Wuf die neuere Rechtschreibung ein, von der er glaube, daß man sich zu sehr süddeutschen Eigenthümlichkeiten anbequemt habe.
Der Regierungskommissar, Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath Gandtner wies darauf hin, daß die in der Petersilie⸗ schen Schrist gewonnenen Resultate insofern nicht ganz zu⸗ treffend seien, weil dieselbe von der Voraussetzung aus- gegangen sei, daß die Schüler regelmäßig mit dem J. Lebensjahr in die Anstalt eintreten; das sei keineswegs der Fall. Uebrigens ergebe sich aus Untersuchungen, die von den Schulkollegien für die ganze Monarchie veranstaltet seien, daß der höchste Prozentsatz der Abiturienten immer auf das 19. Le⸗ bensjahr falle. Man werde übrigens zu ermitteln suchen, welchem Berufe sich die Abiturienten von 21 Jahren und darüber widmeten, und ob nicht den Gymnasien viel unbe⸗ rufene Schüler zugeführt würden.
Der Abg. Dr. von Stablewski wiederholte noch einmal die vom Abg. Kantak angeführten Klagen.
Der Abg. Dr. Kropatschek erklärte, dem Vorschlage Virchows, nur die lateinische Schrift zu lehren, sympathisch gegenüber zu stehen. Ob die Einführung der stenographischen Schrift in den Gymnasialunterricht sich empfehle, darüber wolle er vor der Hand sich jedes Urtheils enthalten.
Der Tit. 1 wurde hierauf genehmigt.
Tit. 2 (Zuschüsse für die vom Staate zu unterhaltenden Anstalten) wurde nach einigen kurzen Bemerkungen des Abg. Letocha genehmigt, der Berücksichtigung der Konfession bei den in Königshütte anzustellenden Gymnasiallehrern und die An⸗ stellung eines ordentlichen katholischen Gpmnasiallehrers am Dortigen Gymnasium wünschte.
Tit. 3 (Zuschüsse für die vom Staate und von Anderen gemeinschaftlich zu unterhaltenden Anstalten) wurde ohne Debatte erledigt.
Bei Titel 4 (Zuschüsse für die von Andern zu unter⸗ haltenden, aber vom Staate zu unterstützenden Anstalten) wies der Abg. von Eynern darauf hin, daß die Zuschüsse vom Staate gar nicht nach dem Bedürfnisse der Gemeinden ge⸗ währt würden. Wer am meisten klagen könne, werde am meisten berücksichtigt. Es empfehle sich, die Bedürfnißzuschüsse endlich durch festes Gesetz zu regeln.
Bei Schluß des Blattes nahm der Regierungskommissar, Ministerial-⸗Direktor Greiff das Wort.
— Nach Mittheilungen aus Am ter dam sind folgende Submissionen ausgeschrieben worden:
1) von dem Königlich niederländischen Ministerium für Waterstaat, Handel en Nyverhad zum 27. Februar d. J., Mittags 12 Ühr, eine Submission auf Lieferung von 17000 eichenen Querschwellen im Taxwerth von 56 000 Fl.;
2) von derselben Behörde zum 27. Februar d. J., Mit⸗ tags 12 Uhr, eine Submission auf Lieferung von 209 Zungenstücken für Eisenbahnweichen im Taxwerth von 22 000 Fl.
Die näheren Bedingungen für beide Submissionen sind von den Buchhändlern Gebroeders van Cleef, Spui Nr. 26 im Haag zu beziehen.
In Abänderung der §§. 4 und 13 Nr. 1 der Orga⸗ nisation der Staats⸗Eisenbahnverwaltung ist bestimmt worden, daß auch die Uebertragung des Baues neuer Eisen⸗ bahnlinien an die hierzu, geeigneten Betriebsämter oder Baukommissionen dem Minister der öffentlichen Ar⸗ eiten vorbehalten ist.
— In einem Prozeß der Berliner Stadtgemeinde gegen den preußischen Steuerfiskus wegen Befreiung der Stadt— gemeinde von der Zahlung des vom Fiskus beanspruchten Stempels vom Kauspreise eines von der Stadtgemeinde für eine neue Feuerwache gekauften Grundstücks hat das Reichsgericht, IV. Civilsenat, durch Urtheil vom 22. No⸗ vember v. J. ausgesprochen, daß die Bestimmung des §. 3 Litt. i. des Stempelgesetzes vom J. März 1822 (Die bis zetzt gesetzlich bestehenden Befreiungen des Fiskus, besonderer An⸗ stalten, Gesellschaften und Personen von gewissen Stempel— abgaben dauern vorerst noch fort, mit Vorbehalt künftiger Untersuchung und Entscheidung darüber) auf Stadtgemeinden keine Anwendung findet.
— Der Bevollmächtigte bayerische Ministerial-⸗Rath von gekommen.
— Am 3. d. M. verschied hierselbst der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Landesbaudirektor a. D. Dr. Hagen.
— Der Gouverneur von Ulm, General⸗Lieutenant von Hartmann, ist zu einem kurzen Aufenthalt hier ein— getroffen.
— S. M. S. „Olga“, 10 Geschütze, Kommandant Korvetten-Kapitän Freiherr von Seckendorff, ist am 14. Ja⸗ nuar d. J. in der Grassy⸗Bucht (Bermudasz eingetroffen und beabsichtigte, am 25. dess. Mts. die Heimreise fortzusetzen.
S. M. S. „Leipzig“, 12 Geschütze, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Herbig, ist am 31. Dezember v. J. in Hongkong,
S. M. Kanonenboot Wolf“, 4 Geschütze, Kommandant Korvetten⸗Kapitän von Raven, am 28. Dezember v. J. in Canton eingetroffen.
Dampfer „Mar sala“ ist mit der Ablösung von S. M. Kanonenboot „Hyäne“ am 16. Januar d. J. in Aden ein⸗ getroffen und hat am 17. dess. Dt. die Heimreise fortgesetzt.
Sachsen. Dresden, 4. Februar. (Dr. J) Nach dem gestern, Mittags 1 Uhr, ausgegebenen Bulletin hatte sich in dem Befinden der Prinzessin Gegrg in den Vor⸗ mittagsstunden eine Aenderung nicht eingestellt. Das Fieber Hielt sich nahezu auf der bisherigen Höhe, und es ist auch für Die nächsten Tage ein wesentlicher Nachlaß desselben kaum zu erwarten. Der Puls hatte sich etwas gehoben, das Bewußtsein war ungetrübt. — In der verflossenen Nacht hat die Prinzessin wieder delirirt und gar nicht geschlafen. Das Fieber war wenig vermindert, die Pulsfrequenz hoch und die Kurz⸗ athmigkeit ziemlich groß.
