.
nabme dieser Architektur hoffentlich Veranlassung bieten, die Blide des
bauenden Publikums nach der in Italien vor Augen tretenden reichen wie mannigfaltigen Kunst der Profanbauten zu lenken, deren Studium befruchtend auf den künstlerisch bildenden Sinn wirken muß. Die Arckitektur strebt erfahrungsmäßig immer selbstbewußter und tüchtiger nach reinen Formen, und Italien ist vorzugsweise ge⸗ eignet, durch die Mannigfaltigkeit seiner Vorbilder den Geschmack in so rielen Richtungen zu veredeln. Ueberdies bat Mothes den über⸗ zeugenden Beweis geliefert, daß ein gutes Stück deutscher Bolkekraft in der italienischen Baukunst mitgewirkt bat; 3. B. im Innern des prächtigen Domes zu Orrieto ist der Chor sebr fein gothisch mit mancher deusschen Reminiscenz; ferner germanische Anklänge leuchten uns auf den Inseln kei Venedig aus den letzten Kunstwerken des Mittelalters entgegen. Die eigenthümliche und eingehende Behandlung des Gegenstandes, die zurerlässigen korrekten und styl⸗ getreuen Holzschnitte, vamentlich die Abdrücke nach der eigenen sebr sorgfältigen Aufnabme an Ort und Stelle sichern dieser Geschichte der Bäukunst des Mittelalters in Italien voraussichtlich einen blei⸗
benden Werth. Gewerbe und Handel.
Nac der Tatistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller belief sich die Roheisen⸗ vroduktion des Deutschen Reichs leinschließlich Luremburgs) im Monat Norember 1883 auf 282 019 t, darunter 176 049 t Puddel⸗ Robeisen, 7800 t Sxiegeleisen, 35 454 t Bessemer⸗, 31 009 t Thomas⸗ Roheisen und 29 5011 Gießerei⸗Roheisen. Die Produktion im Norember 1882 betrug 276761 t. Vom 1. Jaruar bis 30. November 1883 wurden produzirt 3 088 659 t gegen 2 887 1399 t im Vorjahre.
— Die Buchdruckerei von Otto Elsner, Ritterstraße 13 lier⸗ bft, bat auch zum Jabre 1884 einen Comtoir⸗Kalender ge⸗
gt, welcher an Geschmack im Arrangement und Sauberkeit der Ausfübrung muftergültig ist Den von einem Oral umfaßten Ka— nder ia zweifarbigem Druck umgiebt ein viercckiger äußerst zierlicher Rabmen in grün⸗goldigem Muster. Den Zwischenraum zwischen dicsem Rahmen und dem Oral füllen Arabesken in grün auf grau⸗ grünem Erunde. Die geschmackrole Farbenzusammenstellung tbut dem Auge wohl.
Nürnberg, 22 Dezember. (Hopfenmar ktbericht von Lecvold Held) Am Horfenmarkte ist seit Donnerstag keine Veränderung ein⸗ getreten. Gestern wurden in animirtem Verkebr über 500 Ballen zu festen Preisen gebandelt. Heute war das Geschäft bei ganz belang-2 loser Babn⸗ und Landzufuhr etwas ruhiger, doch beträgt der Umsatz bis Mittag immerhin gut 307 Säcke. Der Vorrath reruzirt sich in Die Eigner zeigen hier
.
und auf den Produktionepläpen wieder große Zurückhaltung und stellen täglich höhere Notirungen. Die Notirungen lauten: Württem rima 170-175 6, mittel 155 — 160 MÆ, Hallertauer prima
I
8—- 175 , mittel 150 - 160 4. Polen vrima 170 - 175 AM, mittel 150 — 160 M, Elsässer prima 155 — 160 4M, mittel 149 — 150 M., Gebirgs boepfen 16090 - 168 0, Marktwaare 1415 —155 4, Aisch gründer 8 145 — 155 . Slasgew, 22. Dejember. (B. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 583 5M Tons, gegen 608 MO Tons im vorigen Jahre. Zabl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 103 gegen 112 im rorigen Jabre.
Verkehrs⸗Anftalten.
Damburg, 23. Dezember. (B. T. B.). Der Postdampfer We stryhalia/ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet fahrt⸗ Aftiengesellschaft hat beute früh 6 Uhr auf der Heimreise Kay Lizard passirt.
Berlin, 24. Dezember 1883.
Konsulatsberichte. Belgrad, den 8. Dezember 1883. Die diesjährige Ernte in Serbien.
Die Ernte in Serbien hat nach den aus den verschiede— nen Kreisen einlaufenden Berichten nicht jenen Erwartungen ertsprochen, zu welchen der schöne Stand der Frühlingssaaten berechtigt hat. Große Dürre während des Sommers, sowie —gnerische Witterung während der Ernte haben die Ent— wickelung der Körner behindert, während häufige Hagelschläge im Laufe des September an den ohnehin wenig entwickelten Reben und Früchten bedeutenden Schaden angerichtet haben.
Demzufolge stellt sich das algemeine Ernteresultat fol⸗ gendermaßen dar:
I) Halmfrüchte gaben zwar genügenden Ertrag, doch sind die Körner zum Theil leicht, so daß sich die Halmernte als eine „nittelmäßig⸗“ darstellt.
