da per Equipage nach der Försterei Liubochenck, wo dieselben einige Tage auf der Jagd verweilen werden.
Afrika. Egypten. Suakim, 17. September. (Allg. Korr.) Nach dem am 15. d. von den Amarars erzielten Er⸗ folge, versammelten sich 2000 derselben unter der Führung der Scheichs Beschir und Korb und rückten gegen das Gros der Hadendowas vor, welche sie nach vierstündigem Kampfe aus ihrer Stellung verdrängten. Die Amarars verfolgten hierauf den fliehenden Feind, tödteten 70 Hadendowas und erbeuteten die Kameele und Waffen des Feindes, welche die Scheichs der Regierung zum Geschenk machten. Der Verlust der Amarars beträgt 30 Todte und Verwundete.
Seitungsstimmen.
Die „Kölnische Zeitung“ begrüßt den Kaiser am Rhein in einem Artikel, in welchem es heißt:
... Vom Großen Kurfürsten an haben fast alle Hohenzollern die Mark Brandenburg am Rhein vertheidigen müssen, und König Wilhelm, dieser strablende Held, der vier Menschenalter sah, hat als Jüngling und als Greis am Rhein und überm Rhein gefochten für sein Land, und endlich gelang es ihm, die Rheinlande so zu festigen und zu sichern, daß ihr Besitz nie mehr in Frage wird gestellt sein. Und sowie dieser e über alle Zweifel gesichert war, da war das neue Deutsche Reich geboren.
Freute sich auch der großen Zustände das ganze Deutschland, so hat die Rheinprovinz doppelte Dankespflicht gegen den Helden, der das Reich erschuf; denn der Rheinprovinz bedeuteten die heiß er⸗ kämpften Siege des Königs und Kaisers Wilhelm endlich Ruhe von den Jabrhunderte langen Kämpfen an dem schönen Strome, der so viel Verwüstung an seinen Ufern gesehen, wie kein anderer der deutschen Flüsse. Darum jubeln denn auch die Rheinländer be⸗ geisterter als alle andern deutschen Stämme ihrem Retter aus Feindesgefahr, ihrem Schirmherrn für immerdar, dem Mitstreiter aus den Befreiungskriegen 1813—1815, dem großen Führer und Sieger der Jahre 1870 und 1871 zu.
Und einen neuen besonderen Grund der Freude und Dankbarkeit haben wir heute. Nicht nur als Kämpfer ist Kaiser Wilhelm ein Held; er ist es nicht minder als Herrscher und Lenker seines Volkes; glorreich im Kriege, ist er auch unvergleichlich im Frieden, dessen Erhaltung er die ganze Arbeit seines Lebens widmen will. Als vor sechs Jahren Kaiser Wilhelm nach Beendigung seiner Badekur im Spätherbst nach Berlin zurückkehrte, war er von einer solchen jubelnden Begeisterung der Bevölkerung umgeben, als kehre er wieder aus siegreichen Schlachten zurück. Damals galt die Huldigung der Friedensthat, die er dem Vaterlande durch Genehmigung und end— gültige Vollziehung des deutsch-österreichischen Bündnisses geleistet hatte. Man erkannte die ganze Größe und Bedeutung dieser That in ihrer politischen Tragweite, wie nach der persönlichen Arbeit, die sie unserm Monarchen gekostet hatte, und das ganze Vaterland dankte sie ihm, die Bevölkerung der Hauptstadt bezeigte diesen Dank durch die lebhafteste Kundgebung. Heute macht Kaiser Wilhelm zu uns an den Rhein die Fahrt von Rußland her, wo er in gemeinsamer Arbeit mit den Kaisern von Rußland und Oesterreich, unterstützt von seinem wachsamen und unermüdlichen Kanzler, den wir leider nicht an der Seite seines Kaiserlichen Herrn am Rhein sehen werden, das Werk des Friedens, das vor sechs Jahren gethan worden, zum Wohle Europas vollendet und gekrönt hat . . . . Kaiser Wilhelm und sein Kanzler haben es zuwege gebracht, daß der europäische Friede von allen ent⸗ scheidenden europäischen Mächten zum Ausgangspunkt und zur Grund lage ihrer Politik gemacht wird. Für diese neue Segengthat, die in Skierniewice vollendet ward, dankt dem Kaiser Wilhelm die ganze friedliebende Welt, dankt ihm sein treues Deutschland insbesondere. Und den Dank des Vaterlandes wie seiner treuen Rheinländer für die große Friedensthat möge Kaiser Wilhelm, der wahre Friedens fürst, vernehmen aus den Rufen, die millionenfach an diesen rhei— nischen Kaisertagen zu ihm hinaufschallen: „Heil Kaiser Dir!“
— In den „Berliner Politischen Nachrichten“ lesen wir:
Ein Schrei der Entrüstung ob der übermäßig hohen Brodpreise geht dermalen durch ganz England. Die in den Londoner Blättern mitgetheilten Verhältnisse herrschen gleichermaßen auch in den übrigen Städten des Landes. Allgemein betont man die Nothwendigkeit, sich der Tyrannei des Ringes zu entziehen, aber hinsichtlich des ad hoc einzuschlagenden Weges herrscht die größte Meinungsverschiedenheit. Vielfach hofft man, durch möglichst energische Brandmarkung des Eigennutzes der Bäcker einen Preisrückgang des Brodes zu erzwingen. Als ob ‚das freie Spiel der wirthschaftlichen Kräfte! moralischen Erwägungen zugänglich wäre, und das Manchesterthum sich nicht im Gegentheil etwas darauf zu Gute thäte, den Kampf ums Dasein möglichst rücksichtlos zu führen, und auf den Trümmern der erbarmungslos vernichteten, weil wirthschaftlich schwächeren Existenzen den Prachtbau seiner Doktrinen zu gründen! Die englischen Kon— sumenten werden vielleicht noch viele bittere Enttäuschungen durch⸗ machen müssen, aber endlich durch die Gewalt der Thatsachen zu der Erkenntniß gedrängt werden, daß der wahre „Public Enemy“, wie jetzt der Bäckerring genannt wird, das Manchesterthum ist, und die wirthschaftliche Gesundung des Staates nur um den Preis der Emanzipirung von der Lehre des schrankenlosen Gehen und Geschehen⸗ lassens erkauft werden kann.
