1883 / 273 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

land und die Lombardei, Neapel, Rom, Sardinien, Sizilien, Venedig). Die meisten der Schriften sind in italienischer, ziemlich viele in deutscher und französischer, einige in lateinischer Sprache abgefaßt; die Mebrzabl datirt aus dem 19. Jahrhundert, ziemlich viele aus dem 18, mebrere aus dem 175, 16. und 15. Unter den aufgeführten be⸗ finden sich viele werthvolle, Der vorstehende Katalog umfaßt die 2. Attheilung der Bibliothek des Bologneser Set ie fm re, und Kunsthistorikers Cav. Michelangelo Gualandi.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die vorläufigen Ernte-Ergebnisse des Jahres 1883 in Preußen. (Stat. Corr.) Um die Größe der jäbrlichen Produktion an landwirthschaftlichen Erzeugnissen festzustellen, finden in Preußen, neben der gemäß Bundesrathsvorschrift im Februar des auf die Ernte folgenden Jabres in sämmtlichen Gemeinde und Guts⸗ bezirken vorzunebmenden definitiven Ermittelung des Ernte⸗Ertrages, noch im Erntejahre selbst zwei anderweitige Erhebungen statt; die eine im Inni bezw. Juli, die andere in der zweiten Hälfte des Monats Oktober. Beide werden durch die landwirthschaftlichen Vereine be⸗ wirft, erstrecken sich jedoch grundsätzlich nur auf die wicktigsten Frucht- arten beim auf wenige Gemeinde- und Gutsbezirke in jedem Rreise.

Bei der Juniermittelung, deren Resultate für 1883 bereits zur Veröffentlichung gelangt sind, werden die Ernteaussichten in Projenten einer Mittelernte j00 für Raps und Rübsen, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kleeheu und Wiesenheu er⸗ fordert; bei der Oktoberermittelung dagegen werden die Hektarerträge nach dem theilweisen Erdrusche bejw. nach allen Schnitten (in Kilo- gramm) verlangt für: Winterweizen und Roggen, Sommergerste, Hafer, Erbsen, Ackerbohnen, Wicken, Buchweizen, Lupinen, Kartoffeln, Winter Raps und Rübsen, Hopfen, Kleeheu und Wiesenheu.

Prüft man nun die bei diesen Ermittelungen im Jahre 1883 ge⸗ wonnenen Zahlen, so ergiebt sich zunächst, daß die Ernteaussichten bereits im Juli dieses Jahres bei den wichtigsten Halmfrüchten wesentlich ungünstiger erschlenen, als im Vorjahre; denn der Ernte ertrag wurde zur fraglichen Zeit in Prozenten einer Mittelernte für

den Staat geschätzt: im Jahre 1883 im Jahre 1882 im e im im

Durch- Maxi- Mini⸗ Durch⸗ Maxi- Mini⸗

schnitt mum mum schnitt mum mum beim Weizen.. 84 140 k 151 67 beim Roggen... 85 150 25 108 160 65 bei der Gerste. S4 130 33 180 50 1 79 158 20 1866 69 bei den Hülsenfrüchten 79 140 5 160 50 bei den Kartoffeln. 6 150 49 2200 590 bei Raps und Rübsen 69 135 10 160 856 beim Kleeheun. 70 125 20 ö beim Wiesenhen .. 76 125 33 95 Mm 6 Auch bei der Oktoberermittelung, d. h. nach Bergung des größten Theils der Ernte, wurde von denselben, zur Abgabe eines sachver⸗ ständigen Urtheils kompetenten Kreisen der diesjährige Ernteausfall nicht erheblich günstiger beurtheilt. Stellt man die einschlagenden Ermittelungen der letzten drei Jahre neben einander, so ergiebt sich, daß die Gesammterträge, unter Berücksichtigung der für 1882 nach⸗ träglich eingegangenen Resultate des Landdrosteibezirks Aurich, ge— schätzt wurden:

, ,,

K—

eine Mittel⸗ ernte nach den 1883 an⸗ genomme⸗ nen Hektar⸗ erträgen be⸗ rechnet wurde:

14443676 54 171 414 12216012 33 274915 4248 807 1346979 1366937

1883 1882 1881 auf Doppelcentner

12 888 4211 16351 057 12 200084 50 69 847 62 502 387 51 868 465 10 752 285 13 088 006 12 120 928 27 543 831 37 075144 30 029419 3 444 470 4116473 4229 284 928 123 14817299 1108244 100872 1291091 1249 807 2154 763 1969539 1833788 2116096 1884303 2209 802 1790951 2093279 194 0785611154 849 732246 458 288 194 457 134

1119179 1365132 1201786 1406946

16377 16820 16908 25 253

Kleebeu . . . . 31 191 480 39 644 259 27 582 1090 39 673799

Wiesenheu . . 80 937 899 io 171 8111 77 778 980llo0 449167 Diese Zahlenreihen weisen für die Oktoberermittelung des Jahres 1883 denjenigen des Vorjahres gegenüber, mit Ausnahme des Buch— weizens und der Kartoffeln, bei allen vorangeführten Früchten ein mehr oder minder beträchtliches, bei Winterrays und ⸗Rübsen, sowie beim Hopfen allerdings fast verschwindendes Minus nach und machen auch ersichtlich, daß von keiner dieser Früchte, mit alleiniger Aus— nahme des Buchweizens, der als Mittelernte angenommene Ertrag . 6 wird; nur die Kartoffeln nähern sich demselben noch nahebei.

