lung wies der Präsident derselben, Graf Dube ky, auf die möglichen jormellen Schwierigkeiten bin, mit denen die Durch fübrung des Fusiensprojektes verbunden sein könnte und gab die Versicherung, daß er, falls etwa eine Modifikation nothwendig werden sollte, eine neue Versammlung einberufen werde. Direktor Pechar übernimmt vom 1. Januar k. J. ab die Oberleitung des Betriebes der Prag⸗Duxer Bahn, ohne daß indeß das bestehende Rechts verhältniß dadurch tangirt wird.
Glasgow, 29. Dejember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen in den Stores belaufen sich auf 584 800 Tons, gegen 608 000 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befind Hechöfen 102 gegen 1099 im vorigen Jahre.
New ⸗ York, 30. Dejember. (W. T. B Der Produ kten⸗ markt bleibt am Montag, den 31. Dezember, und am Dienstag, den 1. Januar, geschlossen.
Der Export von Waaren aus den Vereinigten Staaten überstieg im Monat November den Import um 23 Mil—⸗ lionen Dollars.
Verkehrs⸗Anstalten.
Pam bdurg, 30. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer Gellert“! der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat beute Mittag, von New York kommend, Lizard vassirt und der Post damp fer „Rhenania derselben Ge⸗ sellschaft hat heute, von Weftindien kommend, ebenfalls Lizard passirt.
Berlin, 31. Dezember 1883.
Der diesjährige Weihnachts-Postpacketverkehr von Berlin hat in der Zeit vom 12. bis 25. Dezember folgenden Umfang angenommen: aufgelieferte und eingegangene Packete zusammen 817 493 oder täglich 58 392 Stück, d. s. auf die Minute 4935 Stück; in demselben Zeitraum des Jahres 1882 belief sich die Stückzahl der Packete auf täglich 54 399, d. s. auf die Minute 38 Stück Von der Gesammt⸗ zahl sind aufgeliefert 489 209 oder täglich 34 943 Stück, im Jahre 1882 täglich 32575 Stück; eingegangen 328 284 Stück oder täglich 23 449 Stück.
Das Personal der Berliner Verkehreanstalten zählte während der Weihnachtszeit insgesammt 6383 Köpfe. Zur Ausführung der Fahrten waren täglich 985 Pferde erforderlich.
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg bat seit der letzten Mittheilung wieder erfreuliche Förderung mannig⸗ facher Art erfahren. So hat die ehemalige freie Reichsstadt Augs⸗ burg, von der die Anstalt schon früher manche Zuwendung erhalten, neuerdings den Betrag von 3000 MS zu dem Zweck angewiesen, dafür (ine Anzahl von Abgüssen werthroller Skulpturen herstellen zu lassen, durch welche die Bedeutung der augsburgischen Kunst für die deutsche Kunstgeschichte zu Tage treten soll. Neben interessanten Werken des Mittelalters sollen namentlich die berübmten bronzenen Brunnen abgeformt werden, auf welche die Stadt von Alters her stolz ist. — Feiner hat Graf Christoph von Münnich keschlossen, das Archiv seiner Familie, deren letzter Sproß er ist, nebst den Kunstwerken, die als Familienstücke sich damit verbinden, dem Museum zu übergeben und zur Bestreitung der Einrichtungs- und Unterhaltungs⸗ koften dieser Familiensammlung die Zinsen der Summe von 3000 bestimmt, welche der Anstalt überwiesen worden sind. — Als Bei⸗ trag zum Ankauf einiger interessanter Originalbriefe von Luther, Melanchthon, Erasmus von Rotterdam und anderen hervorragenden Männern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind dem Museum von einem ungenannten Freunde der Anstalt 190 4 geschenkt worden. — Die Bibliothek hat fast gleichzeitig die ersten 3 Bände jedes der schönen Jahrbücher, welche die Kaiserlichen Hofmuseen zu Wien und die Generalverwaltung der Königlichen Museen zu Berlin heraus— gegeben und welche an Gediegenheit des Inhalts wie an Werth der vorgeführten Schätze wetteifern, die ersteren als Geschenk des Oberst⸗Kämmerers Grafen Folliot von Crenneville, letztere als solches des Kultus-Ministers von Goßler erhalten. — Die drei vom Verwaltungsausschuß in seiner letzten Sitzung zur Mitgliedschaft desselben berufenen Herren: Prof. M. Heyne in Göttingen, A. Ritter von Lanna in Prag (Gmunden) und K. K. Hofrath Q. Ritter von Leitner in Wien, haben die auf sie ge— fallene Wahl angenommen und sind in diesen Ausschuß eingetreten. — Das Handelsmuseum und seine Sammlungen verdanken dem Nürn⸗ berger Handelsvorstande die Ueberlassung einer Anzahl kostbarer und werthvoller Bücher sowie eines silbernen Prachtbandes aus dem An⸗ fang des 17. Jahrhunderts, die dem Museum unter Eigenthums⸗— vorbehalt übergeben worden sind. Die pfälzische Handelskammer hat einen Jahresbeitrag von 25 ½ zugesagt. — Für das National museum sind wieder eine große Anzahl neuer Jahresbeiträge an⸗ gemeldet worden, auch erhebliche einmalige Beiträge sowie mannig⸗ fache werthvolle Geschenke für die kunst⸗ und kulturgeschichtlichen Sammlungen wie für die Bibliothek und das Archio geschenkt worden.
Die Doppelnummer 11 und 12 (30. Jahrgangs) für November und Dezember 1383 des „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit“, Organs des Germanischen Museums, bringt zwei weitere Aufsätze vom Direktor Essenwein über mittelalterlichen Hausrath und das Leben im deutschen Hause, welche wieder mit einer Reihe sorg⸗ fältiger Abbildungen nach schönen und seltenen Originalen aus den Sammlungen des Museums ausgestattet sind. Auch der ebenfalls vom Direktor Essenwein verfaßte Beitrag über ein⸗ fache Stangenwaffen des 17. Jahrhunderts im Germanischen Museum ist mit 5 Illustrationen solcher Waffen geziett. Ferner finden wir in dieser Nummer der Zeitschrift einen kunstgeschichtlichen Aufsatz von Alwin Schultz in Prag über den Hofmaler der Herzoge von Brieg, Ezechiel Paritius, und seine Kunstsammlung; das Frag⸗ ment einer Palästina⸗Pilgerschrift des 15. Jahrhunderts, mitgetheilt von Korth in Cöln; einen interessanten Beitrag vom Frhrn. L. von Borch in Innebruck über den Werth der Urkunden im Vergleich zu den Chroniken; einen Beitrag zum Volkslied vom Ulinger, van Blaas in Stockerau (Nieder-Oesterreich) u. a.
