abschläglich beschieden worden seien, obwohl die Bedingung der Zahlung der vollen Pension erfüllt gewesen sei.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister Bronfart von Schellenderff erwiderte, daß die für die Auf⸗ nahme von Zöglingen in das Kadettencorps geltenden Vor⸗ schriften auch im Etatsjahre 1882/83 strikte befolgt wor⸗ den seien.
Der Bundeskommissar Wirkliche Geheime Kriegsrath Gadow setzte auseinander, daß die Militärverwaltung in Folge des Manquements in den Stellen der Vollpensionäre die Zahl der FPensionaärstellen à 300 4 um 100 zu vermehren im Interesse des Officiercorps genöthigt gewesen sei,
Der Abg. Richter (Hagen) fand durch diese Angaben seine Ausführungen bestätigt. Die Vermehrung der Pensions⸗ stellen à 306 46 durch die Militärverwaltung sei willkürlich und unzulässig. Die Zahl der Kadetten in jeder Pensisns⸗ klasse stehe gesetzlich fes, und jede Abweichung davon sei eine Verletzung der Etgterechte des Hauses. Das Haus könne demnach in diesem Falle die nachträgliche Genehmigung nicht ohne Weiteres aussprechen. .
Der Abg. Frhr. von Minnigerode betonte, daß die Ver⸗ waltung im Interesse der Erhaltung und Förderung eines tüchtigen Offizlercorps für die Armee bei der Aufnahme der Kadetten stets gewisse Rücksichten walten lassen müsse; übrigens sei ja die Ueberschreitung als eine anormale auch von der Verwaltung anerkannt und deshalb die Geneh⸗ migung nachgesucht worden. .
Der Staats-Minifter Bronsart von Schellendorff nahm hierauf Gelegenheit, seine Verwaltung gegen den etwaigen Vorwurf zu verwahren, als ob sie irgendwie tendenziös bei der Aufnahme von Zöglingen in das Kadettencorps ver⸗ fahre. Er empfehle den mit ihren Gesuchen abgewiesenen Eltern, doch erst den Instanzenzug bis zur Spitze der Militär— verwaltung zu verfolgen, ehe sie sich an den Abg. Richter wendeten.‘ Daß nicht Jeder aufgenommen werde, daß hier gewisse Grenzen aufrecht erhalten würden, müsse er für eine Nothwendigkeit im Interesse der Fortexisten; des Offizier— corps der Armee erklären.
Der Abg. Richter (Hagen) bemängelte, daß der Kriegs⸗ Minifter die Zahl der Abgewiesenen nicht angegeben habe. Sehr bedenklich seien die von dem Abg, Frhrn. von Minnigeroꝛe vorgetragenen Anschauungen. Es sei ja leider bekannt, daß die Söhne hochachtbarer Familien nicht aufgenommen wor— den seien, nur weil die Väter dem Stande der Kauf⸗ leute oder der Gewerbetreibenden angehörten. Sei die Zahl der vollen Pensionsstellen zu hoch, so müsse dem Hause behufs Herabsetzung derselben eine Vorlage gemacht werden. Jeder Kadett koste dem Lande etwa 1560 46 jähr— lich; eine eigenmächtige Herabsetzung der Pension von 780 auf 300 S6 und noch dazu bei einer so beträchtlichen Anzahl von Stellen sei demnach doppelt ungerechtfertigt.
Der Abg. Frhr. von Minnigerode ergänzte seine vorher gemachten Ausführungen dahin, daß auch er hoffe, daß in Zukunft die Sache eine definitive Regelung erfahre.
Der Abg. Rich er (Hagen) bemerkte, da die Militärver⸗ waltung selbst gar nicht anerkenne, daß sie hier einen falschen Weg betreten habe, so sei der Reichstag nicht in der Lage, Fber die Angelegenheit für diesmal hinwegzusehen. Uebrigens seien im Ressort der Postverwaltung Etats überschreitungen ganz ähnlichen Charakters vorgekommen. .
Der Bundeskommissar, Direktor im Reichs⸗-Postamt Dr. ie. bezog sich in letzterer Beziehung auf seine in der
ommission gemachten Ausführungen, durch welche die be⸗ treffenden Ueverschreitungen ihre Erklärung gefunden hätten.
Auf Antrag des Abg., Dr. Windthorst wurde schließlich nach längener Debatte der Punkt Ja der Kommissionsanträge zur nochmaligen Prüfung an die Kommission zurückverwiesen.
Bei Schkuß des Blattes trat das Haus in die Fortsetzung der zweiten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Unfallversicherung der Arbeiter, ein.
— Durch Allerhöchste Ordre vom 27. v. M. ist bestimmt worden, daß die Stabs hoboi sten, Stabstrompeter, Stabs⸗ hornisten zu den Feldwebeln (Wachtmeistern) einschließlich der Feldwebel (Wachtmeister) derjenigen Compagnie ꝛc., welcher die Regiments- bezw. bei Len selbständigen Bataillonen die Bataillonsmusik zugetheilt ist, in einem koordinirten Verhält— niß stehen.
