1884 / 121 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 May 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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SEtatistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts ver Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. Mai bis inkl. 17. Mai er. zur Anmeldung gekommen: 259 Gheschließungen, 841 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 598 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

von Chauvin (Gen.-Maj. . D: „Organisatien der elektrischen Telegraphie in Deutschland für die Zwecke des Krieges. Mit einer Uebersichtskarte des in Frankreich im Kriege von 1870/71 ausgeführten Kriegstelegraphen⸗-Netzes. 250 E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof Buchhandlung, Berlin. Der frühere General- Telegraphen⸗-Direkto. des Deutschen Reiches, General von Chauvin, bietet, um dem bedeutenden Antheil, den die Telegraphie an den großen Erfolgen des deutsch= französischen Krieges von 1870571 gehabt hat, gerecht zu werden und in der Geschichte dieses Krieges ihr den gebührenden Platz festzubalten, in dieser Schrift eine Beschreibung der Gesammtthätigkeit der deutschen Telegraphie in diesem Kriege, an welcher es bisher noch fehlte; zugleich aber verwerthet er seine, in drei Feldzügen gesammelten Erfahrungen, um zu prüfen, welche Verbesserungen und Erweiterungen auf dem Gebiete der Telegraphie sich schon in Friedenszeiten als ersprießlich oder noth⸗ wendig für den Kriegsfall ergeben. Diese Erörterung scheint dem Verfasser um so mehr geboten, als die Vereinigung der Telegraphie mit der Post seit einem Jahrzehnt die Bedeutung derselben als Mittel für den Nachrichtenverkehr und für die Staatseinnahmen naturgemäß hat in den Vordergrund treten lassen. .

„Der Dienst der französischen Armee im Fel de.“ Bearbeitet auf Grund des Reglements vom 26 Oktober 1883 und der neuesten Dienstvorschriften, von Hauptmann Exner,. E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof ⸗Buchhandlung, Berlin. Pr. 1.40 M6 Die reglementarische Neugestaltung des gesammten Feld⸗ dienstes in der französischen Armee veranlaßt den Verfasser zu einer spstematischen Darstellung aller Theile desselben auf Grund Der Dlenstvorschriften. Die Organisation der Armee im Felde, die Be⸗ fehlsertheilung, Losung, Lagerung, Verpflegung, ferner Märsche und Sicherheits dienst und die Vorschriften für den Kampf, für den An— gliff und die Vertheidigung fester Plätze sind die wichtigsten Dienst⸗ zweige, in denen unsere früheren Gegner in ihrer heutigen Ausbildung uns vorgeführt werden.

Die im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erschei⸗ nende Internationale wissentcaftliche Bibliothek“ ist durch einen neuen Band (XII) bereichert worden, der Die Illusionen“ behandelt und darüber eine psychologische Untersüuchung von James in London ((Hampstead) bietet. Die Illusionen, jede Art von Irrthum, welche die Form des unmittelbaren, selbstverständlichen oder intuitiven Wissens, gleich viel ob als Sinnetwahrnehmung oder in anderer Form, vortäuscht“, werden in diesem Buche von der psycholozischen Seite aus erörtert; d. h. in ihrer Beziehung zu der richtigen und normalen Wahrnehmung. Nachdem der Verfasser den Begriff der Illusion fixirt und die ver schiedenen Arten der Sinnestäuschungen erörtert hat, untersucht er ein— chend die Illusionen der Wahrnehmung, namentlich mit Rücksicht auf shre Enisteßung. Es folgen dann die Untersuchungen über die Träume, über Illusionen der Seibstbecbachtung, der Einsicht, des Gedächt⸗ nisses, über die persönliche Identität und die Ueberzeugung. Nachdem der gelehrte Verfasser den Leser auf diesem Wege auf dem weiten Gebiete des Irrthums umhergeführt hat, stellt er zweckmäßiger Weise die Resultate seiner Untersuchungen noch einmal ühersichtlich systematisch zufammen und berücksichtigt zum Schluß auch den philosophischen Standpunkt, welcher die Uebereinstimmung der dauernden allgemeinen Intuitionen mit der objektiven Realität niczt voraussetzt, sondern prüfen will; der philosophische Sleptizismus ist aber nicht im Stande. die Ansicht des Verfassers, daß dauernde Intuitionen für wahr ge— halten werden müssen, zu erschüttern. Zur Prüfung dieser Ansicht hat der Verfasser in diesem Buche reiches Material gesammelt, von weschem Jeder, der für diese wichtige psychologische Frage Verständniß besitzt, mit großem Interesse Kenntniß nehmen wird.

Die heute erschienene Nr. 34 der . Illustrirten Zeitung“ trägt zum ersten Mal die Bezeichnung Leipsig und Berlin als Beweis, daß die hier begründete Zweigniederlassung des Weltblatts (Mohrenstraße 63/64) in Thätigkeir getreten ist.

Gewerbe und Handel.

London, 23. Mai. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert.