Mit der rorsiegenden Nummer beendet übrigens der „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit“ seinen dreißigsten Jahrgang und wird damit zugleich ganz zu erscheinen aufhören. Die Herausgeber (die
Direktoren des Germanischen Museums, Dr. A. Essenwein, Redak⸗
teur, und Dr. K. Frommann) sprechen am Schluß allen Mitarbeitern, die seit dreißig Jahren, ohne daß je ein Ver gig Honorar gezahlt worden wäre, in so patriotischer Weise das Blaft und dadurch die Anstalt unterstützt haben, ihren Dank aus, ebenso auch den Lesern für das Interesse, mit welchem sie Tas Blatt gehalten und gefördert haben. Als Grund des Eingehens der Zeitschrift, die doch so manche gediegene Arbeit veröffenllicht hat, wird zunächst angegeben, daß dieselbe, trotz der allseitigen Theilnahme nie ein materielles Erträgniß geliefert, daß rielmehr die Anstolt immer einen Theil der Druckkosten jowie die Kosten für die Illustrationen zu uschießen gehabt hat. Dies war nun allerdings stets vorausgesehen worden und hatte um so weniger Bedeutung, als ja der „Anzeiger im Austausch gegen die Publi— kationen der Akademieen, Muscen, historischen, Alterthums, Kunst⸗ und Gewerbevereine gegeben wurde und so der Museums⸗Bibliothek reichen Zuwachs brachte, welcher den Aufwand recht wohl lohnte. Allein an ein Blatt, welches Zuschüsse des Museums er— heischt, stellt man mit Recht die Anforderung, daß es nicht blos der Wissenschaft im Allgemeinen dienen, daß es vielmehr auch in erfter Linie thatsächliches Organ des Museums um so mehr sein soll, als diesem zu anderen Publikationen die Mittel fehlen. Ein zweiter, wichtigerer Grund für den Abschluß des seitherigen An⸗ zeigers liegt daber darin, daß mit Recht die Verwaltung des Museums darauf aufmerksam gemacht worden ist, wie über dasselbe, über seine Organisation, über Inhalt und Umfang der Sammlungen durchaus
noch nicht genügende Kenntniß verbreitet, daß es also Pflicht des Museums fᷣ wenn es in den Mitteln zu Publikationen beschränkt ist, merst solche über das Museum selbst, namentlich Kataloge, zu ver- öffentlichen, dafür lieber anderes wegzulassen, ins besondere das, wofür auch andere Organe bestehen, wie die Mehrzahl der Auflätze des Hauptblattes, sowie das, was auch anderweitig veröffentlicht wird, wie z. B. die Inhaltsverzeichnisse der Schriften der Akademien und Vereine, die alle im Literarischen Centralblatt weit rascher ge⸗ geben werden, als es bier möglich ist. Dann aber sollten auch, wenn die Publikationen über das Museum größeren Raum erfordern, umfang⸗ reichere Arbeiten, nicht blos kurze Aufsätze, zugelassen werden. Das Eingeben auf diese berechtigten Wünsche verlangt nun eine gänzlich von der seitherigen Form verschiedene Einrich⸗ tung des Anzeigers; nicht einmal das Format kann beibe⸗ balten werden, da es für Kataloge durchaus nicht geeignet ist. An Stelle des bisherigen Organs wird daher von 1884 an in Mo⸗ natsbeften ein Anzeiger des Germanischen National⸗ museums * erscheinen, dessen Inhalt folgendermaßen eingetheilt ist: I) Offizielle Bekanntmachungen des Direktoriums, 27) Bekanntgabe der wichtigsten Ereignisse in der Anstalt im abgelaufenen Monat, 3) Ver⸗ zeichniß der neuangemeldeten Beiträge und Geldgeschenke für etates—⸗ mäßige Zwecke, 4) Verzeichniß der Geschenke für die Bauten und die Sammlungen, 5) Verzeichniß der Tauschobjekte, inebesondere der Tauschschriften, 6) Verzeichniß der durch Ankauf erworbenen Gegen stände, 7) Verzeichniß der erfolgten Deposita, 8) Fundchronik. Dem Anzeiger werden ferner, je nach dem Umfang, bildliche und textliche Beilagen beigegeben werden. Letztere bestehen: a. in kleinen Aufsätzen, die, selbständig paginirt, unter dem Titel Mit- theilungen aus dem germanischen Nationalmuseum“, nach Bedarf illustrirt, alle in den Sammlungen des Museums ver⸗ tretenen Fächer berücksichtigen und für sich gebunden werden können; b. in selbständigen Werken geringeren und größeren Umfanges, von denen je einzelne Bogen den eirzelnen Nummern des Anzeigers bei⸗ gefügt werden, ins besondere Kataloge sowie Abhandlungen über den Gesammtbestand einjelner Abtheilungen und die Bedeutung derselben; dann auch eine zusammenfassende Beschreibung des heutigen Gesammtbestandes und Umfanges des Museums. Solcher Werke können auch mehrere neben einander hergehen.
