1884 / 224 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

die frühere Zerklüftung Deutschlands ehedem mit sich brachte. Aus den gleichen Gründen befürworten wir eine Kolonialpolitik des Deut- schen Reiches auf jenen Grundlagen, welche Ew. Durchlaucht im deutschen Reichstage selbst als Richtschnur Ihres Handelns auf die sem bezeichneten. Wir erwarten das Beste für unsere überseeischen Beziehungen aus dem Schutze des Deutschen Reiches, welchen Ew. Durchlaucht soliden deutschen Unternehmungen im Auslande zugesichert haben Wir richten an Ew. Durchlaucht die Bitte, auch künftig, wie bisher, mit gewohnter Energie und Thatkraft auf dem beschrittenen Wege fortzufahren., für des Vaterlandes Größe und sein materielles Gedeihen erfolgreich einzutreten. Der Ausschuß des Vereins deutscher Buntpapier Fabrikanten.

Im „Vorwärts“ lesen wir: ;

Ueber die Beschaffenheit des Deutschthums der sog. ‚Deutsch⸗ freisinnigen werden wir durch die folgende Bemerkung der Liberalen Korrespondenz“ belehrt, welche den Deutschfreisinnigen widerräth, die Konservativen und Nationalliberalen im Kampfe gegen einen polni⸗ schen Kandidaten zu unterstützen; sie schreibt: den Deutschfreisinnigen kann es gleichgültig sein, ob ein polnischer oder ein konservatiwv⸗ nationalliberaler Abgeordneter für die Erhöhung der Getreide⸗ und sonstigen Zölle stimmt.« Dagegen haben die Konservativen in Lissa bei Aufstellung eines eigenen Kandidaten beschlossen, in der etwaigen Stichwahl für den fortschrittlich liberalen Kandidaten gegen den pol⸗ nischen stimmen zu wollen, vorausgesetzt, daß die Liberalen sich zu derselben Haltung verpflichten.

Veterinärwesen. Nachdem die Maul und Klauenseuchg unter den Schweinen in Bulgarien ausgebrochen ist, hat der Königlich ungarische Minister

Sanitätswesen und

für Ackerbau, Gewerbe und Handel durch Verordnung vom 31. Auguft d. J. die Ein⸗ und Durchfuhr von Schweinen aus Bul⸗ garien nach und durch Ungarn verboten.

Gewerbe und Handel.

Der Cours für die jetzt hier zahlbaren österreichischen Silber Coupons ist auf 167 * 50 3 für 100 Fl. österreichisches Silber herabgesetzt worden. .

Der Aufsichtsrath der Chemnitzer Werkzeugmaschinen⸗ fabrik, vorm. Joh. Zimmermann, zu Chemnitz hat beschlossen, der General versammlung neben den Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 5550½ vorzuschlagen. , .

Breslau, 23. September. (W. T. B.) Wie der .Schles. Ztg.“ aus Königshütte gemeldet wird, ist in einer Sitzung von Vertretern der Oberschlesischen Waljeisen-Konvention konstatirt worden, daß die Werke im Allgemeinen bis zum Schlusse des Jahres mit Arbeit zu den bisherigen Preisen versorgt seien.

Frankfurt a M., 23. September. (W. T. B.) Die hiesigen Morgenblättet veröffentlichen ein Cirkular des Vertrauens -Ausschusses der deutschen Buffalo⸗Bondsbesitzer, in welchem die Annahme des von dem Präsidenten der genannten Bahn vorgeschlagenen Fundirungsplanes empfohlen und zur Einreichung der Coupons auf- gefordert wird.

Bradford, 22. September. (W. T. B) Wolle belebt, unverändert, große Vorräthe, Garne ruhiger, in Stoffen etwas

mehr Geschäft. Verkehr s⸗Anftalten.

Hamburg, 23. September. (W. T. B.) Der Post⸗ dampfer Rugia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet⸗ fabrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern früh 4 Uhr in NeweJork und der Dampfer Wieland“ heut früh 9 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Qnarantänewesen.

