1883 / 175 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jul 1883 18:00:01 GMT) scan diff

ran aise“ sordert Ranc ihn auf, die zu nennen, welche sich

ben erkaufen lassen, und Beweise zu liefern. Laisant hält bis jetzt in seinem Blatt alle Anklagen aufrecht und behauptet außerdem, daß die Mehrheit anti⸗republikanisch, d. h. orleanistisch sei. Das große Publikum ist von der ganzen Sache nicht sehr erbaut. Auch ihm gefallen die kiel enn verträge nicht, da sie das ganze Transportwesen Frankreichs für 75 Jahre der hohen Finanz in die Hände liefern und ihr für die Zukunft ungefähr einen Gewinn von 2 Milliarden sichern, den die Steuerpflichtigen zu bezahlen haben werden.

Die großen Reitermanöver werden, wie auch letztes Jahr, in dreifacher Aufeinanderfolge abgehalten werden, die beiden ersten im Lager von Chalons, das dritte in der Um⸗ gegend von Chartres. Die Leitung der Manöver übernimmt General de Gallifet.

Man ist ohne Nachrichten von Monseigneur Gaspar und vier französischen Missionaren, welche bei der Abreise des französischen Gesandten in Hu«, der Hauptstadt von Anam, zurückgeblieben sind. Die Regierung von Anam hat der katholischen Mission jeden Verkehr mit der Außenwelt untersagt.

Französische Blätter behaupten, daß das Klima von Cochinching und Tongking heutigen Tages seinen schlechten Ruf nicht mehr verdiene. Die Sterblichkeit bei der Marine⸗Infanterie stellt sich jährlich auf jede 1000 Mann, wie folgt: in Frankreich 18,3, in Martinique 33,2, in Guadeloupe 34,5, am Senegal 140,6, auf Réunion 20,9, in Neu⸗Caledonien (Südsee) 28,l, in Cochinchina und Tong— king 97. Diese Ziffern stammen von achtjährigen Beobachtun— gen her. Bei Weitem günstiger stellt sich das Verhältniß für Cochinchina, wenn man die Ziffern der einzelnen Jahre mit— einander vergleicht; 1877 betrug die Sterblichkeit 155.6, 1879 46,2, 1880 53 und 1881 blos 16. Weit schlimmer ist das Klima am Senegal; als 1878 das gelbe Fieber dort wüthete, starben von der dortigen Garnison nicht weniger als 434,4 Personen auf das Tausend.

27. Juli. (W. T. B.) Deputirtenkammer. Bei der fortgesetzten Berathung der mit den Eisenbahnen abgeschlossenen Konventionen wurde der Antrag Rousseau's, wonach ein Deputirter, welcher einen Posten im Verwaltungs⸗ rathe einer Eisenbahngesellschaft annimmt, als mit vollem Rechte seines Mandats verlustig angesehen werden und einer Neu— wahl unterworfen sein soll, angenommen. Die Konvention mit der Lyoner Eisenbahngesellschaft wurde mit 340 gegen 134 Stimmen genehmigt.

Italien. Rom, 27. Juli. (W. T B.) Das demnächst abzuhaltende Konsistorium soll nach den bis jetzt getroffenen Bestimmungen am 9. k. M. stattfinden.

Türkei. Konstantinopel, 26. Juli. (Presse. Von dem Gouverneur des Libanon, Wassa Pascha, wurde der Regierung ein Elaborat übersendet, welches den Nachweis liefern soll, daß die Thätigkeit Rustem Paschas im Libanon eine nach jeder Richtung unzweckmäßige und schäd— liche gewesen sei.

(Wien. Ztg.) Aus Candia wird unter dem 24. d. M. gemeldet: Die Regierung zieht ihre Truppen aus den unzu— friedenen Bezirken zurück, obwohl die Bauern ihre Weigerung, den Vakuf-Zehent zu entrichten, ausrechthalten. Es ist noch unbekannt, welche weiteren Schritte die Pforte in der Sache zu ergreifen gedenkt.

Serbien. Belgrad, 26. Juli. (Wien. Abendp.) Der Finanz-⸗Minister kehrt morgen vom Urlaube zurück und übernimmt sofort die Leitung der Geschäfte wieder. Im Innern des Landes haben zahlreiche Zeichnungen auf Natio— nalban k-Aktien stattgefunden.

Nach einer der „Pol. Corr.“ aus Belgrad zugehenden Meldung hat die serbische Regierung in Folge des von der russischen Kirchenbehörde in Moskau erlassenen Verbotes, in den Kirchengebeten den Namen des neuen serbischen Metro— politen zu nennen, die Schließung des serbischen Asylklosters in Moskau angeordnet und dem Kloster— abte die Weisung zugehen lassen, sich nach Ausführung dieses . unter Mitnahme der Klosterschlüssel nach Belgrad zu egeben.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. Juli. (W. T. B.) Dem Generalgouverneur von Moskau, Fürsten Dolgorukow, ist mittelst Kaiserlichen Reskripts eine mit Brillanten geschmückte Medaille als Andenken an die Errichtung der Erlöserkirche verliehen worden. Der Minister des Innern hat in Ergänzung der jüngst getroffenen Schutzmaßregeln gegen die Cholera angeordnet, daß direkt aus Egypten ohne ein Zeugniß über eine unterwegs absolvirte Quarantäne kommende Schiffe in baltischen Häfen nicht einlaufen dürfen und daß alle aus anderen nord— afrikanischen Küstenorten in baltischen Häfen einlaufende . einer sanitären Besichtigung und in zweifelhaften

ällen einer sechsägigen Quarantäne zu unterziehen sind.

Amerika. New⸗York, 25. Juli. (Allg. Corr.) Prä— sident Arthur ist anläßlich seiner Küstenfahrt hier ange⸗ kommen; er kehrt zu Ende der Woche nach Washingten zurück und wird dann eine Reise nach dem Westen antreten.