Die Zweite Kammer bexieth heute das Königliche Dekret, betreffend die Erbauung mehrerer Sekundärbahnen, bezüglich dessen die Finangdeputation Zustimmung zu allen von der Regierung vorgeschlagenen Eisenbahnbauten beantragte, und außerdem noch Bewilligung der Linien Stollberg—
wönitz und Schönefeld⸗Schwarzenberg neb st
weigbahnen zur Ausführung in der nächsten Finanz⸗ Periode. Das erste Projekt, Geithain⸗-Lausig k⸗Leipzig, veranlaßte eine mehrstündige Debatte, welche damit endete, daß die Regierungsvorlage mit 55 gegen 16 Stimmen ange⸗ nommen wurde.
zum Bundesrath, Kastner
. Königlich ist hier an⸗
— 4. Februar. (W. T. B) Die Zweite Kammer genehmigte ferner den Bau von schmalspurigen Sekundär⸗ bahnen vom Plauenschen Grunde nach Wilsdruff, von Wilisch⸗ thal nach Ehrenfriedersdorf und von Mosel durch den Mülsen⸗ grund nach Ortmannsdorf. Der Gesammtbedarf hierfür be⸗ trägt 10 107 905 4
— 5. Februar. (W. T. B.) Nach einem Bulletin von heute früh 2 Uhr hat sich der Krankheitszustand der Prinzessin Georg wesentlich verschlimmert. Der Puls ist sehr frequent und kaum fühlbar, während sich die Temperatur beträchtlich erhöht hat. Die Kräfte lassen nach.
Württemberg. Stuttgart, 5. Februar. (W. T. B.) Der Staats⸗Anzeiger für Württemberg“ meldet: der Ninister-Präsident von Mittnacht sei in San Remo eingetroffen und beabsichtige, einige Tage daselbst zu verweilen, um dem König über den Stand der Staats— geschäfte Bericht zu erstatten.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. Februar. ( Presse.) In der gestrigen Sitzung des Budgetausschusses kam der Etat des Ministeriums des Innern zur Verhandlung, über den der Abg. Heinrich Graf Elam referirte. Der Abg. Sueß fragte zunächst den Minister⸗Präsidenten, ob er geneigt sei, in der nächsten Haussitzung eine Erklärung ab⸗ zugeben, welche die Möglichkeit der Beurtheilung der von der Regierung beschlossenen Ausnahmemaßregeln zulasse. Der Minister⸗Präsident Graf Taaffe erwiderte, daß es dieser Anregung nicht bedurft hätte, wenn er auch schon heute er⸗ klären müsse, daß er sich im Plenum zur Reserve genöthigt sehen werde. Sollte aber, wie er glaube, ein Ausschuß ge⸗ wählt werden, so wolle er diesem unter der Voraussetzung der Diskretion dann nähere Erklärungen geben. Vor Allem wünsche er eine Beruhigung der Bevölkerung herbeizuführen und nicht noch dieselbe zu vermehren. Zu dem Titel „öffentliche Sicherheit“ beantragte der Abg. Dr. Sturm: Die k. k. Regierung wird aufgefordert, zum Zwecke einer hinreichenden Vermehrung der Sicherheitswache im Wiener Polizeirayon einen Nachtragskredit zu fordern. Der Minister⸗Präsident Graf Taaffe erwiderte, daß gewiß das Möglichste geschehen solle. Die ganze Angelegenheit be⸗ finde sich aber bereits im letzten Stadium; die Verhandlungen mit der Kommune seien beendet, und das ganze Operat werde bereits in den nächsten Tagen der Allerhöchsten Genehmigung unterbreitet werden. Bei diesem Titel regte auch der Abg. Zeithammer die Vermehrung der Polizei für Prag und dessen Vororte an. Hierauf wurde die Resolution Sturm ange— nommen.
— 5. Februar. (W. T. I Der gestern in den pracht⸗
voll geschmückten Festsälen der ho fon g abgehaltene Hof⸗ ball nahm einen überaus glänzenden Verlauf. Vor Beginn des Balles hielten der Kaiser und die Kaiserin, umgeben von sämmtlichen in Wien anwesenden Erzherzogen und Erz— herzoginnen, den Prinzen und Prinzessinnen von Nasswau, Sachsen⸗Weimar und Sachsen⸗Coburg Cercle und fand die Vor⸗ stellung der neu eingetretenen Mitglieder des diplomatischen Corps und Fremder von Distinction statt. Nach der ersten Quadꝛille ließ sich die Kaiserin einige Damen und Hexren vorstellen, mit denen Ihre Majestät sich huldvoll unterhielt. Der Kaiser konversirte längere Zeit mit dem deutschen Botschafter Prinzen Reuß, ferner mit dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Dr. Smolka, den F3M. Freiherrn von Bauer, Freiherrn von Philippovic, Freiherrn von Rodich u. A. PVest, 2. Februar. (Presse. Das „Amtblatt“ publizirt ein Königliches Handschreiben, durch welches Graf Julius Szechenyi an Stelle des verstorbenen Grafen Anton Szapary zum ungarischen Oberst-Thürhüter er⸗ nannt wird.
Großbritannien und Irland. London, 4 Februar. (W. T. B.) Bei einem von der hiesigen Handelskammer heute hier abgehaltenen Meeting theilte der Deputirte Chaplin, der bei dem Meeting den Vorsitz führte, seine Absicht mit, die Frage der Einfuhr von krankem Vieh im Parlament zur Sprache zu bringen und ein darauf bezügliches Amendement zu der an die Königin zu richtenden Adresse zu beantragen.
Frankreich. Paris, 4. ar n , R der heutigen Deputirtenkammer richtete Haentjens (Bonapartist) eine Interpellation an die Regierung über die Konventionen mit den Eisenbahngesell— schaften und beantragte die Abschaffung der Steuer für die Courierzüge, welche den Konventionen zufolge eine ent⸗ sprechende Herabsetzung der Tarife nach sich ziehen würde. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Raynal, erklärte: die Aufhebung dieser Steuer sei unmöglich, da sie einen Verlust von 24 Millionen für den Staatsschatz herbeiführen würde. Haentjens bestand jedoch auf seinem Antrage. Die Kammer nahm indessen eine der Regierung günstige Tagesordnung an. — Die Wahl der Kommission von 44 Mitgliedern behufs Vornahme der Enquete über die wirthschaftliche Lage wurde auf Donnerstag festgesetzt, trotz des Widerspruchs der Rechten und äußersten Linken, welche dieselbe auf morgen festgesetzt wissen wollten. Rouvier schlug vor, die Bureaux sollten erst um 3 Uhr zusammentreten, damit die Mitglieder, welche den Leichenfeierlichkeiten für Nouher beiwohnen, wieder in den Bureaux anwesend sein könnten. Die Kammer setzte indessen den Zusammentritt der Zureaur auf 1 Uhr an.