Wir schließen hieran noch nachstehende Mittheilung über die Preiskonjunktur der Brodstoffe in England: Der Weizen fiel während der ersten 6 Monate des laufenden Jahres auf einen Durchschnitts— preis ron 38 Sh. 8 Pence herunter, d. h. unter den bisher niedrigsten Preisstand des ganzen Jahrhunderts. Gleichwohl blieb der Preis des Vierpfundbrodes unverändert auf der Höhe von 6 bis 7 Pence, welchen Preisstand es auch in den Jahren 1875 — wo der Weizen 45 Sh. 2 Pence — 18765, wo der Weizen 46 Sh. 2 Pence — und 1878, wo der Weizen sogar 46 Sh. 5 Pence kostete, behauptete. Dabei muß betont werden, daß die Brodvorräthe heute reichlicher sind, als je zuvor, daß mithin, wenn der Segen der von den Manchesterleuten als Panazee aller wirthschaftlichen Schäden angepriesenen schrankenlosen Konkurrenz nicht eine bloße Mythe wäre, das Uebermaß des Angebotes einen Preisrückgang bewirkt haben müßte. Statt dessen herrscht die Koa⸗ lition des Ringes unumschränkt; sie diktirt die Preise und zwingt den Konsumenten, in den gesegnetsten Erntejahren das theuerste Brod
u essen, alles zum höheren Ruhme der Manchesterdoktrin! — Das „Deutsche Handelsarchiv“ meldet aus Liegnitz (Mitte Juli):
Ueber die geschäftliche Lage der Flachsgarnspinnereien können wir hur Günstiges berichten. Die Nachfrage, sowohl für Tow als auch Leinengarn ist andauernd lebhaft geblieben, und wurden die bisherigen Preise bis jetzt anstandslos bewilligt, obwohl sonst gerade während der Sommermonate besonders für Leinengarne eine Preisreduktion bei geringerer Nachfrage einzutreten pflegte.
Auch die mechanischen Webereien erhielten gute und ansehnliche Aufträge, und dürften nunmehr sämmtliche mechanische Stühle unseres Bezirks in voller Thätigkeit sein.
Können demnach die Spinnereien und mechanischen Webereien mit dem gegenwärtigen Geschäftsgange zufrieden sein, so hat anderer⸗ seits die Handweberei nach wie vor Ursache zur Klage.
Die Schuhfabriken unseres Bezirks haben auch im vergangenen Quartal reichlich zu thun gehabt, während ihre Lager vollständig ge⸗ räumt waren. Nrir klagen dieselben über gedrückte Preise, die sie nöthigen, soweit als möglich maschinelle Einrichtungen mit Dampf— betrieb einzuführen.
Die Holzstoff⸗Fabrikation leidet unter dem Druck einer Ueber⸗
produktien, die bei dem diesjährigen reichlichen Wasserstande der Flüsse im Riesengebirge vielfach bereits dazu geführt hat, daß Holz—⸗
stoff kaum noch zum Selbstkostenpreise Abnehmer findet, während sich gleichzeitig die Vorräthe recht ansehnlich vermehrt haben.
Die Strohstoff⸗Fabrikation dagegen klagt über theuere Roh⸗ materialien, die kaum noch einen nennenswerthen Nutzen übrig lassen.
Die Papierfabriken sind im verflossenen Quartal reichlich be—⸗ schäftigt gewesen, aber auch sie wünschen baldigst bessere Preise für ibre Fabrikate, die durch die große Konkurrenz sehr herabgedrückt werden.
Die Maschinenfabriken und Eisengießereien sind ebenfalls reich⸗ lich mit Aufträgen versehen gewesen, und hören wir, daß die größe⸗ * . bereits bis zum Jahresschluß mit Aufträgen ver⸗ sehen sind.
In der Glasindustrie vollzieht sich in neuerer Zeit ein Um- schwung, der derselben leider nicht zum Vortheil gereichen dürfte. Es werden nämlich jetzt nur noch meist einfachere und weniger künst— lerisch ausgestattete Artikel begehrt, die äußerst billig sein müssen, während früher besonders für den Export, der sehr bedeutend mach⸗ gelassen hat, Luxusartikel gefertigt und gut bezahlt wurden.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 38. — In halt: Finanzwesen: Nachweisung über Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende August 1884. — Konsulatwesen: Ernennung; — Todesfall; — Exequatur · Ertheilung. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 46. — Inbalt: Verfügungen: vom 12. September 1884. Aenderung der Bedingun⸗ gen, unter welchen Briefe mit Werthangabe im Verkehr mit der Türkei zur Beförderung angenommen werden können. — Vom 11. September 1884. Vorladung von Personen des Soldatenstandes behufs Vernehmung bei der Postbehörde. — Vom 13. September 1884. Verrechnung des Vereinsportos bezw. Frankos für Nachnahme⸗ briefe und Packetadressen nach Bayern und Württemberg. — Vom 15. September 1884. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Torgelow⸗ Ueckermünde. — Vom 15. September 1884. Eröffnung der Eisen⸗ bahnstrecke Radeburg⸗Radebeul.
