1883 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Apr 1883 18:00:01 GMT) scan diff

2. 5 . 9 36 '. ö . . 4 4 9 ö . .

stelle, einen Selbstmord begehen. Um die aus den vollendeten Thatsachen entspringenden Meinungsverschie⸗ denheiten auszugleichen, habe die Regierung in der tunesischen Angelegenheit Unterhandlungen angebahnt. Die Angelegenheit, betreffend Sfax, sei geregelt. Gegen⸗ wärtig handle es sich um die Kapitulationen. Die Regierung erwarte hierauf bezugliche von Frankreich zugesagte Mittheilungen. So lange die Unterhandlungen noch im Gange seien, könne er die Dokumente in Betreff Tunis nicht vorlegen. Einige derselben würden vielleicht geeignet sein, die Gefühle Italiens aufzuregen, indessen sei die Regierung durchaus bemüht, die öffentliche Meinung zu beruhigen. Die Generaldiskussion wurde hierauf geschlossen. Nächste Sitzung morgen.

Türkei. Konstantinopel, 12. April. (W. T. B.) Der Herzog von Chartres ist gestern direkt nach der Krim abgereist. Wie verlautet, wird der Kaiserliche Palast Ginkou an der asiatischen Küste als Wohnung für den Fürsten von Bulgarien, dessen Besuch demnächst bevor⸗ feht, hergerichtet werden.

Numänien. Bu karest, 12. April. (W. T. B.) Das amtliche Blatt meldet die Ernennung Campineano's zum Ackerbau⸗Minister. Dieser Posten ist neu kreirt worden.

Nusland und Polen. Moskau, 12. April. (W. T. B.) Die Krönungsinsignien sind heute mittelst Extrazuges von St. Petersburg hier eingetroffen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 12. April. (W. T. B.) Der König ist gestern Abend nach Steckholm abgereist. = Bezüglich der Berathung des Odelsthings über die Ministeranklage verlautet, daß Kompromißver⸗ handlungen zwischen den einzelnen Faktoren im Gange seien, und daß aufs Neue der Vorschlag gemacht worden sei, die Verhandlungen zu verschieben.

Afrika. Egypten. Kairo, 11. April. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Durch ein demnächst erscheinen⸗ des Dekret wird eine Kommission von 3 Mitgliedern für die Ausarbeitung eines Verfassungsentwurfes nach dem Plane Lord Dufferins eingesetzt werden.

Zeitungsftimmen.

Die russische Zeitung „Nowosti“ warnt die russische Presse davor, sich durch tendenziös gefärbte ungünstige Be⸗ richte über die deutschen Zustände irreführen und zu einer in ihren Konsequenzen sehr gefährlichen Unterschätzung der Macht— , Deutschlands verleiten zu lassen. Sie äußert da⸗

ei u. a.:

Wie ist es nun aber zu erklären, daß diese irrige Anschauung nicht nur bei uns Boden gefunden hat, sondern auch die Basis ab⸗ giebt, auf der unsere Publizisten alle ihre Berechnungen bezüglich der Politik des eisernen Kanzlers aufbauen?. . Zu diesem Zweck ver— fügen wir über fertige Beweismittel und über ein reiches Material, wir brauchen nur nach den deutschen, liberalen, fortschrittlichen und sozialistischen Blättern zu greifen, und wir haben das nöthige Material. Wir tanzen mit anderen Worten gesagt nach einer fremden Pfeife, ohne darauf, zu gchten, daß diese von den genannten Blättern gegen den Fürsten Bismarck vor— gebrachten Brandreden durchaus nicht der wahren Sachlage entsprechen und daß dieselben mehr durch den Parteigeist und Befürchtungen betr. die politische Freiheit des Landes, als durch ernste finanzielle Erwägungen hervorgerufen sind. Brauchen wir noch zu erwähnen, welchen Schaden wir uns zufügen, indem wir Thatsachen in falscher Färbung wiedergeben? Wenn wir uns von der deutschen oppositio⸗ nellen Presse leiten lassen, können wir in der That zu der Ansicht ge⸗ langen, daß Deutschland durchaus nicht der mächtige Staat sei, als welcher er hingestellt wird. Diese freiwillige Selbsttäuschung kann uns aber theuer zu stehen kommen. ...

Die „Schlesische Zeitung“ bemerkt hierzu:

Recht beachtenswerth ist das unumwundene Zugeständniß der „Nowosti“, daß die russischen Blätter bei ihren gehässigen und ab⸗ fälligen Urtheilen über das Deutsche Reich und die deutsche Politik nach der Pfeife unserer systematischen Opposition tanzen, nach der Pfeife jener Wortführer in Parlament und Presse, die bewußt oder üunbeioußt darauf hinarbeiten, auch dem eigenen Volke die Freude am Vaterlande zu verderben.

Die „Deutsche volkswirthschaftliche Corre⸗ spondenz“ enthält wiederum über die Vivisektion einen Artikel, dem wir Folgendes entnehmen:

Als völlig überflüssig wird die Narkose erachtet bei Anwendung des Curare, jenem indianischen Pfeilgifte, welches die Wirkung hat, das System der Bewegungsnerven vollständig zu lähmen, das Thier zu einer lebendigen Leiche zu machen, während seine Empfindungs⸗ nerven intakt bleiben, erwiesenermaßen doppelt erhöht werden. 8. diesem scheintodten Zustande hat die Narkose keinen Sinn mehr, aber das gesteigerte Schmerzbewußtsein des Thiers giebt der, Wissen⸗ schaft' um desto vermehrte Anhaltspunkte bei der Amputation, der Ausschneidung, der Anbohrung, der Ausbrennung ꝛc.

