1884 / 198 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Aug 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Großbritannien und Irland. London, 21. August. (Allg. Corr.) Die Königin empfing gestern in Qsbor ne die abessinische Gesandtschaft, welche der Monarchin ein eigenhändiges Schreiben des Königs Johann über⸗ reichte. Zu gleicher Zeit wurden der Königin die Geschenke des Negus übermittelt, unter denen sich ein junger Elephant befindet.

r Der Maorihäuptling Tawhia o verließ gestern Eng—⸗ land und trat mit seinem Gefolge an Bord des Drient⸗ Dampfers „Poton“ die Rückkehr nach Neuseeland an.

Frankreich. Paris, 22. August. (W. T. B. Der chinesische Gesandte Li⸗Fong-⸗Pao hat Paris heute Abend verlassen ss. u.). Wie das Journal Paris“ mittheilt, hat zwischen demselben und der chinesischen Regierung während der ganzen vergangenen Nacht ein lebhafter Depeschenwechsel stattgefunden; ebenso auch zwischen dem Minister-Präsidenten Ferry und dem Gesandten Patenötre. Von Foutschou ist bis jetzt keine Nachricht hier eingegangen. Das Jour⸗ nal „Paris“ zweifelt nicht daran, daß Foutschou und Keelung heute Vormittag besetzt worden seien, da der Admiral Courbet bereits gestern Mor⸗ gen Herr der nach Foutschou führenden Zugänge ge— wesen sei. Daß dem General Millot und dem Admiral Courbet demnächst große Verstärkungen zugesandt werden würden, erklärt dasselbe Journal für unbegründet; es handele sich nicht darum, den Krieg in das Innere von China zu tragen, sondern lediglich darum, Foutschou und Keelung zu besetzen und dann das Weitere abzu⸗ warten. Der „Temps“ glaubt zu wissen, daß die dem Befehlshaber der französischen Seestreitkrafte ertheilten Befehle solcher Art seien, daß die etwa im Auslande gehegten Besorgnisse sich beruhigen könnten; von einer Zerstörung oder Blokirung von offenen Häfen sei keine Rede; das von dem Admiral Courbet augenblicklich ins Auge gefaßte Ziel sei das Arsenal von Foutschou, nicht die Stadt selbst. Falls es nothwendig werden sollte, einen in kommerzieller Beziehung wichtigen Platz als Unter— pfand zu besetzen, so würden solche Punkte gewählt werden, deren Besetzung den internationalen Handels⸗ beziehungen die möglichst geringsten Hemmnisse bereite. Wenn eine Meldung über die Besetzung von Foutschou noch nicht eingegangen sei, und wenn sich eine solche verzögere, so erkläre sich das durch den Umstand, daß der Admiral Courbet den Konsuln der fremden Mächte den Be⸗ ginn der militärischen Operalionen vorher habe anzeigen müssen. Der „Temps“ macht schließlich noch besonders darauf aufmerksam, daß China und Frankreich sich nicht formell den Krieg erklärt hätten, und glaubt versichern zu können, daß nach der Ansicht der französischen Regierung die Folgen, die sich aus dieser Lage ergäben, nicht über die Grenzen der Gewalten hinausgingen, die der Regierung durch das Votum der Kammer gewährt worden seien.

In Marseille sind am A. August 12 Personen an der Cholera gestorben.

letzten 24

22. August. (W. T. B.) In den

Stunden sind in Marseille 13, in Toulon 3, in den Departements Hérault 4, Aude 5, Gard 2 und Ost—⸗

Pyrenäen 21 Personen an der Cholera gestorben.

23. August, Vormittags. (W. T. B.) Die Nachricht von der erfolgten Abreise des chinesischen Gesandten bestätigt sich nicht: der Gesandte hat seine Reisedispositionen im letzten Augenblick wieder geändert und befindet sich noch hier. Der „Matin frangais“ will sogar wissen: der Gesandte habe eine Depesche des Tsungli⸗Hamen erhalten, die ihn formell anweise, Frankreich nicht zu verlassen. Aus Foutschou liegen auch heute noch keine Nachrichten vor.

Italien. Rom, 22. August. (W. T. B.) Gestern sind in der Provinz Bergamo 14 Erkrankungs⸗ und 3 Todesfälle, in Cam pobasso 3 Erkrankungs- und 5 Todes⸗ fälle, in Como 1 Erkrankungsfall, in Cuneo 12 Erkran— kungs⸗ und 6 Todesfälle, in Genua 1 Todesfall, in Lodi 1 Erkrankungsfall, in Parma 1 Todesfall, in Turin 1 Erkrankungs⸗ und 3 Todesfälle, in Massa e Carrara

9 Erkrankungs⸗ und 4 Todessälle an Cholera vorgekommen

Rußland und Polen. St. Petersburg, 23. August. (W. T. B.) Die Reichseinnahmen betrugen bis zum 1. Juli 1884 252 016 705 Rbl., gegen 237 748 400 Rbl. in dem nämlichen Zeitraum des vorigen Jahres, die Reichs⸗ ausgaben 265 984 865 Rbl. gegen 263 495 103 Rbl. in demselben Zeitraum des Jahres 1863.

Amerika. New⸗York, 20. August. (Allg. Corr.) Heute Abend ist ein Brief von Mr. Hendricks veroffentlicht worden, worin derselbe seine Aufstellung zum Kandidaten der demokratischen Partei für die Vize⸗Präsidentschaft der Vereinigten Staaten annimmt.

Asien. China. (W. T. B.) Eine Reutersche De— pesche aus Foutschou, vom heutigen Tage, meldet: Der Admiral Couxrbet habe seine Absicht angezeigt, das Bom— bardement auf das Arsenal von Foutfchou heute zu eröffnen. Ein Telegramm der „Tim es“ aus Foutschou, von heute Nachmittag 2 Uhr, sagt: die Feindseligkeilen hätten begonnen. Aus Peking von gestern wird gemeldet: die Gouverneure der Provinzen Kwangsi und Junnan hätten Befehl erhalten, mit ihren Truppen nach Tongking zu marschiren.

Afrika. Egypten. Kairo, 20. August. (Allg. Corr.) Die vor einiger Zeit gehegten Befürchtungen, daß der niedrige Wasserstand des Nil die Operationen der bri— tischen Expedition nach Khartum in ernster Weise beeinträchtigen dürfte, haben sich verwirklicht. Ein amt— liches Telegramm aus Assuan meldet, daß in Folge des jüngsten Steigens des weißen Nils der Fluß täglich mehrere Zoll falle. Die Passage der Katarakte ist zur Zeit ganz unmöglich, und keiner der Dampfer hat auch nur den ersten Katarakt bis jetzt passirt. In militärischen Kreisen in Kairo glaubt man, es werde schließlich nothwendig werden, die Operationsbasis von Wady⸗Halfg nach Suakim zu verlegen, wenn der Nil nicht bald schnell zu steigen beginnen sollte. In⸗ zwischen ist der endgültige Befehl zum Ausbruch der Expedition vom Kriegsamt in London noch nicht eingegangen, obwohl die brittischen Truppen so schnell als möglich vorgeschoben werden. Sollte die Operationsbasis nach dem Rothen Meere verlegt werden, dann werden wahrscheinlich die jetzt in Ober-Egypten stehenden Truppen von Keneh am Nil nach Kosseir an der Kuüste des Rothen Meeres marschiren und dort nach Suakim eingeschifft werden.