Von dem neuen Blatt sollen insgesammt jährlich etwa 24 bis 30 Bogen (in großem Oktavformat) Text mit Illustrationen sowie 12 Blättern Bilderbeilagen ausgegeben werden. Die einzelnen Werke merden je nach Bedarf größere oder kleinere Bände für sich bilden. Von dem „Anzeiger und den „Mittheilungen wird jeder Band je 36 Nummern umfassen. Um Proben von jeder einzelnen Abtheilung geben zu können, erscheint die erste Nummer als Doppelnummer, und zwar im Laufe des Monats Februar 1884. — Der Pränumerations⸗ preis beträgt jährlich 6 S. Bestellungen können bei der nächsten Postanstalt oder Buchhandlung gemacht werden. Direkte Bestellungen nimmt das Museum nicht an. — Indem das Germanische Museum so den berechtigten Wünschen Rechnung trägt, hofft dasselbe, daß der neue „Anzeiger“ nebst seinen Beilagen dasselbe Interesse der Fach⸗ männer und Laien finden werde, dessen sich der „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit“ seit Jahren erfreut bat.
Der letzten Nummer des eingegangenen Blatts liegt übrigens ein alphabetisches Gencral⸗Register zu den 30 Bänden der Zeitschrift bei, welches von dem überaus reichen Inhalt an werthoollen Bei— . die ron derselben gebracht worden sind, rühmliches Zeugniß ablegt.
Die zwölfte allgemeine Geflügel⸗Ausstellunz der „Cypria“ wird in den Tagen vom 22. bis inel. 26. Februar 1884 in den Parterre⸗Räumen des neu erbauten Hoötels Alexander⸗Platz, Alexanderstraße Nr. 46— 48, Ecke der Neuen Königstraße stattfinden. Mit derselben wird eine Verloosung verbunden sein. Anmeldungen sind bis zum 6. Februar k. J an Hrn. H. Wagenführ, Schriftführer der ‚Cypria“, Berlin 8, Simeonstraße 3, zu richten, von welchem auch die Programme zu beziehen sind. Wien, 31. Dezember. (W. T. B.) In der Pfarrkirche des Bezirks Favoriten fand gestern Abend gegen den Missionk— prediger, Redemptoristen Hammerle, während derselbe pre⸗ digte, eine tumultuarische Kundgebung statt. Das Zischen, Pfeifen und mehrere gegen die Kanzel gerichtete Steinwürfe riefen unter der in der Kirche versammelten, gegen 3000 Personen zählenden Menschenmenge eine panikartige Bewegung hervor, die durch falschen Feuerlärm noch gesteigert wurde. In dem entstandenen Ge—= dränge wurden 7 Personen verwundet. Von der Polizei sind 2 Ar— beiter, welche Steine geworfen hatten, verhaftet worden; die Unter—⸗ suchung ist in vollem Gange.
Im Königlichen Opernhause hat sich am Sonnabend Fr. Lucca als „Carmen“ unter einem Regen von Blumen- und Lor beerspenden sowie begeisterten Ovationen des dicht besetzten Hauses verabschiedet. Der glänzenden Vorstellung wohnten Ihre Kaiserlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften bei.
— Das Deutsche Theater bewies mit seiner gestrigen Ver⸗ stellung des König Lear von Neuem, daß es die schöne Aufgabe, dem Publikum klassische Stücke in musterhafter Aufführung zu bieten, thatsächlich zu erfüllen bestrebt ist. Alle bervorragenden Künstler des zahlreichen Personals waren in Shakespeare's Tragödie beschäftigt, und dadurch wurde ein Ensemble geschaffen, wie man es sich voll⸗ endeter kaum vorstellen kann. Wir, erwähnen zunächst das rein Aeußerliche: Kostüme und Dekorationen waren der Dichtung in würdigster Weise angepaßt; so bot gleich die erste Scene ein farbenprächtiges Bild, und die vom Genittersturm durch brauste öde Haide war der Natur so getreu wie möglich nach—⸗ geahmt. Die Darstellung zeigte sich der Dichtung würdig. Der Lear des Hrn. Barnay ist eine, dem Berliner Publikum längst bekannte Meisterleistung, aber — sei es, daß sein Spiel noch durch das vorzügliche Ensemble gehoben wurde — es wollte uns scheinen, als ob der Künstler sich am gestrigen Abend selbst übertroffen habe. Sein Lear gleicht einem Ge⸗ mälde, das ebenso fein und geistvoll erfunden, wie kuͤnstlerisch genial ausgeführt ist. Wie wußte er jeden Zug in dem Charakter des Königs, jedes Gefühl, wie die Liebe des Vaters, Schmerz über den Undank der Töchter, Stolz, Eigensinn, Zorn, Trauer zu veranschaulichen! Dabei galten für seinen Lear dessen eigne, von Hrn. Barnay mit geradezu überwältigender Majestät gesprochenen Worte: Jeder Zoll ein König! Vorzüglich brachte der Künstler alle widerstreitenden Gefühle, die den Lear im ersten Akt beherrschen, zur Anschauung; meisterhaft gelang die Scene mit Regan, in der der Vater sich bis zum Bitten herab⸗ läßt; eine großartige Schöpfung war der Akt auf der Haide, wo dem Růnftler sein machtvolles Organ bestens zu Statten kam, und wie ergreifend wußte er die Wahnsinnsscene, wie rührend das Wieder sehn mit Cordelia und ihre Gefangennahme am Schluß zu gestalten! Keiner, der ihn gesehen, wird Hrn. Barnay seine vollste Bewunderung versagen können. — Hr. Kainz gab den Narten. Der junge Künstler hat bisher in all seinen Rollen so Hervorragendes geleistet, daß wir uns auch in dieser zu groxen Erwartungen berechtigt fühlten, die er in reichstem Maße erfüllte. Er wußte den fein humoristischen, gefühl⸗ vollen Ton vorzüglich zu treffen und schuf eine Gestalt in echt Shakespeare'schem Sinne. Hr. Förster stand mit den Vorgenannten zwar nicht auf gleicher künstlerischer Höhe, doch gab auch er ein ansprechendes Bild des treuen Kent. Hr. Nollet als Gloster schien seiner Rolle manches schuldig zu bleiben. Volles Lob gebührt dagegen den Hrrn. Sommerstorf und Friedmann, die ihre Rollen der Brüder Edgar und Edmund sehr richtig aufgefaßt hatten und bei Wiedergabe derselben ein feines künstlerisches Verständniß zeigten. Ebenso gelang den Damen Haverland, Trautmann und Ramazetta die Darstellung von Lears Töchtern; besonders Frl. Ramazetta war eine sehr sanfte liebliche Cordelia. Die Darsteller der übrigen Rollen spielten durchaus taktvoll und angemessen. In allen größeren Scenen zeigte sich die Meisterhand der Regie. Das Haus war selbstverständ⸗ lich ausverkauft und der Beifall so reich und anhaltend, daß dies an einem andern Theater gewesen ware.
