1884 / 206 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Samburg, München, Düsseldorf, Kopenhagen, Am sterdam, Liverpool. Dem Kindbettfieber erlagen in deutschen Städten 14 Frauen. Pocken zeigten sich selten. Aus deutschen Stãdten wird nur 1 Todes- fall (aus Bonn) mitgetheilt. Auch aus Genf, Stockholm, Liverpool, Warschau kamen einzelne, aus Madrid, Prag, Paris, Rom, Lissabon, NVew-Orleans mehrfache, aus London 2A Todesfälle an Pocken zur Anzeige. Die Cholera hat sich in Süd Frankreich bis nach der Schweig bin ausgebreitet, auch in Genf sind einige Fälle vorgekom men. In Italien sind fast alle Provinzen infijirt, besonders heftig tritt die Epidemie in S—rezzia und in Busca auf.

Gewerbe und Handel.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind * r cr. 873 199 300 abgerechnet worden, gegen 1017019 300 4 m Juli er.

Der Aussichtsrath der Berliner Lampen⸗ und Bronce⸗ waaren Fabrik, vorm. Stobwasser u. Co., Aktiengesellschaft, hat die Dividende für das Geschäftsjahr 1883/84 auf 40 20 4 15 Aktie festgesetzt. Dem Reservefonds fließen 11 467 M 20 vo Reingewinn zu, während die Tantiémen für den Aufsichtsrath, Di⸗ rektion und Beamte je 2866 K betragen und 3459 auf neue Rechnung vorzutragen sind.

Die New ⸗JYJorker Handels⸗Zeitung ? schreibt in ihrem vom 22. August datirten Wochenbericht: Ein Ueberblick über das dieswöchentliche Wagrengeschäft zeigt dasselbe im Vergleich zu den Vorwochen in wenig veränderter Verfassung. Eine tropische Hitze hat den Verkehr fast noch stiller werden lassen, als er es ohnehin schon gewesen, doch begegnet man allenthalben der Ansicht, daß mit dem Herbst eine Belebung auf den meisten Handelsgebieten eintreten wird. Hauptsächlich basirt man diese Hoffnung auf die glänzenden Ernte⸗Aussichten; so schätzt man jetzt den Betrag der diesjährigen Maisernte auf 1960 Millionen Bushels, Falls die betreffenden Landestheile bis Ende dieses Monats von vorzeitigen Frösten verschont bleiben. Das vorjährige Ergebniß war 1551 Millionen, das 1882er 1617 Millionen, das 1881er 1194 Millionen, das 1880er 1755 Millionen. Ueber das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt läßt sich auch in dieser Woche nicht viel Neues berichten. Rother Winterweizen ist wieder in recht be— friedigendem Umfang für Export gekauft worden, während Sommer⸗ weizen nach dieser Richtung kis jetzt noch wenig Beachtung gefunden hat. Mais war in Folge des sehr reduzirten Platzvorrathes und eines nicht unwesentlichen Preis-⸗Avanz still. Am Frachtenmarkt errschte etwas mehr Leben. Baumwolle in disponibler Waare hatte Seitens einheimischer Spinner ziemlich viel Frage, konnte aber ebenso wie Termine vorwöchentliche Notirungen nicht be— haupten. Wolle verkehrte unter dem Einfluß anhaltend guter Nachfrage Seitens Fabrikanten in steigender Tendenz. Brasil Kaffees sind bei lebla ieren. Geschäft höher, für reinschmeckende Sorten machte sich eine feste Stimmung geltend. Rohzucker hat unter dem Druck starken Angebots eine Einbuße erlitten. Der Thee⸗ markt war still, —ᷓ9. fest. In Provisionen ist das legitime Ge⸗ schäft Angesichts der durch Manipulation in die Höhe getriebenen Preise auf Deckung des unmittelbaren Bedarfs beschräntt gewesen.

Terpentinöl hat einen Anfangs erzielten Avanz später zum Theil

wieder verloren, während von Harz alle Sorten im Werthe gestiegen sind. Raffinirtes Petroleum in fester, steigender Tendenz. Phye Line Certifikates behaupten den erhöhten Werth. Mit fremden und ein—⸗ heimischen Manufakturwaaxren ist es still geblieben. Der Im— port fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2617113 Doll. gegen 29889055 Doll. in der Parallelwoche des

Vorjahres.

Posen, 1. September. (W. T. B.). In der heutigen Auf⸗ sichtsrathesitzung der Posener Sprit-⸗Aktiengesellschaft wurde nach Genehmigung der Bilanz beschlossen, den Reservefond mit 20 000 ÆMÆ zu dotiren, wodurch dieser die Maximalhöhe von 150 090 ½ erreicht und ferner eine Dividende von 55 υ zur Ver⸗ theilung zu bringen. .

London, J. September. (W. T. B.) Bei der am Sonnabend stattgehabten Wollauktion waren Preise unverändert.

Glasgow, 1. September (W. T. B. Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9660 gegen 15 609 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 1. September. (W. T. B.) Wolle fest, aber ruhig, beste Lustres fester, Garne fest, Tubes gefragter, Twofolds ruhig, Stoffe unverändert.

WasFphington, 1. September. (W. T. B) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im Monat August um 8 540 600 Doll. ,, Im Staatsschatze befanden sich Ende August 414 540 000

ollars.