Major Kitchener telegraphirt unterm heutigen Datum

Abtheilung des befreundeten Stammes Sheikiyeh bei Meraweh angegriffen und besiegt habe. Die Leichen der Gefallenen, mit auf den Rücken gebundenen Händen, schwammen bei Debbeh vorüber. Der Emir El Hoda befindet sich auf dem Marsche nach Ambukol, um sich mit einem anderen Re⸗ bellencorps zu vereinigen, das in Abu Taka, drei Tagemärsche von Debbeh auf der Straße nach Kordofan, stehen soll. Major Kitchener sagt, daß er Briefe des Mahdi an den Mudir von Dongala und an Osman Digma gesehen habe, . General Gordons zweiten Brief, dessen Unterschrift er verifizirte.

War, galfa, 26. August. (A. C.) Ein Detachement des 35. Royal Sussex⸗Regiments ist hier angekommen. Lieutenant Inglefield wurde zum Stabsoffizier des Eisenbahn⸗ Transportdienstes hierselbst ernannt.

Seitungsstimmen.

Der Westfälische Merkur“ schreibt.

»Die Frage der Erhöhung der Getreidezölle scheint als Wahl— parole mehr und mehr in den Vordergrund zu treten. Die offizissen, sowie die meisten katholischen und konservativen Blatter scheinen dem Projekt geneigt zu sein; die liberale Presse bekämpft es in der leiden⸗ schaftlichsten Weise. Wir haben uns bereits in Nr. 220 des . West fälischen Merkur“ unumwunden für die Erhöhung dieser Zölle aut ˖ gesprochen, da wir von der Ueberzeugung ausgehen, daß eine Ver⸗ theuerung des Brotes, welche wir vermeiden wollen, durch eine Zollerhöhung nicht erreicht wird Amerika, Australien und Rußland müssen ihren Ueberfluß an Getreide an uns verkaufen, besonders für Roggen haben sie keinen anderen Abnehmer. Sie werden daher die Zollerhöhung einfach auf sich nehmen. Hieraus folgt, daß selbst ein erhöhter Getreidezoll kein Schutzzoll, sondern lediglich ein Finanzoll ist. Diejenigen landwirthschaftlichen Vereine, welche aa den Kanzler um Erhöhung der Getreidezölle petitionirten, weil sie glaubten, daß dadurch die inländische Getreideproduktion geschützt und gekräftigt, daß unserer Landwirtbschaft auf diese Weise gruͤndlich aufge hol fen werde, sind in einem starken Irrthume. Unsere Landwirthschaft würde von einer Verdreifachung des Getreidezolles keine Kräftigung ver— spüren, wenn ihr ein Getreidezoll wirklich derart helfen soll, daß die inländischen Produlte eine angemessene HYreitsteigerung erführen, müßte er viel, viel höher sein. Einen Getreidezoll von einer, Höhe, daß er in der That den Charakter eines Schutzzolles für die Landwirthschaft trägt, wollen wir aber auch nicht, denn dann hätten die „Freisinnigen endlich Recht, wenn sie uns vorwürfen, daß wir dem armen Manne das Brot vertheuern wollten. In diesem Dilemma bleibt uns nichts Anderes übrig, als für eine maͤßige Er⸗ höhung des Getreidezolles entweder für eine Verdoppelung oder Verdreifachung einzutreten. Nun wollen wir aber auch nicht ohne Noth neue Reichseinnahmen bewilligen, und da ferner wie wir eben darlegten der Landwirthschaft durch eine mäßige Zollerhöhung nicht geholfen wird, wollen wir ihr auf diesem Wege eine in direkte Hülfe angedeihen lassen. Wir werden daher überhaupt keine Zollerhöhung bewilligen, ohne eine Art mm rere, Es soll Sorge ge⸗ tragen werden, daß der Ertrag der Landwirt schaft (etwa durch Er⸗ mäßigung der Grund⸗ und Gebäudesteuer), sowie den ärmeren Klassen der Bevölkerung zu Gute komme. Eine nähere Präzision dieser Tendenz muß selbstredend die Aufgabe des Bundesraths und Reicht⸗ tags sein. Wir begnügen uns mit dieser Andeutung, und fügen hinzu, daß nach unseren Informationen das Projekt der Erhöhung n n,, nur auf diesem Wege Aussicht hat, perfekt zu werden.“

In einer Schlußbetrachtung des bereits früher von uns angeführten Artikels über „Kornzölle und Kornpreise“ sagt die Wiesbadener Zeätung“: . Nehen Mißernten, wucherischen Spekulationen und den willkürlich hohen Gewinnen des Zwischenhandels bildet die steuerliche Ueber⸗ bürdung des Grundbesitzes die Hauptursache der Vertheuerung des Getreides und des Brodes. Die Prägravirung des unbeweglichen Vermögens im Vergleich zum beweglichen ist bei uns eine so eklatante, daß man die Geduld bewundern muß, mit welcher die deutsche Landwirthschaft den bisher auf ihr ruhenden harten Druck ertragen hat. Der Landwirth hat das Einkommen, welches er aus der Getreideproduktion bezieht, in derselben Weise zu versteuern, wie der Rentier, dessen erwerbende Thätigkeit nur im Couponschneiden besteht. Die Klassen⸗ und Einkommensteuer trifft jenen so gut wie diesen. Dann aber wird sein Einkommen zum zweiten Mal duich die Grundsteuer getroffen, die sich auf 5 oso bei einem schuldenfreien Gute, auf 10 0s bei einem zur Hälfte verschul⸗ deten Gute beläuft. Es tritt die Gebäͤudesteuer hinzu. welche 2 = 50 von dem Ertrag des Getreidebaues vorweg nimmt. Dies macht, wenn die Einkommensteuer mit 3 0 gerechnet wird, eine Belastung von mindestens 10 09 bei schuldenfreiem Grundbesitz, von 20 oo bei verschuldetem, während das bewegliche Einkommen immer nur die 3 oo Einkommensteuer zu tragen hat. Aber nicht genug hiermit. Es treten nun noch die Zuschläge zu den Gemeinde, Kreis⸗ und Provinzialsteuern hinzu, und hierbei wird wiederum das Einkommen des Landwirths nicht nur nach Maßgabe seiner Einkommensteuer, sondern aufs Neue zum zweiten und dritten Male nach Maßgabe seiner Grund und Gemeindesteuer getroffen. Wenn man gewöhnlich von einer Doppelbesteuerung des Grundbesitzes spricht, so ist das eine sehr schüchterne Bezeichnung. Man könnie mit größerem Rechte von einer dreifachen, vierfachen, ja zehnfachen Besteuerung reden.