— Ueber die Aufbewahrung der Akten, welche Strafsachen betreffen, hat der Justiz-Minister, unter Ab⸗ anderung der allgemeinen Verfügung vom 22. September 1879, unterm 10. d. M. die nachstehenden Bestimmungen ge⸗ troffen: I) Akten in Privatklagesachen und Akten, welche Uebertretungen oder Zuwiderhandlungen gegen das Forst⸗ diebstahls-Gesetz betreffen, sind nach fünf Jahren zu vernichten. 2 Akten, welche Verbrechen oder andere als die unter Nr. 1“ genannten Vergehen betreffen, sind nach zehn Jahren zu vernichten. 3) Ist auf Strafe erkannt, so beginnt die Frist mit deni Tage der vollendeten Strafvoll⸗ streckung; es , aber die Urtheile — nicht die Straf— befehle — und die Verhandlungen über die Vollstreckung der Strafe noch zwanzig Jahre nach Ablauf der Frist aufzube⸗ wahren. Ist nicht auf Strafe erkannt, so beginnt die Frist mit dem Tage der Weglegung der Akten; doch sind Akten, aus denen sich ergiebt, daß der objektive Thatbestand eines Verbrechens vorliegt, der Thäter aber nicht er— mittelt ist, so lange aufzubewahren, als nicht die Strafverfolgung durch Verjährung ausgeschlossen ist. 4 Die Aktenregister über Straͤfsachen sind nach Vernichtung der darin verzeichneten Akten noch zehn Jahre aufzubewahren. 5) Die Richter und Staatsanwälte haben in allen Fällen zu prüfen, ob etwa besondere Gründe eine längere Aufbewahrung der Akten oder einzelner Theile berselben angemessen erscheinen lassen, und geeignetenfalls bei Weglegung der Akten einen entsprechend späteren Zeitpunkt der Vernichtung zu bestimmen.
— Obwohl die Einziehung der nach dem Reichsstempel⸗ gesetz vom 1. Juli 1881 zu erhebenden Stempelabgabe gesetz⸗ lich den Steuerbehörden der einzelnen Bundesstaaten über— tragen ist, so sind trotzdem diese Landesbehörden nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 1. Mai d. J, nicht befugt zur Vertretung des Reiches in Prozessen wegen der Reichs stempelabgabe gegen⸗ uber Dritten. Klagen gegen den Reichsfiskus wegen unrecht—⸗ mäßig erhobener Reichsstempelabgabe sind demnach nicht gegen den die Abgabe einziehenden Provinzial⸗Steuerdirektor, son⸗ dern gegen die zuständige Reichs-Centralbehörde zu erheben.
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver⸗
brauchs steuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1883 bis zum Schlusse des
Monats März 1884 einschließlich der kreditirten Einnahmen (und verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 208 257 6916 8 957 811 S6), Tabacsteuer 7788 059 66 (- JT57 065 66), Rüber zuckersteuer 50 679 855 6 ( 298 600 941 (6), Salʒ⸗ steuer 38 675 058 S (4 228317 66), Branntweinsteuer 45 592 808 S (— 2824272 6, Uebergangsabgaben von Branntwein 117037 7 — 4924 M), Brausteuer 18 590 679 S ( 1001753 6), Uebergangsabgaben von Bier 1 592713 16 (— 164 876 66), Summe 372 493 900 t 27 101 553 4). = Spielkartenstempel 10959 672.6 277746), Wechselstempelstẽeuer 6 796 226 6 (— 109 247 6), Stempel⸗ abgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lotterleloose 13 252 004 S (— 1912712 6), Post⸗ und Telegraph⸗n⸗Verwaltung 158 190 404 6 (* 6736 549 sC), Reiche ⸗Eisenbahn⸗Verwaltung 45ỹ 899 512 6 ( 1239 09246).
Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme, ab⸗ züglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbenannten Einnahmen für das Etatsjahr 1883584: Zölle 190 805 302 M (= 3527 94 M6, Taback⸗ steuer 7 625 360 S (— 3 638 782 (st), Rübenzuckersteuer 37774 455 s6 (— 8 369 687 6), Salzsteuer 37 933 S853 s (= 151 562 S6), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 35 510 972 S (— 2007448 06, Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 17168413416 (— 975683 6; Summe 376 8i3 3565 S (— 9360 728 (6, Spielkartenstempel 101751 S6 — 23748 6).