Ju stiz · Ministerial ⸗ Blatt. Nr. 34. — Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 13. September 1884, betreffend die Ermittelung der Immobiliarwerthstempel. — Erkenntniß des Reichsgerichts vom 3. April 1884.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38. — Inbalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Die neue Pack⸗ hoffanlage für Berlin. (Schluß.) — Reise⸗Eindrücke aus Spanien. Frühjahr 1884. — Die Einwirkung ätzender Flüssigkeiten auf Cement und Cementkalkmischungen. — Felssprengungen in der Mosel. — Vermischtes: Innere Ringbahn in London. — Serbische Eisenbahnen. — Eingestürtzte Fabrikschornsteine. — Eisenbahnen in Nordamerika. — Neueindeckung der Peterskirche in Rom.
Knuft, Wissenschaft und Literatur.
Allgemeiner deutscher Gemeinde ⸗Verwaltungs⸗ Kalender auf das Jahr 1885. Für die amtlichen Funktionen der Landräthe, Bürgermeister, Mitglieder des Magistrats und des Stadt— verordneten⸗Kollegiums, Standesbeamte, Polizei! und Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft, Gemeindevorsteher, Schiedsrichter ꝛc. 2c. Nebst Formularen für den amtlichen Gebrauch der Staats und städtischen Verwaltung, und einem Anhange: „Der praktische Ver— waltungsbeamte, Polizei⸗ und Strafrichter ꝛc.“ Bearbeitet und her⸗ ausgegeben von A. G. M. Ueberschaer. Leipzig, Verlag von Bruno Zechel. — Ein recht praktisches und empfehlenswerthes Buch, das durch seine zweckmäßige Einrichtung wohl dazu dienen dürfte, die Verwaltungsbeamten bei ihren Arbeiten zu fördern und ihnen die⸗ selben zugleich zu erleichtern; denn es enthält, außer einem Termin Kalender für das Jahr 1885 und einem Notiz⸗Kalender für alle Tage des Jahres, zunächst 27 amtliche Formulare für die verschiedenen Zweige der Verwaltung. Außer diesen zahlreichen amtlichen Formu— laren der verschiedensten Art werden im Anhange unter ver— schiedenen Abtheilungen eine Menge Gesetze und Verordnungen, welche das Verwaltungswesen, Polizei⸗ und Strafverfahren u. s. w. betreffen und geeignet sind, auf dem Gebiete des Verwaltungsrechts eingehend zu informiren, theils im Wortlaut, theils auszugsweise mitgetheilt, wodurch dem zeitraubenden Suchen in den Gesetzsammlungen vor— gebeugt wird. Endlich werden im ‚„Litterarischen Wegweiser auf staats⸗ und rechtswissenschaftlichem Gebiete“ die empfehlenewerthesten verwaltungsrechtlichen Werke genannt und kurz inhaltlich be— sprochen, sodaß jedem Verwaltungsbeamten Gelegenheit geboten ist, sich über die neuesten verwaltungsrechtlichen litterarischen Erschei⸗ nungen zu unterrichten und zum erfolgreichen Studium oder praktischen Gebrauch in der Verwaltung das Eine oder Andere anzuschaffen, sei es für sich oder das Amtsbureau.
— Von dem im Verlage von Heinrich Schmidt K Carl Günther, Verlagsbuchhandlung in Leipzig, erscheinenden illustrirten Werk Frankreich in Wort und Bild, seine Geschichte, Geographie, Verwaltung, Handel, Industrie, Produktion, geschildert von Friedrich von Hellwald, ist die zweite Lieferung (à 75 F) verausgabt worden, in welcher die Beschreibung von Paris und dem Treiben daselbst in kundiger und anziehender Weise fortgesetzt wird. Besonders inter— essant sind die historischen Mittheilungen über die Bastille. Das Heft enthält viele Ansichten Pariser Straßen, Plätze und Gebäude.
Gewerbe und Handel.
Nürnberg, 18. September. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Gestern war der Markt — namentlich Nachmit⸗ tags — ruhiger und das Geschäft vollzog sich schleppend, die Preise haben dabei einige Mark nachgelassen. Heute sind dem Markte 3500 Ballen Landhopfen und etwa 490 Säcke andere Sorten per Bahn zugeführt worden. Das Geschäft eröffnete sehr ruhig und erst später, als Cigner die billigeren Gebote acceptirten, vollzogen sich die Abschlüsse lebhafter, so daß der größere Theil der Zufuhr von Markthopfen wiederum hauptsächlich an Exporteure abgesetzt werden konnte. In fremden Sorten wie Hallertauern, Württemberger und Badischen, bewegt sich der Verkehr noch immer in engen Grenzen; die Preise dieser Sorten sind ebenfalls etwas reduzirt. Die Notirun— gen lauten: Prima Markthopfen 89-84 M, mittel 72 — 75 A, feuchte und geringe Markthopfen 65 — 68 ½é, Gebirgshopfen 90— 100 M, Württemberger, Badische und Hallertauer je nach Qualität 100-120 4, Posener 120 — 125 , aischgründer 85 — 100
Mainz, 20. September. (W. T. B.). Die Abschlagsdividende der hessischen Ludwigsbahn für das laufende Betriebsjahr ist auf 20 festgesetzt worden.