Um seine fast unerschwinglich erscheinenden Steuern bezahlen zu können, muß der Landwirth bestrebt sein, sie auf das Getreide aufzu⸗ schlagen, das er verkauft, und letzteres wird dadurch in erheblichster Weise, etwa für ein bis anderthalb Mark pro Scheffel vertheuert.

Nicht von den geringen Zöllen an der Grenze, die der ausläͤndische Getreideproduzent oder der Zwischenhändler zu tragen hat, sondern von den exorbitanten Steuern des deutschen Landwirths sind die hohen Kornpreise herzuleiten. :

Wem es wirklich Ernst ist mit dem Verlangen, dem armen Mann billigeres Brod zu verschaffen, der muß auf eine Entlastung des Grundbesitzes vom Steuerdrucke hinwirken, der muß bestrebt sein, den inländischen Getreidebau so steuerfrei als möglich zu machen, da— mit der Konsument so wohlfeil wie möglich versorgt werden kann.

Aber freilich, wem ist es Ernst mit jenem Rufe nach billigem Brod? den Fortschrittlern und Freihändlern sicherlich nicht! Diese wissen so gut wie wir, 6 der das Brod angeblich ver⸗ theuernde Getreidezoll ein hohles Gespenst ist, lediglich erfunden, um, schwache Gemüther graulich zu Di Politik des Fortschritts und des Freihandels kann nur floriren, wenn möglichst viel Unzufriedenheit im Lande herrscht, wenn der Druck der direkten Steuern möglichst empfindlich ist, wenn die Re—⸗ gierungskassen leer urd die Steuerexekutoren beschäftigt sind. Dann fallen die Wahlen fortschrittlich aus, dann ist die Regierung ge— nöthigt, mit den parlamentarischen Führern der Linken zu paktiren und jede Geldbewilligung durch Preisgebung von Regierungs« und Kronrechten zu erkaufen

Die „Breslauer Zeitung“ will, wie wir der „Ber⸗ liner Börsen-Zeitung“ entnehmen, entgegen ihrem bisherigen Brauch, monatlich einen Ueberblick über den oberschlesischen Montanmarkt zu geben, nunmehr wöchentlich „ein Bild über die Marktlage der einzelnen Industriezweige vorführen“. Der erste Bericht lautet in seinen wesentlichen Theilen, wie folgt:

In der Walzeisenbranche hat das Geschäft lebhaften Fortgang ge⸗ nommen: die Werke sind bekanntlich bis Ende November mit laufen— den Schlüssen engagirt, aber auch der Eingang von Spezifikationen

läßt nichts zu wünschen übrig und finden ei neuen Käufen die bis—

Drahtindustrie herrscht weiter angespannte Thätigkeit, denn nicht nur bedeutende Abschlüsse, sondern auch sortdeuernd günstiger Eingang von Spezifikationen sichert den Werken volle Beschäftigung, so daß den Liefe⸗ rungöansprüchen der Kundschaft noch immer nicht vollkommen entsprochen werden kann. Leider läßt sich trotz dieser günstigen Vor⸗ bedingungen vorläufig weder für Walzeisen, noch für Drabtfgbrikate eine Aufbesserung der bestehenden, nur mäßigen Preise erzielen, denn die Berichte aus dem Westen lauten über den Beschäftigungegrad der dortigen Konkurrenzwerke nicht derartig, daß eine gemeinsame Preis- erhöhung durchzusetzen wäre. Die hiesige Industrie aber wird 6 hüten, einseitig mit einem Preisaufschlage vorzugehen, und da⸗ durch der westlichen Konkurrenz im eigenen Absatzgebiete Be⸗ schäftigung zu schaffen. Wenn also auch die a Werke über die Nothwendigkeit einer Preisaufbesserung völlig im Einver. nehmen sind und die Möglichkeit einer solchen recht bald berbei sehnen, müssen sie vorläufig von einem Aufschlage so lange Abstand nehmen, als die Verhältnisse im Westen einer gemeinsamen Preis- erhöhung entgegen steben. Auf dem Roheisenmarkte hat das Ge⸗ schäft einige Abschwächung erfahren und zwar in sofern, als der Export nach den russisch ⸗polnischen Hüttenwerken in Folge der russischen Zollerhöhung ins Stocken gerieth, die inländischen Walzwerke aber ihren diesjährigen Gesammtbedarf schon früher geschlossen hatten. Gleichwohl blieben sämmtliche Hochöfen in vollem Betriebe, ohne daß die geringen Bestände auf den Wecken einen nennengwerthen Zu⸗ wachs erhielten. Einerseits erklärt sich das aus der hohen Beschäf— tigung und dem entsprechend starken Konsum von Roheisen Seitens der Walzwerke, andererseits aber auch aus erhöhter Thätigkeit der Eisengießereien, welche mit vermehrtem Verbrauch von Gießerei⸗ Roheisen hervortreten und den Hochöfen Gelegenheit geben, sich mit einem Theile ihrer Prozuktion auf Gießerei ⸗Roheisen einzurichten. Ein Anwachsen der Roheisenbestaͤnde half auch den Produktions. ausfall vermeiden, welcher durch vierwöchentlichen Be—⸗ triebsstillstand des Gleiwitzer Hochofens entstand, bis der von Hrn. Ober ⸗Hütteninspektor Wiebner erbaute neue Hochofen von noch bedeutenderer Produktionsfähigkeit angelassen werden konnte. Außer diesem neuen Hochofen kam ebenfalls an Stelle eines niedergegangenen in AUntonienhütte ein neuer Hoch⸗ ofen in Betrieb, welcher von Herrn Direktor Bremme erbaut ist und außerordentlich gute Resultate liefern soll. In der Metallbranche war der Geschäftsgang mit geringen Ausnahmen ein stiller zu nennen, Absatz und Preise erhielten sich aber auf dem normalen Niveau. Der Kohlenmarkt liegt ziemlich unguͤnstig, der Absatz steht mit der Produktion nicht im Einklang, weshalb an mehreren Gruben die Bestände nicht unerheblich gewachsen sind. Es müssen demnach eine Anzahl Schichten gefeiert werden, damit nicht durch event. kolossale Bestände ein weiterer Preisdruck entstehe. Volle Beschäftigung und ununterbrochenen Absatz finden nur die Gas kohlen mit backfähigen Eigenschaften, da dieselben von den Kokezanstaiten aufgebraucht worden. Aber auch auf dem Kokesmarkte ist die That⸗ ß geworden, daß die Produktion den Konsum an Kokes übersteigt.