Der Strike der Telegraphenbeamten dauert fort und verursacht namhafte Störungen. Die Beförderung der Depeschen geht trotzdem ziemlich regelmäßig von statten. Die Sympathie des Publikums gehört unstreitig den Strikenden; die Presse ist in zwei ziemlich gleich starke Lager getheilt. Beide Parteien sind zuversichtlich, den Sieg zu erringen.

Zeitungsstimmen.

In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir: ö Der liberale französische Nationalökonom Paul Leroy Beaulieu spricht sich in der Vorrede zu seinem demnächst bei Guillaumin in dritter Auflage erscheinenden Trait de la science des finances über den Werth der indirekten Steuern in einer Weise aus, die um so mehr Beachtung verdient, als sie fast in direktem Gegensatze zu seinen früher ausgesprochenen Anschauungen steht, auf welche sich unsere Liberalen mit Vorliebe zu berufen oftmals Gelegenheit genommen haben. „Die Aufrichtigkeit‘, schreibt der liberale Nationalökonom,

„zwingt uns, zu sagen, daß wir jetzt weniger entschiedene Anhärger der Ausdehnung der direkten Steuern sind, als früher.. . Seit dem Erscheinen der ersten Auflage . uns die fatalen Konsegquenzen eines Steuersystems, in welchem die direkten Steuern im Vordergrunde standen, mehr und mehr klar geworden.“

Nachdem Paul Leroy Beaulieu weiter den Vorwurf, daß die in⸗ direkten Steuern eine Art Kopfsteuer seien, abgewiesen hat, kommt er auf die seiner Meinung nach unbegründete Behauptung zu sprechen, daß der weniger Begüterte durch die indirekten Steuern ver⸗

hältnißmäßig höher besteuert sei, als der Reichere mit hohem Ein⸗ lommen. Außerordentlich interessant ist die Zusammenstellung der Steuerquoten, die ein Familienhaupt mit einem Einkommen von 0 00 Fr. Rente und ein gut bezahlter Arbeiter mit 3400 Fr. Ein⸗ kommen zu zahlen hat, eine Zusammenstellung, die auch für unsere Verhältnisse allseitige Beachtung verdient. Der Autor sagt:

Um der * gar keinen Spielraum zu gewähren, ent⸗ nehme ich die Daten einem im letzten Monat Juni im Saale Bau⸗ din, Straße Faubourg Saint · Antoine, bei Gelegenheit einer Arbeiterver sammlung verlesenen Compte rendu. Einer der Arbeiterredner verlag fol ; gende Erklärung: Ich habe beobachtet, daß in einem Jahre in Folge von Krankheiten, Stillstehen der Fabrik, Sonn⸗ und Festtagen mein Sohn, meine Frau und ich nur 2560 Tage arbeiten konnten. Ich verdiene 6 Fr. pro Tag, in Summa 1300 Fr. (falsch gerechnet), mein Sohn ebenso viel und meine Frau 809 Fr. Wir Drei verdienen also jährlich 3400 Fr. Der Verdienst eines Schuhmachers, der von seiner Frau und seinem erwachsenen Sohne bei der Arbeit unter stützt wird, betrage also 3400 Fr. Die drei Familienmitglieder bilden einen gemeinsamen Hausstand. Stellen wir nun die von ihm zu bezahlenden Steuern zusammen, und vergleichen wir sie mit den Steuern, die ein Mann mit 80 9000 Fr. Rente, der in Paris mit seiner Frau und zwei Kindern wohnt, zu entrichten hat.“

Leroy stellt nun für einen Arbeiterhaushalt, bestehend aus drei Personen, eine Steuerschätzung auf, beruhend auf der Annahme eines Einkommens von 3460 Fr. Davon wäre zu zahlen in Summa 36905 Fr., wovon auf Kommunalabgaben und Oktrois entfallen 199 Fr. auf staatliche Konsumtionsabgaben 124,75 Fr., auf Stempel, Taxen, Registrirungsabgaben, Thür- und Fenstersteuer c. 45,30 Fr., dann fährt er fort:

Somit bezahlt der Arbeiterhaushalt mit einer Totaleinnahme von 3400 Fr. an Staat, Departement und Stadt ungefähr 369 Fr., d. b; 10, */ g des Einkommens. Das ist allerdings eine verhältniß— mäßig kolossale Summe; man wäre vielleicht verfucht, anzunehmen, daß die schlechte Vertheilung der Steuern daran die Schuld trage. Dem ist aber durchaus nicht so; man wird sich leicht davon über— zeugen, wenn man sich von den Steuern, die ein in Paris min Frau und zwei Kindern lebender Mann, der 80 000 Fr. Renten kezieht, zu zahlen hat, genaue Rechnung ablegt. Das Vermögen deg— selben kann entweder in Grundstuͤcken oder in Staatspapieren, die der Steuer auf Mobiliarvermögen nicht zu unterwerfen sind, oder endlich in Mobiliarwerthen, die dieser Steuer unterliegen, bestehen. Setzen wir folgende zwei Fälle: Der eine Mann hat die eine Hälfte seines Vermögens in Grundstücken, die andere Hälfte zu gleichen Theilen in Staatspapieren und in Mobiliarwerthen verschiedener Arten; der andere ist einfacher Kapitalist, der gar keine Grundstücke besitzt. Wir gelangen zu folgenden Resultaten in Betreff ihrer Steuerzahlung.“

Es folgt nun die Steuerschätzung für einen Mann, dessen Ein— kommen von 89000 Fr. zur Hälfte aus Grundstücken, zu anderen aus Staatspapieren und Mobiliarwerthen fließt; diefer zahlt ins— gesammt 13 619 Fr. an Steuern, und zwar Grundsteuer I600 Fr., Einkommensteuer 600 Fr., Miethssteuer 1230 Fr., Thüren- Und Fenstersteuer, Taxen, Registergebühren 2c. 6060 Fr., Konsumtions— abgaben des Staats 616 Fr.; Kommunale Abgaben und Oktrois 1513 Fr. Dann gelangt Leroy⸗Beaulieu zu folgenden Schlüssen:

Nach dieser Berechnung zahlt also ein Bewohner von Paris mit 80000 Fr. Renten an den Staat, das Departement und die Stadt Jahr aus Jahr ein 13619 Fr. Steuern, d. h. ungefähr 17 seines Einkommens. Nehmen wir nun an, daß der Betreffende gar keine Grundstücke besitzt, sondern seine Rente zur Hälfte aus der Steuer nicht unterworfenen Staatspapieren, zur Hälfte aus Mobiliar— werthen, die der Steuer unterworfen sind, bezieht, so wird derselbe nur 3000 Fr. (nämlich z600 Fr. Grundsteuer abzüglich der um 6060 Fr. erhöhten Steuern auf Moliliarwerthe) weniger bezahlen, als der Erste. Seine Steuern werden sich immer noch auf 109619 Fr. belaufen, d. h. auf 130 j seines Einkommens. . . . Sehen wir die Sache aher etwas genauer an, so ist der Steuerbeitrag des reichen Mannes um Vieles höher und bedeutender. Wir sind nämlich bei vielen Ansätzen offenbar weit hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben. Es giebt sicherlich sehr wenig Familien mit 80 000 Fr. Einkommen, die nur 80 Fr. für Post und Telegraphen, 100 Fr. für Taback, 120 Fr. Steuern auf Zucker u. s. w. ausgeben. Die meisten dieser Ansaͤtze müßten verdoppelt werden, und wir glauben, daß es viel Personen mit hohen Einkünften in Frankreich giebt, die Jahr aus Jahr ein den fünften, ja selbst den vierten Theil ihrer Einnahmen unter allen möglichen Formen an den Fiskus zahlen. Und dabei sind viele Aus— gaben, die lediglich den reichen Mann treffen, noch gar nicht mitge— rechnet; 3. B. der bedeutende Antheil, den er zur Gewerbesteuer der Bäcker, Tapeziecer, Pferdehändler u. s. w., u. s. w. beiträgt Jedenfalls beweisen unsere Rechnungen, mögen sie auch nur annähernd richtig sein, daß es falsch ist. zu meinen, die reicheren Klassen würden in Frank— reich bei den Steuerzahlungen geschont und bezahlten nicht ihren verhältnißmäßigen Antheil. Wenn die Arbeiter schwere Steuern zahlen müssen, so find sie doch keineswegs mehr überbürdet, als die reicheren Klassen der Nation. Unser thörichtes Verschleuderungs—2— system ist schuld an der furchtbaren Höhe der Steuern. Der monströse Appetit des Fiskus verschlingt den siebenten oder achten Theil aller Einnahmen des Landes.

Der gewöhnliche Irrthum, der auch durch viele Nationalökonomen verbreitet wird in Bezug auf die indirekten Steuern, hat folgende Gründe: Man betrachtet isolirt einen oder den andern Steuersatz, der geradezu im Mißverhältniß mit dem Einkommen zu stehen scheint, und übersieht alle Taxen, die jenem wieder das Gegengewicht halten; man rechnet nur den persönlichen individuellen Verbrauch eines reichen Mannes und denkt viel zu wenig daran, daß er auch indirekte Steuern für seine Dienerschaft, für alle Leute, die, sei es temporär, sei es ständig, sich bei ihm aufhalten, zahlt. Man ver— gißt ferner, daß viele indirekte Auflagen keineswegs Verbrauchssteuern sind, und daß besonders unter unseren sogenannten indirekten Steuern z. B. 700 Millionen Stempel und Einschreibegebühren figuriren, die zum größten Theil von den Wohlhahenden getragen werden.“

Der „Magdehurger Zeitung“ wird unter dem 27. D. M. geschrieben: = .

In sämmilichen Sparkassen des Königreichs Sachsen wurden während der ersten fünf Monate des Jahres 1883 eingezahlt ca. 41 Millionen Mark, zurückgezahlt ca. 385 Millionen Mark, so daß ein Ueberschuß von ca. 23 Millionen Mark der Einzahlungen gegen die Rückzahlungen sich ergiebt. Gegenüber dem gleichen Seitraume im Vorjahre wurde zwar ca. Million Mark weniger eingezahlt, aber ca. 17 Million Mark weniger zurückgefordert.

Gewerbe und Handel.

Wien, 27. Juli. (W. T. B.). Gegenüber den von verschiede⸗ nen Blättern gebrachten Berichten über die gestrige Sitzung des Generalraths der österreichisch-ungarischen Bank ist die „Pol, Corr.“ zu der Mittheilung ermächtigt, daß in der Sitzung eine Erörterung der in der nächsten Zeit zu gewärtigenden Gestal— tung des Geldmarktes oder der Nothwendigkeit weiterer besonderer Maßregeln nicht stattgefunden habe.

Antwerpen, 27. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten waren 823 B. Buenos ⸗Ayres Wolle und 1309 B. Monte—⸗ video⸗Wolle, verkauft wurden von ersterer 705 B. und von letzterer 290 B. Für Buenos ⸗Ayres⸗Wollen wurden die Preise der April⸗ auktion behauptet, das Geschäft in Montevideo⸗Wolle war unbelebt.

London, 2. Juli. (W. T. B. Zu der hier nächst bevor— stehenden Wollauktion werden 400000 Ballen erwartet.

Nischni⸗Nowgorod, 27. Juli. (W. T. B.) Die Ma⸗ gariusmesse ist heute eröffnet worden, war indeß heute noch ge⸗ schäftelos; bis jetzt ist der Zuzug von Kaufleuten ein mäßiger.

