1883 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Dec 1883 18:00:01 GMT) scan diff

landwirthschaftliche Gewerbe in seiner prosperirendsten Lage. Wer ein richtiges Urtheil über dieses Gewerbe bekommen wolle, der müsse sich an die Berichte der Landes⸗COekonomie⸗ kollegien wenden. Aus denselben ergebe sich, daß die Land⸗ wirthschaft allerdings Anlaß zu ganz erheblichen Klagen habe. Hauptsachlich seien es drei Punkte, gegen welche dieselben fast in allen Provinzen gerichtet seien: 11 gegen die Reihe von Mittel⸗ und schlechten Ernten der letzten Jahre; 2) gegen das Mißverhältniß zwischen Produktion und Produktionskosten; 3) gegen die steigenden Armen⸗ und Schullasten. Zum Schlusse wendete sich der Minister noch gegen den Vorschlag, die Domänen zu parzelliren, der weder zweckmäßig sei, noch dauernde wirthschaftliche Vortheile verspreche.

Der Abg. von Meyer (Arnswalde) sprach gegen die Ausführungen des Abg. Rickert. Es sei ungerechtfertigt, aus den höheren Pachtzinsen für Domänen einen Schluß auf die Tage der Landwirthschaft ziehen zu wollen. Man vergesse dabei, daß der Werth des Geldes seit 1859 erheblich herab⸗ gegangen, und trotz dieser notorischen Entwerthung des Geldes selbst der Pachtzins für einige Domänen herabge⸗ gangen sei. Eine Steigerung des Pachtzinses mache sich nur in den Provinzen, die Rübenzucker fabrizirten, bemerklich. Leider sei der Zuckerrübenbau an einzelnen Stellen bereits zu einem Zuckerrübenschwindel geworden.

Der Abg. Quadt nahm die Fortschrittspartei gegen die Vorwürfe in Schutz, als ob ihr ein Haupttheil der Schuld an der schlechten Lage der Landwirthschaft beizumessen sei. Der Aufruf der Freihandelspartei sei von keinem einzigen Mit— glied der Fortschrittspartei unterzeichnet worden. Die Steige— rung der Kommunallasten müsse auch er als drückend hin⸗ stellen. Dieselbe erkläre im Osten sich vielfach daraus, daß hier Kosten für Bau und Unterhaltung der Landstraßen den Kommunen zur Last gelegt, während im Westen die⸗ selben vom Staate getragen würden. Doch dürfe man nicht vergessen, daß die Landwirthschaft am allerwenigsten Grund habe, sich über diese Lasten zu beklagen, da sie den meisten Nutzen aus jenem Straßenbau ziehe.

Der Abg. von Hülsen hob hervor, daß die Lage der Landwirthschaft allerdings dazu angethan sei, die Hülfe der Staats- und Volksvertretung herauszufordern. Wenn die Rechte diesen Klagen Ausdruck verleihe, so unterlasse sie es doch auch nie, die Mittel, welche dem Uebelstand abhelfen könnten, in Vorschlag zu bringen.

Der Abg. Rickert bekämpfte einzelne Auslassungen des Herrn Ministers und der Vorredner. Es habe ihm sern gelegen, aus dem Nachweis über den Ausfall der Domänen— verpachtungen allein einen Schluß auf die Lage der Land— wirthschaft zu ziehen.

Bei Schluß des Blatts erhielt der Abg. Frhr. von Minni— gerode das Wort.

Nach Mittheilungen aus Italien sind folgende Sub— missionen ausgeschrieben worden:

1) von dem Verwaltungsrath der Central -Militär⸗ Apotheke zu Turin für den 14. Dezember d. J. bis 10 Uhr Vormittags eine Submission auf Lieferung der für das ECtatsjahr 1884; 85 erforderlichen Medikamente nach einem an Ort und Stelle einzusehenden Verzeichniß, im Taxwerth von 350 000 525 000 Lire (Kaution 43 750 Lire),

2) von der Königlich italienischen Präfektur zu Modena für den 14. Dezember d. J. bis 12 Uhr Mittags eine Sub⸗ mission auf Lieferung von Wollstoffen für die Strafanstalt zu Saliceta San Giuliano bei Modena.

Die näheren Bedingungen liegen in italienischer Sprache in unserem Expeditionsbureau zur Einsicht aus.

Bei dem Vertragsabschluß über einen Hausverkauf mit geringer Preisanzahlung berechtigt nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Civilsenats, vom 15. Oktober d. J., die sodann bekannt gewordene Thatsache, daß Käufer das gekaufte Haus in ungehöriger Weise als Miethsobjekt aus— nutzen und auf diese Art devastiren will, und daß so die Sicherheit der für den Verkäufer eingetragenen Restkaufgelder gefährdet werden könne, den Verkaufer nicht zum Rücktritt vom Vertrage.

Der Taxif, nach welchem die Abgaben für Be⸗ nutzung des Hafens zu Neuland, Amts Freiburg, zu , , sind ist, unterm 29. November d. J. festgestellt worden.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Pape in Herford, Dr. Potthast in Lügde, Dr. Duetschke als Ass. Arzt 2. Kl. in Verden, Schmidt in Drochtersen, Dr. Callmeyer in Badbergen, Dr. Hesseling in Nieukork und Dr. Huentemann in Miehlen.

S. M. Kbt. Nautilus“, 4 Geschütze, Kommandant Korvetten-Kapitän Aschenborn, ist am 17. November cr. in Madeira eingetroffen.