2) Zu großen Besorgnissen gab der Mais Anlaß, dessen Entwickelung durch die lange Dürre gehemmt wurde. Spätere Niederschlägs bewirkten jedoch allenthalben eine Erholung dieses vornehmsten Nahrungsmittels der Bevölkerung, so daß die Getreideausfuhr aus Serbien, wenn auch in beschranktem Maße, immerhin möglich sein wird.
3) Hanf und Taback sind allenthalben ziemlich gerathen; dagegen gaben
4) Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Bohnen ꝛc. guten Ertrag.
5) Die Heuernte war allenthalben rorzüglich und auch die Grummeternte ging in Folge des spaäteren Regens in günstiaster Weise vor sich.
6) Die Traube lieferte allenthalben reichlichen Ertrag an Most; die Witterung jedoch war der Entwickelung des Zucker⸗ gehaltes ungünstig, so daß der Wein in qualitativer Hinsicht viel zu wünschen übrig lassen wird, um so mehr, als die Witterung während der Reife und der Lese sehr regnerisch war.
7) Das Hochobst hat durch den Hagel viel Schaden er—⸗ litten; immerhin sind noch genügende Quantitäten eingebracht worden, was insbesondere von dem Hauptexportartikel, den Pflaumen, gilt. Aber auch bezüglich dieses Exportartikels macht sich bereits die Derastirung der ehemals berühmten serbischen Waldungen jühlbar, indem bereits in mehreren Kre sen das Hol; zum Trocknen der Pflaumen mangelte, und in Folge dessen ein großer Theil der zum Export bestimmten Pflaumen in Branntwein verwandelt werden mufte.
8) Aus demselben Grunde weist der Ertrag der Wälder einen ständigen Rückstand nach, was sich insbesondere bezüglich der für die Schweinemast so wichtigen Eichelernte und der bisher im Großen exportirten Knoppern fühlbar macht.
Die diesjährige Ernte kann als eine mäßige Mit: elernte bezeichnet werden, welche für den Export nur in sekundärer Weise in Betracht kommen kann.
zrund des 5. 2 des Gesetzes über die Schonzeit des Wildes . indung 5 94 des Zustandigkeits⸗ 4 auf Hasen, Auer⸗, Birk⸗, ennen, Haselwild und Wachteln innerhalb des Regierungs⸗ dam mit Ablauf vor Sonnabend, den 198. Januar 184
Um die Zwede und Aufgaben einer öffentlichen Sparkasse, welche darin besteben, die segenbringenden wirtbschaftlichen und sittlichen Vor- tbeile des Sparens für die Zukunft⸗ allen Volksklassen, namentlich auch den weniger bemittelten möglichst zugängig zu machen und zu sichern, noch umfangreicher und vollkommener zu erreichen, ist bei der stãdtischen Sxrarkasse zu Plauen, nach einer Mittheilung des Ober- Bürgermeisters Kuntze daselbft, die Einrichtung getroffen worden, daß ron derselben auch ö auf sg. gesperrte Sparbücher von Jedermann angenommen werden. .
Die Einrichtung der gesperrten Sxparbücher beftebt darin, daß Rückiahlungen auf die in solche Sparbücher gemachten Einlagen auf eine im Voraus bestimmte Zeit, oder auf so lange, bis die Einlagen eine bestimmte Summe erreicht baben, binausgeschoben, vertagt, d b. die betreffenden Srarbücher gesperrt“ werden können, dadurch, daß der Einleger ausdrücklich erklärt, er wolle bis zu einem beftimmten Termine auf Geltendmachung der statutarischen Kündigungsfristen verzichten, also nichts von den Einlagen zurücknehmen, und daß die Sxarkassenrerwaltung diese Verzichtserklãrungen ausdrücklich annehmen und beachten zu wollen erklärt.
Um, — so lange nicht besondere gesrerrte Sparbücher bergestellt sind, — die Füaglichkeit zu bieten, jedes gewöhnliche Sxparkassenbuch als ein gesperrtes Sparbuch benutzen zu können, sind Zettel hergestellt worden, welche die erwähnten Verzichtserklärungen enthalten und nach erfolgter Ausfüllung und unterschriftlicher Vollziehung Seitens des Sparers in das gewöhnliche Sparkassenbuch an entspreKender Stelle eingeklebt werden können.
Ueberdies ist ein Beibuch nebst Gebrauchsanleitung für ge⸗ srerrte Srarbücher“ ausgearbeitet worden. ;
Diese Einrichtung soll gleichzeitig dazu dienen, die Sparer an ein wirthschaftliches Denken und Vorausberechnen sowie an eine ein⸗ fache Buchfübrung zu gewöhnen.