Parts, 22. Mai. (Fr. Corr.) veröffentlicht gegenwärtig in Folge der Erschließung Chinas für den französischen Exporthandel eine Reihe genauer Auskünfte über die dortigen Bedürfnisse und die Einfuhrartikel, die am leich— testen Abnehmer finden. Die Berichte rühren von dem französischen Konsul in Kanton her, welcher unter Nummer 86 schreibt: ‚Die Einfuhrartikel sind: leichtes Tuch, Flanelle, gewöhnliche gedruckte Stoffe, Baumwoll! und. Wollgewehe, Uhren, Messerschmiede⸗ arbeiten, Glaswaaren, Eisen und Stahl, unverarbeitetes Weiß blech, Blei, gewöhnliche Seife, Waschblau und andere Farben zum Malen auf Glas und Porzellan. Diese Produkte kommen aus Deutschland, England, Amerika und der Schweiz durch die Ver— mittlung von Häͤusern jener änder, die in Ching etablirt sind. Eine französische Konkurrenz giebt es da nicht. Alle Baumwoll- und Wollstoffe, alles Tuch und alle Seide ꝛc. entsprechen nicht im glei⸗ chen Maße dem chinesischen Bedürfnisse. Diese Stoffe müssen eine besondere Länge und Bꝛeite haben, wenn nicht, so sind sie nicht anzu⸗ bringen. Das haben die Engländer und Deutschen längst begriffen, unsere Industriellen aber weigern sich, es ihnen gleich zu thun, indem sie sich anderer Maschinen bedienen und eine eigene Fabrikation einrichten. Noch verdienen die sogenannten Pariser Artikel und die Weine Erwähnung. Mit den ersteren werden ge Geschäfte gemacht, aber die Japaner verfertigen schon ausgezeichnete Rachahmungen, namentlich der Spiel⸗ waaren, und kämpfen mit Vortheil gegen unsere Produkte. Weine werden in großen Quantitäten eingeführt. Deutsche Häuser vertreten größtentheils unsere Champagnerhändler und mehrere Firmen in Bordeaux. Bald wird die Zeit kommen, da für Ackergeraäͤthschaften, Maschinen und Alles, was zum Eisenbahnmaterial gehört, sich ein weites Absatzgebiet öffnet. Man kann nicht dringend genug unsere Industriellen auffordern, schon jetzt Prospekte mit zahlreichen Zeich nungen und der Preisangabe zu senden.“

Paris, 25. Mai. (W. T. B.) Die Kontrahenten für das tunesische Konvertirungsgeschäft sind das Bankhaus Roth— schild, das Comptoir d' Escompte, der Credit industriel und noch einige andere Finanzinstitute. Die 315 000 Obligationen der tanesi—⸗ schen Schuld werden umgetauscht gegen 40ꝭ Titres im Nominal⸗ werthe von 500, welche zu 463 ausgegeben werden.

New York, 23. Mai. (B. T. B.. Baum woll en- Woch en⸗ bericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 6000 B.. Ausfuhr nach Großbritannien 20000 B., Ausfuhr nach dem Kentiaent 500 B., Vorrath 487 000 B.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 24. Mai (W. T. B) Nachstehende Dampfer des Norddeutschen Lloyd sind eingetroffen: „Hannover“ am 12. d. M, in Buenos⸗Ayres, „Baltimore“ am 22. d. M. in Bahia und . Donau“ gestern Nachmittag 2 Uhr in New. Vork.

Hamburg, 23. Mai. . ) Der Postdampfer Moravia“ der Hamburg- Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗YPork kommend, heute Nach⸗ mittag 3 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Berlin. 24. Mai 1884.

SDeute Vormittag 11 Uhr fand im Garten des Schlosses Mon⸗ bijou in feierlicher Weise die Grundsteinlegung ju einer englischen Kirche statt.

Ibre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin fuhren mit den Prin⸗ zessinnen Töchtern und dem Prinzen Heinrich in den Garten ein, woselbst der Hofmarschall Graf von Perponcher die

öchsten m ehrfurchtsvoll empfing. Als Sich das

rlauchte Paar dem Festylatze näherte, wurde Dasselbe von dem Rigbt Reverend Bisbop Titeomb aus London und dem Seelsorger der englischen Gemeinde, Reverend R. B. Earse. von dem Vertreter des englischen Comites, Reverend Teignmouth Shore, den Vertretern des Berliner Comité's und dem Vorstande der englischen Gemeinde, den Hrrn. Green und Gill auf das Ehrerbietigste bewill kommnet.

Vor dem Grundstein, über den sich dereinst der Altar erheben wird, war ein geschmackvoll ausgestattetes Zelt errichtet, in welches Ihre Kaiserlichen und Königlichen Heheiten eintraten. Hier hatte sich bereits eine geladene Gesellschaft versammelt, in welcher man den Botschafter Ibrer Majestät der Königin von Großbritannien und Irland, Lord Ampthill, den Minister des Königlichen Hauses Grafen von Schleinitz mit Gemahlin, den Ober⸗Küchenmeister von Röder, das Personal der englischen Botschaft, den Polizei⸗Präsidenten von Madai ꝛe. bemerkte.

Hinter dem Grundstein nahm die Geistlichkeit, welcher sich der Ober⸗Hofprediger Dr. Kögel anschloß, Aufstellung. daneben als aus— führender Architekt Professor Baurath Raschdorff.

Die Feier wurde mit dem Gesange des Liedes:

„The Church's one foundation Is Jesus Christ, her Lord“

eingeleitet. Darauf hielt der Reverend R. B. Earée eine Ansprache. Als er als englischer Seelsorger vor 3 Jahren nach Berlin ge— kommen, da sei der Raum, welcher der Gemeinde, für ihre gottes dienstlichen Handlungen zur Verfügung gestanden, längst ein zu klei⸗ ner gewesen. Alsbald habe er den Entschluß gefaßt, für die Er⸗ bauung eines eigenen Gotteshauses tbätig zu sein. Manchen Plan habe er vorgelegt, habe manche Unterstützung gefunden, aber aus verschiedenen Gründen habe er von seinem Vorhaben ab⸗ steben müssen. Bange Zweifel seien in ihm entstanden, ob der Bau überhaupt ausgeführt werde. Da fei der silberne Hochzeitstag des Kronprinzlichen Paares gekommen, und die Frau Kronprinzessin habe gern Ihre Zustimmung ertheilt, zum dauernden Gedächtniß an den 25. Januar 1883 Gelder zum Bau einer englischen Kirche in Berlin zu sammeln. Mit freudiger Theilnahme seien in Berlin und Eng⸗— land Gelder zur Verfügung gestellt worden, und jetzt, 16 Monate nach dem silbernen Jubeltage, erlebe die Frau Kronprinzessin die Freude, den Grundstein zur neuen Kirche legen zu können. Der Geistliche rief alsdann den Schutz des allmächtigen Gottes auf diese Stätte herab, dankte Namens der Gemeinde der Frau Kronprinzes= sin für Ihr huldvolles und viel vermögendes Eintrelen und schloß seine Ansprache mit einem längeren Gebete.