Wa fhing fon, 25. Juli. (K. T. V3). Die gestern gemeldete Einberufung der 3Fprozentigen Obilgationen, welche zum Gintausch gegen 3 proözentige nicht angeboten sind, beläuft sich auf 31 Millionen Dollars.

Verkehr õ⸗Anstalten. Bremen, 28. Juli. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord⸗ deu ffchen Lloyd Graf Bismarck‘ ist heute in Antwerpen eingetroffen.

Berlin, 28. Juli 1883.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten pichung der 4. Klafse 168. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

9 Gewinne von 6000 S auf Nr. 10 988. 38 278. 40 655. 46 807. 52 172. 66 505. 77 566. 80 227. 88 801.

45 Gewinne von 3000 S auf Nr. 1033. 1777. 2356. 3749. 7140. 7728. 10 428. 15 226. 20399. 26731. 27765. 28 378. 29 281. 30 741. 34581. 39 359. 41011. 43 210. 43 290. 44974. 50 963. 53 872. 54241. 56 661. 58 746. 58 841. 59195. 60 312. 64221. 67871. 68 210. 70512. 73 206. 73 689. 75 502. 77187. 82 007. 82404. S3 063. 86 437. 86 70l. 88 523. 89799. 91 531. 94 337.

33 Gewinne von 1500 M auf Nr. 1647. 1938. 3511. 7194. 7998. 8309. 12 205. 12335. 19042. 25 639. 30 233. 37834. 42 141. 43 899. 49379. 49 881. 50 g91. 51598. 56 934. 60 972. 61 357. 63 229. 63 530. 65 993. 75 028. 77368. 77 799. 77 818. 82 847. 83 005. 83 394. 84 433. 93 234.

68 Gewinne von 550 M auf Nr. 1116. 1469. 2144. 3031. 3319. 5145. 10237. 13251. 14 366. 14 492. 14905. 15 667. 16564. 16811. 16879. 17939. 19281. 20602. 23 836. 24 205. 25 084. 32225. 32518. 32 875. 33626. 34138. 35 292. 36 219. 37011. 37 352. 38 049. 38 276. 40369. 40794. 41 403. 45 376. 49 806. 50 039. 50618. 54 093. 54 181. 54 847. 55171. 57 245. 57 490. 62972. 65 051. 66205. 66 337. 66557. 66 565. 67766. 69781. 72 224. 72 638. 72946. 73 103. 73 827. 80 655. 82452. ö.. . S5 259. 85 502. S6 219. 86 675. 87 528. 89 884.

Für die XXIV. Hauptversammlung des Vexeins Deutscher Ingenieure, welche am 13. 14. und 15. August , n Dortmund tagen wird, sind außer den drei Gesammtsitzungen an den Vormittagen dieser Tage Besichtigungen der großartigen Werke zes Bochumer Vereins für Bergbau. und Gußstahlfabrikatien in Bochum, der Bergbau und Hütten-Aktiengesellschaft Union in Dortmund, des Hörder Berg- und Hütten-Vereins, der Fabrik für seuerfeste Produkte von Dr. C. Otto u. Co. in Dahlhausen, der Central-Eisenbahn-Werkstätten in Witten, des Wittener Gußstahl— werks, der Märkischen Maschinenbau⸗Anstalt in Wetter sowie des Sool!n und Thermalbedes Königsborn bei Unna in Aussicht ge⸗— nommen; außerdem haben etwa 60 der bedeutendsten Kohlenzechen, Eisen- und Stahlwerke. Maschinenfabriken, Bierbrauereien u. s. w. der Dertmunder Gegend die Theilnehmer der Versammlung zum Be- suche ihrer Anlagen eingeladen.

Von den in den Sitzungen zu verhandelnden Gegenständen sind als allgemein interessant die Berichte der vom Vereine eingesetzten Kommissionen zu erwähnen, welchen folgende Aufgaben gegeben waren: L Prüfung der Industrieschutz⸗Gesetze (Patentgesetz, Marken- und Musterschutz-⸗Gesetz;ỹ und ihrer Handhabung. 2) Aufstellung von Normen für die Untersuchungen an Dampfmaschinen und Dampf— kesseln. 3) Sammlung von statistischem Material und Vorschlägen zur besseren Ausnutzung der Wasserkräfte Deutschlands. 4) Samm— lung von statistischem Material und Vorschlägen für die Frage des maschinentechnischen Werkstattsunterrichtes.

An Vorträgen sind bis jetzt die folgenden zugesagt: 1) Professor

W. Schulz: Die Zukunft der elektrischen Kraftübertragungen beim

Bergbau. 2) Ingenieur E. Brauer: Die gegenwärtige Richtung der Dampfmaschinentheorie und ihre experimentelle Begründung. 3) In⸗ genieur Max Eyth: Die Entwickelung des landwirthschaftlichen Maschinenwesens in England und ihre Hauptursache. 4 Ingenieur Fritz W. Lürmann: Prinzipielle Verschiedenheiten in der An— lage englischer und deutscher Hüttenwerke, durch Beispiele er— läutert. 5) Bergrath Schultz: Die westfälische Kohlenindustrie. 6 Ingenieur F. Peters: Die Aufbereitung der Steinkohle im Ruhrbecken (Separation ⸗Wäsche⸗-Kokerei⸗Briquettesfabrikation). ) Ingenieur W. Brügmann: Die westfälische Hüttenindustrie.

Der Verein zählt zur Zeit nahezu 4800 Mitglieder, von denen 1. ö. Theil über ganz Deutschland vertheilt in 28 Bezirksvereinen

ätkz ist.

Aus der Provinz Posen wird gemeldet, daß dorthin zahlreiche Auswanderer vor Kurzem aus Amerika zurückgekehrt sind, um ihre alte Beschäftigung aufzunehmen. Sie klagen über bittere Er⸗ fahrungen und Enttäuschungen und warnen namentlich Mittellose voc der n,. da solche Auswanderer unbarmherzig ausgebeutet werden.