Für die Einführung der gesperrten Sparbücher und die Einrich⸗ tung der Beibücher zu denselben sind zunächst zwei Hauptrichtungen, in denen die Aufgabe und Wirkung der Sparkassen sich geltend zu machen haben, maßgebend gewesen, nämlich erstens: es soll dadurch das Mittel geboten werden, für regelmäßig wieder⸗ kebhrende bestimmte bez. größere Ausgaben durch regelmäßige kleinere Theiljablungen eine größere bez. eine bestimmte Summe überhaupt, nach und nach zurücklegen, aufsparen und sicher ansammeln zu können, zweitens soll diese Einrichtung das Mittel sein, nicht nur diesen ersten Sparzweck zu erreichen, jondern auch des Vortheils der Vergrößerung der einfachen baareingezahlten Sparsummen durch den denselben zu⸗ zuschlagenden Zins auf Zins während einer längeren Reibe von Jahren, sich zu versichern und dadurch den auf möglichster Sicherung der zukünftigen materiellen Existenz des Sparers gerichteten Sparzweck in erhöhtem Maße, sicher und in Voraus zu berechnender Weise, zu er⸗ reichen. Auf diese Weise wird durch die Sparkasse für Jeden, auch den Unbemittelten, namentlich auch den Lohnarbeitern, die Gelegenheit geboten, sich jür die Ausgaben einer bestimmten Zeit, namentlich auch für das erwerbslose Alter durch eigene Thatkraft einigermaßen zu decken.
14 ülfsverein feierte gestern in der festlich er⸗ le⸗cteten Betblebemskirche sein 59. Jakresfest. Nach der Fest⸗ vredig 9 est betrat Konsistorial⸗ Rath Berner die Kanzel, 1
tedigt des Lic. !
um in kurzen gen ein Bild der Geschichte des Vereins zu egt⸗ verfen. Im Jahre 1833 zeigte sich unter den Soldaten der hiesizen Garnison ein besonderes Verlangen nach der heiligen Schrift. Ihrer 15 traten daber im Oktober desselben Jahres zusammen und grün⸗ deten in einer Kaseme den Militär⸗Bibelverein, aus dem sich allmãh lich, nachdem auch Mitglieder aus dem Civxilstand bei⸗
getreten, der Bibelhülfsverein entwickelte. Obwohl die Mitglieder des Vereins zumeist aus armen Leuten bestanden, so war die Thätigkeit des Vereins dech nicht unbedeutend. In den ersten 25 Jahren seines
Bestehens sind über 10009 Bibeln verbreitet worden. Die e
Agenten des Vereins thaten dazumal, ähnliche Dienste, wie jetzt die Stadtmissionare. In den letzten Jahren ist die Thätigkeit des Vereins leider etwas zurückgetreten.
In dem ganzen Zeitraum von Oktober 1833 bis Dezember 1883 sind 1507 Bibeln und 73 Neue Testamente zur Vertheilung gelangt. Die Ausgaben beliefen sich in den letzten 10 Jahren auf 1451 4 die Einnahmen betrugen 1630 M, so daß z. Z nur ein Bestand von 179 6 rorhbanden ist. Am Schluß der Feier wurden durch Pastor ron Hanftein eine Anzabl Bibeln, die die Haupt⸗Bibelgesellschaft zum 50. Jahres fest geschenkt, an Kinder und Bedürftige vertheilt.
Das Berliner Adreßbuch? für das Jahr 1883 ist, sckon seine letzten Vsrgänger, im Verlage ron W. C S. Löwenthal
erschienen; die Redaktion hat, mit Benutzung amtlicher Quellen, A. Ludwig besorgt. Einer besonderen Empfehlung dieses für den
Eroßstãdter in der That unentbehrlichen Rathgebers bedarf es um so weniger, als die Sorgfalt der Bearbeitung eine seit Jahren be⸗ währte ist. Die Anordnung der Materien ist nicht wesentlich ver⸗ ändert worden; aber immerhin darf man sich den reichen Inbalt im Einjelnen noc einmal rergegenwärtigen. In erster Linie stebt natürlich der Name der Einwohner in alphabetischer Ordnung mit Angabe von Wohnung, Stand ꝛc.; diesem Nachweis egtspricht der jzweite, der sich auf die Angabe der ein⸗ jelnen Hausgrundstũcke mit ihren resp. Bewohnern be⸗ ziebt. Wie in den früheren Jahrgängen findet man im Anhang gleich sorgfältige Angaben über Bewohner und Grundstücke der umliegenden Ortschaften, nämlich von Charlottenburg, Boxhagen⸗ Rummels burg, Friedenau, Friedrichs berg. Lichtenberg und Wilhelms berg, Groß ⸗Lichterfelde, Pankow, Plötzensee, Rixdorf, Schöneberg und Tempelhof, welche Ortschaften allerdings in so enger Verkehrsver⸗ bindung mit der Hauptstadt steben, daß solche Nachweise in einem Berliner Adreßbuch nicht entbehrt werden können. Sehr nützlich und namentlich für Gewerbetreibende unentbehrlich ist der Nachweis der Einwohner nach Stand, Beruf und Gewerbe. Den 4. Theil des Adreßbuchs endlich bilden die Nachweise über das Königliche Haus, den König⸗ lichen Hof, die deutschen Reiche“, preußischen Staats“, die Provin⸗ zial⸗ und städtischen Behörden, über Kirchen und Schulen, öffentliche Anstalten, Gesellschaften und Vereine; schließlich finden sich hier Nachweise über die in Berlin erscheinenden Zeitungen und Zeit⸗ schriften. — Der Anhang ist interefsant durch seine Mittheilungen über das Post⸗ vnd Telegraphenwesen, durch allgemeine staꝛistische Mittheilungen und eine Zusammenstellung der Sehens würdigkeiten der Residerz. — Anstatt des sonst üblichen Planes der Stadt Berlin liegt dem Jahrgange 1884 eine sehr gute und im Farbendruck schön ausgeführte Karte der Umgebung von Berlin und Potsdam bei. o rer, 22. Dejember. (W. T. B.) Siebzehn gerettete Per⸗ on dem durch eine Feuersbrunst untergegangenen spanischen r. San Augustin“ sind hier gelandet und weitere sechs ds eingetroffen.