Fehlt es nun bezüglich der Vergleichsfähigkeit der hei der Oktober ermittelung. 1881—83 gewonnenen Hektar, bezw. Gesammterträge mit der jetzigen Mittelernte auch zur Zeit noch immer an zuverlässigen Unterlagen sür die Bemessung der letzteren in Betreff der einzelnen Früchte überhaupt, sowie innerhalb der einzelnen Kreise, so bieten doch die nachstehenden Ziffern einen interessanten Beleg dafür, wie sich innerhalb der letzten Jahre in den mit der Schätzung betrauten Kreisen der Begriff der Mittelernte befestigt und mit dem für eine solche bei den einzelnen Früchten anzunehmenden Hektarertrage all— mähblich berichtigt hat. Es wurde der Ertrag einer

beim Winterweizen Winterroggen bei d. Sommergerste beim Hafer bei den Erbsen . .. Ackerbohnen J beim Buchweizen .. bei den Lupinen .. d bei Winterraps und Rübsen beim Hopfen . ...

1 n

' die Schätzung einer Mittel ernte im Jahre 1883 verhielt sich zu einer solchen im Jahre 1882 1881 1880

wie 100 zu

D r 1063 106 102 197 102 108 1066 111 1066 109 1095 112 102 111 102 109 101 104

105 115

Mittelernte geschätzt: im Jahre

1883 1882 1881 1880 auf dem Hektar in kg

1482 14755 1512 1299 1243 1238 1278 1314 14181 1481 15096 1587 beim Hafer. . 1350 1337 1372 1463 bei den Erbsen .. . 1018 101 1148 1199 bei den Ackerbohnen 1123 1418 1519 1548 bei den Wicken. 10986 1987 1139 1218 beim Buchweizen. 940 938 966 1949 bei den Lupinen . 969 966 999 1058 bei den Kartoffeln. . lo 342 10274 10 ö 744

bei Winterraps und . 1145 1151 1204

Rübsen . beim Hopfen 618 633 681. ; beim Kleehen 3347 3323 3565 3894 107 116 beim Wiefenheu .. 3012 2978 32109 3446 99 107 114

Ein endgültiges Urtheil über die diesjährige Ernte wird auf Grund vorstehender Zahlen noch nicht ausgesprochen werden können; es werden vielmehr die definitiven Ergebnisse dieser Ernte abgewartet werden müssen, welche auf Grund der Erdruschresultate zur Feft⸗ stellung gelangen. Nach den bisherigen Erfahrungen haben jedoch die vorläufigen gegenüber den definitiven Ermittelungen des Ernteertrages bei fast allen Früchten eine nicht unerhebliche Ueberschätzung ergeben,

beim Winierweizen beim Winterroggen bei der Som mergerste

nach der nach der

Ergebniß figen

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end⸗ vor güũl⸗ lãu⸗ tigen figen Er⸗

mittelung kg

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end⸗ vor gül⸗ lãu⸗ tigen figen r⸗ mittelung

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nach der vorläufigen Ermittelung

. 24

das endgũl

Proz Proz

kg 35 1882 8 . Alsss 1678 79 587 1434 69 1238 1587 78 1983 1365 72 56 1044 72 1361 1551 88 7265 10235 71 55 883 63 59 1020 68 2 hs oꝛzg 75

g9s3 113 86 415 435 95

kg

1851 1056 1251 833 1191 1140 1479 301 1218 713 1073 104 1170 697 393 . 827

5 . d

Q Oo br

als itzi5ʒ öl ioz5 iM itz oi 1494 zo i119 1314 15653 5811211 53 J25 Is 1676 2s gõib

912 469

*

Winte rweizen Winterroggen Sommergerste Hafer. Erbsen .. Ackerbohnen. Wicken Buchweizen. Lupinen. Kartoffeln Winterrays und ⸗Rübsen Hopfen

616 826 284 13108

S894 981 . 3569 4194 8.7 . Kleehen . 2423 3339 73 2154 2327 983 29809 3959 74 Wiesenhen 2107 3069 69 1940 2333 83 2359 3238 72 Zur Erklärung der nicht unerheblichen . in beiden Erhebungen ist diesseits schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß in den landwirthschaftlichen Vereinen, durch welche die Oktober⸗ ermittelungen stattfinden, hauptsachlich die größe en Grundbesitzer ver⸗ treten find. auf deren Besitzungen wegen des intensiveren Wirthschafte⸗ betriebes (Brennereien, Kartoffelstärke⸗ und Zuckerrübenfabriken ꝛc. im Allgemeinen wohl höhere Erträge gewonnen werden, als auf den Gemeinde- fluren, deren Besitzer zudem auch oft nicht in der Lage oder Willens sind, der Wirklichkeit entsprechende Angaben über ihre Ernteerträge zu machen, wozu noch kommt, daß, wenn es für einen Sachverständigen schon schwierig ist, den Ertrag einzelner Feldfluren annähernd richtig zu schätzen, diese Schwierigkeit in noch giößerem Maße hervortritt, falls diefe Schätzung sich auf eine große Anzahl von Gemeinden und Gutsbezirken erstreckt, wie dies bei den alle Kommunaleinheiten um⸗ fassenden Februarermittelungen der Fall ist. Hiernach läßt sich nur annehmen, daß sich auch diesmal das endgültige Ernteresultat niedriger stellen wird, als das vorläufige, was aber keineswegs mit einem weiteren Ernteausfall gleichbedeutend sst. Vielmebr steht zu hoffen, daß sich das Verhältniß der definitiv noch zu ermittelnden Ernteerträge zu den gleichen Erhebungen des Vorjahres günstiger gestalten wird, als die gegenwärtigen Oktober⸗ schätzungen dies annehmen lassen.