Frau Benus', das Repertoirstück des Vietoria⸗Thegters, schreitet der zweihundertsten Aufführung entgegen. Die Vorstellungen dieses, durch seine märchenhaft schönen Dekorationen schon allein sehenswerthen Aus stattungsstückes, deren hunderteinundneunzigste stattfiadet, ziehen allabendlich die Fremden Berlins an, und es steht außer Zweifel, daß die Zahl der Aufführungen diejenigen von „Reise um die Erde“ und „Kapitän Grant“ mindestens erreichen, wenn nicht übertroffen wird. .

Frl. Minlot, die bei ihrem ersten Auftreten als „‚Acuzena“ im Krollschen Theater, einen ungewöhnlichen Erfolg errang, tritt 13 Montag als „Fidelio“ auf. Hr. Nawiasky singt wieder den Pizarro“.

Im Belle-Alliance-Theater erfreuen sich die Auf- führungen des Brentano'schen Lusispiels „Durchlaucht haben geruht“ der beifälligsten Aufnahme und geht dasselbe morgen bei gewöhnlichen Wochentagspreisen in Szene. Im Sommergarten concertiren wieder im Laufe dieser Woche die verschiedenen Infanterie⸗Musikcorps der Residenz abwechselnd.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis

M T5.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 28. Juli

chen Staats⸗Anzeiger.

HGS8S3.

Preußischen Kt aatz · Anzeigers: Berlin 8wW., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

R kJ ner ate für den Deutschen Reichs und Königl Preuß. Staats Anzeiger und das Central · Handelts⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

des Neutschtn Reichs -Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. TJerkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

X u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

J. Iiterarische Anzeigen.

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

J. Familien - Nachrichten. beilage. ME

Inserate nehmen an: die Annoncen Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen ⸗Bureanx.

= 22

K

Steckbriefe und Uuntersuchungs⸗Sachen.

[33550 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Guido Kohl, am 9 Ja⸗ nuar 1858 in Bautzen geboren, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen wieder⸗ holter Unterschlagung in actis 83 G. 1979 83 J. IId. 664. 83, verhängt. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das Untersuchungs gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12, XW.,

abzuliefern. Berlin, Alt Moabit Nr. 1.12, NW.,

den 21. Juli 1883. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 83. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1,B55 m, Statur untersetzt, Haare dunkel

blond, kleinen blonden Schnurbart, Gesicht läng

lich, Gesichtsfarbe gesund. Kleidung: dunklen

schwarzen Anzug.

33551 Steckbrief. ;

Gegen den unten beschriebenen Hausdiener Joseph Seewad, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Unterschlagung und Diebstahls in den Akten L. R. II. 584 85 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs—⸗

gefängniß zu Alt⸗Moabit 1112, abzuliefern.

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11.12 (NW.), den 26. Juli 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem König lichen Landgerichte J. Dr. Schwarz. Beschrei⸗ bung: Alter 37 Jahre, am 16. 4. 51 zu Gr.

Kellen geboren, Größe 1 m 90 em, Statur sehr

kräftig, Haare dunkel, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht regelmäßig, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

335481 Steckbrief.

Der Knecht August Zacharias aus Opatoöw,öo, zuletzt in Braunsdorf, ist wegen Jagdvergehens zu einer Geldstrafe von (5) fünf Mark, im Unvermögens⸗ falle () einem Tage Gefängniß verurtheilt. Antrag: Strafvollstreckung und Nachricht zu IV. D. 282/82. Schroda, den 23. Juli 1883. Königl. Amtsgericht.

33548 Steckbrief. ( Gegen den unten beschriebenen Müller⸗ und Mühlenbauergesellen Wilhelm Carl oder Rudolph

Vogel, angeblich am 10. März 1857 geboren,

welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahles, Betruges und Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in unser Gefängniß abzuliefern. Bemerkt wird, daß der 2c. Vogel unter falschen Namen, u. A. Noack, Gedrange, auf ländlichen Mühlen sich zu verdingen pflegt und falsche Atteste von Mühlenmeistern aus Lert bei sich führt. Fehrbellin, den 20. Juli 1883. Könrgliches Amtsgericht. Beschreibung: Alter Mitte 20 Jahre, Größe 1570 m, Statur schlank,

30947 g

I) Der Kanonier, Stellmacher August Nietz, zu⸗ itzt in Trebbin wohnhaft, 2) der Lazarethgehilfe, Wärter Theodor Gustav Schmidtsdorf, zuletzt in Deutsch Wilmersdorf wohnhaft, 3) der Garde—

Kürassier, Knecht Wilbelm Hermann Siewert, zu—

letzt in Franz. Buchholz wohnhaft, werden beschul— digt, als Landwehrmänner ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär behörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen

S. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben wer⸗

den auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. höierselbst auf den 18. September 1883, Mit⸗ tags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗Moahit, Portal III., parterre, Zimmer 33, zur Hauptyerhandlung geladen. Bei unentschul— digtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strasprozeßordnung von den König lichen Bezirks⸗Kommandos zu Bitterfeld vom 9. Juni 1883, zu Teltow vom 12. Juni 1883 und von Bernau vom 22. Juni 1883 ausgestellten Erklärungen ver— urtheilt werden. Berlin, den 4. Juli 1883.

Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts

gerichts II.

lzohas] Ladung. Die unverehelichte Pauline Nehn, geboren am 14. Juli 1868 zu Westerburg, zuletzt in Berlin

wohnhaft, deren Aufenthalt unbekannt ist, und

welcher zur Last gelegt wird, J am 12. März d. Is. zu Friedrichsberg Putz- pulver feilgeboten zu haben, ohne im Besitze des zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein, ; Uebertretung gegen 5§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1875, Ges. S. S. 247, wird guf An— ordnung des Königlichen Amtsgerichts IL hierselbst auf den 18. September 1883, Vormittags 19 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Alt⸗Moabit, Portal III. Parterre, Zinner 33, zur, Hauptver⸗ handlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Aus- bleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 6. Juli 1883.

. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II.

lzs309

Der Schneider Hermann Link, geboren am 29. April 18419 in Siegen, Kreis Siegen, welcher vom 18. August 1871 bis 1. Oktober 1874 beim Infanterie ⸗Regiment Nr. 82 bezw. beim 2. Hannoverschen Ulanen⸗-Regi⸗ ment Nr. 14 gedient hat, zuletzt aufhaltsam zu Ver⸗ den, Kreis Verden, wird beschuldigt, als Wehr mann der Landwehr ohne Erlaubniß ausge— wandert zu sein, Uebertretung gegen 5. 360 Nr. 3

des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnun des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Mitt⸗ woch, den 10. Oktober 1883, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Verden zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 5§. 47? der Strasprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Bremen ausgestell⸗ ten Erklärung verurtheilt werden. Verden, den 21. Juli 1883. Klosner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

30948)

Der Arbeiter Stephan Przadka, z. 3. unbekann⸗ ten Aufenthaltsorts, zuletzt in Ketzin wohnhaft ge⸗ wesen, am 19. November 1859 zu Chorezenin, Kreis Bomst geboren, Ersatz⸗Reservist J. Klasse und noch nicht bestraft, wird beschuldigt, als Ersatz⸗Reservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben,

Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 17. September 1883. Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hier, Linden— straße 54, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnang von dem Königlichen Landwehr-Bezirkskommando zu Aschersleben ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 6. Juli 1883.

Berger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

27716 Nachstesßende Personen: .

I) der Schreibergehilfe Louis Ludewig, zuletzt in Weißstein, am 13. April 1859 zu Nieder -Hermsdorf geboren, 2) der Ernst Hermann Karl Wiesner aus Waldenburg, daselbst am 10. Mai 1860 geboren, 3) der Bäckergesell Carl Oskar Marschalk, zuletzt in Reußendorf, daselbst am 14. April 1881 ge⸗ boren, 4 der Matrose Carl Gustav Alfred Püschel, zuletzt in Nieder⸗Hermsdorf, daselbst am 28. August 1861 geboren, 5) der Schlepper Wilhelm Hermann Gustav Heinzel, zuletzt in Waldenburg, am 26. Februar 1857 zu Altlässig geboren, 6) der Franz gart August Krusche, zuletzt in Reußendorf, da selbst am 17. März 1862 geboren, 7) der Eustav Reinhold Praekelt, zuletzt in Hausdorf, am 20. Sep⸗ tember 1862 in Kynau geboren, 8) der Carl Julius Berger, zuletzt in Berlin, am 6. Oktober 1860 in Zedlitz heide geboren, 9) der Carl Adolf Fieber, am 79. Juni 1860 in Donnerau geboren, 16) der Wil⸗ helm Robert Schiller, zuletzt in Koeppritz, am 23. Juli 1860 in Donnerau geboren, 11) der Postbeamte August Hermann Grützbach, zuletzt in Wüstewolters⸗ dorf, am 14. Januar 1861 in Jauernig geboren. 12) der Cigarrenmacher Sigismund Oskar Tschöltsch, zu⸗ letzt zu Wüstewaltersdorf, daselbst am 17. Juni 1862 geboren, 13) der Ernst Gottlieb Adolf Geisler, zuletzt in Erlenbusch, am 7. Januar 1862 in Alt- wasfer geboren, 14) der Kommis Johann Carl Wil— helm Kretschmer, zuletzt in Nieder⸗Wüstegiersdorf, daselbst am 5. Oktober 1862 geboren, 15) der Gustav Adolf Wilhelm Schäfer, zuletzt in Charlottenbrunn, daselbst am 22. September 1862 geboren, 16) der Kommis Ernst Carl Wilhelm Kretschmer, zuletzt in Nieder ⸗Wüstegiersdorf, daselbst am 7. September 1860 geboren, 17) der Samuel Hürdler, zuletzt in Nieder⸗Wüstegiersdorf, daselbit am 3. September 1860 geboren, werden beschuldigt, als Wehr pflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent— ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen resp. nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 5§. 110 Abs. 1 Nr. 1 Str.“ G. B.

Dieselben werden auf den 15. Oktober 1883, Vormittags 91 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Waldenburg i /S. zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civilvorsitzenden der Ersatzkommis— sion des Kreises Waldenburg über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er— klärung verurtheilt werden.

Waldenburg, den 13. Juni 1883.

Der Staatsanwalt.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

133447 Oeffentliche Zustellung.

Der Altsitzer von Pokrzywnicki zu Gersdorf, ver⸗ reten durch den Rechtsanwalt Gebauer zu Konitz, klagt gegen den Besitzer Franz von Pokrzywnicki aus Gersdorf, jetzt in Amerika, dessen Aufenthalts⸗ ort unbekannt ist, wegen Lieferung rückständiger und laufender Altentheils⸗Prästationen oder Zahlung des Geldwerths derselben mit 196606 70 3 für die Zeit vom 5. Januar 1883 bis 5. Oktober 1883, welches Altentheil für den Kläger auf dessen Lebenszeit von dem Beklagten als Besitzer der Grunostücke Gert, dor, Blatt 5 und Blatt 71. zu enzrichten ist, mit dem Antrage auf Grundtheilung, zur Lieferung in

des Urtheils, und ladet den Beklagten zur münd⸗

lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das König⸗

liche Amtsgerichts zu Konitz, Zimmer Nr. 19, auf den 1 November 1883, Mittags 12 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Konitz, den 23. Juli 1883.

Labes, i. V. des Gerichtsschreibers des Königl. Amtsgerichts. Abtheilung V. 33457 Bekanntmachung.