Greenock, 22. Dejember. (W. T. B.) Der nach New⸗JYJork gehende Dampfer „Bolivia“ ist in der Warnißbay gestrandet und bat sich mit Wasser gefüllt. Die Passagiere wurden wohlbehalten gelandet; die Ladung ift sehr beschädigt.
Southshieldes, 22. Dejember. (W. T. B.) Die geretteten Personen des auf See verbrannten spaniichen Dampfers San Augu stin“ erzählen von schrecklichen Sjenen an Bord des Schiff Dem Kaxitän sei das eine Bein durch ein niederfallendes Geräth fortgerifen worden, worauf derselbe sich ins Wasser stürzte, während der zweite Offizier sich erschoß und mehrere andere Personen sich erftochen oder ebenfalls ins Wafer gestürzt haben sollen.
Die Luftsriel ˖ Noxitãt Der Probepfeil' von Oe car Blumenthal bat am Sonnabend im Deutschen Theater einen lauten äußer⸗ lichen Erfolg gebabt. Sie wurde ganz vorzüglich gespielt und der Verfasser nach jedem Akt hervorgeklatscht. Wir kommen noch näher darauf zurück
Motire sind sauber und ansprechend gearbeitet. Anklänge an bekannte Meister finden sich nicht wenige. Was die Aufführung selbst ar— betrifft, so ging dieselbe glatt vor sich und half hauptsächlich zu dem Erfolge mit. Frl. Stubel gab den Piccolo mit Geschick, wenn auch mit etwas zu viel Lebhaftigkeit, ein etwas ruhigeres Spiel in Wort und Geste würde die Relle des Piccolo gewichricher erscheinen lassen. Hr. Wellhof gab den Vizekönig Don Melchior mit gewohnter komi— scher Vollendung und erntete reichen Beifall. Dem Frl. Collin war noch etwas mehr Feuer und Hingabe an ihre Rolle zu wäün— schen, wenn dieselbe allen Ansprüchen genügen soll. Frl. E. Schmitt entledigte sich ihrer Rolle als Ortensia de Santa Marina mit er— schütternder Komik und fand allgemeinen Beifall. Dasselbe gilt von Hrn. Sinder als Polizei⸗Minister. Auch die übrigen Herren und Damen srielten flott und gefällig. Daß die Dekoration sowie die effektvollen Aktabschlüsse nichts zu wünschen übrig li⸗ßen, braucht wobl kaum erwähnt zu werden, und ist anzunehmen, daß die Wieder⸗ holung des Stücks ftets ror gutbesetztem Hause staitfinden wird.
— Das Apfelröschen“, welches die Direktion Wilken so zua— kräftig ins Central ⸗ Theater eingefübrt hatte, wurde gestern durch eine neue Gesangẽposse Mein Herzensfritz?' , von W. Maenstädt, ab⸗ gelöst. Die Novität, deren Gesangstext von Görß, deren Musik ron G. Steffens berrührt, bat bei dem gut gestimmten Pablikum einen vollen Erfolg gehabt, und wenn man keine höheren Anforderungen an die Posse stellen will, als daß sie ihr Publikum belustigen soll, so hat sie ihren Erfolg schon um der unwidersteblichen Wir⸗ kungen auf die Lachmuskeln willen hinreichend verdient. Was man so „Handlung“ neznt, kam ratürlich nur sparsam und schüch⸗ tern unter dem reichen theatralischen, gesanglichen und sonstigen komi⸗ schen Beiwerk zum Vorschein. Die alte und doch ewig junge Fehde zwischen Herz und Verstand, oder in volksthümliche Moral Ükersetzt, zwischen Liebe und Geld ist der Grundzug der Verwicklung. Ein aus Amerika zurückgekehrter Vetter entdeckt in der Heimath von Neuem sein Herz, welches unter dem Verftande und dem Geschäftssinn bei⸗ nahe erdrückt worden ist. Daß noch mindestens drei andere Liebes paare mit ihren Schicksalen hemmend in den Gang der häufig unmotirirten Hank lung einfallen, ist nach berühmteren Vorbildern nicht unnatürlich. Das eigentlich Wirksame des ganzen Orxus sind die lustigen Einfälle und die nie versagenden derbkomischen Witze, welche das Publikum unausgesetzt bei guter Laune erbalten. Man geht wobl nicht fehl in der — daß dieser übermüthige Aufputz des Mannstädtschen Stückes nicht ohne Beihülfe des Direktors und Hauptdarstellers Heinrich Wilken zu Stande gekommen ist, wenigstens tragen viele launize Redewendungen das Gepräge des Wilkenschen Humors und werden von ihm mit unverwüstlicher Komik vorgetragen. Fll. Elly Bender (Alice) stand ihm mit ihren Leistungen tapfer zur Seite; voll Laune und Anmuth führte die Dame ihre Verkleidungsrolle durch, welche besonders durch die herzige Wärme ihrer Darstellung immer sympathisch berübrte. Unter den übrigen mitwirkenden Damen und Herren sind Fr. Lid (Adeline Bimstein), Hr. Kraatz (Frig Krause) und Hr. Tielscher (Zeisig) ber rorzubeben. Verfasser und Darsteller wurden nach jedem Akt gerufen und mit rauschendem Beifall begrüßt.
