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St. Petersburg, 5. Dezember. (W. T. B) Die Reich e bank hat die ganze bier zum Verkauf aufgelegte Quote der neuen
oldrente begeben. . 9 , , 4. Dejember. (W. T. B) Der Passus der Botschaft über die Rückzablung der 4o½ Obligationen lautet: Es würden mindestens noch 4 Jahre vergehen, ehe man mit der Einlösung der 470 Obligationen beginnen könne. Wenn aber die Vermehrung der Einnahmen später in demselben Maße fortdauere, würden die 4 / Obligationen am Fälligkeits termine bezahlt werden können und die zur Einlösung der 49/9 Obligationen erforderlichen Fonds sich schon mehrere Jahre vor dem Fälligkeitstermine im Staats— schatze befinden. —
New⸗York, 3. Dezember. (W. T. B). Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche ron den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 52 0090, do. nach Frank⸗ reich 5000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 19009, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbriteinnien 50 (00, do. nach dem Kontinent 5600 Ortrs. - E New Vor k. 4. Dezember. (W. T. B) Die Wagrenaus fuhr aus den Vereinigten Staaten betrug in der verflossenen Woche 5 162 000 Doll. im Werthe.
Verkehrs⸗Anfstalten.
5ssen, 4. Dezember. (W. T. B.) Die „Rheinisch⸗Westfälische Ztg.“ meldet aus der heute in Düsseldorf stattgehabten Generalversamm⸗ lung des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirth— schaftlichen Interessen von Rheinland und Westfalen: Die von W. Funcke (Hagen) beantragte Resolution betreffend den Bau von Güter⸗Schleppbahnen wurde mit 174 gegen 40 Stimmen abgelehnt, dagegen der folgende Antrag des Dr. Natorp (Essen) angenommen; „In Erwägung, daß der Verein von seiner Begründung an die billige Güter beförderurg auf Wasserstraßen als eines der wirksamsten Mittel zur Förderung wirthschastlichen Gedeihens erkannt hat, daß insbesondere im rheinisch-westfälischen Industriebezirk die Ermäßigung der Güter— frachten ein unabweisbares Bedürfniß ist, dessen Befriedigung mit allen Mitteln, auch durch Herstellung künstlicher Wasserstraßen, an— zustreben ist; daß der Verein demgemäß stets für die Verbesserung der vorhandenen und für die Anlage neuer künstlicher Wasserstraßen eingetreten ist, daß er hierbei geleitet wurde von der Er— kenntniß, daß in Folge der Besonderheiten beider Transportmittel die Wasserstraßen nicht als Konkurrenz, sondern als nothwendige Ergän— zungen der Eisenbahnen zu betrachten seien — beschließt die General— versammlung, den Vorstand des Vereins zu beauftragen, in einer
Eingabe das Königliche Staats-Ministerium zu ersuchen, baldiast,
wenn möglich noch im Laufe der zegenwärtigen Session, dem Land⸗ tage den Gesetzentwurf, betreffend den Bau eines Schiffahrtskanals von Dortmund nach den Emshäfen mit den inzwischen etwa noth— ö gewordenen Aenderungen und Erweiterungen aufs Neue vor— zulegen.“
. Bremen, 4. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd ‚Oder“ ist heute Vormittag 9 Uhr in New⸗Nork eingetroffen.
Berlin, 5. Dezember 1883.
Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, Dr. Stephan, besichtigte gestern Abend die im Berliner Haupt-Tele⸗ graphenamt von der Firma Siemens und Halske hergestellte elektrische Beleuchtungsanlage. Der große Apparat— saal von 880 4m Flächeninhalt wird durch 17 Bogenlicht⸗ Lampen erleuchtet, welche so zweckmäßig angebracht sind, daß in allen Theilen des Saales ein ausgezeichnetes Licht vor— handen ist und an sämmtlichen Telegraphenapparaten mit voll— kommenster Sicherheit gearbeitet werden kann. Es befinden sich im Saale 213 Telegraphenapparate, und zwar 48 Hughes— Typendruckapparate und 165 Morse-⸗Schreibapparate, ab— gesehen von den zur Umschaltung ꝛc. erforderlichen technischen Einrichtungen, welche ebenfalls ein sehr gutes Licht empfangen.
Die neue Anlage bietet darin noch einen wesentlichen Vor— theil, daß die Luft in den Betriebsräumen nach Wegfall der Gas— flammen rein bleibt und die Temperatur eine mäßige ist. Bei der früheren Beleuchtung mit 121 Gasflammen, von denen 20 zur allgemeinen Beleuchtung und 101 zur Beleuchtung der einzelnen Apparattische dienten, wurde die Luft drückend und schwül, und es entwickelte sich trotz zweckmäßig angebrachter Wasser— strahl-Ventilatoren (Aeolen) eine sehr hohe Temperatur, welche nicht selten bis zu 22 Grad Réaumur in maximo stieg. In Folge der elektrischen Beleuchtung ist dieses Maximum ganz erheblich, und zwar beispielsweise im November und Dezember auf 15 Grad gesunken, die Luft im Saale überhaupt so er— heblich verbessert worden, daß der Aufenthalt in demselben für die Beamten wohlthuend ist.
Die Betriebskrast wird durch 2 Dampfmaschinen geliefert, neben denen noch eine dritte zur Reserve aufgestellt ist. Jede der beiden Dampfmaschinen betreibt 2 Dynamo-Maschinen, von denen jede einen Stromkreis von 5 Lampen speist. Im Ganzen sind also 4 Stromkreise mit zusammen 20 Lampen (17 im Apparatsaale, 3 in den Annahme ꝛc. Räumen) im Betriebe. Durch Regulator-Vorrichtungen ist ein so gleichmäßiger Gang der Dampfmaschinen erzielt, daß stoß— weise Erschütterungen so gut wie gar nicht eintreten und daher auch von den Lampen ein sehr ruhiges Licht geliefert wird.
Die elektrische Beleuchtung wird oom Eintritt der Dunkel— heit bis 12 Uhr Nachts angewendet; von da ab verbleiben nur noch 74 Apparate (mit zusammen 62 und von 2 Uhr Nachts ab 17 Beamten) im regelmäßigen Betriebe, so daß aus Ersparnißrücksichten die fernere Beleuchtung mit Gas be— wirkt wird.