In England sind seit der Parlamentsakte von 1876 Hunde, Pferde, Maulthiere und Katzen von der Virisektion gänzlich ausge—⸗ schlossen. Diese Parlamentsakte wurde herbeigeführt durch die ge⸗ sammte religiöse Richtung der englischen Nation, durch die Theil⸗ nahme des englichen Adels, durch den dort eminenten Einfluß der ge— bildeten Frauenwelt und durch die große Macht der englischen Presse und der öffentlichen Meinung.

Bezüglich der Vivisektion der durch jene Parlamentsakte nicht ausgeschlofsenen Versuchsthiere sind Vorbehalte gemacht, welche eine Folter der Thiere förmlich unmöglich machen und auch sonst die frivole Liebe zur Vivisektion‘ so ziemlich abtödten mußten. Diese Operation an lebenden Thieren soll nach den jetzt vorliegenden An— trägen nur vorgenommen werden, wenn ein neuer werthvoller Gewinn für die medizinischen Wissenschaften zweifellos in Aussicht steht; nur an speziell hierzu registrirten Stellen dürfen solche ausgeführt wer⸗ den und nur von Personen, die vom Ministerium mit spezieller Er⸗ laubniß hierzu versehen sind; Privatpersonen, Studirenden ist die Vi⸗ visektion bei hohen Gefängnißstrafen (nicht Geldstrafen) verboten; alle Gxperimente müssen ganz detaillirt veröffentlicht werden, um den 6 derselben zu beurtheilen und eventuell der Wiederholung vor— zubeugen; nur ganz besonders befähigten Personen darf die Erlaubniß ertheilt werden; die Thiere müssen während der ganzen Dauer der Ver⸗ suche, nicht während eines Theiles, narkotisirt sein; falls der Schmerz nach dem ECrwachen fortdauert, oder das Thier ernstliche Verletzungen erlitt, muß es sofort getödtet werden; das Gift Curare und alle bloßen Läbmungsmittel, welche die Empfindungsnerven unberührt lassen, dürfen bei keinem der . in Anwendung kommen; 3 Pferde, alle höher stehenden Hausthiere, die dem

enschen ihr Leben lang treu zur Seite stehen oder ihm unermüdlich für seine Zwecke dienen, sollen ausgeschlossen sein ein für alle Mal; * quälende vivisektorische Ex⸗ perimente dürfen nicht als Illu trationen medizinischer Vorlesungen und Vorträge dienen; sehr guälende Experimente dürfen nicht zur Erlangung von manueller be,, angestellt werden; die Ver öffentlichung entschieden grausamer Crperimente machen an sich den Verüber straffällig; alle Vivisektionssäͤle sollen den legalen Vertretern ver Thierschutz vereine zu jeder Zeit zu freier Besichtigung offen ftehen.

Nachdem die englische Parlamenteakte in Gültigkeit war, und auch die deutschen Humaniffen ibre Anträge gestellt hatten, lasen wir in neuerer Zeit u. A. in den Berichten von Dr. Grützner und Pro⸗ fessor R. Heidenhain vom phvysiologischen Institut in Breslau: von Durchschneidung des linken Bauchsympathikus, Abziehung der 128 von Unterschenkeln nicht narkotisirter, sondern blos curarisirter Hunde ke. Pawlow, vom physiologischen Institut in Breslau: Curarisirtem Hunde sechs Mal den Leib auf und wieder zugemacht. Dr. von Merings Versuche (Berlin): Verhungerung von Metzger⸗ hunden, Doggen, nach 8-21 Hungertagen. Professor Gol (Straßburg): 51 Hunde mittelst Ausspülens einzelner Gehirntheile aus mehrfach angebohrtem Kopfe, jeder 4 Mal angebohrt, monate⸗ lang studirt. Ein Hund, zuletzt:, am 5. Oktober operirt, seitdem blind, stirbt den 10. November. Das zerrissene Gehirn gleicht einem frischgehackten ‚Kartoffelfelde . Hund, „zuletzt operirt den 30. Mai, seitdem blind, brachte es bis zum 28. November?. Professor Goltz, nach ähnlichen Hunderterlei anderen wissenschaftlichen Mittheilungen., sagt Seite 433 seines Berichtes noch; Den verstümmelten und erblindeten Hunden schmerzhafte Drahtklemmen“ in die Zehen, die Vorhaut und andere Stellen gelegt; fruchtlose Bemühungen dieser Thiere, sich davon zu befreien“. ;

Professor Goltz rühmt sich auf Seite 8 Band 13: noch Nie⸗ mandem ist es gelungen, bei längerer Erhaltung des Lebens der Thiere eine so ausgedehnte Zerstörung des Großgehirnes zu erzielen und dasselbe so übel zuzurichten, wie mir.“ Goltz hatte naͤmlich eine neue Methode erfunden, die Zerreißung und Ausspülung größerer Gehirnmassen durch Ströme erhitzten Wassers, nachdem der Schädel an mehreren Stellen angebohrt worden war. Seinen Gegnern, die aus seinen Resultaten wieder ganz andere Schlüsse zogen, rief er zu: es treffe sich eben nicht oft, daß in Sachen der Physiologie des Gehirns zwei Physiologen Einer Ansicht sind.“ . ; Wir könnken mit dieser kleinen Lese aus authentischen Bexichten schließen, jedoch der Einwurf einiger Parlamentsredner, u. A. des Hrn. Prof. Virchow, daß die Gegner der Vivisektion sich zunächst aus Individuen zusammensetzen, welche für Sentimentalität allzu zu⸗ gänglich seien, bestimmt uns, doch noch einmal nach den Gründen dieser „Sentimentalität“ zu forschen und doch noch einen Blick in den Bericht des berühmten Engländers James Cowie, zu thun, welchen er an den Kongreß der Veterinärärzte von Großbritannien und Irland erstattete, der am 21. und 22. Juli 1881 zu London tagte.