Das „Marine⸗Ver. Bl.“ veröffentlicht folgende Nach— richten über Schiffsbewe gungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort): S. M. Knbt. „Albatroß“ 3/10. Montevideo 16/10 16.10. Buenos Ayres 17. 10. Riachuelo. (Poststation: Valparaiso (ChiliJ.) S. M. S. „Freya“ 22/10. Barbados 23.10. nach Port au Prince. (Poststation: St. Thomas (Westindien)) . S. M. Knbt. „Hyäne“ 26. /8. Sidney. Letzte Nachricht von dort 26.109. (Poststation: Sidney Australien]) S. M. Knbt. „Iltis“ 1.10. Canton. (Post⸗ station: Hongkong. S. M. S „Leipzig“ 25. 9. Nagasaki. (Poststation: Hongkong.) S. M. Av. „Loreley“ 4/11. Syra 5.11. 8. II. La Valetta (Malta) 11.11. 15.11. Genua 19. 11. - 22.11. Grao (Valencia). (Poststation: Valencia (Spanien] .) S. M. S. „Marie“ 25. /9. Montevideo. Beabsichtigte am 10. 109. nach Valparaiso zu gehen. (Post— station: Panama.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 30. 10. Ply⸗ mouth 3.11. (Poststation: bis 11.12. Kapstadt, vom 12. 12. ab Singapore). S. M. S. „Olga“ 25/10. Trinidad 3/11. nach Porto Cabello. (Poststation: Havanna (Cuba].) S. M. S. „Prinz Adalbert“ 13. 11. Genua 198. 11—22 11. Grao 24.11. - 25. 11. Cartagena. (Poststation: Valencia Spanien].) S. M. S. „Sop ie“ 13.11. Genua 19.11. 22. 11. Grao (Valencia) 24. 11. 25. 11. Cartagena. (Poststation: Valencia Spa⸗ nien].) S. M. S. „Stein“ 16.11. Singapore 17. 11. Heimreise. (Poststation: Port Said.) S. M. S. „Stosch“ 6.9. Hongkong. Letzte Nachricht von dort 4. 11. (Post⸗ station: Hongkong.) S. M. Knbt. „Wolf“ 4. 9. Kung⸗kung⸗ tau. Chefoo 1.109. 4710. Tientsin. (Poststation: Hongkon z.)

Görlitz, 29. November. Durch den Landeshauptmann ECrafen von Fürstenstein wurde am Dienstag, Vormittags

10 Uhr, im hiesigen Ständehause der diesjährige Kom⸗s

munal⸗Landtag des preußischen Markgrafenthums Dberlausitz eröffnet. Der Landeshauptmann begrüßte zu⸗ nächst Namens des Landtages den anwesenden Ober⸗Präsidenten von Seydewitz und erstattete darauf seinen Jahresbericht, welcher sich über die Verwaltung und den gedeihlichen Fortschritt aller ständischen Institute in sehr erfreulicher Weise aussprechen konnte. Die Wahlperiode des Landeshauptmanns läust mit diesem Jahre ab. Bei der daher erforderlichen Neuwahl wurde Graf von 1 auf eine weitere zweijährige Wahlperiode per

kklamation wiedergewählt. Die Direktion der landständischen Sparkasse erstattete einen ausführlichen Geschäftsbericht, aus welchem mit Genugthung konstatirt werden konnte, daß sich auch im Vorjahre die Einlagen wieder erheblich vermehrt haben. Nach Vertheilung der Mitglieder des Landtages in drei Ausschüsse desselben wurde die Plenarsitzung nach 12 Uhr geschlossen. Im Laufe des Nachmittags hatten einige land— ständische Deputationen Sitzungen. Gestern hielten die Aus⸗ schüsse ihre Sitzungen ab.

In der heutigen zweiten Plenarsitzung des Oberlausitzer

Kommunal⸗Landtages wurde über Revision der Rechnungen für das Jahr 1882 Bericht erstattet und Decharge für die Verwaltungen ertheilt. Es wurde ferner der Etat der Land— steuerkasse für die Jahre 1884 bis 1888 festgestellt. Hierauf gelangte der Verwaltungsbericht des Kuratoriums der Kom⸗ munalständischen Bank zum Vortrag. Es wurde zur weiteren Einlösung verfallener Banknoten eine Summe zur Disposition geftellt und der Geschäftsunkosten-Etat pro 1884 festgestellt. Der Bericht konstatirt wiederum günstige Ergebnisse der Bank— verwaltung. Auch die Direktion der Oberlausitzer Hülfe kasse erstattete Bericht. Aus verschiedenen zur Verfügung stehenden Fonds wurden erhebliche Bewilligungen zu allgemeinen wohl— thätigen und gemeinnützigen Zwecken ausgesprochen. Nament— lich gewährten hierzu die Revenüen der Huͤlfskasse ca. 3000 6, die ö. des Fonds zu milden Zwecken 19900 , die Zinsen des Reservefonds der Sparkasse 5000 M, die Zinsen einer gräflich Löben'schen Stiftung 560 6 Auch die Vertreter der Landstädte und Landgemeinden bewilligten aus den Zinsen eines ihnen allein zustehenden Fonds ca. 1900 S zu gleichen Zwecken. Außerdem wurden verschiedene auf die Verwaltung bezügliche Beschlüsse gefaßt. 30. November. In der gestrigen (3.) Plenar⸗ sitzung des Kommunal⸗Landtages wurden die Verwaltungs—⸗ berichte des Waisenhaus⸗-Kuratoriums, der General-Direktion des Ober- und Niederlausitzer Kredit-Instituts, sowie des Kuratoriums des Unterstützungsfonds für emeritirte evangelische Geistliche und für Witiwen und Waisen verstorbener evange—⸗ lischer Geisilichen vorgetragen, die Etats für das Waisenhaus und für den Oberlausitzer Schulfonds festgestellt und einige, auf die Verwaltung bezügliche Beschlüsse gefaßt. Einige Unterstützungen und Beihülfen zu gemeinnützigen Zwecken wurden bewilligt. Für die Errichtung einer Arbeiter-Kolonie (nach dem Muster von Wilhelmsdorf bei Bielefeld) wurde ein Darlehn bewilligt, dessen Höhe davon abhängt, ob eine solche Anstalt innerhalb der preußischen Oberlausitz oder außerhalb derselben, jedoch in deren Nähe, errichtet wird. Schließlich genehmigte der Landtag, daß zu den Kosten des vorjährigen schlesischen Kaiserfestes die Oberlaußtz 1113 beitrage.