Pest, 19. September. (W. T. B.) Dem „Nemzet“ zufolge stände eine Tarifermäßigung für den Getreideexport aus Ungarn und zwar um 45 Cent zer Tonne und Kilometer für Oestee⸗ reich und Böhmen und um 4 Cent. per Tonne und Kilometer für das Ausland demnächst bevor.
Rom, 19. September. (W. T. B.) Der „Rassegna“ zufolge sind angesichts der durch die Cholera herbeigeführten Krise unter den angesehensten der hiesigen Kreditinstitute Berathungen über die Prolongation der in den Portefeuilles befindlichen Handel s wechsel eingeleitet worden und stände ein dem entsprechender Be— schluß zu erwarten.
St. Petersburg, 20. September. (W. T. B.) Die Zoll- einnahmen betrugen bis zum 1. August d. J. 55 513 515 Rbl. gegen 55 601 291 Rbl. in dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres.
New⸗JYJork, 19. September. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 81 000 B., Aus fuhr nach Großbritannien 19000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 2000, Vorrath 159 000 B.
Verkehr s⸗Austalten.
Bremen, 20. September. (W. T. B.) Der Dampfer deg Norddeutschen Lloyd „Werra“ ist gestern Abend 8 Uhr in New⸗JYork eingetroffen.
Hamburg, 19. September. (W. T. B.) Der Post⸗ dampfer Hammonia“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen 19Uhr in New ⸗ York eingetroffen. Der Postdampfer Hungaria“ hat, von New⸗JYork kommend, heute Vormittag
10 Uhr Lizard passirt. (W. T. B.) Nach einer Meldung
Paris, 20. September. aus Panama vom 19. d. ist der Kontrakt über die letzten
30 Millionen Kubikmeter für Herstellung des Bettes des Panam a⸗ kanals mit der amerikanischen Unternehmerfirma Dredging u. Co. in New-⸗Jork zum Preise von 1,45 per Kubikmeter unterzeichnet worden. Die bezüglichen Arbeiten sollen im Jahre 1887 voll⸗ endet sein.
New ⸗JYork, 19. September. (W. T. B.) Der Dampfer The Queen“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Com⸗ pagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, 20. September 1884.
Am 19. d. M. ist der Abends 7,11 von Rittershausen nach Düsseldorf fahrende Lo kal ⸗Personenzug auf der Station Hoch⸗ dahl mit einem Güterzug zusammengestoß en. Bei diesem Unfall wurden zwei Bremser schwer verletzt. Die Untersuchung ist sofort eingeleitet.
Im Interesse des Milch konsumirenden Publikums macht das Polizei⸗Praͤsidium auf Grund des Ministerial⸗Erlasses vom 28. Ser⸗ tember 1883 bekannt, daß am 30 vorigen Monats auf dem Ham⸗ burger Bahnhofe in Berlin der Inhalt von 3 Fässern mit zusammen 71 Milch, welche von dem Gutebesitzer Janicke in Berge bei Nauen hierher zum Verkauf gesandt war, zu leicht befunden wurde und vernichtet werden mußte.
Diejenigen hiesigen Einwohner, welche für das Kalenderjahr 1885 außerhalb Berlins im Umherziehen ein Gewerbe zu betreiben beabsichti⸗ gen, zu welchem nach dem Gesetz vom 1. Juli 1883, betreffend Ab⸗ änderung der Gewerbeordnung an Stelle des bisherigen „Legitima⸗ tionsscheins' ein ‚Wandergewerbeschein“ erforderlich ist, haben, nach einer Bekanntmachung des Polizei⸗Präsidenten und der Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern, in ihrem eigenen Interesse das Gewerbe unverzüglich schon jetzt anzumelden. Die betreffenden Gesuche sind regelmäßig bei dem Polizei⸗Präsidenten einzureichen. Die demnächst von der Direktion für die Verwaltung der di⸗ rekten Steuern in Berlin ausgefertigten Gewerbescheine sind seiner Zeit bei der Königlichen Steuerkasse, Hinter dem Gießhause Nr. 1 Parterre, gegen Zahlung der mittelst besonderen Benachrichtigungs⸗ schreibens genannter Direktion bekannt gegebenen Steuer einzulösen.
Nur diejenigen Personen, welche ausschließlich nicht selbst ge⸗ wonnene rohe Erzeugnisse der Land ⸗ und Forstwirthschaft, des Garten und Obstbaues, der Geflügel⸗ und Bienenzucht im Umherziehen feil⸗ bieten wollen, und deshalb eines Wandergewerbescheines nicht be⸗ dürfen, haben den erforderlichen Gewerbeschein direkt bei der König⸗ lichen Steuer⸗Direktion, Abtheilung für Gewerbesteuer, Hinter dem Gießhause 1 J., nachzusuchen.
Wien, 20. September. (W. T. B.) Der Anarchist Anton Kammerer ist heute früh durch den Strang hingerichtet worden.
Bern, 19. September. (W. T. B.) Die internationale Konferenz zum Schutze des literarischen und künst— lerischen Eigenthums ist heute geschlossen worden, ohne einen Vorort für die nächste Versammlung bezeichnet zu haben.
Im Deutschen Theater wird am Sonnabend, 27. d. M., Schillers ‚Wilhelm Tell‘ neu in Seene gehen. Im Uebrigen bringt das Repertoire künftiger Woche Wiederholungen von Donna Diana“, „Die Welt, in der man sich langweilt“. „Die Räuber“ und ‚Don Carlos“. Morgen wird „Die Welt, in der man sich langweilt“ gegeben. I ein , me ee, . . I i
Das Repertoire der Meiningenschen Hofschauspieler im Victoria⸗Theater für die nächsten Tage ist wie folgt: Sonntag Wallensteins Lager“ und „Die Piccolomini“, Montag . Wallensteins Tod“, Dienstag und Mittwoch ‚Wallensteins Lager! und „Die Pie colomini! und Donnerstag „Wallensteins Tod. „Maria Stuart“ und „Miß Sara Sampson“ werden dann die zunächst zu gebenden Stücke sein.