Neichstags⸗ Angelegenheiten.

Rostock, 22. August. (W. T. B.) Das definitive Resultat der am 18. d. M. hier stattgebabten anderweiten Wahl eines Reichstagsabgeordneten war folgendes: Es wurden im Gan— zen 4060 Stimmen abgegeben; hiervon erhielt Senator Behm (liberal 3044, Sattler Auer (Soz.) 415 Stimmen; der Erstere ist somit gewählt.

Landtags Angelegenheiten.

Hirschberg i. Schl., 23. August. (W. T. B.) Bei der heute hier stattgehabten Ersatzwahl eines Landtag sabgeord⸗ neten für den verstorbenen Landtagsabgeordneten Ottow wurde der Kandidat der freisinnigen Partei „Halberstadt (Görlitz), mit 204 Stimmen gewaͤhlt; der freikonservative Kandidat Conrad erhielt 117 Stimmen.

cEtatistische Nachrichten.

Die Augustnummer (1884) der Mittheilungen der Graß⸗ herzoglich hessischen Centralstelle für die Landes statistik“ hat folgenden Inhalt: Hunde und Hundesteuer 1883 84. Zölle und gemeinschaftliche Verbrauchssteuern 1883 34. Ge⸗ sundheitszustand und Todesfälle vom IL. Quartal 1884. Muthungen und Belehnungen 1883. Vergleichende meteorologische Beobach⸗ tungen Juni 1884. Vergleichende meteorologische Beobachtungen Juli 1884. Preise der gewöbnlichen Verbrauchsgegenstände Juni 1884. Fisenbahnen Juni 1884. Meteorologische Beobachtungen zu Darmstadt Juli 1884. Meteorologische Beobachtungen zu Schweinsberg Juli 1884. Veränderungen an den Einkommensteuer Kapitalien 18760 bis 1884— 85. Anzeige. .

Die Berghbauproduktion in Oesterreich hat, wie wir der Berg- und hüttenmännischen Ztg. Glückauf“ entnehmen, im abgelaufenen Jahre eine ansehnliche Steigerung erfahren. Einem dieser Tage vom Ackerbau ⸗Ministerium herausgegebenen Bericht zufolge hat die Produktion von Steinkohlen um 6. 35 Millionen Metercentner, das ist um 9.68 /o, zugenommen, während sich der Produktionswerth um 1,43 Millionen Gulden, das ist um 6,69 o/o, hob. Der Durchschnittspreis der Steinkohle ift in Folge der größeren Produktion und des die Nachfrage meist überwiegenden Angebotes zurückgegangen; er betrug in Böhmen 30,32 Kreuzer per Metercentner (= O25 Kreuzer), in Mähren 38,51 Kreuzer (— 3.33 Kreuzer), in Schlesien 32.69 Kreuzer (— 1 Kreuzer). Der heim Steinkohlenbergbau verwendete Arbeiterstand (35 830 Männer, 3077 Frauen und 787 Kinder) stieg um 1822 Individuen. Von der gesammten Steinkohlen Produktion entfallen auf Böhmen 48, 86 o/, auf Schlesien 31 0 /g auf Mähren 14,2 0½, auf Galizien 5,25 oo, der geringfügige Rest auf Niederösterreich (9,5 o/) und auf Steiermark (5, 005 o. Das Gros der Produktion wurde im Inlande verbraucht, denn es gelang⸗ ten nur 5,5 Millionen Metercentner zur Ausfuhr. Die Braunkohlen⸗ Produktion hat gleichfalls eine beträchtliche Steigerung aufzuweisen. Die Produktionsmenge hob sich um 8.57 Millionen Metercentner oder um 9,5 oo; hiervon entfallen 7.08 Millionen Metercentner auf Böhmen und 1,66 Millionen Metercentner auf Steiermark. Die Steigerung der Produktion ist sowohl dem größeren Konsum im Inlande, namentlich für Lokalbahnen, als dem größeren Exporte zu danken. Die Ausfuhr ron Braunkohlen betrug 37 Millionen Metercentner C 1,688 Millionen). Der Werth der Produktion ist um 1534 Millionen Gulden 7, 9 , demnach nicht im selben Ver⸗ . wie die Menge gestiegen. Die Erklärung bietet auch hier die allerdings nicht bedeutende Ermäßigung der Preise. Der Ar= beiterstand (27 767 Männer, 1885 Frauen und 393 Kinder) bob sich um 625 Individuen. Der Geldwerth der Bergbauproduklion wird mit 50,2 Millionen (4 3,06) angegeben. Die Anzahl der beim Berg⸗

hat einen erfreulichen Fortschritt aufzuweisen. Die Roheisenproduk⸗ tion hat zwar in Salzburg und Steiermark etwas abgenommen (im ganzen nur um ea. 35 009 Metercentner dagegen in allen anderen Ländern, ire besondere in Böhmen (um 336 000 Metercentner), Mäh⸗

centner) zugenommen. An der Roheisenproduktion waren Stelermark mit 30,2, Mähren mit 242, Böhmen mit 16,9 und Kärnten mit 10,7 o betheiligt. Im Jahre 1883 bestanden für die Roheisen⸗ produktion 102 Unternehmungen 4, wovon 59 wie im Vorjahre) im Betriebe waren. Von 140 Hochöfen (— 6) standen 846 (4 2)

herigen festen Marktpreise von 11 S9. Grundpreis für Grobeifen,

aus Deb beh, daß der Emir des Mahdi, El Hoda, eine

10,50 M Grundpreis für Feineisen willige Annahme. Auch in der

durch 38566 Wochen ( 244) im Betriebe; hierbei waren 9738 Männer, 279 Frauen und zö0 Kinder, jufkammen 10 376 Arbeiter

bau beschäftigten Personen beträgt 89 668. Auch die Hüttenproduktion

ren (um 278 000 Metercentner) und Schlesien (um 168 006 Meter⸗

(* 757) beschãftigt. Der Gesammtwerth der Bergwerks dulii stellt sich auf Jo. 4 Missignen Guld r, merk, Brno oder 7,65 oo gegen das en und erbẽhte sih um 8 Min ionen

stunst, Wissenschaft und Literatur.

maligen preußisch des ier beg fa) . H. W. Müller in

hat der Herausgeber folgen lassen. Dieselbe des Allgemeinen Landrechts neueren Gesetzgebung, inebe Subhastationõgese

