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.
Frörterungen lehnen sich an den am häußf sten wieder lehrenden Fall der Subhastation an. Als subsidiares Landrecht ift da, wo es erforderlich erschien, lediglich das allgemeine Landrecht in Betracht — * worden. Der Verfasser hat die Materialien des Gesetz es owie die einschlagende Literatur eingehend berücksichtigt. Behufs Erleichterung der praktischen Benutzung der Schrift sind die — Gesetzesstellen am Rande neben dem Tert vermerkt orden. = In der Schriftenniederlage der Anstalt. Bethel bei Bielefeld ist erschienen: Veorschläge zur Vereinigung aller deutschen Arbeiterkolonien und zur einheitlichen Organisation der Naturalverpflegungs⸗Stationen im Deu tschen Reiche, herausgegeben im Auftrage des Vorstandes der Arbeiter- folonie Wil helme dorf von Pastor von Bodelschwingh. Es sind in dieser Schrift nicht nur die bisherigen Erfahrungen in Bezug auf die Kolonien, sondern namentlich diejenigen, welche auf dem Ge⸗ biete der Natural oerpflegungs · Stat onen gemacht sind, zusammen⸗ getragen, und so wird dieselbe Allen willkommen sein, welche sich für diese Neuordnungen in der Verforgung unferer armen 8 interessiren. Verschiedene Nachträge enthalten Blicke in die agabundenherbergen, welche aus dem Leben geschöpft sind, ferner die Fundamentalsätze der Berliner Konferenz des Centralvorstandes vom 16. und 17. Februar nebst deren Ergänzungen von Seiten einer Kon- ferenz der Vorsteher der ältesten Verpflegungsstationen im Regierungs⸗ bezirke Minden, welche sich zu einem Verein einheitlicher Arbeit zu⸗ sammengeschlossen haben. Die Schrift ist in 6 Bogen Stärke unter Einsendung von o509 3 in Briefmarken durch die Schriftenniederlage ju „Bethel! bei Bielefeld zu beüiehen. 100 Exemplare kosten 35 M — Dag diesjährige Osterprogramm des GymnasiLums und der Realschule J. Ordnung Realgymnasiums 1884 zu Rostock enthält: 1) .Die Satiren des Q. Horatius Flaccus, in das Deutsche übersetzt von Dr. Jul. Kipper, 1. Hälfte“, und Y Schul⸗ nachrichten, erstattet von dem Direktor Dr. E H. Krause. Den letzteren entnehmen wir folgende Angaben: Das Gymnasium besteht aus 14 Klassen oder 8 Kl. 6 Cöt. Die 2 Unter Sekunden, 3 Tertien, 2 Quarten, 2 Quinten und 2 Sexten sind je 2 63) Parallel · Cötus, Ober: und Unter-⸗Prima, wie Ober und Unter⸗Sekunda dagegen übereinander bestehende Abtheilungen. Der zum Gyinnasium ge— hörenden Elementarklassen sind 4 oder 3 Kl. i Cöt. Der Eintritt in das Gymnasium findet mit vollendetem 9. Lebensfahre statt, die Aufnahme in die Elementarklasse mit dem vollendeten 5. Jahre. — Die Realschule J. Ordn. oder das Realgymnastum hat 7 Klassen oder 6 Kl. und 1 Parallel⸗Cötus. Die Gefammtzahl der am Gymnasium und an der Realschule gegebenen Wochenstunden betrug im Sommersemester 789, im Winterfemester 757. — Beim Beginne des Sommerhalbjahres 1883 wurde das Gymnasium von 424, zu Joh, von 420, die Elementarklassen von 1923, zu Joh von 199, die Realschule J. Ordnung von 173, zu Joh. von 172 Schülern, mithin Eymnasium, Elementorklassen und Realschule in Summa beim Beginne des Sommerhalbjahres von 789, zu Joh von 782 Schülern besucht. Davon waren Auswärtige bei Beginn des Som. mers im Gymnasium 74, zu Joh. 71. in den Elementarklassen 8, zu Joh. 7, in der Realschule 24, zu Joh. 24, in Summa! in allen 3. Anstalten bei Beginn des Sommers 106, zu Joh. 107. Beim Beginne des Winterhalt jahres wurden besucht: das Gymnasium von 424, zu Neujahr von 426, die Elementarklassen von 96, zu Neujahr von 186, die Realschule von 175, zu Neujahr von 173, in Summa die Anstalten bei Beginn des Wintersemesters von 792, zu Neujahr von 785 Schülern. Darunter waren Auswärtige: zu Neujahr im Gymnasium 70, in, den Elementarklassen 7, in der Realschule 25, in Summa 1027. Die Abiturientenprüfung des Gymnasiums bestan⸗ den zu Michaelis 1883 11. zu Ostern 1884 9 Schüler. Die Real⸗ schule verließen mit dem Zeugniß der Reife zu Michaelis 1853 . Ostern 3 Schüler. Außer den Abiturienten verließen die Schule zu Ostern 1883 29, von Ostern bis Michaelis 1883 37, inkl. Abiturien- ten 49 (gegen 62 Michgelis 1882) im Wintersemester 1883 — 84 40; der Gesammtabgang inkl. 12 Abiturienten betrug 56 (gegen 56 Ostern 1883). — Den Unterricht ertheilten, außer dem Direktor und dem Kondirektor, welche dem Gymnasium und ber Realschule zugleich vorstehen, am Gmnasinm 18 ordentliche Lehrer, 2 Hülfslehrer, hy tech⸗ nische und Elementarlehrer; an der Realschule 11 ordentliche Lehrer und 3 technische Lehrer; 1 ordentlicher Lehrer und der Turnlehrer sind beiden Anstalten gemeinsam.
Gewerbe und Handel.