In Sachen, besreffend das Aufgebot von Hypo—⸗ thekenurkunden und eingetragenen Forderungen pro 1882ñ'83 J. F. 1/82, I. F. 2/81, J. FE. 4182 und J. F. 1/83, hat das Königliche Amtsgericht zu Nieder Wüstegiersdorf durch den Amtsrichter 24 für Recht erkannt,

a

J. ö; das Zweiginstrument über die im Grundbuche von Nr. 2 Reimsbach Abthl. III. Nr. 3 für die Susanne Marie, verwittwete Meckelt, geborne May, zu Ober-Salzbrunn eingetragene, bei der Erbthei⸗ lung den Handfröhner Christian Gottfried Köhler— schen Kindern von Ober-Salzbrunn überwiesene Dar⸗ lehnsforderung von 33 Thlrn. 24 Sgr., bestehend aus einer beglaubigten Abschrift der Schuldurkunde vom 5. Januar 1836, des Hypothekenscheines und der Eintragungsvermerke, sowie dem Zuschreibungs— atteste vom 16. August 1852, .

b. das Hypothekeninstrument über das im Grund- buche von Nr. 31 Reimsbach Abtheilung III. Nr. 3 für die 5 Kinder erster Ehe des Vorbesitzers Walper eingetragene maternum, bestehend aus der Veran= schlagung vom 16. Februar ont. den 1. März 1791 und dem Hypothekenscheine mit dem Ingrossations⸗ vermerke

für kraftlos zu erklären;

II. die Prätendenten der Abthl. 1II. Nr. 6 des Grundbuchs von Nr. 31 Reimsbach mit fünf Pro⸗ zent verzinslichen, für die Kuratelkasse der Gottfried Hoffmann'schen Kinder erster Ehe am 29. Sep— tember 1804 eingetragenen Post von 50 Thlrn.,

III. die unbekannten Berechtigten

a. der Abthl. 1III. Nr. 3 des Grundbuchs von Nr. 23 Lomnitz mit fünf Prozent verzinslichen für die Schulkasse zu Lomnitz am 27. November 1812 eingetragenen Post von 42 Thlrn. 20 Sgr. 66 Pf.,

b. der Abtheilung III. Nr. 4 des Grundbuchs von Nr. 4 Ober ⸗Wüstegiersdorf für die Kuratelmasse der beiden minorennen Geschwister Eckert, Gustav Eduard und Louise Auguste, zu fünf Prozent ver⸗ zinslichen, auf Grund des gerichtlichen Schuldbe⸗ kenntnisses d. d. Fürstenstein, den 30. Dezember 1842 zufolge Verfügung vom 5. Januar 1843 eingetra— genen Post von 28 Thlrn. mütterlichen Erbgelder mit ihren Ansprüchen auf diese Posten auszuschließen,

IT. die Kosten jedes Aufgebots unter gleicher Ver⸗ theilung der Insertionskosten den Antragstellern auf— zuerlegen.

Erler, Amtsrichter.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 17. Juni 1883. Nölting, Gerichtsschreiber.

In Sachen, betreffend das Aufgebot: . (

I) der Cautionsurkunde vom 20. Oktober 1865 nebst Hypothekenbuchs⸗Auszug, aus welcher im Grund⸗ buch von Buke Band 90 Blatt 112 Altheil. III. Nr. 11 für den Ackerwirth Theodor Niggemeyer zu Altenbeken eine Kaution in Höhe von 60 Thlr. mit Zinsen und Kosten ex deer. de 24. Oktober 1865 eingetragen steht;

2) des Erbtheilungsrezesses vom 6. August resp. 20. Oktober 1818 nebst Hypothekenschein, aus welchem im Grundbuch von Schwaney Band 119 Blatt 71 Abtheil. III. Nr. 8:

a. für Franz Anton Sander eine Abfindung von 51 Thlr. 25 Sgr., .

b. für Anna Maria Elisabeth Sander eine solche von 56 Thlr. 25 Sgr.,

ex deer, de 14. Dezember 1844 eingetragen steht;

3) der Schichtungs Urkunde vom 3. Mai resp. 31. Juli 1843 nebst Hypothekenschein, auf Grund deren im Grundbuche von Paderborn Band 68 Blatt 155 Abtheil. III. Nr. 2 für die minderjährige Josefine Meyer zu Paderborn ein Abdikat von 25 Thlr. ex deer. de 9. September 1343 eingetra⸗ gen ist; .

4) der im Grundbuch von Lippspringe Band 2 Blatt 314 ex decr. de 19. Oktober 1821, 9. Ja⸗ nuar 1822 resp. 12. November 1823 eingetragenen Posten; . .

a. Abtheil. III. Nr. 2 200 Thlr. Courant nebst 5 Oso Zinsen für den Domainenadministrator Albert Mantell aus der Obligation vom 11. Mai 1817,

b. Abtheil. III. Nr. 3 500 Thlr. Courant nebst 5 o Zinsen für den Lohgerber Joseph Schumgcher . aus der Obligation vom 10. März 1818,

C. Abtheil. II. Nr. 4 600 Thlr. Cour. nebst 5 oo Zinsen für den Kreissecretair Alexander Brandis aus der Obligation vom 24. August 1819,

d. Abtheil. III. Nr. 5 2009. Thlr. Conv.“

Münze nebst Hoö// Zinsen für die Crassen'sche

133463

Münze nebst 59/0 Zinsen für die Crassen'sche n . aus der Obligation vom 16. Februar g. Abtbeil. III. Nr. S 400 Thlr. Cour. nebst 5 oo Zinsen für den Justiz⸗Commissar Holzapfel aus der Obligation vom 27. Juni 1821, h. Abtheil. III. Nr. 516 Thlr. 5 Sgr. 9 Pf. nebst 50½ Zinsen und Kosten für den Justiz⸗Com⸗ missar Holzapfel aus der Obligation vom 5. No⸗ vember 1823; . 5) der Obligation vom 2. Oktober 1819 nebst Hypothekenschein. aus welcher im Grundbuch von Neuhaus Band 11 Blatt 109 Abtheil. 1II. Nr. 1 für den Kaufmann Ferdinand Heising zu Paderborn ein Darlehn von 1060 Thlr. ex deer. de 7. Mai 1828 eingetragen steht, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Paderborn durch den Amtsgerichtsrath Naendrup

sstr Recht: . Daß alle Diejenigen, welche an die vorstehend sub 42. bis h. incl. näher bezeichneten Posten An⸗ sprüche zu haben glauben, mit denselben aus— zuschließen und die Posten im Grundbuche zu löschen; und daß die sab 1, Ta. und b, 3 und 5 bezeichneten Urkunden für kraftlos zu erklären und die Kosten des Aufgebotsverfahrens den Extrahenten zur Last zu legen.

