1883 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Jul 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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Wasserfluthen fortgeführt worden. In Folge dessen ist für viele Grundbesitzer und für ganze Ortschasten augenblicklich Mangel an Viehfutter eingetreten.

Provinz Sachsen.

I) Reg.⸗Bez. Magdeburg: Im Süden und Westen steht der Weizen befriedigend; die übrigen Getreidearten und die Hackfrüchte gewähren recht gute Aussichten. Im Nord⸗ osten dagegen ist der Regenmangel sehr verderblich geworden: den Roggen hat die große Hitze zur Nothreife gebracht; das Sommergetreide ist fast verkümmert. Auch Rüben und Kar⸗ toffeln sind mangelhaft.

Die Futterkräuter haben überall nur geringen Ertrag ge— liefert.

Die Obsternte verspricht im Allgemeinen eine mittlere zu werden.

2) Reg⸗Bez. Merseburg: Das Wintergetreide, welches bei mangelnder Schneedecke dünn und schwach aus dem Winter gekommen ist, ist sehr niedrig geblieben, so daß es an Stroh e gn wie an Körnern einen nur mäßigen Ertrag geben wird.

Roggen und Weizen haben von der anhaltenden Dürre außerordentlich gelitten. .

Gerste und Hafer sind im Wachsthum sehr zurückgeblieben, ebenso leiden die Hackfrüchte unter der Dürre.

Raps hat durch Käferfraß viel gelitten und verspricht nur geringen Ertrag.

Der Heuschnitt hat nur einen mäßigen Ertrag gegeben.

Die Obstbäume versprechen mit Ausnahme der Pflaumen eine gute Mittelernte. .

In der Mehrzahl der oben erwähnten Fruchtarten darf dagegen wohl kaum auf eine Mittelernte gerechnet werden.

3) Reg.-Bez. Erfurt: Der Winterroggen verspricht nur eine knappe Mittelernte, der Weizen eine etwas bessere. Die Sommerfrüchte, wie Roggen, Weizen, Gerste und Hafer, lassen eine gute, zum Theil recht gute Ernte erhoffen.

Die Kartoffeln stehen durchweg vorzüglich.

Die Rüben bieten im Allgemeinen befriedigende Aussichten.

Klee lieferte einen geringen Ertrag; dagegen ist das Heu gut gerathen.

Die Obsternte verspricht gut zu werden

Die Viehpreise haben sich auf der bisherigen Höhe er—

halten. Provinz Schleswig⸗Holstein.

Die Bestellung der Frühjahrssaaten wurde von der Witterung in jeder Weise begünstigt und nahm einen befrie— digenden und raschen Verlauf. Die anfänglich gehegten Hoff— nungen auf eine gute Ernte scheinen sich jedoch nur in Bezug auf einen verhältnißmäßig kleinen Theil der Provinz zu erfüllen. In dem übrigen Theil der Provinz wird der durch

die lange anhaltende Dürre verursachte Schaden kaum noch 9

auszugleichen sein. .

Der gut aus dem Winter gekommene Weizen befriedigt

m meisten. Der Roggen hat vielfach gelitten und läßt schon jetzt auf leichtem Sandboden eine weiße Farbe erkennen, welche Nothreife andeutet.

Die Sommerfrüchte Hafer und Gerste sind im Wachsthum zurückgehalten und haben sich nicht normal entwickeln können.

Am besten steht durchweg der Buchweizen und hin und wieder auch die Erbse.

Die Oelsaaten haben sich gut entwickelt.

Rübsen steht im Allgemeinen gut, Raps an manchen Orten.

Der Stand der Kartoffeln ist bis jetzt ein guter.

Am nachtheiligsten hat sich die Witterung für alle Futter— gewächse und die Weiden erwiesen.

Provinz Hannover.

I) Landdr. Bez. Hannover: Der Weizen läßt im All— gemeinen eine befriedigende Ernte erwarten; der Roggen steht auf mildem Boden gut, auf leichtem Boden aber fängt er an, nothreif zu werden.

Von Gerste und Hafer stehen auf Lehmboden die frühen Saaten gut; die späten meistens mittelmäßig; in den Marschen kaum mittelmäßig.

Bohnen und Erbsen bleiben kurz, setzen jedoch gut an.

Buchweizen entwickelt sich noch ziemlich befriedigend.

Der Flachs steht im Allgemeinen befriedigend.

Winter- und Rappsaat liefert nur an einigen Stellen be— friedigenden Ertrag.

Die feucht belegenen Wiesen erreichen kaum mittleren Stand; die trocken belegenen liefern wenig mehr als halben Ertrag; die Qualität ist allem Anschein nach vorzüglich.

Klee und Kleegras sind nicht unerheblich unter Mittel— ertrag geblieben.

