1883 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

jedoch am Schlusse etwas fester. Terpentinöl war bei schwacher * matter, während Harz trotz ebenfalls beschränktem Begehr

etige Tenden; bebielt. Raff. Petroleum fest; United Pipe Line Certificates schließen etwas niedriger als in voriger Woche. Fremde und einheimische Manufakturwaaren hatten stilles Geschäft. Der Import fremder Webstoffe für die heute beendete Woche beträgt 1832547 Doll. gegen 2222 620 Doll. in der Parallelperiode des Vorjabres.

London, 2. Norember. (W. T. B) Dem Spezialbevoll. mächtigten der mexikanischen Regierung in London, Rivas, sind aus Mexiko telegrapbische Ordres zugegangen, die Unterhandlungen mit den Bondholdern bebuss Regelung der mexikanischen Schuld wieder zu eröffnen. Die Vollmachten desselben sollen ss ausgedehnte sein, daß man hofft, derselbe werde die früheren Hinder⸗ nisse überwinden und zu einem gedeihlichen Resultat kommen.

Liverpool, 1. November. (W. T. B.) Außer den Handel häusern Morris Ranger und Forman u. Co. haben auch die Firmen Henry Pearce u. Co, Mattor and Fenton und . Taylor u. Co., sämmtlich hier, ihre Zahlungen ein— gestellt.

Bradford, 1. November. (W. T. B.) Wolle ruhiger, stetig, Garne für den Export ruhig, Sto ffe stetig.

Washington, 1. November. (W. T. B) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Oktober um 10 300 009 Doll abgenommen. Im Staatsschatze befanden sich Ende Oktober 364 350 000 Doll.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 1. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert! der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist heute früh 5 Uhr in New NYork ein⸗ getroffen.

Triest, 1. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer . ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier ein⸗ getroffen.

Berlin, 2. November 1883.

Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen.

Vierter Band, 4. Heft.

(Aus dem Jahrbuch der Königlichen preußischen Kunstsammlungen. Dasselbe erscheint vierteljährlich zum Preise von 30 1 für den Jahr⸗ gang in der Weidmannschen Buchhandlung zu Berlin)

(Fortsetzung.) III. Sammlung des Kunstgewerbe⸗Museums. In der Zeit vom 1. April bis 30. Juni wurden sämmtliche Theile der Sammlung umfassend berührt durch Ankäufe, welche in Italien, namentlich in Florenz, Mailand, Turin und Venedig ge—

macht wurden. . Auch aus Deutschland und aus Oesterreich ist Vieles erworben.

. Möbel und Holzarbeiten.

Spinet aus dem Besitz Alfons II., Herzog von Ferrara, aus Sandelholz mit Ebenholz und Elfenbein eingelegt, um 1580.

Schrank aus Nußbaumholz. Italien, XVI. Jahrh.

Sitzbank aus der Vorhalle eines Palastes. Florenz, XVI. Jahrh. Kabinetschränkchen, ganz bemalt; mit Goldornament auf schwarzem Grund. Florenz, XVI. Jahrh.

Truhe, bemalt mit Wappen und Emblemen. Italien, XVI. Jahrhundert.

Kommode, mit farbigen Hölzern eingelegt, von Magiolino di Barabigio, um 1790.

Spinetdeckel, bemalt, mit Ornament; um 1710.

Zwei Fensterladen, Nußholz geschnitzt, Florenz, XVI. Jahrb.

Sechs Füllbretter mit ausgehobenem Grund, ornamentirt. Tirol, XV. Jahrh.

j fünfeckig mit geschnitzten Füllungen, Cöln, um 1540.

Tisch mit flach geschnitzter Platte. Um 1730.

Bilderrahmen, vergoldet und bemalt, mit eingelassenem unter Glas gemaltem Bild. Venedig, um 150).

Flügelaltar in schlankem Aufbau, mit geschnitzten und gemalten in, von Heiligen. Süddeutschland, Anfang des XVI. Jahr junderts.

Kreuzigungsgruppe mit Maria, Johannes, Heiligen und Engeln. Süddeutschland, Mitte des XVIII. e r eher ; .

Fünf Kandelaber, in Holz geschnitzt und vergoldet. XV. XXVII. Jahrhundert.

Sechs Büchsen aus Holz gedrechselt, verschiedenartig ornamentirt. Italien, XV. XVII. Jahrhundert.

Klöppelkissen mit Einlage von Holzintarsien. Tirol, XVI. Jahr—

hundert. Metallarbeiten.

Vortragekreuz. Bronze mit silbernen Platten. Italien, um 1500.

Schmuclstücke aus Italien, Persien und Griechenland.

Vier Thürklopfer. Bronze und Eisen, aus der Sammlung Bardini,. Florenz XV. XVI. Jahrhundert.

Thür eines Sakramentshäuschens. Kupfer getrieben und durch— brochen. Italien, um 1700.

Laterne, Kupfer getrieben und vergoldet, mit hölzernem Arm.

Italien,

ständer und kleines Geräth. Italien und Tirol, XV. VII. Jahr- thäus darstellend. Deutschland um 1660 (aus der Sammlung Rosen— der Frau Pietzker, Berlin). leisten. XVI. Jahrhundert, sowie Räuchergefäß. Meißner Porzellan mit . t von Rosenberg). Geschenke der J, Drei glasirte Oefen. XVIII. Jahrhundert. Die Sammlung von Stoffproben und Kunststickereien ist in allen herangewachsen. ragende Arbeiten der letzten Zeit, zumeist aus Italien, XVI. Jahr— Großer Wandteppich, auf Tuch. gestickt, mit Blumenranken. Paul-Kirche zu Liegnitz.