In. der Generalversammlung der Bank für Elsaß⸗ Lothringen (Banque d'Alsace et de Lorraine) wurbe der Rechen⸗ schafts bericht pro 1883 genehmigt. Nach demselben haben die Ge— schäfte des Instituts im verflossenen Jahre einen normalen Verlauf genommen. Der Gesammt⸗Umsatz betrug 1 225 801 765 Fres. Der Bruttogewinn beziffert sich auf 1295605 Fres., die allgemeinen Unkosten Verluste, Reservestellungen ꝛc. absorbtren 815846 Fres., so daß ein Nettogewinn von 479 159 Fres. verbleibt. Hiervon fließen zum Reservefonds 23 957 Fres, während 450 000 Fres. als Dividende von 5 Oo vertheilt und 52691 Fres, auf neue Rechnung vorgetragen wer⸗ den. Der am 15. Juli fällige Coupon wird, nachdem bereits am 15. Januar eine Abschlagsdividende von 5 Fres. bezahlt worden ist, mit 13 Fres. 75 Cts. eingelöst werden. Die Reserven der Bank be⸗ laufen sich jetzt auf 64 935 Fres.
Danzig, 7. April. (W; T. B) Die Einnahmen der k er . betrugen im März d. J.
mithin weniger als im selben Zeitraum des Vor :
5. . 39 g s Zeitraum des Vorjahres ürnberg, 5. April. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held) Der Verkehr am, Hopfenmarkte weist keinerlei Verände⸗ rung auf und bewegt sich in fortwährend gleichförmiger Bahn. In der zweiten Hälfte dieser Woche betrug der Umsatz wiederum gegen 250 Ballen, wobei Preise unverändert waren. Gesucht wurden? vor— nehmlich gutfarbige Mittel⸗ und feine Hopfen, welche je nach Qualität und Sorte 175— 190 . brachten. Die Zufuhren bleiben mäßig, fo daß der Lagerbestand nur geringen Umfang hat. Die Stimmung ist ruhig, sest. Die Notirungen lauten: Württemberger prima 185 — 190 46, do. mittel 170 — 1865 6; Hallertauer prima 185 - 190 4, do. mittel 160. 1180 M; Polen prima 185 M, do. mittel s7ö Xl80 MS; Elsässer prima 180 - 185 S, do. mittel 165 — 175 4 , . 180 - 185 ; Marktwaare 165 — 180 416; Aischgründer
Meiningen, 7. April. (W. B. T.) Die heutige General⸗ persammlung der Deut schen Hypothekendank genehmigte ein⸗ stimmig die Anträge des Verwaltungsraths.
Wien, 5. April. W. T. B.). Die General versammlung der Nor dwest⸗ Dampfschiffahrt / Gefell schaft genehmigte die Anträge des Verwaltungsraths, den . aus dem letzten Feschaͤftejahre zu Abschreibungen, Dotirung des ssekuranzfonds und Amortisation zu verwenden, Die Einnahmen sind gegen das Vor— jahr um 258 900 Fl. höher. In dem Bericht wird die Röcht— erneuerung des Kartells mit der Bampfschiffahrtz-Gefellschaft Kette“ erwähnt, gleichzeitig aber hinzugefügt, daß die freundschaftlichen Be⸗ ziehungen zur Kette“ unverändert geblieben seien.
Der Verwaltungsrath der Graz ⸗Köflacher Eisenbahn⸗ Gesellschaft beschloß, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 143 Fl. vorzuschlagen.
Glasgow, 5. April. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 594 699) Tons, gegen 84 000 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 93 gegen 110 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 6. April. (W. T. B) Von den im Aus—⸗ lande eirkulirenden Gerüchten über den Abschluß einer russi⸗ schen Anleihe ist hierorts in maßgebenden Kreisen nichts bekannt.
Verkehr s⸗Anftalten.
Brem en, 5. April. ö T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Amerika ist gestern in Baltimore eingetroffen.
Bremen, 6. April. (WB. T. B) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Elbe“ ist gestern Mittag 12 Uhr in New⸗Jork eingetroffen.
Damburg, 7. April. (W. T. B) Der , . Hammonia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt. Aktien⸗ gesellschaft ist am 5. d. Nachmittag 4 Uhr, in New · Jork eingetroffen, und der Postdampfer „ Rhätia“ derselben Gesellschaft geftern Abend 10 Uhr in die Elbe eingelaufen.
Triest, J. April. (W. T. B) Der Lloyddampfer »Achillen ist mit der ostindischchinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien gestern Abend hier angekommen.
me n, 7. April. (W. T. B.) Die Schiffahrt ist eröffnet.
New⸗JYJork, 5. April. (W. T. B.) Der Werth der in vergangener Woche eingeführten Produkte betrug 9 394006 Doll., wovon 2 358 000 Doll. auf Manufakturwaaren kommen.
Berlin, 7. April 18384.
Das Polizei -⸗Präsidium bringt nachstehende Verord— nung vom 19. Okftober 1867 in Erinnerung:
S§. 1. Das Tödten und Einfangen der nachbenannten Vogel⸗ arten: Blaukehlchen, Rothkehlchen, Nachtigall, Grasmücke, Roth schwanz, Steinschmätzer, Wiesenschmätzer, Bachstelze, Pieper, Zaun könig. Pirol. Goldhähnchen, Meise, Ammer, Fink, Hänfling, Sperling, Zeisig. Stieglitz, Baumläufer (Kleiber). Wiedehopf, Schwalbe, Tagschlaf. Staar, Dohle, Saatkrähe, Rake (Mandelkrähe), Fliegenschnäpper, Würger, Kukuk, Specht, Wendehals, Bussard (Mäusefalk) und Eule (mit Ausschluß des Uhu) ist in den Polizei⸗ bezirken von Berlin und Charlottenburg untersagt.