Hierauf verlas der Botschafter Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien und Irland, Lord Ampthill, eine Urkunde, welche, von Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin z. unterzeichnet, oommenden Geschlechtern von der Grundsteinlegung der englischen Kirche in Berlin berichten soll.

Die Urkunde lautet:

This First Stone of the Memorial Church of St. George was duly -nd solemnly laid on May 24th 1884 by Her Imperial and Rozal Highness the German Crown Princess, Princess Royal ef Grêat Britain and Irland. This Church of St. George is dedi-

Das „Journal officiel“!

cated for ever, for the benefit of the Members of the Anglican Communion in Berlin to the performance of Divine Service and the administration of the Sacraments and Rites of the Church according to the Use of the Church of England; having been built by contribution from those in Great Britain and ireland as well as from those in Germany, who desire by the erection of this Church to express their loyal and sincere congratulations to Her Imperial and Royal Highness on the occasion of Her Silver Wedding in 1883.

Der Botschafter Lord Ampthill hatte die Ehre, die Urkunde, nachdem dieselbe einer Glaskapsel eingefügt war, der Frau Kron— prinzessin überreichen zu dürfen. .

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit trat alsdann an den Grundstein hinan, legte die Urkunde in den ausgewölbten Stein und nahm aus den Händen des Reverend Teignmonth Shore die Kelle entgegen, um den inzwischen angebrochten Mörtel zu verstreichen. Rachdem der Schlußstein in die gehörige Lage gebracht war, ergriff Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit den Hammer und vollzog die üblichen drei Hammerschläge mit den Worten: To the Glory of God and the good of His Holy Church We place this foundation-stone, in the name of the Father and of the Son, and of the Holy Ghost. Amen.

Vor der Urkunde waren bereits in den Grundstein ge⸗ legt worden: cine Nummer der „Neuen Preußischen Zeitung“ mit dem Datum des heutigen Tages, eine Nummer der „Vossischen Zeitung“ vom heutigen Tage, ein englisches Wochen— blatt, ein Zwanzigmarkstück, ein Markstück deutscher Reichswährung mit der Jahreszehl 1884, eine englische Gold. und eine englische Silbermünze von diesem Jahre.

Nach der Kronprinzessin ergriff Se. Kaiserliche und Königliche ö Kronprinz den Hammer, dann die Prinzessinnen und Prinz Yeinrich.

Der also vollzogenen Grundsteinlegung folgte die Weiherede des Right Reverend Bishop Titeomb.

Hierauf trat Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz vor und verlas nachstehende in englischer Sprache verfaßte Ansprache: „EL gereicht Mir zu besonderer Freude, an Dicjenigen das Wort zu richten, welche sich heute versammelt haben, der Grundsteinlegung der ersten englischen Kirche der Hauptstadt beizuwohnen; denn dieser Akt verwirklicht eine Hoffnung, die nicht die Kronprinzessin allein, sondern auch Ich lange gehegt habe.

Manche Schwierigkeiten traten der Erfüllung urserer Wünsche entgegen, aber Dank den Bemühungen der hiesigen englischen Ge⸗ meinde und auch vieler Freunde und Gönner, sowohl in England . im Deutschen Reiche, konnten dieselben glücklich überwunden werden.

Mit ehrerbietiger Dankbarkeit erfüllt es Mich, daß Se. Majestät der Kaiser die Gnade hatte, die Benutzung dieses Grund und Bodens der Krone zu bewilligen, denn Allerhöchstderselbe ist von den näm— lichen Gesinnungen beseelt, welche einst Seinen Hochseligen Bruder und Vorgänger König Friedrich Wilhelm IV veranlaßten, Räume im Schloß Monbijou der englischen Gemeinde abzutreten, welche bis dahin genöthigt war, ihren Gottesdienst in dem Zimmer eines Hotels abzuhalten.

Eine besondere Bedeutung erblicke Ich darin, daß der Geburtstag der Königin für die Grundsteinlegung der englischen Kirche gewählt worden ist, umsomehr, als der schwere Verlust, von dem die Königin heimgesucht ward, jede andere Feier des Tages in diesenn Jahre ver⸗ bietet. Sicher weilen der Prinz von Wales und die übrigen Mit- glieder der Königlichen Familie nit ihren Gedanken unter uns, denn ihren eifrigen Bestrebungen ist hauptsächlich der große Erfolg jenes Festes in London zuzuschreiben, welches einen so bedeutenden Bei—⸗ trag zu dem Fonts lieferte, aus welchem die Möglichkeit ecwuchs, die trefflichen Pläne des Baumeisters Raschdorff auszuführen.

Die Kronprinzessin und Ich werden dieser Kirche ein um so wär— meres Interesse zuwenden, als Uns wobl bekannt ist, daß die eng= lischen Bewohner Berlins, bei dem Bestreben, sich ein würdiges Gotteshaus zu gründen, zu gleicher Zeit eine dauernde Erinnerung an Unsere silberne Hochzeit zu stiften beabsichtigen.

Lassen Sie Mich mit den besten Wünschen für den Erfolg dieses

dazu beitragen, . die englischen Bewohner Berlins sich in der Fremde wohler fühlen.“ Der Gesang des Chorals: O Lord of hosts. Whose glory fills The bounds ot the eternal hills,