Gewerbe und Handel.

Der Cours für die hier zahlbaren österreichischen k ist heute auf 168,75 M für 100 Fl. erhöht worden.

Bres lau, 19. November. W. T. B. Die Generalversammlung der Oels. Gnesener Eisenbahngesellschaft, in welcher über die Verstaatlichungs offerte Beschluß gefaßt werden soll, findet am 12. Dezember statt. .

Gtiasgow, 19. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen' betrugen in der vorigen Woche 10 600 gegen 11 300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres, .

Bradford, 19. November. (W. T. . B.) Wolle unver⸗ ändert, Preise seit 14 Tagen P niedriger, mäßiger Konsumbedarf, Garne niedriger, in besserer Nachfrage, Verkäufer halten jedoch auf feste Preise, Stoffe besser.

Riga, 19. November. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Bolderaa sind die das Seegatt bezeichnenden Bojen (Sommer- n, eingebracht und durch Stangen (Winterzeichen) ersetzt worden.

Verkehrs⸗Auftalten.

Das Kanalcomits Speyer hat soeben eine Denkschrift erscheinen lassen, welche den oberrheinischen Schiffabrts kanal Straß⸗ burg Spe ver bespricht. Die Schrift legt zunächst die wirthschaft· liche und militärische Bedeutung des oberrheinischen Kanals dar, in⸗ dem sie den Werth desselben fuͤr den Verkehr, für Dꝛezentralisation der Produktion und den Wohlstand, besonders auch für die ge en⸗— wärtfge deutsche Zollpolitik behandelt. Dann wird nachgewiesen, daß der Sberrbein nicht regelmäßig schiffkar und daß auch die Tauerei auf demfelben unmöglich sei. Was speziell den Kanal von Straßburg nach Speyer betrifft, so behandelt die Schrift, nach einem kurzen Blick auf die Geschichte des Projekts, die Ansprüche Carlsruhes und for⸗ dert die linksrheinische Anlage des Kanals. Die volkswirthschaft— liche Bedeutung der dadurch ermöglichten Eat. und Be⸗ wäfferung der nothleidenden Rheinniederung wird ausführlich an der Hand von Minimalangaben nachgewiesen: auf diese Weise lasse sich der Werth einer Hektar um 5056 M, der Werth eines Streifens von z km Breite zu beiden Seiten des Kanals zwischen Speyer und Straßburg gegen jetzt um fünfzig Millionen Mark steigern. Die Schrift schildert ferner kurz die Bedeutung des Kanals für das pfãl⸗ zische Verkehrswesen, besonders in Verbindung mit einer Kanalisation der Queich von ihrer Mündung bis nach Landau und weist dann durch Vergleichung nach, daß der Kanal Straßburg⸗Speyer der billigste aller rheinischen Kanäle werden würde. Beigegeben sind ein technisches Gutachten darüber, daß der Rhein bis Speyer vollständig schiffbar ist, und ein genereller Kostenanschlag des Schiffahrt kanals, nach welchem der Kanal Straßburg-Spever höchstens 22 Millionen Mark kosten würde, von denen auf Bavern (17 Km) 10, auf Elsaß (53 km) 12 Millionen entfallen. Eine Uebersichtskarte, in welcher der Kanal roth eingezeichnet ist, erleichtert das Verständniß für die k Die Schrift ist für 14 in jeder Buchhandlung zu haben. :

Pamburg, 20. November. (W. T. B.) Der Postdampfer Silefia⸗ der Ham burg⸗Amerikanischen Packet fahrt⸗ Aftiengesellschaft ift gestenn Abend 7 Uhr in New⸗Nork ein⸗

getroffen. Triest, 19. November. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Helios“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute Mittag

aus Alexandrien hier angekommen.

Berlin, 20. November 1883.