§. 2. Ingleichen ist das Ausnehmen der Eier oder der Brut, sowie das Zerstören der Nester der im 5. 1 aufgeführten Vögel verboten. Dasselbe gilt auch von allen Vorbereitungen zum Fangen dieser Vögel, insbesondere von dem Aufstellen von Vogel⸗ netzen, Schlingen, Dohnen, Sprenkeln, Käfigen und Leimruthen.
§3. 3. Zuwiderhandlungen gegen obige Bestimmungen werden mit Geldbuße von 1 bis 10 Thalern oder verhältnißmäßigem Ge— fängniß bestraft.
5§. 4. Vom 1. Januar 1868 an dürfen die im 5§. 1 aufgeführten Vogelarten auf den Wochenmärkten nicht mehr feilgehalten werden. Wer dies Verbot übertritt, hat Geldbuße bis zu 26 Thalern oder verhältnißmäßige Gefängnißstrafe zu gewärtigen.
Die Humboldt⸗Akadem ie veranstaltet auch in diesem Früh— jahrkquartal eine Reihe von Vortragseyklen für Herren und Damen, welche an den Wochenabenden in den Räumen des Friedrich⸗Werderschen Realgymnasiums. Georgenstraße 30/36l, von Mittwoch, den 16. April, ab stattfinden. In dem soehen erschienenen Lehrprogramm, das auch alle näheren Bedingungen enthält, sind folgende populärwissenschaftliche Vorlesungen verzeichnet: Prof. Thurein, Lehre von der Wärme mit Demonstrationen; Dozent E. Döring, chemisch⸗analytisches Praktikum; Oberlehrer Dr. Lange, über Heizung und Beleuchtung mit De—⸗ monstrationen und Experimenten; Lic. Dr. Fr. Kirchner, Geschichte der neueren Philosophie; Oberlehrer Dr. Zelle, Allgemeine Literatur- geschichte; Mr. Ch. Marelle. Histoire de Littsrature frangaise; Sgr. Barbar di S. Giorgio, Litteratura italiana, und Kursus der italig ischen Sprache; Dr. C. von Kalckstein, Deutsche Kulturgeschichte im Mittelalter; Dr. Moritz Meyer, Dozent an der Königlichen Tech— nischen Hochschule, Die. Stein-Hardenbergsche Wirthschafts- und Steuergesetzgebung. — Die Zahl der Cyklen ist mit Rücksicht auf die Jahreszeit beschränkt. Die neuen Lehrprogramme sind im Bureau (Centralbuchhandlung), im Invalidendank und in einer Anzahl Buch handlungen unentgeltlich zu haben.
In der am Sonnabend abgehaltenen Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde theilte der Vorsitzende, Contre-⸗Admiral Freiherr von Schleinitz mit, daß Lieutenant Wißmann glücklich in Ma— lanje angekommen sei. Seine Bemühungen, über Dr. Pogge eiwas zu erfahren, seien bis jetzt ohne Erfolg gewesen, so daß man von Letzterem seit 1882 ohne jede Nachricht sei; ein Umstand, der jedoch vor⸗ läufig zu Besorgnissen noch keinen Anhalt biete. — Hierauf sprach als Gast Hr. Dr. Pechuel Lösche über „Kongoforschung und Kongo frage“. Die auf das in hochherziger Weise ins Leben gerufene und mit großartigen Mitteln unterstützte Unternehmen einer Erforschung des Kongo gesetzten Hoffnungen, führte Redner aus, erfüllten sich in keiner Weise. Wenn man nach den Zeitungen urtheilen wolle, so stehe alles vortrefflich; das schwebe aber alles in der Luft, es sei kein Beweis, nichts Thatsächliches vorgebracht worden. — Den zwei— ten Vortrag hielt Hr. W. Reiß: geologische Betrachtungen Über die vulkanischen Ausbrüche in der Sundastraße.
Cassel, 6. April. W. T. B). Ber hundertjäbrige Geburtstag Spohrs ist heute früh durch Gefaͤnge auf dem Friedhofe und am Abend durch die Festvorstellung der Oper Jessonda , Weise gefeiert worden. Spohrs Denkmal ift festlich geschmückt.
New⸗- Jork, 6. April. (W. . T. B.) Ueber den Schiffbruch des Dampfers . Dgniel Steinmann“ werden folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Das Schiff stieß um 10 Uhr Abends eiwa 3600 Meter von dem Leuchtthurm von Sam bro während eines heftigen Sturmes und bei dichtem Nebel auf den Felsen; es wurde Kontredampf gegeben, das Schiff kam los, stieß aber alsbald nochmals auf. Der Dampfer erlitt einen sehr bedeutenden Bruch im Schiffsboden und sank unter. Ein Boot mit 5 Mann der Besatzung und ? Passagieren landete kurz vor Mitternacht auf Sambro. Bei Anbruch des Tages wurde der Kapitän und 1 Passagier aus den Masten gerettet, wo sie sich die ganze Nacht hindurch festgehalten hatten.
— 6. April. (W. T. B.) Von den bei dem Schiffbruch des „Daniel Steinmann“ untergegangenen Personen ist noch keine einzige an die Küste getrieben worden. Die Bewohner der Insel Sambro behaupten: es sei so helles Wetter gewesen, daß man Den Dampfer, als er Schiffbruch erlitt, hätte sehen können; der Kapitän des Schiffes verbleibt aber dabei, daß es neblig gewesen sei, und daß die Lärm⸗ pfeife zur Warnung des Dampfers nicht getönt habe. Die Ramen der außer dem Kapitän Geretteten sind folgende: Eugen Rickolu von Mutfort, der Italiener Vincenzo Laceo, Stto Krang aus Wittchen⸗ dorf, Frank Disseri, Petro Lingens und Charles Vonlouis, alle Drei aus Antwerpen, und Fritz Vick aus Stralfund.