Bei dem Begräbniß des Alters-Präsidenten des Senats Gauthier de Rumilly, hielt Barthsélemy St. Hilgire, eine Rede, in welcher er hervorhob, daß Rumilly den Republikanern stets Klugheit, Mäßigung und Sparsam⸗ keit empfohlen habe und gegen die Revision der Verfassung gewesen sei. Der Redner erinnerte ferner an den Ausspruch Thiers', daß die Zukunft den Besonnenen gehören werde. Ein Telegramm des Gouverneurs von Cochin⸗ ching bezeichnet die Beziehungen zu dem Hofe von Hue als befriedigend; der letztere scheine geneigt, die neue Ordnung der Verhältnisse rückhaltlos anzuerkennen.
ö (Köln. Ztg.) Aus Budgetrücksichten wird die Mi⸗ litärklasse von 1879 bereits zu Anfang August entlassen werden; für die großen Manöver bleiben blos drei Kontin⸗ gente unter der Fahne. — Außer dem Aufschlag auf den Tabackvertrieb, der 5 Millionen eintragen soll, soll noch eine Steuer auf Rosinen, welche zur Weinbereitung dienen, beim Eingang in die Städte erhoben werden. Diese Auflage soll eine Million eintragen. Die Regierung hofft ferner noch einige Millionen durch eine Neugestaltung der
Serbien. Belgrad, 2. Februar. (Er.) In der vergan⸗ genen Nacht wurde ein Kassen⸗Einbruch im österreichisch⸗ ungarischen Konsulat ausgeführt und gegen 500 Fl. ent⸗ nommen. Der Thäter ist ein vacirender Kellner aus Bos—⸗ nien; er wurde auf der That ergriffen und das Geld ihm abgenommen. — In Nisch ist eine Blattern⸗Epidemie unter der Garnison wie unter der Bevölkerung ausgebrochen.
Bulgarien. Sofia, 2. Februar. (Pr.) Das erste Kavallerie⸗Regiment ist formirt und zu dessen Kom— mandanten der Oberst Retzenkampf ernannt worden. — Der demissionirte Justiz⸗Minister Stojlow hat wieder seinen früheren Posten als Sekretär und Adjutant des Fürsten über⸗ nommen.
Amerika. Washington, 4 Februar. (W. T. B.) Die von dem Präsidenten des Finanzeomitss Morri fon, vorgeschlagene Tarifbill ist heute dem Re⸗ präsentantenhause vorgelegt worden. Durch dieselbe werden die Zollabgaben auf zahlreiche Artikel im Durchschnitt um 20 Proz. ermäßigt; in einigen Fällen ist die Ermäßigung eine größere, in anderen eine geringere als dieser Satz. Das
der Zollabgaben um 20 Proz. wird vorgeschlagen für Baum⸗ wolle, Baumwollenwagren, Hanf, Jute und Flachsstoffe (aus⸗ genommen sind Jute⸗Butts), ferner für Wolle, Wollstoffe und
für Zucker, Taback, Holz, Holzwaaren, Steingutwaaren, Glas⸗ waaren, Provisionen (Eier, Speck, Schmalz ꝛc.), Kurzwaaren (ausgenommen (Cdelsteine), ferner sür Salz, Kohlen Borsten, Leim und chemische Produkte. Der Werthzʒoll auf Baumwolle oder Baumwollstoffe darf nicht 40 Proz., derjenige auf Metalle nicht 50 Proz. übersteigen; der⸗ jenige auf Wolle, Wollstoffe, ungeschliffenes, extrafeines und ordinäres Fensterglas oder geschliffenes unamalgamirtes Spiegelglas von mehr als 24 / 60 Quadratzoll, Salz in Säcken Fässern oder anderer Verpackung oder lose darf nicht 60 Proʒ übersteigen. Verschiedene Artikel werden von dem Eingangs— zoll ganz befreit, darunter Eisen, Kupfer, Erze, Schlacken oder Asche, bituminöse oder Schieferkohle, Surrogate für Kaffee, Jute-Butts, Gerberrinde, Schwämme, britisch Gummiextrakt und Indigo. Die Bill ist dem Finanzausschuß überwiesen worden.
Afrika. Egypten. Kairo, 3. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Suatim machte der Feind heute früh einen Angriff auf das dortige befestigte Lager, zog sich aber, nachdem das Gewehrfeuer etwa eine Stunde gedauert hatte, wieder zurück. Heute sind 600 Mann mit Remingtongewehren bewaffnete Negertruppen abge⸗ gangen, um sich mit Baker Pascha in Trinkat zu vereinigen.
leidet, machte, um zu fouragiren, einen Ausfall. Die zum
Feinde angegriffen und niedergemacht.
Seitungsstimmen.
