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Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. M 15. Berlin, Dienstag, den 21. August 1883.
5 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die sönigliche Expedition des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich Preußischen Ktaats- Anzeigers:
Deffentlicher Anzeiger.
„Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ˖ Bureaux.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
TNerschiedene Bekanntmachungen.
J. Literarische Anzeigen.
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
= ö ; =
Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32. K
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
ESubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 36619] Oeffentliche Zustellung.
Die Lisette Uhl, geb. Wagner, und deren Ehe— mann Friedr. Uhl von Rothenburg o. d. Thr., Königr. Bayern, vertreten durch Rechtsanwalt Hirschmann in Hall, klagen gegen den mit unbe— kanntem Aufenthalt abwesenden Ziegler Georg Beck von Crailsheim, aus unehel. Vaterschaft, mit dem Antrage, den Beklagten als Vater des von der Mitklägerin Lisette Uhl am 16. August 1862 ge— borenen Kindes, mit Namen Georg Beck zur Be— zahlung von 1400 „S nebst 50, Zins hieraus vom Tag der Klagzustellung an als Ersatz an für dasselbe aufgewendeten Alimenten von dessen Geburt an bis zum zurückgelegten 14. Lebensjahre und Tragung der Prozeßkosten einschließlich der des Arrestver⸗ fahrens zu verurtheilen, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Crailsheim auf
Donnerstag, den 13. Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr. ;
Fun Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Crailsheim, 16. August 1883.
Halmbach, Gerichtsschreiber des Königl. Württ. Amtsgerichts.
Die in Nr. 194 des Reichs ⸗Anzeigers enthaltene öffentliche Zustellung ist dahin zu berichtigen, daß der Beklagte Beck nicht Commis, sondern Ziegler ist.
Crailsheim, 20. August 1883.
Königlich Württ. Amtsgericht. Gerichtsschreiber: Halm bach.
365151 Oeffentliche Zustellung. ö
Dem Johann Klein, Straßenwärter, und dessen gewerbloser Ehefrau Dorothea, geb. Klein, Solidar— schuldner, Beide früher in Fehrbach wohnhaft ge— wesen, dermalen ohne bekannten Wohn- und Auf⸗ enthaltsort abwesend, wird auf Grund Beschlusses des K. Amtégerichts Pirmasens vom 17. August 1883 auszugsweise Folgendes durch öffentliche Zu— stellung bekannt gegeben:
Der Pirmasenser Vorschußverein, eingetragene Ge⸗ nossenschaft, vertreten durch seinen Vorstand Karl Schwarz, Direktor und Kassier, und Joseph Braun als Controleur, Beide in Pirmasens wohnhaft, for⸗ dert hiermit auf den Grund eines durch den K. Notär Wenner in Pirmasens unterm 20. April 1881 zu Fehrbach errichteten Versteigerungsprotakolles die obgenannten solidarschuldnerischen Eheleute Johann Klein und Dorothea, geb. Klein, auf, die ihm in Gemäßheit besagten Versteigerungsprotokolles schul⸗ digen Beträge, nämlich:
1) die an Martini 1881 und denselben Tag 1882 fällig gewesenen zwei ersten Termine des in drei Terminen zahlbaren Haussteigpreises 2c. ad 700 t per Rest mit. d . nebst Zins hieraus vom 29. Dezem—⸗
ber 1882 an zu 50sͤ,
D w en der Grose mitt 6. ferner die Kosten der Grossezustellung nebst derjenigen der Zahlungsaufforderung mit Versteigerungsanzeige incl. Zustellung innerhalb zwei Wochen von der Zustellung an gerechnet zu bezahlen, widrigenfalls das von den Schuldnern acquirirte Anwesen, näm— lich: Plan Nr. 2130 — 5 Dezimalen oder 1 a 0 am Grundfläche, darauf ein Wohnhaus mit Stall, Hof und Garten, gelegen zu Fehrbach hinter Johann
chaefer's Haus neben Jacob Boursier und Peter Schaefer, durch den K. Notär Wenner obgenannt am Donnerstag, den 27. September 1883, Nachmittags 2 Uhr, in der Helfrich'schen Wirthschaft zu Fehrbach im conventionellen Zwangswege wieder versteigert wird, wozu gedachte Eheleute Klein zur Wahrung ihrer Interessen ein— geladen sind. ö
Pirmasens, den 18. August 1883.
Der K. Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts:
Ph. Faber, K. Sekretär.
17211
Aufgebot eines Sparkassenbuchs. Das Auf— gebot des auf den Namen der minorennen Marie Minng Luise Friedrich zu Schoenebeck ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 12291 der Sparkasse des Kreises Calbe über 18 S.. 35 ist von der p. Friedrich, vertreten durch ihren Vormund, den Fabrikarbeiter Kar! Mueller zu Gr. Salze, bean—⸗ tragt worden. Der Inhaber des genannten Spar—⸗ kassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. November 1883, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an demselben anzumelden und es vor zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben auf Antrag erfolgen wird. Calbe a. S., den 4. März 1883. Königliches Amtsgericht. gez. Schul ze.
Ausschlußurtheil.
Im Namen des Königs! . Nachdem im Aufgebotsteimin vom 17. Mai d. J. Niemand erschienen ist, um Rechte an den zum Aufgebot stehenden Urkunden geltend zu machen, wird zu Recht erkannt: Die Hypothekenbriefe zu den Posten
Grundbuch von Friedewald Art. 182 6. Abth. II. Nr. 1 über 1485 „6 mit 5oso Zinsen vom 1. Mai 1876 zahlbar dergestalt, daß 750 S. am 13. Juni 1877 und der Rest in sechs gleichen jährlichen Raten jedesmal am 13. Juni gezahlt wird, eingetragen für Kallmann Katz zu Erdmannrode auf Grund Kaufvertrags dom
13. Juni 1876 am 11. April 1877, und Grundbuch von Herfa Art. 9 Abth. III. Nr. 6 und 9a. Abth. III. Nr. 4 über 1875 mit So /s Zinsen, 19. März. 1874 fünfzig vier Mark mit 5o/g Zinsen seit 12. März 1874, 600 M mit og. Zinsen seit 14. März 1874, 30 „ mit 5o /o Zinsen seit 3. April 1874, 6 4A mit 5b Zinsen seit 3. April 1874, 6 6 mit
36538
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
* Theater- Anzeigen. In der Börsen-
R
Familien- Nachrichten. beilage.