Im Verlag der Kunsthandlung von Amsler und Ruthardt in Berlin ist soeben das von Bernhard Mannfeld nach dem Leben radirte Porträt des. Staattsekretärs des. Reichs Postamts Dr. Stephan erschienen, welches den Künstler von einer völlig neuen Seite zeigt. Während er als Meister landschaftlicher und architektonischer Darstellungen längst bestens bekannt ist, hatte er sich als Porträtist bisher nur in einigen kleinen Blättern, den für die Zeitschrift Nord und Süd“ nach Photographien radirten Bild · nissen Turgenjews, Augiers und A. Dumas versucht. Um so mehr uͤberrascht die sorgfältige und verständnißvolle Beobachtung der Natur und die auf das Herausarbeiten der wesent⸗ lichen und charakteristischen Züge der Erscheinung gerichtete Behand- lung, durch welche das ansehnliche Brustbild bei einer Bildgröße von 33: 27 em sich auszeichnet, Mit treffender Aehnlichkeit verbindet die Arbeit dabei eine meisterliche Kraft und Breite des Vortrags und der malerischen Wirkung. In vollem Licht tritt der scharf geschnittene, energisch blickende Kopf, nach rechtshin gewandt und fast im Profil gesehen, aus dem tief, getönten Fond des Bildes hervor, das seinen vornehmen Eindruck in erster Linie dieser rubigen und wirkungsvollen Geschlossenbeit der Haltung verdankt. Während in der oberen Ecke der Bildfläche als leicht verständliches, wappenartiges Symbol das Zeichen des Weltpostvereins, eine Erdkugel mit der Jahreszahl 1874 und zwei darüber geschlossenen Händen, sich in hellerem Ton von dem dunklen Grunde abhebt, zeigt der uns vorliegende Remark-⸗ druck auf dem unteren Plattenrande neben dem Namenszug des Dar- gestellten als Künstlermarke noch ein zweites, mit sicheren Strichen leicht fkizzirtes Porträt des Staats sekretärs, eine Halbfigur in Jäger tracht mit der von der Rechten gehaltenen Büchse. Bemerkt sei schließlich, daß neben der künstlerischen Leistung auch der vorzügliche Druck der Platte unbedingte Anerkennung verdient und der jetzt von 6 geleiteten Beckerschen Kupferdruckerei das beste Zeugniß ausstellt.

Der Berliner Schulverein für Fortbildung von Nädch en der arbeitenden Klassen hielt gestern Abend unter Vorsitz des Abg. Dr. Hammacher im Saale des Lettehauses seine Jahreßversammlung ab. Die Thätigkeit des Vereins erstreckte sich, dem Bericht zufolge, auch im verflossenen Jahre hauptsächlich nach wei Richtungen hin. Der Verein suchte die bestehenden Fortbildungs⸗ schulen für Mädchen in ihrem immer noch schwierigen Ringen um eine angemessene Existenz materiell zu unterstützen und an einem ein heitlichen Ausbau des gesarmmten Fortbildungswesens für Mädchen sördernd mitzuarbeiten, Nach beiden Richtungen hin hat er im ver⸗ flossenen Jahre befriedigende Resultate erzielt. An Beiträgen der Mitglieder sind dem Schulverein 2227 S0 zugeführt wor⸗ den, an Zinsen gingen 210 6 ein: gußergewöhnlibe Beihülfen aber leisteten der Centralvereig für das Wohl der arbeitenden Klassen durch eine Zuwendung von 6500 M und der wie in früheren Jahren veranstaltete Cyklus von Vorlesungen, welcher diesmal die Summe von 262,8 tm ergah. Eine dieser Vorlesungen beehrten die Kron⸗ prinzlichen Herrschaften mit ihrem Besuche. Auf diese Weise war der Schulverein in den Stand gesetzt, die erste Fortbildungsschule mit 1400. die 2. und 3. mit je 9M und die 4. mit 30 6 zu unter- stützen. Der Verein verfügt zur Zeit über 7500 „S. Vermögen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden mit Akklamation wieder gewählt.

Wie bereits mitgetheilt, findet die Geibelfeier des Vereins Berliner Presse im Concertsaale des Königlichen Opernhauses am morgigen Sonntage, Mitrags 12 Uhr, unter Mitwirkung des von dem Musikdirektor Hrn. Alexis Holländer geleiteten Cäcilien Vereins statt. Den von Hans Hopfen gedichteten Prolog wird nicht die Königliche Hofschauspielerin Frl. Johanna Schwarz, sondern der Königliche Hofschauspieler Kahle vortragen; die Gedenkrede auf Emanuel Geibel hält Professor hr. Wilh. Scherer. Eintrittskarten für den Saal zu 3 6, für die Galerie zu 1 sind bei dem Pelizei= HausJFJaspektor Hrn. Wurm im Königlichen Opernhause zwischen 12 und,] Uhr und an der Tageskasse zu haben. Der Ertrag ist für das Geibel⸗Denkmal in Lübeck bestimmt.

. Deutschen Theater geht am Sonnabend, den 31., das vieraktige Schauspiel „Der Hüttenbesitzer⸗ (6 maitre des forges) von Georges Ohnet zum ersten Mal in Scene. Außerdem bringt das Repertoire dieser Woche Wiederholungen von ‚Die Räuber“, Der letzte Brief. „Don Carlos“ und „Der Probepfeil'. Morgen, Sonntag, wird „Romeo und Julia“ gegeben.