Reicht ⸗Oberhande

eutungs⸗ Heraus⸗

t usammenstellungen. 9g soll die Erkenntniß der um- und Klarheit gefördert, die

g. ; daß Religiositäät und Kultur s gegenseitig bedingen. Damit die Gesellschaft nicht der aͤußersten Zerrüttung, anheimfalle, damit ie nicht im So! zialismus und Nihilismus die letzten Folgen einer fast hundert— jwn hrigen Verirrung erlebe, ist die Rücklehr zu den Grundsätzen des Christenthums gebieterische Pflicht. Unter den Verfassern der Vor⸗ träge in den vorliegenden, elegant ausgestatteten zwölf Bänden finden sich größtentheils längst anerkannte Namen, welche in wissenschaft · lichen Kreisen einen guten Klang haben. Als befonders lesens⸗ werth seien die Aufsätze genannt von Prof. Pfaff in Erlangen über Kraft und Stoff, über den Einfluß des Darwinifmus auf unser staatliches Leben, Gott und die Naturgesetze, Großes und Kleines in. Raum und Zeit; von Professor Frommel in Heidelberg Christenthum und bildende Kunst; von Prof. H. Geffcken in Straßburg; Staat und Kirche nach Anschauung der Reformatoren, die angel sächsische Herrschaft in England; von Höf. und Domprediger Stöcker in Berlin die Bewegungen der Gegenwart im Lichte der Hhristlichen Weltanschauung; von Abt Dr. Ubihorn in Loccum: das Fhristenthum und das Geld; von Prof. Zöckler in Greifswald der Himmel des Naturforschers und der Himmel des Christen, Darwins Großvater als Arzt, Dichter und Naturphilosoph; Sanitãts . Rath Dr. Niemeyer in Berlin über gesundes und ungefundes Aussehen; 25 Schott in Stuttgart Blücher, ein Charakterbild; Prof. chaarschmidt in Bonn der Atheismus; Dr. König in Leipzig Kurt Me, der Vater der Arbeiter, Anette von Droste, Hülspöff, ein Lebeng. und Litteraturbild; Pr. Perrot in Frankfurt die Börfe und die Börsensteuer; Prof. Wagner in Göktingen über Grũůndung deutscher Kolonien; Prof. Kehrer in Heidelberg äber Blutmangel. Da jeder der zwölf Bade zehn Vorträge enthält, so kann dle vor—⸗ stehende Uebersicht allerdings nur einen annähern den Begriff von dem ge⸗ sammten Reichthum des Inhalts geben. Nur die Thatsache wird wohl ein⸗ leuchten, daß die verschiedenartigsten Gegenstände des menschlichen Wissens behandelt werden, einsichtig und einfach, aber gründlich und belehrend. Der zugewiesene Raum verbietet, auf den Inhalt einzelner besonders interessanter Aufsätze genauer einzugehen möchte der Leser sich selbst durch Einsicht den Genuß verschaffen. Nur wollen wir zur Empfehlung des jungen Unternehmens hervorheben, daß in dem letzten Bande Heft 7—9 auch ein missenschaftlicher Beitrag für eine noch schwebende Tagesfrage geliefert ist. Der frühere Missionar in Damaraland weiset zum Theil uns aus eigener Erfahrung nach, was Deutschlands Söhne in mühevoller Arbeit bereits in denjenigen Theilen Südwestasrikas gearbeitet haben, zu denen Angra. Pequeng und die Walfischbai die Thore sind— Wird in jenen Häfen die deutsche Fahne aufgehißt, so geschieht es nicht in dem Sinne, in welchem ein zufällig ansegelnder Entdecker‘ durch eine äußerliche Ceremonje „herrenloses“ Land für sein eigen erklärt, sondern seit fast fünfzig Jahren haben bereits Deutsche dort gearbeitet und Christenthum wie Kultur in jene wil⸗ den Gegenden hineinzupflanzen angefangen. Der Verfasser hofft, daß alle Deutschen, welche in Südwestafrika die Kulturarbeit sortsetzen wollen, sich bemühen werden, ein reines Gewissen und reine Hände zu behalten, damit Gottes Segen auch auf ihren Wegen ruhen möge. Wenn die verdienstvolle Sammlung fortan gleiche Vorträge, in demselben wissenschaftlichen Geiste abgefaßt, bringen wird, so darf man zuversichtlich hoffen, daß die seitherige Gunst des Publikums für das zeitgemäße Unternehmen immer noch zunehme. ö den Hülfesuchenden, welche die Kliniken frequentiren oder in private ärztliche Behandlung gebracht werden, stellen erfahrungs⸗ mäßig die strophulosen Kinder mit ihren fungösen Knochen— und Gelenkleiden das größte Kontingent. Wollte man den Eltern dieser Kinder jedesmal alle die Rathschläge mündlich mit auf den Weg geben, welche zur Bekämpfung der Skrophulose zu ertheilen sind, fo würde es nicht möglich sein, den Strom der Kranken in absehbarer Zeit zu bewãltigen. Und doch sind die Rathschläge ebenso wichtig, ja oftmals noch wichtiger als das Rezept, welches den Leidenden ver schrieben, oder die kleine Operation, die an ihnen vollzogen wird. Zudem ist es eine alte Erfahrung, daß das gesprochene Wort, wenn es nicht gar mißverstanden wird, leicht in Vergessenheit geraͤth. Üm diesem Üebelstande abzuhelfen und es zu ermöglichen, einerseits rasch zu handeln und zu rathen, andererseits gründlich zu belehren, hat Prof. Dr. Esmarch in Kiel ein fliegendes Blatt drucken lassen, das den Titel führt: Rathschläge für die Eltern fkrophu⸗— lo ser Kinder (verlegt bei Lipstus u. Tischer in Kiel, Pr. 25 3). Dasselbe giebt in kurzen, bündigen, klaren Worten eine erschöpfende Belehrung für die Heilung der Skrophulose, und es ist ihm deshalb die weiteste Verhreitung zu wünschen.

. Die Ostfaggde des Augsburger Rathhauses, ein nationales Monument Elias Holls, allen Deutschen ans Herz gelegt von Georg Hirth.“ Zweite Auflage. Mit einer Ansicht in vphotographischem Lichtdruck München und Leipzig 1884, G. Hirths Kunst verlag,. Siese bereils in zweiter Auflage erschienene, vor züglich ausgestattete Schrift hat den Streit zum Gegenftande, der gegenwartig zwischen einer Änzahl von Kunst. und Alterthums⸗ freunden und der Gemeindeverwaltung Augsburgs deshalb entbrannt ist, weil diese Letztere die eben erst durch Abriß der die Ostfront des berühmten alten Rathhausbauez bieher' verdegkenden Vaulichkeiten, in ihrer imposanten Pracht freigelegte zweite Fagade desselben durch einen großen Anbau für Bureauräume wieder zu verdecken geson—⸗ nen ist. Den von den Gegnern diefes Unternehmens unter dem 8. August erlassenen, in der vorliegenden Publikation abgedruckten Aufruf und Protest haben eine Reihe angesehener Augsburger Bürger unterzeichnet und vier Münchener Kunstfreunde wohlbekannten Namens: die Architekten Hauberiffer, Gabriel Seidl, Fr. Thiersch und der

Neuesten Nachrichten / feine persõnliche burger Comitèz

MNuseum sowie in der Einleitung für geschmückten Hollylatzes · an während das alte Poltzeigebaude nach sei hause umgebaut werden' könnte. Ein

zeugendste.