5o/o Zinsen seit 29. April 1874, 135 M mit 5u o Zinsen seit 28. Mai 1874, 203 6 80 43 mit 50/0 Zinsen seit 28. Mai 1874 und die Hälfte von 324 6 mit 5h / a Zinsen seit 4. Sep⸗ tember 1874 und 110 1½6 30 . Prozeßkosten sowie 9 S6 Kosten der Immissionsverfügung und der durch Eintrag ins Grundbuch ent- stehenden Kosten eingetragen für Kallmann Katz zu Erdmannrode auf Grund der Immissions— 3 mn vom 12. Februar 1875 am 1. März 1875, werden für kraftlos erklärt. Die Bildung neuer Urkunden nach Maßgabe der Hypothekeneinträge und der in den Grundakten zu den gedachten Artikeln Fol. 8 bezw. 36 und 37 enthaltenen Grund— aktenexemplare wird angeordnet. Friedewald, den 11. Mai 1883. Königliches Amtsgericht. gez. Wurzer. Wird hiermit veröffentlicht. Friedewald, den 18. August 1883. John, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
36614 Berichtigung. ; In der öffentlichen Zustellung in Nr. 189 dss. Blattes in Sachen D. Beckmann gegen H. Glamann, ist in der 3. Zeile hinter dem Worte klagt, ein— zuschalten im Wechselprozeß“. Hamburg, den 18. August 1883.
O. Mangelsdorff,
Gerichtsschreibergehülfe des Landgerichts.
Verkäufe, Verpachtnngen, Submissionen ꝛre.
late! Bekanntmachung. Der Bedarf an Butter für die beiden Militär⸗ Waisenhäuser zu Potsdam und Pretzsch für die Zeit vom 1. Oktober d. J. bis Ende März 1884, be⸗ stehend in ungefähr für Potsdam 2900 Pfd. Kochbutter, ae,, 120 Tischbutter,
soll im Wege der Submission beschafft werden. Offerten hierauf werden bis zum 4. September d. JIs., Vormittags 19 Uhr, im Geschäftszimmer der Anstalt entgegengenommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Sub mittenten geöffnet. Die daselbst ausgelegten Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in den Offerten als maßgebend anzuerkennen. J
Auswärtige, hinsichtlich ihrer Lieferungsfähigkeit und ihrer Vermögensverhältnisse bier unbekannte Unternehmer haben durch eine beizubringende amt— liche Bescheinigung ihre Qualifikation zur Lieferung nachzuweisen.
Potsdam, den 15. August 1883.
Königliches großes Militär⸗Waisenhans.
36525 Bekanntmachung. .
Am J1. Februar 1884 werden in hiesiger Anstalt die Arbeitskräfte von 40 bis 50 Gefangenen, welche seither mit der Fabrikation von Cigarren beschäftigt waren, disponibel und sollen im Ganzen oder ge— theilt kontraktlich vergeben werden. Kautionsfähige Unternehmer wollen ihre Offerte bis zum 20. Ok. tober 1883 an die unterzeichnete Direktion ein— reichen. Die einzuführenden Arbeiten dürfen in kei⸗ ner Weise der Gesundheit nachtheilig sein. Den Vorzug erhalten Arbeiten, die reialich, möglichst in einer Hand fertig zu stellen sind und keinen zu gro—⸗ ßen Raum beanspruchen. Von der Konkurrenz aus—⸗ geschlossen sind Filzerei, Filzschuhmacherei und Plüsch⸗ weberei, sowie die Fabrikation von Notizbüchern, Etuis und Holzdrechslerei. Lichtenburg, den 15. August 1383. Der Direktor der Königlichen Strafanstalt.
35476
t Eisenbahn Direktionsbezirk Bromberg. Kö⸗ nigliches Eisenbahn⸗Betriebsamt Schneide⸗ mühl. Bekanntmachung. Die im diesseitigen Bezirk angesammelten alten Baumaterialien, als: Eisenschienen, Schmiedeeisen und Gußeisen ꝛc. sollen meistbietend verkauft werden, wozu ein Termin auf Donnerstag, den 309. August er., Vormittags 11 Uhr, in unserm Petriebsbureau, Zimmer Nr. 1], anberaumt worden ist. Offerten mit der Aufschrift „Offerte auf Verkauf alter Eisenmaterialien“ sind uns bis dahin einzureichen. Die bezüglichen Bedingungen liegen in den Stationsbureaus der Ostbahn zu Schneidemühl, Bromberg, Dirschau und Danzig lege Thor aus, und sind außerdem gegen Ein sendung von 50 Kopialien von unserm Bureau⸗ Vorsteher, Herrn Eisenbahnsekretär Behrendt, zu be⸗ ziehen. Schneidemühl, den 4. August 1883. Kö⸗ nigliches Eisenbahn⸗Betriebsamt.
36458 Eisenbahn⸗Direktions⸗Bezirk Erfurt.
Die auf 6069 M 60 4 veranschlagte Ausführung der Wasser⸗Zu⸗ und Ableitung auf Bahnhof Wei⸗ mar, soll im Wege der öffentlichen Submission ver⸗ geben werden, und ist hierzu Termin auf Mitt⸗ woch, den 29. August, Vormittags 11 Uhr, im Betriebf'amtsgebäude hier angesetzt. t
Die Bedingungen, der Kostenanschlag und die Zeichnungen liegen in unserem technischen Bureau (Zimmer 8) zur Einsicht aus und können erstere nebst Offertenformular gegen Erlegung von 9.5 3 be⸗ zogen werden.
Erfurt, den 17. August 1883.
stönigliches Eisenbahn⸗Betriebs Amt.
36454] Bekanntmachung. .
Die Lieferung: 1) einer Drehbank, 2) einer Schraubenschneidemaschine, 3) einer Shapingmaschine, für die Königliche Steinkohlengrube Camphausen, soll im Submissionswege vergeben werden. Liefe⸗
Bedingungen gegründet und mit entsprechender Auf⸗ schrift versehen sein müssen, bis Montag, den 109. September d. J., Vormittags 11 Uhr, portofrei auf unserem Bureau einreichen. Die Lieferungsbedingungen können bei uns eingesehen oder gegen Erstattung von 1 M abschriftlich be—⸗ zogen werden. Grube Dudweiler b. Saarbr., I7. Auguft 1883. Königliche Berginspektion IV.