Verkehr s⸗Anstalten.

Bremen, 2. September. (W. T. B.) NVorddeutschen Lloyd „Rhein“ ist heute früh ? Uhr in Southampton eingetroffen.

Hamburg, 2. September. (W. T. B. Der Postdampfer zLessing“ der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New Jork kommend, gestern Abend 10 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Der Dampfer des

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Italien.

Laut Verordnung des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 22. August ist die durch Dekret vom 265. d. M. (RA. Nr. 200 vom 26. August) für alle vom italienischen Festlande nach Sizilien, Sardinien und den benachbarten Inseln abgehenden Schiffe festgesetzte 21 tägige Quarantäne auch auf jene Schiffe ausgedehnt worden, welche aus den französischen Häfen am Mittelländischen Meer, aus Algier und Tunis kommen.

Zufelge Verordnung desselben Ministeriums vom 23. August ist vom 22. August ab für alle aus den Häfen. und Landungeplätzen des Bezirks der Levante (Spezzia) kommenden Schiffe in den Übrigen Häfen des italienischen Festlandes eine zehntägige Beobachtungs—⸗ Quarantäne, wenn die Ueberfahrt frei war von jeder Krankheits⸗ erscheinung, und eine zwanzigtägige strenge Quarantäne, wenn während der Ueberfahrt Cholerafälle oder auch nur verdächtige Fälle vor— kamen, festgesetzt worden.

Endlich ist durch Verordnung des mehrgedachten Ministeriums vom 22. August die Einfuhr von Lumpen, alten nicht gewaschenen Kleidern, gebrauchtem Bettzeuge, Sahlleisten und Charpie aus der Schweiz verboten worden.

. Griechenland.

Die griechische Regierung hat aus sanitären Gründen nachstehende Gegenstände mit einem unbedingten Einfuhrverbote belegt, als: Lumpen, altes Kabel- und Tauwerk, schmutzige oder gebrauchte Wäsche und Kleidungsstücke, ohne Rücksicht auf ihre Provenkenz.

Dem Einfuhrverbote unterliegen außerdem noch folgende Waaren, falls sie aus cholera'infizirten Häfen abgesendet wurden: Baumwolle, Leinenzeug, Seide, Wollenwaaren, unverarbeitete Haare und Tedern. ;

Di griechische Regierung hat auf der kleinen Insel Trizonia im Meerbusen von Korinth ein provisorisches Lazareth errichtet, in welchem Schiffe, die aus in fizirten Ländern kommen und lediglich zur Ein- und Ausfuhr von Korinthen bestimmt sind, ihre Quarantäne abzuwarten haben, falls sie keine Kranken an Bord haben und Nie⸗ manden während der Fahrt an der Cholera oder an einer sonstigen verdächtigen Krankheit verloren haben. Die Schiffe haben sich zu2— nächst in Patras zu melden, wo die Gesundheitsbehörden nach Fest⸗ stellung des Gesundheitszustandes der an Bord befindlichen Personen über die Zulassung zur Abhaltung der Quarantäne in Trizonia zu befinden haben. ö.

Schiffe aus verdächtigen Ländern können die Erlaubniß erhalten, ihre Ladung einzunehmen, bevor sie sich der Beobachtungs⸗ quarantäne unterziehen.

Rußland.

Nachstehende Maßregeln gegen die Einschleppung der Cholera sind vom russischen Minister des Innern bezüglich des Verkehrs an den Westgrenzen dekretirt worden:

I. Ueber die Grenze sind nur solche aus Frankreich und Italien anreisenden Ausländer und russische Unterthanen zu lassen, die ein von den Ortsbehörden ausgestelltes und von einem russischen Konsul vidi⸗ mirtes Zeugniß darüber vorweisen, daß sie aus cholerafreien Orten kommen, oder aber, daß drei Wochen vergangen sind, seitdem sie die mit Cholera infizirten Orte verlassen haben.

II. Die Einfuhr jeglicher Art Lumpen ist verboten, ebenso wie die Einfuhr gebrauchter und nicht gereinigter Leib⸗ und Bettwäsche und getragener Kleider.

Dieses Dekret tritt vom 15. (27.) August ab in Kraft.

Niederlande.

Durch Beschluß des niederländischen Ministers des Innern sind alle französischen Häfen am Mittelländischen Meere und die an dem— selben Meere gelegenen italienischen Häfen, von der französischen Grenze bis einschließlich den Hafen von Civita Vecchia für verseucht erklärt worden.

Brasilien.

Die brasilianische Regierung hat unterm 27. Juli d. J. die brasilianischen Häfen allen denjenigen Schiffen, welche von Marseille, Toulon, Spezzia oder andern Häfen kommen, in denen sich Fälle der Gholera morbus ereignet haben, bis auf weitere Anordnung ver—

schlossen.

Berlin, 2. September 1884.

Am 1. Oktober d. Is. werden verlegt:

a. das Büreau und die Wache des 13. Polizei Reviers von der Großen Hamburgerstraße 12 nach derselben Straße Nr. 13,ũ 14,

b. das Büreau und die Wache des 23. Polizei⸗Reviers von der Großen Frankfurterstraße 35 nach der Straußbergerstraße 12,

c. das Büreau und die Wache des 52. Polizei⸗Reviers von der Fruchtstraße 27 nach der Memelerstraße 39 (Feuerwehrgebäude),

d. das Büreau und die Wache des 30. Polizei⸗Reviers von der Alten Jakobstraße 168 nach der Neuenburgerstraße 8,

e. das Büreau und die Wache des 34. Polizei⸗Reviers von der r aer ftakt 22a nach der Schönebergerstraße 20/21 (Feuerwehr gebäude),

f. das Büreau und die Wache des 38. Polizei- Reviers von der Charlottenstraße 28 nach der Kronenstraße 22.