1. Dezember. Heute fand die 4. und letzte Sitzung des Oberlausitzer Kommunal⸗Landtages statt. Zunächst wurden in 11 verschiedene Direktionen, Kuratorien, Deputationen und Ausschüsse die erforderlichen Wahlen bewirkt, und zwar erfolgte größtentheils Wiederwahl, Neuwahl nur da, wo solche nothwendig war. Sodann gelangten aus 17 Stiftungen eine größere Anzahl von Stipendien und Stiftungsgenüssen zur Verleihung. Nachdem die Geschäfte des Landtages erledigt waren, schloß der Landeshauptmann und Landesälteste Graf von Fürstenstein denselben in der üblichen Weise mit dem Wunsche, daß die gefaßten Beschlüsse zum Segen der Ober⸗ lausitz gereichen möchten, und mit einem Hoch auf Se. Ma je stãt den Kaiser und König, in welches die Versammlung dreimal begeistert einstimmte.

Baden. Karlsruhe, 30. November. (Karlsr. Ztg.) Heute Nachmittag 5 Uhr sind Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin zu dauerndem Aufenthalt in Karlsruhe wieder eingetroffen.

Die Nachrichten aus Stockholm über das Befinden des Herzogs von Schoonen lauten günstig. Die Aerzte sind mit dem Zustande des Kindes recht zufrieden und erklären denselben für gefahrlos.

Anhalt. Dessau, 30. November. (A. St. A.) Der Herzog ist heute wieder hier eingetroffen.

3. Dezember. (W. T. B.) Bei der heutigen Er⸗ ö'ffnung der Sitzungen des Landtages erklärte der Minister von Krosigk: Von dem Verkauf der Leopoldshaller Werke sei Abstand genommen worden. Ein neuer Direktor würde in einigen Wochen mit der Ab⸗ teufung des neuen Schachtes beginnen. Um den Ausfall zu decken, müßte die Regierung dafür sorgen, daß ein Theil des bei der Fabrikation erzielten Gewinnes der Staatskasse zu— fließe. Eine Erhöhung der Steuern sei in Aussicht genommen. Die erlittene Niederlage sei als kein großes Unglück zu be— trachten. Morgen findet die erste Lesung der bezüglichen Vorlage statt.

Reuß ä. L. Greiz, 29. November. (pz. Ztg.) Nach⸗ dem am gestrigen Tage der wieder zusammengetretene, seit dem 5. Februar d. J. vertagt gewesene Landtag in die 17. öffentliche Sitzung eingetreten war, hieß denselben der Regierungs-Präsident, Wirkliche Geheime Rath Faber im Namen des Fürsten willkommen und überreichte Namens der Regierung u. A. folgende Vorlagen: Gesetz, einen Nachtrag zum Gesetz vom 1. März 1883 wegen verschiedener seither von Geistlichen, Kirchendienern und Kirchkassen bezogener Gebühren und Abgaben betreffend; Gesetz, die Errich—⸗ tung einer neuen Behörde für die in erster Instanz auszuübende staatliche Beaufsichtigung der städtischen Gemein?de⸗ verwaltung betr.; Gesetz, gewisse Abänderungen der Gemeinde⸗ ordnung vom 25. Januar 1871 betr.; Gesetz, Ausführungs⸗ bestimmungen zu dem Gesetz, eine weitere Abänderung der Reichs-Gewerbeordnung betr.; Schreiben, den Beitrag des Fürstenthums Reuß ä. L. zu den Kosten der Inventarisirung der Kunstdenkmäler Thüringens betr. Die Vorlagen 18 bis 20 und 22 wurden zur Vorberathung an die sog. Gesetz⸗ ebungs-Kommission überwiesen, die übrigen Vorlagen der ,,, vorbehalten. Nach Schluß dieser öffentlichen Sitzung trat das Haus zu einer von Seiten der Fürstlichen Regierung erbetenen vertraulichen Sitzung zusammen.

In der heutigen Sitzung wurden die Vorlagen 22 und 24 unverändert angenommen und eine vom hiesigen Ge⸗

meinde vorstande eingebrachte Petition, betr. die Bildung eines Landesausschusses, an eine aus fünf Mitgliedern bestehende sog. Petitionskommission zur Vorberathung überwiesen. Auch nach Schluß dieser öffentlichen 6 trat das Haus zu einer weiteren geheimen Sitzung zusammen.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 30. November. Die „Elsaß⸗-Lothr. Ztg.“ schreibt: Die neuerdings durch die Presse gehende und namentlich vom „Frankf. Journ.“ verbreitete Nachricht, daß diejenigen Regimenter, welchen vorzugsweise elsaß⸗-lothringische Rekruten zugetheilt sind, Garnison hier im Lande nehmen sollen, erweist sich für jeden, unserer Heereseinrichtungen irgend Kundigen von vorn herein als unhaltbar. Es bliebe nur die Frage übrig, ob eine Ver⸗ legung der im Jahre 1881 neu errichteten 8 preußischen Infan r erie⸗Regimenter, welche bestimmt sind, in Zukunft die Pro⸗ vinzial⸗Regimenter von Elsaß⸗-Lothringen zu sein, in die Reichslande beabsichtigt werde. Wie wir auf Erkundigung an zuständiger Stelle erfahren, steht eine solche Maßnahme bisher nirgend in Auesicht. Nur die beiden Regimenter Nr. 98 und 130 rücken nach Metz als Ersatz für die Regi menter Nr. 29 und 45, welche die dortige Garnison zum 1. April n. J. verlassen. Eine Einstellung von elsaß⸗lCothrin⸗ gischen Rekruten in die Regimenter Nr. 98 und 130 wird in irgend größerem Umfange für die nächsten Jahre gleich— falls noch nicht in Aussicht zu nehmen sein. 4

Oesterreich Ungarn. Wien, 30. November. (W. T. B.) Die „Budapester Correspondenz“ meldet: Der Kaiser ernannte den Raaber Obergespan, Grafen Khuen-Hedervary zum kroatischen Banus.