ö Das unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehende Elisabeth-Krankenhaus feierte gestern in der mit Laubgewinden geschmückten Anstaltskircke sein 50. Jahresfest. Die Festpredigt bielt wieder der General⸗Superintendent b. Büchsel, den Bericht erstattete der erste Anstaltsgeistliche, Pastor Kuhlo. Das Elisabeth⸗Krankenhaus kann auf seine Vergangenheit mit freudiger Genugthuung zurückblicken. Der Frauen⸗Krankenverfin, dem es seine Ent⸗ stehung verdankt, hatte im ersten Jahre 503 66 Einnahme: die Ein⸗ nahme des letzten Jahres belief sich auf 195 576 ½ . Das erste Krankenhaus, in einem Miethsgebäude der Hirschelstraße belegen,

Kranke aufgenommen; im letzten Jahr betrug die Zahl der Kranken 1455, tie der Veipflegungstage 41 893. Unter ihnen be fanden sich 129 arme Kranke, die an 3419 Tagen ganz frei und an 697 Tagen zu halbem Satze verpflegt wurden. Außerdem wurden in Familien an 141 Tagen, während 13 Nächten und in 42 Tag. und Nachtwachen Krankenpflege geübt. 1867 ge⸗ hörten der Anstalt 19 Schwestern und 5 Probeschwestern an; zur Zeit umfaßt sie 85 Schwestern und Novizen und 17 Probeschwestern, ins

wie dies die weiter nachfolgende Uebersicht klar erkennen läßt. Es betrug nämlich in den Jahren 1883 80 der Hektarertrag:

gesammt 107 gegen 89 im Vorjahre. 1868 mußte die bis dahin existirende Außenstation aufgegeben werden; augenblicklich wirken

wies 19 Betten auf; noch 18940 wurden im Ganzen nur gegen 100

Schwestern des Hauses in 16 Außenstationen. Eine Sch

die Anstalt im letzten Jahre kun den Tod. Dem De. ———

w . Einsegnung von 8 Schwestern. Dann schloß 5 e Feier. 56

Beuthen O. /S. 15. November. Gestern und beute fand ki

selbst der Vo b rr tigte its. Baar bes binn len g rf, vereins des vaterländischen Frauenvereins statt und ar. hielten die Besucher auf der Eintrittskarte einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über die segensreiche Thätigkeit des Vereins nat. rend der letzten Jahre. Der glückliche Erfolg des diesjährigen Arrangements bewelst am Besten, wie sehr eine derartige Einrichtung von den Sympathien des wohlthätigen Publikums im Kreise Beuthen getragen wird. Die Vorsitzende des Zweigverein Frau Landräthin ven Wittken. hatte. allerdings,, unterstütz von den Damen und Herren des Vorstandes und von einigen andere; Vereins damen, keine persönlichen Müben gescheut, damit auch im diesjährigen Bazar, sowohl bezüglich der Fülle der von den Vereint. mitgliedern reichlich 2 Gaben, als auch hinsichtlich der ganzen Arrangements, Großes und Schönes geleistet werde, und e ist erfreulich, daß der Wohlthätigkeitssinn der genannten Dame in dem schönen Verlauf des Bazars reichliche Belohnung gefunden bat. Der große Saal im Hotel Sanssouci zeigte ringsherum geschmack⸗ voll eingerichtete und schön dekorirte Verkaufkestellen, gefüllt mit allerlei zum Verkauf ausgestellten Gaben, welche von den schönsten Verkäuferinnen in anmuthigster Weise ausgeboten wurden; die Herren Baumeister Jackisch, Zimmermeister Schweitzer und Bau. unternehmer Baudke hatten durch die Aufstellung und Dekoration der Verkaufsstellen ihre warme Theilnahme an den Bestrebungen des Vereins bewiesen und sich um denselben wohl verdient gemacht Auf einem Podium war die reich geschmückte Büste der hohen Po, tektorin des Vereins, Ihrer Majestät der Kaiserin, inmitten von blühenden Topfgewächsen aufgestellt. Die Klattsche Kapelle concertirte an beiden Tagen, und so wurde dem aus allen Orten des Kreises sehr zahlreich erschienenen Publikum mancher Genuß geboten; sogar die erst neuer⸗ dings in ihrer Bedeutung nach und nach erkannt Elektrizität war durch die Herren Gymnasial⸗Oberlehrer Dr. Fiedler und Telegraphenbeamten Feilhauer von hier insofern in den Dienst der Barmherzigkeit gestellt, als diese . in einer besonderen Abtheilung des Saales ein ikrophon aufgestellt hatten, aus welchem gegen ein billiges Entrée zum Besten des Bazars das Publikum den Klängen der Musik lauschen konnte. Der Ertrag des Bazars beläuft sich auf ea. 1800 . und dürfte mit den übrigen dem Verein zur Verfügung stehenden Mitteln zum Weihnachtsfeste manche Noth zu lindern im Stande sein. Cs verdient bemerkt zu werden, daß die Zuwendungen für den Basar fast ausschließlich aus kleineren Gaben bestanden, und läßt der immer., hin bohe Gesammtertrag auf die große Zahl der betheiligten Geber

schließen.