36611] Submission auf Roggenlieferung. Wir beabsichtigen, für das Königliche Harz⸗Korn— magazin in Osterode ein Quantum von 1410000 kg Roggen, welches in der Zeit vom 1. Oktober d. J. bis Ende März 1884 in monatlichen Posten von 235000 kg zu liefern ist, zu festem Preise im Wege der Submission anzukaufen. Versiegelte Offerten, mit der Aufschrift „Roggenlieferung“ ver⸗ sehen, sind bis Mittwoch, den 19. September d. J., Vormittags 10 Uhr, an unseren Kommis- sar, den Bergwerks⸗Direktor Wöltge zu Zellerfeld, kostenfrei einzusenden, zu welcher Stunde die Eröff— nung derselben im Geschäftslokale der Königlichen Bergfaktorei zu Zellerfeld in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird. Die näheren Bedingungen können von dem genannten Kommissar gegen Einsendung von 40 Kopialien bezogen werden. Clausthal, den 17. August 1883. Königliches Ober⸗Bergamt.
2365761 Cottbus / Großenhainer Eisenbahn ⸗Gesellschaft.
2 Unter Bezugnahme auf die * Bekanntmachung vom ]7. Juli 1882, betreffend den Umtausch
nd Prioritäts⸗Stamm-Aktien
der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn⸗Gesellschaft, wird die Frist, innerhalb welcher diese Aktien nach Maßgabe des Vertrages vom 14. November 1881, betreffend den Uebergang des Cottbus-Großenhainer Eisenbahn-Unternehmens auf den Staat — G. S. für 1882 S. 73 ff. — zum Umtausch gegen Staats⸗ schuldverschreibungen der vierprozentigen, konsolidir⸗
ten Anleihe einzureichen sind, bis ultimo Dezember 1883 mit der Maßgabe verlängert, daß eine weitere Fristverlängerung nicht erfolgen wird, und die In⸗ haber der bis zu diesem Zeitpunkte nicht präsentirten Attien den Anspruch auf den Umtausch derselben gegen Staatsschuldverschreibungen verlieren. Auf diejenigen Aktien, welche bis ult. Dezember 1883 nicht konvertirt sein werden, wird die Rente von 3 bejw. 5 Prozent nur bis zum Eintritt der Liquidation der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn— Gesellschaft zur Zahlung gelangen. Im Liquidations⸗ verfahren wird von dem vom Staate vertragsmäßig zu entrichtenden Kaufpreise von 12 000000 M auf jede Stamm ⸗Aktie im Nominalbetrage von 300 M0 ein Antheil von 150 „S, auf jede Prioritäts⸗ Stamm-Aktie à 600 S ein Antheil von 600 MM entfallen, während beim Umtausche für jede Stamm- Aktie Staatsschuldverschreibungen der vierprozentigen, konsolidirten Anleihe im Nominalbetrage von 225 A6 und für jede Prioritäts⸗Stamm ⸗Aktie Stgatsschuld⸗ verschreibungen im Nominalbetrage von 750 „6 ge⸗ währt werden. Berlin, den. 18. August 1883. Königliche Eisenbahn ˖ Direktion.
Verschiedene Bekanntmachungen.
32808
Seitens der hiesigen städtischen Behörden ist die Anstellung eines zweiten Stadtschulraths mit einem Anfangsgehalte von 4800 „ beschlossen.
Bewerber um diese Stelle, welche etweder als Philologen die facultas docendi für die oberen Klassen erworben oder nach Absolvirung der theolo— gischen Universitäts⸗Studien das Rektorats-Examen bestanden haben, werden ersucht, ihre desfallsige Meldung unter Beifügung ihrer Zeugnisse dem unterzeichneten Vorsitzenden der Stadtverordneten⸗ versammlung, General- Direktor Listemann, bis zum 15. September d. J. zugehen zu lassen.
Eine genaue Kenntniß des Volksschulwesens und des Verwaltungsfaches ist erwünscht.
Magdeburg, den 17. Juli 1883.
Die Stadtverordneten⸗Bersammlung. Listemann.
36445
Unter⸗Elhe'sche Eisenhahn⸗Gesellschaft.
Activa. . Einlagen (m 1558 687,24 Bau ˖ Capital . 18 2000090, 90 Grunderwerb. 2220 00,00 Betriebsmittel,
Einrichtung
des Betriebes
und sonstige
1 1
Baukosten
23 361 602
Magazin ⸗Bestndee ... 100506 Preußische Staats⸗ J
anleihe nominell
S 50 000 à 105 Mυ/ 53 625,00 Werthpapiere von
Beamten
.
Cautionen
.. 27 672,40
81 297 rg gi o⸗
Conto⸗Gorrents⸗Debitoren .
Bilanz am 38. März 1883.
Actien ˖ Capital 20 000 Actien Litt. A.
Cautions Deponaten.
Gan nnn, 2 67542
Passiva. t. 85 à 500 Sp,, . 10 000 00000 20 000 Actien Litt. B. à 500 M, 1990000009 666 ctien Titt. G. . „0G M 3 65 G66 6 Reservefonds einschließlich 23 500, 00. Einlage für das Rechnungsjahr 1382/3 33 03709 Erneuerungsfonds einschließlich
77 681,85 Ss Einlage für das
Rechnungsjabr 1882/5... 125 93472 r s 143 33 , 48518 Kranken- und Unterstützungs-Kasse n. 353 35 ö 16 24971 Diverse Creditoren 1235 358 47 Betriebs ⸗Conto: Ii
Einnahmen 601 046,34 Hierzu eberschuß 16 vom vorigen Jahr 2 749,45 603 795,ů79
ab: Ausgaben 402 785,07
/ Bleibt ÜUeberschuß 201 01072
Nd r rr Js Harburg, den 21. Irni 1883.
To 77; 73
Die Direction. A. Becks.
ö Vergleichende Uebersicht der Jreguenz un
I3b5 23] Oberlausitzer Eisenbahn.
d Einnahmen pro Monat Juli 1883,82.