Am Sonnabend trat im Neuen Friedrich“ Wilhelm⸗ städtischen Theater Hr. Broda zum ersten Male in „Hoff manns Erzählungen‘ in der für ihn von Anfang an bestimmten Rolle des Lindorf“, Coppelius‘ u. s w. auf, an deren Ausführung ihn Krank— heit bis jetzt verhindert hatte. An die schauspielerische wie gesang⸗· liche Leistungsfähigkeit des Darstellers der vier verschiedenen und doch im Grundton verwandten Partien des „Lindorf“, Coppelius, „Da⸗ pertutto? und „Doktor Mirakel“' werden bedeutende Ansprüche ge⸗ stellt, und Hr. Broda bemeisterte die gestellten Aufgaben in jeder Hinsicht vortrefflich. Er brachte den Charakter des dem phantastischen und überschwänglichen Hoff mann ewig widerstrebenden, zerstörenden Elements mit ungezügelter Kraftfülle und doch wieder mit weisem Maßhalten zum ergreifenden Ausdruck. Besonders wirksam . sich die Dar⸗ stellung des dämonischen Geigers, welche der Künstler äußerst gewandt durchführte. In allen seinen Leistungen wurde Hr. Broda durch Frl. Koch auf das Beste unterstützt, welche in der Rolle der schwindsüchtigen, sich zu Tode singenden Antonia, einen überraschend reichen Schatz von stimmlicher Kraft und Ausdrucksfähigkeit des leidenschaftlichen Temperaments zu Tage treten ließ. Ungetheilter Beifall wurde denn auch diesen beiden Künstlern zu Theil. Nicht unerwähnt darf bleiben,
daß Hr. Steiner, der den schwierigen Charakter Hoffmanns zu ver⸗ körpern hat, seine Rolle noch tiefer erfaßt und wirkungsvoller aug. gestattet hat. Die übrigen mitwirkenden Kräfte haben sich in ihren Leistungen inzwischen gleichfalls vervollkommnet, so daß das Ensemble⸗ spiel ein glattes, abgerundetes und der Gesammteindruck ein frischerer und lebensvollerer geworden ist. — Auch die gestrige Sonntags. Aufführung von Hoffmanns Erzähluugen“ erzielte, trotz des pracht⸗ vollen Frühlingswetters, ein volles und überaus beifallsfrohes Hau
Das Belle ⸗Alliance- Theater hat. durch den günstigen
Erfolg der Wiederaufnahme älterer Stücke bewogen, eine andere der vor mehreren Jahren so beifällig auigenommenen Possen auf das Repertoire gesetzt und zwar die Pohlsche Posse: „Unruhige Zeiten oder Lietzes Memoiren. Auch mit dieser hat es dasselbe Glück gehabt wie mit der vorher gegebenen von Berg und Kalisch: „Berlin wie es weint und lacht?. Es zeugt von der Zugkraft und dem unverwüstlichen, echten Humor, welcher diesen Possen inne wohnt, daß man sie nach länger als jehn Jahren mit demselben Vergnügen und gleichem Verständniß sieht und hört wie damals. Einige kleine zeitgemäße Veränderungen des Textes und der Couplets sind den augenblicklichen Verhaͤltnissen fo geschickt angepaßt, daß man eine Novität vor sich zu haben meint. Das ausgezeichnete Spiel der Gäste vom Wallner-Theater trug nicht zum Mindesten dazu bei, dem Stücke eine freundliche Aufnahme beim Publikum zu sichern, und fand das gelungene Ensemble derselben ungetheilten Bä. fall. Die Hauptrolle der Posse lag in den Händen des Hrn. Thomas, und war somit ein Erfolg, von vornherein gesichert. Hr. Thomaß gab den Portier Lietze mit einer so überzeugenden Komik, daß die Lachlust des Publikums unausgesetzt neue Nahrung fand; der beliebte Künstler, dessen Tanz mit der Putzmacherin Natalie Krachstrebe ge⸗ legentlich der Hutcouplets eine fo prächtige Leistung. war, daß eine Wiederholung verlangt wurde, erntete in reichlichstem Maße den verdienten Beifall. Frl. Heßling als Natalie Krachstrebe war eine allerliebste Putzmacherin und spielte die derbkomische Rolle mit glücklichem Humor, während Hr. Blencke aus dem hinterpommerschen Landmann eine prächtige Figur zu machen wußte, und die Unbeholfen— heit und Einfalt des Wilhelm Lauschke vortrefflich wiedergab. Frau Wisotzki als Wittwe Aurelie Freiberger mit ihren beiden Töchtern Cordelie (Frl. Wench) und Antonie (Frl. Strahl) spielten ebenfalls flott, dasselbe gilt von Hrn. Grosser als Partikulier Rentmeier, Hrn. Kriete als dessen Sohn, Assessor Rentmeier, und Hrn. Mietzner als Kammerdiener Hamster. Sämmtliche Herren und Damen trugen nach Kräften zu dem guten Erfolge bei, und das Publikum gab seine Zufriedenheit durch reichlich gespendeten Beifall zu erkennen.