James Cowie berichtet aus einer preisgekrönten Schrift über die in Alfort von Schülern der Pariser Veterinärschule ausgeführten Operationen etwa Folgendes: ö

Dort wurden Dienstags und Donnerstags acht Schüler ⸗Abthei⸗ lungen, von denen jeder einzelne Schüler die Reihe der in 8 ver—⸗ schiedenen Methoden auszuführenden Operationen angegeben erhielt, zu je einem Pferde geführt, und wurde auf diese Weise, gewöhnlich ohne Aufsicht eines Professors, jedes einzelne Thier durch die vorgeschriebenen Schnitt. und Brennwunden im Laufe eines einzigen Tages vierundsechszigmal malträtirt. Mechanische Vorrich⸗ tungen an Kopf, Hals und Gliedern machen die Pferde wehrlos. Jeder Student laßt die Kehlader auf beiden Seiten des Halses bluten. Die Speiseröhre wird geöffnet, die Luftröhre bloß gelegt, dann aufgeschnitten, die Hauptpulsadern unterbunden und abgezapft, Brust und Bauch durchlöchert, Stuten der Eierstock herausgezogen. Das eingekettete Thier senkt sich alsbald ermattet, alsdann folgen Durchbohrung der Stirnhoͤhle, der oberen Backenknochen, Kastration der Hengste, Punktation der Blase, Amputation des männlichen Gliedes, Punktation in jedem Augenwinkel, alsdann, um die Fülle des noch vorhandenen Bewußtseins genau zu bemessen, Brennen mit Glüheisen, z. B. dem Rückgrat entlang, Spaltung der Empfindungsnerven jedes Beines, Losrelßen mittelst Zangen, der Seitenknorpel, der Hufe 2c. Hierzu wird der Morgen bis zum Abend verwendet. Eine kleine Fuchsstute widerstand dem Allen, wurde mit aufgeschlitzten Lenden, zerrissenen Sehnen und abgerissenen Hufen blind und wehrlos noch im Triumphe auf ihre blutenden Füße gestellt, nun aber legte sie sich um und rang röchelnd mit dem Tode. ka

Vorstehende wenige Schilderungen sind freilich nur ein dem engen Raume dieses publizistischen Organs angepaßter höchst dürftiger Aus⸗ zug aus ungezählten Broschüren und Flugblättern, welche von Autori täten geschrieben und mit inappellablen Belegen versehen, in jüngster Zeit erschienen sind. Wenn nun einzelne Anhänger der Vivisektion, darunter das gelehrte Mitglied des deutschen Reichstags, Herr Professor Virchow, sowie er es schon auf einem medi— zinischen Kongresse in London behauptete, noch immer ver⸗ meinen, daß die Gegnerschaft der Vivisektionsmanie größtentheils nur in der Sentimentalität fuße, so glauben wir, daß, wenn der Schöpfer aller Kreaturen auch Sentimentale schuf, er jedenfalls wollte, daß es doch wenigstens noch eine Race gebe, welche im Gegensatz zu den „Normalen vom Schlage der Vivisektoren', im Namen des heutigen Kulturzustandes der europäischen Menschenrace Protest einlege und Appellation ergreife an die Regierung und an die Vertreter eines . . auf daß dem Treiben der Vivisektoren Einhalt ge⸗ oten werde. ....

Statiftische Nachrichten.

(Stat. Corr) Die deutsche Auswanderung nach den überseeischen Ländern in den Jahren 1871 bis 1882. In dem nunmehr zwölfjährigen Zeitraume, auf welchen sich die amtlichen Nach⸗ weise über die Autwanderung aus Deutschland nach überseeischen Ländern erstrecken, ist über eine Million deutscher Auswanderer zu verzeichnen gewesen. 8 darf nicht außer Acht gelassen werden, daß für den Südwesten Deutschlands, insbesondere Elsaß⸗ Lothringen, Baden, Württemberg und die Rheinlande, die Aus—⸗ wandererbewegung nur unvollkommen zu ermitteln ist, da sich viele Personen in französischen oder belgischen Hafenplätzen, namentlich Havre, Marseille und Rotterdam einschiffen, von welchen nur ,, Nachweise zu erlangen sind. Wenn nun auch im Jahre 1882 die Auswanderung geringer war, als die besonders hohe des Vorjahres es wurden im Jahre 1882 als ausgewandert nach⸗ gewiesen 193 557 Personen gegen 219 547 im Jahre 1881 —, so ist doch ein erhebliches dle eff. der Auswanderung, falls man dieselbe für die einzelnen Monate der letztverflossenen beiden Jahre vergleicht, noch nicht bemerkbar; denn es wurden aus deutschen Hafenplaͤtzen und aus Antwerven deutsche Auswanderer befördert:

1882 i 1881 1882

im 1818 Januar... 3768 4543 12589 12331 Februat.. . 7823 39995 August .. . 16311 15232 März.. . 284411 27055 September . 17 545 15530 üprit 38 S 33 154 Sklober . 22 2317 15 477 Mai.. . . 29 6830 27537 November .. 11246 10088

. 23 620 15477 Dezember. 4500 4338

Wie die Nachweise ergeben, wandten sich die Auswanderer bis auf eine e n,, geringe Anzahl hauptsächlich nach den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, welche letzteren innerhalb der vor⸗ bezeichneten zwölfjährigen Periode unter je 19090 Auswanderern von 9562 als Reiseziel gewählt wurden. Soweit sich durch die ermittel⸗ ten Zahlen nachweisen läßt, wanderten in den zwölf Jahren von 1871 bis einschließlich 1882 999 385 Personen aus dem Deutschen Reiche aus und zwar 485 415 über Bremen, 426 019 über Hamburg, 6151 über Stettin und 81 800 über Antwerpen. Hierzu treten ferner . . Personen, die nachweisbar in Havre zur Einschiffung ge⸗ angten.