FJtalie n. Nebersicht der dem italienischen Ministerium des Innern gemeldeten Neuerkrankungen und Todesfälle an Cholera.

Eingegangen in der Zeit vom

ö September Mitternachts.

alle 6.

f Erkrankungsfälle. Erkrankungsfälle.

ll Erkrankungsfälle.

Erkrankungsfälle Todesfälle. Todesfälle.

Todes

8 . 8-9 io 1. == in = 1.

Erkrankungsfälle.

Bemerkungen.

Erkrankung fälle.

Alessandria .. Aquila. Avellino Beneventon. Bergamo .. Bologna. Brescia. ... Campobasso .

1 1

Gaserta. 23 / ! 25 Cosenza Cremona... 3 d,, / . * 3 11 Foggia. . (verdächt.) Genua. 49 19 Livorno .. Lucca Mailand ... Massa Modena - Neapel ...

Novara... 1 (verdächt.) Parma.... U ; 4 6 . . Potenza. . .. 1 . /

1 3 1 . verdächt) (verdächt.) Salerno ... 4 ? 1 Turin H Q c

1 Gemeinde.

1 Gemeinde.

4 Gemeinden.

3 Gemeinden.

48 Gemeinden (Treriglio 21 Erkrankungen.)

2 Gemeinden.

1 Gemeinde.

6 Gemeinden. Bis zum 11. September belief sich die Gesammtzahl der in dieser Provinz an Cholera Erkrankten auf 165; von diesen starben 67, 49 wurden geheilt und 49 befinden sich in Be— handlung.

28 Gemeinden.

1 Gemeinde.

9 Gemeinden.

23 Gemeinden (Busca 14, Centallo 16 Erkrankungen).

1 Gemeinde.

9 Gemeinden: Spezia mit 192, Vorstädte mit 69 Erkrankungen.

1 Gemeinde.

3 Gemeinden.

2 Gemeinden.

10 Gemeinden.

1 Gemeinde.

Unter den Todesfällen ist die Zahl derjenigen Per⸗ sonen, welche als früher erkrankt gestorben sind, nicht enthalten. 43 Gemeinden: Stadt Neapel mit 5012 Erkankungen. Gemeinde.

z Gemeinden: Parma 14, Irrenanstalt Colorno 11 Erkrankungen.

1 Gemeinde.

1 Gemeinde.

4 Gemeinden, 16Gemeinde (Rom).

ö 12 Gemeinden. 2 2 Gemeinden.

/

S884 4471085 5d?

466 161

Frankreich.

Von der Präfektur des Seealpen⸗Departements sind, nach ein⸗ geholter ministerieller Zustimmung, die nachstehend näher bezeichneten Schutzmaßregeln getroffen worden:

Zunächst haben die längs der italienischen Grenze aufgestellten französischen Zollbeamten, Gensd'armen und Polisten Auftrag erhal“ ten, die Grenze sorgfältig zu überwachen. Die kleineren Alpenpässe sind für den Verkehr einstweilen gesperrt, und werden Reisende bis auf Weiteres nur über Isola, St. Martin, Lantosque, Fontan, Breil und Mentone ngch Frankreich eingelassen. An jedem der genann⸗ ten Orte ist eine ärztliche Beobachtungsstation nebst Asylraum errichtet und mit einem polizeilichen Wachtkommando ausgestattet worden. Auf diesen Stationen werden sämmtliche Passanten einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und nur diejenigen Personen zur Weiterreise verstattet, deren Gesundheitszustand als normal erkannt worden ist. Endlich werden alle Personen nach Italien zurückge⸗ wiesen, welche entweder verdächtig erscheinen oder nicht mit den nöthigen Subsistenzmitteln, beziehungsweise Arbeitsausweisen ver— sehen sind.

Portugal.

Die portugiesische Regierung hat die Aufstellung eines Militär— Cordons an der spanischen Grenze angeordnet. Die aus Spanien kommenden Reisenden haben sich in den zu Elvas und Marväo ein— gerichteten Lazarethen einer siebentägigen Quarantäne zu unterwerfen.