BVorsitzender: Pr. Eduard Brockhaus in

beizuführen. Es handelt sich dabei um wandten Gewerbebetriebe! zum Zweck der Arbeiter. ;

1883 bis 31. Mär; 1884 betragen die b gabten Baukosten 4 821 255 0 Im für die noch rückständigen Objekte sowie

Zwecke ult. Marz d. J. lich herausstellten. Hiermit haben die To erreicht, d, h. pro Bahnkilometer 64351 der nachträglich erfolgten Ausgaben betre

51 376 16, Werkstattanlagen 27 491 K, u. s. w. Demnach

Die Einnahme aus dem Perfonen verkehr

Bahnanlagen R718 S, allgemeine Ko des Bahntranports 31 337 ½ u. s. w.

den Erneuerungsfonds und Reservefonds,

bahnsteuer mit zusammen 161 919 MS a Ueberschuß von 91 028 M kommt ein S4 40 M auf das Stammaktien Kapital, wird als Extrareserve zu Ergänzungen der triebsmaterials bestimmt. London, 22. August. (W. T. B) auktion waren Preise unverändert. New ⸗Jork, 22. August.

2000, Vorrath 147 000 B.

3. September. Mittags.

Ladefähigkeit. Preis der Pläne 3 Fr. 25 Il. Spanien.

1) 9. September, Mittags. Madr

anschlag 4 Pes. für 1 Eg.

von 180 t Schienen. Voranschlag 233,8

5 des Werthes.

3) 18. September.

16 000 Pes.

4) 20. September. direktionen der Zölle. Valencia, Guipuzcoa. Irun. 5) 30. September, 1 Uhr. Madrid.

Madrid. Kommissionen für

6) 6. Oktober, 1 Uhr. Madrid. neraldirektion der öffentlichen Arbeiten. Betrieb einer Eisenbahn von der Stadt L zum Hafen La Luz

Ort und Stelle.

Hirth sich ibnen angeschlossen. Der Letztere hat f in ei i glübender Ueberzeugung geschriebenen r f me 9

gleichfalls abged er gn, tz 1 s f eichfa abgedruckten Aufsatze derselben Zeit ür di . lung des alten Prachtbaues mit feinem r gg fir 6

Stelle des projektirten Neuanbaues,

deranschaulicht die mächtige, 5o m hot hürmen und unterstützt den Protest auf das Lebendigste und Ueber⸗

Gewerbe und Handel. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker ⸗Vereins

Besitzer von Buchdruckereien und damit verbundenen Gewerbebetrieb , . 4 4 ae, 2 auf diesem . 66 2 erliche Unterstützung zu einem Antrage a i i Generalversammlung durch das zr r e ,

genossenschaft fur das deutfche Buchdruckergewerbe und die damit ver⸗

Die Aktien: Maschinenfabrik und Eisengießerei Sangerhau sen bringt für das verflossene Geschäftsjahr eine Di⸗ vidende . . , g n Vertheilung.

Nach dem Geschäftsberi er Direktion der Kiel⸗Eckern— för de Flensburger Eisenbahn für die ö. kun

größerte Bahnhofkanlagen) 1435 882 „6, Brücken und Durchlässe

. ergiebt sich gegen das im Voraus festgefetzte Anlagekapital von 5 C69 699 S ein Mehrbetrag pon il . Die Einnahme betrug 166 972 M, der Ueberschuß beträgt 245 915 0

pas Erträgniß aus dem Güter. und Viehverkchr 157 571 4 (340i. Unter den Ausgaben stehen die Besoldungen mit 77422 0, andere xersönliche Ausgaben mit 27 259 S6, Kosten der Benutzung fremder

Untenhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen 23 446 , Kosten

Kosten des Bahnbetriebes 470, der Roheinnahme, gegen 59 oo im Vorjahr, in Anspruch. Von dem Ueberschuß des e nun ge jchre⸗ 1885,84 gehen die konzefsions⸗ und statutenmäßigen Rücklagen in

begebene Prioritate · Obligationenkapital von 00 O00 Ac, 4 υ Zinse des Prioritäts⸗ Stammaktien Kapitals von 2099 66 * i g fen

(W. T. B.) Wochenbericht. Zufuhren in assen Ünionshäfen 3000 B. Aus⸗ fuhr nach Großparitannien 10 060 B., ie i. 3 dem nn .

Submissionen im Auslande.

I. Belgien. Verwaltung der Stgats⸗-Eisenbahnen. Börse zu Brüͤssel. 50 Waggons von 20 Tons, sowie von 56 desgleichen von 10 Tons

J ember. Madrid. Finanz Ministerium. direktion der Regie. Lieferung von 670 006 Kisten für Cigarren aus Cezernholz. Voranschlag 647 resp. 53 Tent per Kiste.

Finanz · Ministerium.

Lieferung von Waagen für das Zollhaus von Voranschlag 77650 Pef. Kaution 3653 Pef. ö

Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten. Gürtel ⸗Pferdebahn für die Stadt Valencia. Fomento· Ministerium. Ge⸗

239. Sttober, 1 Uhr. n tn, n,, Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten. Arbeiten am Hafen Santa riffa. Voranschlag 4351 483,76 Pef. Kautlon 33 544. 52 Pes.