mit zahllosen Hervorrufen gleichbedeutend
— Im Walballa˖ Oryeretten⸗ Theater übt. Nanon / not immer die alte Anziehungskraft cus; am Sonnabend fand bereits di neunundfünfzigste Vorstellung statt, und bei dem andauernden Be. fall, welchen das Stück findet, ist kaum an eine Abwechselung im Re pertoire zu denken. Die Operette unterscheidet sich aber auch sehr * ihrem Vortheil von vielen derjenigen Kunstprodukte, welche in neuerer Zeit unter dem Namen Operette die kleineren Bühnen überschwem. men und deren fadem Terte und dürftigen Handlung die gleid fallz dürftige Musik einen Reiz nicht verleihen kann. Gene hat in der Nanon unstreitig eine der besten Leistungen in dem Operettenfah geliefert und das Ansehen dieser Kunstgattung nicht wenig dadurch befestigt. Was die Aufführung selbst anbelangt so läßt sich Neues darüber 2 sagen, und es kann nur wiederholt werden, daß dieselbe in jeder Weise Anerkennung verdient und de reichen Beifalls werth ist, welchen sie erntet. Bej einer so häufigen Wiederholung ist es ja natürlich, daß sich die Darstellenden mehr und mehr in ihre Rollen vertiefen, dieselben zu immer größerer Vollendung herausbilden und Musterhaftes zu leisten sich bemühen Die Titelrolle in den inf des Frl. Jenni Stubel, wurde mit ebenso viel Grazie wie Festigkeit gegeben, und die Dame erntete in ihrer Eigenschaft als heirathslustige muntere Wirthin den verdienten Beifall. Denselben theilte mit ihr und zwar gleichfalls verdienter Maßen Frl. Meinhardt als Ninon; in feiner Darstellung giebt dieselbe die vor= nehme liebenswürdige Dame. Hr. Link spielte mit gewohnter Meister⸗= schaft den Marsiller, auch Hr. Steinberger ließ als Hector nichts z wünschen übrig. Das Gesammtspiel aller Darsteller wirkt zusammen, um dem Zuhörer einen genußreichen, vergnügten Abend zu bereiten.
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Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Preußisckes Verwaltungs-⸗Blatt. Nr. 12. — Inhalt: Krankenversicherung der Arbeiter. — Polizeiliches Einschreiten betr. Einrichtung und Betrieb einer gewerblichen Anlage (Kunstwollefabrit Karbonisiranstalt) wegen Feuergefährlichkeit und Gesundheitsschädlich⸗ keit der Anlage. — Versaaung der Bauerlaubniß auf Grund des in Anlehnung an 5§. 12 Baufluchtengesetzes vom 2. Juli 1875 emarirten örtlichen Rechts. Ausgang nach der Straße im Sinne des §. ? Baufluchtengesetzes. — Baupolizeiliches Verbot der straßenseitigen Ausgüsse aus Küchen ꝛc. — Polizeiliches Einschreiten gegen Be⸗ und Entladen von Fuhrwerken auf öffentlicher Straße.
Zeitschrift für Forst⸗ und Iggdwesen. 12. Heft. — Inhalt: Abhandlungen: Die Einwirkung der Streuentnahme auf Sant boden. — Ein Beitrag zur Streufrage. Von Dr. C. Ramann, Assistenten an der Forstakademie Eberswalde. Zur Aufastungsfrage. Vom K. Forstmeister Duckstein zu Hannover. — Mitthejlungen: Zur Atwehr und Aufklärung über Fanghäume gegen Borken⸗ und Rüsselkäfer“ Vom Kaiserl. Oberförster W. Eichhoff zu Mülhausen i. E. — Fichtenlohextrakt. Von Dr. C. Councler in Eberswalde. — Alb— normes Rehbockgehörn. Vom Professor Dr. Altum zu Eberswalde. — Bericht über die VII. Versammlung des Estländischen Forstvereins. Vom Forst ⸗Assessor von Alten zu Eberswalde. — Statsstik: Frank—= reichs Ausgabe Etat der Forstverwaltung für das Jahr 1883. Vom Forst-Assessor von Alten zu Eberswalde. — Literatur: Hartig Dr. Robert, Die Unterscheidungsmerkmale der wichtigeren in Deutsch⸗ land wachsenden Hölzer. Berichterstatter Dr. M. Kienitz zu Münden. — Dombrowski, Raoul von, Der Fuchs. Monographischer Beitrag zur Jagd-Zoologie. Berichterstatter Forstmeister Bando zu Chorin. — Schollen, M., Die Verrichtungen der Bürgermeister. Polizei ⸗ kommissäre, Amts- und Gemeindevorsteher ꝛc. in ihrer Eigenschaft als Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft. Berichterstatter Amts gerichts Rath Rätzell zu Eberswalde. — Hongh Journal of Eorestry. Berichterstatter Forst⸗⸗Assessor von Alten zu Eberswalde. — Uebersicht der forstlich beachtenswerthen Literatur. — Notizen: Internationale Forst⸗Ausstellung in Edinburgh, Sommer 1884. Vom Forst ⸗Assessor von Alten zu Eberswalde. — Der Rauchwaarenhandel Berlin 1882/ñ 83. Vom Forst⸗Assessor von Alten zu Eberswalde, — Der Haide ⸗ Kultur Verein. Vom Forst⸗Assessor von Alten zu Eberswalde. — Massenhaftes Auftreten der Forleule im verflossenen Jahre 1883. Vom Prof. Dr. Altum zu Eberswalde.