Venedig, Ende des XVII. Jahrhunderts. Schmiedeeisen. Gitterthore, Wandarme, kleine Gitter, Schüssel⸗ hundert. . Platte, Kupfer getrieben und vergoldet, den Evangelisten Mat— berg in Wien). . Ofenplatte. Gußeisen. Berlin, XVIII. Jahrhundert (Geschenk ö. Kunsttöpferei. Sammlung persischer Fliesen, farbig gemalt und mit Gold Fliesen aus Sta. Catarina in Siena. andere in italienischer Majolikaarbeit. Meiß . xyII. Jahrhundert (Vermächtniß des Kgl. Ceremonienmeisters Freiherrn Meißner und, Ludwigsburger Porzellane. von Nostiz. Wallwitz in Berlin und des Hrn. Dr. Grimm in Marburg. . Geschenk d Gräfin Schlippenbach, Berlin. , Weberei und Stickerei. Theilen um mehrere hundert Gegenstände bereichert worden, besonders ist die Abtheilung der gemusterten Sammetstoffe italienischer Renaissance Ferner ist eine Reihe von Stickereien großen Umfanges, Ante pendien, Tischdecken, Paramente u. Aehnl. erworben, sämmtlich hervor—⸗ hundert, sowie orientalische, zumeist persische Arbeiten. Von deutschen Arbeiten ist zu nennen: Deutschland, XV. Jahrhundert.

Kelchtuch, auf Seide mit Gold gestickt, 1622, aus der Peter und Damastserviette von 1776; Geschenk der Frau Staats. Mini Mardi sch F Minister Lessing.

Cassel. Königliche Gemälde / Galerie.

Im letzten Halbjahre haben der Konservator an der alten Pina⸗ kothek zu München, A. ene, und sein Sohn im Auftrage Sr. Exellenz des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medi⸗ zinal · Angelegenheiten in der Casseler Galerie mit der Ausführung einer Reihe nothwendiger Restaurationsarbeiten begonnen, auf Grund des Gutachtens, welches eine durch den * Minister zusammen⸗ berufene Kommission über den Zustand der Gemälde dieser Sammlung abgegeben hatte. Da jedoch die diesjährige Arbeitsperiode noch nicht völlig abgeschlossen ist, wird erst im rächsten Quartal ausführlicher auf die Restaurationen zurückzukommen sein.

Die der Galerie leihweise überlassene Sammlung Habich wurde im letzten Halbjahre durch folgende acht Gemälde vermehrt:

Matthäus Grünewald: Die Kreuztragung Christi. Rücleite des im dritten Bande des Jahrbuchs, IV. Heft der amtlichen Be⸗ richte beschriebenen Altarbildes Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes, welches aus einer Kirche zu Tauberbischofsheim er⸗ worben wurde. Tannenholz; h. 1A 95, br. 1,52. Diese Rückseite ist Dank der Durchsägung des Altares als selbständiges Gemälde ge⸗ wonnen und von der 60 des jüngeren Hauser aus München wieder hergestellt worden. Bei seiner früheren Verkommenheit hatte der Unterzeichnete es für ein Werkstattbild gehalten, nachdem es aber gereinigt war, zeigte sich die volle Freibeit in der Zeichnung und koloristische Meisterschaft Grünewalds, so daß kein Zweifel sein kann, daß Rück und Vorderseite eigenhändige Arbeiten dieses ebenso origi⸗ nellen als seltenen Altdeutschen sind.

Schule des Jan van Eyck um 1459; Gothisches Reisealtärchen. Auf dem Mittelbildchen die Messe des hl. Gregor, auf dem linken Flügel der Erzengel Michael, auf dem rechten der hl. Hieronymus. 23 83 drei n,, ist 6 br ö. Dieses in der

Beise des Jan van Eyck zierlich und delikat durchgeführte Bildwerk bieß früher irrthümlicher Weise Memling. 96

„Abraham van den Tempel; Familiengemälde. Vier lebensgroße Mädchen im Alter von 1, 9, 7 und 5 Jahren sitzen im Garten um ihren etwa dreijährigen Bruder, den sie, offenbar als den lange er— warteten Stammhalter, bekränzt haben, während von rechts oben drei blumenstreuende Engelchen herabschweben. Bez. A. v. Tempel 1662. Leinwand; h. 1,B73, br. 195. Hervorragendes Werk dieses Meisters, der hier dem van der Helst sehr nahe kommt.

Brouwer: Der ungetreue Knecht. Bezeichnet Brouwer f. 1634. Eichenholz; h. 0G, 64, br. 054 Der in diesem echt bezeichneten Bilde meines Wissens zum ersten Male auftretende Meister ist nicht etwa identisch mit Adrigen Brouwer, sondern ein ausgesprochener Holländer, im Helldunkel schon offenbar von Rembrandt beeinflußt, aber noch etwas trocken und streng in der Zeichnung.

Ferdinand Bol; Männliches Bildniß. Ein junger Mann in rothem Sammet gekleidet, ein Barett von gleichem Stoff mit weißer Feder geschmückt in der Hand, steht an ein Postament gelehnt; Knie⸗ stück, lebensgroß. Bez. F. Bol f. 1654 (die Ziffer 5 ist unsicher). Leinwand; h. 1,36, br. 1,12. Aus der Sammlung Dubus de a ,, Salt

obann Lingelbach: Auszug zur Falkenjagd. Bezeichnet J. Lin— alg, , , di, he. ,

JI de Wet: Die drei Männer im feurigen Ofen. Ei oolz; z. . ö ö ; feurig fen. Eichenholz;

iuseppe Maria Crespi: Bruchstück einer Anbetun öni Leinwand; h. O46, br. O, 60. ,, Die zweite veränderte und vermehrte Auflage des Führers dur die Gemäldegalerie zu Cassel erschien Anfangs Juli d. * Die . Auflage, 3000 Exemplare stark, war im Verlauf eines Jahres abgesetzt worden.

Eisenmann.

(Schluß folgt.)