Cöln, L. September. (W. T. B.) Auf den heute Mittag 12 Uhr 5 Minuten vom Centralbahnhof abgelassenen Aachener Personenzug fuhr in der Nähe des Eigelstein⸗Ueberganges eine Rangirmaschine auf. welche den letzten Wagen erfaßte und einen Schaffner tödtete. Passagiere wurden nicht verletzt.

London, 1. September. (W. T. B.) Der Postdampfer »Strognwald, welcher Sonnabend Nacht in Lerwick eintraf, überbrachte einen Theil der Mannschaft der Bremer Bark Marco Paolo“, welche am Freitag früh bei Fair⸗FIsle, zwischen Orkney und Shetland, gescheitert war. Ein Theil der Mannschaft wurde gelandet, mehrere ertranken.

Kopenhagen, 1. September. (W. T. B.) In der heute Vormittag stattgehabten Versammlung der evangelischen Allianz wurden Berichte über die kirchlichen Zustände Dänemarks, Schwedens und Finnlands verlesen. Das Präsidium ist ein wechselndes, heute Vormittag führte dasselbe Dr. Kalkar (Dänemark), für die Abendverhandlung ist der Lordmayor von London, Alder⸗ mann Fowler für das Präsidium designirt. Morgen wird das Präsidium zwischen dem Grafen Bernstorff aus Berlin und dem Probst Thelander (Schweden) abwechseln.

Die gestrige Vorstellung von „Die Welt, in der man sich lang— weilt im Deutschen Theater beehrten Se. Kaiserliche und Kö— nigliche Hoheit der Kronprinz und Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Wilhelm, Prinz Heinrich, die Frau Erbprinzessin von Meiningen, die Prinzessin Christian zu Schleswig ⸗Holstein und der Prinz Arnulf von Bayern mit Ihrem Besuche.

Die Gesellschaft des Meininger Hoftheaters hat ihr diesjähriges Gastspiel am Sonntag mit einer glanzvollen, in vieler Be—⸗ ziehung musterhaften und unübertrefflichen Vorstellung von Schillers Maria Stuart' im Victoria⸗Thegter eröffnet. Nach den der Aufführung vorangegangenen, an dieser Stelle ausführlich mitgetheilten Notizen über die Ausstattung des Trauerspiels durfte man sich auf etwas Außerordentliches vorbereiten; aber das, was wirklich dar—⸗ geboten wurde, war geeignet, selbst diese Erwartungen noch zu übertreffen. Die Meininger Hofbühne hat seit dem ersten epochemachenden Her- austreten aus ihrem engen heimischen Wirkungskreise und auf den sich daran reihenden, an Ehren und Erfolgen verdientermaßen reichen Gastspielen ihre Tendenz, die Meisterwerke unserer dramatischen Literatur, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich musterhaft zur Schau zu stellen, deutlich genug dokumentirt, und nur der durch nichts zu überzeugenden übelwollenden und verblendeten Krittelsucht war es vorbehalten, über die eine Hälfte dieser Bestrebungen die andere vollständig zu übersehen. Erst jetzt, nachdem die von dieser Seite stets herabgezogene schauspielerische Darstellung und Interpre⸗ tation, die man mit unausrottbarem Vorurtheil als zweiten Ranges und über die dekorative Ausstattung vernachlässigt zu charakterisiren beliebte, Kräfte gereift hat, welche die ersten Plätze am Schauspiel⸗ hause und am Deutschen Theater einzunehmen vermögen. dürften diese gänzlich nichtigen Vorwürfe endlich verstummen. Die kleine Thüringer Bühne hat Epoche und Schule gemacht und alle größeren Hof und Stadt⸗Theater gezwungen, sich ihren durchaus richtigen, künst⸗ lerischen Prinzipien anzuschließen. Auch die vorgestrige Aufführung des Schillerschen Trauerspiels bot wieder ein bis in die kleinsten 8. mit so feinem künstlerischem Geschmack und dramaturgischem