Die Kartoffeln stehen meist gut.

Die Zuckerrüben sind in der Entwickelung noch etwas zurück, stehen aber gut.

2) Landdr.-Bez. Hildesheim: verlaufenen Bestellungsarbeit gewähren die Sommer— saaten in einzelnen Theilen des Bezirks doch keinen erfreulichen Anblick; dieselben haben von der Dürre erheblich gelitten. Die Ernteaussichten sind jedoch im Allgemeinen noch als günstige zu bezeichnen. Insbesondere stehen durchschnittlich der Weizen, Roggen, die Kartoffeln, der Flachs und die Zucker— rüben über mittel.

Die übrigen Fruchtarten, wie die Gerste, der Hafer, die Hülsenfrüchte und der Raps kommen einer Mittelernte nahe.

Die Aussichten auf Wiesen⸗, besonders auf Kleeheu, sind günstiger als die im Vorjahre. fal Die Strohernte wird bei allen Getreidearten gering aus—

allen.

3) Landdr.-Bez. Lüneburg: Der Weizen hat sich trotz der Dürre gut gehalten, wird aber wenig Stroh geben.

Der Roggen steht in den westlichen und füdlichen Theilen zufriedenstellend, in den östlichen weniger gut.

Gerste hat sehr durch die Dürre gelitten, ebenso Hafer.

Buchweizen ist zum Theil schlecht gelaufen.

Kartoffeln zeigen fast durchweg einen guten Stand.

Erbsen stehen in einzelnen Theilen des Bezirks gut, in anderen überaus schlecht.

Bohnen lassen viel zu wünschen übrig.

Delsaaten versprechen nur geringen Ertrag.

AÄlee liefert ebenfalls einen äußerst geringen Ertrag.

Die Weiden sowohl in den Marschen als auf der Geest sehen überaus traurig aus.

Obst wird in einzelnen Theilen ziemlich viel geerntet werden.

4 Landdrz-Pez. Stade: Weizen und Roggen stehen trotz der Dürre im Allgemeinen gut.

Hafer hat durch die Dürre sehr gelitten, ebenso Gerste und Buchweizen.

Trotz der sehr günstig

Kartoffeln stehen gut.

Raps ist größtentheils ausgewintert; der Stand des Klees ist mangelhast.

Weiden und Wiesen leiden sehr an Regenmangel.

5) Lanbdr⸗Bez. Osnabrück: Der Roggen hat unter der Dürre am wenigsten gelitten und darf an sehr vielen Orten eine gute Mittelernte erwartet werden.

Hafer und Gerste stehen schlecht, ebenso Buchweizen.

Kartoffeln versprechen eine befriedigende Ernte.

. Obst hat vielfach durch Nachtfröste und Raupenfraß gelitten.

6) Landdr. Bez. Aurich: Der Roggen steht größtentheils trotz der Dürre nicht schlecht; auch über den Stand von Weizen und Wintergerste wird nicht geklagt.

Kartoffeln stehen, besonders auf Moorboden, gut; ebenso Buchweizen.

Hafer und die übrigen Sommerfrüchte versprechen nur geringen Ertrag.

Der Zustand der meisten Weiden ist sehr schlecht.

Der Klee ist gut gerathen.

Die Viehpreise halten sich hoch.

Provinz Westfalen.

1) Reg.⸗Bez. Münster: Gerste, Hafer, Erbsen und Bohnen werden in Folge der anhaltenden Dürre kaum eine mittelmäßige Ernte liefern.

Der Roggen steht auf leichtem Boden meistens schlecht; auf feuchtem besser. Der Strohertrag wird dürftig ausfallen. sic Der Weizen bietet im Allgemeinen etwas bessere Aus— sichten.

Die Kartoffeln stehen überall sehr gut.

Die Wiesen und Weiden haben unter der Trockenheit sehr gelitten.

Die Viehpreise haben sich noch ziemlich gehalten.

Die Obsternte verspricht recht gut zu werden.

2) Reg.-Bez. Münden: Der Stand des Roggens und Weizens ist im Allgemeinen noch als ein guter zu bezeichnen und verspricht überall reichen Körnerertrag.

Hafer, Gerste und Sommerweizen werden nur in den nördlicheren Kreisen eine Mittelernte liefern; die Strohernte . gegen das vorige Jahr stellenweise über die Hälfte zurück.

Die Kartoffeln stehen überall sehr gut.

Die Futterkräuter, namentlich Klee, haben durch die an— haltende Trockenheit fast durchweg gelitten.

Die Gartenfrüchte stehen gut, auch die Obsternte ver— spricht eine gute zu werden.

Im Allgemeinen sind daher die Ernteaussichten nicht schleht und darf wohl auf eine gute Mittelernte gerechnet werden.