Pest, 1. Dezember. (Wien. Ztg.) Die „Ungarische Post' meldet aus Agram: Nach der Veröffentlichung der Ernennun— gen des Banus und des Ministers für Kroatien werden die Vorbereitungen zur Einberufung des Landtages sofort in Angriff genommen werden und dürfte derselbe zwischen dem 10. und 14. Dezember zusammentreten.

Der vom Finanz-Minister eingereichte Gesetzentwur über die Indemnität für das erste Quartal 1884 wurde dem Finanzausschuß überwiesen.

Schweiz. Zürich, 3. Dezember. (W. T. B.) Durch die gestern stattgefundene Volksabstimmung wurde die beantragte amtliche obligatorische Inventarisation bei Todesfällen mit 33 000 gegen 14 000 Stimmen verworfen.

Großbritannien und Irland. London, 2. De⸗ zember. (BV. T. B.) Der Staats sekretär des Krieges, Lord Hartington, hielt gestern in Accrington eine Ansprache an seine Wähler, in welcher er hervorhob, daß das gute Einvernehmen Englands mit Frankreich ungestört sei. England habe mit keiner europäischen Macht eine Separat-Allianz abgeschlossen; die Beziehungen Englands mit Deutschland seien durchaus herz— liche und freundschaftliche. Erst vor einigen Tagen habe Deutschland der englischen Regierung seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, gemeinschaftlich fr den Schutz deutscher und englischer Unterthanen in China zu sorgen, wenn dies in Zu— kunft erforderlich werden sollte.

Der Prozeß gegen O'Donnel wurde gestern Abend beendigt; der Gerichtshof sprach O'Donnel der Ermordung Carrey's schuldig und verurtheilte denselben zum Tode.

Portsmouth, 3. Dezember. (W. T. B.) Zur Ver⸗ stärkung der britischen Stationen in China wird der Transportdampfer „Hankow“ mit go0 Mann Infanterie, 4 und anderem Kriegsmaterial demnächst von hier abgehen.

Frankreich. Paris, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Deputirten kammer hat in ihrer heutigen Sitzung, ent— sprechend dem Vorschlage des Finanz- Ministers, die Amortisationssumme von 190 Millionen beibehalten und die von der Kommission vorgeschlagene Reduktion auf 69 Mil— lionen abgelehnt. Die übrigen Kapitel des Finanzbudgets wurden ohne Debatte genehmigt. Léon Renault verlas sodann den von ihm erstatteten Bericht der Tongking— kommission, der sich für die Bewilligung des geforderten Kredits ausspricht. Der Bericht konstatirt ferner, daß das Engagement in Tongking mit unzureichenden Mitteln begonnen worden, wodurch der Feind ermuthigt und China angereizt worden sei, zu interveniren. Man solle eine Basis für eine zufriedenstellende Transaktion mit China zu gewinnen suchen, um den Konflikt zu vermeiden, aber inzwischen Ver— stärkungen absenden, um allen Eventualitäten gegenüber ge— rüstet zu sein. Die Berathung der Tongking-⸗Kreditvorlage wurde auf den nächsten Freitag festgesetzt. Das Gelbbuch wird am Mittwoch zur Vertheilung gelangen. Ein Gesetz⸗ entwurf behufs Legung eines Kabels zwischen Saigun und Tong king wurde heute in der Kammer vertheilt.

Der Regierung ist bis jetzt noch keine Bestätigung über die von dem „New-York Herald“ gemeldete Räumung Sontays und Bacninhs durch die Chinesen zugegangen.

1. Dezember, Nachmittags. (W. T. B.) Nachdem die administratlven und milstärischen Machtbefugnisse nunmehr in der Hand des Admirals Courbet vereinigt sind, hat die Regierung den bisherigen Civilkommissar Harmand er— mächtigt, nach Frankreich zurückzukehren und daselbst einige Zeit im Urlaub zuzubringen.

Der ehemalige rumänische Minister des Auswärtigen, Bosresco, ist gestorben.

2. Dezember, Abends. (W. T. B.) Bis heute Nach⸗ mittag waren der Regierung keine neuen Nachrichten aus Tongking zugegangen.

Wie der „Temps“ meldet, hat der Kriegs⸗Minister, von dem ersten Versuch mit dem Repetirgewehr befriedigt, beschlossen, in einigen Regimentern mehrere Züge mit diesem Gewehre zu bewaffnen, um vor einer definitiven Beschluß— fassung noch zahlreiche Versuche mit demselben anzustellen.

3. Dezember. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet unterm 27. November aus Haiphong, daß in Folge der Vorgänge von Haidzuong daselbst der Belagerungs— zustand erklärt worden sei. Die Mandarinen in Kuangyen und Haidzuong sind des Einverständnisses mit den chinesischen Banden überführt und festgenommen worden. Die Wieder⸗ aufnahme der militärischen Operationen der Franzosen ist bevorstehend, der Gesundheitszustand der Truppen vortrefflich.

Spanien. Madrid, 1. Dezember. (W. T. B.) Dem gestrigen Hofball wohnten Se. Majestät der König in preußischer Uanen-Uniform, Se. Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit der Kronprinz in der Uniform Seines

Beduinenstämme in der Umgegend von Kassala sollen ebenfalls revoltirt haben. ;

3. Dejember. (Telegramm des Reuterschen Bureaus“.) Die egyptische Regierung hat die Mitwirkung des eng⸗ lischen Kabinets nachgesucht, um von der Pforte die Erlaubniß zu erhalten, türkische Rekruten nach dem England hat noch nicht geant⸗ wortet, sondern einstweilen nur Auskunft verlangt, ob die Rekruten von europäischen Offizieren befehligt werden sollen.

erschen Kärassier⸗Regiments bei. Se. Kaiserliche Ihre Majestät die Königin Christine, öchstwelche in himmelblauer Toilette erschien, der König Ihre die Königin Isabella. Die Infantinnen, die Hof⸗ d das beiderseitige militärische Gefolge schlossen sich an. Herrschaften eröffneten den Tanz durch eine Quadrille in welcher der Kronprinz mit der Königin Christine, t der Königin Isabella tanzte. noch mehrere Rundtänze gemacht hatte, Familie das Souper servirt, während für die Gesellschaft in den langen mit Gobelins verzierten Buffets bereit standen. Das Fest erreichte um 3 Uhr

Abends. (W. T. B.) Der König hat nzen gestern den Großcordon des Militär⸗ heiligen Ferdinand verliehen. der Kronprinz den Orden bereits angelegt.