Die Bühnenproben im Neuen Friedrich⸗Wilhelm⸗ städtischen Theater zu Millöckers neuer Operette ‚„Gasparone“ sind soweit vorgeschritten, daß der Termin der ersten Aufführung — Freitag, der 26. September — bestimmt innegehalten wird. In den weiblichen Hauptpartien treten die Damen Hannah Wrada. Gusti Koch und Elise Schmidt auf, in den männlichen die Herren Reinhold Wellhof, Fritz Westmann, Sigmund Steiner, Fritz Broda und Hugo Kaßkerl. Den Ansprüchen gemäß, welche das Publikum an die In— seenirung der Novitäten im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater zu stellen gewohnt ist, wird auch ‚Gasparone“ mit großer Sorgfalt in Kostümen und Dekorationen neu ausgestattet erscheinen. Bis zur Premiére werden die bisherigen Repertoire⸗Operetten die letzten Abende ausfüllen. Morgen, am Sonntag, geht der „Bettelstudent“ zum 323. Male in Scene.
Die Schlußaufführung der diesjährigen Krollschen Opern— saison bringt morgen noch einmal Gounods „Margarethe“ mit dem glänzenden Gasttrifolium Mallinger⸗Schott⸗Robinson, das den letzten Opernabenden einen besonders vornehmen künstlerischen Charakter ver⸗ leihen wird. Das Berliner Publikum hat für die Krollschen Opern auch in diesem Sommer ein außerordentliches wohlverdientes, Inter esse an den Tag gelegt was der umsichtigen und strebsamen Direktion wie den fleißigen Künstlern zur besonderen Genugthunng gereichen wird. Der Opernsaison folgt, wie bereits gemeldet, eine Concert⸗ saison, die am Mittwoch, den 24. d. M., mit dem Wiederauftreten des Berliner Lieblings Teresina Tua beginnt, während am Sonntag, den 28. September, Sgra. Alma Fohström in einem Abschiedeconcert noch einmal erscheinen wird. In den Concerten wirkt die Pianistin Frl. Bock aus Amerika und der Cellist Hr. Lublin mit. Am 12. Oktober eröffnet Fr. Amalie Joachim im Köoͤnigssaale einen Concerteyelus, zu welchem sie hochinteressante Lieder⸗Novitäten bereit hat. Schon das Programm des ersten Concerts enthält Schumanns so oft begehrtes Lied Frauen ⸗ Liebe und Leben“.
Im Belle⸗Alliance⸗Theater geht am Mittwoch Seribe's Drama „Adrienne Lecouvreur“, mit der Königlichen Hofschauspielerin Franziska Ellmenreich in der Titelrolle, neu einstudirt in Scene.
Im Walhalla⸗Operetten⸗Theater treten heute Frl. Eugenie Erdösy als ‚Rosina“ und der neue Komiker, Hr. Thaller, als „Clarinettist Gaspard! zum ersten Male auf, und werden die⸗ selben fortan mit Frl. Jenny Stubel und Hrn. Ed. Steinberger in diesen Partieen regelmäßig abwechseln.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
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. Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.
18864.
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des Aeutschen Reichs · Anzeigers und öniglich Nrenßischen staats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 82.
. * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central · Har dels · register nim mt an: die Königliché Expedition
. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
X u. s. w. von öffentlichen Papieren. .
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Steckbriefe und Untersuchun gs Sachen.
(41471 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Hausdiener Friedrich Liebke, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten U. R. J. 652 de 1884 die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls beschlossen worden.
Es wird ersucht, den ꝛc. Liebke zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 11112, abzuliefern.
Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 1112 (NW.), den 17. September 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen
Landgerichte II. Bailleu.
Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1m 78 em, geboren am 22. April 1859. Geburtsort Rügen⸗ walde N. M., Haare blond, Bart blonder Schnurr⸗ bart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase ge⸗ wöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn spitz, Gesichtsbildung etwas länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, Gestalt schlank.
(41468 Steckbrief. ⸗
Der am 23. Februar 1862 zu Hambach, Kreis Jülich geborene Gefreite Nicolaus Hamacher, der 4. Kompagnie Rheinischen Jäger⸗Bataillons Nr. 8 hat am 10. September d. Is. die Garnison Zabern, ohne Erlaubniß, verlassen und ist bis jetzt nicht wieder in dieselbe zurückgekehrt. Es liegt somit der Verdacht der Fahnenflucht nahe.
Alle Civil resp. Militärbehörden werden daher ergebenst ersucht auf den 2c. Hamacher vigiliren, ihn im Betretungsfalle arretiren und zum Weitertrans— port nach Zabern, an die nächste Militärbehörde ab— liefern zu wollen.
Signalement:
Größe 1,B71,5 m, Gestalt schlank,
Kinn, Nase,
Mund gewöhnlich, Haar schwarz, Bart und be⸗ sondere Kennzeichen: Keine. Derselbe ist mit einem Civil-Anzuge bekleidet. K.⸗Q. Bergheim, den 17. September 1884. Königliches Kommando des Rheinischen Jäger⸗ Bataillons Nr. 8.
41474) Strafvollstreckungsersuchen.