St. Anton i. Tirol, 19. November. (W. T. B). Anlaß lich der heute stattfindenden Eröffnung des Arlbergtunnelz herrscht hier sehr reges Leben. Es ist ein kalter reiner Wintertag; fortwährend langen neue Gäste an, Arbeitergruppen füllen den Ort und umstehen den langen mit Laternen versehenen und reichgeschmückten zur Einfahrt bereitstekenden Zug. Um 9 Uhr fand eine Messe unter freiem Himmel an den geschmackvoll verzierten Triumphbogen vor dem Portal des Tunnels statt; alsdann bewegte sich der Zug vom Portal 410m einwärts, von welcher Stelle aus die Wagen bis 5400 m vorge— schoben wurden. Von dort aus gingen der Handels⸗Minister, die übrigen Vertreter der Behörden, die Bauleiter und Festgäste zu Fuß bis zur Trennungswand und kehrten nach Besichfigung derselben wieder in die Naͤhe des Zuges zurück. Alsdann erfolgte das Ab⸗ feuern der Durchschlagsminen durch den Handels⸗Minister, welcher während des nun beginnenden Schuttabräumens. und Ge— leifelegens Medaillen vertheilte und dabei Ansprachen an die Arbeiter und Werkmeister richtete. Der Durchstich erfolgte Mit⸗ tags 12 Uhr 35 Minuten. Nach Fertigstellung der Geleise erfolgte die Fahrt durch die Durchschlagstelle nach dem westlichen Theil des Tunnels, wo die gegenseitige Begrüßung der von West und Ost in, sammentreffenden Festgäste stattfand. Dann fuhr der Zug nach Langen weiter, wo ein Dejeuner eingenammen und von wo spaͤter die Rückfahrt durch den Tunnel nach St. Anton angetreten wurde.

Im Königlichen Schauspielhause hat Ernst Wichen vieraftiges Lustspiel „Der Freund des Fürsten . welches am Sonn abend neu einstudirt in Scene ging, bei vortrefflicher Besetzung und Datstellung eine beifällige Aufnahme gefunden.

Das Deutsche Theater brachte gestern Abend Gutzkowĩ „Uriel Acosta“ zur ersten Aufführung und gab damit Hrn. Barnar Gelegenheit, sich in einer seiner bekanntesten Rollen im Rahmen det neuen Bühne zu zeigen. Gerade Tiese Leistung des vielbewunderten Künstlers, die Darstellung der in Jugendfeuer glühenden Denkerfizh Uriel Acosta's sst oft kritisch gewürdigt worden und hat längst dir allgemeine Anerkennung gefunden. Immer aufs Neue zieht der Künstler die Zuschauer in den Bann seiner gluthathmenden und schmerzzerrissener Ueberzeugungstreue, welche in Wort und Geberdt so überzeugenden Ausdruck gewinnt. Die geniale Darstellung Br⸗ nay's zeigt' fich am besten in dem Umstande, daß die tief ergreifende Wirkung' auf Herz und Gemüth dieselbe bleibt beim letzten wie beim erften Male, da man seinen Uriel sieht. Und doch kömmt diefe Wirkung eine noch intensibere werden, wenn der Künftler sin entschließen konnte, manche jener geistreichen nuancirenden Einzelheiten, mit welchen er gerade diese Figur umsponnen hat, fallen zu lassen, um den Eindruck des Ganzen zu erhöhen und noch einheitlicher iu gestalten. Von gleich durchschlagendem Erfolge erwies sich die bi in! das kleinste Detail vorzügliche Verksrperung des . Ben Akiba durch Hrn. Friedmann. Der in unverrückbarem Glauben alt ge wordene Rabbi, welcher von der Höhe eines neunzigjährigen debent herabschaut und so reiche Erfahrungen gefammelt hat, daß für ih! schon Alles einmal dagewesen ist, kam in Spiel und Malle mit überzeugender Einfachheit und natürlicher Wärme zum Ausdruck. = Sie Rolle des weichmäthigen Arztes „De Silva“ brachte St. Förster mit der ihm eigenen. Anlage für die Darstellung dieser Gat⸗ kung von Charakteren trefflich zur Geltung. Als . Judith“ erschien . Ramazetta und fügte sich im Ganzen würdig in de Rahmen der Darstellung ein; zu den ergreifenden Tönen der ausbrechenden Teidenschaft erwiesen sich aber ihre Kräste als unzulänglich. Die übrigen Darsteller traten weniger in det Vordergrund. Zu er wähnen bleibt schließlich auch diesmal die vor⸗ nehme Inscenirung und Auszstattung, welche dem Gutz kowsche⸗ Trauerspiel auch eine würdige äußere Gestaltung verliehen.

Im Concerthause gelangt morgen (Mittwoch) die weilt Symphonie (D-dur) von Brahms zur Aufführung. Außerdem enn hält das Programm Richard Wagners Vorspiel zum „Parsifal! un das Largo für Orgel, Harfe und Streich Instrumente von Handel weiches um Luther lage mit so großem Beifälle aufgenommen mute 6. Concertmeister Johan Smit spielt das Violinsolo in die e

ummer. Am Donnerstag wird derselbe Künstler die beliebte brillante Faust-Fantasie von Sarasate und der Flöten ˖Virtuos hi.

Charles Mols die effektvollen Carneval-Variationen von D mer se⸗

mann vortragen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Exypedition (Kesseh. Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin: Druck: W. Elsner

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 3.

Berlin, Dienstag

den 20. November

1883.

Preuß. Staats- Anzeiger und das Central ⸗Hand

RPreußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8sWw.,, Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.

R ö 3 . Inserane für den Deutschen Reichs- und Königl.

register nimmt an: die stönigliche Expedition des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich

els⸗·

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. , m Aufgebote, Vorladungen a. dergl.

Terkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

TVerloosung, Amortisation, Zinszahlung

* u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

(õ0h76

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlosse? Andreas Schramowmsky, zuletzt Arbeiter in der Brennerei zu Selchow, Kreis Teltow, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungsbaft wegen Ver⸗ brechens gegen §5§. 242. 2437 des Strafgesetz buchs in den Akten II. J. 1617/83. verbängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter suchungsgefaängniß zu Berlin, Alt Moabit 11/12, ab= zuliefern. Schramowsky ist 35 Jahre alt, untersetzter Statur, hat dunkles Haar und dunklen Schnurr— bart. Berlin, den 17. November 1883. Der Unter⸗ suchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II.

(õ0578]

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unverehelichte Aufwärterin Anna Thiede, geboren am 15. Juni 1858 in Berlin, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Aussetzung ihres Kindes verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängaiß zu Berlin, Alt Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den I3. November 1883. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 40 em, Statur schlank, Haare dunkel⸗ blond, Stirn breit, Augenbrauen dunkelblond, Augen dunkel, Nase gewöhnlich, Mund breit, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sxprache deutsch. Kleidung: grauwollenes Tuch, buntes Kattunkleid.

5) 577] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebene unverehelichte Jo⸗ hanna Marschner, geboren am 24. Juli 1851 zu Neu ⸗Ebersbach, welche flüchtig ist, ist die Unzerju⸗ chungshaft wegen schweren Diebstahls in den Akten J. III. a. 708. 83 verhängt. Es wird ersucht, die selbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefäng⸗ niß zu Berlin W., Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 8. November 1883. Königliche Staats⸗ anwaltschaft beim Landgericht J. Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1 m 53 em, Statur klein und schlank, Haare dunkelbraun, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Augen graubraun, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts farbe bräunlich, Sprache deutsch mit sächsischem Dialekt. Kleidung dunkles Kleid mit schwarzem Umschlagetuch. Besondere Kenn⸗ zeichen keine.

50579

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kellner Carl Friedrich Schroeder, welcher flüchtig ist, ist die Unterfuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten VU. R. II. 884. 83. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in dag Unter suchungs⸗ gefaängniß zu Alt ⸗Mobit 1112, abzuliefern. Berlin, ÄAlt⸗Moabit 11‚12 JW., den 16. Nopembec I1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land⸗ gerichte. J. Loewe. Beschreibung: Alter 21 Jahre, geb. 10. 10. 62 zu Berlinchen, Größe 159 m, 26 blond, Stirn gewölbt, Bart blonder Schnur⸗ art, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase her— vorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: linke Brust der rechte kleine Finger halb ge⸗ reant.

50580

Steckbrief. Gegen den Künstler Julius Ernst, geboren am 7. November 1852, welcher früher in Lehe aufhaltsam gewesen, jetzt aber unbekannt ver— zogen ist, soll eine durch Strafbefehl dieses Amts 8 . vom 24. Mai d. J., wegen Gewerbesteuer⸗

ontravention erkannte Subsidiärstrafe von 2 Tagen Haft vollstreckt werden. Dieselbe ist durch Zahlung von 11 4 40 an prinzipaliter erkannter Geld⸗ strafe und Kosten abzuwenden. Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und an ihm die Strafe zu voll⸗ strecken, auch Nachricht von dem Geschehenen hierher gelangen zu lassen. Lilienthal, 14. Nodember 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Meyer.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

50637 Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Anna Rogalski, geborene Braun, zu Weichselmünde, vertreten durch Rechtsanwalt Rosen⸗ beim in Danzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Seefahrer Carl Friedrich Rogalski aus Weichsel⸗ münde, jetzt unbekannten Aufenthalts wegen Ehe⸗ scheidung mit dem Antrage:

I) das zwischen Parteien bestehende Band der Ehe wird getrennt,

2) Beklagter wird für den allein schuldigen Theil erklärt und hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgericht, zu Danzig auf

den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge—⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Danzig, den 13. November 1883.

Kretschmer

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

T. Literarische Anzeigen.

S. Theater- Anzeigen.

9. Familien- Nachrichten.

In der Börsen- beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner K Winter, sowie alle übrigen größeren

Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

Annoncen ⸗Bureaux.

*

lob zs] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Louise Sikorski, geborne van Dühren, zu Berlin, vertreten durch die Rechtsanwälte Martiny und Spring zu Danzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Pächter Hermann Daniel Sikorski, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehrtrennung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Cixilkammer des König— lichen Landgerichts zu Danig auf

den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Danzig, den 13. November 1883.

. Kretschmer. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

q G39] Oeffentliche Znstellung. Die Frau Anna Ulrich, gehorene Müller, zu Merseburg, vertreten durch den Justizrath Herzfeld, klagt gegen deren Ehemann, den Cigarrenarbeiter Wilhelm Ulrich aus Merseburg in unbekannter Ab— wesenheit, wegen böslicher Verlassung, mit dem An— trage auf Ehetrennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor die IV. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Halle a. S. auf den 12. März 1884, Vermittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

lsosi3] Oeffentliche ʒustellung.