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver— brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1884 bis zum Schlusse des Mo⸗ nats Mäi 1884 einschließlich der kreditirten Einnahmen (und verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 31 494 591 (6 ( 441 346 S6), Tabacksteuer 185 191 66 ( 364 218 ), Rübenzuckersteuer — 29 307 8864 0 (— 3139 193 06), Salz⸗ steuer 5136 492 6 (479618 6), Branntweinsteuer 57156 385 S6 ( 505299 6), Uebergangsabgaben von Branntwein 19782 C6 (— 3886 4½ ), Brausteuer 3 464 619 S ( 111529 S6), Uebergangsabgaben von Bier 266 907 S (— 26 170 S); Summe 17186083 6 I 598 132 6). = Spielkartenstempel 133 31446 (2072416), Wechselstempelsteuer 1115 405 60 — 10409 66), Stempel⸗ abgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lokterieloose 2 WI 684 SM ( 184 040 M).
Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme, ab— züglich der Bonifikationen und Verwaltungskosten, be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Mai 1884: Zölle 27 072 317 s6 (— Söö 7509 ), Taback⸗ steuer 3451 8632 s6 (— 289 442 S6), Rübenzuckersteuer 28 890 229 S (— 6567 037 ½½), Salzsteuer 6 1564 017 6 (— 190 291 4), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 7 265 755 6 (= 4074038 S6), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 3 171 818½! ( — 117082416); Sumnie 72 895 768 S (— 6715 505 . Spielkartenstempel 182 099 s6 ( 7307 4).
— Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Herzoglich sachsen⸗meiningischer Staats-Minister Freiherr von Giseke und Fürstlich lippischer Geheimer Regierungs-Rath Spring sind von hier wieder abgereist.
1 — Der General-Lieutenant Wiebe, Inspecteur der 1. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, hat einen einmonatlichen Urlaub nach Tyrol, der Schweiz und Süddeutschland angetreten; desgleichen der General-Lieutenant von Winterfeld, Com⸗ mandeur der Garde-Kavallerie-Division, einen mehrwöchigen Urlaub nach Harzburg.
Baden. Karlsruhe, 19. Juni. Die „Karlsr. Ztg.“ meldet: Die Nachrichten über das Befinden ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Schweden und Nor⸗ wegen sind Gott sei Dank fortwährend sehr befriedigend. Auch der neugeborene Prinz befindet sich wohl. — Das heute Vormittag 10 Uhr veröffentlichte Bulletin lautet: „Ihre Kö⸗ nigliche Hoheit die Kronprinzessin hat in der Nacht ruhigen und erduickenden Schlaf gehabt, Temperatur und Puls sind normal, der Zustand ist gut, der kleine Prinz ist wohl. (gez.) Leibarzt Dr. Werner.“ — Se. Königliche Hoheit der Kronprinz traf gestern Abend nach 5 Uhr in Tutlgarn ein, und die Gemüths—⸗ bewegung des Wiedersehens blieb schadlos für die Hohe Wöchnerin. Die so unerwartet frühere und doch nicht ver— frühte Niederkunft der Kronprinzessin Victoria verändert natürlich die Pläne Ihrer Königlichen Hoheiten des Groß⸗ herzogs und der Großherzogin bezüglich einer Reise nach Schweden. Auf Wunsch der Kronprinzlichen Herrschaften werden Ihre Kbniglichen Hoheiten erst nach dem auf Schloß Mainau zu Anfang Juli bevorstehenden Besuch Sr. Ma⸗ jestät des Deutschen Kaisers und Königs von . ußen Sich nach Tullgarn zu Höchstderen Tochter be— geben.
Heidelberg, 20 Juni. (W. T. B) Prinz Albert Victor, Sohn des Prinzen von Wales, ist heute zu mehrmonatlichem Aufenthalt hierselbst eingetroffen.
Sachsen Weimar ⸗Eisenach. Weimar. 20. Juni. (Th. Corr.) Der Großherzog begiebt sich in den nächsten Tagen nach Schloß Dornburg, um dort am 24. Juni seinen Geburtstag in engem Familienkreise zu feiern.
Der Landtag wird, soweit bis jetzt Bestimmungen ge— troffen sind, zu Anfang Oktober wieder zusammentreten,
Der Chef des Staatsbauwesens, Ober-Baudirektor Streichan, ist gestern nach kurzer Krankheit gestorben. Derselbe war ein Schüler Schinkels und Stülers in Berlin und hat sein Amt seit 1848 innegehabt. Zu den größeren Bauwerken, die unter seiner Leitung entstanden sind, gehören namentlich die griechische Grabkapelle für die Großfürstin Maria Paulowng auf dem hiesigen Friedhofe, die Kaserne, die Bank, das neue Archiv in Weimar, die Bibliothek, die unlängst eingeweihten zoologischen und physikalischen Institute in Jena u. s. w.
Schaumburg Lippe. Bückeburg, 16. Juni. (Hann. C) Das Befinden des erkrankten Fürsten Adolf Georg hat sich in den letzten Tagen erfreulich gebessert.
Lippe. Det mold, 19. Juni. (Hann. C.) Ueber das Befinden des Prinzen Hermann liegt heute folgendes Bulletin aus: „Die Schlafmittel haben in der letzten Nacht keine Wirkung gehabt; dadurch sind Se. Durchlaucht der Prinz Hermann heute schwächer uns angegriffener, als gestern.