Hei 3h den einzelnen Jahren dieses Zeitraums verließen ihre deutsche eimath:

1871 .. . 75912 Personen, 1877 ... Al 964 Personen, 1872... 125 650 ö. 1878... 24217

1873. . . 103 638 1879. . . 33 327 ö. 1874... 45112 18890 .. . 1606190 !. 1875 ... 30773 1881 .. . 210 547 . 1876... 28368 1882 .. 193 687 ..

Von der Gesammtsumme dieser 999 385 Autwanderer gingen 251 704 nach den Vereinigten Staaten von Amerika, 24 39 rach Brasilien, 11 712 nach Australien, 6207 nach verschiedenen nicht näher nachgewiesenen Theilen Amerikas, 1979 nach Britisch Nord. amerika, 1927 nach Afrika, 864 nach Westindien, 356 nach Äsien und 355 nach Mexiko und Centralamerika.

unst, Wissenschaft und Literatur.

Die in Leipzig am 14. d. Mts. erscheinende Nr. der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Herzog Thomas von Genua und seine Braut, Prinzessin Isabella von Bayern. Zur Feier des 400jährigen Geburtstags Rafaels: Die bekränzte Grabstãfte im Pantheon zu Rom. Nach einer Zeichnung von H. Wegelin. Nißza im Schnee; Ansicht der Schloßberg'

romenade am 19. März. Nach einer photographischen Aufnahme

as neue Haus für die Victoria Regia im Botanischen Garten zu Berlin. Originalzeichnung von Robert Geißler. Mathias Schmid Der eingeseifte Herr Pfarrer. Gemälde von Mathias Schmid. Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in München. Das Nordcap auf der norwegischen Insel Magerö,. Gemälde von E. T Compton. Georg von Majlath von Szekelv. 4 am 29. März. Lorenz Diefenbach, 4 am 28. März. Ansichten aus Ströbeck, der Pflegestätte des Schachspiels. 5 Ab— bildungen. ö von W. Wollschläger. I) Schach, thurm. 2) Gasthof zum Schachspiel. 3) Altes Wappenschild de; Gasthofes. 4) Schachturnier in der Schule zu Ströbeck, 5) Stube im Gasthof zum Schachspiel. Indianische Musikinstrumente. 30 Abbildungen. Der Kukuk. (Aus dem Prachtwerk „Thiere der von Gebr. Müller). Frauenzeitung: Indianische oiletten, und Schmuckgegenstände. 11 Abbildungen. Moden: Frühjahrsmoden. Fig. JI: Visite. Fig. 2; Mantelet. Poly. technische Mittheilungen: Thiems patentirtes Sicherbeitsfenster Reform⸗Kosmosrundbrenner. 3 Figuren. Tafelwage mit Laufgewicht,

System Coulon. Gewerbe und Handel.

Die Versicherungsgesellschaft Deutscher Phönix zu Frank, furt a. M. hatte nach dem Berichte der Direktion im Jahre 1882 einen Ueberschuß von 837 372 „6, wovon 649 0900 Æ mit 118 4 für jede Aktie Litt. A. und 59 M für jede Aktie Litt. B. als Dividende ver⸗ theilt und 188 372 S der Dividenden-Ergänzungsreserve überwiesen werden, so daß letztere sich jetzt auf 500 787 M beläuft.

Die nächste Börsen“Versammlung zu Essen findet am 16. April statt. .

Am sterdam, 11. April. (W. T. B. Die heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee auktion eröffnete für Nr. 1 zu 35 à 354, Nr. 2 35, Nr. 4 35t, Nr. 7 344 à 3435, Nr. 11 354, Nr. 17 34 à 343, Nr. 20 34 à 35, Nr. 21 35 à 331, Nr. 24 455 3 46.

London, 9. April. (Allg. Corr.) Die Ausweise des briti—⸗ schen Handelsamts für den Monat März werden allgemein als ungünstig bezeichnet, da sowohl die Einfuhr wie die Ausfuhr im Vergleich mit dem ensprechenden Monat des vorhergehenden Jahres einen mehr oder weniger erheblichen Abfall aufweisen. Die Einfuhr hat sich um nahezu 1200, die Ausfuhr um 40 verringert. An der Ab⸗ nahme des Imports sind in erster Reihs Baumwolle und Wolle be— theiligt. Die Reduktion in ersterem Artikel beträgt 1473 000 4 und in letzterem 955 000 , während auch Rohseide, Thee, Rohzucker, Weizen und Reis in verringerten Maße im portirt wurden. Dagegen hat die Einfuhr von Mais, Weizen⸗ mehl, Taback, Kaffee, Zucker. Weinen, Sämereien und Heli beträchtlich zugenommen. Die Verminderung der Ausfuhr vertheilt sich auf fast sämmtliche Exportartikel, mit Ausnahme von baum⸗ wollenen Stückgütern, welche quantitativ 60/0 und im Werthe 14 060 gestiegen sind. Baumwollgarnen (für welche Holland neuerdings ein bedeutender Konsument ist), stählernen Eisenbahnschienen, Gußeisen⸗ artikeln und Weißblech. Der Kohlenexport hat o/o im Werthe zugenommen, aber quantitativ um 3 .ο abgenommen.