Bei Gelegenheit der Besichtigung hat der General— Postmeister auch noch von den an demselben Tage begonnenen Versuchen Kenntniß genommen, mit Dynamo-Elektri—⸗ t, . n en, e graphiren. Diese Versuche haben auf oberirdischen Leitun— gen von Berlin nach Magdeburg, Franksurt (Main), Cöln (Rhein), Königs berg (Pr.) und Riga stattgefunden und sowohl mit Hughes- wie Morse-Apparaten ein durchaus befriedigendes Ergebniß geliefert. .
Cöln, 5. Dezember, 12 Uhr 35 Min. Vorm. (Tel.) Die englische Post vom 4. Dezember früh, plannmäßiz in Verviers um 8 Uhr 13 Min. Abends, ist ausgeblieben. Grund: Unwetter im Kanal.
Nachdem der Staate⸗Minister von Goßler die durch das an— erkennenswerthe Entgegenkommen der Behörden und Privaten dem zu, errichtenden Hygiene Mu seum überwiesenen zahlreichen Gegen⸗ stände kürzlich einer eingehen den Besichtigung unterworfen hat, ist gegenwärtig die Kommission für Bildung dieses Museums' damit beschäftigt, dieselben behufs Ueberwinterung sorgfältig verpacken und magaziniren zu lassen. Bis zur definitiven Regelung aller, für das Museum noch zu erledigenden Fragen wird sich' die Kommissiona mit der Aufstellung eines von dem Kultus- Minister zu genehmigenden Organisationeplans zu beschäftigen haben. — Wünschenswerth erscheint es, um die Interessen des Museums nach jeder Richtung hin zu för⸗ dern, daß mit allen Denjenigen, welche auf dem Gebiete' der Gesund⸗
heitexflege und des Retiungswesens thätig sind, nahe Fühlung ge— wonnen werde, und daß fortdauernd dem Museum die Erzeugnisse der Wissensckast und Praxis zur Verfügung gestellt werden. — Allen, welchen die Förderung des durch das Museum vorgesteckten Zweckes am Herzen liegt, ist daher die Verbindung mit der Kom- mission. deren Büreau auf dem Terrain der Hrgiene ⸗Ausstellung (Alt · Moabit) sich befindet, dringend zu empfehlen.
Der heute stattfindenden Generalversammlung des landwirthschaftlichen Centralpereins für den Re⸗ gierungsbezirk Pots dam ging gestern Abend im großen Saale des Norddeutschen Hofes“ eine Dllegirten⸗ Versammlung der zum Centralverein gebörenden Spezial⸗ vereine voran. Nachdem der Vorsitzende des Central⸗ vereins, Ritterschaftsdirektor von Wedell⸗Malchow, die Versammlung eröffnet batte, erstattete der Schriftführer des Centralvereins, Oekonomie⸗Rath Fihr. Dr. von Canstein (Berlin) den Geschäfts⸗ bericht, dem etwa Folgendes zu entnehmen war: Im verflossenen Ge⸗ schäftsjahre wurde der Centralverein für den Regierungsbezirk Potsdam durch 66 landwirtblschaftliche Kreis⸗ und Lokal- vereine, durch den Potsdamer Fischerei⸗Verein und den Märkischen Centralverein für Bienenzucht gebildet. Außerdem zäblten zu demselben die 59, zu einer besonderen Deputation der ‚Märkischen Oekonomischen Gesellschaft‘ zusammengetretenen, un— mittelbaren Mitglieder des Centralvereins. Eingegangen sind die Vereine zu Barnewitz, Meyenburg und Werder. Die Kreis und Lokalvereine zählten insgesammt 5901 Mitglieder; ihre Jahres⸗ einnahmen betrugen 25 609 S, ihr aufgespartes Vermögen 49519 S; an den Centralverein haben diese Vereine gezahlt 6969 ½. Von Seiten des landwirthschaftlichen Ministeriums ist der Centralverein im verflossenen Geschäftsjahre mit 22 400 4 unter⸗ stützt worden. Der Central verein hat verausgabt für Prämien auf Thierschauen 2c. 12 653 S½ , zur Begründung von Zuchtstiergenossen— schaften 6600 M Es haben im vergangenen Jahre Thierschauen stattgefunden in Wittstock. Wusterhausen, Angermünde, Bernau, Belzta, Strasburg, Zechlin, Gransee und Wilsnack. An den Märkischen Centralverein zur Förderung der Bienenzucht sind 1200 (S6 an den Potadamer Fischereiverein behufs Förde⸗ rung der Fischzucht 400 4 und an den Frankfurter Fischereiverein behufs Besetzung von tiefen Seen mit Corregonen-⸗Brut 250 M ge— zahlt worden. 2400 4 sind als Zuschuß zum Gehalt des land— wirthschaftlichen Wanderlehrers verwendet worden. Die Landwirth— schaftHschule zu Oranienburg, welche ausschließlich von der Provinz ressortirt, hat bereits einige 60 Schüler ausgebildet. Die Landwirth⸗ schafts-, Ackerbau⸗ und Wiesenbauschulen zu Dahme entwickeln sich, mit Ausnahme der letzteren, vortrefflich. Die Landwirthschafteschule zählt 92 die Ackerbau. 22, die Wiesenbauschule dagegen gegenwärtig nur 1 Schüler. Ganz vortrefflich hat sich auch die landwirthschaft⸗ liche Versuchsstation zu Dahme bewährt. Die Landwirthe der Pro— vinz haben vielfach landwirthschaftliche Betriebsmittel der Station behufs Prüfung übersandt und sind im veiflossenen Jahre 484 solcher Prüfungen vorgenommen worden. Die Handarbeitsschule des Lehrers Arndt zu Reckenthin hat erfreuliche Erfolge zu verzeich— nen. Die Versuache, einen Milchinstrueteur für den Bezirk zu engagiren, sind wegen zu geringer Theilnahme gescheitert. Es ist deshalb nunmehr mit dem Versuch begonnen worden, jungen Leuten durch Gewährung von Stipendien den Besuch von renommirten Molkereischulen zu erleichtern, um dadurch den immer dringender an den Centralverein herantretenden Anforderungen, zur Hebung des Molkereibetriebes etwas beizutragen, zu genügen. Unter den dem Centralverein durch das Ministerium für Landwirihschaft übertragenen Arbeiten sind hervorzuheben: die Enqueten über die bäuerlichen Besitz und Wohlstandsrerhältnisse und über die Ernte- und Anbaustatistit. Der Vorstand ist bemüht gewesen, die vorjährigen Beschlüsse der Delegirtenversammlung zur Ausführung zu bringen. — Nach Ertheilung der Decharge wurde Ritterschaftsdirektor von Wedell⸗Malchow wiederum in den Deutschen Landwirthschaftsrath und das Landes— Ockonomiekollegium, und als Stellvertreter desselben Oekonomie— Rath Schütze (Heinsdorf) gewählt. — Frhr. Dr. von Canstein be— richtete hierauf über die Zuchtstier-⸗Versicherungsgesellschaft für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz. Es zählen zu dieser Ver— sicherungsgesellschaft 75 Vereine resp. Genossenschaften. Im Ganzen sind im verflossenen Geschäftsjahre 123 Stiere mit 46319 S6 ver— sichert gewesen. Der Ueberschuß der Gesellschaft betrug 1134 .