In Krolls Theater setzte Hr. Bötel vom Hamburger

Stadttheater sein Gastspiel, welches er am Mittwoch als Manrico im „Troubadour“ eröffnet hatte, mit dem gestrigen Auftreten als „Lyonel“ in Flotows reizender Oper ‚Martha“ fort, und zwar mit demselben Erfolge, welchen er in seiner ersten Gastrolle erzielt hatte. Vielleicht war der Beifall, den man dem jungen Künstler an dem sestrigen Abend zollte, stürmischer und reicher als am ersten Abend. Ließ der Manrico, welcher an seinen Darsteller sehr hohe Anforderungen stellt, bier und da zu wünschen übrig, so erwarb Hr. Bötel als Lyonel, welcher ihm bequemer zu liegen . den volleu, unbestrittenen Beifall des zahlreich ver— ammesten Publikums, dessen Gunst der Künstler sich rasch erworben hat. Wenngleich bisweilen die Stimme ein wenig scharf klang, so ist dies wohl hauptsaͤchlich der hellen Färbung derselben zuzuschreiben, welche bei einiger Anstrengung dem Organ jenen schein bar foreirten Ausdruck verleiht. Was vor Allem jeden Liebhaber eines ungekünstelten und doch kunstvollen Gesanges zu aufrichtiger Bewunderung hinreißen mußte, war die ungezwungene Natürlichkeit das quellreine Hervorsprudeln. der Töne, durch welche Lyonel die Zu⸗ hörer zu entzücken wußte und zu einer solchen Begeisterung hinriß, daß er die Arie: „Ach wie so fromm“, nach nicht; enden wollendem Jubel noch einmal singen mußte, und nicht viel häite gefehlt, daß eine nochmalige Wiederholung von dem begeisterten Publikum, das sich an diesen mächtigen, reinen Tönen nicht satt hören zu können schien, verlangt worden wäre. Hr. Bötel darf den Lyonel jedenfalls zu seinen Glanzrollen zählen und wird überall un⸗ getheilten Beifalls sicher sein, sobald einige kleine Mängel, welche natürlich bei einer so kurzen künstlerischen Thätigkeit sich bemerkbar machen, verschwunden sein werden. Fr., Baumann war als Lady gleich anmuthig in Spiel und Gesang wie als Dienerin; dasselbe gilt von Frl, Friede als Nancy und Julie. Hr, Miller als Tristan und Hr. Gillmeister, welcher das Trinklied mit großem Beifall sang, boten gleich anerkennenswerthe Leistungen. Hr. Bötel wird am morgigen Sonntage den Manrico im „Troubadour“ wiederholen. Am Montag tritt Fr. Mallinger zum vorletzten Male als „Margarethe“ auf. Die Aufttittstage des Hrn. Bötel in nächster Woche sind: Dienstag (Troubadour), Donnerstag und Sonnabend. Am Sonnabend beschließt der junge Tenorist sein hiesiges Gastspiel, um unmittelbar darauf ein solches in Riga zu beginnen.

Redacteur: Riedel.

Berlin:

Verlag der Crpedition (Scholz... Drucb;. W. Els ner. Fünf Beilagen

Unternehmens schließen und die Hoffnung aussprechen: es möchte

(einschließlich Börsen ·˖ Beilage).

zum Dentschen Reichs

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Erste B

e ilage

Berlin, Sonnabend, den 24. Mai

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1884.

des Beutschen Neichs · Anzeigers und Kõniglich RNrtußischen staats Anzeigers: Bertin 8w. Wilhelm ˖ Straße Nr. 32.

H 6 Insera e für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staatg⸗ Anzeiger und das Central · Dandels-· tegister ni mn mt an: die stönigliche Exvedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

2. Subbastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl. .

3. Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation Zinszahlung n. 8. w. von öffentlichen Fapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken and Grosshandel.

6. Versekiedene Bekanntmachungen.

7. Iiterarische Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen · Expeditionen des ¶Invalidendant!·, Nudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. LS. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

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Annoncen Bureau. m

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien- Nachrichten. beilage. E

Steckbriefe und Unter suchungs Sachen.

(21361 ; 1 Der Gefreite der Landwehr, Buchbinder Carl Heinrich Wellhausen, am 18. Juni 1853 in Gods⸗ horn geboren, zuletzt in Neustadt a. Rbge. wohnhaft, 27) der Wehrmann Dienstknecht Diedrich Heinrich Ludwig Scharnhorst aus Nöpke, am 12. Dezember 1850 daselbst geboren, ĩ ; . 3) der Wehrmann und Schneider Heinrich Fried= rich Ludwig Behrens aus Laderholz, am 26. ugust 1847 das. geboren, ; . 4) der Ersatz⸗Reservist J. Klasse, Fabrikarbeiter .. Georg Christian Murtfeld aus Schloß icklingen, am 9. Februar 1855 daselbst geboren, werden beschuldigt, zu Nr. 1, 2 und 3 als Wehr⸗ mann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, zu Nr. 4 als Ersatzreservist ersker Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Jluswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. —ͤ Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf

den 3. Jull 1884, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hier Schloß zur Hauptverhandlung geladen. t

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr Bezirks kommando zu Hannover ausgestellten Erklärungen verurtheilt

werden. Neustadt a. / Rbge., den 1. Mai 1884. Gröpke, Sekret. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 4.

22233

gelegt wird: art 10. März 1884 in der Stadt Bernstein das Schirmmacher⸗ und Kesselflickergewerbe im Umherziehen betrieben zu haben, ohne dazu im Befitze eines gültigen Gewerbescheins zu sein, Uebertretung gegen die 88§. 18, 26, 28 des Gesetzes vom 3. Jull 1876, werden auf Anordnung des König lichen Amtsgerichts hierselbst auf den 31. Jull 1884, Vormittags 9 Utz, vor das Königliche Schöffengericht in Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent= fchuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. . Berlinchen, den 7. Mai 1884. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

J Nicht FleischergesellE, wie in Nr. Uo d. Bl. irrthümlich gedruckt.

19359 Oeffentliche Ladung. Nachstehend bezeichnete Personen: I) Schlosser Wilhelm Boßmann, am 16. Juni

1856 Hier geboren, ). Arbeiter Heinrich Schröter,

am 21. Januar 1851 in Polnisch Tarne geboren,

3) Arbeiter Wilhelm Weber L., am 13. April

18573 in Groß⸗Ottersleben geboren, 4) Knecht Wil⸗

helm Reckling am 12. September 1849 in Parchen

geboren, 5) Cigarrenmacher Hermann Hoffmann, am 24. Februar 1855 in Zeulenroda geboren, 6) Ge⸗ werbeschüͤler Johannes Trobitius, am 15. Januar

1857 in Hamm geboren, 7) Knecht August Iunden⸗

han, am 27. Februar 1852 in Etgersleben geboren,

s) Ärbeiter Peter Schollmeier, am 5. Januar 18654

in Beberstedt geboren, 9) Zimmermann Friedrich

Ilsebusch, am 10. Januar 1858 in Groß. Otters⸗

Rben geboren, 10) Oekonom Heinrich Nitze, am

18. Januar 1858 in Glindenberg geboren, 11) Schnei⸗

der Hermann Germerot, am 22. Februar 1854

hier geboren, ;

werden beschuldigt, als beurlaubte Refervisten und Wehrleute der

Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein.