Circus Renz. Hr. Renz hat Alles mobil gemacht, um während der Festwoche der Schaulust nach jeder Richtung hin Genüge zu leisten. Reiterinnen und Reiter, Grymnastiker, Equilibriften und Clowns, ron Ersteren die Damen Mlles. Fillis, Drouin, Regina, Aguimoff, Nicolaisen und die Geschwister Girach, dann die kübnen Parforcereiter Hrn. Wells, Robert Roberts, Hernandez, Stracker und Gaston, ferner die anmuthigen Luftvoltigeusen Misses Emma und Teresita Guillos, die brillanten Parterregymnastiker Mrs. Gatley und Warne sind aufgeboten und werden mit ihren besten Nummern in den Programmen für die Festrorstellungen vertreten sein. Ferner werden rerschiedene große Quadrillen zu Pferde, Jockey⸗ und Damen Rennen, sowie die bestdressirten Pferde, die Thier bändigerin Miß Senide und Mr. Lockhart mit seinen beiden Elephanten das Pro gramm verrollstãndigen, so daß jede der Vorstellungen, die überdies mit ciner der rrächtigen großen Pantomimen des Renzschen Re—⸗ pertoires abschließt, des Sehenswerthen in Fülle bringen wird.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. 12. Heft. — Inhalt: Leichenbeerdigung oder Leichenverbrennung? Ein Vortrag, gehalten im Verein für öffentliche Gesundheitspflege in Hamburg, am 19. März 1883. Von Dr. Hiasch. — Die allgemeine Deutsche Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettung wesens. Originalbericht von Dr. . V. — Nachwei ung über Kranken ⸗ aufnahme und Bestand in den Krankenhäusern aus 54 Städten der Prerinzen Westfalen, Rheinland und Hessen⸗Nassau pro Monat Ottober 1883. — SterblichkeitsStatistik von 57 Städten der Pro⸗ ,, n. Rheinland und Hessen⸗Nassau pro Monat Okto⸗ er 1883. .
Forstliche Blätter. Heft 12. — Inhalt: J. Aufsäßze. Die neuen Ertragstafeln der deutschen forstlichen Versuchsanstalten und die aus denselben zu ziehenden Folgerungen, insbesondere betreff? des gemeinwirthschaftlich vortheilhaftesten Haubarkeits alter. Von B. Borggreve. — II. Mittheilungen. ;
Monatsschrift für das Turnwesen, mit besonderer Be⸗
rücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheits pflege. Zweiter Jahrgang. Heft 12. — Inhalt: Abhandlungen: Hermann Otto
Fluge. J. Die äußeren Lebentumrisse. Von C. Euler. (Schluß.) — Das Ball Werfen und ⸗Fangen als nothwendige Fertigkeiten zur Betreibung der Ballsxiele. Von A. Hermann⸗Braunschweig, (Schluß.) — Aus der „Allgemeinen deutschen A estellung auf dem Gebiete der nn, und des Rettungswesens in Berlin'. Von G. Gckler. Schluß)
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen
(einschließlich Bõrsen⸗ Beilage).
Berlin:
(1476)
M 302.
. Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-AUnzeiger.
Berlin, Montag
den 24. Dezember
1883.
—— 8 X H In serate für den Deutschen Reichs- und Königl. Deffentlicher An eiger. 5 x ⸗ um s Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central Handels Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Exxeditionen des register nimmt an: die stönigliche Expedition 1. Steckbriefe und Untersnchnngs-Sachen. J 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und In validendauk.. Rudolf Mosse, Haasenstein des A en Anzei und Kõnial 2. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen Grosshandel. & Vogler, G. S. Danube & Co., E. Schlotte eutschen Reichs · Anzeigers iglich . rrußischrn Staatz · n zeiger: n. dergl. . 8. Jersciedene Bekanntmachungen. Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren lin Sm j 3. Terkante VYerpachtungen, Submissionen ete. 7. Literarische Anzeigen. Annoncen · Sure aux Berlin Sw, Wilhelm ˖ Straße Rr. 32. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung S8. Theater- Anzeigen. ] In der Borsen- ö * * n. 8. v. Fon offentlichen Papieren. d. Familien. Jachrichten. beilage. * X Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. tober 1854 far ihre genannte Erblasserin Louise 30. Dezember 1869 — an welchem Tage wieter'schen Anbauerwesen No. ass. 129 hieselbst, 56334 Jaeger ausgestellten angeblich verloren gegangenen der Genannte von San Francisto aus ju— im Norden von dem Erndtewege; Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handels Hvpothekenscheins über eine Fol. 3 des Grund- und letzt Nachricht von sich gegeben hat — ver- 3) einem La 66,4 qm großen Terrain, begrenzt
mann Gustav Kroner, welcher stüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholten wissentlichen Meineides in den Akten L. E. J. S45. S3 verbängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt. Moabit 11312, abzu⸗ liefern. Berlin. Alt Moabit Nr. 1112 (W.), den 21. Dezember 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Loewe. Beschrei⸗ bung: Alter 46 Jahre, geb. 16. 5. 37 zu Berlin, Eröße 1667 m., Statur untersetzt, Haare schwarz, Stirn frei, Augenbrauen schwarz. Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zäbne voll⸗ ständig, Kinn oval, Gesicht breit und oval, Gesichte⸗ farbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kenn⸗ zeichen: geht gegenwärtig labm.