Mag „Berliner Fremdenblatt“ schreibt über die jetzige Lage der Industrie, des Handels und der Landwirth— schaft Folgendes:
In jedem gesunden Staatsgefüge nimmt die Landwirthschaft eine wichtige Stellung ein; oder später sehr, und noch alle diejenigen Staaten, welche in ein— seitiger Weise die Industrie und den Handel auf Kosten derselben zu fördern gesucht haben, mußten die Gefährlichkeit eines solchen Beginnens erkennen. Namentlich solche Staaten, welche sich eben erst ein wirkliches nationales Gefüge geschaffen haben oder dasselbe auszubilden im Begriffe sind, schädigen ihr Interesse lebhaft, wenn sie der Industrie und dem Handel zu Liebe die Landwirth⸗ schaft vernachlässigen. Während die Ausübung der ersteren beiden Zweige menschlichen Schaffens allzu leicht die Gedanken fortziehen von der eigenen Nation, während fie bei ihrem eigenartigen inter— nationalen Charakter auch ihre Vertreter mit internationalen Ge— danken leichter befreunden und häufig in ihnen lebhafteres Interesse für andere Nationen entwickeln, als für die eigene, zieht die Land- wirthschaft Männer heran, wesche mit der Liebe für ihren Grund und Boden die Zuneigung zum Vaterlande in sich aufnehmen, deren eigenes Wohlergehen mit demjenigen des gesammten Landes auf das Engste, verknüpft ist. Und wahrlich, ein Staat wie Deutschland bedarf gerade der Erhaltung eines gesunden und kräftigen Bauernstandes und durchweg auch seines Großgrundbesitzes. Noch sind wir leider trotz der glänzenden Thaten der 6 er und 70er Jahre recht weit davon entfernt, das zu sein, was wir bei den kom⸗ menden Zeitläuften sein müssen, ein wirklich in sich geschlossener na⸗ tionaler Staat — und wir müssen wahrlich alle unsere Kräfte zu— sammennehmen, um es bald zu werden, damit wir dem kommenden Sturme der bereits scharf in sich abgeschlossenen anderen Nationen zu widerstehen vermögen. Dazu brauchen wir aber einer Festigung und Kräftigung aller wahr⸗— haft nationalen Elemente unseres Volkes und diese finden sich am meisten in der heute noch immer so tief geschädigten Landwirthschaft. Wir verkennen keineswegs, daß auch in der In⸗ dusttie und im Handel viele nationale Elemente vorhanden sind, und daß sich auch in ihnen eine Besserung in Bezug auf nationales Be⸗ wußtsein zeigt, aber schon die Natur dieser Zweige mensch⸗— licher Thätigkeit selbst dient wenig zu seiner Förderung und bedarf ganz anderer äußerlicher Antriebe. Es ist daher äußerst dankenswerth, wenn unsere Gesetzgebung sich abmüht, der in der Zeit der sogenannten liberalen Aera hervorgetretenen Be— günstigung des mobilen Kapitals gegenüber dem immobi—⸗ len. Besitzs , des Handels gegenüber der Landwirthschaft, die schädliche Wirkung zu nehmen. Daß Diese Bemühungen von den Linksliberalen, sowie gewissen anderen Parteien nicht günstig aufge— nommen werden können, ist leicht verständlich. Der nationale Staat wird keinen Raum bieten für eine weitere Durchführung des parla— mentgrischen Regiments, ebensowenig wie für die Ideen gewisser partikularistischer Bestrebungen oder gar sozialdemokratischer Par⸗ teien. Es kann daher nicht verwundern, wenn von diesen Seiten der lebhafteste Widerstand erfolgt, sobald eine der Landwirthschaft wirklich heilsame Maßregel zum Gesetz erhoben werden soll, wenn immer und immer wieder versucht wird, einen Gegensatz zwischen Stadt und Land, zwischen Industrie und Handel einerseits und Landwirthschaft andererseits künstlich in die Gemüther der Wähler hineinzutragen. Das in letzter Zeit hervorgetretene Interesse der Linksliberalen für den Bauernstand auf dem Bauerntage zu Eisenach hat nur den Zweck, den kleinen Besitz dem Großgrundbesitz gegenüber zu verfeinden und den ersteren der eigenen Partei in die Arme zu treiben. Als. wenn nicht. Stadt und Land, Industrie und Handel, sowie Landwirthschaft, der Bauernstand und der Großgrundbesitz gegenseitig ein Interesse daran bätten, daß es dem anderen Theile wohl ergehe. Dieser Gegensatz, der geschaffen wird, ist ein rein künstlicher und dient nur gewissen a ri bam Es ist daher die Pflicht eines jeden Anhängers einer nationalen Ent— wickelung Deutschlands, diesen Bestrebungen auf das Allerentschie⸗
Getränkesteuer zu erzielen.
denfte entgegenzutreten, die Bemühungen der Regierung zu unter⸗ stützen, der zu Gunsten namentlich des Handels geschädigten Land
Gesetz soll am 1. Juli er. in Kraft treten. Eine Ermäßigung.
Metalle (ausgenommen Erze), ferner für Bücher, Papiere ꝛc.,
Die Garnison von Sinkat, welche Mangel an Lebensmitteln
Fouragiren ausgeschickten Mannschaften wurden aber vom
sie zu vernachlässigen, rächt sich früher
Bedenken wir doch, daß der größere Theil Bevõlkerung unseres Vaterlandes seinen Erwerb aus der zieht! Man sollte mehr die Geschichte zu Ratbhe zu erkennen, daß es nur dann dem Staate wohl eht. wenn Stadt und Land, wenn Industrie, Handel und Land⸗ wirthschaft gleichmäßig gefördert werden, Wir gelangen. Dank dem treben unserer Regierung, erst jetzt wieder einigermaßen dahin, dies n beherzigen, obgleich uns die eigene preußische Geschichte in dem alten Friedrich Wilhelms J. und Friedrichs II. hierfür den schla⸗ gendsten Beweis geben konnte. Aus einem durch Kriege und andere Drangsale verheerten und theilweise entvölkerten Lande, in welchem Industrie⸗ Handel und Landwirtbschaft darnieder lagen, schufen sie ein bevõlkertes, prãchtig aufblũhendes Reich, — aber nur, indem sie keinen Zweig menschlicher Thãatigkeit vernachlã sigten. Wurde vielleicht durch diese oder jene Verfügung im Interesse der Industrie die Landwirthschaft augenscheinlich geschädigt, so wurden zuf andere Weise wieder Vortheile für die letztere geschaffen, welche Schaden auszugleichen vermochten. Möchten wir recht lange noch diese Beispiele vor Augen haben und beherzigen — nur so wird es uns gelingen, in wirklich nationalem Sinne das Gedeihen Deutsch⸗ lands zu fördern.
wirthschaft aufzuhelfen.
letzteren 5 um
Landtags⸗Angelegenheiten.
Merzig, 5. Februar. (W. T. B.) Bei der heutigen ander Wahl eines Landtagsabgeordneten im 4. Wahl
des Regierungsbezirks Trier, an Stelle des Prof. welcher fein Mandat niedergelegt hat, wurde der Land⸗ Saarbrücken (Centrum) mit 378 von 379
weiten bezirk . Pr. Könighoff, üichter Lehmann aus Stimmen gewählt.
——
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heits amis sind in der 4 Jahreswoche von je 1609 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 2332, in Breslau 30,7, in Königsberg 3038, in Cöln 30,8, in Frankfurt 4. M. 160, in Hannover 23,5, in Cassel 26,6, in Magdeburg 30,2, jn Stettin 222, in Altona 21,8, in Straßburg 23,0, in Metz 1855s, in München 2977, in Nürnberg 27,7, in Augsburg 31,9, in Dres den 25,4, in Leipzig 2655, in Stuttgart 266, in Braunschweig 22,5, in Karlsruhe 22,0, in Hamburg 26,2, in Lübeck — in Wien 26,5, in Budapest 26.3. in Prag 35 5, in Trieft — in Krakau 36,4, in Basel 263, in Brüssel 24, in Amsterdam 31,õ6, in Paris 25,8, in London jg, in Glasgow 227, in
Liverpool 225, in Dublin 24,65, in Göiüburg 7,9, in Kopenhagen 23 0, in. Stockholm 352, in 1 Chti— stiania 166. in St. Petersburg
36,), in Warschau 3045 in Ddessa 29,9, in Bukarest 304, in Rom —, in Turin 33,8 in Madrid IP7, in Alexandrien 29,4. Ferner aus der Zeit vom 39. Dezember bis 5. Januar: in New ⸗ ort 225, in Philadelphia 246, in St Louis —, in Chicago — in Cincinnati — in San Franzisko 2,2, in Kalkutta 29,9, in Bombay 282, in Madras 65,1. .
Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den süddeutschen Beobachtungsorten und in Bremen westliche und südwestliche, an den ost mittel und weß
westdeutschen Stationen westliche, aber gleichfalls bald nach Südwest drehende Windrichtungen,
die um die Mitte und gegen das Ende der Woche zu heftigen Stürmen ausarteten und wahrend der ganzen Woche auch an den meisten Stationen überwie⸗ gend blieben, nur in München und in Cöln ging der Wind in den letzten Tagen der Woche nach Nordwest. — Die Temperatur der Luft war eine relativ hohe und lag an allen Stationen (bis 4 und 5 Grad Ez über der normalen. Leichte Nachtfröste fanden in Munchen täglich, in Karlsruhe in den ersten Tagen, in Bremen ind an den Oststationen zu Ende der Woche stast. — Bei viel fach nebligem Wetter erfolgten um die Mitte, in Heiligenstadt, Berlin und Bremen in der zweiten Wochenhälfte Niederschläge häufig und ergiebig. — Der beim Wochenbeginn hohe Druck der Luft zeigte in den ersten Tagen der Woche unter mäßigen Schwankungen ein lang— sames, vom 22. bis 24. Januar ein rapides Fallen, stieg am 24. Abends, sank aber am 26. von Neuem, um am Schluß der Woche abermals rapid abzunehmen. Die Differenz zwischen dem Maximum und Minimum des Barometerstandes betrug im Laufe der Woche an den meisten Stationen über 30, in Berlin und Bremen 40 mm und darüber.
In der Berichtswoche zeigten die Sterblichkeitsverhältnisse der west⸗ und südeuropäischen Großstädte Europas vielfach eine Abnahme, pie mittel und nordeuropäischen häufig eine Steigerung. Wesentlich günstiger gestaltete sich die Sterblichkeit in den Städten der ober— und nlederrheinischen Niederung. Die allgemeine Sterblichkeits⸗ verhäͤltnißzahl für die deutschen Städte zeigte eine kleine Abnahme (von 2453 auf 24,5 auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war in dieser Woche wieder eine kleinere; von 1000 Lebenden starben aufs Jahr berechnet 75 Säuglinge gegen 79 der Vorwoche (in Ber⸗ lin 70, in München 93).
Unter den Todesursachen zeigten die Infektionskrankheiten meist eine geringere Sterblichkeit, nur Diphtherie und Kindbettfieber führten häufijer zum Tode. — Masern zeigen vielfach und oft erhebliche Rachlaͤsse, wie in Kiel, Apolda, Berlin, Mannheim, Hamburg, auch in Wien wurde die Zahl der Sterbefälle kleiner, in Breslau, München, Hamm, Essen, Amsterdam, Edinburg, St. Petersburg, Turin größer. Das Scharlachfieber verlief gleichfalls häufig milder, wie in Königsberg, Gotha, Apolda, Magdeburg, Prag; etwas gesteigert war die Zahl der Todesfälle in Dresden, Erfurt, Wien, Odessa. — Diphtherie wurde in zahlreichen Fällen Todesveranlassung. Nament⸗ sich groß ist die Zahl der Opfer in Berlin, Dresden, Leipzig (wenn auch in den beiden letzteren Orten wie auch in Halle, Königsberg, Danzig die Zahl der Sterbefälle etwas kleiner als in der Vorwoche war), ferner in Stettin, Breslau, München, Stuttgart, Chemnitz, Altenburg, Magdeburg, Dessau,. Ham⸗ burg, Hannover, Elberfeld, Amfterdam, Wien, Budapest, Paris, St. Petersburg, Warschau, Odessa u. a. O., nur in Braun⸗ schweig hat die Zahl der Todesfälle an Diphtherie erheblich abgenom⸗ men. — Sterbefälle an Unterleibstyphus zeigen ziemlich allgemein Abnahmen, besonders war in den deutschen Städten das Vorkommen von Typhus ein beschränktes, auch in Paris, St. Petersburg, Alexan⸗ drien war eine wefentliche Abnahme ersichtlich. — Sterbefälle an Flecktypyhus kamen wenige, aus Malaga 1, aus St. Petersburg 3, aus Madrid 4 zur Meldung. — Der TReuchhusten nahm namentlich in deutschen Städten einen milderen Verlauf, eine Steigerung der Todesfälle an Keuchhusten weisen nur Dresden und London auf. Dem Kindbettfieber erlagen in deutschen Städten 38 Frauen. — Darm⸗ katarrhe der Kinder führten nur in München und St. Petersburg in gesteigerter Zahl zum Tode. — Todesfälle an Pocken kamen aus deutschen Städten gar nicht, Erkrankungen nur wenige (darunter 2 aus Berlin) zur Mittheilung. Einzelne Todesfälle werden aus Paris, Odeffa, Venedig, Alexandrien, New. Orleans gemeldet. In beschränk⸗ ter Zahl traten Pocken in Wien, Budapest, Brüssel, London, Bir⸗ mingham, Lissabon, Turin, in größerer Zahl in Krakau, Madrid, Saragossa auf. Bedeutende Ausdehnung zeigten Pocken in Prag, wo sse 37 Todesfälle in der Berichtswoche hervorriefen, in Malaga mit j5, und Madras (1. Dezemberwoche vor. Is.) mit 118 Todesfällen. Aus Egypten wurden keine weiteren Choleratodesfälle gemeldet. In Bombay ftieg Ende Dezember die Zahl der Choleratodesfälle auf 10, in Madras (1. Dezemberwoche) auf 26, in Kalkutta (Ende Novem ber) auf 37.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Wie wir dem bereits besprochenen neuesten Heft der Geschichts⸗
blätter für Stadt und Land Magdeburg“ entnehmen, erörterte in der Sitzung des Vereins für Geschichte und Alterthum s=
fach ventilirte Frage nach
führte aus:
le
Wittenberg sei
komme dies nicht auf einem Fehler Nur das Jahr 1484
zwar d
des
logie von einem italienische
Jahre 1483 irre geworden se
schrieben:
sein könne.