Der Fleischergeselle und Schirmmacher August Hinze, am 30. August 1840 zu Antionettenlust, Kreis Landsberg a. W. geboren, der Fischergeselle Heinrich Krause, am 24. Januar 1844 zu Nem⸗Jork geboren, sind durch vollstreckbares Urtheil des König lichen Schöffengerichts hierselbst vom 31. Juli 1884 wegen Uebertretung der §§. 18, 26, 28 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, ein Jeder von ihnen zu einer Geldstrafe von 36 MS verurtheilt, für welche im Unvermögensfalle eine einwöchige Haftstrafe tritt. Es wird um Strafvollstrecköng und Benach— richtigung zu den Akten E. 37. 84 ersucht.
Berlinchen, den 16. September 1884.
Königliches Amtsgericht. (41473) Strafyvollstreckungsersuchen.
Der ehemalige Grenadier, Reservist Carl Wil— helm Fischer, Knecht, am 27. Oktober 1858 zu Beerfelde, Kreis Soldin, geboren, ist durch vollstreck⸗ bares Urtheil des Königl. Schöffengerichts hierselbst vom 31 Juli 1884 wegen Uebertretung des 5§. 360 ad 3 Strafgesetzbuchs zu einer Geldstrafe von 150 4M verurtheilt, für welche im Unvermögensfalle eine sechswöchige Haftstrafe tritt. Es wird um Straf⸗— vollstreckung und Benachrichtigung zu den Akten E. 38 84 ersucht.
Berlinchen, den 16. September 1884.
Königliches Amtsgericht.
Iz 7953] Oeffentliche Ladung.
Die Wehrpflichtigen
1Ider Carl Wilhelm Hanusa, am 14. Juli 1860 zu Dörnberg, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Christiane (geb. Schütze) Hanusaschen Eheleute,
der Johann Thomas Bunk, am 19. August 1860 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Rosina (geb. Malik) Bunkschen Che— leute, evangelisch,
3) der Johann Zielenski, am 19. Mai 1860 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, unehelicher Sohn der Rosing Zielenski, katholisch,
4) der Eduard Hartmann, am 19. August 1861 zu Kaulwitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Johann und Juliane (geb. Lauenberger) Hartmann schen Eheleute, katholisch,
S) der Carl Jargosch, am 30. August 1862 zu Böhlitz, Kreis Namölau, geboren, Sohn der Christian und Rosina (geb. Miska) Jargoschschen Eheleute, , Moch 2. Feb
er Franz och, am 12. Februar 1862 zu Deutsch· Marchwitz Kreis Namslau, geboren, . licher Sohn der Susanna Moc, katholisch,
der Siegfried Goldstein, am 27. Februar 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Julius und Amalie (geb. Cohn) Goldsteinschen Eheleute, mosaisch,
s) der Gottlieb Reimitz, am 25. September 1862 zu, Saabe, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Michael und Rosina (geb. Büttner) Reimitzschen Eheleute, evangelisch,
9) der Samuel Marcus Jak obowitz, am 24. Sep⸗ tember 1862 zu Strehlitz, Kreis Namtlau, geboren, Sohn der Jacob und Anna (geb. Nathan) Jakobo⸗
witzschen Eheleute, mosaisch,
19 der Johann Pokora, am 19. Februchr 1862 zu Wallendorf, Kreis Namzlau, geboren, unehelicher
Industrielle Etablissements; Fabriken und Grosshandel.
Terschiedene Bekanntmachungen.
Literarische Anzeigen.
Theater- Anzeigen.
Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen de Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasen tern & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen Bureaux.
In der Börsen-
Familien- Nachrichten. beilage.
1I) der Carl Tschampel, am 5. September 1863 zu Böhlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Christian und Johanna (geb. Seiffert) Tschampel⸗ schen Eheleute, evangelisch,
12) der taubstumme Herrmann Ferdinand Ma⸗ terne, am 16. September 1863 zu Grof⸗Butschkau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Constantin und Pauline (geb. Forsch) Materneschen Eheleute, evangelisch,
13) der Friedrich Neugebauer, am 6. Mai 1863 zu Wenziowitte, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Marie (geb. Werner) Neugebauerschen Eheleute, evangelisch⸗lutherisch,
14) der Gustav Herrmann Auraß, am 5. Mai 1863 zu Jakobe dorf, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Johann und Marie (geb. Kosmala) Auraßschen Eheleute, evangelisch,
16) der Ernst Wilhelm Kozuk, am 27. Mai 1863 zu Deutsch⸗Marchwitz, Kreis Namslau, ge⸗ , unehelicher Sohn der Marie Kozuk, evan⸗ gelisch,
16) der Carl Gottfried Post, am 8. April 1863 zu Obischau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Gottfried und Helene (geb. Scholz) Postschen Ehe⸗ leute, evangelisch,
17) der Friedrich Wilhelm Hermann Hartmann, am 13. Oktober 1861 zu Bankwitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Chisstiane (geb. Bar—⸗ netzt) Hartmannschen Eheleute, evangelisch,
18) der Isidor Armer, am 20. März 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Wolf und Johanna (geb. Weinberg) Armerschen Eheleute, mosaisch,
werden beschuldigt,
als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Reichsgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichs⸗ gebietes aufgehalten zu haben,
Vergehen gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 Reichs⸗
Strafgesetzbuch.
Dieselben werden auf den 9. Dezember 1884, Vormittags 95 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Namslau als zuständigem Civilvorsitzenden der Militär⸗Ersatz⸗ Kommission des Aushebungsbezirks Namslau über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten bis zum Betrage von je 170 Ss zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.