Eisaß Lothringen. Straßburg, 15. ** (Els.Lothr. Ztg.). Der Bezirks-Präsident hat durch Verfügung vom 77 d. Mig. die s. 3. von ihm auf Geund der bestehenden Vereinsgesetzgebung dem hiesigen Arbeiter- Fort bildungs⸗ verein und dessen Unterstützungskasse sowie dem Handwerkerbildungsverein „Germania“ und der Kranken-Unterstützungskasse „Germania“, sämmt— lich zu Straßburg, ertheilte Genehmigung zurückgezogen. Der durch Erlaß des Statthalters vom 16. Juni aus den Reichslanden ausgewiesene Trödler Dietrich Schmitz aus (Rummeln, Regierungsbezirk Düsseldorf) war erster Vorsitzender des Arbeiter ⸗-Fortbildungs⸗ vereins und der ebenfalls ausgewiesene Malergehülfe August Karl Dieber (aus West-Rhauderfehn, Kreis Leer, Provinz Han— nover) war erster Vorsitzender der beiden Vereine „Germania“. Der Mitgliederbestand des „Arbeiter⸗Fortbildungs vereins“ betrug am 15. April d. J.: 383, der des Handwerker⸗Bildungs⸗ vereins „Germania“ am 1. Juni d. J.: 62. Mit der Fest⸗ stellung der Vermögensverhältnisse der Vereine und der Liqui⸗ dation der Kassen ist der Polizeiinspektor Zinsch beauftragt.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 21. Juni. (W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ erfährt aus Marinekreisen, daß die Vermehrung der Kriegsfahrzeuge auf der Donau zu einer kleinen Donauflottille, wie sie andere Staaten auf ihren Hauptströmen besitzen, in Erwägung gezogen werde.
Azram, 19. Juni. (Wien. Ztg.) Der Landtag wählte den Ausschuß zur Vorberathung des Gesetzes über die Hauskommunionen. Kikotinovic beantragte die Wahl eines Ausschusses zur Förderung der landwirth⸗ schaftlichen Interessen: er wünschte, der Ausschuß solle aus einundzwanzig Mitaliedern bestehen, die allen Parteien zu entnehmen wären. Nach kurzer Debatte wurde dieser Antrag zum Beschluß erhoben. — Einige Abgeordnete der Starcevic⸗ Partei griffen die Landesregierung an, weil sie zur Beschickung der Budapester Landesausstellung Anstalten traf.
Großbritannien und Irland. London, 19. Juni, (Allg. Corr) Zur egyptischen Frage schreibt die Pall Mall Gazette“: „Der Text des Abkommens zwischen England und Frankreich wurde gestern (I7. Juni) an sämmtliche Auswärtige Aemter Europas gesandt, Es lohnt sich der Mühe, den Inhalt desselben zu rekapituliren. Das Abkommen trifft Fürforge für eine Beschränkung der englischen Okkupation, die am 1. Januar 1888 aufhören soll, sowie für die Herstellung einer internationalen vielfachen Kontrole, die unter dem Vor— sitz eines Engländers die permanente kontrolirende Finanz⸗ behörde in Egypten werden soll. Alle egyptischen Budgets sollen ihr zur Begutachtung unterbreitet werden und über alle in dem Budget nicht vorgesehenen Ausgaben ihr, die Aus— übung eines absoluten Vetos zustehen. Nachdem die anderen Mächte ihr Urtheil abgegeben haben, wird das Parlament über das Abkommen richten.
Wie die „Morning-Post“ erfährt, wird, falls die am Montag erwartete ministerielle Erklärung im Wesent⸗ lichen mit dem übereinstimmt, was bis jetzt durch die Zeitun⸗ gen über das englisch-französische Abkommen in Bezug auf Egypten bekannt ist, von Seiten der Opposition sofort die Einbringung eines Tadelsantrages gegen die Regierung an— gemeldet werden. Sehr abfällig über das Abkommen hat sich Jord Randolph Churchill, der Führer der sogenannten „vierten Partei, gestern in einer bei einer konservativen Kundgebung in Aylesbury gehaltenen Rede geäußert.