Jahr erklärt hatte.
zweite vermehrte Auflage, Preis 8
sind vermehrt ist nach den worden. auf die
Abbildungen Abtbeilung gearbeitet
Auflage von
Zucht des Pferdes. offenbar am gelehrigsten, be
und in seiner daher sehr
Geschichte reicht,
werthen Es ist seine
es sowohl unter de gedeiht. Zwar bleiben,
des Pferdes, ? weiter klimatischer Grenzen.
Haarpelz trägt. schützt. fluß sie leicht verkümmern. Gruppen ein:
Gruppe findet ihren Haup in dem ardenner und dem Shetland ⸗Pony. lischen oder
rend das orientalische Pfer Regel kleiner und eignet,
und Zucht des Phyvsiologie.
Gefundheitspflege. Krankheiten.
wiederum soeben ein
Industrie, über die
—
Sekretär, Konsul a. D.
porationen bearbeitet. —
schaftliche Kris verhältnisse festere Ungunst der letzten sei. Das Berichtsjahr
ihrer gedeihlichen vertheilen.
Zahl der arbeitslosen,
überschüssigen
freulich weiter entwickelt.
Verminderung geklagt w weichend. Abgesehen von seine günstige.
— Der
Silber erhöht worden. Königsberg i. Pr
kun de des Herjogthums und Erzstifts Magdeburg vom 15. November v. J. Professor D. Kawerau die in neuerer Zeit viel⸗
einnahme der i,, nach vorläufiger Festste
Ferner vielen Wünfsche die wichtigsten Krankheiten des Pferdes mit aufgenommen. Sie haben dabei die Absicht verfolgt, die zu setzen, sich über die Natur und Bedeutung der Krankheiten soweit
keit und Körperkraft sowie Folgsamkeit am vortheilhaftesten im a Dienstleistungen
sehr
gewerbe ist die Situation un
Luthers Die Zweifel an der Richtigkeit des Jahres 1483 seien
as
1
stets
D
VII. Abtheilung: Das Buch ist klar und faßlich, schrieben und, wie schon oben gesagt, besitzern und Pferdeliebhabern sowie n zieren zum Studium und zur Lektüre zu empfehlen. Gewerbe und Handel. Von dem General-⸗Sekretariat des deutschen Handelstages ist umfangreiches deutfche Wirthschaftsjahr 1882“ einen vollständigen Ueberblick über das deutsche
Geld⸗ und Kreditverhältnisse 2c. Annecke Handelstages Gustav Berger, haben dasselbe mit Hülfe der Jahres⸗ berichte faft sämmtlicher Handelskammern bezw. kausmännischen Kor⸗ Ueber die allgemeine Lage von Handel und
in
Arbeitskräfte Arbeiter vermochten leicht Arbeit zu finden. vielfach vervollkommnet und in sehr vielen Branchen auf dem Welt— markt günstig aufgenommen worden. Der eingetretene schaftlichen Lage der Industrie machte sich ganz besonders durch größere Sicherheit und Stetigkeit im Absatz bemerkbar. Die emsige Thätigkeit in den meisten gewerblichen Anl
urde.
ung:
vom Professor Hofmann in Heidelberg angeregt, von Köstlin, Knake, Wieseler u. A. widerlegt worden. s Jahr in Betracht, Verfertigers könne noch in Betracht kommen, wofür Luther felbst einige Anbalterunkte gegeben habe Melanchthon veranlaßt worden, der bei seiner Vorliebe für die Astro⸗ n Bischof eine Nativitäts berechnung für Luther habe aufstellen lassen, welche aber nicht für das Jabr 1483 passen wollte, wobl aber fär i484. Daran habe Melanchthon fest⸗ gebalten und es soweit gebracht, daß sei. So habe Luther in der von Ferausgegebenen Supputatio annorum mundi zu dem Jahre 1484 ge⸗ nascor, und in einer anderen Schrift von ihm sei zu lesen, daß er 1484 in Mansfeld geboren sei. ; 1483 seien jedoch so schlagend, daß wohl kein Zweifel über dasselbe Melanchtbon selbst habe sich übrigens zuletzt dafür ent⸗ schieden, nachdem auch die Familie Luthers sich bestimmt für dieses
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im Verlage von Paul Parey hierselbst erschien soeben: buch der Pferdekunde, für Offiziere und Landwirthe“, bearbeitet von Dr. S. Born, Corps Roßarzt des III. Armee ⸗Corps, S. Möller, Professor an der Königlichen Thierarzneischule und an der Königlichen vereinigten Artillerie und Ingenieurschule zu Berlin, mit 206 in den Text gedruckten Holzschnitten; M Dieses allen Landwirthen, ; freunden zu empfehlende Buch liegt uns in neuer Auflage vor. und die den Hufbeschlag behandelnde
neueren haben die Verfasser
u unterrichten, daß dieselben der Ges Gefahren zu erkennen und unter Umständen zu leisten vermögen, bis der Thierarzt In der Einleitung besprechen die Verfasser die Geschichte und Von allen Thieren dieser Gattung ist das Pferd ugsamsten und vermöge seiner Schnellig—
seiner angeborenen Gutmüthigkeit und
natůrlich,
findet, und mit ihm fast über den ganzen Erdball verbreitet ist, zumal dem Aequator wie auch in den kälteren Regionen wie die Verfasser richtig ausführen, klimatischen Unterschiede nicht ohne Einfluß auf die Körperentwickelung allein die Existenzbedingungen liegen doch Das Haar der unter der glühenden Sonne Arabiens lebenden Pferde ist zart; kurz und dünn, im wvördlichen Sibirien lebende Thier einen dichten und, langen welcher gegen die Einwirkung höherer Kältegrade Die Empfindlichkeit der Pferde sehr groß, dagegen leiden sie mehr von Feuchtigkeit, unter deren Ein⸗ Die Verfasser Y das orientalische, warmblütige, edle Pferd, oecidentalische, kaltblütige, gemeine Pferd und 3) den Pony. tvertreter in dem arabischen, pinzgauer Eine leichten und dem occidentalischen oder schweren Pferde zu machen, ist durchaus berechtigt und auch von praktischem Werthe. Vor Allem sind schon die Unterschiede in Auge fallend. Das occidentale Pferd ist niger beweglich, dagegen sehr geeignet, schwere Lasten zu ziehen, wäh⸗ d leichter schneller ist, während das occidentale mehr zum Wagenpferde paßt. Inhalt des Buches ist kurz skizzirt folgender: Pferdes, Pferdergcen. III. Abtheilung: Beurtheilungslehre. V. Abtheilung:
feine Verkehrs verhältnisse, über die allgemeine Lage Schiffahrt, die Lage der
Induftrie besagt das Werk etwa Folgendes: Fonnte der Ücberzeugung Ausdruck gegeben werden, Krifis ihren Höhepunkt überschritten habe, daß die Erwerbs⸗ geworden, Jahre erschütterte Vertrauen endlich zurückgekehrt charakterisirt sich jedoch bereits als eine Periode der wieder aufwärtsgehenden Entwickelung, welche allerdings nur durch äußerste Anspannung aller Kräfte und ausgiebigste Be⸗ nutzung aller Hülssmittel, wie sie kaufmännischer Geist, Kapital und technische Kenntnisse, in Verbindung mit den rationellsten Betriebs⸗ einrichtungen für die Fabrikation darbieten, Richtung erhalten werden konnte. Aktien Unternehmungen konnten nach langen verdienstlosen wieder die Früchte ihrer industriellen Arbeit an Bie ausländische Konkurrenz auf dem deutschen wurde nicht mehr in der früheren Stärke empfunden scheint in einigen Industrie ⸗ Zweigen
kurze Perioden zu verzeichnen, in denen hier und da über eingetretene
sind jedoch die Ergebnisse von denen der dem allerdings seres Handwerkerstandes im Allgemeinen Für den Handwerkerstand ist die Besserung der ge⸗ kammken wirtbschaftlichen Lage nicht von besonderem Einfluß gewesen. Cours für die jetzt hier zahlbaren österreichischen Silber⸗Eoupons ist auf 168 1M 50 3 für 100 Fl. österreichisches
5. Januar. (W. T. B.) Die Betriebs- ischen Südbahn pr. Januar 1884 betrug
Derselbe
Geburtsjahr.
