vor elf Jahren, Ende 1871, rund— 2000 Kinder er⸗ mittelt wurden, welche oßne triftigen Grund die Schule nicht besuchten.

Tie Vertheilung der öffentlichen Volksschulen über das Staats gebiet erscheint im Allgemeinen nicht ungünstig: auf die 1287 Stadt. zemeinden des Staates kommen 3339 Schulen, auf jede also 2,59 Schulen, auf die 37 568 Landgemeinden und die 15 829 Guts, Forst⸗ und dergl. Bezirke zusammen 29 791 Schulen oder auf die 53 497 ländliben Kommunaleinheiten je 0,56 Schulen; auf je 100 qkm Fläche finden wir 9,49 und auf je 10 009 Einwohner 12,11 öffent⸗ liche Volksschulen.

Sie Lage der provinziell verschiedenen Gesetz gebung, die historische Entwickelung der einzelnen Theile des Staatsgebietes, die konfessionelle und sprachliche Mischung der Bevölkerung, Stammeseigenthümlich⸗ keiten, orographische und hydrographische Verhältnisse, die Art der Besiedelung und der Erwerbsverältniffe und anders Zustände mehr haben die Entwickelung des Volksschulwesens in Preußsen von Land— strich zu Landstrich allerdings ehr verschieden gestaltet und eine un= gleichartige Vertheilung der öffentlichen Volksschulen auf die Wohn⸗ sitze, die Fläche und die Bevölkerung in den einzelnen Landestheilen herbeigeführt. Daß im Ganzen hieraus der Unterrichts oer⸗ waltung und der betheiligten Bevölkerung außerordentliche Schwierigkeiten erwachsen, geht daraus hervor, daß im Jahre Löss nicht weniger als 7011 Schulbezirke mit 1 eingeschulten Orte bezw. Wohnplatz, 4075 mit deren 2, 2255 mit 3, 1281 mit 4. 754 mit 5, 53 mit 6, 300 mit T. 175 mit 8, 117 mit 9, 558 Schul⸗ benrke mit 10 eingeschulten Orten bezw, Wohnplätzen bestanden, und daß von 29711 Schulorten blos 12 692 nur Schulkinder aus den Orten felbst hatten, nach 17019 Schulorten dagegen Kinder von aus— wärts kamen, und zwar aus einer Entfernung bis 1 km nach 2575 Schulorten, bis 2 km nach Hll3z. bis 3 km nach 4392, bis 4 km nach 2539, bis 5 km nach 779, bis 6 km nach 326, bis 7 Rm nach 114 und über 7 km nach 121. Schulorten.

Ist die Zahl und Vertheilung der Volksschulen einerseits eine wesentliche Vorbedingung für die Erzielung einer allgemeinen Volks⸗ bildung, so befähigt andererseits doch die bloße Nachweisung der Schul veranstaltungen noch keineswegs zu einem ausreichenden Urtheile über die darin bethätigte unterrichtliche und erziehliche Fürsorge für die breitesten Schichten der Bevölkerung. Denn zwischen Schule und Schule besteht bekanntlich ein großer Unterschied, und man wird, ohne den hohen Werth selbst des einfachsten Schulorganismus antasten zu wollen, doch zugeben müssen, daß die kleine, von wenigen Kindern be fuchte Schule in einem einsamen Fischerdörfchen oder in isolirter Gebirgslage, die nicht selten nur von einem pro loco geprüften Lehrer verforgt wird, in gewissem Sinne nur in bescheidene Konkurrenz mit den rollausgestatteten mehrklassigen Schulen der Residenz zu treten vermag. Darum ist es von hervorragendem statistischen und ad⸗ ministrativen Interesse, den organisatorischen Ausbau unserer Volks⸗ schulen zu kennen. Die angezogene Quelle giebt uns hierüber folgende Zahlen an die Hand: Es waren 1882 in Preußen vorhanden

. Sen er mit mit über⸗ Peoz. d. Ge⸗ Schulen Klafsen Lehrern haupt sammtzab einklassige Schulen. 5 98 29982 206015 1336404 30,79 Halbtags⸗ Schulen. 2989 5973 2989 337 801 7, 79 zweiklassige Schulen . ;

. 2 , 3559 7118 7119 493 373 11,37 dreiklassige Schulen

n Lehrern . 1847 53541 368 344 742 7, 94 mehrklassige Schulen 4563 272462 26112 1827409 4211

zusam men JJ ind D dss dd 517. 4 35 2 1.

In 66,83 aller Volksschulen unterrichtete demnach nur ein Lehrer, aber blos 39,50 oo aller Rlassen wurden ausschließlich von einer Lehrkraft verforgt; in 1655666 der Schulen versahen zwei Lehrer den Unterricht, aber es lagen ihrer Fürsorge doch 19,190 aller Klassen ob; nur 13,351 6 der Schulen waren sogenannte mehr⸗ klassige (mit drei und mehr Lehrern), deren Umfang so. beträchtlich war, daß 41,31 0½o aller Klassen auf diese meistbegünstigte Gruppe fielen. Naheju im gleichen Verhaältnisse wie die Klassen vertheilen fich die Schüler auf die bezeichneten drei Gruppen, nämlich mit 38, 58 bezw. 19,3Jl und 42,11 Os. ö . k ;

Bieten diese Zahlen in administrativer Hinsicht einen interessanten Ueberblick über die im Ganzen sehr erfreulichen Ergebnisse der zehn jährigen Wirksamkeit der Allgemeinen Verfügung über Einrichtung, ern und Ziel der preußischen Volksschule vom 15. Oktober j873*, so verdienen sie in statistischer Beziehung noch eine weitere

Beleuchtung, welche wir ihnen denn auch nächstens angedeihen lassen werden.