Madrid, 2. Dezember. Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz stattete gestern einigen hervorragenden Persönlichkeiten, unter ihnen dem Erzbischof von Madrid, Patriarchen von Indien, Besuche ab und folgte um 2 Uhr einer Einlatung der Königlichen Familie nach Schloß Pardo, das etwa 15 km von Madrid entfernt liegt. Se. Majestät der König lenkte die Pferde selbst; mit den Königin safen auch die Infantinnen Isabella und Eulalia in dem vierspännigen Wagen; in einem zweiten folgte Fie Begleitung. Der Weg fuͤhrte über die große Terrasse voor dem Königlichen Schloß. durch die Gaͤrten, welche sie umkränzen, nach dem Manzanares, welcher auf einer zier— lichen Brücke überschritten wurde. An den Ufern des Stromes ging es entlang, bis ein Wald die Reisenden umfing, in dessen Mitte das alte Jagdschloß sich erhebt. König Heinrich III war sein Er— bauer; Karl V hat oft und gern hier geweilt, und zahlreiche Herrscher Spaniens haben es weiter gebaut und verschönert. An den rier Thürmen, welche es flankiren, sieht man noch alte Inschriften aus den Tagen Karls V. Das Innere, welches zahlreiche Gemächer birgt, ist in dekorativem Stuck gehalten und enthält sehr sehenswerthe Freskogemälde von Gaspard Becerrg. Ueberall begegnet man alten schönen Tapisserien, die nach den Originalen von Goya oder David Teniers in Madrid gearbeitet sind. Ein mit Obstbäumen bepflanzter Gerten dehnt sich vor dem Schlosse aus, dessen unmittelbare Um— gebungen von einer 75 bis 80 km langen Mauer eingeschlossen werden Ir dieser weiten Einfriedung liegen noch zwei andere Besitzungen, die wie Pardo waidwännisch mit Geweihen von Damwild geziert sind. Die eine, La Zarzuela, liegt in einem wahren Paradiese. Der Infant Don Fernando ließ sie erbauen, widmete die Räume der Pflege der dramatischen Kunst und dem Gesange und hier soll auch die spanische komische Oper, nach dem kleinen Schlosse Zarzuela genannt, ihren Ursprung haben. Die zweite Besitzung, mit Namen La Quinta, liegt etwa einen Kilometer abwärts und ebenfalls zwischen den schönsten Gärten mit hohen Wasserkünsten. Der viel besungene Manzanares durchschneidet Pardo von Norden nach Süden; seine Ufer sind mit dem satten Grün der Olive bedeckt, und die berauschenden Düste der Orangen erfüllen die Luft. Mit berechtigter Freude führte König Alfons seinen erlauchten Gasi durch diese prächtigen Gärten; der Kronprinz machte aus seiner Ueberraschung und seiner Befriedigung kan Hehl. Als die Sonne sank, wurde der Heimweg angetreten. Diesmal waren die Wagen jeder mit sechs niedlichen andalusischen Ponnyk bespannt, deren Geschirr mit allerlei Behängen, Troddeln, Quasten und Schellen aufgeputzt war; es war ein echt spanisches Bild. An der Seite des Kronprinzen nahm die junge Infantin . Platz, welche mit sicherer Hand die Ponnys der Hauptstadt zulenkte.
Für den Abend war große Gala-⸗Oper angesagt; man spielte Meyerbeers „Hugenotten“. Das Parquet, der erste und zweite Rang des mächtigen Saals waren von der Aristokratie und vornehmsten Be— amten besetzt. Die Pracht der von den Damen zur Schau getra— genen Toiletten war unbeschreiblich. Der König und der Kronprinz erschtenen in Givil; der König mit dem hreiten poneeaurothen, goldberänderten und so die Farben Spaniens darstellenden Bande des Militär⸗-Ordens von San Fernando, der nur an Feldherren verliehen wird, welche siegreiche Schlachten geschlagen haben. Die Aufführung der Oper, deren Hauptrollen in den Handen der Primadonna Theodorini und des Tenoristen Masini lagen, war eine mustergültige. Als zum Schlusse das „Heil Hir im Siegerkranz!“ ertönte, bezeugte das Publikum durch Erheben von
den Plätzen dem Kronprinzen von Neuem seine Sympathie.
Stolze ' scher Stenographen⸗Verein. Hauptversammlung: Donnerstag. den 6. Dezember, Abends 8 Uhr, in der Alten Post, Burgstraße 7, I. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. H. Schott länder über das Cirkular des Kultus Ministers, betr. den Steno⸗ graphieunterricht an den Schulen. 2) Vortrag des Brn. Bäckler über die Spstemreform. 3) Vereinsangelegenheiten.
Kiel, 5. Tezember. (W. T. B.) In Folge des No rdest⸗ sturm s, welcher gestern und in der verflossenen Nacht herrschte, ist hier Hochwasser eingetreten, der niedriger gelegene Stadttheil ist überschwemmt.
New⸗JYork, 4. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer Alaska“ hat in der Nähe ron Fire Island ein Lootsenboot niedergerannt, in welchem sich 10 Personen befanden; bis jetzt ist Niemand als gerettet gemeldet, und man nimmt daher an, daß alle 10 Personen den Tod in den Wellen gefunden haben.