Auf dem Epitaphium Luthers in 1482 zu lesen; indessen weil diese Angabe offenbar der Platte beruhe.
Er sei dazu offenbar durch
der Reformator selbst an dem ihm
Die Zeugnisse für das Jahr
„Hand⸗
und Dr.
Pferdezüchtern und Pferde⸗ Die
vollständig um⸗ in der zweiten an sie gerichteten
Erfahrungen Pferdezüchtern
Pferdebesitzer in den Stand sundheit der Pferde drohende die erste Hülfe so lange zur Stelle ist.
Dienste der Menschen zu ver— am wvielseitigsten. sich das Pferd, soweit
daß ü ͤ der Nähe des Menschen
in diese innerhalb
während das
gegen Kältewirkung ist nicht
theilen die Pferde in drei 2) das Die erste die zweite dritte in orienta⸗
die dem
und
Pferde ur zwischen
Trennung
der Körpenentwickelung ins schwer an Körper und we—
an Körper, beweglich, in der daber sich mehr zum Reitpferd Der J. Abtheilung: Geschichte II. Abtheilung: Anatomie und IV. Abtheilung: Husbeschlag. VI. Abtheilung: Das Trainiren der Pferde. für jeden Laien verständlich ge—
allen Pferdezüchtern, Pferde⸗ auch den Landwirthen und Offi—
Werk, betitelt Das erschienen. Dasselbe gewährt Wirthschaftsgebiet und von Handel und Landwirthschaft, die Die Verfasser des Werkes, General⸗ und Sekretär des deutschen
Im vergangenen Jahr daß die wirth⸗ durch die beispiellose
daß das
herbeigeführt und in Eine Reihe von Jahren ihre Aktionäre Markte und er⸗ ganz zurückgedrängt. Die ihrem berufsmäßigen Ambeitskreise ist wesentlich verringert; solide Die deutsche Waare ist
Das Kunstgewerbe hat sich er⸗ Aufschwung in der wirth⸗
lagen war eine anhaltende und es sind nur
Für das Mittel- und Kleingewerbe Großindustrie wesentlich ab⸗ vielfach aufblühenden Kunst⸗
Güterverkehr 217 832 , an Exrtraordinarien hi 364 M, in gegen den entsprechenden Monat des
meldet: gegrũndete Comptoir jungen eingestellt. Pafsiven betragen 4 bis 5 Millionen, klein. Lokaldeponenten gehörig. dieselben sich längst zurückagezogen haben.
Angeboten 1424 B. Laplatawollen, davon 914 B. verkauft. alte Schur 160 niedriger gegen November.
Norddeutschen schweig“ Buenos⸗Ayres eingetroffen. Lessing' der Hamburg“ Amerikanischen Aktiengesellschaft ist, von New Jork kommend, heute Vormittags 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
25 000 416, zusammen im Monat Januar 1883 definitiv 532 911 , mithin Vorjahres weniger 228277 * Frankfurt 5. M., 5. Februar. W. T. B.) Die FIrkf. Ztg. Das im Jahre 1848 mit einem Kapital von 600 000 Fres. descompte in Colmar hat seine Zah= Der Direktor Picard hat sich selbst entleibt. Die die Aktiven sind verschwindend Man spricht von 2 Millionen unterschlagener Depots, meist Banken dürften wenig betheiligt sein, da
Wollauktion.
Flau,
Die Verschiffungen
Antwerpen, 4. Februar. (W. T. S)
Glasgow, 4. Februar. (W. T. B)
von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8800 gegen 8900 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 4. Februar. (W. T. B.) Wolle matt, un⸗
964 64 * = * verändert, Lustres fest, für Garne zahlreiche, aber kleine Aufträge; zweifädige Garne fest, Mohair matt,
Stoffe besser.
(W. T. B) Das Handelsgericht hat den
Paris, 4. Februar.
Crédit de France und den Crsdit de Paris für fallit erklärt.
Verkehrs⸗Anstalten. 4. Februar. (W. T. B.) Die Dampfer des Lloyd „Hohenzollern“ und . Braun sind, ersterer am 26. v. M., letzterer am 28. v. M., in
(W. T. B.)