Von Seiten des Hof-Jagdamts geht uns die Notiz zu, daß bei der morgen im Grunewald stattfindenden St. Hubertusjagd der Auszug zur Jagd wie in früheren Jahren vom Jagdschloß Grunewald aus bei Paulsborn vor— übergehen und daß ebenso der Jagdzug nach dem verhofften Hallalli wieder in den Schloßhof einreiten wird; dagegen soll die Jagd nicht an der alten Saubucht, sondern andern . dem Freien angelegt werden.

Zuschauer werden daher gut thun, sich in der Nähe des Jagdschlosses aufzustellen.

Zum Besten der Berliner Stadtmission wird im Re— staurationssaale des Herrenhauses (Leipzigerstraße 3) am 12. und 13. November, von Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags 3 Uhr, ein Verkauf stattfinden, bei welchem die von den Damen des 19 Stadt— missions⸗Nähvereins angefertigten Handarbeiten, Decken, Schürzen, Kindersachen, sonstige praktische Gegenstände und die dem Verein zugewandten Geschenke zum Verkauf kommen. Um solche Geschenke sowie um zahlreichen Besuch des Bazars bittet im Namen des Vereins J. Humbert, Matthäikirchstraße 8.

Zu der Reihe von Bildnissen berühmter Zeitgenossen, die in der Nationalgalerie bereits ihren Platz gefunden haben, ist als neuestes gegenwärtig das von Peter Janssen in Duͤsseldorf voll⸗ endete PGoWrtrait des General-⸗Feldmarschalls Herwarth von Bittenfeld hinzugekommen und einstweilen in der Quer halle im Erdgeschoß des Gebäudes aufgestellt worden In tief und kräftig gestimmtem Ton mit sicherer Breite des Vortrags durchgeführt, zeigt es den Feldherrn, dessen Gestalt bis zu den Knieen herab sichtbar ist, in einer Haltung, die bei ungesuchtester Einfachheit in hohem Grade charakteristisch erscheint und in jedem Zuge das Gepräge durchaus individueller Eigenart an sich trägt. Wie die Figur, leicht nach links gewendet, den linken Arm frei herabfallen läßt und doch wieder kaum merklich anzieht, in der ein wenig erhobenen Rechten aber ein Papier hält, auf welchem als Unterschrift der Namenszug Sr. Majestät des Kaisers sichtbar ist, spiegelt sie die Art des Dargestellten, sich zu geben und zu bewegen, in außerordentlich sprechender Weise wieder, und nicht minder lebendig und überzeugend wirkt der Ausdruck des von weißlich schimmerndem, meist blondem Haar und Bart umrahmten Kopfes, auf den das volle Licht konzentrirt ist, so daß er, in flüssiger Behandlung in den Formen meisterhaft durchgebildet, sich aus dem Fond des Bildes in energisch leuchtendem Ton plastisch hervorhebt. Durch die schlichte, nur mit dem Kreuz des Ordens pour le mérite geschmückte In— terimsuniform, die der Dargestellte trägt. wird die so erzielte ge⸗ schlossene und bedeutende Wirkung des Bildes ebenso gesteigert wie durch die ruhige Masse eines bräunlich abgetönten Vorhanges, der, mit einem eingestickten Adler geziert, zur Rechten den Hintergrund füllt, während man links über eine Brüstung hinweg auf eine skizzenhaft angelegte, gleichfalls nur als goldiger Ton sich geltend machende Architektur blickt, in welcher wohl eine Andeutung der Ruhmeshalle des Zeughauses mit der hochaufragenden Marmorfigur der Victoria und der zu ihrer Rechten sich erhebenden Bronzestatue des Großen Kurfürsten zu erkennen ist.

In der Sitzung des Vereins für deutsches Kunstgewerbe vom 23. v. M. gelangten die galvanoplastischen Nachbildungen zweier Ar⸗ beiten älterer deutscher Silberschmiedekunst zur Vorlage, die von den Hofgoldschmieden D. Vollgold u. Sohn im Auftrage des Kunst gewerbe Museumzs angefertigt wurden und die Sammlung des letzteren um zwei Stücke von hervorragender Bedeutung bereichern. Das eine derselben ist ein neuerdings aufgetauchtes Werk des in, den letzten Jahren vielfach genannten, aus War- burg gebürtigen Silberschmieds Anton Gifenbhoit und um so interessanter, als es von dem Meister für die Schützengilde seiner

Vaterstadt gearbeitet wurde und sich vom Augenblick seiner Ent⸗ stehung an bis jetzt in deren Besitz erhalten hat. Es besteht aus einem etwa handgroßen Brustschild, das an silberner Kette von dem jedesmaligen Schützenkönig als Zeichen seiner Würde getragen wurde. Eine reiche architektonisch⸗ornamentale Umrahmung mit eingefügtem figürlichen Schmuck im Charakter der bereits bekannten Eisen⸗ boitschen Arbeiten bildet die Einfassung des ovalen leicht gewölbten Mittelstücks, in das eine große, von der Kette des Orders vom goldenen Vließ umschlossene heraldische Lilie gravirt ist. In ebenfalls gravirter Arbeit zeigt die glatte Rückseite der Platte einen, übri gens nicht heraldisch stilisirten, Adler von außerordentlich schõner Zeichnung. Darüber, daß hier in der That ein Werk Eisenhoits vorliegt, läßt schon der Umstand keinen Zweifel, daß in dem figür⸗ lichen Schmuck bereits aus anderen Arbelten des Meisters bekannte Modelle sich wiederholen so namentlich der schöne beflügelte Engels ˖ kopf, der für die Eckbeschläge eines der beiden herrlichen Bucheinbände des Gräflich Fürstenbergschen Silberschatzes benutzt ist, dann auf der später zum Vorschein gekommenen Kußtafel den Ansatz des Griffes maskirt und jetzt in dem Schützenzeichen als oberer Abschluß der ganzen Komposition zum dritten Mal auftritt. Fraglich bleibt es indeß, ob nicht vielleicht die Arbeit Eisenhoits sich auf die Um

rahmung der Platte keschränkt, das Mittelstück dagegen sich bereits vorher, und zwar, wie die Insignien des goldenen Vließes vermuthen lassen, als Geschenk eines erlauchten