5330]
Steckbrief. Segen die Kaufmannsfrau Rosalie Gruschka, geb. Hirschberg, und deren Ehemann Louis Gruschka, zuletzt in Bialla wohnbaft, ist die Untersuchungshaft wegen betrügerischen Bankerutts, resp. Theilnahme beschlossen. Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Lyck abzuliefern. Lyck, den 17. Dezember 1883. Der Erste Staatsanwalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 56211 In Sachen des Agenten Friedrich Hogrefe zu Salder, Gläubigers, wider den Brinksitzer Heintich Ehlers zu Oelber a. w. W., Schuldner, wegen Hypothekenkapitals und Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Gläubigers die Be⸗ schlagnabme des dem Schuldner gehörigen unter Versicherungs⸗Nummer 15 zu Oelber a. w. W. be⸗ legenen Brinksitzerwesens sammt Zubehör, insbe⸗ sondere einem Arealbestande von 10 Morgen 32 Quad. ⸗Rutben — 2 ha 69 a 34 4m, zum Zwecke der Zwangteversteigerung durch Beschluß vom 12. De⸗ jember 1883 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusies in das Grundbuch an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 29. April 1884, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Salder in der zu Oelber a. w. W. belegenen Oppermannschen Gast⸗ wirthschaft angesetzt, in welchem die Hrrothekgläu⸗ biger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Salder, den 14. Dezember 1883. Herzogliches Amtsgericht. Kunze.
56214 Aufgebot. ;
Das Sxarkassenhuch. Nr. 74 847 des Danziger Sparkassen⸗Aktien Vereins, lautend über 50 , ist angeblich verloren gegangen. ö
Auf Antrag des Kaufmanns Otto Aust wird der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine
den 11. Juli 1884, Mittags 12 Uhr,
Zimmer Nr. s) seine Rechte anzumelden und Lie Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ tung derselben erfolgen wird.
Danzig, den 17. Dezember 1853.
Königliches Amtsgericht. XI.
rn Aufgebot.
Der Arbeitsmann Andreas Pape aus Rieder ist seit länger als 10 Jahren verschollen
Der erbberechtigte Bruder desselben, Arbeits mann David Pape aus Weddersleben hat das Aufgebot des p. Andreas Pape zum Zwecke der Todes erklärung beantragt.
Diesem Antrage ist stattgegeben und wird dem- gemäß der verschollene Andreas Pape hierdurch öffentlich aufgerufen, spätestens in dem auf
Sonnabend, den 3. Mai 1884, Vormittags 10 Uhr,.
vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 9, angesetzten Termine zu erscheinen, widrigen⸗ falls derselbe durch das auf Antrag zu erlassende Urtheil für todt erklärt wird.
Ballenstedt, am 25. September 138383.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. gez. Heinemann. Ausgefertigt: Höhne, Gerichtsschreiber Herzogl. Amtsgerichts.
45467 Aufgebot. ; Die Erben resp. Erbeserben der am 21. Juni 1866 verstorbenen Rademachertochter 2. Jaeger
zu Altkalen, nämlich: I) die Schlachterfrau Friederike Fagert, geb. Jaeger, zu Gnoien, 2) der ekonom
einrich Jaeger, Y) der Bäcker Eduard Jaeger, Beide zu Altkalen, 4) der minorenne Friedrich Jaeger zu Altkalen, vertreten durch den Vormund, Schulzen Groth daseibst, 5) der minorenne Carl Eggert und 6) der minorenne Schlachtersohn Franz Eggert, Beide zu Gnoien und vertreten durch den Vormund Dekonom H. Jaeger zu Altkalen, haben das Auf⸗
Hvrotkekenbucks der Büdnerei Nr. 1 zu Altkalen eingetragene Forderung von zweibundert vier und vierzig Thalern 24 Sch. Court. beantragt Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Mai 1884, Vormittaas 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Dargun, den 13. Oktober 1883. Großherzoglich Mecklenburg ⸗Schwerinsches Amtsgericht. gez. Chrestin. Zur Beglaubigung: L. Jürges, A.⸗G.⸗Dtr.
5485810 Aufgebot. Die Ehefrau des Bankiers Eduard Strohmever, Karoline, geborene Stadelbofer, in Baden hat das Aufgebot der bad. 35 Gulden⸗Loose Serie 4984 Nr. 249 174 und Serie 5407 Nr. 270 335 deren Besitz und Verlust glaubhaft gemacht wurde, be⸗ antragt. Der Inbaber der Urkunden wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 8. Juli 1884, Vormittags 19 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst — J. Stock Zimmer Nr. JI — anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. starlsruhe, den 12. Dezember 1883. Gerichtsschreiberei Großherzoglichen Amtsgerichts. W. Frank.