3) Reg.⸗Bez. Arnsberg: Die Winterfrucht, mit Aus— nahme der Gerste, welche gut gerathen ist, steht im Allgemeinen nicht besonders; durchschnittlich wird wohl kaum eine Mittel— ernte zu erwarten sein.

Der Sommerfrucht fehlte die nöthige Feuchtigkeit, daher ist höchstens auf eine halbe Ernte zu rechnen.

Klee⸗ und Grasfelder haben sehr gelitten.

Obst hat reichlich geblüht und angesetzt.

Hackfrüchte haben gute Aussichten.

Die Kartoffelernte verspricht sehr gut zu werden.

Rüben und Runkelrüben können ebenfalls guten Ertrag geben.

Provinz Hessen⸗Nassau. ;

1) Reg.-Bez. Cassel: Die Winterfrucht wird nur einen geringen Ertrag liefern, die Sommerfrucht verspricht jedoch eine günstige Körnerernte, das Stroh dagegen bleibt zweifel— los niedrig.

Die Kartoffeln zeigen einen vorzüglichen Stand und ver— sprechen eine reiche Ernte.

Futterkräuter geben nur auf feuchten Wiesen eine volle Heuernte.

Die Kleearten sind überall gut.

Die Obstbäume versprechen einen guten Ertrag.

2) Reg. Bez. Wiesbaden: Die Winterfrüchte ver⸗ sprechen nur eine geringe Ernte; auch bei den Sommer— früchten, besonders Gerste und Haser, ist eine Durchschnitte— ernte nicht zu erwarten.

Der Stand der Kartoffeln ist durchweg als gut zu he— zeichnen.

Der Ertrag der Kleefelder ist durch die mangelnde Feuchtigkeit sehr beeinträchtigt worden.

Die Heuernte ist sehr günstig beendet; die Erträge sind qualitativ recht gut und ersetzen dadurch die hier und ha fehlende Quantität.

9 Die Obsthäume versprechen durchweg einen reichlichen ortrag.

Die Aussichten für den Wein sind als recht erfreulich zu bezeichnen.

Rheinprovinz.

I) Reg.-Bez. Coblenz: Bei der Ungunst der Witterungs— verhältnisse im April und Mai gelangten die Wintersaaten nicht zu der erforderlichen Kräftigung; ihr Stand ist daher ein ungünstiger. Der Roggen insbesondere steht fast allgemein schlecht; der Weizen etwas besser. .

Gerste und Hafer gewähren auch nur in einzelnen Kreisen Aussicht auf eine Mittelernte.

Die Aussichten auf den Ertrag der Futterkräuter sind gleichfalls nicht günstig.

Die Heuernte ist in vollem Gange und verspricht der Ertrag quantitativ zwar nur ein geringer, qualitativ aber ein guter, theilweise ausgezeichneter zu sein.

Der erste Kleeschnitt ist fast überall schlecht ausgefallen.

Die Kartoffeln versprechen einen reichen Ertrag.

ff Die Obstbäume lassen fast durchweg auf eine volle Ernte offen. h Der Weinstock hat sich überall günstig entwickelt, so daß alle Aussicht für eine gute Ernte vorhanden ist.

Die Viehpreise sind gesunken.

2) Reg. Bez. Düsseldorf: Die Wintersaaten haben unter der Ungunst der Witterungsverhältnisse etwas weniger gelitten als die Sommersaaten: Roggen wird bei geringem Strohertrage etwa 70 Proz. einer Mittelernte liefern; Weizen voraussichtlich 890 = 90 Proz einer Mittelernte an Körnern, an Stroh aber ebenfalls wenig.

Bei Gerste rechnet man gleichsalls auf etwa 80 Proz.

Hafer wird meistens nur 60 70 Proz, liefern.

, Kartoffeln stehen durchweg gut und versprechen reichliche rträge. =

Futterrüben sind vielfach zurückgeblieben.

Zuckerrüben lassen auf eine recht gute Ernte hoffen.

Auch Taback und Raps versprechen gute Erträge

Flachs läßt wenig erwarten.

Obst verspricht gute Erträge.

Der erste Kleeschnitt hat weit unter einer Mittelerate er— geben, die Weiden haben sich mangelhaft entwickelt.

Die Viehpreise sind noch nicht gesunken.

3) Reg. Bez. Cöln: Die Sommerfrüchte berechtigen im Ganzen zu guten Aussichten.

Die Obsternte verspricht reichlich zu werden.

Die Weinberge stehen gut

Futterkräuter haben durch die andauernde Trockenheit sehr gelitten, der erste Klee⸗ und Heuschnitt war äußerst gering.

Die Kartoffeln stehen fast überall gut.

Bezüglich des Wintergetreides wird im Durchschnitt kaum auf eine Mittelernte gerechnet werden können.

Die Viehpreise sind gesunken.