. gegen 8. 366 Nr. 3 des Strafgesetz˖ uchs. Dieselhen werden auf Anordnung des Königlichen

Amtsgerichts hierselbst auf den 11. August 1884, Vormittags 10 Uhr,

vor das Königliche Schöffengericht zu Magdeburg,

Thränsberg 44, Zimmer 17, zur Hauptverhandlung

geladen. . Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben

auf Grund der nach 5. 472 der Straßprozeßondnung

von dem Königlichen Bezirkskommando zu Masde⸗ burg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Magdeburg, den 10. April 1884. Sannemann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Vla.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

124593 Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von J. S. Meyer, in Vollmacht von Carl Conrad Friedrich Husmann. als Testaments⸗ vollstrecker von Frau Clifabeth Maria Auguste, geb. Wellhusen, des Johann Friedrich Husmann ittwe, wird ein Aufgebot dahin erlassen: daß Alle, welche an den Nachlaß der .

6. April 1884 hieselbst verstorbenen Frau

sonstige Ansyprũche zu haben vermeinen, oder

lasserin am 31.

vollstrecke: und den demselben als solchem er⸗ theilten Befugnissen, insbesondere der Befugniß

sprüche spätestens in dem auf

anberaumten Aufgebotstermine im unterzeichneten Amtsgerichte, Dammthorstr. 10, Zimmer Nr. 14,

stellung eines hiesigen Zustellungsbevoll mächtig ten bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 17 Mai 1884. Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung III. Zur Beglaubigung: Romberg, Hr., Gerichtssekretär.

19789 Proclama. . Das Sparkassenbuch der Stadtsparkasse zu Oppeln Nr. 2410, ausgefertigt für den Lehrer Forner, ift angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Vörmundes desselben, des Häuslers Franz Posor zu Horrek zum Zwecke der neuen Ausfertigung amorn— sirt werden. . Es wird deshalb der Inhaber des Buches aufge— fordert, spätestens im Aufgebote termine den 18. No⸗ vember 1833, Vorm. 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte seine Rechte an umelden, widrigen falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Oppeln, den 19. April 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.

24594 . Bie Wittwe Heinrich Bernsmann in Wert, Kirch- spiels Heek, hat das Aufgebot ver in der Katastral⸗ gemeinde Kirchspiel Epe belegenen Parzellen: Flur 5 Nr. 222, Acker groß 33 Ar 1 Qu - Meter, lur 5 Nr. 277, Weide groß 15 Ar 91 Qu Meter, Flur 5 Nr. 228, Weide groß 17 Ar 65 Qu⸗Meter, Flur 5 Nr. 29, Hofraum groß 7 Ar 58 Qu. Meter, Flur 5 Nr. 236, Hofraum groß 2 Ar 23 Qu. Meter, Flur 5 Rr. 231, Weide groß 19 Ar 93 Qu. · Meter, Flur 5 Rr. 232, Acker groß J Hektar 24 Ar 4 Qu. Meter und 1 Hektar 27 Ar 6tz: Qu. Meter, Flur 4 Rr. 61, Weide, groß 25 Ar 41 Qu. Meter, Flur 4 Rr. 253. Weide groß, 2. Hektar 6) Ar f Qu. Meter, Flur 4 Nr. 236 Weide groß 4 Hektar g98 Ur 58 Qu Meter, Flur 5 Nr. 22013, Acker groß 23 Ar 32 Qu. Meter, Flur 5 Nr. 220/65. Acker groß 17 Ar 5 Qu. Meter, Flur 5 Nr. 2332 Weide groß 6 Ar 51 Qu. Meter, Flur Nr. 419 / 352, Weide groß 64 Ar 36 Qu- Meter, Flur 5 Nr. 20/557, Acker groß 19 Ar 20 Qu. Meter, Flur 5 Nr. 421/352, Holz groß ] Hektar 14 Ar 7 Qu.Meter und Flur 5 Nr. 418 / 352, Hofrcum (jetzt Flur 5 Nr. 442 / 52 Weide) groß 12 Ar 38 Qu. Meter, als deren Besitzer Kötter Johann Hermann Kötter in der Uppermark, Kirchspizls Epe, im Grundbuche eingetragen steht, zum Zweck ihrer Eintrogung als Eigenthümerin der vorgedachten Parzellen im Grundbuche beantragt. Es werden daher alle Diejenigen, welche auf vor⸗ bezeichnete Parzellen Eigenthumzansprüche geltend machen könnten, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf vorgedachte Grundstücke spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 2, auf den 14. Juli 1884, Morgens 9 Uhr, anberaumten Termine anzumelden, und zwar unter der Verwar⸗ nung, daß im Falle nicht erfolgender Anmeldung der Ausschluß aller Eigenthumsprätendenten und die Eintragung der Wittwe Heinrich Bernsmann in Wext als Eigenthümerin der Grundstücke im Grund⸗ buche erfolgen wird. Ahaus, den 20. Mai 1884 Königliches Amtsgericht.

24448 : Durch Ausschlußurtheil von heute sind auf Antrag der Wiltwe Wirths Franz Schaeffer, Wilhelmine, geb. Rüping. zu Dortmund der eingetragene Gläãu⸗ biger Wilheln! Andreas Schaeffer und dessen un⸗ bekannte Rechtsnachfolger mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuche von Dortmund Bd. VIII Bl. 40 aus der Obligation vom 11/12. Oktober 1815 bezw. 28. August 1820 eingetragene Hypotbekenpost von 560 Thalern in preuß Pistolen 7 Thaler nebst 5 o 0 Zinsen, ausgeschlossen. Dortmund, den 15. Mai 1884. Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs! Verkündet am 30. April 1884. Tschentscher, Gerichte schreiber. In Sachen, betreffend das Generalaufgebot von Hypothekenurkunden und Hypothekenposten, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Gold berg i. Schl. . 9 Amtsrichter Junge