5596 Aufgebot. Die Ziegler Friedrich und Heinrich Meise auf Nr. 34 in Oberwüsten haben das Aufgebot von zwei gestohlenen Büchern der städtischen Sparkasse zu Salzuflen, und zwar: I) über Einlagen des Friedrich Meise rom 21. Novbr. 1874, Nr. 6113, zu 330 4A, 16 ehr, Q 29. Dezbr. 1876, S018, 190 24. Novbr. 1377, 8636, 150 . 4. Dejbr. 188, gn, zusam men zu 985 46, worauf jedoch 375 zurückgezahlt sind; 2) über Einlagen des Heinrich Meise vom 13. Dezbr. 1875, Nr. 7169, zu 150 4, , 60 K 712 137883 zusammen zu 525 , worauf 150 4 zurückgezablt sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 4. Juli 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte auf Zimmer Nr.? anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklaͤrung der Urkunden erfolgen wird. Salzuflen, den 23. November 1883. Fürstliches Amtsgericht. J. (gez.) Bröffel. Bealaubiat: Ebert, Gerichtsschreiber Fürstl. Amtsgerichts.
562171 Amtsgericht Hamburg. . Aufgebot. Der Restaurateur H. C. L. tiel in Boitzen⸗ bnrg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Klein⸗ schmidt, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftlos⸗ erklärung des Depositenscheins der hiesigen Reichs bankhauptstelle Nr. 258, über diverse vom Antragsteller hinterlegte Werthpapiere, versichert mit j5 000. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 2. Juli 1884, Vormittags 10 Unr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstr. 10, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hamburg, den 17. Dezember 1883. Das Amtsgericht Hamburg. Civil ⸗ Abtheilung IV. Zur Beglaubigung: Romberg. Dr., Gerichts ⸗Sekretãr.
56215 Amtsgericht Hamburg.
Auf Antrag des hiesigen Rechtsanwalts Dr.
Hartmann, als eurator absentis
I) Heero Hinrich oder Hinrichs Börcherts,
2) Friedrich Franck
2 Aufgebot dahin erlassen:
da
1 ö. am 27. Februar 1822 zu Hesyenhausen, Ostfries land, geborene Heero Hinrich oder n Börcherts, welcher seit dem 24.
ovember 1371 — an welchem ö der
genannte Curande als Steuermann mit dem Hamburgischen Schiffe ‚Therese und Dora“, Kapitãn W. Bast, von England abgesegelt ist, — mit dem genannten Schiffe ver⸗ schollen ist, ö
2) der am 20. August 1832 zu Kirchwärder
schollen ist,
dem auf Montag, 7. Juli 1884, 19 Uhr V. M.
werden;
IH. daß alle un i genannten Verschollenen hiemit aufgefordert wer⸗ den, ihre Ansprüche sräͤteftens in dem obbe⸗
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tige unter Bestellung eines biesigen Zustellungs⸗ bevollmächtigten — unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens. Hamburg, den 18. Deiember 1883. Tas Amtsgericht Hamburg. Civil⸗ Abtheilung 1. Zur Beglaubigung: Rom berg, Dr.,
zerihrts⸗ erer DVerichts⸗Setretar.
(52 16 Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag ron August Diederich Möller als Testamentsvollstrecker der Eheleute Friederich Ger⸗ hard Clasen und Rofina Sophie EClasen, geb. Moll, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Büller, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß der Eheleute Friederich Gerhard Clasen (verstorben bier⸗ selbst am 22. Juli 1878) und Rosina Sophie Clasen, geb. Moll (verstorben hierselbst am 8. November 1883) Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von den genannten Eheleuten am 4. Fe- bruar 1873 errichteten, am 8. August 1878 hieselbst publicirten wechselseitigen Testaments, wie auch den dem Antragsteller als Testaments⸗ vollstrecker ertheilten Befugnissen, insbesondere der Umschreibungabefugniß desselben wider⸗ sprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf
Montag, 18. Februar 1884,
190 Uhr Vorm. anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 23, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungẽ— bevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 14. Dezember 1883. Das Amtsgericht Hamburg, Civil⸗Abtheilung 1.
Zur Beglaubigung:
Romberg, Dr.,
Gerichts ⸗Sekretar.
56212 Oeffentliche Ladung. Nachdem die Gemeinde Lindenau die Eintragung des seither nicht katastrirten, in der Gemarkung von Lindenau belegenen Grundeigenthums, als: Bl. 1 Nr. 104 — öffentliche Wege im Dorfe Lindenau — 5 a 13 4m, : unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Lindenau beantragt . so werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grundstück zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im Termin den 6. Februar 1884, Morgens 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen⸗ falls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmel⸗ dung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmel⸗ dung eingetragen sind, verliert. — F. 18/83. — Sontra, Reg. Bez. Cassel, am 4. Dezember 1883. Königliches Amtsgericht. gez. Koch. ; Wird veröffentlicht; Sontra, wie oben. Der Gerichte schreiher Königlichen Amtsgerichts:
Lich, V. é.