Die „PBall-Mall-Gazette“ dementirt die Meldung, daß als Ergebniß der Unterhandlungen des Admirals Hewett mit dem König Johann von Abessinien (ine 30 000 Mann starke abessinische Streitmacht im Begriffe stehe, in den Sudan einzurücken. Weder in dem Vertrage selbst, noch in dem Protokoll der Unterhandlungen, die dem Abschluß des⸗ selben vorausgingen, sei der Entsendung einer abessinischen Armee nach dem Sudan Erwähnung gethan. Der König habe nur einge⸗ willigt, den Rückzug der Garnisonen von Kassala und Kalnbat durch sein Land zu erleichtern. Von irgend welchen Operationen jenseits der abessinischen Grenze sei keine Rede gewesen. Der Vertrag, den Admiral Hewett geschlossen, sagt die „Pall Mall Gazette“, stellt die Beziehungen zwischen Abessinien und England auf einen freundschastlichen Fuß und schlichtet alte Grenzstreitigkeiten; aber es war niemals in Aussicht genommen, eine Horde Abessinier mit dem Entsatzʒ der Gärnisonen im Sudan zu betrauen. — Das erwähnte Blatt will auch wissen, daß die Zeitungsmeldungen über den projektirten Bau einer Eisenbahn von Suakim nach Berber ungenau seien. In Anbetracht der vor—⸗ geruͤckten Jahreszeit sei es als thatsächlich unmöglich befunden worden, die Eifenbahn rechtzeitig herzustellen, um dieselbe für eine nach Khartum zu entsendende Expedition dien stbar zu machen.
Der Präsident der Transvaal-Repubhlik, Hr. Krüger, tritt mit General Smit und dem Unterrichts⸗ Minister du Toit heute die Rückfahrt nach Südafrika an. üÜeber den Empfang in Deutschland sprach sich Hr. Krüger mit großer Befriedigung aus. — Im Volks⸗ rath zu Pretoria, wo der Vertrag mit England demnächst zur Verhandlung kommt, dürfte die Frage der wãh⸗ rend der Annexionszeit erwachsenden Schuld zu Erörterungen führen, indem die Bürger der Südafrikanischen Republik mit der bloßen Ermäßigung dieser Schuld kaum zufrieden sein, vielmehr eine vollkommene Befreiung von derselben bean— spruchen werden.
— 26. Juni. (W. T. B). Das Unterhaus nahm heute in dritter Lesung ohne Aostimmung die Bill, betreffend die Konvertirung der Staatsschuld, an.
Den „Daily News“ zufolge soll die Vorlegung der zwischen dem Staaissekretär des Auswärtigen Earl Gran ville und dem französischen Botschafter Waddington gewechselten Depeschen im Parlament am Montag erfolgen.
Frankreich. Paris, 19. Juni. (Fr. Corr.) Eine Depesche aus Saigon, von gestern Abend, meldet in nach⸗ stehender Fassung die thatsächliche Annexien des König⸗ reichs Cämbodja an Cochinchina; „Der Gouverneur von Cochinchina hat die Abtretung der Verwaltung des König⸗ reichs Cambodja an Frankreich durchgesetzt. Von nun ab werden die Zölle, die Finanzen, die Justiz, die öffentlichen Ar⸗ beiten durch französische Beamte geleitet werden. Die Sklaverei ist abgeschafft. Eine provisorische Civilliste von 300 000 Piastern wurde zu Gunsten des Königs Norodom geschaffen. Der König⸗ lichen Familie werden Dotationen zugesichert. Die Konvention
Geheimer Hofrath Dr. Eschenburg.“
wird der Ratificirung des Präsidenten der Republik unterbreitet
werden.“ Das Königreich Cambodja stand seit 1863 unter dem französischen Protektorat. Damals berilte sich der König Norodom, um den Bedrängnissen Siams zu entgehen, an welches er zwei schöne Provinzen, Angkor und Battambang, schon zu Beginn des Jahrhunderts verloren, Frankreich, das sich soeben in Cochinchina festgesetzt, um dessen Protektorat anzu—⸗ rufen. Ein französischer Resident, der unter den Befehlen des Gouverneurs von Cochinchina stand, wurde in Pnum⸗-Penh eingesett. Seit einem Jahre etwa sah man in Saigon eine für die Beziehungen der beiden Länder vortheilhafte Aende— rung voraus. In der That bestimmte eine unter dem 18. September v. J. zwischen dem König Norodom und dem Bevollmächtigten des Gouverneurs Thomson von Cochinchina Klobukowski, abgeschlossenen Konvention, daß der König von Cambodja sich verpflichtete: J) der Verwaltung von Cochin— china die Einhebung der Zölle auf Bpium und Alkohol gegen eine Summe von 175 000 Piastern zu übergeben; 2) monatlich für die Kosten des Protektorats die in früheren Verträgen bestimmte Summe von 5500 Piastern zu zahlen. Der König verpflichtete sich des Weiteren, die Sklaverei abzuschaffen und in der politischen und finanziellen Verwaltung Aenderungen vorzunehmen. Ein gemischter Gerichtshof wurde in Pnum— Penh zur Schlichtung allfälliger Streitfälle zwischen den Eingeborenen und den franzosischen Beamten eingesetzt. Der Besuch des Gouverneur? von Cochinckina u Beginn des laufenden Jahres stimmte König Norodom, der freiwillig sein, Zuneigung für Frankreich zeigte, nunmehr endgültig um. Die Bevölkerung von Cambodja, das einen Flächenraum von etwa 100 000 46km besitzt, betrug nach der offiziellen Zählung im Jahre 1874 995 954 Menschen, dar— unter 106761 Chinesen, 26 000 Cham und Malais, 4451 . und 4628 wilde Bewohner des Laos von Cam— odja.