Herrn im Besitz der Gilde befand und von Eisenhoit nur eine neue, seiner Bedeutung nr . Fassung erhielt. Das zweite, ungleich stattlichere Stück ist eine Kopie der im Königlichen Museum zu Cassel befindlichen großen silbernen Weinkanne, die aus der joge⸗ nannten Ziegenhainschen Erbschaft stammend, um 1450 für die Gra fen von Ziegenhain gearbeitet wurde. Sie ist eine der ausgezeich

netsten Leistungen gothischer Silberschmiedekunst, von ebenso vriginelle Erfindung wie vollendeter, technischer Meister⸗ schaft. Das konisch gestaltete, aus einem Stück getriebene

Gefäß erscheint wie aus Faßdauben zusammengefügt, die von umge- legten Reifen gehalten werden und mit einem reichen Blattornament in flachstem Relief geschmückt sind. Getragen wird es von drei

Füßen in Gestalt durchbrochen gearbeiteter zierlicher gothischer

Thürme, und ein vierter Thurm ähnlicher Art bildet den Knau des Henkelgriffs. Den Rand des flachgewölbten Deckels . ein freistehender Kranz aus gothischem Blattwerk; den Ausguß bildet

der Oberleib eines prächtig komponirten geschuppten Drachen, der sich

mit den rückwärts ausgebreiteten Flügeln an den Körper des Ge⸗ fäßes anlehnt und so gleichsam aus ihm herauszuwachsen scheint.

Von einem Halsband in Gestalt einer Krone hängt an einer Kette der Stöpsel herab, der als Verschluß der Mündung des Ausgusses dem Ungethüm in den ooffenen

Rachen gestoßen wird. Die Nachbildung der Kanne, die mit * wöhnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, darf in der , .

lichen Reihe ähnlicher Arbeiten, die aus der bewährten Vollgold—

schen Werkstatt hervorgegangen sind, als eine in ihrer Art völlig“

unübertreffliche Leistung bezeichnet werden.

Weimar, 31. Oktober. (Th. C) Museum und dem Großherzoglichen Archiv, welche beide aa Bilderu, Münzen sowie an Aktenstücken Luthers und seiner Zeitgenossen reichen Besitz haben, wird für die Säkularfeier der Geburt des Reformators eine ‚Luther-⸗Ausstellung' vorbereitet, die sehr bedeutsam und interessant zu werden verspricht.

Das Deutsche Theater brachte gestern ein neues Stück von Adolph L'Arronge „Das Heimchen“, ein Schauspiel in vier Akten, zur ersten Aufführung. Der Verfasser hat, damit den Boden des Lustspiels, auf welchem er riele und nachhaltige Erfolge zu ver— zeichnen hatte, verlassen, und sich auf dem Gebiete des ernsteren

Schauspiels versucht. Der Stoff ist dem bekannten Heimchen auf

dem Heerde“ von Dickens entlehnt. Die Schwierigkeiten, aus diesem lieblichen, idyllischen Märchen ein fader i ed . schaffen, mußten ungeheuer große sein, und mehr einem äußeren Druck als einem inneren Triebe folgend, hat sich der mühevollen und doch nur theilweise gelungenen Arbeit unterzogen. In der That hat selbst die bühnen⸗ technische Gewandtheit, welche L'Arronge wiederholt bewiesen

hat, nicht ausgereicht, den köstlichen Gestalten der Dickensschen Er⸗

zählung dramatisches Leben einzuhauchen. Die einzelnen psycholo—

gischen Motive, welche in der Erzählung in anmuthender Ruhe ent⸗

wickelt werden, sind nicht ebenso wirksam und lebendig, wenn ihre sittlich verantwortlichen Träger gegenständlich auf der Bühne vor uns erscheinen. Ueber diesen Mangel konnte auch der Umstand nicht hin— weghelfen, daß das Deutsche Theater seine besten Kräfte in der No— vität verwendete. Der erste und letzte Akt, in welchen das heitere Element und damit des Verfassers eigentliche Wirkenssphäre in den Vordergrund tritt, sind die lebendigsten und wurden vom Publikum am günstigsten aufgenommen. Der zweite und dritte Akt werden von

langen Dialogen und Selbstgesprächen ausgefüllt und können schon aus diesem Grunde ein lebhaftes Interesse der Zuhörer nicht erwecken. Der Konflikt zwischen den beiden Eheleuten

ist so wenig stichhaltig, daß er durch ein Wort klar gestellt werden könnte; die tragische blinde Eifersucht und Verzweiflung, welche daraus entspringt, ist der geringen Ursache gegenüber unangemessen und er—⸗ weckte kaum einen mitfühlenden Widerhall in den Herzen der Zu⸗ schauer. Die beiden heiteren und witzigen Akte, welche den Anfang und den Schluß des Stückes bilden, zeigen dem Verfasser aufs Neue die Richtung, in welcher seine dichterische Anlage auch fernerhin glücklichere, Erfolge verheißt. Die Dar⸗ stellung war in allen Theilen und im Ensemble eine gute. Die „Hanna“ der Fr. Hedwig Niemann war ein herziges Wesen, in welchem das poetische Original des englischen Dichters mit möglichster Treue zum Ausdruck gebracht wurde; mehrfacher rauschender Appiaus bei offener Seene belohnte die Künstlerin für ihre Leistungen. Dem gutmüthigen . vermochte aber selbst Barnay's künstlerisches Genie kein wirkliches Leben einjuhauchen. Hr. Engels erzielte durch, seine in Gang, Maske und Spiel gleich köstliche Wiedergabe des alten Tischlermeisters einen unbe⸗— strittenen Erfolg. Dem jungen Taugenichts (Hermann) flößte Hr. Kainz mehr tragisches Leben ein, als für den Rahmen des Ganzen paßte. Die Herren Friedmann (Jakob Holtermann) und Förster (Wiese) lösten ihre Aufgaben mit großer Geschicklichkeit. Zu er wähnen sind noch die anerkennenswerthen Leistungen der Bamen Ramazetta (Martha) und Thate Eise).