2. Dezember. (W. T. B.) Der Kronprinz machte Ausflug nach Pardo, dem Landsitz des Königs. wohnte der Kronprinz der ie öffentliche war, bei.

amilie in der Loge erschien, wurde Se Kaiser— anwesenden

* bohen

König mi Kronprinz Königliche

Sudan einstellen zu dürfen. Nachdem der wurde für

Zeitungs stimmen.

d „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ ent— hält folgenden Artikel; ; .

Die gegenwärtige Stärke unserer übersecischen Auswanderung giebt bekanntlich den Gegnern der Regierung fortwäbrend Stoff zu der Bebauptung, daß die Leute massenhaft das Vaterland verlassen, um sich dem Drucke der modernen Wirthschafts politik zu entzieben; ob die Anschwellung der Auswanderung im eine Flucht vor dem liberalen Wirth natürlich nicht gesagt. Daß die starke zumal sich an ihr die höheren, weniger a ãftige verbältnißmäßig schwach betheiligen. bestreiten wir keineswegs; und wenn dieselbe auch im laufenden Jahre gegen das Vorjahr wieder nachgelassen bat (1881 wanderten nach amtlichen Ausweisen aus: 215517, im Jahre 1882: 193 687 Personen), so erscheint eine rern, die, nach den bisber veroffent⸗ lichten Rachweisen zu schließen, sich wohl auch für das Jahr 1883 ergeben wird, immerhin recht hoch. ; in anderen europäischen Staaten; sind diese, bei einer uns schen Gegnern wohlgefälligeren Wirthschaftspolitik, denn besser vielleicht gar noch übler daran? . .

Zur ziffermäßigen Beantwortung dieser Frage giebt uns soeben erschienene italienische Beröffentlichung (Statistica dell emi- grazione italiana all' Estero in der Gazetta Lificiale del Regno siitalia vom 16. November Nr. 269) Material an die Hand, da sich dort auch Vergleichungen der italienischen Ziffern derer Lander für den Zeitraum von 1870 bis 1882 finden. Aus jener Zusammenstellung ergiebt sich nun, daß in sämmtlichen ergleichung herbeigezogenen Laͤndern, mit Ausnahme von Ziffern der Auswanderung, wie

1. Dezember,

dem Kronpr

ordens vom Auf dem gestrigen

gestern einen Am Abend 1 Oper, die ein Königlichen F

Anfang der 70er Jahre

Vorstellung in der ig im schaftssystem bedeutete, w

Als derselbe mit der

Auswanderung eine unerfreuliche Erscheinung ist, 3 schauern ger arbeite kräftigen Altersklassen Zuscha .

k den deutschen Kaisermarsch der Vorstellung, von Neuem Anlaß zu en Kronprinzen.

Der Schluß

enthusiastischen Kundgebung Höchstderselbe hatte das Band des ordons des Militärordens vom h. Ferdinand angelegt, der König Alfons das Band des

Zabl von ca. 180 000 Auswande

es denn aber damit eren voliti⸗

Wie stebht

während Se. Majestät Adler⸗Ordens trug. . Vormittag wird der Kronprinz dem Gottesdienst in der Kapelle der englischen Gesandtschaft beiwohnen und mit dem König einer Einladung zum Dejeuner in der eng— n Gesandtschaft folgen.

2. Dezember, Abends.

Schwarzen

Der Kronprinz be— mit denen an⸗

Nachmittag die Königlichen Marställe. Abends findet tadt veranstaltete Fest statt. d in Casa Campo und für Dienstag ch dem Escurial in Aussicht

(W. T. B.) sichtigte heute im Rathhause das von Für morgen ist ein Ausflug na ĩ Mittwoch wird der Kronprinz Truppen der Garnison beiwohnen.

= 2. Dezember, Abends. (W. König hat das Geburts Sr. Majestät des Kaisers gramm beantwortet, Ihm erwiesene Aufmer schenk gemachte Statue des lichsten Dank ausspricht und. Ehrerbietung und Ergebenhei Er für den Kaiser beseelt sei, der Ihm ner Sympathie gegeben habe.

Zu der heute Abend zu E des Stadthause stattfindenden musikalischen Soirée h zipalität von Madrid mehrere Säle mit verschwe Pracht einrichten lassen.

3. Dezember, früh. Munizipalität ir lief sehr glänzend. hell erleuchtet, und i str Räume waren überfüllt; der König, lichen Familie, die Minister, die M Corps und die erlesenste Gesellschaft von der Festlichkeit Theil. Uniform mit dem großen erschien in J goner-Regiments mit dem großen Bande des Der Kronprinz wurde von dem empfangen und verweilte mit der Mehreren Personen gege Kronprinz Seine hohe Befriedigung aus über d Madrid gewordene Aufnahme.

Gestern Nachmittag hat der der Rechts-Akademie, Romero de Ihm das Diplom als Ehrenm uͤberreichte.

Rumänien.

Seiten der Frankreich und Portugal, die höchsten u bei Deutschland, in den Anfang dieses Jabrzehntes fallen, und iwar in das Jahr iss2 für Italien mit 67632, Gr Irland 279 3568 (Großbritannien ohne Irland 195 234) Schweden 6 009, Norwegen 29 C0, Dänemark 11514.

genommen. einer Felddienstübung der e, er. T. B.) Se. Majestät der Fur die Schweiz fallt urtstagsglückwunsch⸗-Telegramm Wilhelm mit einem Tele g Alfons für die

mit 190 935, die Zahl für 1882 ist nur ganz unbedeutend niedriger 8 Oesterreich, Frankreich und Portugal reichen die Nach⸗ weise nur bis 1881; für das erstgenannte Lan zabr die böchste Zahl (13341), während für die beiden anderen Länder die höchsten Zahlen in daz Jahr 1872 fallen. Ferner ergiebt sich für alle Staaten, daß sich besonde den Anfang des vorigen und auf den Anfang sammendrängen. .