eschick ausgearbeitetes schauspielerisches Gemälde, daß man die⸗ selbe wohl als eine Mustervorstellung bezeichnen darf. Nur in ge— ringen Einzelheiten der Aufführung dürfte hier und da etwas aus, zusetzen sein, was (bei einer ersten Vorstellung ja erklärlich) nicht sofort gelang und, von Zufällen beeinträchtigt wurde. Frl. Lorenz bet in der Titelrolle eine in jeder Beziehung nahezu vollendete, höchst lobenswerthe Leistung, und Fr; Schanzer personifizirte die Elifabeth, von einer gewissen Nervosität der Gesichtsmimik abgesehen, durch eine überzeu— gende, wahrhaft, königliche Haltung und vornehme gebieterische Sprache. Hr. Göbel fand als Leicester, soweit der Liebhaber in Frage kam, nicht immer den richtigen Ton; indessen war dies vielleicht auch auf Rechnung der Befangenheit zu setzen, denn den Monolog im letzten Akt sprach und spielte er mit großer, er— greifender Wahrheit. Die Rollen Burleighs und Shrewgbury's waren in den bewährten Händen der von früher her wohlbekannten Herten Richard und Teller; den alten Paulet gab Hr. Weiser ganz vortrefflich, und den Neffen des Letzteren, den schwärmerischen Mortimer Hr. Arndt mit hinreißendem jugendlichem Feuer. Auch Fr. Berg als Kennedy, Hr. Godeck als Melvil und Hr. Pückert als Staats sekretär Davison verdienen Anerkennung. Die Regie bot, wie schon gesagt, ein im Ganzen wie im Einzelnen vollendetes Meisterstück. Selbst der Widerwilligste müßte, wenn er z. B. nur die Scene zwischen Maria Stuart, Burleigh und Paulet gesehen und das stumme Spiel des Letzteren, die stets prägnant dem Dialog folgenden Posen einmal recht aufmerksam beobachtet hat, von dem hohen künstlerischen Ernst dieses Bühneninstituts für immer überzeugt werden, ganz abgesehen von der Scene, in welcher die unglückliche Königin vor ihrem Gange aufs Schaffot von ihren Dienerinnen Äb— schied nimmt, denn von dieser darf man füglich, ohne des Wider⸗ spruchs selbst der Mißgiünstigen zu gewärtigen, sagen, daß sie sich gar nicht überbieten läßt. Das war ein großartiger Triumph der

ame *

Bühnenkunst, ein bewegtes Gemälde von so tief erschütternder Wahr- heit, daß sich ihm nichts Aehnliches an die Seite setzen läßt. Vor diesem Triumph verinnerlichter schauspielerischer Kunst müssen selbst die glänzenden dekorativen Wunder verblassen Und doch boten diese auch dem äußeren Sinn eine wahre Augenweide. ersten Akt das alte gothische Zimmer im Schlosse zu Fotheringhay, in welchem die Königin gefangen gehalten wurde, mit so genauen Vachbil dungen der alterthümlichen drehfüßigen Möbel, der Thüren mit ihren gothisch stvlisirten Eisenbeschlägen, Angeln und Füllungen, daß der Alterthumsfreund schon daran seine helle Freude haben mußte, noch mehr aber. wenn im letzten Akt Ker übrigens auch einen Theil der historischen Treppe zeigt, welche Marig zum Blut- gerüst 6 die Schätze der Königin darin aufgehäuft werden: Gemälde, kostbare künstlerisch geformte Schüsseln und Kannen, Doppelbecher, Spiegel, Neuchter ꝛc. Alles nach echten alten Vorbildern; ferner im zweiten den langen großen Thronsaal im alten Westminster⸗ Palast mit den Ahnenbildern der Königin, im Vordergrunde dem Porträt Heinrichs VIII. und seiner Gemahlinnen; im dritten den Park von Fotheringhay mit seinen düsteren alten Erlen und dem noch düstereren alten Schloßbau im Hintergrunde, und im letzten das architektonisch reiche Prachtzimmer der Königin: Alles genau nach der Wirklichkeit kopirt. Von geradezu blendender Pracht und ebenso sorgfältiger historischer Genauigkeit war die kostümliche Ausstattung, namentlich bei dem großen Empfange des französischen Botschafters durch die Königin Elisabeth im Palast von Westminster. Da hierbei auch alle heral⸗ dischen Details und das Ceremoniell mit peinlicher Genauigkeit wiedergegeben wurden, so gewährte dieser Auftritt ein historisch und kulturgeschichtlich streng getreues Bild, das schon um seiner selbst willen im höchsten Grade interessant und sehenswerth ist. Uebrigens wurde das Stück mit nur wenigen Strichen gegeben, und so bot die Vorstellung nicht nur den stürmischen Auftritt zwischen dem liebeglühenden Mortimer und Maria im Park, sondern auch die, unbegreiflicher Weise an anderen Bühnen stets fortgelassene und doch so höchst wirksame Schlußscene des letzten Akts, bei der Königin Elisabeth, ohne Kürzung. Der Vorstellung wohnten Se. Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm, Heinrich und Leopold sowie der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen vom Anfang bis zu Ende bei. Das Publikum, welches das große Theater bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, war im Anfang zurückhaltend, ließ es aber später an warmem Beifall für die Darsteller nicht fehlen und zeichnete namentlich Frl. Lorenz, Fr. Schanzer und Hrn. Arndt bei offener Scene und nach den Aktschlüssen damit reichlich aus.

Verdi's Traviata“ mit Frl. Alma Fohström in der Titel⸗ rolle und Hrn. Nachbaur als „Alfred“ wird in Krolls Theater erst morgen (Mittwoch) aufgeführt. Es ist dies zugleich Hrn. Nach⸗ baurs vorletztes Auftreten. Eingetretene Hindernisse nöthigten heut zu einer Repertoirveränderung. Hr. Anton Schott, der berühmte Heldentenor, beginnt am Donnerstag sein bereits angekündigtes Gast⸗ spiel mit „Joseph in Egypten“; darauf wird das der Fr. Mallinger unmittelbar folgen und der vom Publikum so vielfach ausgezeichnete Baritonist Adolf Robinson sein Gastspiel fortsetzen. So steht noch eine Reihe interessanter kombinirter Gastabende auf dieser Bühne in Aussicht.