Ansicht und die des Auzs— aidirt in einem anderen,

die Anlegung eines garten⸗ ner Ansicht zu einem Rath⸗

großes schönes Lichtdruckblait e Fagade mit den beiden

Leipzig hat an sämmiliche

zersicherung samt her die Bildung einer . Berufs—

der Un fall versicherung

Zeit vom 1. April is ult. März 1883 veraus—⸗ Berichtsjahr 1883/84 sind

ĩ die als nothwendig erkann⸗ = ten Ergänzungen 230 885 M ausgezahlt worden, wonach nua n noch 59 983 sich als erforder—

talanlagekosten 5 115 208 4. Die bauptsächlichsten ffen Grunderwe b (für ver⸗

Betriebsmittel 19 312 ½0

betrãgt 290 238 S (620½),

sten 22 637 S6 , Kosten der

Insgesammt nehmen die

sowie 40,0 Zinsen für das

b. Von dem verbleibenden e Dividende ron 409 und der Rest von 6988 M

führliche Mittheiluag gemacht worden ist. Kabinets Ordre d. d. Ems, den is. Juni 1884 ist die Stiftungs« Urkunde und das Statut dieser Stiftung d. d. Berlin, den 21. Mai, und Wien, den 24. Mai 1884, bestätigt worden Am 25. Juli d. J. deponirte außerdem Fr. Ritter von Boschan die Summe von 60 A6, welche; dem Wunsche der Stifterin entsprechend, einem würdigen und bedürftigen Schüler der Malklasse zugewiesen wurde.

flasse, unter Leitung ihrer Lehrer Kuhn und Marschalk, nach Goslar. Am 18. Juli d. J. wurde durch den Direktor im langen Saale des Akademiegebãudes vor den versammelten Lehrern und Schülern die Preis vertbeilung vorgenommen. Die ersten Preise erbielten: im Bildhauer ˖ Aktsaal (150 Æ6): Fritz Zadow, Bildhauer aus Nürnberg, im Maler- Aktsaal (600 c): Mar Ruscheli aus Breslau, Letzterer gegen die Verpflichtung, eine Gruppe des Bildes der Dret dener Galerie: Die Anbetung der heiligen drei Könige von Paolo Veronese für die Anstalt zu copiren. Atelier ˖ Unterricht nahmen; bei dem Prof. Schrader im Winter⸗ emester 3, im Sommersemester 1 Schüler, bei dem Prof. Nichael n jedem Semester je 1 Schüler, bei dem Prof. Hildebrand in jedem Semester ? Schüler, bei dem Prof. Knille je 1 Schüler, bei dem Prof. Schaper im Wintersemester 3, im Sommersemester 1 Schüler, bei dem Prof. Bracht im Winter 21, im Sommer 23 Schüler, bei dem Kupferstecher Hans Meyer im Winter 14, im Sommer 13 Schüler. Im Winter · Semester betrug die GSesammtjzahl der Stu direnden 00 und zwar: 235 immatrikulirte Studirende,. 41 Aspiranten, 24 Hospitanten; oder nach ihren Fächern: 233 Maler, 35 Bildhauer, 5 Kupferstecher, 1 Holzschneider, 1 Ciseleur, 5 Lithographen, 1 3tud. phil, 1 stud. rer. nat ur. Im Sommer- Sem'ester bezifferte sich die Gesammtzahl. der Studirenden auf 240, und zwar waren 207 immatrikulirte Studirende, 18 Asviranten, 15 Hospitanten; oder nach ihren Fächern? 191 Maler, 40 Bildhauer, 4 Kupferstecher, 1 Xylograph, 1, Lsthograph, 2 Zeichenlehrer, 1 Lehrer. Unterstüzungen, verbunden mit Freiunterricht erhielten im Winter- semester: 2 Studirende (21 Maler, 1 Bildhauer); Freiunterricht 22 Studirende (21 Maler, 1 Bildhauer) und 2 Hospitanten in je 1 Fache; ermaͤßigtes Honorar 6 Studi rende; im Sommersemester: Unterstützungen, verbunden mit Freiunterricht, 2 Studirende (71 Maler, 1Bildhauer); Freiunterricht 17 Studirende Maler, 2 Bild⸗ hauer) und 1 Hospitant in! Fache; ermäßigtes Honorar? Stuvirende. Aus der Ernst Reichenheim Stiftung' wurden Stivendien zuer—

kannt für das Jahr Oktober 1884.85 dem Studirenden Louis Schmidt und für das Quartal April / Juli 1884 dem g , Ernst Geyer. Zum Andenken des am 28. Juli 1883 auf Ischia verstorbenen Malers Adolf Ginsberg aus Berfin haben dessen Ge⸗= schwister, Hr. Philipp Ginsberg in' Berlin und Fr. von Boschan, geb. Ginsberg, in Wien eine Stiftung errichtet, welche den Ramen

Adolf Ginsberg⸗Stiftung“ trägt, und über welche s. 3. amtlich aus⸗ Durch Allerhöchste

(Woldts W. C.) Eine ethnologische Sammlung aus

Argentinien ist soeben in den Besitz des hiesige önigli

Mu seums gelangt, jenigen ethnographischen Gegenstände, welche kürzlich zu Abtheilung 1X der von der Geographischen Gesellschaft zu Bremen veranstalteten Argentinischen Ausstellung in Bremen gehörten. des Prof. A Seelstrang von der Univerfität Cordoba, diese Gegen⸗ stände über den höchsten Grade intereffant ist in dieser Sammlung eine Kolleknon von 45 schwarzen Thongeschirren, die von den christlichen Indianern in Cruz del Eje (Provinz Cordoba) angefertigt sind. Diese Thongefäße

Dieselbe besteht aus dem größten Theil der

Es ist das Verdienst

Ocean mit herübergebracht zu haben. Im

Bahnanlagen und des Be⸗ zeigen sowohl in ihrer Form und aͤußeren Gestalt wie in ihrer Dinä?

Bei der gestrigen Woll

Baum wollen

Lieferung von

Cts. vro Jm. Lastenheft

id. Finanz ⸗Ministerium.

218. September, (1 Uhr. Artillerie Fabrik Trubia. dieferung Au Die Bataillone, des 4. G ar Fe. Reg im en itz X . 1 8

Pes. pro Tonne. Kaution n General⸗ Kaution

u General

die Provinzen Barcelona,

Ministerium des Innern. 8d

Konzession für eine h

Konzession für Bau und as Palmas (Gr. Canaria)

Cruz in Tene⸗

ei

Berlin, 23. August

dem Direktor Prof. A. von Werner

für Kupferstechen und Radiren. Kupferstich in Schwarzkunstmanier, Prof. 15. Februar verstorben. Der kunde, Geheime Regierungs⸗Rath ist mit dem Ende des letzten

des Wintersemesters 1882,83 beurlaubt und A. von Heyden vertreten worden war.

worden.

dem Jubilar eine Glückwunschadresse widme

durch seine prächtigen, funstgewerblichen und kulturhistoriscken Publi⸗ kationen hochverdiente Herausgeber der Ägitationsschtift, Pr. Georg

lichen 2c. Angelegenheiten, Dr. von Goßler, zu einem Studienausflug einer Anzahl von

1383384 zu den vorhandenen Unterrichtsklassen als neue Klaffe die Dieselbe wurde in einem gemiethe⸗ recht ten Lokale untergebracht und mit der Leitung des Unterrichts der die frühere. Kupferstecher Hans Meyer betraut. Der Vorsteher des Ateliers fur i

Prof. Hermann seinen Antrag pensionirt worden, nach dem derselbe bereits feit Beginn

l Bisher ist die Stelle noch nicht wieder besetzt und fiel deshalb der Unterricht in der Kostüm⸗ kunde während des letzten Schuljahres aus. Orngmentklasse, Maler Marschalk, welcher bisher nur in der?. Hälfte des Wintersemesters und im Sommersemester an der Änftalt thätig r war, ist nunmehr für die Dauer des ganzen Unterrichts jahres angeftellk mi Dem Vorsteher des Ateliers für Landschaftsmalerei, Maler Cugen Bracht, ist der Titel Professor verliehen worden. Am sta 16. Oftober v. J. feierte Prof. Ferdinand Bellermann fein 50 jãhriges Künstlerjubiläum, zu welchem der Direktor und das Lehrerkollegium

1882 so bewilligte auch für das Berichtsjahr der Minister der geist⸗

1884.