Für Personen Ein
nahme nahme Zahl. 4. To. 6 (6
Für Güter Extra⸗ . Summa. Ein⸗ Ein nahme
S Provisor. . Ermitte⸗
bis ultimo Juli lungen
Person.⸗ 34 pro Juli zahl. zahl. Il. Hf.
1883 prop. . 24 357 28 822 20 315 93 845 35⸗75 1882 definitiv 23 434 37 677 135 655 36 875 6 600
144 4235 141 88 399 344 125 243 139123 111183 5903 1671 61540
mehr. 923 1145 6660 56970 weniger! — — — Erfurt, den 15. August 1883.
1883
ö ,, Königliche Eisenbahn⸗-Direktion.
5 302 30 ür. 306 1777 64762
36577) Berlin ⸗Anhaltische Eisenbahn.
Auf Grund des 5. 3. des Vertrages, betreffend den Uebergang des Berlin ⸗Anxhaltischen Eisenbahn⸗ Unternehmens auf den Staat vom 8. März 1882 werden die Aktionäre der Berlin ⸗Anhaltischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft zu der am
Sonnabend, den 29. September er., Vor⸗ geh 10 Uhr, im großen Saale des ofs⸗Gebäudes zu Berlin — Aska⸗ nischer Platz 6 — stattfindenden diesjährigen ordentlichen General⸗ versammlung hiermit eingeladen. Nach 5. 28 des Gesellschaftsstatuts sind die Aktien nebst einem nach den verschiedenen Kategorien geordneten, vom In⸗ haber unterschriebenen Verzeichnisse, oder die über solche Aktien von der Reichsbank gusgestellten Depot⸗ scheine am 26., 27. oder 28. September in den Stunden von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nach— mittags in der Königlichen Eisenbahn⸗Betriebskasse am Askanischen Platz 5 in Berlin gegen Empfang—⸗ nahme einer Bescheinigung, welche zugleich als Ein⸗ n zur Generalversammlung dient, nieder zu egen.
Die Vertreter stimmberechtigter Aktionäre, welche statutenmäßig Mitglieder der Gesellschaft sein müs⸗ sen, haben ihre beglaubigten Voll machten ebenfalls in den vorbezeichneten Tagen in der genannten Kasse niederzulegen. . .
Die deponirten Aktien bezw. Depotscheine werden
o/ Zinsen seit 15. April 1874, 42 M mit
rungslustige wollen ihre Offerten, welche auf die
vom 1. Oktober er. ab während der Geschäftsstunden
gegen Aushändigung der darüber ausgestellten Be⸗ scheinigungen zurückgegeben. Zweck der Generalversammlung ist: 1) Ertheilung summarischer Auskunft über, die allgemeinen Ergebnisse des Betriebes Seitens der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion, 27) Vornahme der Wahlen der Mitglieder des Verwaltungsrathẽe. . 3) Berathung und Beschlußfaffung über etwaige gemäß §. 32 des Statutes gestellte Anträge von Aktionären. Erfurt, den 18. August 1883. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
10184
! Die „Allg. Bäcker⸗ n. Konditor ⸗Zeitung“ in Stuttgart, ein bedeutendes illustrirtes offüielles Genossenschaftsorgan für die deutschen Fachgenossen, 3. Jahrgang, kostet nur 2 „6 vierteljährlich. Er⸗
Petitzeile, sind inn der Regel sehr wirksam. Udo Beckert in Stuttgart.
scheint wöchentlich einmal. Anzeigen, W 3 die
— Reda / teur: J. V.: Siemenroth. Berlinm⸗ Verlag der 16 . Ke? sel)
Druck: W. Elsner.
Drei Beilager.
leinschließlich Börsen · Beilage).
Der Inhalt dieser Beilage in welcher auch die im 8. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877 vorgeschriebenen B
vom 309. November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Modellen ekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
Eentral⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. au. 165)
Das Central - Handels ⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, für Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats—
Anzeigers, 8Ww., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
Das Central⸗ Handels -Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das Abonnement beträgt 1 0 50 Z. für das Vierteliahr. — Einzelne Nummern kosten 20 3. — Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 5.
Aus dem Jahresberichte der Handels— kammer zu Posen für 1882 theilen wir fol— gende Einzelheiten mit: Die Getreideernte der Pro—⸗ vinz genügte in Bezug auf Quantität, ließ aber an Qualität viel zu wünschen übrig. Die Zufuhr an Cerealien nach Posen hat sich etmas gehoben. Die Hopfenernte ergab befriedigende Resultate, da in 1882 der Hopfen nach Qualität und Quantität besser als in irgend einem der übrigen Hopfendistrikte Europas ausfiel. Es wurden in 1882 auf 1632 ha Hopfen angebaut (gegen 1459 in 1881), von welchen über 20 090 Ctr. geerntet wurden. Von den Bahnhöfen des Buker Kreises kamen ca. 23 477 Ctr. Hopfen zur Versendung. Der Verkauf des Produkts voll— zog sich zu außergewöhnlich hohen Preisen und der Gesammterlös fuͤr den in der Provinz Posen in 1882 erzielten Hopfen wird auf ca. 8 Millionen Mark veranschlagt. 