Belle - Alliance ⸗Theater. Fr. Franziska Ellmenreich und Fr. Marie Seebach treffen am 11. September hier ein, um unver— züglich sich an den Proben zu „Maria Stuart“ betheiligen zu können. Die Ausstattung zu dem Trauerspiel bezüglich der Costüme ist, wie die Direktion mittheilt, genau nach dem bekannten Piloty'schen Bilde „Die Verkündigung des Todesurtheils an Maria Stuart“ angefertigt.

Am Sonntag wurde das Volksstück ‚Buchholzen's“ bei fast ausverkauftem Hause und unter allgemeinem Beifall bereits zum 25. Mal gegeben.

Bäder ⸗Statistik. 26. August (nebst 497 Durchreisenden,

Personen

307 38772 3910 1201 1292

1182 3900

1369

Altheide bis zum J Baden⸗Baden bis zum 29. August (Fremde) 1 , Burtscheid bis zum 27. August (Kur und Badegäste) .. Charlottenbrunn bis zum 26. August (nebst 849 Durch⸗ e Cranz (Ostpr.) am 15. August (anwesende Kurgäste) .. Cudowa bis zum 26. August (nebst 894 Durchreisenden, J Elster bis zum 22. August (2968 Nrn.) 45693 Goczalkowitz bis zum 20. August (nebst 121 Durchreisenden, k 5 535 Görbersdorf bis zum 26. August (Kurgäste) .... . 1 201 R Kösen bis zum 15. August (769 Nrn.) 1931 k 12 442 Kreuznach bis zum 24. August (Kurgästeh)h . 5142 Landeck bis zum 26. August (nebst 2532 Durchreisenden, Kurgãäste) JJ Q Langenau bis zum 26. August (nebst 688 Durchreisenden, e / Lauchstädt bis zum 27. August (169 Nrn.)... 192 Münster a. Stein bis zum 24. August (Kurgäste) ... 1426 a Neuenahr bis zum 27. August (Fremde)... 4378 Neuhäuser am 15. August (anwesende Kurgäste) 316 Neukuhren am 15. August (anwesende Kurgäste) 887 Norderney bis zum 26. August d (nebst 647 Durchreisen⸗

Oeynhausen bis zum 29. August JJ 4587 n , n mm,, 2175 Rauschen am 15. August (anwesende Kurgäste) .... 150 Reinerz bis zum 21. August (nebst 2209 Erholungsgästen und ,,, 77727735686 Salzbrunn bis zum 26. August (nebst 2127 Durchreisen⸗ J Schandau bis zum 27. August (1205 Part.) 2858 Schlangenbad bis zum 27. August.. .... 1782 Schwalbach, Lg., bis zum 21. August (Kurfremde) 4087 Schwarzort am 15. August (anwesende Kurgäste) . 180 Soden im Taunus bis zum 27. August .. 22051 Sooden a. d. Werra bis zum 21. August (4966 Nrn.) .. 768 Teinach (Württemberg. Schwarzwald) bis zum 28. August d i 784 Warmbad bei Wolkenstein bis zum 21. August (410 Par⸗ teien mit 668 Personen, darunter Kurgäste).. .. 487 Warnemünde bis zum 16. August (Familien bezw. einzelne . . J Weilbach bis zum 27. August ... 1444 ö r 4g Wiesbaden bis zum 27. August (Kurgäste und sonstige Fremde) 65 686 Wiesenbad bei Annaberg bis zum 30. August (79 Part.) 65 Wildungen bis zum 23. August (1866 Nrn.... 25377 Wilhelmshöhe am 26. August (anwesende Fremde)᷑ .. 346 Wittekind bei Halle a. d. S. bis zum 20. August (44 Nrn.) 640

Weißer Hirsch mit Sberloschwitz (flimat. Kurort bis zun

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expeditlon (Scholz). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Da sah man im

. ; 7; ; .

Kenntniß gesetzt,

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin,

Dienstag, den 2. September .

ESS 4.

M 2OGG.

des Veutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Rrenßischen taats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

* Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staata⸗Anzeiger und das Central⸗Handelt⸗ register nimmt an: die Fönigliche Expedition

1 dergl

4. Verloosung, Amortisation,

Deffentlicher Anzeiger.

1ẽ3teckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Subwiszionen ete. Zinszahlung A. 8. vw. von öffentlichen Papieren.

82

b. Industrielle Etablissemente, Fabrikqh und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. S. Theater- Anzeigen.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Gxpeditionen des „Invalidendank , Rndolf Mosse, Haasenste mn & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schletie, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen ⸗ureaur.

.

9. Familien- Nachrichten. beilage. 63

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

39140

Im Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung der Fuhrmann Eduard Schroeder'schen Grundstücke, nämlich:

a. Haus und Garten Nr. 635, 636 an

Schwaan'schen Straße und

b. Ackerstück Nr. 3667 im Kamp, hat der Käufer, Kaufmann Fritz Paust hieselbst, durch Urkunden den Nachweis geführt, daß er die nach dem Ergebnisse der Versteigerung zur Hebung kommenden Gläubiger befriedigt habe; die bei der Zwangtkversteigerung Betheiligten werden davon in daß die betreffenden Beweis⸗ urkunden nebst der Erklärung des Käufers zu ihrer Einsicht auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sind, und werden aufgefordert, binnen 2 Wochen etwaige Erinnerungen geltend zu machen.