ür

echt: I. Folgende Hypothekenurkunden werden für kraft⸗ los erklärt: 1) die Hypothekenurkunde vom 20. s26. April 1843 über die auf dem Grundstück Nr. 41 Giersdorf Ab⸗ theilung III. Nr. 8 für den Gutsbesitzer Johann Carl Friedrich Daesler zu Scharfenort eingetragene

244046

i naen drs von der genannten Erb⸗ über 369 0 Darlehn, eingetragen für die Häusler 1 , 1884 k am wittwe Menzel, Johanne Rosine, geb. Freudenberg. 24. April 1884 bieselbst publicirten Testaments, in Geiersberg auf dem Grundstüg Nr. 69 Wolfs dorf wie guch der Bestellung des Antragstellers Carl Abtheilung 11I. Nr. 8 auf den Antrag des Zimmer Conrad Friedrich Husmann zum Testaments- manns Christ an Becker in Wolfsdorf;

desselben. Ven Nachlaß vor dem Hypotheken- über 200 Thaler Kaufgeld für Getränke, ein getragen Burea n zu vertreten, widersprechen wollen, hier fuͤr den Destillateur Rudolf Cohn in ; mt au gefort ett werden, soiche Än- und Wider. dem Grundstück Rr. I Ober. Adelsdorf Abt hei · lung III. Nr. 5 auf den Antrag der Wittwe 24440] Yiontag, 7. Juli iss, 10 Uhr V. M., Glauer, Marie, geb. Burghardt, in Goldberg;

27) der Hypothekenbrief vom 26. Februgr 1877

4. Dezember 1870

Haynau auf

I) die Hypothenurkunde von 1/60. April 1869 über 1050 Thaler Kaufgelderrückstand, eingetragen

Grundstück Nr. 198 Goldberg Häuser Abthei⸗ lung III. Nr. 16 auf den Antrag der Wittwe Berger, Friedericke, geb. Lo mann, in Pilgrams⸗ dorf;

95) die Hypothekenurkunde vom 8/23. Februar 1736 über 1775 Thaler 3 Sgr. 43 Pf. Mutter⸗ erbtheil, eingetragen für Christ an Gottlieb, Johann Christoph, Johann Gottfried, Daniel Gottlob, Johann Carl Benjamin, Eoa Juditha, Johanna Regina, Geschwister Schwabe aus Wilhelmsvborf auf dem Grundstück Rr. 12 Wilhelmsdorf Abtheilung III. Nr. 2 . 9 Antrag des Banquiers Benno Wiesner zu Goldberg; . 6) die Hypothekenurkunde vom 1/18. April 1854 über 30 Thaler Darlehn, eingetragen für den Bauer⸗ autsbesitzer Gottlieb Conrad zu Ulber dorf. auf dem Grundstück Nr. 113 Ulbers dorf Abtheilung III. Rr. 11 auf den Antrag des Häuslers Karl August Hoferichter in Ulbersdorf; . 7) die Hypothekenurkunde vom 25. Juli. 1815 über 45 Thaler, eingetragen für das Kirchenärar in Wilhelmsdorf auf dem Grundstück Nr. 11 Groeditz berg Abtheilung III. Nr. ? auf den Antrag des Däuslers Wilhelm Reiche aus Groeritzberg;

8) die Hypothekenurkunde vom 13. Januar 1845 über 106 Thaler Darlehn, eingetragen für den Fleischermeister Wilhelm Reichelt zu Alzenau auf dem Grundstück Nr. 18 Moschendorf Abtheilung III. Nr. 8 auf den ,, Johann Bottlieb Großmann in Moschendorf; . chender ehr rar 1888 9) die Hypothekenurkunde vom jg. Dezember 830 über 30 Taler Darlehn, eingetragen für die Foerster'sche Mündelmasse in Pilgram dorf auf dem Grunvstück Nr. 90 Hock'nau Abtheilung III. Nr. 1 auf den Antrag des Freihäuslers Ernst Dietrich in Hockenau; .

15 die Hprothekenurkunde vom 23. Januar 1810 über 54 Thaler 19 Sgr. 3 Denar Kaution, ein⸗ getragen für Johann Ehrenfried Graetz auf dem Grundstück Rr. 254 Golcberg Häuser Abthei— ung Ii. Nr. 4 auf den Antrag des Gerbers Reinhold Grieger in Goldberg; . ⸗. II. die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläu— biger der Hypothekenpost von 40 Thalern, einge⸗ tragen für die Häusler Johann Gottfried Niemser'sche Vormundschaft zu Georgenthal ex decretę vom 8. Dezember 1759 auf dem Grundstück Nr. 38 Georgenthal Abtheilung III. Nr. 3 heziehungsweise deren' Rechtsnachfolger Antragsteller der Stellen⸗ besitzer August Hoberg in Georgenthal werden mit ihren Ansprüchen an die bezeichnete Hypotheken⸗ post unter Kraftloserklärung der über dieselbe ge⸗ bildeten Hypothekenurkunde ausges chlossen; III. die Kosten des Aufgebotsverfahrens, werden den betreffenden Antragstellern antheilsweise auf ·

erlegt. ; Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs! Verkündet am 21. April 1884. ge. Vetter, als Gerichteschreiber, .

In Sachen, betreffend das Aufgebot der Antheils⸗ pofl des Johann Gottlieb Schwedtfe, über welche in der Kröske'schen Subhastationssache von, Weissig = RE. 18. 23. eine Spezialmasse gebildet ist, k. 7. S2.

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Crossen

durch den Amtsrichter Bathe

für Recht: .

die unbekannten Interessenten der auf dem zwang

weise verkauften, dem Gottlieb Kriske zu Weissig

gehörig gewesenen Grundstücke Weissig Band III. Nr. S; in Abtheilung III. Nr, 1 für

Johann , ö

27. Februar .

aus dem Erbrezesse vom 16 Mir? 1845 eingetra⸗

enen, zur Hebung gelangten 168. 16 Mutte cerbe

ö mit ihren Anfprüchen an die für diese Post

gebildete Spezialmasse ausgeschlossen. .