Der Direktion des Belle · Alliance ⸗Theaters gehen häufig Gesuche zu, einige ältere Repertoirstücke, wie Doctor Klaus, Ultimo“ u, s. w. mit den Gästen des Wallner-Theaters zur Auf⸗ führung zu bringen, und dieselbe ist auch bereit, diesen Wünschen des Publikums Rechnung zu tragen, trotzdem das jetzige Repertoirestück „Die Stadtverordnetenwahl“ von Elener sich allabendlich der beifällig⸗ sten Aufnahme erfreute. Demgemäß ist auf morgen das Lustspiel „Doctor Klaus“ mit Hrn. Direktor Lebrun in der Titelrolle an⸗

gesetzt. 3

Im Concerthause wird am morgigen Sonnabend das Ge⸗ dächtniß Felir Mendelssohns (4 4. November 1847) durch einen Mendelssahn Abend gefeiert werden. Hr. Smit wird an diesem Abend das Violin Concert spielen. Außerdem enthält das Pnrogramm die schottische Symphonie, das beste und beliebteste symphonische Werk des Meisters, den Priestermarsch aus ‚Athalia“ und die voll⸗ ständige Musik zum „Sommernachtstraum“.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Enxpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

ö late t suchungs gefangniß zu Berlin, Alt. Moabit 11112

Abth. 84. Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe

Schlachter Tito Thurmann,

3

Vom Großherzoglichen

der Verfasser

* 258.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats- Anzeiger.

Berlin, Freitag,

den 2. November

1

zur J D suuvu jbusaag i *) Zaau] irch Vertrag Warstat

4. Apri

5

E883.

E

Deffentlicher Anzeiger. f

Inserate nehmen an: die Annoncen ˖ Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen ⸗Bureaux.

. —⸗ * In serate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats Anzeiger und das Central Handels- . ̃ . nn, e des Aeutschen nein re m, . a mn A. dergl. e . x 6. Verschiedene Bekanntmachungen. Preukischen Staats · Ameigerz: 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. T. äterarische Anzeigen. Berlin 8W., Wiltzelm⸗Straße Nr. 32. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung S. LTheater-Anzeigen. In der Börsen- k R u. s. w. Von öffentlichen Papieren. 9. Familien- Nachrichten. beilage. i tersuchungs⸗Sachen. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ 135004 Steckbriefe und un a nm c richte zugelassenen Anwalt zu . Urkundenaufgebot. ö 476221 Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird Anna Rosine Hössel zu Friedelshausen hat das

Steckbrief. Gegen den unten beschrieheng. Kisten⸗ fabrikanten Franz Soyparth, geboren 15. November 1343 zu Berlin, welcher flüchtig ist, ist die Unter— suchungshaft wegen betrügerischen Bangueruttes in actis 5. IV. C. S581 83., 84. G. 2850. 83 verhãngt. Gs wird erfucht, denselben zu verhaften und in das

XW. abzuliefern. Berlin, Alt. Moabit 11512 NW., den 30. n, 1883. Königliches Amtsgericht J.,

68 m, Statur untersetzt, Haare dunkelblond, lockig, 3 niedrig, starker dunkler Schnurrbart, Augen⸗ brauen blond, Augen dun kel, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Gesichtsbildung rund, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Be⸗ fondere Kennzeichen: hinkt auf einem Bein, aber nur unbedeutend.

lee ief G den unten beschriebenen rief. egen den , ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung un Diebstahls in actis 84 G. 2816. 83 J. IV. c. 792. 85 derhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuckungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, NW., abzuliefern. Berlin, Alt⸗ Moabit 112, NW., den 29. Oktober 1883. König⸗ siches Amtsgericht J., Abthl. 84. Beschreibung: Alter circa 35 Jahre alt, Größe 1668 m, Statur kräftig, Haare blond, röthlicher Schnurrbart, Gesicht oval, Gesichts farbe gesund, Sprache deutsch. Klei⸗ dung: schwarzer Stoffanzug, schwarzseidener Filzhut mit blauem Futter, lederne Schaftstiefel.

476231

t Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 24 Sep⸗ tember 1851 gegen den Äügenten Wilhelm Johann Sommer, geboren am 9. Dezember 1856 zu Zie⸗ Fingen, erlassene Steckbrief wird hierdurch zurück⸗ genommen. Berlin, den 29. Oktoher 1883. König⸗ liches Amtsgericht J., Abtheilung 9. Kramer.

47624

Steckbriefserledigung. Der gegen den Arbeiter Paul Gustav Hermann Schwarz wegen schweren Diebstahls in den Akten U. R. IJ. 791. S3 unter dem 15. Oktober 1883 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, Alt Moabit 11/12 NW., den 27. Oktober 1583. Königliches Landgericht J, Der Untersuchungsrichter. ;

47621] Steckbriefserledigung.

Der hinter den Handelsmann Conrad Peter Reimund Johgnnetz Altenburg, genannt Trollmann, unterm 11. August 1883 erlassene Steckbrief ist erledigt.

Neustadt i. H., den 30. Oktober 1883.

Königliches Amtsgericht. Roth.