4) Reg. Bez. Trier: Der Stand der Winterfrüchte ist im Allgemeinen wenig günstig. Roggen steht dünn, Weizen ver— spricht eine Mittelernte. Die Sommersaaten stehen da, wo sie nicht unter der anhaltenden Trockenheit zu leiden hatten, gut.

Die Kartoffeln berechtigen qualitativ und quantitativ zu einer ausgezeichneten Ernte.

Die Heuernte fällt qualitativ nicht überall zur Befriedi— gung aus, in den feuchten Thalwiesen ist das Ergebniß ein bedeutend besseres

Der erste Kleeschnitt ist unbefriedigend ausgefallen.

Die Obstbäume versprechen durchweg einen recht guten Ertrag.

Der jetzige Stand des Weinstocks läßt eine gute Trauben— ernte mit Sicherheit erwarten.

Die Vichpreise sind in Folge der nicht besonders günstigen Futterverhältinisse etwas gesunken.

5) Reg. Bez Aachen: Die Winterfrucht, besonders der Roggen, steht im Halm dünn, zeigt aber überall sehr volle Aehren, so daß die Ernte an Stroh eine wenig ergiebige sein wird, der Ertrag an Körnern dagegen ein guter zu werden verspricht.

Die Sommersaaten sind in Folge der anhaltenden Dürre in der Entwickelung zurückgeblieben, besonders der Hafer.

Der Flachs wird einen geringen Ertrag liefern“

Die Kartoffeln lassen auf eine gute Ernte hoffen.

Die Zuckerrüben werden eine reichliche Ernte liefern.

Der erste Kleeschnitt war befriedigend.

Das Heu ist quantitativ überall nur gering, jedoch quali⸗ tativ gut Und von großem Futterwerth.

Das Obst hat burch die Dürre etwas gelitten.

Reg. Bez. Sigmaringen: Die Sommerung verspricht eine sehr reiche Ernte, desgleichen Hackfrüchte, Obst und Hopfen.

.Die Heuernte hat an Quantität und Qualität Erträge lie ert, wie sie größer und hesser nicht gewünscht werden können.

Das Münzkabinet der Königlichen Museen hat in diesen Tagen wiederum eine werthvolle Bereicherung erhalten. Beim Ausbaggern des Flußbetts der Mosel bei Reil, in der Gegend von Zell, ist ein Goldmedaillon des Constans, Sohns Constantins des Großen, ans Licht gekommen und durch die Aufmerksamkeit und Ein— sicht der Königlichen Regierung zu Coblenz für die vaterländische Central⸗Sammlung gerettet worden. Solche größere Goldstücke waren nicht Münzen, sondern Medaillen, Denkmunzen; sie sind alle selten, died in Rede stehende Stück war sogar noch nicht bekannt, und sein Werth wird durch die stempel⸗ srische Erhaltung noch erhöht. Die Vorderseite stellt den Kopf des Kaisers dar, die Kehrseite zeigt ihn gerüstet mit dem Labarum in der Hand und von der neben ihm stehenden Victoria bekränzt. Die Um— schrift ist: AVbDIVM POPVLI R0OMANI; unter den Figuren ist der Prägort genannt 8MAC, Sacra Moneta AGuileiensis. Das Stück il im öffentlichen Zimmer des Münzkabinets neben anderen, zum heil weit größeren römischen Goldmedaillons zur Besichtigung aus— zelegt. Kunstwerth haben diese nicht, desto höheren Werth die da— neben liegenden Bronzemünzen aus den Zeiten der ersten Kaiser.

Im Krollschen Theater setzte am Mittwoch Ferdigand Wachtel sein Gastspiel in Rossini's „Tell“ fort. Hr. Wachtel sang die Rolle des „Arnold“ mit der hellen, mächtigen Stimme, welche lebhaft an den Tenor des berühmten Vaters erinnert. Es kann nicht überraschen, daß der Gast, der noch am Anfange seiner Bühnenthätigkeit steht, noch nicht nach allen Rich— tungen seine schöne Begabung voll zur Geltung bringt. Die innerliche Gestaltungskraft kommt im Gesange und Spiel noch nicht kräftig genug zum Durchbruch, und da nur das vom Herzen kommende zu Herzen geht, konnte auch der junge Kuͤnstler noch nicht jenen sympathischen, zündenden Beifall erwecken, der dem fertigen Künstler nicht ausbleiben wird. Das gut gefüllte Haus gab seiner Anerkennung an dem schönen, klangreichen Tenor wiederholt Ausdruck, besonders noch nach dem Terzett im zweiten Akt, in welchem Herr Wachtel mit größerer Lebendigkeit und Innerlichkeit mitgewirkt hatte. Hier wurde der Gast auf das Glänzendste durch Hrn. Heine (Tell) unterstützt, dessen wohlklingende und modulationsfähige Baßstimme ihre volle Macht entfaltete. Hr. Heine verfügt sowohl gesanglich wie schauspielerisch über reiche Mittel, die er mit Verständniß wirkungsvoll verwerthet. Das Publikum spendete dem Künstler denn auch oft bei offener Szene lauten Beifall. Ergreifend stellte er in jeder Be— ziehung die große Konfliktssene mit Geßler dar. Von den Damen sind Fr. Engel ⸗Angely (Mathilde von Habsburg) und Frl. Uhl mit Anerkennung zu nennen. Die übrigen mitwirkenden Bühnenkraäͤfte boten nicht gerade bemerkenswerthe Leistungen dar, genügten aber billigen Anforderungen. . J