Oels, den 13. August 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft. 37660
Nachbenannte Personen:
1) Adalbert Trzeionka, geb. am 8. April 1860
ju Kamin,
2) Alexander Theofil Kafter, geb. am 27. Februar 1860 zu Lipine,
3) Johann Valentin Oday, geb. am 19. Mai 1860 daselbst,
4) Konstantin Jakob Schary, geb. am 10. März 1860 daselbst,
5) Bartholomäus Przywara, geb. am 22. August 1860 zu Orzegow Gut,
werden beschuldigt: als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreich tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben,
Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str.“ G. B.
Dieselben werden auf Sonnabend,
den 13. Dezember 1384, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Beuthen O. / S. zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Königlichen Ersatz⸗ Kommission des Kreises Beuthen O. /S. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus— gestellten Erklaͤrungen verurtheilt werden. M. 109/83.
Beuthen O, / S., den 5. August 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
41517 Aufgebot.
Auf den Antrag des Justizraths Tschuschke hier, als Nachlaßpflegers, werden die unbekannten Erben und Rechtsnachfolger des durch Urtheil des König— lichen Amtsgerichtz ju Posen vom 28. September 1883 für todt erklärten früheren Unteroffizters Ju— lius Fliegner (dessen Ehefrau Dorothea, geb. Krol, in der Zeit von 1848 bis 1865 Miteigenthümerin des Grundstücks Posen Vorstadt Zawade Nr. 2765 ee früher Nr. 1I9 — war) hierdurch aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf
den 11. Juli 1885, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Ämtsgerichtsgebaͤude, Sapieha—platz Nr. 9, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebots⸗ termine sich zu melden, widrigenfalls der Nachlaß
Sohn der Johanna Pokora, katholisch,
des Julius Fliegner den sich meldenden und legiti⸗ mirenden Erben oder, in Ermangelung solcher, dem
ab
Königliches Amtsgericht.
37501 Aufgebot.
Es ist Seitens der Inhaber bez. deren gesetzlichen Vertreter und bez., deren Erben das Aufgebot fol— gender Urkunden beantragt worden: ;
I) einer vom Fürstlichen Amtsgericht Gera am 16. Mai 1884 ausgestellten Depositalquittung über ein zur Sicherheit des Gegners wegen be— antragter Einstellung der Zwangevollstreckung binterlegtes auf Franz Schuster lautendes Schuldbuch der Sparkasse hier, Nr. 51 3341 mit 1500 M6 Einlage,
. Schuldbücher der Fürstlichen Sparkasse ier:
a. Nr. 56 621 über 1000 M, ausgefertigt für Anna Pätzold, —
b. Nr. 56 622 über 1000 S½ , ausgefertigt für Martin Pätzold, .
c. Nr. 56 623 über 1000 M, Marie Pätzold,
d. Nr. 56 624 über 1000 M, Elisabeth Pätzold,
e. Nr. 46 395 über 79 d 31 , ausgefertigt für Friedrich August Fröhlich.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf
Donnerstag, den 9. April 1885, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht (Landhaus, Schloß—
straße, 2 Treppen, Zimmer Nr. 3) anberaumten
Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die
Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos—⸗
erklärung der Urkunden erfolgen wird.
Fürstliches Amtsgericht Gera, den 16. August 1884. H. Graesel.
30229 Aufgebot.
Die zu Creuznach wohnende geschäftslose Marga⸗ retha Ackva, vertreten durch den Rechtsanwalt von Cöllen, hat das Aufgebot der die Nummern 18629, 18 630 und 18631 tragenden Prioritäts-Obligationen J. Emission der Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahngesellschaft über je 100 Thaler oder 175 Gulden suͤd deutscher Währung, verzinslich zu 45 oo, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Samstag, den 7. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher
Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine
Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen,
widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
Cöln, den 24. Juni 1884.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung XI. Beglaubigt: (L. S.) Kum p, Kanzleirath, Erster Gerichtsschreiber.
33931 Aufgebot.
Auf den Antrag des Kaufmanns . Halpert in Insterburg wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels d. d. Insterburg, 11. November 1883, über 333 S 32 , zahlbar am 16. Februar 1884, ausgestellt von dem Kaufmann A. Halpert an eigne Ordre und acceptirt von A. Halpert in Inster— burg, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf den Wechsel spätestens im Aufgebotstermin
den 12. März 1885, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 22, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Insterburg, den 10. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht. gz. Herholz.
24175 Bekanntmachung.
Auf Antrag der Firma Gebr. Wienicke zu Berlin wird der Inhaber des von Pohlmann & Co. da— selbst am 16. April 1879 auf Roschick in Elbing gezogenen, und von Letzterem angenommenen, dem nächst von der Ausstelletin am 16. desselben Monats an Carl Edler von Querfurth zu Schoenheide i. S. girirten Wechsels über 600 M, zahlbar am 10. Juli 1879, aufgefordert, seine Rechte daran bei uns spätestens im Aufgebotstermine am 1. Dezember 1884, 11 Uhr Vormittags, im Zimmer 7 unseres Gerichtsgebäudes anzumelden und den Wechsel vor⸗ zulegen, widrigenfalls derselbe wird für kraftlos er—⸗ klärt werden.
Elbing, den 17. Mai 1884.
Königliches Amtsgericht.