Gibraltar.

Laut Gouvernementeverordnung vom 10. September haben die if italienischen Häfen stammenden Provenienzen den Hafen zu ver⸗— lassen.

Zufolge Gouvernements verordnung vom 9. September müssen die nach Malta kommenden Passagiere mit einer Bescheinigung des Kolonialsekretärs darüber versehen sein, daß sie weder in Frankreich oder Italien, noch in Spanien gewesen sind. (Vergl. ‚R. A.“ Nr. 209 vom 5. September.)

Egypten.

Gemäß Beschlusses des Conseil sanitaire, maritime et quaran- tengire dikßgyptè vom 2. September sind die Propenienzen von Sizilien und Sardinien mit Rücksicht auf die zum Schutze dieser Infeln gegen das italienische Festland getroffenen strengen Quaran—⸗ fäne⸗Maßregeln der gegen Italien verhängten Quarantäne nicht unterworfen. („R. A.“ Nr. 214 vom 11. September.)

447

In Folge Beschlusses des vorgedachten Gesundheitsraths vom 2. September werden Schiffe, welche Bombay vom 28. August an rerlassen haben, dem Reglement gegen die Cholera wieder unter⸗ worfen.

Berlin, 23. September 1884.

Crossen a. O., 22. September. In der Aula des hiesigen Progymnasiums wurden heute Vormittag von dem Bürgermeister Lorenz (Crossen) die Verhandlungen des XI. Brandenburgischen Städtetages mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser eröffnet. Es waren durch Delegirte vertreten die Städte: Brandenburg a. H., Cottbus, Cremmen, Crossen, Driesen, Frank— furt a. O, Fürstenberg a. O., Fürstenwalde, Guben, Havelberg, Landsberg a. W., Potsdam, Lübben, Rathenow, Schwiebus, Sprem⸗ berg, Treuenbrietzen, Wittenberge, Züllichau, Cüstrin, Lieberose, Dahme, Neudamm, Sorau, Oranienburg und Neuruppin. Bürgermeister Lorenz (Crossen) präsidirte der Versammlung, der Regierungs ⸗Assessor Dr. von Frangois begrüßte dieselbe im Namen des Ober⸗Präsidenten. Alsdann referirte Stadtrath Richter (Frank⸗ furt a. O.) über das Krankenversicherungsgesetz. Der Redner war der Meinung, daß die Gemeinde⸗Krankenkassen in vielen Städten der Provinz sich überhaupt nicht würden einführen lassen, aus diesem Grunde sei die Bildung von Orts⸗-Krankenkassen gerathen. Ober⸗ Bürgermeister Boie (Potsdam) entgegnete: Die Orts-Krankenkassen würden sich vielfach nicht zu halten vermögen; auch dürfe man nicht verkennen, daß z. B. Dienstboten sich nur mit großer Schwierigkeit in Orts⸗Krankenkassen unterbringen lassen. Die Gemeinde Kranken⸗ kasse solle gewissermaßen für alle in der Orts ⸗Krankenkasse nicht unter⸗ zubringende Leute ein Sicherheitsventil sein. Eine Resolution be⸗ züglich des Themas wurde nicht gefaßt. Bürgermeister Zweigert (Guben) sprach hierauf über das Kommunalsteuer⸗Nothgesetz. Von einer Beschlußfassung über diesen Gegenstand wurde eben falls Abstand genommen. Einen weiteren Gegenstand der Tages- ordnung bildete die Frage: Ist es praktisch, den Reinertrag produk⸗ tiver Gemeindeanlagen der Stadtgemeinde, oder den Konsumenten zuzuwenden? Der diesbezügliche Referent, Ober ⸗Bürgermeister Boie (Pots dam), beantwortete die Frage dahin: Es empfehle sich nicht,

produktive Gemeindeanlagen zu einer Finanzquelle für die Stadtkasse zu machen. Baurath Malcomeß (Frankfurt a. O.) bielt alsdann einen längeren Vortrag über Heizung und Lüftung der Schulzimmer.