Ferdinand? Wachtel tritt am Sonntag in Krolls Theater als „Troubadour' auf. Für Sonnabend ist eine Wieder holung des „Don Juan“ angesetzt; an diesem Abend verabschiedet sich Hermine Braga in der Rolle der Zerline.“ Selten ist es einer Sängerin gelungen, so rasch und so bedingungslos die vollsten Sym⸗ pathien des Publikums in Berlin zu gewinnen, wie der nun schei⸗ denden Wiener Künstlerin. Hr. Nawiasky wird zum ersten Male den „Don Juan“ singen. ö . . 2 Sonnabend im Belle⸗Alliance⸗-Theater stattfindenden Sommernachtsfest, welches bis 12 Uhr Nachts währt,

. 5. 142 C 11 —— geht im Theater eine Novität Steeple⸗Chase“, Schwank in 4 Akten von Alex Mügge, zum ersten Male in Scene. Außer den Herren Blencke und Meißner sind die Damen Strahl und Tondeur, sowie die Herren Schulz und Dorn darin hervorragend beschäftigt.

Redacteur: Riedel. Berlin

Verlag der Expedition (Kessel). Druckt W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage),

und das Verzeichniß der gezogenen und sonst noch rückstäu—⸗ digen Prämienscheine des vormals Kurhessischen Staats⸗ lotterie / Anlehens vom Jahre 1845.

7 38

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 161.

1838633.

Berlin, Donnerstag, den 12. Juli

Deutsches Reich.

nebersicht der in den deutschen Münzstätten bis Ende Juni 1883 stattgehabten Ausprägungen von Reichs⸗Gold⸗ und Silbermünzen.

1) Im Monat Juni Gold m ü n 1 1883 sind geprägt wor⸗ Doppel⸗ Kronen

Kronen Fenn

66 66. 6.

Fame 86 ö. rivatrech⸗ stñ ine 6463 Pfennig⸗

an n nung Markstücke Markstücke Markstũcke a. 6 16. M6. 460 46. * elt.

Silbermünzen

Fin- Zwanzig Pfennig⸗

stücke

Fünf⸗ Zwei⸗ Jünfzig⸗

8

Berlin. 7 557 240 ö. .

71357240

Summe 1 7357 240

. 1357240 * 28 . Y Vorher waren geprägt“). 1 346 180 180 455 15 300 27 969 925 509 875 440771 653 095101 026 42167217 879 71 486 552 - 35 717922

3) Gesammt⸗Ausprägung Hiervon wieder einge⸗ , 514 840 397 670 6 570

I Sb S3 * 455 4 db d: h gs h D dd x ss js ii Nm V i d x : x xd S · x / 3 3805 41240 3 167

SIS!!!

162450 8000748

S) Bleiben. w 6 dd o 55

Berlin, den 10. Juli 1883.

I di 2 bl b.. W i iT 7d ri , R Fr r

18

4539 088 805,50 .

Hauprbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Schaede, V. e.

) Vergl. den ‚Reichs⸗Anzeiger' vom 7. Juni 1883 Nr. 131.

*

350½ Anlehen der vormals Freien Stadt Frank furt e. M. Königlichen Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Lüne—

von 2500000 Fl. vom 30. November 1848.

Bei der am 4. d. Mts. stattgefundenen 27. Verloosung des An— lehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 2560 000 Fl. vom 30. November 1848 wurden nachverzeichnete Nummern der Obligationen Litt. G. zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1883 gezogen:

27 Obligationen è 1000 Fl. oder 1714 29 53.

Nr. 15 47 60 66 120 237 267 278 290 298 336 474 594 628 650 657 773 832 879 888 918 1147 1299 1338 1431 1486 1507 27 000 Fl. oder 46 285 MS 83 5.

18 Obligationen à 500 Fl. oder 857 14 4

Nr. 1617 1632 1870 1924 1933 1980 2048 2063 2287 2319 2324 2336 2487 2489 2634 2681 2720 2725 9000 Fl. oder 15 428 M 52 .