Eine kürzere und weniger anfechtbare i eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen unserer jetzigen Wirth— schafts politik und der Auswanderung als durch diese Zablen läßt sich wobl nicht geben.

Noch eine andere interessante Zahlen stebenden Veröffentlichung mitzutheilen. der Auswanderer im Verhältniß zur Bevölkerung berechnet. ac kommen nun im Durchschnitt der letzten fürf Jahre (1818 32, Für Desterreich, Frankreich, Portugal nur 1878 8j) auf 1060 6099 Ein⸗ wohner überfeeische Auswanderer in:

in welchem der Köni ksamkeit und für die Ihm zum Ge— Großen Kursfürsten Seinen herz— d den Gefühlen der Huldigung, t Ausdruck giebt, von welchen so viele Beweise Sei—

d Zisleithanien) fällt

hohe Zahlen auf ieses Jahrzehnts zu

Widerlegung der Annahme

hren des Kronprinzen im hat die Muni—⸗ reihe ist aus der Es ist das nämlich die Zabl . Das von der Stadthause veranstaltete Fest ver— Das Stadthaus war von Außen tages⸗ im Innern strahlte elektrisches Licht. Alle die Mitglieder der König— s diplomatischen Madrid nahmen an eralkapitäns⸗

,, Großbritannien. Der König trug die Gen Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens, der der Uniform Seines schlesischen Dra— San Fernando⸗ Alcalden feierlich Königlichen Familie bis gegenüber sprach der ie Ihm in

Portugal. D. Schweiz .

Kronprinz Deutschland.

bezüglich der Stärke seiner Auswan⸗ taaten erst an siebenter Stelle. Mögen nun Länder nicht so gleichmäßige Vorbehalt konstruiren

Hiernach steht Deut derung unter den zehn S auch die Zahlennachweise der einzelnen sein, daß man derartige statistische Reihen ohne i kann, und mag auch insbesondere ein kleiner Theil der deuts wanderung der amtlichen Aufzeichnung entgehen (unf Ausweife erstrecken sich nur auf die Auswanderung deut Häfen und Antwerpen, erfassen aber damit jedenfalls den bei weilem Auswanderer), so sind diese Zahlen doch zum Be— deren Ländern mit anderer Wirthschafts— noch viel mehr Leute Veran⸗

nach Mitternacht.

Kronprinz den Präsidenten Robledo, empfangen, welcher ö ; itglied der Rechts-Akademie über deutsche größten Theil der Au weise genügend, daß in an LTã politik, sei es trotz oder wegen dieser, ; lassung finden, ihr Glück in einer neuen Welt zu suchen.

landwirthschaftlichen

1. Dezember. (Prag, Ztg.) Der Senat und die Kammer beschlossen einstimmig, die Teiche Bo srescos nach Rumänien zu überführen, dieselbe feierlich auf Staatskosten zu bestatten und als Trauer die Verhandlungen auf drei Tage zu un 2. Dezember. (W. T. B.) Die Nachrichten über neuer⸗ inneren Bezirken werden tendenziöse Erfindung be—

Bu karest,

Zeichen der

Deutschen terbrechen. ;

Presse“ lesen w Der Entwurf sehr große Opposi . der beabsichtigten böberen Besteuerung des nur an das eigentliche Geldkapital, nicht an das li Sinne, vor Allem also nicht an den Grund und Häuj dacht zu sein scheint. großes Zetergeschrei erhoben, nächste Wahlcampagne die konservative Lager treiben wollte. wird die Gebäudesteuer ganz i 1 fach behauptet, sie sei keine Steuer, sondern Einfluß einer partiellen daher ein entsprechen

zu einer Reform der Einkommensteuer hat. tion bezüglich der Bestimmung gefunden, daß e fundirten Einkommens Kapital im weiteren erbesitz ge⸗ erale Presse schon ein bsichtlich für die ganze Landbevölkerung in das agrarisch⸗ In den betreffenden Ausführungen gnorirt und von der Grundsteuer ein⸗ eine Rente, die den gehabt habe, es sei Boden längst

Belgrad, von verschiedenen Blättern gebrachten dings stattgehabte Unruhen in von unterrichteter Seite als eine . zeichnet. Es herrscht überall vollständige Ruhe. Wie der Münchener „Allgem. Zeitung“ ein Dekret des Zan kowschen Abänderung der Art. 8 und 9 Die Regie⸗ sowie die Wahl eines je 20 000 Einwohner

Serbien.

Hierüber hat die lib Bulgarien. sie ganz a aus Sofia gemeldet wird, sanktionirt Vorlegung entwurfs, betreffend die ; der Konstitution, in der National versammlung, rung schlägt darin zwei Kammern Abgeordneten auf schlechtes vor.

Schweden und Norwegen. 77 Prozeß werden die wei

zermögens konfiskation der Werthabzug vom Grund und

gekauft oder Grundsteuer ei daher die größte Ungerechtigkeit, ihn jetzt von auf das fundirte Einkommen frei zu Raisonnements liegt auf der Hand. egen sich allermeist nicht so zu voll on dem abgeschätzten

entsprechenden übernommen, nicht getroffen, der neuen höheren Steuer Das Trügerische dieses Güterkäufe resp. Schätzungen pfl ziehen, daß der kaxitalisirte Werthe in Abzug gebracht wird. bolt und wiederbolt aus allen P schieden sich die Steuerlast bei eine das väterliche Gut übernimm Fapitalquote Ungerechtigkeit, Minderheranziehung

Christi ania, 1. De⸗ In dem Minister⸗Anklage⸗ keren gerichtlichen Verhandlungen stattfinden wie folgt: gegen Kierulf am 24. Januar, gegen gegen Holmboe am 7. Februar, gegen Jensen am 12. Februar, gegen Bachke am 16. Fe⸗ ar, gegen Schweigaard