In Folge von Mittheilungen, die zwischen dem Marine— Minister und dem General Millot ausgetauscht wurden, ist beschlossen worden, daß der letztere erst nach Einschiffung der Landtruppen, die heimbefördert werden sollen, nach Frank— reich zurückkehren wird. Diese Einschiffung wird zwischen dem 5. und 25. Juli stattfinden. Erst um jens Zeit wird General Millot mit dem General Négrier Haiphong verlassen und das Ober-Kommando der Truppen in Tongking dem General Brisre de l'Isle übergeben, der dem Vernehmen nach dem— nächst zum Divisione-General befördert werden soll.
. — . 20. Juni. (W. T. B.) Der Minister für Land⸗
wirthschaft wird in der nächsten Zeit dem Ministerrath einen Gesetzentwurf wegen Erhöhung des Einfuhrzolls für Rind vieh unterbreiten. Von einer Erhöhung des Mehlzolls hat die Regierung Abstand genommen. . Wie verlautet, wird die Regierung die englisch— französische Verständigung bezüglich Egyptens am Montag zur Kenntniß des Senats und der Kammer bringen. — Der ehemalige Botschafter in London, Tissot, ist schwer erkrankt.
Rumänien. Bukarest, 20. Juni. (W. T. B.) Die Session des Parlaments ist heute von dem König mit einer Thronrede geschlossen worden. In letzterer heißt es: Die Revision der Verfassung und das neue Wahlgesetz bilden große Fortschritte für das Land, indem die Unabhängig— keit der Wähler und die Moralität der Abstimmung nunmehr mit mächtigen Garantien umgeben sind. In Bezug auf die Herstellung der Krondomäne sagt die Thronrede: Sie bethätigten von Neuem, daß die erbliche konstitutionelle Monarchie der Eckstein unseres nationalen Gebäudes ist, und Sie haben mir einen neuen Beweis Ihrer Liebe und Ihres Vertrauens geben wollen. Ich empfangé dankbar diesen Beweis Ihrer Ergeben— heit. Sesen Sie versicheit, daß in meinem Palast, welcher der Palast der rumänischen Nation ist, alle Ideen, Gefühle und Bedürfnisse des Landes immer ein mächtiges Echo und unter allen Verhältnissen warme Unterstützung finden werden. In der Thronrede wird saließlich betont, daß die feste und verständige Haltung Rumäniens und seine allmähliche fried— liche Entwicklung überall Vertrauen einflößen. Rumänien nehme heute in Europa eine Stellung ein, die es mit Freude erfüllen könne.
Serbien. Nisch, 19. Juni. (Wien. Ztg.) Die Spezialberathung des Steuergesetzentwurfs schreitet rasch fort. Bisher erledigte die Skupschtina im Sinne der Regierungsvorlage die Grund-, Gebäude- und Kapital⸗ steuer. In zwei Tagen dürfte das ganze Projekt erledigt sein. Die Regierung unterbreitete heute das Budget für 18383 und 1884.
Rußland! und Polen. St. Petersburg, 21. Juni. (W. T. B.) Der König und die Königin von Griechenland und der Großherzog von Hessen nebst Familie verlassen heute St. Petersburg.
Allg.
Amerika. New-York, 18. Juni. Corr.) General Butler hat seine durch die nationale Green back— Konvention erfolgte Aufstellung zum Kandidaten für die Präsidentenwürde angenommen. — Der Methodisten-Bischof Pr. Simpson ist gestorben. — Im Central-Park zu New-York wurde heute eine Reiterstatue Simon
Bolivars enthüllt. .
— 19. Juni. (Allg. Corr) Die demokratische Staatskonvention trat gestern zusammen und wäöhlte Delegirte für die in Chicago demnächst zusammentretende nationale Konvention, deren Majorität für die Nominirung Mr. Clevelands zum Präsidenten ist. Bei der gestrigen Versammlung wurde jedoch der Ntame des Kandidaten für die
Nömination in Chicago nicht genannt.
Afrika. Egypten. Kairo, 19. Juni. (Allg. Corr, Man sagt, daß der Gouverneur von Berber zur Zeit der Einnahme der Stadt 80 900 Pfd. Sterl. Regierungsgelder in seinem Befitz hatte. Gerüchtweise verlautet, daß er weder verwundet noch Gefangener ist. — Die Stadt Ghia an der abysfinischen Grenze ist mit 6 Kanonen, 300 Mann und 700 Kameelen in die Hände der Rebellen gefallen. — Lord Granville verlangt die Anstellung von zwei englischen General⸗ in spektoren,* einen in Sber-Egypten, den anderen in Unter-Egyvpten, besoldet von Egypten, aber im Uebrigen von der englischen Regierung abhängig, der sie direkt Berichte zu erstatten haben würden. Dieses Verlangen verursacht viel Unzufriedenheit und Entrüstung unter allen Klassen der Ein— geborenen, die auf die im Parlament von dem Minister wiederholt abgegebenen Erklärungen hinweisen, daß die innere Verwaltung ausschließlich in den Händen eing borener moha—
Zeitungs stimmen.