8 Obligationen à 300 Fl. oder 514 29 3.

Nr. 28535 2864 2868 3081 3178 3190 3200 3264 2400 Fl. oder 4114 MS 32 4.

2 Obligationen à 100 Fl. oder 171 MS 43 4.

Nr. 3368 3412 3435 3450 3467 3545 3584 3594 3857 3946 3974 40652 4142 4253 4325 45359 4457 4481 4563 4663 4730 4760 2X Fl. oder 3771 1 46 , zusammen 75 Obligationen über 40 600 Fl. oder 69 600 A6 13 4.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver—⸗ zinsung zur bis zum Rückzahlungstermin erfolgt, bei der König— lichen Kreiskafse in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Staatsschulden ⸗Tilgungskasse in Berlin, bei jeder

Königlichen Regierungs-Hauptkasse sowie bei den

burg und Osnabrück Jegen Rückgabe der Obligetionen und der dazu gehörigen, nicht verfallenen Zinsscheine Reihe J. Nr. 8 nebst Zinsschein⸗Anweisungen erheben können. Der Geldbetrag des etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden Zinsscheins wird von dem zu zahlenden Nominalbetrage der Obligationen zurückbehalten. Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlichen Regierungs-Hauptkasse hier oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zins— scheine und Zinsschein-⸗Anweisungen durch diese Kasse vor der Äus— zahlung zur Prüfung an den Unterzeichneten einzusenden, weshalb diese Obligationen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermine ein— gereicht werden können. Rückständig sind noch: Rückzahlbar am

Oktober 1877: G. 609 1478 4545.

. Oktober 1878: G. 4306 4759.

Oktober 1879: G. 3828 3835 3838.

Oktober 1880: G. 1787 1909 3258 3830 4067 4239.

. Oktober 1381: G. 1945 1987 2084 2458 2540 2871 3651 3749 4083 4277 4607.

1. Oltober 1882: G. 1016 2826 3384 3528 3666 3765 3896 4169 4190 4218 4478 4793.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert.

Wiesbaden, den 5. Inni 1885.

Der Regierungs-Präsident: von Wurmb.

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Deutsches Handels ⸗Archio. Juli⸗Heft. Inhalt: Erster Theil. Gesetzgebung: Deutsches Reich: Tarifirung von Röhren aus hartem Glase. Verzollung dynamo⸗elektrischer Maschinen. Baden. Bekanntmachung, betreffend die Uebergangsabgabe und die Steuerrückvergütung für Branntwein in Baden. Deutsches Reich und Serbien: Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Serbien. Konsularvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Serbien. Dänemark: Hafenabgabe in Kopenhagen auf Waaren aus dem Auslande. Frankreich: Zolltarif von Algerien. Zolltarif von Corsica. Sesterreich Ungarn? und Frankreich: Verlängerung der Handelskonvention zwischen bei⸗ den Ländern. Uruguay: Zollabfertigung der privile⸗ girten Packetboote. Belgien: Zeitweilige Abänderung meh rerer Eingangs zölle. Niederlande:; Einfuhrzolltarif. Groß— britannien: Zeitweilige Gestattung der Einfuhr von Vieh aus Schleswig-Holstein. Eingangszoll auf Stearin in Neusüdwales. Großbritannien und Madagaskar: Vereinbarung zur Regulirung des Spirituosenhandels. Rußland: Zolltara bei Talg und Thran und Tarifirung verschiedener Artikel. Finnischer Eingangszoll auf. Boljen. Muttern ꝛc. Tarifirung verschiedener Ar⸗ tikel. Durchlaß goldener und silberner Taschenuhren ohne Ermittelung der Probe. Verzollung von Papierschachteln, welche mit Waaren importirt werden. Zollsätze für verschie⸗ dene Artikel. Annahme fremder Goldmünzen bei Zollzahlun— gen. Portugal und Bolivig: Freundschafts“, Handels, Schiffahrts= und Auslieferungsvertrag zwischen beiden Staaten. Peru: Bestra—⸗ fung der Umgehung von Zollbestimmungen. Berichte: Deutsches Reich. Bremen: Jahresßericht für 1882. Vereinigte Staaten von Amerika: New⸗NYJork (der neue Zolltarif). Riederlande: Haag (Cage der Niederländischen Tertilindustrie). Harlingen (Ver= kehr deutscher Schiffe in 1882). Batavia (nächste Kaffee ⸗Auktionen). Frankreich: Bordeaux (Erhöhung des Lootsengeldes). Brasilien: Rio de Janeiro (Schiedsspruch in Betreff der Tragung der Tranz— portgefahr bei Untergang des Leichters). Spanien: Handel und Schiffahrt der Insel Puerto⸗Rico in i8ss2. Belgien: Uebersicht des belgischen Handels mit Deutschland und Luxemburg während der Jahre 1882 und 1881, und der belgischen Seefahrtsbewegung in denselben Jahren. Großbritannien: Middlesbrough (Eisenmarkt). Literatur: Borchardt, O, die geltenden Handelsgesetze des Erdballs. Zweiter Theil. Konsulatsberichte: Mittel- und Südassen. Akyab: Jahresbericht für 1882. Osteuropa. Reval: Jahresbericht für 1882. Sůdeuropa. Porto: Jahresbericht für 1882. Volo: Jahresbericht über den Verkehr von Thessalien für 1882. Tarragona: Jahres bericht für 1882. Westeuropa. Bradford: Jahresbericht für 1882. Liverpool: Jahresbericht für 1882. Grimsby: Jahresbericht für 1882. Manchester: Bericht über die Baum— wollen⸗Industrie während des ersten Quartals 1883. Gro— ningen: Jahresbericht für 1882. Nordeuropa. Kopen⸗ penhagen: Dänemarks Handel und Schiffahrt im Jahre 1881 und Kopenhagens Handel im Jahre 1882. Nordamerika. Guadalajara: NJhresbericht für 1382. Savannah: Jahresbericht für 1887. Südamerika: Valdivia: Jahresbericht für 1882. Maracaibo: Jahresbericht für 1882. Afrika. Algier: Schiffahrt und Handel Algeriens im Jahre 1881 und deutscher Schiffsverkehr im Jahre 1882. D' Urban (Port Natal): Jahresbericht für 1883. Bloem⸗ fontein: Jahresbericht für 1882. Australien und Polynesien. Apia: Jahresbericht für 1882. Sydney: Handelsbewegung Süd⸗ australiens in den Jahren 1880 bis 1882. Handel und Schiffahrt Neukaledoniens in den Jahren 1880 und 1881. Ghristchurch (Neu⸗