Zugleich wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters Termin auf

Montag, den 22. September d. J., Mittags 12 Uhr,

bestimmt.

Kreepelin, den 28. August 1884.

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: J. Werth, Diätar.

der

lzols6 Vorladung.

In der Sache, betr. Heimath der Familie des Schäfers Ludwig Mathieu in Jägersburg, findet öffentlich mündliche Verhandlung der K. Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, zu Speyer

am Dienstag, den 21. Oktober 1884, Vormittags 10 Uhr, im Regierungsgebäude, Zimmer Nr. Hl, statt.

Hiezu wird Schäfer Ludwig Mathieu als Bethei⸗ ligter, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, mit dem Eröffnen eingeladen, daß auch im Falle seines Nicht⸗ erscheinens Beschluß gefaßt werden würde.

Dabei wird noch aufmerksam gemacht, daß das Prozeßgericht die K. Regierung der Pfalz ist, daß als Parteien erscheinen die Gemeinde Sand, die Gemeinde Jägersburg, Jakob Mathieu daselbst, Peter Mathieu daselbst, Ludwig Zimmer daselbst als Vor—⸗ mund der minderjährigen Ludwig Mathieu'schen Kinder und Ludwig Mathieu daselbst. Der Gegen⸗ stand des Prozesses ist die Ausmittlung der Heimath der Ludwig Mathieu'schen Familie. Der Zweck der Ladung ist die Geltendmachung der Interessen der Geladenen. Der Antrag der Gemeinde Jägersburg, des Vormundes Ludwig Zimmer und des Jakob Mathieu ist dahin gerichtet, die Gemeinde Jägers burg nicht als Heimathgemeinde der Familie Ludwig Mathieu anzuerkennen.

Homburg (Pfalz), 29. August 1884.

Königliches Bezirksamt. Spöhrer.

39142] Aufgebot behuf Todeserklärung. Der Segelmacher Johann Brühl in Aumund, geb. am 23. Dezember 1839, welcher muthmaßlich mit

dem am 3. April 1379 von Neweastle nach San Francisco abgefahrenen Schiffe „Virginia“, Kapit. Minnemann untergegangen ist, wird auf Antrag seiner Ehefrau Gesine, geb. Timke, hierdurch geladen, sich bis zum 16. September 1885, Morgens 10 Uhr,

hier zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, sein Vermögen den nächsten bekannten Erben über⸗ wiesen, auch seiner Ehefrau die Wiederverheirathung gestattet werden soll.

Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung aufgefordert und für den Fall der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erbberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Verwar—⸗ nung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht wird genommen werden.

Lesum, den . August 1884.

Königliches Amtsgericht. Adicke s.

139150 Bekanntmachung.

Das Aufgebotsverfahren der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer der am 6. November 1883 zu Ober⸗Salzbrunn verstorbenen verwittweten Han⸗ delsfrau Henriette Glaeser, geb. Förster, ist durch Erlaß des Ausschlußurtheils beendet.

Waldenburg i. Schl., den 26. August 1884.

Königliches Amtsgericht. 1391511 Im Ramen des Königs! In Sachen ;

betreffend das Aufgebot der im Grundbuche

von Hundewick Band 9 Blatt 34 Abtheilung III.

unter Nr. J eingetragene Post hat das Königliche Amtsgericht Vreden durch den Amtsrichter Paleske in dem Termine am 28. Mai 1884 auf Grund der Akten und des Terminsproto⸗ 3. für Recht erkannt:

a

ß

J. alle Diejenigen, welche als Inhaber, deren Erben, Cessionarien oder sonstige Rechtsnach⸗ folger, Ansprüche auf die im Grundbuche von Hundewick Band 9 Blatt 34 Abtheilung III. unter Nr. ! für den Bürgermeister Arnold Wilhelm Decking in Stadtlohn eingetragene Post von 200 Thlr. nebst Zinsen, Ansprüche

II. die Kosten

erlegen.

Von Rechts

9152

prätendenten des im Grundbuche

Band III.

inzwischen verstorbenen

erfolgen. Münster, den 18. August 1884.

39153

Durch Ausschlußurtheil des

13 Thlr. 9 Sgr. 11 Pf., 2) Filialquote der Minorennen

101 Thfr. 15 Sgr. 3 Pf.

Münster, den 20. August 1884.

390159

für Recht: nebst 40½ Zinsen 1871 zufolge Verfügung vom

in Abtheilung III. Nr. 5 der Croechern Band J. Blatt 42

des Verfahren dem Ackersmann Bernhard Theodor Busen in Hundewick aufzu⸗

Wegen.

Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 13. Auzust 1884 sind sämmtliche Eigenthums⸗ von Saerbeck Blatt 157 verzeichneten und für die Eheleute Joseph Leugers und Elisabeth, geb. Hoff, einge⸗ tragenen Grundstücks Flur 13 Nr. 86/2 mit ihren etwaigen Ansprüchen auf dasselbe ausgeschlossen und kann die Berichtigung des Besitztitels Namen des Schusters Anton Terze aus Saerbeck

Königliches Amtsgericht, Abtheilung TV.