Washington, 11. April. (W. T. B.) Seit der letzten Be⸗ kanntmachung des Schatz sekretärs Folger sind bisher nut 4 183 000 Boll. Obligationen zur Amortisärung offeritt worden, obwohl die Regierung sich unter dem 4. d. bereit erklärt hatte, 5 Millionen Obligationen entgegen zu nehmen. Die Regie—⸗ rung hat heute nochmals eine gleiche Erklärung erlassen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer des nord— , Lloyd „Baltimore“ ist gestern in St. Vincent an gekommen.

Southampton, 12. April. (W. T. B.) Der Dampfer des k Lloyd „Salier ist heute früh 7 Uhr hier ein⸗ getroffen.

Rew⸗JYork, 11. April. (W. T. B.). Der Dampfer „Helvetia? von der National⸗Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Nach amtlichen Nachrichten ist die Cholera seit dem 23. v. M. in Baros auf der Westküste der Insel Sumatra als epidemisch konstatirt worden. Demzufolge hat der egyptische Gesundheitsrath beschlossen, gegen Provenlenzen von dort her die in dem Reglement zur Verhütung der Einschleppung der Cholera vorgeschriebenen Maß⸗ regeln in Kraft treten zu lassen.

Berlin, 12. April 1883.

Das in der Grunewaldstraße belegene Königliche bo— tanifche Museum, das den Winter über für das Publikum geschlossen war, ist in der laufenden Woche wieder geöffnet worden. Die Besuchsstunden sind vorläufig auf Montag und Donnerstag von Zz bis 6 Uhr Nachmittags festgesetzt worden. Das interessante Museum hat während der Zeit mancherlei Bereicherungen erfahren. Es umfaßt zumeist solche Gegenstände aus dem Pflanzenreich, welche entweder durch Besonderheiten der Struktur oder durch ihre praktische Anwendung ein allgemeineres Interesse gewähren. Man findet demnach hier 3 und Samen, Hölzer, Wurzeln, Rinden, Fasern und sonstige

ohprodukte, auch ganze Pflanzen und Pflanzentheile in Spirituß oder anderweitiger Konfervirung sowie als Ergänzung Präparate, Abbildungen und Modelle. Das Museum umfaßt 6 Säle und einen Der f, das 1. Zimmer enthält die niedrigen Kryptogamen, die, im Gefammthaushaälte der Natur von hervorragender Bedeutung, oft nur mit den stärksten Vergrößerungen zu erkennen sind, Dal 2. Zimmer birgt die Klassen der Nacktsamigen und Einkeimblättrigen, das 3. Zimmer im Anschluß an das 1. die Gefäßkryptogamen sowic eine höchst intereffante Sammlung abnormer Holzstrukturen, und in die drei kbrigen Säle sind die zweikeimblättrigen Pflanzen vertheilt. Auf den Korridoren ist die Hölzersammlung und im Vorplaß Stämme von Farnen und Palmen sowie größere Früchte ausgestellt.

e. das Flora-Etablissement in Charlottenburg wird am Sonntag, den 15. April, außer der schon vorhandenen Kaffe an der Wilmersdorfer Straße, ebenso wie in früheren Jahren, eine zweite Kasse an der Berliner Straße geöffnet werden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Cxpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).

Berlin:

M S6.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 12. April

ESS8S3.

Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Reichs · Anzeigers und Königlich Nreußischen St aatzs · Anzeigers:

an ; Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Fon *f

Oeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subbastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

5. Iadustrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmaehun gen.

Inferate nehmen an: die Annoncen ⸗Eynpeditionen des „Invalidenbank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danbe & Co., C. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

X

Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. KR

3. Verkäufe. Verpachtun gen. Spbmissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation Zinszahlung

XR u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

S. Theater · Anzeigen.

J. Literarische Anzeigen. r In der Börsen- . 9. Familien- Nachrichten. beilage.

Annoncen Bureau.

R

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kaufmann. Hippolnt Leymanowiez, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrüg—⸗ lichen Bankerutts in den Akten U. R. I. 268. 83. ver- baͤngt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs gefängniß zu Alt Moabit 1112, abzuliefern. Berlin,. Alt-Moabit Nr. 11,12 W.), den 7. April 1883. Der Untersuchunggrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Joh l. Beschreibung: Alter 28 Jahre, geb. I. August oder Sertember 1854 zu Schrimm, Größe 173 em, Statur schlank, Haare blond, Augenbrauen blond, Augen grau, Zähne gut Kinn spitz, Gesicht oral, Gesichtsfarbe blaß, Sprache polnisch · deutsch.

(163141

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handelsmann Julius Bühring, geboren am 13. August 1357 zu Berlin, welcher sich verborgen halt, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 1112 abzuliefern. Berlin, den 22. März 1883. Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht J. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1,65 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Augenbrauen blond, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Gesicht gewöhnlich, Gesichtsfarbe blaß.

(16313 ;

Steckbriefserneuerung. Der gegen den Han- delsmann, früheren Buchbinder, Agent Paul Julius Hermann Alte, geboren am 9. Juli 1844 zu Seegefeld bei Spandau, wegen Unterschlagung unter dem 22. April 1881 in den Akten J. Ic. 551. 80. erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, den 15. März 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschast JI.

[16316

Der unter dem 12. Oktober 1881 hinter den Agenten Ludwig Mittelmann aus Gombasch in Ungarn erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ neuert. (Aktenz. M. 28/80). Flensburg, den 7. April 13883. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

II6198 Deffentliche Zustellung. .