36 063 Schock wurden auf Stangen und 48 207 Schock auf Gerüst gebaut. Als ein besonderer Vorzug der Hopfenkultur darf gerühmt werden, daß sie ein Kleingewerbe bildet, welches als solches dem Großbetriebe überlegen ist. Die Geldsumme, welche die Ernte des Jahres 1882 den posener Hopfen— bauern brachte, vertheilt sich auf eine große Zahl fleißiger Hände. — Die Tabackbranche hält die geschäftliche Lage des verflossenen Jahres nicht für eine zufriedenstellende. Die Zahl der Tabackpflanzen belief sich in 1382 auf 7157 (7644 im Vorjahr), welche auf 10 188,8g a (gegen 15 197,34 a in 1881) an gebaut wurden. Dieselben lieferten einen Ertrag von 139 564,58 kg (gegen 249 732,A75 kg in 1881) in dachreifem, getrockneten Zustande. An Taback steuer wurde im Etatjahr 1882‚'83 im Bereich der Provinzialsteuerdirektion vereinnahmt 39 228,50 M (gegen 57 543,58 SM im Vorjahr); die Steuer von Tabacksurrogaten betrug 2451,15 ις, die Einnahmen an Zoll für Taback 112 535.50 M. (gegen 73 350,50 66 im Vorjahr). — In Betreff des Holzhandels sind keine wesentlichen Momente im Berichtsjahre eingetreten, welche auf den Gang des Geschäfts von anregendem Einfluß gewesen wären. Aus Polen gingen in 1882 auf der Warthe 519 Flöße ein; in Obornik und Schwerin a./W. Passirten 655 bezw. 620 Flöße; von der Brahe in den Bromberger Kanal wurden 34769 Flöße eingeführt. — Der Viehhandel hat im Ganzen gute Erfolge aufzuwei⸗ sen. Das Geschäft in Hammeln zur Zucht und Mast, wie in fetter Wagre, war während des ganzen Jahres lebhaft und gewinnbringend; es fand ein lohnender Export nach Fraukreich, den Niederlanden und England statt. Ebenso war das Geschäft in Schweinen ein bedeutendes. — Die Lederpreise blie— ben, von kleinen Schwankungen abgesehen, ziemlich stabil; die Produzenten klagen über zu billigen Ver kauf der gegerbten Häute; doch steht zu erwarten, daß sich in den Preisen für rohe und denen des fertigen Leders ein befriedigender Ausgleich alsbald vollziehen wird. — Das Wollgeschäft verlief nicht befriedigend, da die Preise trotz der starken Beschäftigung der Fabriken ziemlich gedrückt blieben. Auf dem Woll⸗ markt in Posen trafen 17448 Ctr. ein, welche bei einem Preisaufschlag von 3—12 16 gegenüber den Notirungen in 1881 schnell geräumt wurden. Von diesem Aufschlage profitirten am meisten die mittelfeinen Sorten. Ein größeres Geschäft fand in ungewaschenen Wollen statt, welche 5—6 60 höher notirten als im Vorjahr. — In Folge der zunehmenden Verwendung von Talg für die an Umfang gewinnende Kunstbutterfabrikation stiegen die Preise für diesen Artikel um ca. 20 M pro 100 Rg gegen die Notirungen des Vorjahres. — Das zur Verarbeitung gelangte Quantum an Knochen wird auf 80- 90 000 Ftr. geschätzt; dieselben wurden aus der Provinz, aus Pmmern, der Mark, West- und Ostpreußen bezogen. — Die Braunkohlenindustrie der Provinz Posen hat in 1882 bei konstant ge— bliebenen Preisen einen Rückgang in der Förderung zu verzeichnen. Es standen 7 Braunkohlenwerke (6 in 1881) im Betrieb, welche 25777 t förderten gegen 28 63 t im Vorjahr. Die Gesammt— produktion hatte einen Werth von 91 554 01. gegen 101 644 gυ, in, 1881. Auf einer Grube, kons. Moltke bei Crone a. d. Brabe, wurden Briquettes fabrizirt; dieselbe erzielte einen Absatz von 731 t gegen 1254 t im Vorjahr. Die mittlere Belegschaft belief sich auf 191 Per—⸗ sonen; der durchschnittliche Lohn betrug für 10 bis 12stündige Schicht 1,44 S gegen 1,40 M in 1881 und 1,36 in 1880, so 4 ein langsamer aber steter Fortschritt in der Aufbesserung der wirthschaftlichen Lage des Arbeiters nicht zu verkennen ist. Außerdem waren auf den Braunkohlengruben 9 Dampfma— schinen mit 113 Pferdekräften in Betrieb. — Die Produktion und der Absatz des Steinfalzbergwerk Inowrazlaw stieg von 50 25 t in 188 auf 54198 t in 1889 mit einem Werth von Jog M pro Tonne gegen 5,0 ½ im Vorjahr. Das gewonnene, Steinsalz fand nach Polen und dem übrigen zdußland (blanken Äbsatzz; dasselbe ift bereits bis einige Werst vor Si. Peiersburg vor. gedrungen. Die Zahl der AÄrbeiler betrug 207 mit inem Durchschniftslohn bei 8. 16 stündiger Schicht Bon h6 - gegen 3 4 in 1881 und 176 6 in 1830. Es ist also auch hier eine allmälige Auf besserung des Arbeitslohnes zu konstatiren. Im Betrieb waren 8 Dampfmaschnen mit 462 Pferde- fräften. Von der Königlichen Saline wurden in 1882 produzirt: 20 9860 * Siedesalz, 281 t Pfannen⸗ stein, It. Mutterlaugensals und 76 cbm Mutter lauge; Das Absatzgebiet erstreckte fich hauptsächlich auf Polen und Lifthauen, fowie auf kleinere Theile der Provinzen Posen, Oft. und Westpreußen. Die 3 der beschäftigten Perfonen betrug 111. —
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aber gegen Ende desselben zu einer Einschränkung des Betriebes genöthigt, da ein ausgedehnteres Ab⸗ satzgebiet ermäßigtere Frachttarife erfordert. Die mit dem 1. April d. J. erfolgte Einführung der Staatsbahntaxen für den Lokalverkehr der Märkisch⸗Posener Bahn hat für den Ver— sandt von Ziegeln erfreuliche Frachtermäßigungen mir sich gebracht. — Die guten Ernteaussichten im Frühjahr 1882 haben das Gedeihen der Ma— schinenbranche günstig beeinflußt. Der Absatz in der Provinz war ein lebhafter; ebenso war der Export landwirthschaftlicher Maschinen nach Rußland und speziell Pole ausgedehnter als im Vorjahre. — Die Kupferwaarenfabrikation mußte sich im Allge⸗ meinen mit einem mäßigen Erfolge begnügen, nur für Brennereiarbeiten machte sich eine leb— bafte Nachfrage geltend. — Die Produktion von Rübél ist in Folge der abnehmenden Anpflanzungen von Raps und Rübsen im Rückgang begriffen; doch wird Rüböl trotz der wachsenden Konkurrenz der Mineralöle noch in hervorragendem Maße als Schmieröl 9 — In der Droguen und Chemi— kalienbranche ist mäßiges Fortschreiten zu konsta— tiren. Für chemische Düngemittel ist eine Auf— besserung der Preise eingetreten. Die hiesigen Fabriken deckten ihren Bedarf an Rohstoffen durch Bezüge aus Deutschland, Oesterreich⸗Ungarn, Ruß⸗ land, England, Norwegen, Nordamerika und West— indien. Der Absatz hat an Umfang gewonnen. — Im Etatsjahre 1882/83 bestanden in der Provinz Posen 430 Spiritusbrennereien (gegen 422 in 1881/82), welche 53 000 000 1 à 1090 0½ fabrizirten (gegen 55 900000 1 in 1881182). Der Ertrag der Branntweinsteuer belief sich auf 8 921 963 4 Als Materialien sind verbraucht worden 38 955 340 kg Getreide und andere mehlige Stoffe, 512 550 449 kg Kartoffeln, 11 136 1 Honig wasser, 46101 Fenchel und 412 1 Kirschen. In das Ausland resp. in die nicht zur Steuergemein— schaft gehörigen Staaten des Zollvereins sind gegen Rückerstattung der Steuer 639 091 368 Literprozente Branntwein ausgeführt und dafür an Bonifikation 1023290, 50 ½υVé bewilligt worden. Es wurden 24249039 Literprozente denaturirt und dafür 38 826,89 „Sͤa bonifizirt. Für zu entrich⸗ tende Branntweinsteuer wurden 3617 846 M. in Bonifikationsanerkenntnissen für ausgeführten Branntwein und 135078 „ in solchen für denatu— rirten Branntwein in Zahlung genommen. — In größerem Umfange ist die Spritfabrikation in der Stadt Posen vertreten. Die dortigen Etablissements verarbeiten jährlich ein Quantum von ea. 16 Mil⸗ lionen Liter Spiritus à 1009, im Werthe von 8 — 9 Millionen Mark. In den ersten 5 Monaten fanden die Spritfabriken ausreichenden Absatz bei zufriedenstellendem Preise; das Jahr gestaltete sich dagegen zum Schluß in Bezug auf Nachfrage so— wohl wie auf Gewinn weniger zufriedenstellend. Die Ergebnisse des Destillationsgeschäfts sind im Berichtsjahre keine wesentlich vortheilbafteren ge— wesen als die des Vorjahres. Die Preise der Roh materialien, Spiritus und Zucker, waren beim Be— ginn des Jahres niedrig und hatten eine Ermäßigung der Fabrikatpreise zur Folge; als späterhin Lie Spi⸗ rituspreise in die Höhe gingen, wurde das Destilla— tionsgeschäft natürlich schwieriger. Die Posener Liqueurfabrikation findet für ihre Artikel an den großen Märkten steigenden Absatz und gewinnt der französischen Konkurrenz immer mehr Boden ab. — Der Begehr nach Kirschsaft war im Inlande wie für Exportzwecke ein sehr lebhafter. Die Produktion von Sauerkirschen in der Provinz Posen hat in den letzten Jahren mit dem Steigen des Konsums von Kirschsaft nicht Stand halten können. — Der Hauptabnehmer des Fabrikats war Amerika. — Im Etatsjahre 1882/‚83 waren 162 Brauereien im Betrieb, von denen 124 obergähriges und 38 untergähriges Bier produzirten. Die Menge des gewonnenen Bieres betrug 221 680 hl ober- gähriges (197 996 hl im Vorjahr) und 159 232 hl untergähriges (gegen 147 528 hl im Vorjahr). Der Gesammtumschlag belief sich also auf 380 912 hl gegen 345 524 hl im Vorjahr. An Materialien sind verbraucht worden 5 992 409,55 kg geschrotetes Gerstenmalz, 766 787,50 kg geschrotetes Weizenmalz. 200,00 Kk Reis, Sod6 kg Zucker, 15 029,50 kg Syrup und 1571420 kg sonstige Malzsurrogate, wofür an Steuer 273 636,52 S aufgekommen sind. An Eingangszoll für Bier sind 1846,70 MS einge⸗ nommen worden und an Uebergangsabgabe für aus Bayern eingeführtes Bier 7087, 90 SV — Das Mühlengeschäft zeigte anfänglich einen schleppenden Gang bei gedrückten Preifen. Eine erfreuliche Besserung trat mit der zweiten Hälfte des Jahres ein. Die Nachfrage wurde um so lebhafter, als die Versorgung mit Fabrikaten aus, der alten Kreszenz gewünscht wurde. Die Preise stiegen in Folge dessen bis Mitte August schnell in die Höhe, und gingen dann wieder langsam zurück. Die Müllerei konnte also in der zweiten Jahreshälfte das Geschäft mit gutem Nutzen betreiben. Besonders umfangreich war der Export von Weizenmehl nach Sachsen und Bavern. — Die Rübenzuckerfabrikation hat sich so gehoben, daß sie die Nachbarprovinzen Preußen, Pommern und Brandenburg überragt. In der Campagne 188283 haben vier neue Fabriken ihren Betrieb eröffnet, so daß im Ganzen 12 Etablisse⸗ ments in Thätigkeit waren. Das verarbeitete Rüben— quantum bezifferte sich auf 392 886 800 kg, die ent⸗ richtete Steuer auf 6 286 189,10 M6. E86 wurden an. Bonifikation für ausgeführten Rübenzucker 295.3609, 20 1 gewährt. Von den 12 Fabriken be⸗ schränken sich 9 auf die Herstellung von Roh—
e Ziegeleien befanden sich bis zur Mitte des Be⸗ richtssahres in reger Thätigkeit; dieselben sahen fich!
zucker; drei fabriziren außer Rohzucker auch weißen Zucker. Die Produktion des letzteren
beläuft sich auf 50 - 60 000 Ctr. und findet in der Provinz und in der Mark Absatz, während die über—⸗ wiegende Quote des gewonnenen Rohzuckers über Stettin und Danzig zum Export gelangt, und zwar größtentheils nach England. — Die Lage der Manu— fakturwaarenbranche ist ziemlich unverändert ge⸗ blieben. Für baumwollene Gewebe machte sich eine geringe Preiserhöhung bemerkbar; leinene und halb— leinene Fabrikate blieben dagegen der Bewegung fern und erfuhren keine wesentliche Preissteigerung. Wollene und halbwollene Fabrikate fanden willig Nehmer. Der Bedarf an Kunstwollstoffen wird durch die im Inlande bestehenden Etablissements gedeckt; die früher dominirenden englischen Fabrikate sind vollständig verdrängt. Es ist erfreulich zu be— merken, daß die Neigung des Publikums, besseren Qualitäten sich zuzuwenden, Fortschritte macht. Das an Bedeutung immer mehr zunehmende Konfektion geschäft verlief befriedigend.