Im Central-Theater fand gestern, nachdem die Posse: „Mein Herzensfritz“ die hundertste Aufführung erlebt hatte, die Auf— führung einer neuen Posse statt. Dieselbe ist betitelt „Los und ledig“, Posse mit Gesang in 3 Akten von Joseph Kohlhöfer, für Berlin bearheitet von H. Wilken, zu welcher G. Steffen die Musik geschrie— ben hat. Das Haus war bis auf den letzten Platz ausverkauft, und sah das zahlreiche Publikum dem neuen Stück mit Spannung ent— gegen. Der Wunsch, wieder einmal nach Herzenslust lachen zu können, sollte denn auch in der ausgedehntesten Weise befrie— digt werden, denn Stoff genug war in der neuen Posse ent⸗ halten. Das wunderliche Ehepaar Knopp verstand es, sich in wenigen Augenblicken die Sympathie der Zuschauer zu erwerben, und erzielte durch, seine drastische Komik wahre Lachfalven. Hr. Wilken als Rentier Felix Knopp, früher Dien stmann, war unerschöpflich an guten und schlechten Witzen, welche jedesmal allgemeine Heiterkeit erregten. Felix Knopp hat sich, trotzdem er selber Ehemann ist, zum Vorsitzenden eines Anti-⸗Heirathsvereins wählen lafsen, und sucht nun auf alle erdenkliche Weise einen Scheidungsprozeß herbeizuführen, was denn zu den seltsamsten Verwicklungen Anlaß giebt; seine Gemahlin Ada (Frl. Bender) weiß jedoch allen Eventualitäten aus dem Wege zu gehen, um eine Scheidung zu vermeiden. Ein diesem ähn— liches Ehepaar ist die Familie Kohlmeyer. Kohlmever ist Vege— tarianer und liegt daher mit seiner Gattin, welche die Fleischkost vorzieht, in beständiger Fehde. Hr. Sondermann und Frl. Randow spielten diese Rollen mit wirkungsvoller Komik, und ernteten eben— falls reichen Beifall. 966 Tielscher als Peter war ein ausgelassener, flotter Thunichtgut. enngleich der zweite und dritte Akt gegen den ersten erheblich abfällt, so unterhält die Posse doch bis zum Ende, n tt sich ihrer Vorgängerin als Zug⸗ und Kassenstück mit Glück anschließen.
Die Sing-Akg demie brachte am Sonnabend, den 5. d. Mts. die Passions musik nach dem Evangelium St. Matthäi von Joh., Seb. Bach zur Aufführung. Dieses erhabene und unver— gängliche Werk wurde zum ersten Male am Charfreitage des Jahres 1729 in der Thomaskirche zu Leipzig zu Gehör gebracht. Hier in Berlin wurde es erst nach hundertjähriger Ruhe am 11. März 1829, und zwar auf Anregung und unter Leitung Felix Mendelssohn ˖ Bartholdy's durch die Sing Akademie aufgeführt und ist von derselben seit diefer Zeit fast alljährlich gesungen worden: am letzten Sonnabend zum 53. Male. Ueber die diesmalige Aufführung kann nur lobend berichtet werden. Die schwierigen polyphonen Chorsätze wurden unter der Leitung des Direktors der Akademie, Professors M. Blum⸗ ner, sicher und rein ausgeführt; die Choräle klangen ausdrucksvoll und fromm. Von den Solisten befriedigte vorzüglich die Vertreterin des Soprans, Frl. Helene Oberbeck. Die übrigen So— listen waren: im Alt Frl. Hermine Spies, im Tenor (Evangelist Hr. Theodor Hauptstein und im Basse die Herren Eugen Hildach (Jesus) und Gustav Rolle für die Parthien des Petrus, Hohenpriesters und Pilatus. Frl. Helene Spies erfreute durch den vollen und weichen Klang ihrer schönen, großen sympathischen Stimme, doch war der Ausdruck in der Empfindung vielfach zu überschwänglich und wurde dadurch der Ton namentlich nach der Höhe hin umschleiert; auch wurden von der Sängerin die Tempi, namentlich in dem Duett mit dem Sopran und auch in der großen Arie „Erbarme Dich“ verschleppt, so daß der Vortrag den Eindruck des Unruhigen machte. Hr. Theodor Hauptstein, welcher den Evangelisten hier in Berlin zum ersten Male sang, hat uns recht erfreut. Seine wohllautende Stimme klang frisch und gesund bis zum letzten Takte der umfangreichen und an die Höhe enorme Ansprüche machenden Partie. Die Aussprache war deutlich, und die Deklamation in den Rezitationen belebt und gut. Die Intonation war rein, abgesehen von einigen Schwan⸗ kungen in den getragenen und besonders schwierigen Stellen, so namentlich in der großen Arie („Ich will bei meinem Jefu wachen 2c.) und dem vorhergehenden Rezitativ. Wir rathen dem Sänger, hierbei nicht das Brustregister zu forciren, sondern mit dem Falsett anzusetzen und, wenn disponirt, dann in den Brustton überzugehen. Hr. Hildach hat mit Sorgfalt und Versländniß ge— fungen, doch ist seine Stimme nicht frei von Kehltönen, wodurch die Wirkung seines Vortrages beeinträchtigt wurde. Hr. Rolle endlich entledigte sich seiner kleineren. aber nichtsdestoweniger schwierigen Parthien mit Geschick. Die Orchesterbegleitung war dem Philhar— monischen Orchester anvertraut, und dasselbe bewährte sich in ganz ausgezeichneter Weise. Das Violinsolo in der großen Altarie wurde durch den Concertmeister Hrn. Kruse glatt und ausdrucksvoll gespielt. An der Orgel saß der Srganist Hr. Herm. Kawerau, welcher seine schwierige Aufgabe fehlerlos ausführte.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholj). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich 2 Börsen⸗Beilagen). (4425)
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗Auzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M S4.
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 7. April
1886 4.
Rreußischen Ktaats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.
X.
3 nserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition 1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen. des Bentschen Reichs-Anzeigers und Königlich
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Jerkünfe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng
X u. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
2
Grosshandel. Tersckiedene Bekanntmachungen. literarische Anzeigen. Theater- Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des
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Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
6
Annoncen Bureaux.
Familien- Nachrichten. beilage.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl. 166941 :
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Erbpächter Hornemann'schen Erbpachtgeböfts Nr. 14 zu Penzin hat das Großherzogliche Amts- gericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf
Montag, den 28. April 1884, Vormittags 11 Uhr,
bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des
Sequesters werden vom 19. April an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Abthei⸗ lung für Zwangsvollstreckungen und Konkurse, nieder⸗ gelegt sein. Bützow, den 3. April 1884. Th. Engel, Gerichtsschreiber des Großherzoglich Mecklenburg Schwerinschen Amtsgerichts.