Grundsteuerbetrag von dem

Bis zum Ueberfluß ist es n rovinzen berechnet worden, wie ver⸗ stellt, von denen der t, der andere mit der entsprechenden

Vogt am 5. Februar, Helliesen am 9. Februar, gegen Munthe am 14. Februar, bruar, gegen Johannsen am 19. Febru 1 am 21. Februar und gegen Hertzberg am 23. Februar

Afrika. Egypten. Kairo, 2. Dezember. (W. T. B) Eine dem Khedive zugegangene Depes Chartum seien zwei Pers richt von der Niederlage H falsche Prophet sei mit Kano nitionsvorräthen und Kameelen, Tobert hat, nach Obeid zurückgekehrt. Truppen seien nach zweitägig vernichtet worden. genen mit sich fortgeführt.

Wie dem „Observer zember, gemeldet wird, wäre i

ei zwei Brüdern

so oft nachgewiesenen Besteuerung Abgeordnetenhauses bei der kein Mensch Das Ungerechte der rf tritt am besten hervor, wenn man Man nehme einmal an, wir hätten tzt gehabt und es sollte nun iehung des fundirten Ein elt würde dann damit einverstanden Grund und Boden durch

che meldet: ngetroffen, welche die icks Paschas bestätigten. Der nen, Gewehren, großen welche er von den Egyptern Die egyptischen harten Kämpfen vollständig Prophet habe keinen Gefan—

Resolution in Bezug auf eine Kapitalrentensteuer gewe an das Grund⸗ und Bodenkapit Angriffe gegen den Steuerentwu sich folgende Fälle vergegenwärtigt. Man, weder Grund- noch Einkommensteuer bis je Einkommensteuer mit stärkerer Heranzie kommens eingeführt werden. Alle W n man das fundirte Einkommen aus Grund u dere Grund resp. Gebäudesteuer, das fundirte Einkommen durch eine Kapital⸗Rentensteuer treffen wollte. ie beiden ersteren Steuern schon lange, und wenn

al gedacht hat.

Der falsche

„aus Kaire, unter dem 1. De—⸗

ö aus Kapitalbesitz n der Provinz Darfur ein

Nun haben wir d

gänzt werden soll, da schreit das sensible Mobilkapital auf und kes wert sich über Ungerechtigkeit. Oder man nebme den Fall, wir batten schon längst, wie dies ja in manchen Landern der Fall ift, eire Couronsteuer auf Staatspaviere gebabt und es solle jetzt eine erköbte Einkommensteuer auf das fundirte Einkommen gelegt werden. Was würde man da wobl von Seiten der Kapitalbesitzer antworten, wenn von agrarischer Seite bebauptet würde, die Coupon. steuer sei schon längst im Cours der Staatspaxiere zum Ausdruck gefangt, jeder Käufer eines Staatspaviers ziehe den kapitalisirten Betrag der Steuer von dem Werthe des Paxiers ab, zable also die Steuer gar richt mehr, man müsse also ganz unbekümmert um die schon bestebende Courponsteuer alles Einkommen aus Karxital einerlei, ob Hrrotbeken oder Staats papiere zu der erhöhten Steuer vom fundirten Einkommen heranziehen. ....

Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung“ schreibt: In unferer Rr. 181 brachten wir Zur Exportfrage. bebufs Richugftellung gewisser Bebauvtungen freikändlerischer Blätter die Mittheilung, ein belatsches Stablwerk bei einer italienischen Submission auf 5656 t Schienen das billigste deutsche Werk zuerst um oM, überboten, dann in der vorschriftsmäßigen zweiten Submission um 550 unterboten und mit einem Opfer von 95 Fr. per Tonne gleich ca. M GM Fr. dem deutschen Werk (Bochumer Verein) das Geschäft entrissen, und daß dies zu einem Gegenkampf bei der rächsten Submifsion geführt bätte. Der betreffende Bochumer Preis war von uns mit 189,5 Fr. „franko Bestimmungsort“ angegeben. Die Bestimmungsorte sind der Freibandelkcorresxpondenz ebenso gut als uns bekannt. Sie liegen im Innern von Italien, und Franko— lieferung dabin schließt selbstredend Eingangszoll und Binnenfrachten ein. Bei der nächsten Submission wurden, wie wir in Nr. 179 un— ferer Zeitung speziftzirt baben, die nachfolgenden Preise abgegeben:

Rhein. Stablwerke . . 125,50 Fr., Bochumer Gußstahlverein . 12740 Socistés Goderill.. . 133,17 Bolkow⸗Vaughan u. Co. . 133,50 u. s. w. Daß diese Preise nach Hafenrlätzen weder Zoll noch Binnen frachten enthalten, besagen diese Ziffern an sich, dies ist auch den frei⸗ bändlerischen Blättern eben so gut bekannt wie uns. Dieser That⸗

fache gegenüber suchen dieselben nun ihre Leser durch die Vorstellung zu täuschen, die deutschen Werke hätten zum Zweck eines vernichtenden Konkurrenzkampfes mit dem belzischen Werke bei der zweiten Sub⸗ miffion ihren ersteren Preis um 67 Fres, ermäßigt., während nach obiger Zusammenstellung der belgische Preis faktisch nur um ca. 5 Frcs. unterboten war. Obwohl derartige Verdrehungen und Vertuschungen der freihändlerischen Blätter oft genug ans Tageslicht Ffom men, wollten wir doch nicht unter lassen, dieses neue Kunststück, welches den unbefangenen Lesern Sand in die Augen. streuen soll, bierdurch offen zu legen. Wir glauben nicht, daß solche Hetzereien, die nur als Vorfviel für die bereits gexlanten freibändlerischen In—⸗ terpellationen im Landtage dienen sollen, den gewünschten Erfolg haben werden.

Reichstags⸗Angelegenheiten.