Das Möbelgeschäft hal eine kleine Besserung er— fahren. Für den Lokalbedarf fand ein größerer Um— satz an Renaissancemöbeln statt; die einfachen, in geringer Qualität massenhaft produzirten Waaren gingen meist in die Provinz und nach Schlesien. Umfangreiche Ordres auf einfache, gediegen gearbei⸗ tete Möbel trafen für den Export nach uͤberseeischen Ländern ein. — In der Faßböttcherei trat für Spiritus und Spritgebinde eine überaus lebhafte Nachfrage ein, welcher die Fabrikation kaum genügen konnte. Dieser lebhafte Geschäftsgang ließ aber beim Beginn der neuen Brenneampagne nach. — Die Konkurrenz im Buchdruckergewerbe ist noch immer sehr stark. Es wurden am Platze 128 Buchdrucker— gehülfen und 63 Lehrlinge beschäftigt. — Die städtische Sparkasse in Posen hatte als Einlagen— bestand 2 528 375,47 6 zu übernehmen; die neuen Ein⸗ lagen in 1882/83 betrugen 1131 317,89 6, die Zinsen 82 561,23 ½ ; die Gesammtsumme belief sich also auf 3 742 254,59 M66, von denen 873 945,22 MS zurückbezahlt wurden. Der Bestand der Einlagen am Schluß des Etats jahres betrug also 2868 309, 37 M. Die Zahl der Sparkassenbücher belief sich auf 12707.
Die am 6. Dezember 1882 eröffnete Pfennigspar⸗
kasse hat bis zum 31. März 1883 42760 Stck. Sparmarken à 10 8 ausgegeben; davon sind 27 000 Stck. wieder eingelöst worden. — Die För⸗ derung der städtischen Wasserwerke betrug 16020 475 cbm. Der stärkste Konsum fand am 21. Juli 1882 mit 4389 ebm statt. In der Gasanstalt wurden im Etatsjahr 2064 642 cbm Gas produzirt; den größten Gasverhrauch wies der 16. Dezember 1882 mit 19032 ebm auf.
Der Jahresbericht der Handelskammer zu Lauban für das Jahr 1882 konstatirt, daß die Lage von Handel und Industrie, welche in den vor— vergangenen Jahren eine außerordentlich schwierige und gedrückte war, sich im Jahre 1882 um Einiges gebessert habe, so daß wohl anzunehmen sei, daß eine annäbernde entsprechende Verzinsung der ange— legten Kapitalien stattgefunden habe. Ausnahmen seien natürlich auch hierbei vorgekommen. Bei der Industrie ist nach dem Bericht der Grund für diese Besserung 1 in dem Umstande zu suchen, daß der niedrige Preisstand der Rohprodukte und Halbfabrikate, welcher seit Jahren eingetreten und der in der Industrie große Verluste an den Lägern brachte, nun überwunden war, der Absatz erleichtert wurde und damit ein regelmäßiger Ver— dienst eintrat. Der Handel hatte sich vordem in günstigerer Lage befunden, da derselbe im Stande ist, schneller derartigen Koniunkturen auszuweichen, indem er beim Einkauf anhält, oder den Verkauf, wenn auch mit kleinem Verlust, erzwingt, während der Fabrikant für Arbeitsmaterial zur Beschäftigung seiner Arbeiter sorgen muß und die Tonjunktur⸗ verluste voll zu tragen hat. Somit hat eine Besse—⸗ rung in der Fabrikation und Industrie nicht der— artig Statt gehabt, daß eine durchgreisende Er— höhung der Löhne möglich gewesen wäre; doch sind die Löhne bei der Billigkeit aller zum Unterhalt nothwendigen Produkte auskömmlich und der Be= richt kann die gewisse Hoffnung aussprechen, daß eine Verschlechterung der Löhne in nächster Zeit nicht eintreten werde, sondern eher eine Verbesserung zu erwarten sei.
Die Wirkungen des neuen Zolltarifs haben die Situation in dem Bezirk der Handelskammer zu Lauban verbessert, und werden es auch noch weiter thun, doch ist, wie der Bericht hervorhebt, hierbei nicht zu verschweigen, daß im Allgemeinen der Wunsch vorhanden ist, daß die Tarife jetzt nicht geändert werden möchten, wenn nicht zwingende, etwa vom Auslande herrorgerufene Umstände dies erforderten. Man wünscht Ruhe und Stabilität auf diesem Gebiet, damit nicht neu getroffene Ein richtungen oder Vergrößerungen im Betriebe von Fabriken durch Veränderungen im Zolltarif un⸗ rentabel gemacht werden, und jede Neigung, Kapi— talien in der Industrie anzulegen, verleidet wird.