Die Königliche Oper hat mit der ssste ßen ersten Aufführung zu den anderen längst beliebten Hauptwerken Albert Lortzings, Czar und Zimmermann‘, . Waffenschmied' und Wil 'schütz', nunmehr auch seine „Undine“ in ihr Repertoire aufgenommen. Daß sie mit diesem Schritt den Neigungen des Publikums entgegenkommt, bewies die beifällige Auf⸗ nahme, welche das Werk gestern gefunden hat. In streng musikali⸗ scher Beziehung zwar anspruchslos, erfreut dasselbe dafür durch frische Erfindung und liebenswürdig beiteren, zu der Senlimentalität der Fouqué'schen Dichtung einen glücklichen Kontrast bildenden Humor. Dieser kommt, wie in den anderen Opern Lertzings, so auch in diesem romantischen Zaubermärchen“ durch eine Anzahl von Couplets und Liedern zum Ausdruck, welche, in volksthümlichem Ton gehalten, kleine Meisterwerke ihrer Art und des Erfolges stets sicher sind. Wie das Czarenlied aus seiner beliebtesten Oper, so sind das Trinklied des Kellermeisters, die Lieder Kübleborns und des Knappen längst Ge⸗— meingut. Sie erhielten im Munde so aukgezeichneter Sänger wie Hr. Krolop, Hr. Betz und Hr. Liban einen ganz besonderen künst⸗ lerischen Werth und Reiz und wurden mehrfach da capo verlangt. Die Aufführung war überhaupt bei glänzender Inszenirung eine ganz vortreffliche; außer den schon aufgeführten Namen bürgt dafür auch die Besetzung der anderen Hauptrollen (Hr. Ernst: Ritter Hugo von Ring⸗ stetten, Frl. Beeth: Undine, Frl. Horina: Bertalda). Die Ausstattung in Dekorationen und Kostümen ist fast durchweg neu, sehr malerisch und, wie es einer Zauberoper angemessen, reich an Ueberraschungen. Auch für schön arrangirte Ballet-Einlagen, welche Hr. Charles Guillemin erfunden hat, ist gesorgt. Nach dem lebhaften Beifall zu urtheilen, welcher der anmuthigen Oper gestern zu Theil wurde, dürfte dieselbe ein gern gesehenes Repertoirestück bleiben.
In der Philharmonie brachte vorgestern Abend Hr. Martin Röder, ein begabter jüngerer Musiker, zwei von ihm geschaffene Werke zur Aufführung, von welchen eines der symphonischen, das andere der oratorischen Gattung angehört. In dem ersteren schildert er als dichtender Symphoniker die Freuden und Leiden einer Azoren= fahrt und musikalischen Stimmungs malerei der ruhigen Größe des Meeres wie des erschüttern— den Aufruhrs der Elemente eine imponirende Beherrschung der orchestralen Ausdrucksmittel. Er hat sich nicht nur die Er— rungenschaften der neueren musikalischen Richtung durch unver— kenubar fleißiges Studium vollkommen zu eigen gemacht, sondern er strebt auch durch eigene Erfindung mit Glück nach neuen Effekten, deren packende Wirkung, namentlich in der mit Hülfe höchst naturalistischer Rythmen und raffinirter Klangfarben erreichten Nach— ahmung eines Sturmes auf dem Meere, geradezu die Grenze des auf symphonischem Eebiet Möglichen darstellt. Andere Partien von greßer sinnlicher Formschönheit bieten zu diesem Toben der elementaren Mächte einen so berückenden Gegensatz, we n nnr, fei n e om nnsle;,, Hatte sich Hr. Röder in diesem das Concert einleitenden Werk, welches übrigens von dem Philharmonischen Orchester unter seiner Leitung vorzüglich aufgeführt wurde, als ein Anhänger des gegenwärtig auf allen Kunstgebieten herrschenden Naturalismus offenbart, so durfte man sehr begierig sein, zu hören, wie er die Aufgabe gelöst habe, die er sich in einer mit dieser Richtung in so ausgeprägtem Widerspruch stehenden oratorischen Schöpfung gestellt. Diese betitelt sich Maric; Magdalena“, Mysterium (heilige Handlung) in drei Äbtheilungen für Soli, Chor und Orchester, und zerfällt in drei Theile: Am Tiberiassee“, „Fest im Hause Simons des Pharisäers von Bethanien“ und „Auf Gol—⸗ gatha“. Der Komponist, welcher sich selbst den Text nach der heiligen Schrift zurechtgelegt, hat mit dem neuen Namen durchaus keine neue Kunstgartung erfunden und auch mit der in dem Textbuch voran⸗ geschickten Einleitung über seine eigentlichen Absichten keine triftige Aufklärung gegeben. Ein Mysterium gehört in die Kirche oder in einen ad hoc errichteten, nicht verweltlichten Raum und erfordert Kostüme und seenische Andeutungen, während der Komponist (wohl durch den „Parsifal!' von Richard Wagner auf diesen Abweg verleitet) ein Zwitterding ohne rechte Basis und Unterkunft geschaffen hat, welches man wegen seines hoch dramatischen Charakters auf das Theater ver— weisen möchte, wohin es aber andererseits wegen des rein religiösen Stoffes nicht gehört, das als Mysterium zur volkethümlichen Ver— ständlichkeit viel zu raffinirte Musik verwendet und das also schließ— lich doch wie das Oratorium nur im Concertsaal sein Scheinleben zu führen bestimmt sein dürfte. Der Komponist bewährt in dem übrigens sehr interessanten Werke nicht nur wieder seine souveräne Herrschaft über alle Ausdrucksmittel des Orchesters, sondern dementsprechend auch wirksame Gestaltungskraft in allen Chören und Ensembles, während die Soli weniger hervortreten, ja häusig von der Wucht der Ton massen des Orchesters erdrückt werden. Von den älteren Formen, dem Canon und der Fuge ist nur spärlich Gebrauch gemacht, und da ferner auch die Orgel nicht zur Mitwirkung kommt, so bleibt der theatralische Eindruck vorherrschend und läßt eine ernstere religiöse Sammlung nicht recht aufkommen. Dazu fehlt es zu sehr an der erforderlichen Schlichtheit und Vertiefung; der Komponist schwelgt auch hier nur zu viel in der Stimmungs⸗ malerei, die seiner Symphonie so zu Statten kommt. Auch das Ganze leidet an Ueberschwänglichkeit; es fehlt das Maß, welches eine Steigerung ermöglichen und einzelne wirklich schäne Nummern mehr hervortreten lassen, den Hörer vor Ueberreizung und Ermüdung be— wahren würde. Weniger wäre mehr; das gilt auch von der un— mäßigen Länge des Werks, welches, trotzdem eine der Pausen und das Orchestervorspiel zu dem letzten Theil wegfiel, mehr als drei Stunden in Anspruch nahm und vor bedenklich lückenhaftem Saale zu Ende ging— Die Aufführung, durch 5 Solisten, einen Dilettantenchor und das Philharmonische Orchester war übrigens eine mit Sorgfalt studirte und im Ganzen xrecht wohlgelungene. Das Titel solo sang Fr. Pjetsch⸗Lankow, welche Anfangs mit einer ge— wissen Befangenheit und ihrem in der Höhe nicht recht nachgiebigen Mezzosopran zu kämpfen hatte, aber später und wo die zarte, wohl⸗ gebildete Stimme nicht von dem Orchester verdeckt wurde, ihre schönen Mittel wirksamer entfaltete. Die Partie des Jesus, welche Hr. Eugen Hildach ausführte, trat ebenfalls vor den Chören und der begleitenden symphonischen Illustration mehr als zukömmlich in den Hintergrund. Von den drei anderen Solepartien war der Simon nicht genügend vertreten, während Fr. Müller⸗Ronneburger in dem Solo des Engels auch nicht gerade Anlaß hatte, besonders zu glänzen. Die Chöre hielten sich mit der Orchesterbegleitung wie a capella durchaus wacker.