Berliner Konfektions⸗ Branche: . . Wiederum sind es amerikanische Einkäufer, die große Bestellungen machter, immer mebr ziebt Berlin als Centralxunkt für die Kon—
heit benutzen, auch träge im ertbeilen. Firma zum Einkauf anwesend, giesiscken Kolonien außer Konfektion, a Texrxicke, Kurzwaaren 2c. beorderte; ein Pariser Hau größere Ordre auf leichte Sommerkonfektion in belle Exrort nach Südamerika bestimmt, dasselbe Ha:
trächtliche Einkäufe in konfektionirte Im und in ion; ein Canada⸗Haus bestellte ebenfalls billige Or
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Diridenden an ist ihnen begreiflicherweise e Männer des reinen wirthschaftlicöhe Maßnahmen mit einer gewissen Geringschätzung in die erden. Aber das bekannte non olet äbrt si wirksame Formel. Es kann deshalb auch tzeitung' und mit ihr die Blätter niedere en letzten T den Prospekt ; errichtenden ᷣ Publikum zu warnen, sich an den beimischen Markt berechne 7. Auch die Idee der Erwerbung von Kolonieen und die Subodentionirung transoceanischer
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jetzt, daß in allen diesen Dingen doch ein ganz gesunde n steckt, den man unbegreiflicherweise nicht Freilich stellen sich die Herren zunächst und glauben, ohne Ziererei ibrerseits Den Freimuth besitzt nun einmal ein Mane seinen Irtthum einzugesteben, und dem Gegner Recht ᷣ Desbalb erleben wir es auch, daß z. B. die . Weser ⸗Zeitung“ auf Grund einer äußerst spiß fiadigen Beweisführung die Subventioni⸗ rung von Dampferlinien, da es sich dabei um Leistung und Gegen leistung handle, ihres Namens und entkleiden sucht, nur um das letzte Wort zu haben; nn mit der Sache ist sie einverstanden. daß das Reich gegenüber den Erwerbungen der Bremischen Firma Lüderitz in f manchesterlichen Standpunk Banner zum Schutze darübe gewiß im Stillen zur großen
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zu verzeichnen haben werden. leuten ein gutes Theil Unternehmungsgeist und Thatkraft. weisen die Verbindungen hiesiger Firmen mit überseeischen und Handeleplätzen, die Niederlassung Bremischer Kaufleute in Ost⸗ indien, Südamerika und anderwärts, ihre Unterstützung industrieller Unternehmungen aller Art, das beweist die Lebhaftigkeit unseres Rhedereigeschäfts, und das beweist — Jast not least — das frische Wagniß des Bremer Handlungshauses F. A. C. Lüd ritz mit der Erwerbung von Angra Pequenna. Namentlich das letzter ist wohl geeignet gewesen, den Namen unserer jen Hansestadt im In und Auslande wieder in Schwung zu bringen, d wir haben alle Ursache, stolz darauf zu sein, daß gerade von Bre⸗ aus die Kolonisationsgedanken unseres großen Reichskanzlers zuerst erwirklichung entgegengeführt werden, wie wir andererseits ibm ar dafür sein mässen, daß er er jungen br mischen delung ohne Wanken und Zögern den mächtigen Schutz t Reiches zugewendet hat. Je mehr wir uns dazu auf— schwingen, die Fesseln abzuschütteln, mit denen uns eine kleine theotetisitende Partei hier so lange zu binden vermochte, um so näber werden wir dem Ziele kommen, Bremen als nationalen Seehandels— platz sich entwickeln zu sehen, zum eigenen VBortbeil Bremens sowobl, wie zu dem des Reiches. Möge uns, wenn man den guten Willen erkennt, dabei auch die Unterftützung des letzteren nicht feblen!
8 E 3 —
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 25. —
Befugnisse von Steuerstellen. —
der Einnahmen des Reichs im Etatsjahr 1883.84; des al.! vom 1. April bis Ende Mai 1884. — Polizeiwesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Kunst, Wifsenschaft und Literatur.