Landwirthschaftliche Jahrbücher Heft 1. — Inhalt: Mittheilungen über die unseren Kulturpflanzen schädlichen, das Ge— schlecht Heterodera bildenden Würmer. Von Dr. Carl Müller. (Mit Tafel I- IV.) — Die Durchführung der Zusammenlegung der Grund. stücke im Regierungsbezirk Cassel. Von Bruno Schlitte in Magde— burg. — Fossile Pferde aus deutschen Diluvial-Ablagerungen und ihre Beziehungen zu den lebenden Pferden. Ein Beitrag zur Ge— schichte des Hauspferdes. Von Dr. Alfred Nehring, Professor an der Königlichen landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin. (Mit Tafel V—IX.) — Die Bodenkultur des Deutschen Reichs. Besprochen vom Geh. Reg ⸗Rath Dr. H. von Scheel. — Arbeiten aus dem pflanzen ⸗ physiologischen Institute der Königlichen landwirthschaftlichen Hoch= schule in Berlin: 11. Beiträge zur Kenntniß der Verzwergung Nanismus). Von Dr. Hermann Moeller. — II. Ueber das Chloro⸗ phyll und die Assimilation der Guscuta europaea). Von F. Temme.
Die Reorganisation der bayerischen Staats forst— verwaltung. Sonderabdruck aus dem Forstwissenschaftlichen Cen—⸗ tralblatt 1384. Berlin. Verlag von Paul Parey. Verlags hand— lung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1884.
Milch-Zeitung. Nr. 50. — Inhalt: Ein neues Konser⸗ virungsmittel für Milch und Butter. Von Dr. M. Schrodt, Kiel. — Ueber die Veredelung unserer Hausthiere. Von Jul. Krizkomsky. — Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Zur Förderung der Zucht anderer landwirthschafilicher Thiergattungen und zur Förderung des Molkereiwesens in Preußen. — Oldenburg. Konsumvereine. — Herdbuchverein im Herzogihum Oldenburg. — Einfuhr von ge, salzenem Schweinefleisch von Amerika nach Frankreich. — Fütterung von Baumwollensamenkuchen. Devonshire· Zucht in Schleswig Holstein. — Ansteckende Hausthier Krankheiten. Großbritannien. Maul ⸗ und Klauenseuche. — Allgemeine Berichte. Die Hufbeschlag, konkurrenz in Bayern. — Erfahrungen in der Praxis. Käͤlberaufucht beim Füttern der Kühe mit Rübenschnitzel. — Rauhfutter, lang oder geschnitten? Versuche mit Centrifuͤgen. — Patente. Patent⸗
Ertheilungen rc. .
Nr. 51. Inhalt: Der Werth der Farbe bei allen Gattungen des Viehes, nach allgemeinen und vielfachen be— sonderen Erfahrungen in der Praxis der Viehzucht und verschiedener Viehnutzung. Von Alfred Ruͤfin. — Die Vereinigung deutscher land wirthschaftlicher Genossenschaften, ihre Aufgaben und ihre Bedeutung für die Entwickelung des landwirthschaftlichen Genossenschaftswesent in Deutschland. — Ansteckende Hausthier⸗Krankheiten. Desterreich⸗ Ungarn. Stand der Rinderpest. — Niederlande. Vertilgung der Lungenseuche. — Ausstellungen. Desterreich⸗Ungarn. Landes Aus stellunz in Budapest 1885. — Allgemeine Berichte. Bericht über den städtischen Central ⸗Vieh⸗ und Schlachthof in Berlin. — Preußische Gestüts verwaltung. — Erfahrungen in der Praxis. Liptauer Käse Statistik. Der Betrieb der Landwirthschaft in Großbritannien.“ Geräthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Regenerator der Wiesen. Messer zum Abschneiden von eingemachtem Grünfutter. — Milch. verkaufsständer. — Literatur. Archiv des deutschen Landwirthschafte. raths. — Eingegangene Bücher. — Sprechsaal. Zur Richtung der Wollschafzucht. — Maul und Klauenseuche. — Die Bevorzugung . schwererem Gewicht der Milchkühe. — Theorie und Praxis — Unter richtswefen. — Berichtigung. — An⸗ und Verkäufe von Zuchtvieh. Markiberichte. — Anzeigen.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
(15019)
M 306.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-AUnzeiger.
Berlin, Montag, den 31. Dezember
1883.
Preußischen tanta · Anzeigers: Berlin 8w., Wilhelm ⸗ Straße Nr. 32.
fJasera . fur den Denrscen Reine, mr, Tag
Preuß. Staats. Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs · Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.
2. u m Aufgebote, Vorladungen u. derg
3. Terkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
Un. 8. V. Von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Inserate nehmen an: die Annoncen ˖ Expeditionen des „Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
68. Jerschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
In der Börsen-
*
Annoncen ⸗ Bureaur.
S. Theater · Anzeigen.
9. Familien-Nachrichten. beilage. KE
Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.
57236 l Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unverebe⸗ sichte Marie Emilie Elisabeth Haverkost, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungs haft wegen Abtrei⸗ kung der Leibesfrucht in den Akten L. R. J. S872. 8 verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit II /12, abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 1112 (XwW.), den 27. Dezember 1883. Der Untersuchungt⸗ richter bei dem Königlichen Landgericht J. Loewe. Beschreibung: Alter 29 Jahre, geboren 2. Septem- ber 1863 zu Berlin. Größe 154 m, Statur kräftig, schlank, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Augen⸗ brauen dunkelblond, Augen braun, Nase spitz, oben eingedrückt, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht oval. Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
57069
l Seit dem 26. d. Mts. von der Truppe fort! Der Füsilier Heinrich Brand IH. diesseitiger 12. Compagnie, geboren am 19 Mai 1859 zu Bega, Verwaltungsbezirk Brake, hat gestern Nachmittag 2 Uhr die Kaserne verlassen und ist bis jetzt nech nicht in dieselbe zurückgekehrt. Der Verdacht der Fahnenflucht liegt vor. Alle Behörden werden hier⸗ durch dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Brand zu fahnden, ihn im Betretungsfall zu verhaften und dem unterzeichneten Kommando Nachricht zukommen ju, lassen. Signalement: Vor und Zunamen Simon Heinrich Christoph Brand JL, Geburtsort Bega, Verwaltungs⸗Bezirk Brake, Fürstenthum Lipbe, Größe 1,675 m, Religion evangelisch, Pro— session Ziegler, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Augen grau. Augenbrauen dunkelblond, Nase ge⸗ wöhnlich. Mund gewöhnlich, Bart dunkler Schnurr⸗ bart, Zähne gesund, Kinn oval, Gesichtsbildung länglich. Statur gedrungen. Besondere Kenn⸗ zeichen keine. Sprache deutsch, stottert leicht. Bei seinem Fortgehen war derselbe bekleidet mit Tuch⸗ rock, Tuchhose IV. Garnitur, langen Stiefeln, eigener Mütze ohne Kokarde, Unterhose, geliefertes Hemd, umgeschnallt, Seitengewehr Nr. 110. Det mold, den 27. Dezember 1883. Könialiches Koem⸗ mando des Füsilier⸗Bataillons 6. Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 55. Freiherr von Boeck⸗ lin, Major.