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ig .
Redacteur: Riedel. Berlin: — . Verlag der Expedition (Cessel). Druck: W. El sner. Vier Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage).
Regt. Nr. 103, unter Belass. in
Pr. Ka m p
18 de
V 3 9 j Ferlaufe der gestrigen (8. Sitzung des Haufes der
unverändert genehmigt.
zum Deutschen Reich ——
Staats⸗Anzeiger.
Per sonalveränderungen.
Königlich Prenßische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Ve etzungen. m aktiven Heere. Berlin, 23. November aumann . It. a. D. zuletzt Wachtm. im Garde⸗Kür. Regt., eine etatsmãß⸗ Lts. Stelle bei dem Inralidenhause zu Berlin, mit einem Patent seiner Charge, verlieben. — 27. No vember. v. Wich“ mann, Gen. Lt. und Commandeur der 16. Dip. zum komman⸗ direnden General des VI. Armee Corps ernannt. v. Medin g, Major rem Füs. Regt. Nr. 99. unter Beförd zum Oberst Lt, als ttass maß Stabe offiz. in das Inf. Regt. Nr. II, v. Westernhagen' Major v In. Regt. Nr. 31, als Bats. Commandeur in das Fůf. Regt. Nr) 66 versetzt. v. Loeben, Major vom Inf. Regt. Nr 53, unter Veför⸗ derung zum Oberst ⸗Lt., zum etats mäßigen Stabsoffizier Magde—⸗ burg, Major von demf. Regt, zum Bats. Cominandeur ern ann Laack, Major vom Inf. Regt. Nr. 32, zum Obe st-Lt. befördert. Schuch, Major vom Füs. Regt. Nr. 80, unker Beförd. zum Oberst. x ̃ zum etatsmäß. Stabsoffiz ernannt. v. Len gerke, Major vom Füs⸗ Regt. Nr. 80, als Bats. Commdr. in das Inf. Regt. Nr. 6h 4 x. Weltzien, Major vom Inf. Regt. Nr' 13, unter Beförder. zum Oberst⸗Lt.,, zum etatsmäß. Stabsoffiz, Köhnemann, Major von dems. Regt. zum Bats. Commandeur ernannt. Becker, Major vom Inf. Regt. Nr. 69, unter Beförder. zum Oberst⸗Lt als fals mäß. Stabsoffiz, in das Inf. Regt. Nr. 87, v. Solbach, Major rom Inf. Regt. Nr. Sz. in dag Fäs. Regt. Nr. S6, vershk n. Brau se, Maj. vom Inf. Regt. Nr. S7, zum Bats. Comm. ernannt Buttman n, Maj. vom Gren. Regt. Nr. J der Charakt. als Sberst⸗ Lt. verliehen. Pirscher, Major und Inspecteur der . Festungs. Insp. zum Oberst- L. befördert. Hoffmeister, Pr. Lt. 3 sa suits des Sarde⸗Füs. Regtss, dessen Keinmando als Srdonnanzoffiz, er des Großherzogs von Baden Königl. Hoheit bis auf Weiteres verlängert. don der Groeben, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 12 dessen Kommando zur Dienstleist. bei des Prinzen Georg vor Preußen König. Hoheit um ein Jahr verlängert. ö . ö glb chteds demi hitgungen, Im aktiven Heere. Berlin, 2 November. Schulte, Pr. Lt. A la suite des Fuß⸗Art. Regts. Nr. 8 und Direktionsassist. bei der Art. Werkstatt in Veutz als Dauptm. mit Pens. unb seiner bisher Unif. der Äbschied bewillijt. XII. (Königlich Sächstsches) Armee⸗Corps. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere 23. No vember. Frhr. v. Gregory Pr. Lt im Gren. Regt. Nr. 101 vom 1. Dezember er. an, unter Stellung 2 guite des Regts. auf ein Jahr beurlaubt. v. Kirchbach Oberst à la suite des Hus. Regts. Rr. 18, z. 3. mit Führung der Kar. Brig. Nr. 23 beauftragt, unter Belass. à la Suite gen Regte m Führ. de Kav. Brig. Nr. 2d, Hü bel, Oberst u. Comm. des Karab Reats' unter Stellung ä la suite dieses Regts., mit d rig Nr. 23, Frhr. v. Wangenheim, k im Hus. Regt. Nr. 19, Karab. Regts mit der Füb Rittm. und Escadr. Cbef etatsmäß. Stabsoffiz. berg II., charakterif. at. des Krie s⸗Minist gag
Nr. 12, unter
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Weigel, Devrient,
des Feld⸗Art. Regts. Kalisch, außeretatsmäß. Sec. Lis. Engelke. Weher, außeretats mäß. egts. Nr. 12, zu etatsmäß. Seconde—
23 N 3 5 9 . ; 23. Novem ber. Dodel, S t. der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. gets Nr . Fücker etz ug zu den Offizn. der Ref. des Hus. Regts. Nr. ig, zum Pr. Lt. der Ref, Sch merler, Sec. L Landw. Inf. des 1. Bats . ) Sec. Lt. der Landw. Inf. des 1. Bats. Lan I Regts. Nr. 194, zum Pr. Lt. der Landw. Inf. befördert. Abschiedsbepiliigungen. Im aktiven Heere. 