Bern, 22. September. (W. T. B.) Gestern Nachmittag ent⸗ gleiste auf der Brücke bei Morteau (Station der Linie Morteau—⸗ Locle) ein Personenzug, welcher aus 19 Personenwagen bestand. Der erste derselben fiel über einen 4 m hohen Damm, ein zweiter drang theilweise in einen voraufgehenden ein. Eine Dame blieb sofort todt. Außerdem wurde ein Reisender schwer und 7 Personen leicht verwundet.

Turin, 23. September. (W. T. B.) Die mit der Verleihung des internationalen Preises für angewandte Elek⸗ trizität betraute Jury bestebt aus: dem Präsidenten Berti, Voigt (München), Potier (Pari), Wartmann (Genf), Weber (Zürich) und einigen Italienern. Der Minister Grimaldi und der Bürgermeister von Turin begrüßten die Jury Namens des Staates und der Stadt.

Assunta Leoni', Adolf Wilbrandts Schauspiel in sünf Akten, wurde bei seiner ersten Aufführung im Königlichen Schauspiel⸗ hause vom Publikum fast „abgelehnt“, fand aber bei seiner gestrigen ersten Wiederholung eine sehr freundliche Aufnahme und einen von Akt zu Akt sich steigernden Beifall, der in zahlreichen Hervorrufen der darstellenden Künstler zum Ausdruck kam. Eine öfter gemachte Erfahrung, daß das Premieren-Publikum für den schließlichen Erfolg eines Stückes nicht maßgebend ist, daß es kleinen Mängeln, sei es der Konstruktion, der Erfindung oder auch nur des Dialogs gegen über, große Vorzüge und tiefe Wirkungen zu leicht aus den Augen verliert, hat sich also auch diesmal bewahrheitet. Wilbrandts Assunta Leoni ist ein mit psychologischer Konsequenz durchgeführtes Charakter— bild, von derselben Schärfe, derselben realistischen Wahrheit und der⸗ selben poetischen Tiefe, wie wir sie in den Haupthelden früherer Gaben des Dichters in ‚Arria und Messalina“, in der „Tochter des Fabricius! u. s. w ausgestaltet finden. Das neue Stück aber leidet an dem Schein, als seien um der Frau Assunta willen die ganze Handlung und alle übrigen Charaktere erst, erfunden. Dieser Anschein aber entsteht aus der Unwahrscheinlichkeit der Situationen und der Seltsamkeit der gezeichneten Menschen. Ja, seltsam sind diese Menschen, mindestens theilweise. alltägliche Naturen sind es nicht, aber unnatürlich, unmöglich sind sie eben auch nicht; und wenn wir ohne Voreingenommenheit und ohne jenes Gefühl der Ueberhebung, welches einem Premierenpublikum eigen zu sein pflegt, uns dem Dichter hingeben, dann werden wir auch einen vollen Genuß an seinem Stücke haben können, der kaum durch den etwas gefühls⸗ seligen Schluß getrübt wird. Assunta Leoni ist die junge Wittwe eines deutschen Malers auf Capri; in ihrem Hause wohnt der Bild⸗ hauer Alfred von Buchau, der seine