Der Franz Chitralla, Geschäftsmann zu Merzig, vertreten durch Rechtsanwalt Meurin, klagt gegen 1) Eheleute Mathias Kautenburger. Wirth und Maria Anna, geb. Gasthauer, 2) Michel Barth, Ackerer, 3) Catharina Barth, Ackerin, Alle zu Bachem, 4) Johann Barth L., Ackerer, früher zu Bachem, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufent⸗ haltsort, wegen Theilung,

mit dem Antrage: Königliches Landgericht

wolle die Theilung und Liquidation folgender

Vermögensmassen anordnen:

1) der zwischen der Beklagten 2c. Gasthauer und deren ersten Ehemann Nicolaus Barth bestandenen Gütergemeinschaft, jo, daß die 2c. Gasthauer die eine und der Nachlaß des 2c. Barth die andere Hälfte erhalte; des Nachkasses des ꝛc. Nicol. Barth, Vater, so, daß von seinen überlebenden Kindern der Mathias Barth ?76, Michel, Johann II., Nikolaus und Catharina je 1.6 erhalten;

N des Nachlasses des Johann II. Barth, so, daß seine Mutter 23 erhalte, von 38 der Mathias Barth 25 und Michel, Nicolaus und Catharina je 3, von den übrigen 3 / Mathias 2/6, Michel, Nikolaus, Catharina Barth, sowie die zweiteheliche Tochter der 2c. Gasthauer, Helena Kautenburger je 1 er⸗ halten; . des Nachlasses des Nicolaus Bartb, so, daß seine Mutter 278, von weiteren 33 der Mathias Barth *, Michel und Catharina Barth je 1, von den ferneren 25/5 der Mathias Barth 23, Michel und Catharina Barth, sowie die Helena Kautenburger je ! / erhalten;; . des Nachlasses der Helena Kautenburger, so, daß die Eheleute Kautenburger 1/2, von der andern Hälfte der Mathias Barth und Michel und Catharina Barth je 1 er⸗ .

6) des Nachlasses des Mathias Barth, so, daß seine Mutter 1 und seine drei Geschwister Johann J., Michel und Catharina Barth ebenfalls je 1 erhalten; .

Alles mit Früchten seit den resp. Todes⸗ tagen; die Parteien zur Auseinandersetzung vor Notar Franken zu Merzig verweisen, einen Experten ernennen und die Kosten der Masse, oder den Widersprechenden zu Last legen

und ladet den Beklagten Johann Barth J. zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die JI. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Trier auf den 31. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Trier, den 17. November 1883.

Oppermann, ;

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. õ06 42, Oeffentliche Zustellung. ; Die verehelichte Schaerr, Louise Lnestine Elise, eb. Dieckow, zu Berlin, vertreten durch den echts anwalt V. A. Hoffmann daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Bürstenmacher Otto Emil Guido Schaerr, unbekannten Aufenthalts, wegen bötlicher Verlaffung, mit dem Antrage: die Che der Parteien zu trennen und den Be— klagten für den allein schuldigen Theil zu er⸗ klären, ihm auch die Kosten des Rechtestreits

lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 3. April 1884, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Sühneversuch fällt weg. Otto, als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.

lschls Oeffentliche Zustellung.

Die Kuratel über das uneheliche Kind der ledigen großjäbrigen Dienstmags Katharina Kennemann von Lonnerstadt, Namens „Georg Friedrich“, ver—⸗ treten durch den Vormund Georg Günther, Nagel⸗ schmiedmeister von Lonnerstadt, hat

gegen den ledigen großjährigen Bierbrauer Franz Hußlein von Lonnerstadt, nun unbekannten Aufenthalts,

wegen Anerkennung der Vaterschaft

und Alimentationsleistung,

Klage erboben und den Antrag gestellt: Das Königliche Amtsgericht Höchstadt a. A. wolle auẽsprechen: . Franz Hußlein, lediger großjähriger Bierbrauer von Lonnerstadt sei schuldig: I) die Vaterschast zu dem von der ledigen Dienst⸗ magd Katharina Kennemann von Lonnerstadt am 31. Juli 1883 unehelich geborenen und auf den Namen „Georg Friedrich“ getauften Kinde anzuerkennen und diesem Kinde das gesetzlich beschränkte Erbrecht einzuräumen; Y derselbe hat für dieses Kind einen jährlichen in vierteljährigen Raten vorauzuentrichtenden Alimentationsbeitrag von achtundvierzig Mark von der Geburt des Kindes bis zum zurück— gelegten 14. Lebensjahre desselben und falls sich dieses Kind wegen Mangels der nöthigen Leibes- oder Seclenkräfte sollte nicht er— nähren können, darüber hinaus zu leisten; 3) die Hälfte des seinerzeitigen Schulgeldes und der Kur⸗ und Beerdigungskosten, wenn das Kind innerhalb der Alimentationsperiode er— kranken oder sterben sollte, zu entrichten;

) sechfunddreißig Mark Tauf⸗ und Kindbett⸗

kostenentschädigung zu zahlen; 5) fünfzig Mark Beitrag zu den seinerzeitigen Handwerkserlernungekosten zu leisten und

6) die Kosten zu tragen.

Zugleich ladet die Klagspartei den Beklagten Franz Hußlein zur Verhandlung dieses Rechtestreits zu dem vom Kgl. Amtsgerichte Höchstadt a. A. auf Samstag, den 12. Januar 1884,

Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine. Dieser Klagsauszug mit Ladung wird zum Zwecke der bewilligten öffentlichen Zustellung hiermit be— kannt gemacht.

Häöchstadt a. A., den 9. November 1883. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts daselbst: Da uth, Kgl. Sekretär.