Der Molkereibesitzer Matton hierfelbst, Schiff⸗ bauerdmm 12, vertreten durch den Justiz⸗Rath Jansen, Unter den Linden 48.349, klagt gegen den Tieutenant außer Dienst Baron Friedrich von Korff, früher in Schwedt, jetzt in unbekannter Abwesenheit, im Wechselprozesse aus dem Wechsel vom 11. Fe: bruar 1880 über 5000 „M, zahlbar am 15. Mai 1880, mit dem Antrage auf Verurtheilnng zur Zah⸗ lung von 5000 „M0. nebst 60½ Zinsen seit dem 15. Mai 1880, 3 S Protestkosten und o/ Pro⸗ vision mit 1666 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die vierte Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin, Jüdenstraße 59, Zim⸗ mer 68 B. auf

den 3. Juli 1883, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . .

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 3. April 1883.

Dawid, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J., 4. Kammer für Handelssachen,

(16195 Oeffentliche Zustellung.

Die Sara Bauer, Wittwe von Emanuel Wert⸗ beimer, ohne Geschäft zu Rosheim, klagt gegen die Erben und Rechtsnachfolger der zu Börsch verstor⸗ benen Eheleute Isidor Hück, Steinhauer, und Ka⸗ tharina Brisacher, als: 15 Alphons. 2) Joseph, 3 August, 4 Franz Anton, 5) Seraphin und 6) Marcel Hück, sämmtlich ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen Nichtzahlung des Kauf⸗ preises, mit dem Anträge auf. Auflösung des am 8. Dezember 1861 unter Privatunterschrift zum Yreise von 80 M0 abgeschlossenen Kaufvertrages be⸗ züglich eines Feldstückes von 7 Aren im Banne von Rosheim, Kanton Loch, zwischen Stöckel und Striebel gelegen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiser⸗ liche Amtsgericht zu Oberehnheim auf

den 7. Juni 1838, Vormittags 8 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

( Rodenkirchen, ;

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

lies Oessentliche gustellung.

Der Privatier Johannes Will von Räumlas, ver, treten durch den Rechtsanwalt Guth dahier, klagt gegen den Oekonomen Leonhard Meiler vom Raͤumlas, z. It, unbekannten Aufenthalts, auf Grund notariellen Kaufvertrages vom 21. November 1881 und insbesondere des darin zur Sicherstellung eines ern enn, und des Kaufschillings von 5000 t bedungenen Gigenthumsvorbehaltes auf Rückgewähr des Cigenthumß an dem Anwesen Hs. Nr. 12 in Räumlas mit dem Antrage zu erkennen:

I) dem Beklagten sei zur Bezahlung des Kauf⸗ schillings von 5006 M6 nebst 40;0 Zinsen

hieraus seit 11. November 1882 und zur Leistung

des im Vertrag vom 21. November 1882 be⸗

dungenen Natural Auszugs an den Kläger Jo—

hannes Will von Räumlas eine richterlich fest= zusetzende Frist vorzustrecken, nach deren Ablauf das Eigenthum des Will an den verkauften Immobilien anerkannt zu gelten und auf dessen Antrag in den öffentlichen Büchern, unter Löschung der Hrpotheken, dessen Eigenthum zu überschreiben wäre,

2) Beklagter habe sämmtliche Kosten des Streits

zu tragen.

Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der Civilkammer des Königlichen Landgerichts Hof ist Termin in dessen Sitzungsaal auf

Dienstag, den 26. Juni 1883, Vormittags 9 Uhr, anberaumt, wozu der Beklagte unter der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen, geladen wird.

Hof, den 8. April 1883.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts. Sofleiß.

lisz76] Deffentliche Zustellung.

Maria Elise Henriette Behrmann, geb. Schröder zu Hamburg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Heyden, klagt gegen den Hutmacher Carl Ernst Behrmann, unbekannten Aufenthaltes, wegen bös licher Verlassung auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur Eidesleistung Seitens der Klägerin und weiteren mündlichen Verhandlung des Rechts— streits vor die J. Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg (Rathbaus) auf

den 2. Juni 1883, Vormittags 93 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei, dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladungsschrijt bekannt gemacht.

Hamburg, den 11. April 1883.

Wi ö Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilkammer I.

(16377 Oeffentliche Zustellung. . Der Cigarrenhändler Joseph Ehrhard zu Ham⸗ burg, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Otcar Hertz, klagt gegen Emilie Elise Alwine Marie Ehrhard, geb. John, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten, innerhalb gerichtsseitig festzusetzender Frist zum Kläger zur Fortsetzung des ehelichen Lebens zurückzukehren, widri⸗ genfalls die Ehe der Parteien wegen böslicher Ver⸗ lassung abseiten der Beklagten vom Bande zu schei⸗ den, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg (Rarhhaus) auf den 10. Juli 18835, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hamburg, den 11. April 1883. Wijschmann, Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilkammer I. (16214 Oeffentliche Zustellung. (Auszug.) . Die Firma P. G. Bauriedel's Kunstmühle dahier klagt gegen den Bäckermeister G. Voit, zuletzt in Erlenstegen, nun unbekannten Aufenthalts, wegen einer Mehl kaufschillingsrestforderung von 60 35 3, beantragt die Verurtheilung desselben zur Zahlung von 60 M 35 nebst 60/0 Zinsen seit 2X. Februar d. Is. sowie zur Kostentragung und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits in die Sitzung des Königlichen Amtsgerichts Nürnberg auf Samstag, den 26. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr, Sitzungssaal 4. Nürnberg, den 19. April 1885. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts: Der . . meh he Sekretär: acker.