seeland): Jahresbericht für 1882. Brisbane: Jahresbericht für 1881.

ö ate für den Deutschen Reichs⸗ und Fönig * Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels—⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Neutschen Reichs-⸗-Anzeigers und Königlich Lreußhischen St aats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32. * XK

und Grosshandel. J. Literarische Anzeigen. Tinszahlung Familien- Nachrichten.

. . 3 2 698 ö . 2 ö ö V5 9 . JJ ö P utlicher Anzeiger. * . l t * Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen des

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

.

3. Terkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation. Uu. 8. w. von öffentlichen Papieren.

PTerschiedene Bekanntwachnngen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- beilage. F K

„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner K Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen Bureaux.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 30944 Steckbrief. Gegen Den unten beschriebenen Schneider Otto Paul Emil Herrmann, welcher flüchtig ist, ist Re 30949 Untersuchungshaft wegen wiederholter Unterschlagung ;

Landgerichte J. Johl.

Pritschen geboren, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 3. Juli 1883. Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. zu

h . k ö gin Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Ar— ö . . E. I. . 83. . Es mird beiter Grnff Gust ah Hermann Hennig aus Pots— 9 , . ve enn 1m ,. dam, am 2. Juli 1865 zu Nowaweß geboren, welcher Berlin g n ihn 6h Itr. II RM . flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen dringen 3383. Der Unterfuchungörichte? bei bein Yhnßszult den Verdachts des Diebstahls verhängt. Es wird urtheilt werden.

Der Untersuchungsrichter bei dem Käniglichen ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts—

Berlin, den

Königliche Staatsanwaltschaft.

4. Juli 1883. d Drabner, Gerichtsschreiber des Königlt hen Amts, lautende Sperkassenbücher:

Veschreibung: Alter ,,, . . ,, Zihrg gb. in Beritt, Grzße Lin s bis sFängriß zu g tsdals ahi fert, hotadam, den gericht I.

; hierselbst auf den 18. September 1883, Mit« und hierher zu den Strafakten Nr. M de 1878 (Jüter- Königliche tags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht bog) Nachricht geben zu wollen. Potsdam, den 2. Alt. Moabit, Portal III,, partetre, Zimmer Juli 1883. Der Erste Staafsanwalt beim König⸗ 33, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschul⸗ ssichen Landgericht.

digtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach & 472 der Strafprozeßordnung von den König— lichen Bezirks⸗Kommandos zu Bitterfeld vom g. Juni 1883, zu Teltow vom 12. Juni 1883 und von Bernau 20885 vom 22. Juni 1883 ausgestellten Erklärungen ver—

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Aufgebot.

Nachstehende auf den Namen Johanna Böhm

a. Nr. 229531 der städtischen Sparkasse zu Bresleu über 920,24 M, b. Nr. 383653 der Breslauer Kreissparkasse über

z ,

brauen dunkel, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund

gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn breit, Gesicht

rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Be— . Kennzeichen: Unter dem linken Auge kleine arbe.