23. No⸗ , 2 v, Sch ů tz, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. . in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit der gesetz— ö. zn Penf und der Erlaubniß zum Forttragen der Regts. Unif. mit en C Ygeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. . ö Vene au btensta nde. 3. November. Frhr. v. Welck, ö . der Re im Inf. Regt. Nr. 134, der erbetene Abschied be⸗ . fr Ge,, d de mn gr. Dr. Kunze, Pr, Lt. der Landw. Inf. ö Pats, Landmw; Regts. Nr. 105, mit der Erlaubniß zum Tragen de nr, Armer ⸗Unif., Sch warzenherg, Pr. Lt. der Landw ö ö Fe. dan ew. Bats. Nr. 108, Heger, Pr. Lt. der Landw. , e ' g fle gh, Bats. Nr. 108, diesem mit der gesetzl. Pens. iel ilaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Unif., der erb ilfe e fl 9 Armee⸗Unif., der erbetene Ober ah er täte, Carp, 20. November. Dr. Meißner, . . 6 1. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 107, 6 Vefch igung als Chefarzt des Garn. Lazakeths zu Leipzig und ,, in seiner Funktion als Div. Arzt der Inf. Div. Nr. 74 kö Garn. Aerzte versetzt. Hr. Fröhlich, Sber⸗ . , ö Garn. Arzt zu Leipzig, unter gleichzestiger , . er bisherigen Funktion als Chefarzt des Garn. det Inf . hig. zum Ober Stabtarzt 1. Kl. und Regts. Arzt 37 hh . Or 107. Dr; Hille. Stabsarzt im Inf. Regt. dirt, Hr uh e et, Stabzgrzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Ulan. k Ha, , ert. Dr. Winkler. Siabzarzt der Unteroff. . He c Cr en 6 zum 2. Bat. Infant. Regts. Nr. 133 Marken ber ß — (etztgen. Regt. zur Unteroff. Schule zu berg, versetzt. Dr. Kö Assist. Arzt 1. Kl. im Inf. ö . einem dermal. Ko zur or far ein, zum Staähtgrzt bei dem ad fn n li , , . tz des Ahle rzt 2. Ki. in nf, Rn, , nnn, d,, Aerzten 1. Ki. befördert. J
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kommission und eventuel die Negie rung aufzufordern, Nutz- und Brennholz getrennt in Einnahn Hause ferner jährlich eine Uebersicht zugehen zu lassen, aus
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welche ül seitdem verflossenen Monaten und ich meine, da das Forstjahr von Oktober also völlig
dem abgeschlossenen Etatojahr, Wenn die damaligen Zahlen nicht zur Bildung
Lage gewesen ist, in größerem Umfang das als Brennholz zu verwerthen.
haben; nachdem die S jetzt schon auf
Steigerung in der Bar
8 folgte der Etat der 1. (Für Holz aus dem
reuliche Mütheilung gemacht, daß
ine Vorlage mehr habe machen wollen
auf den Gegenstand zurück zu kommen, so
1 3u ( Forstwirthschaftsjahre vom 1 Oktober 1883,84 (4597 200 16) bemerk⸗ ꝛ in der Einleitungsrede zum Etat habe
der Abg. Dirichlet, der Finanz Minister die Einnahme aus
in Folge einer stärkeren Nutzholzausbeute bedeutend zugenommen haben, und an diese Mittheilung eine Bemerkung geknüpft, welche am ersten Ta sei, daß die Regierung in absehbarer wegen Erhöhung der Holzzölle vorzu die am folgenden Tage durch den Fin präzisirt sei, daß die Regierung lediglich dem jetzigen Reichs—
ge dahin verstan en
Zeit mit ihrem Plane gehen die Absicht habe, und
anz-Minister dahin
sich aber vorbehalte, bald eine dem Zoll⸗
günstigere Zusammensetzung des Reichstages vorhanden.
le, der gän
tage, speziell in der Kommission für die Hol der gänzliche Mangel an statistischen Daten über die einschlagenden Thatsachen das Hauwthinde
rniß sür die Holz—
age gewesen. Behauptung habe gegen Behauptung ge—
standen Solche statistischen Daten könne das
Reich ohne Mithülfe
zelxegierungen nicht beschaffen. Wenn sich nun die ganze
führung sür die Noth vendigkeit de Behauptung stütze, daß der Wald finde, und daß diese Nothlage du renz des ausländischen Nutzholzes
r höheren Holzzölle sich in einer Noth— rch die übermäßige hervorgerufen sei,
daß die Forstbesitzer genölhigi seien, werthvolles Rutzholz als Brennholz zu schlagen, so stehe die jetz
ige Mehreinnahme,
zum großen Theile auf einer besseren Nutzholzausbeute
damit in scharsem Kontrast. Die chstage ein viel geneigteres Ohr gef
noch vor zwei Jahren ir
Zollerhöhung würde unden haben, wenn
» gewesen wäre, und wenn die Einschläge . es in Brennholz wirklich stattgefunden hätten. Beiläufig bemerke er, daß die größte Auto gierung für ihre Absicht ins Feld führe, d Danckelmann, —
rität, welche die Re— er Ober⸗Forstmeister n Landesökonomie—
m mit sittlicher Entrüstung die Behauptung zurückge⸗ habe, daß die preußische Forstverwaltung so irrationell
Der Wahrheit nahe kommen kön nstatire, ob in der That die Preise
ne man nur, wenn der Nutzholzklassen
an die Preise des Brennholzes heranreichten, wobei
ne Relation sixirt werden müsse.
er Nutzholz und
5.