54846 Oeffentliche Ladung.
Nachstehende Personen:
I) Wilhelm Otto Rudolph von Pressenthin, am 25. September 1862 zu Hölkewiese, Kreis Bublitz, geboren, 2) Lithograph Friedrich Gustav Heinrich Harder, am 4 Arxril 1851 zu Zinjow, Kreis Anckam, geboren, 3) Tischlergeselle Paul Otto Alwin Kirschke, am 4. Oktober 1859 zu Goldberg, Reg. Bez Liegnitz, geboren, 4) Kaufmann Hermann Theodor P⸗awl Koch, am 265. März 1854 zu Berlin geboren, 5) Arbeiter Ferdinand Heinrich Spring born, am 14. Mai 1857 zu Wilhelmshof, Kreis Prenzlau, geboren, 6) Student Karl Friedrich Hoff⸗ mann, am 20. Juli 1856 zu Roßbach, Kreis Guer⸗ surt, geboren, ) Kaufmann Karl Arnold Willy Schmidt, am 25. September 1853 zu Krummpohl, Kreis Dt. Krone, geboren, 8) Buchbinder Max Feorg Schneider, am 14. September 1858. zu Görlitz geboren, 9) Privatjäger Paul Eugeg Liske, am 13. April 1859 zu Görlitz geboren, 10) Cigarren macher Franz Robert Ernst Habeker, am 3. Sep⸗ tember 1852 zu Angermünde geboren, 11) Schneider Farl Hermann Spranger, am 10. Maͤrz 18523 zu etzschkau. Gerichtsamt Reichenbach, geboren, 12) Kommis Oskar August Hugo Peters, am 15. Juli
zu Berlin geboren, 135 Kommis Julius Katz, am 3. Juni 1856 zu Stenschewo, Provinz Posen, gberen, 14 Missionseleve Friedrich Wilhelm Richard Krause, am 1. Februar 1855 zu Berlin geboren, 15) Arbeiter Heinrich Sperling, am 23. Ja⸗ nuar 1854 zu Abscherningken, Kreis Darkehmen, ge— eren, 16) Kaufmann Gonrad Richard Franz
allien, am 6. Februar 1855 zu Charlottenburg geboren, 17) Kaufmann Gustar Goldmann, am März 1852 zu Namlau geboren, 183 Knecht Carl Friedrich Haube, am 13. Fanucr 1854 zu Kienbaum, Kreis Nieder⸗Barnim, geboren, 19) Maler Gtlempner) Ferdinand Julius Adam, am 14. Sep⸗ tember 1860 zu Stuttgardt, Kreis Ost- Sternberg, geboren, 29) Kaufmann Hugo Guttmann, am ͤ Mãrz 1860 zu Polnisch⸗Wartenberg geboren, A) Arbeiter (Kommi) Louis Anton Malasson, am 9. November 1857 zu Sangerhausen geboren, Schneider Schaul Schhmek (Szymmech zu Mur ⸗Goglin, Kreis Obornik. am 1 Mär; i861 geboren, 23) Kaufmann Hillel Hillel, am 11. Juli 862 zu Rogafen, Kreis Skornik, geboren, 29 Schlosser Karl Ludwig Friedrich Bussian, am 19. Oktober 1860 zu Pollnow, Kreis Schlawe, ge⸗ heren, 25) Adolf Kaplan, am 1. Mal 15656 zu Gostyn. Kreis Kröben, geboren, 26) Wolff Kaplan, am 4 August 18659 zu Gostyn, Kreis Kröben, geboren, 2) Kommis Sigismund Schüler, am 27. Januar söß zu Marsow, Kreis Schlawe, geboren, 28) Knecht Christian Ferdinand Stüwe, am 28. Sep⸗ ber 1857 zu Reu⸗Bewersdorf, Kreis Schlawe, gzeberen, 29) Cigarrenmacher Isaae Tisch, am April 1859 zu Sstrowo, Kreis Adelnau, geboren, 3) Schuhmacher Gustas Albert Krause, am 9 Juni. 1859 zu Brandenburg a. H. geboren, I Arbeiter Karl Friedrich Wilhelm. Hermann erner, am 22. September 1860 zu Fürstenfelde, reis Königsberg N. M., geboren, 32) Schuhmacher
1860 zu Cüstrin geboren, 33) Jacob Diemant, am 13 Januar 1860 zu Schwerin a. W. geboren, 34) Graveur Adolrh Wilbelm. Morbock, am 22. Januar 1860 zu Pforzheim geboren,
sämmtlich unbekannten Aufenthalts, deren letzter Wohnsitz oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlasten oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes gebiets aufgehalten zu haben — strafbar nach §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgesetzbuchs und Gesetz vom 10. März 1856.