schöne Wirthin schwärmerisch liebt und ihr seine Liebe schon erklärt hat. Da trifft der kühl verständige Bruder Emil von Buchau ein, der, die Situation schnell übersehend, den Verliebten äberredet Capri zu verlassen Alfred geht mit seinem Bruder nach Rom; dahin kommt auch, mit der Absicht, sich zu rächen, Assunta, welche, von schwerer Krankheit genesen, ihrem Arzt und Pfleger Dr. Clinton sich verlobt hat. Pr. Clinton aber erkennt bald das frühere Verhältniß, welches zwi⸗ schen Assunta und dem Bildhauer bestanden hat. In einer leiden schaftlichen Scene würfeln die Nebenbuhler um ihr Leben und Alfred bleibt Sieger; aber er kann den Dr. Clinton, der sein Freund ist, nicht in den Tod gehen lassen. Mit Hülfe Assunta's wird Clinton in der That dem Leben erhalten, aber er läßt sich an Großmuth nicht übertreffen und führt schließlich die beiden Liebenden, Assunta und Alfred von Buchau, zusammen. Das ist im Großen und Ganzen der Inhalt des Stückes; durch einige Nebenpersonen, einen alten etwas verkommenen deutschen Maler auf Capri und den mit seiner Gattin durch Italien eilenden Touristen Dr. Krause werden einige jumorvolle und ergötzliche Scenen herbeigeführt, die aber wenig oder nichts mit dem eigentlichen Gang der Handlung zu thun haben. Es geschehen in dem Stücke allerdings sonderbare Dinge bis zu dem Aeußersten eines amerikanischen Duells, das auf der Bühne produzirt wird, aber der Thatsache gegenüber, daß das, was wir geschehen sehen, aus der Seele der handelnden Personen heraus natürlich sich ergiebt und eigentlich selbstverständlich sich entwickelt, haben wir kein Recht, der Phantasie des Dichters Vorschriften zu machen. In der That hat ja das Stück gestern gefallen, und ist mit seinen Schön heiten und namentlich mit den großen Scenen des zweiten und dritten Aktes wohl dazu angethan auch fernerhin einem schaulustigen Publikum ein wahrhaft künstlerisches Ergötzen zu verschaffen. Die Inscenirung des Stückes war eine durchaus sorgfältige, die Darstellung im Einzelnen und im Ganzen musterhaft. Assunta Leoni wurde von Frl. Meyer geradezu meisterhaft gegeben in Ton und Tiefe der Empfindung. Als Alfred von Buchau leistete Hr. Ludwig Gutes, wenn auch die Rolle seinem Naturell nicht ganz entsprach; den Emil von Buchau gab Hr. Keßler verständig und tüchtig. Hr. Berndal war als Dr. Clinton ausgezeichnet bis zum Schlußakt; hier aber ist der Dichter schuld, daß selbst Hr. Berndal keine tiefe Wirkung erzielen kann. Hr. Krause als Maler Bruger, Hr. Vollmer als Dr. Krause, Hr. Link (Fabian) waren in ihren kleineren Partien recht wirksam, und das Ensemble war wie gesagt ohne Tadel.