Gustav Lüderitz, ist am Lehrer für Kostüm⸗ Weiß, Wintersemesters auf I D

durch den Geschichtsmaler

Der Hülfslehrer der in

ten. Wie im Jabre

einen namhaften Betrag Schülern der Ornament

nahme an den Herbst-Exercitien Brigade und den Corps-Manövern bis in kl. 30 d. Mis. die Garnison dir, r rn Ber rr br, , KFicllhz. nz herd . Zur Theilnahme an den Herbstübungen rückte heute

Publikum verabschiedet hat.

freundlichsten Aufnahme sicher sein. welcher gestern Abend den besten des Hrn. Deine gerechnet werden durfte, lag in den Händen des Hrn. Rathjens, eine Aenderung, welche nothwendig zu einem Vergleich mit Hrn. Heine führt. Schulung, Farbe und den Umfang betrifft, fo giebt Hr. Rathjens seinem Vorgänger wohl hierin nichts nach, gesanglich steht sein Rigoletto Naͤherg Bedin gungen fur iche anf fie Auschreibungen an t demjenigen des Hrn. Heine auf derselben Stufe. Nicht dasselbe läßt

Die schaftliche Sgra. Alma Fohström (Luela) und des Hrn. Franz Nachbaur (Edgardo) ein ganz besenderes künstlerisches Interesse beanspruchen.

am 20. September Maria

mentirung unverkennbare Anklänge an die altperuanische Keramik; sie eröffnen also der Forschung neue Hülfsmittel. nennen 3 Wassergefaße von schwarzem Thon, von den Indianern des Chaco gefertigt, 6 Steinärte aus dem Gebirge von Cordoba, Beklei⸗ dungsgegenstände und Gebrauchsgrtikel des häuslichen Lebens. Von den kriegerischen und zahlreichen Mataco« Indianern, deren Stamm die dichten Walder am mittleren Laufe des Bermejo bewohnt, rühren ö . her. usstellung hat auch die Berliner anthropologische Gefellschaft eine Anzahl von Gegenständen, Schädel, Graburnen 20. ö .

Weiterhin sind zu

Aus derselben argentinischen

Das 3. Garde⸗Regiment z. F. hat heute früh behufs Theil— der 1. Garde⸗Infanterie=

rüh das 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisa⸗

beth,. von Spanzau hier ein. Während die Offiziere Bürger— Postzeichen Fabrik, Lieferung von 40656 kg Gummi arabicun! Vat. w . sundn dis Mannschasten Ces Ren ments in

e⸗Regiments z. F. in der Wrangelstraße ein⸗ uartiert und werden vom 28. d. Mts, ab in Bürgerquartiere gelegt. ( . z. F., von dem ur der Regimentsstab in Berlin untergebracht wird, haben Can—

tonnementsquartiere in Schöneberg und Tempelhof bezogen.

Leipzig, 23. August. (W. T. B.) Die hier veranstaltete

Gartenbau ⸗Ausstelkung sst heut? in Gegenwart des Königs

nd der Königin feierlich eröffnet worden.

Im Personal des Krollschen Theaters ist insofern eine

Veränderung eingetreten, als Hr. Georg Heine aus dem Verbande

Hr. Heine hinterläßt bei de mselben ein urchaus gutes Andenken und darf bei einem etwaigen Gastspiel der . Die Rolle des „Rigoletto“, zur Aufführung gelangte, und mit zu

er Bühne geschieden ist und sich am letzten Mittwoch vom Berliner

Was das Organ, feine

ch jedoch bezüglich der Darstellung sagen. Zunächst hatte Hr. Rathjens nes zu jugendliche Maske gewählt, die des erforderlichen charakteri—

stischen Gepräges entbehrte. Sodann gab er auch den immerhin schon alternden Hofnarren viel zu jugendlich, Bewegung und Spiel waren zu lebhaft; Rigoletto schien nicht Vater, fondern' eber Liebhaber der . Gilda zu sein, ein Fehler, der ftörend wirkte Nach dem Jahresbericht der Königlichen akademi-⸗ ) di schen Hochschule für die bildenden Künste hierfelbst auf das Lehrjahr vom Oktober 1883 bis August 1889 erstattet von

trat im Wintersemester stürme.

dẽß diese Leistung keineßwegs den Änsprüchen genügt, welche man mit

. Hilft Hr. Rathjens esen Mängeln ab, fo darf er den Rigoletto ebenfalls zu seinen

besten Leistungen zählen. Sgrg. Fohström erregte durch ihren herrlichen Vortrag und ihr prächtiges Spfes, wie schon neulich, wahre Beifalls⸗

Ueber den Herzog‘ des Hrn. Him mer sei nochmals gesagt, echt an diese Rolle stellt. Die Besetzung der übrigen Partien war

darf durch das gemein⸗

Lucia! Aufführung 8a ãfte, der

morgige . beiden ausgezeichneten

Auftreten der

ie Eintrittspreise sind trotz der hohen Künstlerhonorare, welche

diese außergewöhnliche Vorstellung bedingt, nicht erhöht, sondern bleiben, wie bereits angezeigt, die gewöhnlichen. Am Dienstag tritt Hr. Nachbaur in Flotows . Martha“ auf. vielgewünschte , Wildschütz' mit Hrn. Rathjens als . Graf Eberbach

Am Montag geht der

Scene.

Belle Alliance Theater. Zur Eröffnungs⸗Vor⸗—

stellung der Wintersaison ist nun definitiv. Mutter und Sohn

t Fr. Seebach als Generalin von Mansfeldt gewählt, während . Stuart“ in vollständig neuer Aus- ttung an Dekorationen, Kostümen, Requisiten 2c. zur ersten Auf⸗

führung gelangt. Der Umstand, daß die Gesellschaft des Meininger ofthegters die Tragödie ebenfalls bereits zu Anfang September 63 Darstellung bringt, konnte die Direktion fowie Fr. Elimenreich und Fr. Seebach nicht abschrecken, ihren schon im Februar geplanten Vorsatz fallen zu lassen.

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