Nach dem Bericht von 1881 waren im Bezirk der Handelskammer zu Lauban 5612 Handwebstuͤhle im Gange; das dem Bericht von 1883 anliegende Ver⸗ zeichniß weist 6094 Handwebstühle, somit eine Ver— mehrung von 482 Stühlen nach, welche zum über⸗ wiegend größeren Theil auf den Laubaner Landkreis kommen. Die Ahnahme von 126 Stühlen im Jahre 1881, die ihren Grund in dem milden Winter hatte, welcher zur Zeit der Aufnahme noch viele Weber von den Stühlen fern hielt, ist dadurck im Jahre 1882 weit überholt. Die Barthätigkeit war eine geringe, und bewegte sich nur in den Grenzen noth⸗ wendiger Reparatur · und Erneuerungsbauten. In Be⸗ treff des Volkswirthschaftsrathes sagt der Be⸗ richt wörtlich: Daß die Erweiterung des preußischen
Volkswirthschaftsrathes zu einem deut- schen gescheitert, ja selbst der preußische Volks⸗ wirthschaftsrath durch das Abgeordnetenhaus in Frage gestellt ist. bedauern wir. Seit Jahrzenten haben Handel und Industrie nach einer Vertretung gestrebt, welche von der Königlichen Staatsregierung in bestimmten Fragen zu Rathe gezogen werden soll, und wir glauben, mit einem gewissen Rechte. Daß dabei das Ansehen der Landesvertretungen lei⸗ den könnte, wie es von den Gegnern des Volks— wirthsschaftsrathes behauptet wird, vermögen wir nicht zu erkennen, da die möglichste Klarstellung unserer volkswirthschaftlichen Interessen, deren Be—⸗ leuchtung von allen Seiten bei der hohen Wichtigkeit derselben nöthig ist, und ein Gutachten, welches die Königl. Regierung von den zunächst Betheiligten erhält und den Häͤusern des Landtages mit zur Berathung und Belchiußfassung vorlegt, unmöglich das Ansehen dieser Körperschaften beeinträchtigen kann. Wir glauben daher, daß der gesammte Handel und die Industrie ein Recht zur Anhörung haben, und daß sowohl Arbeiter als Arbeitgeber, Kleingewerbe und Großindustrie, sowie der Handel und die Land⸗ wirthschaft durch Austausch ihrer Wünsche und In teressen in gemeinschaftlichen Sitzungen der König— lichen Regierung ein Bild von dem wirklichen Stand der Sache geben und erkennen lassen, wo der Schwer⸗ punkt der Cern gn. bei einer Angelegenheit liegt. Wenn behauptet wird, die Königliche Regierung solle in jedem Falle, in welchem sie Rath braucht, oder er ihr erwünscht ist, eine Enquete berufen, so sind wir entgegengesetzter Meinung. Bei Enque⸗ ten ad hoc liegt die Gefahr nahe, daß Personen berufen werden, die der Meinung der König— lichen Staatsregierung nahe stehen, oder solche, die nur in der fraglichen Branche beschäftigt sind und sich selbstverständlich nur auf dem Gebiete des per⸗— sönlichen Interesses bei Beurtheilung der Frage be— wegen. Da die Mitglieder des Volkswirthschafts⸗ rathes auf 5 Jahre berufen sind, so ist es nicht möglich, auf so lange Zeit hinaus vorauszusehen, welche Angelegenheiten zur Berathung kommen wer⸗ den, und die Königliche Staatsregierung ist nicht in der Lage, aus den aus den Präsentationswahlen der Handelt kammern hervorgegangenen Personen nur die für alle in diesem Zeitraum zur Erledigung kommenden Vorlagen mit ihren Ansichten überein⸗ stimmende Mitglieder zu wählen. Eine Präsen⸗ tationswahl ist aber bei den von den Handelskammern Gewählten nöthig, damit die Berufenen sich möglichst aus allen Branchen des Handels und der Industrie zusammensetzen, und darnach aus den Präsentirten die Auswahl getroffen werde. Wenn nun die land wirthschaftlichen Vereine die aus diesen Kreisen zu entsendenden Mitglieder wählen, und die zukünftigen Gewerbekammern, wie solche bereits in Sachsen bestehen, die aus dem Gewerbe zu stellenden Mit— glieder ernennen, so würde nur für die Mit— glieder aus dem Arbeiterstande noch ein Wahlmodus zu suchen sein, und sämmtliche Mitglieder sind durch Wahlen aus den betheiligten Kreisen hervorgegangen. Wir würden es mit großer Freude begrüßen, wenn die gesetz— gebenden Körperschaften auf diese Angelegenheit ein gingen und etwaige Mängel in der Zusammensetzung zu beseitigen suchten, aber nicht durch einfache Ab⸗ lehnung der erforderlichen Mittel eine Institution unmöglich machen, auf welche Handel, Industrie, Gewerbe u. s. w. ein Recht zu haben vermeinen, und nur eine billige Berücksichtigung lange gehegter Wünsche darin finden, für welche sie der Königlichen Staatsregierung dankbar sind.“
Die einzelnen Industriezweige anlangend, so konstatirt der Bericht, daß in der Leinenindustrie, speziell in der Fabrikation leinener Taschentücher, sich die Nachfrage in 1882 gegen 1881 entschieden lebhafter gestaltete; nur in den Sommermonaten trat die geschäftliche Stille in der früheren Weise wieder ein. In der Fabrikation von Stückleinen auf mechanischen Stühlen trat schon mit Beginn des Jahres 1882 eine lebhafte Nachfrage nach starken weißen, namentlich auch rohen Leinen — Farb- und Druckleinen — ein, welche bis Mitte Dttober anhin get fe cha die luft fe nir femme: und zur Ausführung derselben oft längere Lieser= fristen in Anspruch genommen werden mußten. In der größten Ausnützung aller Kräfte bestand eber auch der einzige Vortheil für den Fabrikanten, da höhere Preise nicht zu erreichen waren. Die mecha⸗ nischen Webereien arbeiteten: 2 in Lauban auf 204 Stühlen, 1 in Schoosdorf auf 160 Stühlen, und 1 in Greiffenberg auf 27 Stühlen. Die Haupt- saison im Leinengarnhandel ist nach dem Be⸗ richt für gewöhnlich von Mitte Januar bis Mitte April; im Jahre 1882 hielt die Nachfrage jedoch unverändert bis Mitte Juni an, da der Verbrauch von Leinengarnen durch die besseren wirth— schaftlichen Verhältnisse ein größerer geworden, anderentheils aber auch mehr Garne zur Fa— brikation, im Hinblick auf die guten Aus⸗ sichten für die Getreideernte, gekauft wurden. Da⸗ gegen machte sich zum Herbst, nachdem es klar wurde, daß die Getreideernte den gehegten Erwartungen nicht r ein gewisser Rücschlag geltend, und lag im Oktober das Geschäst still; trotzdem war das Jahresgeschäft ein befriedigendes, insbesondere Verluste an Außenständen nicht zu verzeichnen sind. Die Resultate in der Leinen garn⸗Spinnerei im Jahre 1887 waren gegen 1881 etwas besser, und wiesen trotz niedrigster Garnpreise eine Rente des Anlagekapitals besonders aus dem Grunde auf, weil die Flachspreise entsprechend billig waren. Das Etablissement von Renner & Co. in Nöhrsdorf bei Friedeberg a. / Qu. produzirte eirca I C00 Schock Flachs und Werggarn und beschäf