Paderborn, den 19. Juli 1883. Gerichtsschreiberei II. des Königlichen Amtsgerichts. 33455) Im Ramen des Königs!

In Sachen

betreffend das Aufgebot der Hypothekenantheilspost

von 20 Thlr. in Abtheilung III. Nr. 1 des Grund⸗

stücks Nr. 20 Kreuzenort, eingetragen für die

Kuchelna'er Waisenkasse, .

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Ratibor

durch den Amtsrichter Moecke,

für Recht: J

IN Die Rechtsnachfolger der Hypothekengläubigerin, der erloschenen Kuchelna'er Waisenkasse, werden mit ihren Ansprüchen auf die Hypotheken antheilspost von 20 Thlr. schlesisch, rückständige Terminsgelder, eingetragen aus dem Kaufbriefe vom 10. März 1795 für die Kuchelna'er Waisen⸗ kasse in Gemäßheit des Gerichtsprotokolls vom 21. August 1802 vigore resoluti de dato 25 m. st, n. det... , r,, de,. Grundbesitzer Franz Harazim und dessen Ehe⸗ frau Victoria, geb. Piskalla, gehörigen Grund⸗ stücks Nr. 20 Kreuzenort, ausgeschlossen. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden den Franz und Victoria Harazim'schen Ehe⸗ leuten auferlegt.

Ratibor, den 12. Juli 1883.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI. 33459! Im Namen des Königs!

1) Auf den Antrag der Wittwe Oekonom Joseph Lövelt, Caroline, geb. Essing, zu Gemenwirthe er— 6 das Königliche Amtsgericht zu Borken für Recht:

daß diejenigen der bekannten und unbekannten Eigenthumsprätendenten, welche sich nicht gemeldet haben, mit ihren Eigenthumsansprüchen an den auf— gebotenen Grundstücken Flur 5 Nr. 15, Nr. 10 und Nr. 11 der Katastralgemeinde Borken behufs Ein⸗ tragung der Wittwe Oekonom Joseph Lövelt, Ca⸗ roline, geb. Essing, zu Gemenwirthe als Eigenthü⸗ merin derselben zu präkludiren und denselben mit ibren etwaigen Ansprüchen auf diese Grundstücke ewiges Stillschweigen aufzuerlegen, daß endlich die Kosten der Antragstellerin, beziehentlich dem Joh. Anton Geesing in Rhedebrügge, zur Last zu legen.

zu Borken, als Vormund der minderjährigen Kinder des verstorbenen Postboten Johann Bußmann aus Borken:

daß diejenigen der bekannten und unbekannten Eigenthumsprätendenten, welche fich nicht gemeldet haben, mit ihren Ansprüchen an dem aufgebotenen Grundstücke Flur 1 Nr. 532 der Katastralgemeinde Borken behufs Eintragung der Kinder des verstor⸗ benen Postboten Johann Bußmann zu Borken, als Eigenthümer desselben, zu präkludiren und ihnen mit ihren etwaigen Ansprüchen an dieses ewiges

Still chweigen aufzuerlegen, daß endlich die Kosten

dem Antragsteller zur Last zu legen. ö.

3) Auf den Antrag des Kötters Bernard Leiting zu Horfeld, Kirchsp. Borken:

daß diejenigen der bekannten und unbekannten Eigenthumsprätendenten, welche sich nicht gemeldet haben, mit ihren Ansprüchen an dem aufgebotenen Grundstücke Flur 3 Nr. 7 der Katastralgemeinde Borken behufs. Ein tragung des Bernard Leiting zu Hoxfeld, als Eigentbünerin desselben, zu präkludiren und demselben mit ihren etwaigen Ansprüchen auf dieses Grundftäck ewiges Stillschweigen aufzuerlegen,. 29. endlich die Kosten dem Antragsteller zur Last zu legen.

4) Auf den Antrag des Kaufmanns Hermann Lünenboerg zu Borken:

daß diejenigen der bekannten und unbekannten Cigenthum eprätendenten, welche sich nicht gemeldet haben, mat ihren Ansprüchen an dem aufgebotenen Grund stücke Flur 5 Nr. 183 Katastralgemeinde Bor'en behufs Eintragung des Hermgun Länenborg zu Borken als Eigenthümer des Grundstücks zu

aus der Obligation vom 16. Februar

3. Ahtheil. 1. Nr. 6 . b0b0 Thlr, Coro, Münze für gen Franz Rudolphi zum Kleehofe aut

patura oder Zahlung des Gerdwerths von 196 4 70 8 und auf vorläufige Vollstreckbarkeits erklärung

dem Keufvertrage vom 10. Januar 1820, t, Abtheil. IU. Nr. 7 1009 Thlr. Conv.«

sprüchen an das Grundstück ewiges Stillschw.

aufzuerlegen, daß endlich die Kosten dem S. R

borg zu Last zu stellen. Königliches Ar

2

2) Auf den Antrag des Anstreichers H. Heckmann

Hräkfudiren und denfelben mit ihren etwaigen Ans .

Unen⸗

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