Die Kosten des Aufgebots verfahrens einschließlich der Gebühren und Auslagen des Kurators fallen der Spenialmasse zur Last. gez. Bathe.

244369

24449 : 3 das heute verkündete Ausschlußurtheil sind . der eingetragene Gläubiger Heinrich Johann Lammerkmann und dessen unbekannte Rechtsnach⸗ solger mit ihren Ansprüchen und Rechten auf

bie im Grundbuche von Lindenhorst Bd. J. Bl. 41 und von Deusen Bd. J. Bl. 16 Äbih III. Nr. 1 für Ersteren eingetragene Post von 50 Reichsthalern, einer unsträflichen

Restpost von 114 Thalern auf den Antrag des

Elifabeth Maria Äuguste, geb: Wellhusen, des Johann Friedrich Husmann Wittwe, Erb⸗ oder

Häuslers Ernst Heinrich Franke in Giersdoꝛf;

b. die eingetragenen Gläubiger Minorennen Carl Overweg und deren unbekannte Rechtsnachfolger mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die im Grundbuche von Lindenhorst Bd. J. Bl. 4! und von Deufen Bd. J. Bl. 16, Abth. III. Nr. 2 für Erstere eingetragene Post von 209 Thlr. Pr. Cour.

3) die Hypothekenurkunde vom 13. Septbr. 1871 ausgeschlossen.

Dortmund, den 12. Mai 1884. Königliches Amtsgericht.

Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Ge⸗

richts vom 13. Mai 1884 sind folgende Hypotheken⸗ anzunmelten und zwar Auswärtige unter Be für den Gottfried Lochmann zu GolLberg auf dem urkunden fär kraftlos erklärt worden;

a. die beiden Instrumente vom 8. Januar 1848 über die im Grundbuch von Laubnitz Blatt 112 Abth. III. Nr. 1 eingetragenen Fypotheken von 11 Thlr. 28 Sgr. 11 Pf. sür die Camenzer Gerichtssportelkasse und von 2 Thlr. 11 Sgr. für die Gutsherrschaft Camenz, ö

das Instrument vom 8. Januar 1818 über

die im Grundbuch von Laubnitz Blatt 112 Abth. II. Rr. J für den Hausbesitzer Exner zu Friedeberg eingetragene Antheile hypothek von 10 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf.,

die beiden Hypothekeninstrumente vom 24. Juni 1836 über die im Grundbuch Blatt 22 Frankenberg großen Antheils in Abth. III. eingetragenen Posten: Nr. 2 von 36 Thalern für die Wittwe Bittner in Rengertdorf und Nr. 3 von 20 Thalern für Joseph Pfeiffer sen. in Frankenberg,.

das Instrument vom 21. Februar 1853 über die im Grundbuch! von Eichau Blatt 31 in Abth. IAf. Nr. 5 für den Revierförster Przihoda in Königshain eingetragene Hypo⸗ thek von 49 Thalern,

8. Juli 1839

. das Instrument vom . November 18a] über die im Grundbuch Blatt 49 Briesnitz in Abth. III. Rr. 10 für den Schmiede be⸗ sitzer Franz Gellrich in Nicklasdorf haftende Hypothek von 100 Thalern,

Las Instrument vom 27. November 1830 uber das für die Geschwister Franziska, Joseph, Thecla und Franz Hoffmann auf Blaft 47 Baumgarten Abth. III. Nr. 4 und 5 eingetragene Muttererbtheil von 15 Thlr. 5 Sgr. 46 Pf.

Frankenstein, den 14. Mai 1884,

Königliches Amtsgericht.

(24442 Im Namen des Königs!

In der Bauerhofsbesitzer Degnerschen Aufgebots⸗

ache

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Regen⸗

walde durch den Amtsrichter Kuhr

für Recht: . ö

1) Bas Hypothekendokument über 1331 Thlr.

22 Sgr. Muttererbe eingetragen aus dem Rezesse

vom 8. März 1865 für die sechs Geschwister Schwan⸗

tes zu Justemin in Abtheilung I. Nr. 2 des dem

Bauerhoftbesitzen Degner zu Justemin gehörigen

Halbbauerhofes wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden

dem Vauerhofebesitzer Karl Degwer auferlegt.

es Königs!

Aufgebot der verlorenen

von Ksp. Schöppingen

y⸗ ne

1244444 Im Namen des Königs?!

In Sachen, bezreffend Aufgebot der verlorenen, über diẽ im Grundbuch von Legden Bd. V. Bl. 38 Abth. III. Nr. 14 eingetragene Post von 100 Thlr. nebst 3isz oo Zinsen, äber die im Grundbuch von Wessum Bd. V. Bl. 106 Abth. III. sub Nr. 2 ein getragene Post von 91 Thlr. 27 Gre, S über die i Grundbuch von Legden Bd. X. Bl. 35 Abth. Ill. sub 1 und 18 eingetragene Post von 50 Thlr. ge= bildeten Hypothekenbriefe, ; ;

hat daß Königliche Amtsgericht zu Ahaus in der Sitzung vom 25. März 1884 für Recht erannt;

„daß die über die vorgedachten Posten gebildeten Dokumente fur kraftlos zu erklären).

Von Rechts Wegen.

24456 Im Namen des söõnigs!

Auf Antrag des Fabrikarbeiters Heinrich Berg= mann zu Sandhagen, vertreten durch den Justizrath Friedlaͤnder zu Bielefeld, erkennt das Königliche Amtsgericht fa m ,n durch Amtsgerichtsrath

illenkamp für Recht: diz ih e vom 15. November 18890 nebst Hypothekenbrief vom 1719. November 1880, aus welcher in dem Grundbuche von Bielefeld Band 52 Blatt 20 Abth. III. Nr. 24 00M 10 nebst Zinsen für die Wittwe des Kreisgerichts boten Volkmann zu Bielefeld eingetragen sind, wird für kraftlos

klãrt. s Bielefeld, den 15. Mai 1884.

Autrüstung eines Bettes, 1 Pferdes, 2 Kühe, 1 Rindes u. s. w.,

Königliches Amtsgericht. Nb.