16691] l Im Wege der Zwangsvollstreckung soll auf Antrag des Konkursverwalters das zur Konkursmasse des Rähmaschinenfabrikanten W. Cramer hier gehörige Fabrikauwesen nebst vollständigem Betriebsmaterial sammt Villa und Park anlagen, Wohnhaus Nr. 681 und 706, bestehend aus den Parzellen Nr. 2911, 29114, 29111, 2908, 29098, 29104, 28793 mit 1,845,095 ha Flächengehalt, wovon der Haus und Grundbesitz auf 99 340 9, die vorhandenen Werkzeugmaschinen, Schleiferei und Poliranstalt, Schmiede, Tischlerei und Lackirerei ꝛc. auf 55 589 M geschätzt sind, Montag, den 5. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 4 des unterzeichneten Gerichts von uns öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Kaufliebhaber sind dazu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Cramer'sche Näbmaschinenfabrik zeitweise bis zu 170 Arbeiter beschäftigt hat, gegen⸗ wärtig noch über 100 Arbeiter beschäftigt und sich in vollem Betrieb befindet. Zugleich werden die Hvpothekengläubiger zur Wahrung ihrer Rechte auf— gefordert. Saalfeld, den 3. April 1884. Herzogl. Amtsgericht, Abtheilung III. Friedr. Trinks.
(16699 Rechte an folgenden Grundstücken der Gemarkung Ernsthausen: J. H. 375 der Stangenrück, Acker, 8 a 19 4m 422 beim Warteküppel, 589 150 aufm Boden, i 98 „A489 die Hainswiesen, Wiese, ö 493 . — = = 194 . J 307 die gleichen Birken, Acker, ö 5
12 24 8 1
287 aufm Roth, ö 530 die Rohräcker, ö „89 auf der Höh, ö 22 hinter der Höh, '. sind bis zum Termin den 28. Mai 1884, Morgens 11 Uhr, dahier anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist die bisherigen Eigenthümer und zwar: zu JI. Ackermann Johannes Trusheim, Johannes Sohn, Cronaus Eidam, ; zu II. die Ehefrau des Taglöhners Christian Hirth, Hermanns Sohn, Anna Gertrude, geb. Banf, zu III. die Ehefrau des Taglöhners Jakob Pro— phet, Elisabeth, geb. Trusheim, zu IV. Ackermann Karl Banf, Ulrichs Sohn, Imhofs Eidam, zu V. Ackermann Ferdinand Schaefer, Johs. S., Tripps Eidam. . ; Alle von Ernsthausen, als Eigenthümer in dem Grundbuch werden eingetragen werden und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das obener⸗ wähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegen⸗ über Denjenigen, deren Rechte in Folge der inner halb der oben gesetzten Frist erfolgten Anmeldung eingetragen sind, verliert. Frankenberg, den 19. März 1884. Königliches Amtsgericht. Calaminus. Wird veröffentlicht:
Weber, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
lisco! Oeffentliche Ladung.
Rachdem der Bauer Johannes Schmidt von Alederzell die Eintragung der in der Gemarkung von Niederzell belegenen Grundstücke:
D. 134j68. S890 a 87 dm Acker in der Mühlheeg,
135168. 31 „ 90 „ Wiese daselbst, unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund buch von Riederzell beantragt hat, fo werden alle diejenigen Personen, welche Rechte an jenem Grund⸗ vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens
bis zum Termine, am 23. Juni d. J.,
; Vormittags 9 Uhr, .
bei der unterzeschneten Behörde anzumelden, bei
3 * 2 2 2 2X 8 * 2
Meidung der im 8. 32 flgde. des Ges. vom 29. Mai 1873 angedrohten Rechtsnachtheile. Steinau, am 1. April 1884. Königliches Amtsgericht. v. Hagen.
16696
Auf Antrag Herzoglicher Kammer, Direktion der Forsten, ist Termin zur Auszahlung eines Ablösunge⸗ kapitals für dem Großkothhofe Nr. ass 70 zu Neustadt zuständig gewesene und abgelöste Berechti⸗ gung auf Bezug einer jährlichen Brennholzrente aus den Herzoglichen Forsten auf
Mittwoch, den 28. Mai 1884,
. Vormittags 9 Uhr, hier anberaumt.
Unbekannte dritte Betbeiligte werden aufgefordert, ihre Ansprüche an das Ablösungskapital spätestens im fraglichen Termin anzumelden, und zwar unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses mit denselben und der Zahlung jenes Kapitals an die Erben des Großköthers Gebhard Heymann zu Neustadt, oder dessen gerichtlicher Deposition.
Harzburg, 28. März 1884.
Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.
UI6697] Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:
I) einer am 25. August 1883 Nachts auf dem Nikolaikirchhof gefundenen einfachen silbernen Cylinderuhr,
von dem Nachtwächter Wegener, Landsberger⸗
straße Nr. 91, eines am 17. Januar 1884 auf der Treppe des Hauses Seydelstraße 16 dem daselbst wohn⸗ haften Herrn Theodor Meyer zugelaufenen Hundes (braune Hündin, Bastard von Mops und Teckel),
von Herrn Theodor Meyer, Sehdelstraße 161II.,
3) eines am 19. November 1883 in der Ehaussee—⸗ straße von dem Steindruckerlehrling Richard Reuter gefundenen Portemonnaies mit 21, 60 6 Inhalt (2 Zehnmarkstücke, 1 Einmarkstück, L Zwanzigpfennigstück, 3 Zehnpfennigstücke und 2 Fünfpfennigstücke),
von Herrn Adolf Reuter Müllerstraße 178, eines im Sommer 1883 auf dem Trottoir in der Frie drichstraße — Ecke Oranienburgerstraße — gefundenen goldenen mit Granaten besetzten Kreuzes, .