Raummeter Brenn— Komme auch nur
Preis heraus, dann könne von einer solchen Nöthi—
nicht mehr die Rede sein, . erspart
des Brennholzeinschlages
ge die Verweisung diefes Titels
erheblichen würden. Er die Budget⸗
an für den Fall, der Ablehnung: in Zukunst die Einnahmen aus
ie zu stellen, dem
1) der Prozentsatz des zum Verkauf gestellten Nutz⸗
zum Gesammteinschlage, 2) die P
und Forsten, Dr. Lucius, das W
Meine Herren! Nach den Ausführungen d
eigentlich annehmen, daß er Mate ial
ur Wiedereinbringung des Antrages auf Erhöhung der Holzzölle. Das gesammte Material, was der Herr V Königliche Verwaltung überhaupt besitzt, hat ihm ja vor
Monaten vorgelegen in der Komnüff ber die Erhöhung der Hol
nicht möglich, außer Stande sein, wenn des Hrn. Abg. Dirichlet folgen
on anderes Material vorzubringen an Zahlen, als die aus die wochenlang diskutirt worden sind.
haben, dann werden wir jetzt auch n
überzeugendes Material beizubringen.
„Dann ist der Herr Abgeordnete wieder in den Irrthum zurück— verfallen, den ich auch schon früher glaube bekän die Forstverwaltung in der Lage wäre, nach
Nutzholz ju verarbeiten oder zu Brenn
wird nur das geschlagen, was als Nutzholz nicht Das, worüber wir uns beklagt haben, be— gerade diesen Punkt, daß die Forstverwaltang 'nicht in der Nutzholz abzusetzen, sondern es Es ist eine bekannte Thatsache, daß
icht absetz bar ist.
Holz nicht Jahre lang aufheben kann, verliert, sondern daß es verfaulend s Ungeziefers wird. Die Forstverwaltur
. unter Umständen selbst dergleichen unabsetzbare Produkte zu verbrennen,. Ich glaube doch darauf hinweisen Forstverwaltung in dieser
der Mittel um eine höhere Holzverwert
wollten wir, ja gerade — nach meiner Meinung — die Erhöhung der Holzzölle,
nd auf die heimischen Holzpreise gewirkt
ist allerdings eine Hoffnung und Annahme, der die Sache abgelehnt ist, sehe ich keine Veranlaffung, luf diese Frage weiter zurückkommen. Daß bei Bildung der Holzpreise und bei der Holzverwerthung nicht
nd, darüber ist auch in der früheren
Streit gewesen; wir sind vollständig einig darü ganze. Reihe von anderen Momenten von für die Holzverwerthung.
Holzpre
höhere Verwerthung des Nutzholzes
röozente, sondern sie ist bedingt zunächst d iese = werblichen Aufschwung. . ,,, anderer erheblicher Faktor dabei sind die Kommunikations—
Jede Eisenbahn, wie sie jetzt z. B.
Haide aufschließt, ist von der größten Bedeutun
sie ist eins der Momente, die be
orredner geforbert hat, und
„Holzzölle verhandelte. sist keinerlei neues Material eingegangen
neues Material zu beschaffen. Ich würde
eigener Wahl alles Ma—
Torstvern e Beziehung ebenso handelt, wie jeder andere Geschäftsmann oder Waldbesitzer. Auch die Forstverwaltung ist be—
streht, einen möglichst guten Absatz für ihre Produkte zu finden und
die dazu geführt hätte, das Ein« des fremden Holzes einigermaßen zu beschränken. Daß
der größten Bedeutung sind zer n Eine Hebung der gesammten wirthschaft— rhältnisse, wie sie in den letzten Jahren eingetreten ist, eine 1 und gewerblichen Thätigkeit, eine Steigerung des Bergbaues, hat in der Regel unmittelbar eine Steigerung uch ise zur Folge, Wenn wir in diesem Jahre mit einer für diese Verwaltung immerhin erheblichen Steigerung der Einnah⸗ men hoffentlich abschließen werden, fo erklärt durch einen höheren Einschlag, nicht durch eine
reise für die ver—
Nutz- und Brennholz ersichtlich seien.
ndwirthschaft, Do⸗ ort:
es Herrn Vorredners zu sammeln wüunscht
ion des Reichstages, In diesen vier
zu Oktober läuft, ist das Haus, dem sollte, der Budget—
bestimmter Ansichten icht in der Lage sein,
ipft zu haben, als ob
holz. Zu Brennholz brauchbar oder als
daß es nicht nur an sogar im Walde ein ig ist dadurch sogar
zu dürfen, daß die
hung zu ermöglichen, sehr motivirterweise
haben würden, das wir uns hingegeben
die Zölle der einzige Diskussion nie ein ber, daß noch eine
sich das nicht etwa von unserer Willkür oder Steigerung der
die Johannisburger für den Holzabfatz
ISg3;3.
wert hung des Dozes für dieses Jahr zur Geltung kommt, ebenso der man r. — — * und ergehen mehr.
(Alko wenn es möglich ist, durch eine Vereinigung von günstige Umstanden die Nutz hol jprozente zu steigern, ö y, Verordnungen derart sind von der Centralstelle aus fast alljährlich 6 8c könnte hier eine ganze Reihe von Reskrixten diefer 3 der esen, die auch in meiner Amtszeit ergangen sind, z. B. am . Dezember 1881. Darin ist gesagt:
26 . sinde ee halb noch besonders darauf binzuw isen, aß die Aussonderung des Nutzholzes soweit gesteigert werden muß, als dies irgend zulässig erscheint, und daß der Maßftab einer ratio ellen Berwerthung des Holzes vorzugsweise in der Erzielung eines nög⸗ lichst hohen Durchschnittserlöfes der gesammien Einschlagsmasse zu finden ist. ö n, auf den, luminösen Gedanken, daß die Nutzholprozente nach Möglichkeit zu steigern sind, ist die Forstverwaltung schon lange ge⸗ kommen und sie befolgt ihn praktisch, soweit sie irgendwie mit Vor— theil es kann. ö ö . würde somit völlig außer Stande sein, in der Budgetkom— mission. in die nach dem Antrage des Herrn Vorredners diese Position Zurückverwiesen werden soll, weitere Aufklärung zu geben als ich sie früher gegeben babe und als ich sie diesen Moment wiederum gegeben babe. . . ö Der Abg. Dirichlet erklärte, er habe mit seinem Antrag eineswegs die Holzzollerhöhung befürworten wollen, die be⸗ zügliche Aeußerung des Ministers sei wohl nur ein leichter Scherz gewesen. Er wünsche nur, daß nach seinem Antrag für, die künftigen Etats eine andere Form der Buchung der Holzeinnahmen in der Budgetkommission vereinbart werde aus welcher der Preis des Nutzholzes in seinen Ab? stusungen nach Taxklassen, und das Verhältniß zum Gesammteinschlage ersichtlich werde. Rur so werde sich zeigen, ob der Instruktion bezüglich der möglichst hohen Nutzholzausbeute in denkbar korrektester Weise nachge— kommen werde. Es sei eine Liebhaberei vieler Oberförster, gewisse hohe Taxen für Nutzholz zu erzielen, und davon nicht abzugehen; so lange also zwischen dem Preise des Brennholzes und. demjenigen der niedrigsten Nutzholztaxklasse noch eine er— hebliche Differenz bestehe, könne man von der erwähnten
der günstigen Ver⸗
Nöthigung nicht sprechen. Außerdem locke doch die Herab— setzung des Preises Käufer an, und fördere“ den Absatz. Durchschnittspreise könnten die verlangte Klarheit nicht bieten. Denjenigen, welche eine solche detaillirte Nachweisung nicht wünschten, liege einfach daran, die Frage zu verdunkeln.