16354 Oeffentliche Zustellung.

Die Nauflůz 8. Stade C Beer in Darmstadt klagen gegen den Carl Fr. Grentz und dessen Ehe—⸗ frau Wilhelmine, geb. Buß, früher in Bessungen, z. Z. in Amerika, aus an die Ehefrau Grentz, mit Genehmigung ihres Mannes im Juni und Juli 1882 erfolgtem käuflichen Empfang von Waagren auf Grund Anerkenninisses und Zahlungsversprechens mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung des vereinbarten und werthentsprechenden Preises von acht und vierzig Mark 9 Pfennig nebst 60 Zinsen vom 1. August 1883 an, und Kosten und Er— Härung vorläufiger Vollstreckbarkeit des Urtheils und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amte⸗ gericht 1. zu Darmstadt auf.

den 4. Juli 1883, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Darmstadt, 30. März 1883.

Kümm el,. ; Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. l. (16187 Aufgebot.

Der Erbenzinsmann Peter Heinrich Albers ven Achterdeich hat Namens seiner Geschwister Martin Albers, zur Zeit zu Columbus in den Vereinigten Staaten von Rordamerika, und Johann Wilhelm

Albers zu Achterdeich das Aufgebot des angeblich abhanden gekommenen Hypothekendokuments vom 16. Juli 1875 über 125 Thaler und 171 Thaler Abfindung für die minderjährigen Kinder wei⸗ land Erbenzinsmanns Hans Peter Albers zu Achterdeich, nämlich Johann Wilhelm und Peter Martin, eingetragen im Hypotbekenbuchsbezirk II., Abtheilung J. Band J. Fol. 3, pag. 7, und im Grundbuch von Achterdeich Band 1., Blatt 3, Ab⸗ theilung III., Nr. 1, auf Grund des Kontrakts vom 11. Dezember 1874 und des gerichtlichen Pro⸗ tokolls vom 16. Juni 1875 beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf

den 22. Mai 1883, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä—⸗ rung der Urkunde erfolgen wird.

Winsen an der Luhe, den 17. März 1883.

Königliches Amtsgericht. Fresenius. 16182] Aufgebot.

Die Frau Caroline Regelien, geborene Pentzlin, zu Parchim, hat das Aufgebot der ihr vom Magi⸗ strate und der repräsentirenden Bürgerschaft der Stadt Lübz über eine mit 4 Prozent p. a. zu ver zinsende Anleihe von 2700 M unter dem 28. Januar 1880 ertheilten Stadtobligation, auf welche bereits 600 zurückbezahlt sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert. spätestens in dem auf den 3. November 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebots Termine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lübz, den 5. April 1883.

Großherzogl. Mecklenburg ˖Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: F. H. Wendt, A. G. Aktuar. .

16175

Blomberg. Die dem Müller Wilhelm Herbst gehörige s. g. Bickermühle bei Schwalenberg deren Tarat hier eingesehen werden kann, soll im Wege der Zwangsvollstreckung am

Freitag, den 13. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, .

auf der Gerichtsstube zu Schwalenberg öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Zuschlag erfolgt bei einem 2/3 des Taxats übersteigenden Gebote und liegen die Kaufbedingungen 4 Wochen vor obigem Termine, in welchem dingliche Rechte an die gedachte Mühle und Ansprüche auf ab:⸗ gesonderte Befriedigung aus den Kaufgeldern bei Meidung des Verlusts dem neuen Erwerber gegen⸗ über bezw. des Ausschlusses von der Masse anzu⸗ melden sind, in der Gerichtsschreiberei J. hiers. zur Einsicht aus. .

Blomberg. 4. April 1883.

Fürstliches Amtsgericht. J. Brandes. (16190 ; .

In Sachen 1) des Landgerichtsdirektors Koch hier⸗ selbst, als Vertreters: . ;

a. des Kaufmanns Franz Reiners zu Frankfurt am Main, —ᷣ .

b. des Oekonomen August Reiners hierselbst und

e. der Chefrau des Kaufmanns Friedrich Grum⸗ bach, Charlotte, geb. Reiners, zu Frankfurt am Main und

3) des Rentners Wilhelm Reiners hierselbst, Kläger, wider die Wittwe des Zimmermanns Hein— rich Friedrich Leifholz, Auguste, geb. Krick, hierselbst, Beklagte, wegen Zinsen, wird auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen Grundstücks, als: . .

des vor dem Petrithore an der Roßstraße be⸗

legenen, ca. 27 Ruthen haltenden, auf dem

Situationsplane (L. M. de 1868 Nr. 176)

mit A., B., C., D. bezeichneten Theilgrund⸗

stücks, nach der neuen Vermessung: Neupetri⸗

thor Feldmark Blatt J. Nr. 29 in der Deren⸗

burg zu 4a 78 4) sammt Wohnhause Nr. 3335 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 29. März d. J. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlufses im Grundbuche am 2. April d. J. erfolgt ist, Termin zur Zwangs versteigerung aaf

den 14. Juli 1883, Morgens 11 Uhr,

vor Herzoglichem Amisgerichte, Zimmer Na. 42, an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger Re Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 5. April 1883.

Herzogliches Amtsgericht. V. v. Münchhausen.