von dem Architekten W. Schulz, Berg⸗
straße 27, . eines am 11. Februar 1884 hier im Durchbruch der Königlichen Mühlen gefundenen Portemon⸗ naies mit 55,70 S½ς Inhalt,
von Herrn Julius Seckelson, Kaiserstraße 29, eines am 31. Januar 1884, Abends 6 Uhr, in der Jägerstraße gefundenen Portemonnaies mit 8 MSM 353 Y Inhalt, .
von Fräulein Bertha Steiner, Königgrätzer⸗ straße Nr. 15 bei Frau Heinicke, eines in der Nacht vom 24. zum 25. Februar 1884 zugelaufenen großen Hundes mit Maul⸗ korb und weißer Blechmarke Nr. 497 / 84 (Farbe graubraun, rechtes Vorderbein, Füße, Nase und Schwanzspitze weiß, Ohren abgeschnitten),
von Herrn Rommeiß, Möckernstraße 140 und zweier am 14. März 1884, Nachmittags 5 Uhr, auf dem Straßendamm in der Luisenstraße vor dem Hause Nr. 43 gefundenen Zehnmarkstücke,
von dem Schutzmann Welke (Nr. 1623),
Louisenstraße 22,
beantragt. ;
Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegenstände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Juni 1884, Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58,
I. Treppe, Zimmer 21, anberaumten Termine ihre
Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls
ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch
den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des
Anspruchs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten,
jedes weitere Recht derselben aber ausgeschlossen
werden wird. Berlin, den 26. März 1884 Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 48.
16698 Aufgebot. . ;
Der Abnahmemann Peter Petersen Ravn in Bramhale hat das Aufgebot einer für ihn auf dem Folio des Landbohlsmannes Alexander Schmidt zu Bramdrup im Schuld⸗ und Pfandprotokoll der Haderslebener Harde Tom. . Fol. 667 protokollirten, angeblich verbrannten Obligation vom 7. August 1865 über 1800 ½ zum Zwecke der Löschung be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf
Montag, den 14. Juli 1884, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde und die Löschung des Pro—⸗ tokollats erfolgen wird.
Hadersleben, den 1. April 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
Richter. (16705 Aufgebot.
Der am 14. August 1879 gestorbene Metzger Johann Christian Germann aus Hausen hat nach dem Zeugnisse des Ortsgerichts zu Rödelheim vom 29. September 1883 über dreißig Jahre lang, die
nachverzeichneten, in Rödelheimer Gemarkung ge⸗ legenen Grundstücke in ungestörtem Besitz gehabt: I) Flur ITV. Nr. 367 — hält 1275 9m Acker, die hinterste Bodengewann, 2) Flur V. Nr. 47 — hält 4287 m Acker, im Praunheimer Areal, 3) Flur V. Nr. 242 — hält 562 am Acker, auf der Schanz, ; 4) Flur VI. Nr. 47 — hält 944 9m Acker, im Kalkenthal, 5) Flur VII. Nr. 82 — hält 1075 49m Acker, zieht durch den Praunheimer Weg, 6) Flur VII. Nr. 267 — hält 262 9m Wiese, die Litzelwiese, . 7) Flur V. Nr 19 — hält 775 4m Acker, die Schieferkaut. . Die Grundstücke sind, Nr. 1 bis einschl. 6 auf den Namen des Johann Christian Germann, Nr. 7 — angeblich irrthümlich — auf Jacob Ger⸗ mann in Rödelheim im Grundbuch eingetragen, jedoch sämmtlich ohne Angabe des Erwerbstitels. Da deshalb eine Eigenthumsübertragung der vor— bezeichneten Grundstücke auf Andere im Grundbuche nach bestehenden Vorschriften nicht erfolgen kann, so werden zur Beseitigung dieses Hindernisses auf den Antrag des gerichtlich bestellten Pflegers des Johann Christian Germann'schen Nachlasses Herrn Rechtsanwalts Dr. Sieger dahier Alle, welche Eigen⸗ thumsansprüche oder sonstige Rechte auf die oben aufgeführten Grundstücke erheben zu können glauben, hiermit aufgefordert ihre vermeintlichen Rechte spätestens in dem auf Dienstag, den 8. Juli 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Großer Kornmarkt Nr. 12, Zimmer Nr. 17, anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden, widrigenfalls das volle Eigen thum des Metzgers Johann Christian Germann aus Hausen, jetzt seiner Ecben, an den oben bezeihneten Grundstücken Rödelheimer Gemarkung zum Behufe von Eintragungen in das Grundbuch anerkannt werden soll. Frankfurt a. M., 2. April 1884. Königliches Amtsgericht. IV.
li ne Aufgebot.
Auf den Antrag des Brinksitzers Heinrich Schlüter in Nauen werden Alle, welche auf eine, auf dem Brinksitzerwesen No. ass. 46 daselbst für dessen Bruder Georg annoch eingetragene, aber längst be⸗ richtigte Abfindung von 140 Thlr. Anspruch zu haben glauben, hierdurch aufgefordert, denselben in dem zu dem Ende auf
den 19. Mai d. Is., Morgens 9 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls mit Löschung der qu. Ab⸗ findung verfahren werden soll.
Lutter a. / Bbge., den 2. April 1884.
Verzogl. , Amtsgericht. Bause.
, Aufgebot.
Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, Buchhal ters Paul Woska aus Penzig, werden die Nachlaß⸗ gläubiger des am 31. August 1883 verstorbenen Gastwirths Hermann Fiebig zu Penzig aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine
den 11. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, ihre Anspruͤche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unterzeichneten Gerichte, Post platz 18, Zimmer Nr. 59, anzumelden, widrigen⸗ falls sie gegen die Nachlaßmasse ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als dieselbe mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erb⸗ lassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedi⸗ ung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Görlitz, den 27. März 1886.
Königliches Amtsgericht.
. Aufgebot.