Bremen,
Der Postdampfer
5. Februar. n Packet fahr t⸗
Hamburg,
Berlin, 5. Februar 1884.
ie rühmlich bekannte Kunst⸗ und Handelsgärtnerei von J. C lidt in Erfurt, welche auf der diesjährigen, vom l 5. v. M. im Wintergarten des Centralhotels in Berlin gehaltenen Winterausstellung des Vereins zur Beförderung des Gar⸗ senbaues in den preußischen Staaten die von Sr. Majestät dem Kaiser huldvollst gestiftete goldene Medaille für die her⸗ vorragendste Leistung der gesammten Ausstellung gewonnen hat, ver⸗ sendet jetzt in sehr geschmackvoller Mappe ein Samen⸗Sortiment von 12 der schönsten Sommerblumen für das freie Land. Jede Samendüte ist mit der wohl gelungenen farbigen Abbildung der detreffenden Blume und dem lateinischen Namen sowie den erforder⸗ lichen Anweifungen für die Behandlung, Zeit der Aussaat ꝛc. ver⸗ sehen. Die elegant ausgestattete Kollektion ist Blumen⸗Freunden und -Freundinnen als anmuthige Gabe zu empfehlen und durfte sich auch als hübsches kleines Geschenk sehr wohl eignen. Schauspielhause eröffnete gestern Hr. Nesper als „Esserx' den Eyklus seiner Gastrollen. Der hoch⸗ begabte in Berlin wohlbekannte und beliebte Schauspieler erfreute fich auch auf der Königlichen Bühne einer freundlichen Aufnahme. Sein Essex war von edler vornehmster Haltung, Das ansprechende Aeußere des Gastes, sein klangvolles Organ und sein durchdachtes gewandtes Spiel verfehlen auch geftern wieder die fesselnde Wirkung nicht, die sich äußerlich durch reichen Beifall und wiederholten Hervorruf kundgab. Auch die Leistungen aller übrigen Mitwirkenden befriedigten weit⸗ gehende Ansprüche. Das Beutsche Theater hat seit gestern auch die . Jour⸗ nalisten von Gustav Freytag in sein Repertoire aufgenommen und diesem trotz seines zunehmenden Alters noch immer unverwüstlich jugendfrischen, geistsprudelnden Lustspiel eine im Ganzen vortreffliche Interpretation verfchafft. Man bemerkte im Einzel⸗ wie im Zu— sammenspiel, welche Freude es den Darstellern gewährte, in diesem Prachtstück mitzuwirken, und manch einer unserer renommirten mo—⸗ dernen Luftspielskribenten hätte Angesichts des Erfolges dieser Premiere guten Grund gehabt, in sein Kämmerlein zu gehen und bitterlich zu weinen. Hr. Friedmann darf den Konrad Bolz zu seinen vollendetsten Leistungen zählen; man hätte dem düsteren Eharakterspieler diese liebenswürdige, durchtriebene Bonvivantlaune, diese gewandte geistsprühende Art, mit zündenden Witzen um sich zu werfen, schwerlich zugetraut. Hr. Förster hatte den Weinhändler Piepenbrink zu einem prächtigen Kabinetsstück ausgearbeitet und die charakteristische Scene auf der Ressource mit so beiteren Zügen ausgestattet, daß sie den Glanzpunkt des Abends bildete. Fr. Niemann hatte mit der Uebernahme der Adelheid Runeck einen etwas gewagten Schritt gethan; die Kluft. die das Rollenfach der Naiven' von dem der emanzipirten unabhängigen Herrinnen ihrer Hand trennt, war zu groß, um nicht den Abstand auch in der Leistung der geschätzten Künstlerin hervortreten zu lafsen. Hr. Nollet charal⸗ terisirte den Oberst Berg vortrefflich; Hr. Sommerstorf als Prof. Oldendorf, Hr. Peppler als Senden, Hr. Köhler als Bellmaus, Hr. Menzel als Korb waren ebenfalls an ihrem Platze. Hr. Engels endlich bot als Schmock eine in Maske und Haltung vorzüglich charakteri⸗ sirte Charge. Das Zusammenspiel, das im ersten Akt etwas schleppte, war später flott und abgerundet. — Das Haus war. schon geraume Zeit vor Beginn der Vorstellung gänzlich ausverkauft und ließ es an heiter⸗ warmer Aufnahme und gebührender Anerkennung für die Gesammt⸗ und Einzeldarstellung nicht fehlen.
Im Königlichen
Morgen (Mittwoch) Abend 73 Uhr findet im Saale der Sing⸗
Wolff unter Mitwirkung von ef Kotek und Otto Lindemann nur Kompositionen des ungedruckte zum Vortrag bei Bote u. Bock,
an der Kasse
Akademie ein von Hrn. Dr. Gustg Frl. Magda Mariot und der Hrn. Jos veranffaltetes Concert statt, in welchem Concertgebers, darunter mehrere noch kommen. Billets zu 4. 3 und 2. sind Teipzigerstraße 37 und Unter den Linden 3 (sowie zu haben. Am Sonnabend, den 16.8. Mts., Abends 7 Uhr, findet das zweite Abonnements Concert der Sing⸗Akademie statt. Zur Aufführung gelangen: M. Blumner, „Königs psalm“, und A. Becker, Meffe“ in B-moli. — Einlaßkarten zu 4 (Loge 3 M, Balkon
*
2 ) sind bei dem Hauswart der Sing ⸗Akademie zu haben.
Im Concerthause gelangt morgen ein besonders reichhaltiges und interessantes Programm zur Aufführung. Dasselbe beginnt mit der tragischen Suverture von Brahms, und den Schluß bildet Webers Aufforderung zum Tanz in der geistreichen Bearbeitung für großes Srchester von Berlioz. Um die &. moil⸗ Symphonie Mozarts gruppiren sich: Capriccio von Glinka, Phaston, symphonische 1Dichtung von EJ. Sabns, Rien zi Duvertute und Adagio aus Beethovens Septett. Ber Virtuosität ist durch das vierte Concert von Wieniawski Rechnung getragen, welches Hr. Johan Smit spielen wird.
Im Covent - Garden-Thegter zu London veranstaltet Hr. Hermann Franke, wie er durch Cirkular anzeigt, auch in diesem Sommer 12 Vorstellungen deu tscher Quern. Diese Vorstellun⸗ gen werden in den Monaten Juni und Juli stattfinden, und zwar, mit dem 4. Juni beginnend und mit dem 11. Juli endigend, am Mitt⸗ woch und Freitag jeder Woche. In Aussicht genommen sind in erster Linie: „Der fliegende ö Lohengrin. Tannhäuser“, „Meistersinger' und ‚Tristan und Isolde! von Richard Wagner; dann „Fidelio“ von Beethoven, Freischütz' und. Euryanthe von Weber; endlich, obgleich nicht ganz in den Rahmen der deutschen Oper passend: „Die heilige Elisabeth“ von Liszt und Savonarola“ von Stanford. Die musikalische Leitung des Unternehmens ruht in den. bewährten Dänden des Kapellmeisters Hans Richter; das Orchester wird das der Royal Italian Opera“ sein. Wag die Gesangskräfte betrifft, so ficht Or. Franke mit den Damen Albani, und Lucca,. sowie den her⸗ vorragendsten Solisten der ersten deutschen Opernbühnen in Unter⸗ handlung, und es werden die Namen derselben nach Abschluß der
im Personenverkehr 61 802 M, im
Kontrakte mitgetheilt werden.