Bekanntmachung.

unterzeichneten Ge⸗

richts vom 13. Augqust 1884 ist das über die im

Grundbuche von Wolbeck Band J. Blatt 112 Ab⸗

theilung III. Nr. 5 eingetragene Post, als:

I) Filialquote der Minorennen Johann Theodor und Elisabeth Catharina Barve:

t Franz Christian und Bernard Heinrich Barve,

lautende Hypothekendokument für kraftlos erklärt. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

Im Namen des Königs! Verkündet am 18. August 1884. gez: Franke, Referendar, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Grundsitzers Christian Hinze zu Croechern erkennt das Königliche Amtsgericht zu Wolmirstedt durch den Amtsrichter Dr. Leuschner

1) Das Hypothekendokument über 200 Thaler seit 1. November 1871 Darlehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 9. November 15. November 1871 für den Grundsitzer Christian Hinze zu Croechern im Grundbuche von

verzeichneten, Arbeiter Wilhelm Bamme in Croechern gehörigen, Grundstücke wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten werden dem Antragsteller Christian

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der fentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Aurich, den 30. August 1884.

Pasch, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

39161 Oeffentliche Zustellung. Der Berghäuer Franz Fasola zu Beuthen O. S., vertreten durch den Rechtsanwalt Geldner, klagt gegen seine Ehefrau Marie Bertha Fasola, geb. Schwabe, früher zu Beuthen O [S., jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, Ehebruchs und lebensgefährlicher Drohungen, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien be— stehende Band der Ehe zu trennen und der Beklagten die Kosten aufzuerlegen und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Beuthen O. / S. auf den 3. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Beuthen, den 25. August 1884.

Kaluba, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

39159 Oeffentliche Zustellung. Die verehelichte Louise Rusch, geb. Grabe, in Dessau, vertreten durch den Rechtsanwalt Frenckel in Dessau, klagt gegen ihren Ehemann, den Kauf— mann Emil Rusch, früher in Dessau, jetzt in un— bekannter Abwesenheit lebend, wegen böswilligen Verlassens, mit dem Antrage auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechisstreits vor die J. Civilkammer des Her⸗ zoglichen Landgerichts zu Dessau auf den 18. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Dessan, den 30. August 1884.

Ma yländer, Kanzleirath, Gerichtsschreiber des Herzoglichen Landgerichts.

391721 Oeffentliche Zustellung.

Der Gewerke Friedr. Wilh. Copalle zu Dort⸗ mund, vertreten durch den Justiz⸗ Rath Humperdinck daselbst, klagt gegen den Ingenieur Carl Schermeng, früher zu Dortmund, zur Zeit unbekannten Aufent— halts, aus dem Privatvertrage vom 26. November

Zimmermann

auf den

Joseph

dem

39160)

Hinze zu Croechern zur Last gelegt.

haben, mit diesen Ansprüchen auszuschließen,

Rechts Wegen. gez. Dr. Leuschner.

Von

39148 Folgende Hypotheken⸗Dokumente: I) Über. ein auf dem Grundstücke des Maschinisten Joseph Risse zu Hoerde Band JI. Blatt 21 des Grundbuchs von Hoerde in Abtheilung III. unter Nr. 4 für den Kaufmann Bernbard Bauer und den Anstreicher Carl Massée, Beide zu Hoerde, eingetragene Kaution von 400 Thaler, ) über ein auf demselben Grundstücke in Ab— theilung III. unter Nr. 2 für den Kaufmann Simon Elias zu Dortmund eingetragenes, für die zu 1 erwähnten Gläubiger zur Siche— rung der Kautionsforderung derselben ver— pfändetes Darlehn von 250 Thaler, N über eine auf dem Grundstücke des Fabri⸗ kanten Louis Radour zu Hoerde Band III. Blatt 1465 des Grundbuchs von Hoerde in Abtheilung III. unter Nr.? für die Ge— brüder Wilfried und Heinrich Willich aus dem Rezesse vom 16. Juni 1851 eingetragene Abfiadung von je 287 Thaler 10 Silbergroschen 10 Pfennige werden für kraftlos erklärt. Hoerde, den 17. August 1884. Königliches Amtsgericht. 39149 In Sachen, betreffend das Aufgebot des verschollenen Seefahrers Anton Bochentin aus Cießau zum Zwecke der Todes⸗ erklärung hat das Königliche Amtsgericht zu Neu⸗ stadt W Pr. unterm 29. Juli 1884 erkannt: I) der am 22. März 1851 zu Cießau geborene, zuletzt in Cießau, Kreis Neustadt W. Pr., wohnhaft gewesene Seefahrer Anton Bochentin wird für todt erklärt, 27) die Kosten des Aufgebotsverfahrens sind aus dem Vermögen, bezüglich dem Nachlasse des Anton Bochentin zu entnehmen. Neustadt W. /Pr., den 29. Juli 1884. Königliches Amtsgericht. Moser.