1211 T . Dillingen, 1. Dezember. (W. T. B.) Bei der heute hier stattgckabten Rachwall zum Reichstage wurde, nac amtlicher ststellung Freibert Rudolph von Freyberg auf Haldenwang

Ce Fe

(Centrum) mit 6335 St. von 7199 abgegebenen Stimmen gewählt.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Der Etat der Domänenverwaltung 1884 / 85 weist an Einnahmen (Kap. IJ 25 294 040 M auf, 311 280 0 mehr als der laufende Etat. Die grundhertlichen Hebungen und die Hebungen von veräußerten Domänenobjekten (1518 414 ) baben sich in Folge von Ablösungen gegen den Etat 1883584 um 300 0 vermindert. Dagegen baben zugenommen die Domänen Amortisations raten 5 156 060 66) um 8999 66, der Ertrag von Do⸗ mänenrorwerken (13 735 677 90 ron 513 Pachtungen mit 16577? Vorwerken und 339578 ba nutzbare Grundstücke) um 4164 207 und der Ertrag von anderen Demänen⸗ grundstücken (4 787 472 6) um S3 256 Die Mineralbrunnen urd Badeanstalten (1 931 200 A) sind nach dem Durchschnittsertrage um 38 so) S geringer veranschlagt. Aus der Nutzung des Bernstein⸗ regals (60 GM). sind 50 OM ιά mehr, aus den Zinsen der Aktien- kapitalien (26 421 46) 503 M angesetzt worden. Die Pesten Festungs⸗ revenüen (77 465 M6, Wittwen⸗ und Waisengeldbeitraͤge (11 206 ) und fonftige vermischte Finnahmen (177 187 M6 sind um 500, bezw. 395 und 77 007 S niedriger ausgeworfen worden, als im laufenden Etat, . - .

Die dauernden Ausgaben (Gap. 1) beziffern sich auf 6 867910 M - S4 S80 6. Bei den Besoldungen (375 314 4) sind 2700 ½ in Folge der Einziehung einer Amt? Rentmeisterstelle in der Provinz Hannover in Abgang und 63630 M in Folge der Neu⸗ anstellung verschiedener Brunnenmeister in Zugang gekommen. Die Wob⸗ nungsgeldzuschüsse erböhen sich demgemãß um 40 Bei den Kosten für die Erbebung der Domänengefälle werden 969 erspart, ebenso an den Wittwen und Waisengeldern, dagegen erböben sich die Aufsichts⸗ koften, meist durch Uebernahme von Ausgaben aus anderen Titeln um 38645 S, ebenso und aus gleichem Grunde die Dienstaufwands⸗ Entschädigungs gelder um 10650 ½ Bei den sonstigen Kosten und Lasten der Verwaltung sind 1173 6 auf den Etat der geistlichen Verwaltung Überwiesen und hier abgesetzt. worden. Bei den Zab⸗ fungen an Armenanstalten und milde Stiftungen (55 830 ) sind 4365 0 wegen Zunahme der fiskalischen Armenlast neu hinzuagetreten und 86 M von dem Woblthatigkeitsfonds des Minifters des Inneru übernommen worden, dagegen 86 240 (6 auf andere Fonds bezw. die neugebildeten Tit. 15 (Kosten der dem Domänenfiskus auf Grund rechtlicher Verpflichtung oblie zenden Armenpflege 32277 ) und 152. Cu Unterstüͤtzung aus sonstiger Veranlassung ꝛc. 5470 6) über⸗ tragen worden. Der Fonds für Zinsen der Passirkoyitalien 1212 184 M) ist dem größeren Bedarf gemäß um 34 347 * verflärkt worden. Der Neubau Fonds (24413450 ς6) hat durch Uebernahme der Baukosten auf den Domänen in dem Kreise Süderdithmarschen um 100 000 (6 erhöht werden müssen, wogegen 3200 6 anderweit übertragen worden sind. Bei den Be⸗ triebsfosten für administrirte Grundstücke (575 763 Ce) sind 197 65 für den Betrieb des Mäblenetablissements bei Bubainen hinzugekommen, dagegen 109 0090 S6 auf andere Titel übertragen und 10 6) M als zu erfparen abgesetzt worden. Die Betriebskesten für die Mineralbrunnen und Bäder (1197910 stellen sich für Schlangenbad und Nenndorf um 13 16) 6 höher, dagegen durch Uebertragungen und Ersparnisse um 26 490 M½, im Ganzen mithin um 13 330 * niedriger. .

Bei den einmaligen und außerordentlichen Aus— gaben (Fav. 11 605 000 A, S4 880 ις) erscheinen wiederum 6o0Y G60) 6 jur Bewilligung von Meliorations darlehnen und 50000. 565 0, für Remuncrationen 2c. an die mit der Ablösung der Reallasten in der Provinz Schleswig Holstein bef zäftigten Beamten.

Der Ueberschuß der Domänenverwaltung betrãgt 21 824 100 , ( 1749 371 . . . ;

Der Etat der Forst verwaltung, Kap. 2 schließt mit 52 355 00 Æ (— 38 560 1 Einnahmen. Der Holzertrag (45 972 000 46) zeigt einen Ausfall von 158 000.06, die Torfgräbereien 317 5 M einen solchen von 21 0M 0 die Flößereien (30 0M 0) 5925 , der Sägemühlenbetrieb (3628 600 6) 13 000 S6 Dagegen sind böher angefetzt die Nebennutzungen Ct 339 00006 um 138 MMO t, die Jagd (340 C0 ιςù) um 90 *, die Wiesenanlagen (107 00 ½.) um öh „S6, die Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge um 220 66 und verschiedene andere Einnahmen um 13 605 6

H durch die Einführung der letzteren Steuer

System endli r führung d. er gkeit und Gleichmäßigkeit der Steuern er—

im Interesse der Gerechti

Aufstand ausgebrochen und der Gouverneur der Pro verwundet

Stattin Bey, ein Oesterreicher,

Die dauernden Aus gaben (Kap. 2 —4) 30 611 900 ) sind um II6 565 M koöͤher als im laufenden Etat. Die Besoldungen der