[16186 . eben durch Allerhöchstes Reseript vom 31. Juli 1857 bestimmt worden, daß für die Erbpachtstellen Nr. 1, 4 und 5 zu Stoffersdorf an Stelle der ypothekenordnung vom 12. März 1814 fortan die omanial⸗Hypothekenordnung vom 2. Januar 185654 nebst den gleichzeitig publizirten Nebenverordnungen und den späteren Abänderungen mit gewissen Modi⸗ fikationen zur Anwendung kominen soll, werden auf Antrag der ieh en Inhaber jener Stellen, der Erb⸗ ächter Joh. Plath Nr. 1, Jogch. Moll Nr. 4 und eint. Stein Rr. 5, deren Besitztitel als berich⸗ igt angenommen ist, zum Zweck der Eröffnung der Grund- und Hypothekenkücher und zwar zur Er— mittelung der bisher en istandenen, in die 2. und 3.

Iisz. o

Abtheilung derselben gebörigen dinglichen Belastun⸗ gen, sowie solche Privilegien nicht dinglicher Rechte, welche nach den bisherigen Rechtsgrund ätzen einen Vorzug ror den eingetragenen Pösten gewähren durch gegenwärtiges Proklam alle Diejenigen, welche an der einen oder der anderen der voraufgeführten Erbpachtstellen solche von der Anmeldungepflicht nicht ausgenonmene Forderungen und Anspräche zu haben varmeinen, unter dem Nachtheil des Verlustes des dinglichen Rechtes bezw. des Privilegiums ge— laden, solche späteftens in dem auf den 9. Zuni 1883, Voꝛmittags iz Uhr, im Fürstenhcse Nr. 13, anberaumten Termin genau und bestimmt anzu⸗— melden. Wismar, den 3. April 1883. Gropßhꝛrzogliches Amtsgericht. Beglaubigt: C. BSruse, Amtsgerichts aktuar.

Die Firma Uhl & Gomp. in Augsburg, vertreten durch Herrn Justizrath Helmershausen hier, hat das Aufgehot der zu dem Prämienpfandbrief der Deut schen Hypothekenbank hier Ser. 837 Nr. 11 ge— hörigen Zinsleiste beantragt.

Auf Anordnung des Herzogl Amtsgerichts, Abtheil. I., wird der Inhaber dieser Zinsleiste aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem Anmel⸗ dungstermin am 19. April 1883, Vormittags 11 Uhr, unter Vorzeigung der Urkunde anzumelden, . die Kraftloserklärung dezselben arfolgen wird.

Meiningen, 16. Oktober 1882.

Die Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgerichts. Abteil. IE. Fr. Hen blein.

(16211 In der Plathe'schen Aufgebotssache T. 1/82 hat das Königliche Amtsgericht zu Bismark am 2. April 1883 durch den Amtsrichter Reuschler erkannt: I) das Hypothekendokument vom w . . ; 29. September 1857 über die im Grundbuche von Bismark Band XII. Blatt Nr. 389 Abtheilung III. Nr. J für den Ackerbürger Carl Friedrich Her⸗ mann Münzel eingetragene Forderung von 55 Thlrn. (fünfundfünfzig Thaler wird für kraftlos erklärt, die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt.

(16185 .

Nachdem die Geschwister Friedrich, Joseph, Georg und Antonie Kaltenecker in München, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Hofmann hier, das Aufgebot des Talons zum Prämienpfandbrief Serie 3981 Nr. 23 der deutschen Hypothekenbank hier, sowie die Fabrikbesitzersgattin Anna Spätt, geb. Dümler, in Waldmünchen, verweten durch den QZandgerichts⸗ sekretär Dümler in Landshut, das Aufgebot des Talons zum Prämienpfandbrief Serie 1828 Nr. 2 nit der Angabe, daß dieselben zu Grunde gegangen seien, beantragt haben, ist von dem unterzeichneten Gericht Aufgebotstermin auf den

8. November 1883, Vormittags 11 Uhr. anberaumt worden.

Die Inhaber obengenannter Talons werden hier— durch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermin anzumelden und die: Urkunden im Aufgebotstermin vorzulegen, widrigen falls dieselben mit ihren Ansprüchen und Rechten ausgeschlossen und die betreffenden Urkunden für kraftlos erklärt werden werden.

Meiningen, den 31. März 1853.

Herzogliches Amtsgericht, Abtheilung II. Bernhardt.

(16206 Verkündet am 6. Axril 1883. Wierweitz ki, Gerichtsschreiber. Im Ramen des Königs!

Auf den Äntrag der Wit we Glisabeth Pauls. geb. Janzen, aus Marecushof, erkennt das König -= liche Amtsgericht zu Marierdurg durch den Amts- gerichtsrath Krebs für Rech t:

Das Hrpothekendokum ent über die im Grund- buche von Marcushof Nr. 12. in Abtheilung III. Nr. 1 für den am 4. März 1867 zu Kuckuck verstorbenen Einsassen und Religionslehrer Cornelius Pauls eingetragenen 1166 Thlr. , ü n oder 3500 M wird für kraftlos erklärt.

(16205 Verkündet am 6. April 1883. Wierwei. ki, Gerichtsschreiber. Im Namen des Königs!

Auf den Antrag der Wittwe Johanna Louise Flechsel, geb. Schinkowski, von hier, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Marienburg durch den Amtsgerichts⸗Rath Krebs für Recht: ;

Die Carc,tine Hergert und die Geschwister Carl Ludwig August, Ernst Friedrich, Heinrich Leopold und Friedericke Wilhelmine Hergert und weren Rechtsnachfolger werden mit ihren Ans arüchen auf die Hypotbhekenposten von 17 Thlr. 45 Gr. 8 Pf. resp. 30 Thlr. 12 Gr. u45 Pf. . eingetragen im Geundbuche den Zimmergesell Friedrich , . Eheleuten gehörigen Grundstücks Marienburg Blatt. 724 in Abtheilung III. Nr. 1 resp. schlossen.

r. 2 ausges