50636 Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau Helene Niemeyer, geb. Ebeling, zu Obernkirchen, vertreten durch den Justizrath Hoppe hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Lohgerber Theodor Niemeyer, früher in Obernkirchen, jetzt un= bekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien be stehende Ehe dem Bande nach zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären. Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreits vor die Civil— kammer III. des Königlichen Landgerichts zu Han—2— norer auf den 1. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der éffentlichen Zustellung wird di fer Auszug der Klage bekannt gemacht. Hannover, den 12 November 1883.

Schink, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

50641 Oeffentliche Zustellung. . Die Ehefrau des Johann Daniel Vaupel, Marie, geb. Bornmann, von Sehlen bei Frankenberg, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Welcker in Marburg, klagt gegen ihren Ehemann Johann Daniel Vaupel von Sehlen, jetzt unbekannt wo? wegen Ehescheidung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien vom Bande zu trennen, und den Beklagten in die Kosten zu ver urtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil kammer des Königlichen Landgerichts zu Mar— burg auf den 18. Febrnar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Fischer, Kanzlei⸗Rath, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

ö0pß40) Oeffentliche Zustellung.

In Sachen der Ehefrau des früheren Kapellmeisters, jetzigen Klavierspielers Rachbar, Cölestine Agathe Lida, geb. Schmidt, zu Minden, Klägerin, gegen ihren genannten

und ladet den Beklagten zur mundsichen Verband. ven . Febrnar 1854, Vormittags 190 uhr

vor der J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts bierselbst, Domplatz 6, Zimmer 27, bestimmt, zu welchem der Beklagte, Klavierspieler Joseph Alphons Nachbar, unter Bezugnahme auf die bereits zugestellte Klage mit der Aufforderung geladen wird, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Rechtsnwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht. Magdeburg, den 13 November 1883. Die Gerichtsschreiberei der J. Cicilkammer, Königl. Landgerichts. Nuthmann, Landgerichts⸗Sekretär.

(50643 Oeffentliche Zustellung.

Der Johann Alexander Prinz ju Offenbach, Karlsstraße 5, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Hoffmann daselbst, llagt gegen seine Ehefrau Mar⸗ garetha, geb. Fuchs, dermalen mit unbekanntem Auf⸗ enthalt abwesend, wegen Ehebruchs und böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Streittheilen bestehenden Ehe vom Bande unter Erklärung der Beklagten für den schul— digen Theil und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtssteits vor die erste Civil⸗ kammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Darmstadt anf den 18. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Braun, Hülfs⸗Gerichtsschreiber des Großherzogl. Landgerichts.

50644 Oeffentliche Zustell ung. Die zum Armenrechte zugelassene Emilie Friederike Leisebein, geb. Leibnitz, zu Lindenau, vertreten durch den Rechtsanwalt Jul. Berger in Leixzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Buchbinder Ernst Her— mann Leisebein aus Burghausen, zuletzt in Quesitz, dermalen unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts— streites vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig anf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 17. November 1883.

Dölling, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

50645) Deffentliche Zustellung.

Die zum Armenrechte zugelassene Christiane Dorothee Bever, geschied. Krobitzsch, geb. Grunert, in Leipzig, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Schill daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Brauer und vormaligen Restaurateur Karl Heinrich Bever, zuletzt in Leipzig, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 16 November 1883.

Dölling,

Gerichtschsteiber des Königlichen Landgerichts. 50635 Oeffentliche Zustellung.

In Sachen der Ehefrau, des Schmiedemeisters Mäatsch, geb. Dreyer, zu Woltersdorf, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Ludwig in Lüchow, egen deren Ehemann, den Schmiedemeister Fritz Wilhelm Heinrich Maatsch, Aufentbaltsort unbe— kannt, Beklagten, wegen Ebescheidung, ist, nachdem die Klägerin den ihr in dem rechtskräftigen Urtheile vom 5. Dezember 1882 auferlegten Eid abgeleistet hat, zum weiteren Verfahren Termin vor der dritten Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Lüne— burg auf Sonnabend, den 9. Februar 1884,

Vormittags 95 Uhr, angesetzt, wozu der Beklagte mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen An⸗ walt zu bestellen, geladen wird, Zum Zwecke der öffentlichen Zustellunz wird dieser Auszug bekannt gemacht. Lüneburg, den 17. November 1883.

Brandes,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

50650] Oeffentliche Zustellung.

Der Handelsmann Carl Lietzow in Kubblank, vertreten durch den Rechtsanwalt Goldstein zu Stargard i / Pomm., klagt gegen den Handels mann Gottfried Lietzow aus Carolinenhorst, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus einem von dem Beklagten unter dem 20. Juli 1883 in Stargard an die Ordre des Herrn Christian Wendlandt aus gestellten, am 1. November 1883 fälligen und durch Giro vom 8. November 1883 auf den Kläger über gegangenen Wechsel über 30060 „, mit dem Antrage,

Ehemann, Beklagten, wegen Ehescheidung ist zur

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

aufzuerlegen,

mündlichen Verhandtung Termin auf

den Beklagten zu verurtheilen, an den Kläger 1800 (6 und 6Yso Zinsen seit 1. November er, sowie