30942 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Zimmermann Wil⸗ helm Schennemann, geboren am 3. April 1850 in Göritz, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts J. Strafkammer III. zu Berlin vom 28. Februar 1885 erkannte Gefängnißstrafe von einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgefängniß des Ergreifungsortes ab— zuliefern. Berlin, den 7. Juli 1883. Königliche Staatsanwaltschaft J. Beschreibung: Alter 33 Jahre, Größe 167 m, Statur kräftig, Haare dunkel= blond. Stirn frei, Bart blonder Schnurrbart,

ugenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase ge⸗ wöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn 37 Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache

I3 M3] Steckbriefg Erneuerung.

Der Legen den Handlungslehrling Theodor Lorenz, am 4. Dezember 1862 in Berlin geboren, wegen Uwnterschlagung in den Akten 83 G. 1469. 82 J. III. a. 349. 82 unterm 2. Juni 1882 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, 5. Jusi 1883. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 83.

130941]. Steckbriefs⸗ Erneuerung.

Der in den Akten wider Wittig J. 18. E 193. 81 unter dem 12. Juli 1882 gegen den Ärbeiter Johann August Wittig, am 17. Februar 1555 zu Rieder⸗

Haare blond, Augen hellbraun, Nase gewöhnlich, Mund klein, Sprache deutsch. 1302461 Ladung.

Die unverehelichte Pauline Rehn, geboren am 14. Juli 1868 zu Westerburg, zuletzt in Berlin wobnhaft, deren Aufenthalt unbekannt ist, und welcher zur Last gelegt wird,

am 12. März d. Is. zu Friedrichsberg Putz⸗ pulver feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen 5§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1875, Ges. S. S. 247, wird auf An⸗ ordnung des Königlichen Amtsgerichts II. hierfelbst auf den 18. September 1883, Vormittags 19 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗Moabit, Portal III., parterre, Zimmer 33, zur Hauptver⸗ handlung geladen. Auch bei unentschuldiglem Aus⸗ bleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 6. Juli 1883. . Orabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II.

30947 Ladung.

1) Der Kanonier, Stellmacher August Nietz, zu⸗ letzt in Trebbin wohnhaft, 2) der Lazarerhgehilfe, Wärter Theodor Gustav Schmidtsdorf, zuletzt in Deutsch Wilmersdorf wohnhaft, 3) der Garde⸗ Kürassier Knecht Wilhelm Hermann Siewert, zu— letzt in Franz. Buchholz wohnhaft, werden beschul⸗ digt, als Landwehrmänner ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär— behörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen

§. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben wer⸗ den auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II.

30948

Der Arbeiter Stephan Przadka, z. 3. unbekann— ten Aufenthaltsorts, zuletzt in Ketzin wohnhaft ge— wesen, am 19. November 1859 zu Choörezenin, Kreis Bomst geboren, Ersatz⸗Reservist J. Klaffe und noch nicht bestraft, wird beschuldigt, als Erfatz⸗Reservift erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben,

Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗

gesetz buchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 17. September 1883, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hier, Linden straße 54, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr Bezirke kommando zu Aschersleben ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 6. Juli 1883.

Berger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

30950]

Offenes Strafyvollstreckungs ⸗Ersuchen. Der Schuhmachergeselle Ludwig Knopf, zu Salzwedel am 271. November 18653 geboren, evangelischer Religion, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt, ist durch rechtskräftiges Urtheil des früheren König lichen Kreisgerichts Jüterbog vom 4. März 1878 wegen Diebstahls zu einer Gefängnißstrafe von 3 Wochen verurtheilt worden. Cs wird ersucht, den 2c. Knopf im Betretungsfalle zu verhaften und die gedachte Gefängnißstrafe an demselben vollstrecken

. sollen der Eigenthümerin, Wittwe Johanna Böhm, verloren gegangen sein.

Auf Antrag der Rechtsnachfolgerin derselben, ver= wittweten Frau Susanna Lange, geb. Berndt, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Glaser zu Breslau, wird der Jahaber der bezeichneten Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am

11. Dezember 1883, Vorm. 11 Uhr, im Zimmer Nr. 47, II. Stock, des hiesigen Amts— gerichtsgebäudes, an . Stadtgraben r. 2/9, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu— melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. Breslau, den 2. Mai 1883. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Nemitz, Gerichtsschreiber.

[i l162 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg i. Ostpr. Nr. 90 589 über 113 06 84 4, ausgefertigt für den Schuhmacher Friedrich Schütz, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers Friedrich Schütz zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine

den 1. Oktober 1883, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Jimmer Nr. 63) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen. , die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg, den 16. Februar 1883.

Königliches Amtsgericht. XI.