39158 Oeffentliche Zustellung. ö

Der Arbeiter Jan Iben Janßen zu Grimer⸗ sumer ⸗Altendeich, vertreten durch Rechtsanwalt Knottnerus hierselbst, klagt gegen seine Ehefrau Irqule Harms Janßen, geb. Schwers, unbekannten Aufenthalts, auf Ehescheidung, wegen böslicher Ver lassung, mit dem Antrage auf Trennung der unter den Parteien bestehenden Ehe und Erklärung der Beklagten für den schuldigen Theil, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechts streits vor die dritte Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Aurich auf

den 8. Dezember 1884, Bormittags 9 Uhr,

1873, mit dem Antrage:

den Karl Schermeng kostenfällig zu verurtheilen

in einer öffentlichen Urkunde. deren Kosten zu

übernehmen der Kläger bereit ist, anzuerkennen,

daß er seine Betheiligung an den durch die

Verleihungsurkunde des Königlichen Ober⸗Berg⸗

amts zu Dortmund vom 18. Januar 1873 ihm

und dem Gewerken August zur Hellen in Dort

mund verliehenen vier Steinkohlenbergwerken

Klusebrink und Klusebrink J., II. und III. in

der Gemeinde Borgholzhausen, Kreis Halle, be—⸗

legen, an den Gewerken Friedrich Wilhelm

Copalle in Dortmund verkauft und übertragen

habe und darin zu willigen, daß diese Bethei⸗

ligung auf den Namen des F. W. Copalle und

auf dessen Kosten in den betreffenden Grund

büchern gedachter vier Steinkohlenzechen aufge—

lassen werde,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗

lung des Rechtsstreits vor die dritte Civilkammer

des Königlichen Landgerichts zu Dortmund auf

den 25. November 1884, Vormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hufnagel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

39163 Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Spinner Zimmerling, Louise, ge—⸗ borene Schrinner, zu Grünberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Cohn hierselbst, klagt gegen ihren, dem Aufenthalte nach unbekannten Ehemann, Spinner Karl Heinrich Zimmerling aus Grünberg, aus §§. 677 ff. Tit. 1 Th. II. Allgemeinen Landrechts wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und Erklärung des Beklagten für den allein schuldigen Theil und ladet den Be⸗— klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Glogau auf den 3. Dezember 1884, Vormittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glogau, den 25. August 1884.

Schmerder, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

39164 Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Tagearbeiter Großmann, Chri⸗ stiane, geb. Skopp, zu Steinau a. O., vertreten durch den Justizrath Kühn hierselbst, klagt gegen ihren dem Aufenthalte nach unbekannten Chemann,

wird

3915

Titel 1 Theil II. Allgemeinen Landrechts, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und Erklärung des Beklagten für den allein schuldigen Theil, und ladet den Beklagten Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König ch lichen Landgerichts zu Glogau auf

.nl. Dezember 1884. Vormittags 12 Uhr, mit der Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

zur mündlichen Verhandlung des

Aufforderung, einen bei dem gedachten

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glogau, den 23. August 1884. . GSchm erde

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Steindrucker Voigt, Anna, geb.

Vogel, zu Halle a. S., vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Sander und Dr. Lewin zu Guben, klagt gegen ihren Ehemann, den Steindrucker Alwin Voigt, zuletzt in Sorau, jetzt unbekannten Aufenthaltsortes, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtestreits vor die erste Civilkammer des Guben auf

den 15. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Königlichen Landgerichts zu

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Guben, den 28. August 1884. Wesenfeld, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

löse Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Schneidermeister Culemann,

Anna Thekla, geb. Anders, zu Weißenfels, Selauer⸗ weg Nr. 1, vertreten durch dea Justizrath Grube zu Merseburg, klagt gegen ihren, in unbekannter Abwesenheit lebenden Ehemann Friedrich Culemann, zuletzt in Halle a. S', wegen böswilliger Ver⸗ lassung, mit dem Antrage auf Ehescheidung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 1V. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Halle a. S. auf

den 4. Februar 1885, Vormittags 9 Uhr,.

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halle a. S., den 23. August 1884. Pachaly, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, in Vertretung.

Oeffentliche Zustellung. Die Schuhmacherfrau Wilhelmine Sawatzki, geb.

Hoff mann, zu Sobiechen, Kreis Angerburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Meitzen in Angerburg, klagt gegen den Schuhmacher August Sawatzki, unbekann⸗ ten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen und den

Beklagten unter zur Lastlegung der Kosten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Lyck auf den 18. Dezember 1884, Vormittags 12 Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Lyck, den 21. August 1884.

Mosler, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

39171 Oeffentliche Zustellung.

Der Anton Pierron, Holzhändler in Metz, ver- treten durch den Geschäftsmann May aus Metz, laut Vollmacht, klagt gegen den Wagner Eugen Hamen⸗ tien, früher in Grigy wohnend, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen gelieferter Waaren mit dem Antrage auf Zahlung der Summe von neunundvierzig Mark 8 , nebst 6o/9 Zinsen vom 8. Februar 1384 ab und auf Tragung der Kosten des Verfahrens, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiser⸗ liche Amtsgericht zu Metz auf den 17. November 1884, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mielke, ö

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

39170 Oeffentliche Zustellung.

Der Restaurateur August Arnoldt in Deesbach klagt gegen den Maler August Wilhelm aus Deeg. bach, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsorts, aus mit demfelben abgeschlossenen Bierkaufsgeschäften, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 687 , und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits vor das Fürstliche Amtsgericht ju Oberweißbach auf den 17. November 1884, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Oberweißbach, den 23. August 1884.

Wächter, Gerichtsschreibe⸗ des Fürstlichen Amtsgerich z.

Tagearbeiter Gottlieb Großmann aus Steinau a. O., wegen böslicher Verlassung aus §§. 688 und 692