56382
, Auf den Antrag der Neustädter Weide ⸗Interessent⸗ schaft, welche glaubhaft gemacht hat, daß sie das Cigenthum an folgenden innerhalb der Ortsgemeinde Neustadt-Harzburg belegenen Grundstücken, als:
1) einem 1 a 28,8 dm großen Terrain, begrenzt im Westen von dem Kupferbache, im Süden von dem Schmidt'schen Anbauerwesen No. ass. 20) hieselbst, im Osten und Norden von dem Erndtewege; ;
2) einem 2 a S2, 3 4m großen Terrain, begrenzt im Westen von dem Ackerplane des Großköthers Fritz Götting, im Süden von dem Holiplatze des Kleinköthers und Holzhändlers Andreas
gebot des vom Großh. Amt Dargun unterm 31. Ok⸗
geborene Friedrich Franck, welcher seit dem
hiermit aufgefordert werden, sich svpätestens in
nberaumten Aufgebotstermine im unterzeich⸗ u eten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer S5. S823 ff. der Cirilxrozeßordnung und Nr. 23, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, 2 2 daß sie werden für todt, beziehentlich, daß die g Ebe des Heero Hinrich oder Hinrichs Bör⸗ cherts mit Lonise Magdalena Wilhelmine, geb. Wiebcke, werde für aufgehoben erklärt
KJ ekannten Erben und Gläubiger der j I
6
im Westen und Norden von Anger der Neu⸗ stãdter Weide ⸗Interessentschaft, im Osten von der Herzog ⸗Wilbelmstraße. im Süden von dem Anbauerwesen des Maurermeisters Hermann Bosse hier No. ass. 239
Gesetzes vom 1. April i879 Nr. 1 und Verordnungsammlung alle Diejenigen, Rechte an den bezeichneten Grundstuͤcken zu vermeinen, aufgefordert, solche spätestens am Freitag, den 22. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, hier anzumelden und zwar unter dem Rechtsnachtheile, daß nach Ablauf der Frist die genannte Weide⸗ Interessentschaft als Eigenthümerin in das Grundbuch für Neuftadt eingetragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauber an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundftück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann. Harzburg, 17. Dejember 1883. Herzogliches Amtẽgericht.
l Thielemann.
. * 2
Bekanntmachung.
em unterm 1. d. Mts. erlassenen Aufgebot ̃ on dem Hufner Jürgen Siert in Norby ecbr. 1857 über 600 6 Schl. H. Cour. ausgestellte Obligation ift der Name des
Slãubigers irrthüůmlich Claus Siert statt Claus Jeß angegeben.
Eckernförde, den 21. Dezember 1883. Königliches Amtsgericht. IJ. gez. Lübbes. Veröffentlicht: Schröder, Gerichtsschreiber.
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Lage. Die Vormünder der minderjährigen Kin⸗— der des am 9. d. M. verst. Kaufmanns Oberftadt von hier haben die Erbschaft nur mit der Wohl⸗ that des Inventars angetreten. Antrags mäßig wer—⸗ den daher Alle, welche Ansprüche auf Befriedigung aus derselben zu haben vermeinen, zur Anmeldung und Klarstellung derselben auf
Mittwoch, 6. Febrnar 1884,
Morgens 10 Uhr, hierher verabladet. Nicht angemeldete Ansprüche sollen später nur insoweit berücksichtigt werden, als die Erben zur Herausgabe des Empfangenen nach allgemeiner Rechtsvorschrift noch verpflichtet sind. Schuldner der Erbmasse haben Zablung an die Vormünder, die Kaufleute R. Thomas zu Bielefeld und E. Schäffer in Lage, oder an Einen derselben zu leisten.
Lage, 15. Dezember 1883.
Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.
56213
j Oeffentliche Aufforderung.
Dem mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Georg Adam Haumüller von Darmstadt wird er⸗ öffnet, daß sein am 15. April J. Is. verstorbener Vater, Gefängnißbeschließer Georg Haumüller von Darmstadt, durch Testament vom 15. April 1882 ihn zu Gunsten seiner Kinder, Elisabetha und Louise Haumüller, enterbt hat. Auf Antrag des Vertreters der Letzteren wird er aufgefordert, sich spätestens bis zu dem Termin: an,, den 12. Februar 1884,
ormittags 10 Uhr,
Zimmer Nr. 20, zu erklären, ob er das Testament als rechtsgültig anerkennt, und wenn nicht, bis dahin dessen klagen⸗ weise Anfechtung nachzuweisen, als dasselbe sonst als n, g. angesehen und in Vollzug gesetzt werden wird. Darmstadt, den 18. Dezember 1883. Großherzoglich Hessisches Amtsgericht Darmstadt. J.
Schäfer. Im Namen des Königs!
Verkündet am 7. Dezember 1883.
gez. Dülßner,
Justiz⸗Anwärter, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Gutsbesitzers Johann Friedrich Rudolph zu Hainichen erkennt das Königliche Amtsgericht zu Eilenburg durch den unterzeichneten Richter für Recht; Die Rechtsnachfolger des Auszüglers Johann Christian Bille werden mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die aufgebotene Post von 250 Thlr. Termingelder aus dem Kaufvertrage vom 15. Oktober 1830 und eingetragen Hainichen Band J. Blatt 8 Abtheilung III. Nr. 2 ausgeschlossen, die auf die Post ange⸗ meldeten Rechte ; . I) der Wittwe Friederike Amalie Bille, geb.
Klotzsch, zu Wurzen, U 2) des Schmiedemeisters Theodor Bille zu
Deuben, 3 ö 3) der verwittweten Tischlermeister Zeising,
Sidonie, geb. Bille, zu Wurzen, ;
4) des Schmiedemeisters Robert Bille zu
Wurzen, . werden vorbehalten und die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller auferlegt. gez. Beinert.
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Koch hier, im Osten von dem Heinrich Käse⸗