Der Abg. Freiherr von Minnigerode bemerkte, trotz der letzten Verdächtigung müsse er doch eine solche Trennung für nicht angezeigt erklären. Der Wunsch, eine andere Buchung einzuführen, klinge ja sehr harmlos; das Haus könne es indessen nicht für seine Aufgabe halten, in die tech— nischen Details der landwirthschaftlichen Verwaltung einzugreifen. Er würde der Kommission allenfalls ver— trauen, wenn sie aus lauter Männern der grünen Farbe be— stände. Da die nicht zutreffe, werde seine Partei den Antrag verwerfen.
Der Abg. Seehusen erklärte, ein so gewiegter National—⸗ oskonom, wie der Abg. Dirichlet, sollte doch wissen, daß ver⸗ schiedenartige Transportgebühren, Spesen und dergleichen in den verschiedenen Landestheilen ungemein verschiedene Holz⸗ preise schafften. Nur wer diese örtlichen Verhältnisse kenne könne wissen, ob die Preise noch steigen würden. Die Forst⸗ wirthe seien überall bemüht, die Nutzholzpreise zu steigern. Auf völliger Unkenntniß der Verhältnisse beruhe aber die Be— hauptung des Abg. Dirichlet, die Forstwirthe ten die Holöpreise auch dann nicht herab, wenn es durch! Vie Ver— hältnisse geboten sei. Die Nutzholzausbeute werde sehr ge— wissenhaft gehandhabt; aus manchen Schlägen würden 88 Proz. N per irtkschaf i ñ s Nutzholz herausgewirthschaftet. Manchmal müsse das Nutzholz selbst unter Brennholzpreisen abgesetzt werden. Der Brenn— holzpreis sei aber 1.5 bis 2 0 pro Naummeter; die Taxen für Bauholz seien 5 bis 9 (6 pro Festmeter. Dagegen fände man in Berlin Holzpreise von 65 bis 75 Y pro Raummeter für Bretter und Bohlen, während in entlegeneren Gegenden nicht einmal 1,5 s6 pro Festmeter zu erreichen seien. Daraus gehe hervor, daß die Transyxortkosten diesen Unterschied schafften. Darum würden die Sekundärbahnen, welche auch diese Walddistrikte aufschlössen, ven ihm mit so großer Freude begrüßt. Die Holzzölle ständen in nahem Connex mit den Ge— treidezölen und heide seien als kleine Melioratidnen des Lan— des dem produzirenden Grund unh Boden zugewendet.
Der Abg. Büchtemann bemerke, es handele sich gar nicht um eine Melioration sür das Land, sondern höchstens um eine für den Walobesitz. Er wünsche nur dem Landtage die volle Kenntniß, die derselbe zur Prüfung des Etats noth⸗ wendig gebrauche. Er wolle nicht, daß durch künstliche gesetz⸗ geberische Maßregeln der Preis des Holzes erhöht werde zu Gunsten der Großgrundbesitzer. Er könne sich wohl denken, daß die Rechie nicht wünsche, zu sehr informirt zu werden“ Sie habe eine ähnliche Stellung eingenommen wie in der Schul⸗ frage. Dem Abg. von Minnigerode sei es in der That gelungen, aus dieser praktischen Frage eine politische zu machen, wäh⸗ rend es seiner Partei gar nicht einfalle, in' die innere Ver— waltung des landwirthschaftlichen Ministeriums einzugreifen.
Demnächst nahm der Staats-Minister Dr., Lucius das Wort:
. Meine Herren! Ich muß wiederholt darauf hinweisen, daß Sie die Informationen zu früh verlangen. Wir haben ja über diese Frage schon im Vorjahre diskutirt. Damals haben dieselben Herren bean tragt, daß das Nutzhelz in den Rechnungen von derm Brennholz ge trennt werde. Ich habe darauf erwidert, daß das eine schwierige Sache sei, die wahrscheinlich mit großer Vielschreiberei verbunden sein und daß die Rücksicht hierauf die Forstverwaltung, der ia auch an sich die genaue Kenntniß dieser Zahlen erwünscht wäre, an der Trennung wohl verhindern würde. Ich habe gleich damalz zuge⸗ sichert, daß versuchsweise im nächsten Fabre eine Trennung stattfinden sollte. Sie findet auch seit dem mit dem X. Bktober 1383 be⸗ gonnenen Forstjahr statt. Also ich bin absolut nicht in der Lage, bei aller Bereitwilligkeit, Ihnen weiter Auskunft zu ertheilen. Da⸗ gegen ist der zweite Antrag, wie ihn heute der Abg. Dirichlet formalirt hat, ein so komplizirter, würde so viel neue Klassen in der Buchführung einführen, daß es für die vraktische Verwaltung undurch⸗ führbar ist. Dasselbe würde ich in dec Kommission auch nur wieder bolen können. Es sind ja die Klagen in Forstkreisen bekannt, daß schon jetzt die Rebierverwalter ät einer Last von Burcauarbeiten überladen werden, die vielfach ihren Außendienst beinträͤchtigt
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