Im hiesigen Hypothekenbuche Bez. VII. Band J. Fol. 12 pag. S0 ist am 13. April 1872 auf den Hof Nr. 12 in Rietze, welcher dem Köthner Friedrich August Brennecke daselbst gehört, eine Hypothek über 600 Thaler Abfindungsgelder zu Gunsten der Geschwister des Eigenthümers, Namens Friedrich Carl, Sophie Caroline, Henriette Wilhelmine und Marie Louise Brennecke auf Grund der Schuld⸗ urkunde vom 6. Januar 1872 eingetragen.
Auf Antrag der Gläubiger, welche den Verlust der über diese Hypothekbestellung errichteten Urkunde bescheinigt haben. werden die etwaigen unbekannten Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, dieselbe späte⸗ stens in dem dazu auf
Sonnabend, den 31. Mai d. J., Morgens 10 Uhr, . angesetzten Termine vorzulegen, widrigenfalls die Urkunde für ungültig (mortifieirt) erklärt und die Hypothek gelöscht werden soll. Meinersen, den 1. April 1884. Königliches Amtsgericht. Halem.
. Aufgebot. Der am 17. März 1814 in Heiligenstedtenerdorf
geborene und zuletzt dort wohnhafte Landmann inrich Schröder, Sohn des Hausmanns Hans
chröder, wird, nachdem er länger als zehn Jahre verschollen ist, auf Antrag des ihm bestellten Vor
Zugleich werden die unbekannten Erben des Ge⸗— nannten, sowie alle Diejenigen, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an das Vermögen des Verschollenen zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte bei Ver⸗ meidung des Ausschlusses spätestens in dem vor⸗— gedachten Aufgebotstermine anzumelden.
Itzehoe, den 31. März 1884.
Königliches Amtsgericht. III.
6e! Bekanntmachung.
Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, Justizraths Fischer zu Landeck, werden die unbekannten Erben der am 29. April 1883 zu Niederthalheim vorstor⸗ benen verwittweten Inwohner Theresia Langer, geb. Schmidt, aufgefordert, spätestens im Aufgebots—⸗ termine den 29. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, ihre Anspruͤche und Rechte auf den etwa 107 4 betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte anzumelden widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf den Nachlaß werden ausgeschlossen und der Nachlaß den sich meldenden und legitmiren⸗ den Erben, in Ermangelung desselben aber dem Fiskus wird verabfolgt werden, der sich später meldende Erbe aber alle Verfügungen des Eibschaftsbesitzers an⸗ zuerkennen schuldig, von demselben weder Rechnungs⸗ legung noch Ersatz der Nutzungen zn erfordern be⸗ rechtigt ist, sich vielmehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen begaügen muß.
Landeck, den 20. März 1884.
Lachmann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. J.
(167031
In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 8. Mai 1883 auf Anstehen der zu Burg, Gemeinde Dillingen, Canton Bern (Schwei)) domizilirten und unter der Vormundschaft ihres Vaters stehenden minderjährigen Kinder von Re⸗ migius Scholer, Eigenthümer und Gastwirth zu Burg, nämlich: Eugenie Scholer und Celestine Scholer, als Gläubiger, gegen den Maurer Ludwig Eng, früher zu Hirsingen, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, als Schuldner, durch den Versteigerungsbeamten, Notar Beck zu Hirsingen vorgenommenen Zwangsversteigerung eines Grund⸗ stückes, gelegen in der Gemeinde Hirsingen, ist der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberel des Kaiser⸗ lichen Amtsgericht dahier offen gelegt und Termin zur Erklärung über denselben auf Dienstag, den 13. Mai 1884, Vormittags 9 Uhr, im Geschäfts⸗ lokale des Amtsgerichts hierselbst bestimmt.
Der genannte Schuldner Eng wird zugleich auf⸗— gefordert, von dem Theilungsplan Einsicht zu nehmen, demnächst in dem Termine behufs Erklärung über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens in diesem Termine bei Vermeidung des Ausschlusses etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben.
Hirsingen, den 24. März 1884.
Kaiserliches Amtsgericht. Gerichtsschreiberei: Becker, Amtsgerichtsschreiber.
(16693 Oeffentliche Bekanntmachung.
Der frühere Unteroffizier beim Posenschen Ulanen— Regiment Nr. 19 Julius Hübner in Züllichau hat 1873 sich nach Berlin begeben und von dort aus Ende des Jahres 1873 die letzte Nachricht von sich gegeben.
Derselbe, sowie seine unbekannten Erben und Erb nehmer werden zu dem auf
den 16. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 10, vor dem Amtsgerichtsrath Schaede anberaumten Termine mit der Auflage vorgeladen, sich vor oder in diesem Ter⸗ mine bei dem unterzeichneten Gerichte persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls der Julius Hübner für todt erklärt und die unbekannten Erben und Erbnehmer mit ihren Ansprüchen an den Nachlaß werden ausgeschlossen werden.
Züllichan den 26. März 1884.
Königliches Amtsgericht. II.
(16711 In Sachen, betr. das Aufgebot des Ackermanns Anton Ronzheimer in Sterzhausen wird für Recht erkannt: die unbekannten Berechtigten werden in Er wägung, daß bei ihrem Nichterscheinen im Ter- mine am 15. Februar er. die Behauptungen des Antragstellers für zugestanden zu erachten sind, mit ihren Ansprüchen auf die in Sterzhäuser Gemarkung auf dem Grundeigenthum des Acker- manns Anten Ronzheimer in Sterzhausen haf— tenden 566 Thlr. 2: Sgr. Kaufgeld ausge ⸗ schlossen und 1 an dieser Post im Grund⸗ buch wird verfügt. 3 V. R. W. (gez) Wodick. Wird hiermit veröffentlicht.
Wetter. 18. Februar 1884. Schumacher, Gerichtsschreiber.