——

47622 Stedbrie fserledigung. J Der unterm 5. Oktober er. hinter dem Schmied Wilhelm Rademacher aus Metzdorf erlassene Steck⸗ brief ist erledigt. Nenstadt i. H., den 29. Oktober 1883. . J oth.

475721 Haftbefehl. . Gegen Leopold Marx, Sohn des Agenten Wil helm Marx von hier, welcher im Auslande verweilt und dringend verdächtig ist, daß er sich durch be⸗ trügliche Mittel der Militärpflicht entzogen hat, . gemäß St. G. B. S. 143, Str. Pr. O.

8. Haftbefehl erlassen. Mannheim, den 30. Oktober 1883. Großh. Untersuchungsrichter am Landgericht Mannheim.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

47574 Oeffentliche Zustellung.

Die zu Malmedy unter der Firma. , Gores & Lang' bestehende und daselbst domizilirte Leder⸗ fabrik, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Carlebach, zu Mainz, klagt gegen Magdaleng r, Dienst⸗ bote aus Darmstadt, früher in Mainz wohnhaft ge⸗ wesen, dermalen ohne bekannten Aufenthalt, wegen Feftstellung des Eigenthums an einem Depositum mit dem Antrage, das Gericht wolle aussprechen, daß die von Jakob Hofmann XII., Metzger in Mainz, bei Notar Dr. Klauprecht allda in der Theilung der Benefiziarmasse der Eheleute Franz Lukas Rüssel zu Mainz hinterlegten und später von der Wittwe und den Erben des genannten Notars bei Großh. Amtsgerichte Mainz deponirten tausend Gulden oder 1714 M 29 3 Eigenthum jener Benefiziarmasse Rüssel sind und unter deren Gläu⸗ biger vertheilt werden müssen, 6 dagegen dem ge⸗ nannten Hofmann und dessen Gläubigern keinerlei Rechte und Ansprüche an diesem hinterlegten Be⸗ . zustehen, und die Beklagte in sämmtliche Kosten verurtheilen, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts zu

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Moyat, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

(4424 . Aufgebot. Der Herr Kanzleirath Buschkötter von hier hat als Pfleger des Nachlasses des am 20. September 18806 im Krankenhause zu Hagen verstorbenen Malers Wilhelm Sennewald aus Hohenlimburg, angeblich geboren zu Lennep, da bekannte Erben nicht vorhan⸗ den sind, das öffentliche Aufgebot der Erben bean— tragt. Dieselben werden daher aufgefordert, späte⸗ stens in dem auf den 13. November 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte auf den Nachlaß unter Nachweis ihrer Legitimation anzumelden, widrigen falls derselbe dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Fiskus ver⸗ abfolgt werden und der sich später meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig sein, auch weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des no Vorhandenen fordern dürfen wird. Hohenlimburg, 13. Januar 1883.

Königliches Amtsgericht.

(15324 Aufgebot.

Der Rittergut besitzer Sigismund Guradze aus Kottlischowitz hat hinreichend glaubhaft gemacht, daß die kurhessischen Prämienscheine über je 40 Thlr. 120 Mark: 5

I Serie 1098 Nr. 27428,

33. , 636 .. Soso .

sich bis Mitte November 1882 in seinem Besitz befunden haben und zu dieser Zeit dadurch abhanden gekom⸗ men sind, daß dieselben beim Abschneiden von Zing⸗ coupons aus der Kassette herausgeglitten, unter werth⸗ lofe Papiere auf den Fußboden gefallen und von da in den Ofen geworfen wurden. .

Auf . Antrag wird daher das öffentliche Auf⸗ gebot dieser nach Bescheinigung der Hauptverwaltung der Staatsschulden noch nicht eingelösten Prämien scheine hiermit erlassen und Jeder, der Ansprüche auf dieselben zu erhehen vermag, aufgefordert, die⸗ selben spätestens im Termin am Sonnabend, den 8. rr 1883,

Vormittags 117 Uhr. vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr. 10 des Gerichtsgebäudes geltend zu machen, widrigen falls die über die Prämienscheine errichteten Urkunden für kraftlos erklärt werden, Cassel, den 30. März 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung 2. gez. Knaßtz. Wird veroͤffenklicht: Der Gerichtsschreiber

Donath. ö Aufgebot. lu nn Auf Grundbesitz des Bauern Johann Nicolaus

mhof von Langenreuth, des Bauern Johann Mever ö und des Metzgermeisters Heinrich Pflaum von ogni ist im Hypothekenbuch für Zips Bd. IJ. S. 55. 153 u. 167 seit 6. Juni 1830 für die erst⸗ ehelichen Kinder der Christiana Meyer von Langen— reuth, Ramens: Kunigunda und Jakob Imhof, ein väterliches Erbe von 700 Fl. S 1200 einge tragen. ;

. Antrag des Johann Nikolgus Imhof und des Heinrich Pflaum, dann des Bauern Johann Bauer von Langenreuth als Besitzvorfahrers des Johann Meyer ergeht an alle Dieienigen, welche auf diefe Forderung ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf (.

Samstag, den 31. März 1884, Vormittags 9 Uhr, dahier anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, twidrigenfalls die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde. Pegnitz, den 23. August 1383. Königliches bayer. Amtsgericht. Der Königliche Oberamtsrichter: (L. S.) Weiß mann. 55 Beglaubigung: Der fet. Gerichtsschreiber: Wiendl.

la2*ad Aufgebot.

Das Sparkassenbuch Rr. 3651 der Kreissparkasse zu Beuthen O.. S. über einen Restbetrag von 365 M 15 für die Thomas Binkowẽki sche Mündelmasse von Lazarowka lautend, ist angeblich verloren gegangen.

Auf nnen 0, Streckenarbeiters Stephan Bin⸗ kowski zu Lazarowka werden alle Diejenigen, welche auf das Sparkassenbuch Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert, dieselben spätestens im Aufgebots⸗ termin

am 19. April 1884, wee, 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Gerichtsstraße Nr. 4 hierselbst, Zimmer Nr. 3, anzumelden und das Buch . ö letzteres für kraftlos erklärt werden wird.