Die Laokoongruppe und der Gigantenfries
Pergamenischen Altars. Ein Vortrag von Adolf Trend 1⸗ burg. Mit zwei Lichtdrucktafeln. Berlin, 1884. R. Gä 8 Verlagsbuchhandlung, Hermann Hepfelder. — Schon seit längerer Zeit ist in der Rotunde des hiesigen Alten Museums neben der jetzt in ihrer einstigen Pracht so ziemlich wiederhergestellten Atbenaaruppe aus dem großen 4 des Pergamenischen Altars ein Abguß des Laokoon zu sehen. bei dessen Vergleichung mit dem von der kriegerischen Göttin bei den Locken erfaßten Giganten, der, von einer Schlange umwunden, unter ihrem tödtlichen Biß eben brechenden Blicks zusammenzusinken scheint, die Aehnlichkeit des Priesters des Poseidon mit jenem, in Haltung und Geberde auf den eisten flüchtigen Blick allerdings frappirt. Alexander Conze und Arien Wagnon sprachen sich denn auch bereits früher für eine Verwandtschaft beider Werke aus, aber erst Reinhold Kekuls ging in seiner Schrift „Zur Deutung und Zeitbestimmung des Laokoon“ so weit, aus dieser Aehnlichkeit auch weitere Schlüsse in Bezug auf die noch immer strittige Entstebungszeit des berübmten Werkes zu ziehen, über welche die Ansichten dermaßen rerschiedenartig lauten, daß man einestheils die Gruppe bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück⸗ datirte, während man anderentbeils sie für eine Schöpfung der römi schen Kaiserzeit bielt und, auf eine Stelle des Plinius fußend, ihren Ursprung unter die Regierung des Titus verlegte. Kekuls hält die Figur des Laokoon geradezu für eine Entlehnung aus dem Pergame— nifchen Friese, und zwar eben nach jener Gigantengestalt. Diese An⸗ nabme sucht Trendelenburg zunächst mit sorgfältiger Beweisführung zu entkräften. Er macht darauf aufmerksam, daß Laokoon nicht, wie der Gigant, kniet, fondern sitzt; daß sein linkes Bein nicht gestreckt, sondern im Knie gebogen ist; die Schlange sich weder um seinen linken Arm ringelt, noch die Schenkel des rechten Beines aneinander schnürt, noch ihn in die rechte Brust, sondern in die linke Hüfte, beißt, und daß endlich auch sein bärtiger Korf — der des Giganten ist jugendlich unbärtig — nicht nach der der Wunde entgegengesetzten,
medanischer Administratoren gelassen werden solle.
Die Berliner Börsenzeitung“ kerichtet über die
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man hierzu noch die stärkere Drehung des TWorar, welcher beim Laokoon für den vor der Mitte der Gruppe Stebenden den linken Serratus in voller Entfaltung bervortreten läßt, während der Gigant ganz en faee dargestellt ist, so werde man Kekule's Argument, daß die Haltung des Laokoon von dem Relief entlebnt sei, ni bt für zutreffend er · achten. Uebrigens zeigen auch andere Kunstæerke, welche Trend fübrt, eine ähnliche Haltung. die Bebeu und . sei, hat si jetzt als Broschüre veröffentichten Vortrags bei einem Medizi gebolt und sagt, auf dessen Gutachten fußend: Lackoons linke Seite trifft, so chit die N rach links ganz naturgemäß. über, an der Kekuls so besonderen 2 kürlichen Muskelkontraktion n Folae eines starke Schmerzes eintritt, wirken die einzelne us keln im Verb die stärkermn rufen stärkere Bewe ĩ Nun sind aber die Nackenm èMuskelpartien sebr riel : also müssen auch ihre W
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werden darf. ich ist es sehr Abschlüsse auf dem Lande vor. Gewerbe und Handel. Petersburg, 21. Juni. (W. T. B. inister macht die am 18. d. M. stattgefunden von 30 Millionen Rubel temporär emittirter
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2) Ungaxn. BVutapest. Direktion der Sönialich Ungari⸗ Arbeiten und Lieferungen für den Bau der der Eisenbahn: Mäunkäcs⸗ Taxwerth: ion 200 000 fl. Nähere Bedingungen für die Expedition des Reichs⸗Anzeigers“, und Arbeiten ir der Bau ⸗⸗ Ab⸗ zu Budapest, Radialstraße 87. 3) Rumänien. 25. Juli (a. S.) Abends. General-Direktion der Taback- und Salz-⸗Regie zu Bukarest, Calea Victoria 106.
Lieferung von Taback aus den Ernten 1851,52 und 1883 zur
Cigarrenfabrikation und zwar von:
3 000 kg Taback
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Berlin, 21. Juni 1884.
Die unter dem Allerböchsten Protektorat Sr. Ma⸗ jestät des Kaisers stehende Kaiser Wilbelm-Stiftung für deutsche Invaliden“ hielt gestern, Freitag, Abend in einem Sitzungszimmer des Reichstagsgebäudes die statutenmäßige Versamm⸗ lunz seines Gesammtvorstandes ab. An den hierauf von dem General von Etzel erstatteten Geschäftsbericht krüpfte der Genannte noch Tol gendes: Die Anforderungen an die Stiftung steigern sich von Jabr zu Jahr. Nach den von Neuem gemachten Erfah—
fondern nach der gleichen Seite hin herübergeworfen ist. Nehme
rungen ist ein Herabgeben dieser Forderungen noch lange nicht