Abtheilung IV.
ausgefertigt für
ausgefertigt für
203311
Lemgo. Für die am 13. September 1852 ge— borene Wilhelmine Henriette Amalie Volkmann, uneheliche Tochter der Caroline Wilhelmine Helene Volkmann aus Wiembeck, wird ein Vermögen von pptr. I00 R. M. allhier gerichtlich verwaltet. Nach⸗ dem der dafür beftellte Güterverwalter angezeigt hat, daß die 2. Volkmann vor langen Jahren nach Amerika ausgewandert sei, seitdem, mindestens aber seit l0 Jahren, von ihrem Leben und Aufenthalte
X
vom Termine
Sonnabend, den 8. November d. J., ; Morgens 190 Uhr, so gewiß allhier zu melden oder von ihrem Leben und Aufenthaltsorte Nachricht hierher gelangen zu lassen, als sie andernfalls für todt erklärt und ihr bie iges Vermögen als Erbschaft behandelt werden wird.
Der demnächst ergehende Bescheid wird nur durch Anschlag an der Gerichtsstelle bekannt gemacht werden.
Lemgo, den 23. April 1884.
Fürstliches Amtsgericht, II. Abth.
Beglaubigt: Ed. Schwöppe, Gerichtsschreiber.
33926
Auf das Colonat Wellner Nr. 1 in Hornolden— dorf ist am 26. Februar 1827 für den Kornhändler Auftermann in Detmold die Summe von 68 Tha— lern protestativisch eingetragen. Der jetzige Besitzer des verpfändeten Colonats, der Baurath Ferdinand Wallbrecht zu Hannover, hat wahrscheinlich gemacht, daß die Schuld nicht mehr besteht, und die Einlei⸗ tung des Aufeebotsverfahrens beantragt, da eine löschungs fähige Quittung nicht beizubringen. Der Inhaber der Urkunde und alle, welche Ansprüche an das Ingrossat zu haben vermeinen, werden aufge—⸗ fordert, spätestens in dem auf
Montag, den 26. Januar 1885, Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzten Ter- mine die Urkunde vorzulegen, und ihre Rechte an— zumelden, widrigenfalls erstere für kraftlos erklärt und die Löschung des Ingrossats verfügt werden soll.
Detmold, den 7. Juli 1884.
Fürstliches Amtsgericht. Abth. III. (L S.). gez. Eberhardt. Beglaubigt: Amold, Gerichtsschreiber.
41675 Berichtigung. In der in der Nr. As / s dieses Blattes (1. Beil.) abgedruckten Bekanntmachung des Amtsgerichts zu Hamburg vom 10. Juli 1884 muß es unter Nr. 20 Zeile 6 und 7 heißen: Margarethe Christine, geb. Seeborg, Namens Margaretha Christine Noack,
und nicht wie inserirt: Margaretha Christine, geb. Seeborg, Namens Margarethe Christine Noack.
41518
Durch Ausschlußurtheil des Herzoglichen Amts gerichts hier vom 16. September d. J. sind nach— stehend aufgeführte Urkunden:
a. das Kaufkontraktsduplikat d. d. Zerbst, den 14. Juni 1873, nach welchem auf den dem Schuh machermeister Otto Schweitzer und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Krüger, hier gehörigen, in den Grundakten Herzoglichen Amtsgerichts hier Reg. J. 30 geführten Grundstücken für Fräulein Charlotte Beißenhirtz hier annoch 39000 haften,
die Verschreibung d. d. Zerbst, den 6/6. Mai 1842, nach welcher für den Gutsbesitzer Johann Peter Golze in Hohenlepte auf den dem Voll⸗ spänner Christian Golze in Hohenlepte gehöri⸗ gen, Grundbuch Bl. 12 zu Hohenlepte geführten Grundstücken 5700 ½ ohne Zinsen haften,
g. die Schuld, und Hypothekverschreibung d. 4. Lindau, den 7. April 1840, in Verbindung mit den Verhandlungen vom 10. Dezember 1849,
15. Oktober 2 C53 . 3 4
welchen für das Hospital St. Augustini hier 600 MM auf den Bl. 186 des Grundbuchs von Lindau geführten, daselbst belegenen, den Hof— meister Gottfried Wehe'schen Eheleuten daselbst gehörigen Grundstücken haften,
d. die Schuld⸗ und Pfandverschreibung d. d. Zerbst, den 15. 15. September 1876, nach welcher auf dem Fabrikarbeiter August Fritze'schen Haus— grundstücke Nr. 1153 in der Langen ⸗Besenstraße hierselbst für den Gärtner Valentin Ritter hier 1500 M haften,
e. das Quittungsbuch Nr. 178965 der Zerbster Kreissparkasse mit einer Einlage von 986 61 , auf den Namen Eduard Kelch, Nutha,
lautend
für kraftlos und der abwesende Posamentierer Albin Theodor Schmaling, Sohn des in Zerbst verstorbe⸗ nen Rentiers Gustav Schmaling, ist für todt erklärt unter Ausschließung der im Aufgebotstermine nicht erschienenen Erben und Vermächtnißnehmer.
Zerbst, den 16. September 1884.
Herzoglich Anhalt. Amtsgericht. gez. Morgenroth. Ausgefertigt: Zärbst, den 18. September 1884. — Der Gerichtsschreiber Herzogl. Amtsgerichts: (L. S) Heinicke, Sekretär.
41542 Oeffentliche Zustellung.
Die Altiengesellschaft Dresdner Bank in Dresden, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrath Kohl schütter hier, klagt gegen den Privatus Eduard Rehse, zuletzt zu Dresden wohnhaft jetzt unbekann⸗ ten Aufenthalts, wegen einer der Klägerin von der Sächsischen Creditbank in Lig. cedirten anerkannten Forderung der letzteren an Beklagten (einschließlich