Dieselben werden auf
den 23. April 1884, Mittags 12 Uhr vor die dritte Strafkammer des Königlichen Land- gerichts J. hier, Alt⸗Moabit 11.12, 1 Trepre, Saal 68, zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Reichs⸗Strafprozeß⸗ ordnung von den Ersatzbehörden über die der An⸗ klage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Berlin, den 3. Dezember 1883.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
Bekanntmachung. In Sachen der Zwangsversteigerung des der Firma Gebrüder Dameral zu Freiheit bei Osterode a Harz gehörigen Grundbesitzes steht zweiter und gesetzlich letzter Ver⸗ kaufstermin an auf Mittwoch den 16. Januar 1884, Vormittags 10 Uhr, was hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Osterode a. H., den 21. Dezember 1883. Königliches Amtsgericht. III. (gez) Schwake. Veröffentlicht: (L. 8) Moritz, Amtsgerichts⸗Seeretair, Gerichtsschreiber. 157111
Aufgebot. Es haben
a. die Wittwe Friederike Fritze, geb. Keller, von hier, die Tilgung der auf den ihr früher gehörig gewesenen Grundacten Reg. J. 561 und 2521 geführten Hausgrundstücken P. Nr. 382 und 382 a. auf der Breite hier mit Zubehör hypothekarisch haftenden Posten von I) 150 4½ sowie ein Bett und Ausstattungs⸗ gegenstände als Muttergut für Dorothee Elisabeth Fritze von hier aus der Abfindung vom 24. Oktober 1785,
2) 150 S Vater⸗ und Muttergut für Gottfried Fritze von hier aus dem Protokolle vom 19. Juli 1790.
b. die verehel. Häusler Friederike Henriette Schrödter, geb. Puls, c. C. m. aus Reuden die Tilgung der auf ihrem Grundbuch Reuden Blatt 39 eingetragenen Hausgrundstücke P. Nr. 42 in Reuden hypothekarisch haftenden Post von 25 „ für die verehel. Marie Brose, geb. Puls, jetzt deren Erben in Reppinichen, auf Verlangen wenn sie es bedürftig zu zahlen ohne fen aus dem Kontrakte vom 4.4. April 1821,
der Kammerherr Hermann von Kalitsch auf Dobritz die Tilgung der auf seinem Grund buch Dobritz Blatt 27 eingetragenen Hausgrund stücke P. Nr. 49 und auf dem daselbst Blatt 3 eingetragenen Hausgrundstücke P. Nr. 25 mit Zubehör des Häuslers Friedrich Jätschmann und dessen Ehefrau, Wilhelmine, geb. Clawien, in Dobritz hypothekarisch haftenden Post von 36 M für August Höhne aus den Verträgen vom 26.25. September 1846 und vom
10. August 1870 29. November 1871
behauptet, dies aber durch beglaubigte Quittungen
der Gläubiger oder deren Rechtsnachfolger nicht
nachweisen können, weil ihnen dieselben weder ihrer
Person noch ihrem Aufenthalt nach bekannt sind,
und deshalb das Aufgebotsverfahren beantragt.
Es werden deshalb
a. Dorotbee Elisabeth Fritze von hier,
b. Gottfried Fritze von hier,
c. die verehel. Marie Brose, geb. Puls, jetzt deren Erben aus Reppinichen,
d. August Höhne,
bezüglich deren Rechtsnachfolger hierdurch auf—
gefordert, spätestens in dem auf
Montag, den 30. Juni 1884,
Vormittags 10 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 9, anbe—⸗
raumten Aufgebotstermine zu erscheinen und ihre
Rechte geltend zu machen, unter der Verwarnung,
daß die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen auf die
Poften werden ausgeschlossen werden, und letztere in
den Grundakten bezw. im Grundbuche werden
gelöscht werden.
Zerbst, den 27. Dezember 1883.
Herzogl. Anhalt. Amtsgericht. gej. Richte r. Ausgefertigt:
Zerbst, den 27. Dezember 1883.
Baumgarten, Sekretär,
57414
paul Emil Mar Schimmeier, am 36. Auguft
Gerichtsschreiber des Herzogl. Amtsgerichts.
*.
. Aufgebot.
Der Kaufmann Karl August Lauber, geboren zu ag a. S. am 27. September 1834, Sohn des zu
alle a /S. am 21. Mai 1881 verstorbenen Schnei- dermeisters Georg Lauber und dessen ebendaselbst am 1. Februar 1863 verstorbenen Chefrau Johanne Wilhelmine, geborne Moritz, von Halle a. S. hat sich im Jahre 1865 von seinem Wohnsitz in Halle a / S. entfernt und ist nach Amerika ausge⸗ wandert. Derselbe hat zuletzt von Glenham aus am 14. Juli 1870 brieflich von sich Nachricht ge⸗ geben, seitdem aber angeblich nichts wieder von sich hören lassen.
Auf Antrag der verehelichten Bäckermeister Emanuel, Henriette Wilhelmine Bertha, geborne Lauber, zu Halle a. /S. wird der oben bezeichnete Kaufmann Karl August Lauber aus Halle a. S. hier⸗ durch aufgefordert, sich spätestens in dem auf
den 27. Oktober 1884, Vormittags 11 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, anbe— raumten Termine zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
Halle a. S., den 3. September 1883.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
40689
Aufgebot. Der Bauer Friedrich Nuglisch aus Blasdorf hat das Aufgebot des ihm angeblich vom 1 zum 2. Mai 1880 verbrannten, auf die Gemeinde Blasdorf ausgestellten Sparkassenbuchs der Haupt⸗ Sparkasse des Markgrafthums Niederlausitz zu Lüb= ben, Nebensparkasse Lieberose, Litt. N. Nr. 4883, zur Zeit des Verlustes lautend über 43 M 65 , beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 29. Mai 1884, Vormittags 1090 Uhr, an—⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Lieberose, den 16. Sep— tember 1883. Königliches Amtsgericht.
(422063 Aufgebot.
Der Masor 4. D. von Flotow zu Ludwigslust, als bisheriger Eigentbümer des Gutes Gr. Kelle C. p. hat das Aufgebot des Hypothekenscheins, lautend über die für den weiland Kammerherrn von Bülow auf Gr. und Kl. Kelle eingetragene Kapital⸗ forderung von 500 Thalern Gold, welche jedoch nur die Hypothekenbuchsrechte erhalten von 454 Thalern 267i S. N. 213, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 16. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr. vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Roebel, den 28. September 1883.