Beuthen O.⸗S., den 29. September 1883.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

Aufgebot der per 1. Juli 1883 ausgeloosten 40 /0igen Meiningen'schen Landes creditobligation C. 12 über 200 S mit Coupon pr. 1. Januar 1882 und Talon unter der Angabe, daß dieselbe zu Grunde gegangen sein soll, beantragt. . Der etwaige Inhaber dieser Obligation wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte daraus spätestens im Aufgebots termine am Dien stag, 12. Februar k. J., Vormittags 11 Uhr,

unter Vorzeigung der Urkunde bei dem unterzeich⸗ neten Gericht anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. Meiningen, 21. Juli 1883.

Herzogl. Amtsgericht, Abth. II.

v. Bibra, i. V. Zur Beglaubigung: Fr. Heublein, Gerichtsschreiber.

an n KProclam. Auf den Antrag eines Hyxotbekargläubigers sollen die folgenden, dem Ackermann Giese Lenz in Ip⸗ pingbausen eigenthümlich zustehenden, Grundstuͤcke der Gemarkung Ippinghausen: Kartenblatt 1 Parzelle 26 15,91 a Acker

hinter'm Busche,

Kartenblatt 4 Parzelle 52 19,98 a Acker am Wolfhagerwege,

Kartenblatt 3 Parzelle

bei den Kesperbäumen, . Kartenblatt 12 Parzelle 108 . 2 Acker O8 A

159 9 3 Q 2141 a Acke 45 ; a Acker

in der breiten Hecke,

Kartenblatt 2 Parzelle 6 18,52 a Acker, das Kreuzfeld,

Kartenblatt 7 Parzelle 191 2,22 a Acker vorne vor'm Busche,

Kartenblatt 2 Parzelle 138 9,ů71 a Acker, das Kreuzfeld, J .

Kartenblatt 3 Parzelle 125 13,15 a Wiese, die Halterwiese,

Kartenblatt 5 Parzelle 100 216 2 Acker O6 a vor dem Mondschein, Kartenblatt 15 Parzelle 23 7,53 a Acker

in der Kalkbecke; . ferner die ideelle Hälfte von; Kartenblatt 1 Parzelle 45 9, 24 a

9, 23 a das Kreuzfeld, ö

Kartenblatt 2 Parzelle 7 6,61 a Acker hinter dem Busche,

Kartenblatt 3 Parzelle 80 16,94 a Acker am Schmalenberge, .

Kartenblatt 3 Parzelle 129 8,03 a Wiese, die Halterwiese,

Kartenblatt 4 Parzelle 22 20,93 a Acker vor dem Mondschein,

Kartenblatt 5 Parzelle lo) 4,70 a Wiese auf der kühlen Wiese, ö.

Kartenblatt 5 Parzelle 175 20, 26 a Acker mitten im Felde,

Kartenblatt 13 Parzelle 11 10,81 a Acker in der breiten Hecke,

, 2 Parzelle 119 7,86 a Acker auf dem Stumpe,

,, . 192 9,28 a Acker auf dem Hopfenhofe,

Kartenblatt 15 Parzelle 69 16,04 a Acker am Weidelsberge,

Kartenbl. 9 Parzelle 141 3,10 a 1. Wohn⸗ baus mit Scheune und Stall unter einem Dache und Hofraum, b. Stallgebäude hinter dem Hause, 8. Anbau an dem Stallgebäude zu b. (Schweineställe), 3.

Unterdorf an der Naumburgergasse Haus Nr. 68 Kartenblatt 9 Parzelle 140 0,74 a Hausgarten Unterdorf,

ein Gemeindẽnutzen .

C. 54 5„is Acker 27 Ruthen Wiese, die Haltewiesen, ö.

Kartenbiatt 10 Parzelle 83 10,97 a Wiese unterm Dorf, ö.

Kartenblatt 10 Parzelle 88 9, 34 a Wiese unterm Dorf,

und folgende Grundstücke der Gemarkung Naum⸗

burg: ; . Parzelle 44 14,06 a Acker im Schwanenborn, ; . lan Parzelle 5 12,89 a Acker daselbst, . Kartenblatt 12 Parzelle 11 10,76 a Acker 1 wee g ff. ferner die ideelle Hälfte von: . n n. Parzelle 58 47, 05 a Acker vorm Weidelsberg, Kartenblatt 36 Parzelle 18— 34,00 a Wiese im langen Rod, ö Kartenblatt J Parzelle 53 16,24 a Acker im Schwanenborn, öffentlich meistbietend verkauft werden. Hierzu sind folgende 5 erster auf den 18. m 1883, jweiter auf den 15. Januar 1884, jedesmal Vormittags bis 18 hr, in das Sitzungszimmer des unterjeichneten Amtsgerichts und drilter auf den 14. Jebruar 1884,

Acker,

diesem Verfahren und des pfandfreien Uebergangs der Grundstücke auf den Erwerber im ersten Stei⸗ gerungs termine anzumelden. Wolfhagen, den 17. Oktober 1883.

Königliches Amtsgericht.