Großherzogl. Mecklenb.Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Ot to wil ken, A.⸗G.-Dtr.
eren. Aufgebot.
Die Erhpächterswittwe Caroline Peters, geb. Bülow, in Blankenhagen hat das Aufgebot des von dem unterzeichneten Gerichte unterm 12. Oktober 1881 ertheilten Hypothekenscheines über die in das Grund⸗ und Hypothekenbuch der Erbpachthufe Nr. J. zu Blankenhagen Fol. 10 für die Antragstellerin eingetragene Forderung von 6000 6 zu 4 0½ Zinsen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge— fordert, spätestens in dem auf den 29. Jannar 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur—⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Ribnitz, den 19. Mai 1883. .
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches
Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: A. Beister, Act.⸗Geh.
57115
Aufgzebot. Nachdem das Königliche Eisenbahn⸗ betriebsamt (Main⸗Weserbahn) hier die Eintragung des auf den Namen des Kommunalverbandes des Regierungsbezirks Cassel katastrirten, in der Gemarkung von Cassel gelegenen Grundstücks, . 46,8. — Die Nürnbergerstraße 13, 51 a auf den Namen des Königlichen Eisenbahnfiskus Cassel⸗Waldkaxpel, unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund buch von Cassel beantragt hat, so werden alle Diejenigen, welche Rechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bis zum 27. März 1384, Vormittags 9 Uhr, dahier anzumelden, ,n, , . nach Ablauf dieser Frist der genannte Eisenbahnfiskus als Eigenthümer im Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs obiges Grundstück erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vor— zugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der bis zu obigem Termin erfolgten An— meldung eingetragen sind, verliert. Caffel, den 22. Dejember 1883. Königliches Amtsgericht. Abth. 1. (geiz) Theobald. Wird veröffentlicht:
an, Aufgebot
behnf Kraftloserklärnng einer Urkunde.
Auf Antrag des Verwalters des Nachlasses von Gerd Katenkamp, Kielstraße Nr. 40 hierselbst wohn⸗ haft gewesen: Rechtsanwalt Dr. Stachow hierselbst, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuchs der Sparkasse hierselbst, Nr. 21649, am 13. Dejember 1877 auf den Namen des G. Katenkamp mit einer Einlage von M 6090. — eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von Ssß52 Æ 15 3 nachweisend, hier= mit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf
Dienstag, den 11. März 1884, Nachmittags 4 Uhr,
anberaumten, unten im Stadthause hierselbst, Zim⸗ wer Nr. 9, stattfindenden Aufgel otstermine ünter Anmeldung seiner Rechte die gedachte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden soll.
Bremen, den 23. Juni 1883.
Das Amtsgericht. (gez) Blendermann. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.
57126 Oeffentliche Zustellung.
Der Notar Krompholz zu Busendorf klagt gegen die Catharina Plontz, ohne Gewerbe, früher zu Rothendorf, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen baarem Darlehn, mit dem Antrage auf Ver⸗ urtheilung der Beklagten zur Zahlung von 243, 17 60 nebst Foo Zinsen seit dem 6. November 1883, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Bu⸗ sendorf auf
den 7. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. . Tü rck, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
õ7 145 Oeffentliche ,
Der Erste Staatsanwalt bei dem Königlichen Landgerichte zu Danzig klagt gegen
I) den Schneidermeister Otto Herrmann Krause aus Oliva, zur Zeit in Strafhaft hier,
2) die Bertha Hedwig Krause, geborene Zöwẽki, unbekannten Aufenthalts, und
3) die Marie Albertine Krause, geborene Schi⸗ manski, in Oliva,
wegen Nichtigkeit der zwischen den Beklagten be— stehenden Ehen mit dem Antrage:
a. die am 11. Februar 1881 ror dem Königlichen Standesamt zu Liebstadt geschlossene Ehe wijchen dem Beklagten zu 1 und der Beklagten zu 2,
die am 5. Oktober 1882 vor dem Königlichen Standetkamt zu Oliva geschlossene Ehe zwischen dem Beklagten zu 1 und der Beklagten zu 3 werden für nichtig erklärt,
c. die Kosten des Rechtsstreits klagten zur Last,
und ladet die Belagte zu 2, Bertha Hedwig Krause, geb. Zöwski, zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die J. Civilkammer des Königlichen Land— gerichts zu Danzig auf
den 18. April 1884, Vormittags 10 Uhr,
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser
Auszug der Klage bekannt gemacht. Danzig, den 14. Dezember 1883. Kretschmer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
fallen den Be⸗
57124) Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Emil Weill zu St. Ludwig, ver⸗ treten durch Geschäftsagent Krauß daselbst, klagt gegen den Theodor Dellighanser. Schreiner, als Erben seines verl. Vaters H. Th. Dellighauser, früher zu St Ludwig jetzt unbekannten Aufenthalts⸗ ortes, aus 2? Wechseln vom 15. Juli resp. 15. August 1880, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be⸗
klagten und 4 Gen. zur Zahlung von 160,00
nebst Zinsen von den betr. Verfalltagen an, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht zu Hüningen auf den 5. Febrnar 1884, Vormittags 10 Uhr, Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hüningen, 27. Dezember 1883.
Rudolxh, ; Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
57128] Oeffentliche Zustellung. Nr. 11511. Der Ziegeleibesitzer Georg Vetter in Hofweier, klagt gegen den W. Fäller, Baumeister von Lahr, z. Zt. an unbekannten Orten, auf Zah⸗ lung 264 4M 10 3 aus Kauf von Ziegelwaaren vom 6. März bis 30. August d. J., mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung des bezeichneten Betrags, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogl Bad Amtsgericht zu Labr zu dem auf Donnerstag den 7. Febrnar 1884, Vorm. 9 Uhr, bestimmten Termin. Dies veröffentlicht: Lahr, den 21. Dezember 1883.
Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.
Eggler.
Der Gerichtsschreiber: Schiebeler.