Kersting. 1 446 02] ; Bekanntmachung. Nachfolgende bei der König⸗

lichen General⸗Kommission zu Merseburg anhängig gewordene Auseinandersetzungen, als: A. im Re- gierungsbezirk Merseburg, und zwar I. im Kreise Delitzsch: 1) die Ablösung der der Pfarre zu Glesien und der vereinigten Küster⸗ und Schul⸗ lehrerstelle daselbst aus den Ortschaften Glesien, Nockwitz, Schweiditz, Werlitzsch. Rabutz, Ennewitz, Grebehna und Flemsdorf zustehenden Natural und Geldprästationen, 2) die Ablösung der von Trenn⸗ stücken der Bauergüter Nr. 2 und 5 in Mocheimwitz an die Pfarren zu 3schortau, Hohenleina und Creuma, sowie die Schule in Mocherwitz, ingleichen der von dem Gutebesitzer Moritz Staedfer und Ge— nossen in Mocherwitz an die Pfarre in Creuma zu entrichtenden Abgaben; II. im Kreise Eckarts⸗ berga: die Spezial⸗Sepgration der Flur Kleinroda; Ii. im Kreise Querfurt: die Ablösung der der Kirche, Schule und Küsterei zu Schleberode, sowie der Kirche, Pfarre, Schule und Küsterei zu Zeuch—⸗ feld und der Pfarre zu Leiha von Grundstücken in den Gemeindeverbänden Schleberode und Zeuchfeld zustehenden Abgaben; IV. im Kreise Sanger⸗ hausen: 1) die Ablösung der dem Diakongte in Artern aus den Gemeindeverbänden Artern, Voigt— stedt und Cachstedt zustehenden Realabgaben, 2) die Ablösung der der Kirche und Pfarre, sowie dem Rektorafe und Kantorate in Gehofen aus den Ge— meindeverbänden Gehofen und Nausitz zustehen⸗ den Realabgaben; V. im Kreise Schwei⸗ nitz: die Ablösung der. Verpflichtung des Restritterguts Polen, den bäuerlichen Wirthen da⸗ selbst das Saamenrind und den Zuchteber vorzu⸗ halten; E. im Regierungs ⸗Bezirk Erfurt, und zwar I. im Stadttkreise Erfurt: die Separation des zur Stadtflur Erfurt gehörigen Andreas⸗ und Brühlerfeldes; EI. im Landkreise Erfurt: ) die Ablöfung der für die Pfarre, das Kantorat und das Organistenamt zu Wandersleben aus dem dortigen Gemeinde- und Gutsverbande aufkommenden Real⸗ abgaben, 2) die Ablösung der aus dem Gemeinde⸗ verbande enn, für die von Linckerschen Erben aufkommenden Zinsen, 3) die Ablösung der der Pfarre und Schule zu Andisleben aus dem Gemeindeverbande Andisleben zu⸗ stehenden Reallasten, 4) die. Ablösung der im Grundbuche für den Rechtskandidaten Ludwig Leo und dessen Schwester Friederike Leo, verehelichte Pfarrer Schuhmann, eingetragenen und ihnen resp. ihren Erben, e ,. auch den Erben des anno 1860 verstorbenen Lieutenants Karl von Schnaubert aus Weimar von Grundstücken zu Erfurt und der Gemeindeverbände Alach, Bechstedtwagd, Büßleben, Elrleben, Ermstedt, Frienstedt, Gitperslehen Kiliani, Kühnhausen, Möbisburg, Niedernissa, Salomons born, Schmira, Tröchtelborn, Urbich und Windisch⸗ bolzhausen zustehenden Reallasten; III. im Kreise Heiligenstadt; I) die Ablösung der Realberech- uͤgungen der Kirche, Pfarre, Schule und Küsterei zu Lenterode aus den Gemein deverbänden Venterode und Uder, 2) die Ablösung der Realberechtigungen der Kirche und Pfarre zu Rengelrode aus den Gemeindeverbänden von Geis teden, Steinheuterode, Uder und Rengelrode, sowie die Ablösung der Abgaben der Herren von Kaifenberg in Heiligenstadt von Grundstücken zu Rengelrode, 3) die Ablösung der Reallasten des Jo⸗ dokus Weber in Rohrberg, sowie der Realberechti⸗ gungen, welche der Kirche und Pfarre daselbst, in⸗ leichen auch der Kirche, Pfarre und Küsterei in reienhagen aus den Gemeindeverbänden Freien bagen und Rohrberg zustehen; IV. im Kreise Rordhausen: 1) die Ablösung der der Kirche, der Pfarre und Küsterei in Clettenberg, wie auch der Küsterei in Branderode aus dem Gemeindererbande daselbst noch zustehenden Abgaben, 2) die Ablösung der der Pfarre, Kirche und vereinigten Küster: und Schulsftelle in Stöckey aus dem Gemeindebezirk Stöckey zustehenden Abgaben; V. im Kreise Wor⸗ bis: die Spezial Separation der Feldmark Kalt- ohmfeld, werden hierdurch in Gemäßheit der §5. 1 und 12 des Gesetzes vom 7. Juni 1821, der 88. 23 eq. der Verordnung vom 30. Juni 1834, sowie des §. 109 des Ablösungsgesetzes vom 2. Mär; 1850 und des Artikels 15 des Gesetzes von demselben Tage, die Ergänzung der Gemeinheitstheilungs⸗ Ordnung betreffend, zur Ermittelung bis jetzt unbekannt ge⸗ bliebener Theilnehmer, sowie zur Feststellung der Legitimation der bis jetzt zugezogenen und nicht an⸗ derweit bereits legitimirten Interessenten öffentlich bekannt gemacht und wird allen Denjenigen, welche dabei ein Interesse zu haben vermeinen, überlassen, sich binnen 6 Wochen und spätestens in dem am 6. Dezember d. J, Morgens 10 Uhr, im Ge⸗ schaftsfofale der Königlichen General⸗Kommission hierfelbst vor dem Wochendeputirten anstehenden Termine mit ihren Anträgen und Ansprüchen zu melden, widrigenfalls der Auebleibende die Aut in- andersetzung selbst im i der Verletzung gegen sich gelten lassen muß. erseburg, den 5. Oktober 1883. Königliche General⸗Kommission. Gabler.

Vormittags bis 12 Uyr, in die Pfeifferlingsche

Mainz auf den 14. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr,

Wirthfchaft zu Ippinghausen anberaumt.