Die erste Aufführung des „Gasparone“, der Millöckerschen Operette, darf im Neuen Friedrich Wilhelmstädtischen Theater am Freitag erwartet werden. Die Hauptpartien sind mit den besten Kräften besetzt. Der Chor ist aufgefrischt, die Kostüme sind originell und prächtig, die Dekorationen stylvoll, es sind also alle Vorbedingungen vorhanden, um Gasparone“ zu einem würdigen Nachfolger des „Bettelstudenten' zu machen.

Teresina Tua produzirt gleich morgen im eisten ihrer Con— certe in Krolls Theater einige Piecen, die sie hier in Berlin noch nicht gespielt hat, nämlich Chopins Nocturne und Wieniawsky Polonaise. Außer diesen Nummern gelangt Mendelsohns Concert und die Faust⸗Fantasie von Wieniawsky zum Vortrag.

Im Walhalla⸗ Operetten ⸗Theater wird Rosina“, Operette in drei Akten von Richard Gense, jetzt mit theilweise an— derer Besetzung, aber unverändert vor fast ausverkauftem Hause auf geführt. Frl. Erdösy hat Frl. Stubel in der Rolle der „Rosina“ abgelßst und Hr. Thaller aus Wien die Rolle des Klarinettisten Gaspard, die bisher von Hrn. Steinberger dargestellt war, über— nommen. Frl. Erdösy hat sich, wie in „‚Nanon“, rasch die volle Sympathie der Zuhörer gewonnen, ebenso durch ihr graziöses, mit Verve ausgeführtes Spiel, wie durch ihren agn— muthigen Gesang, der ihr fast nach jeder Nummer reichen Beifall brinat. Hr. Thaller ist ein tüchtiger Coupletsänger und ein Komiker der Wiener Schule, trägt aber in der ohnehin sehr chargirten Rolle die Farben noch stärker auf als sein Vorgänger. Die übrigen Par— tien sind in den früheren Händen geblieben: Hr. Philipp als „Flageolet'. Hr. Worms als „Vitriol“ und Hr. Wilhelmy als „Marquis Millefleurs' haben sich in diesen Rollen bereits die dauernde Gunst des Publikums erworben. Das Zusammenspiel ließ schon von Anfang nichts zu wünschen. Das Zuckerbäckerterzett im dritten Akt muß stets da capo gesungen werden.

Redacteur: Riedel.

Berlin:

Verlag der Expedition Schol ). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

und die Verzeichnisse der gekündigten 350, Staaisschuldscheine und der Schuldverfchreibungen der Staatsanleihen vom Jahre 1850, 1852 und 1853.

Mn 224.

. . . .

ö

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Auzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 23. September

Staats⸗Anzeiger. 1884.

X

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Stacts⸗Anzeiger und das Gentral⸗Handels⸗ register nimmt an: die Tönigliche Expedition des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich Rreußischen Staats- Anzeigers:

Deffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersnechungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken unã Grosshandel. Terschiedeke Bekanntmachungen.

Inserate nehmen an: die Annencen⸗Exxeditionen des In valide ndekt · Rudolf Hofse, Haasenftein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32. .

Terkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. Verloosaung, Amortisation, Zinszahlung R n. 8. V. Von öffentlichen Papieren.

lãterarische Anzeigen. ; Lheater-· Anzeigen. Familien- Nachrichten.

In der Börsen-

Annoncen Bureanx.

X

X

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

40170 Aufgebot. ö

Das Sparkassenbuch der Kreisspar kasse zu Schlochau Nr. 1252 über 90 „S, ausgefertigt für Emilie Schoenrock aus Baerenwalde, ist angeblich verloren gegangen, und soll auf ihren Antrag zum Zweck der Ausfertigung eines neuen amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefor— dert, spätestens im Aufgebotstermine

den 19. März 1885, Nachmittags 35 Uhr, im Verhandlungszimmer Nr. 11 seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Schlochau, den 26. August 1884.

Königliches Amtsgericht.

41897

Aufgebot zum Zweck der Todeserklärung.

Es haben beantragt:

1) der Schiffer Albert Lemke zu Prerow die Todeserklärung seines am 1. März 1842 zu Prerow als Sohn des Königlichen Grenzaufsehers Johann Georg Lemke und dessen Ehefrau Sophie Christiane, geb. Lorenz, daselbst geborenen Bruders, des See⸗ fahres Rudolph Conrad Lemke von Prerew, welcher vor mehr denn 20 Jahren in Wilhelmshaven als Marinesoldat in Garnison gestäanden, daselbst ver— schwunden wahrscheinlich auf der Rhede verun—⸗ glückt und seitdem verschollen sein soll;

2) der Schneidermeister Johann Junge zu Jarmen die Todeserklärung seines am 24. April 1839 zu Damgarten als Sohn des Schiffszimmermanns Jo— hann Joachim Junge und dessen Ehefrau Marie Luise, geb. Pankow, daselbst geborenen Bruders, des Seefahrers Johann Carl Theodor Junge von Damgarten, welcher vor etwa 30 Jahren mit einem deutschen Schiff zur See gegangen, von diesem in einem englischen Hafen entlaufen und seitdem ver— schollen sein soll;

3) die Wittwe des Arbeiters Johann Vierow, Sophie, geb. Maybauer, zu Damgarten, die Todes erklärung ihretz am 5. September 1839 zu Dam— garten mit dem Arbeiter Johann Peter Vierow daselbst erzeugten Sohnes des Seefahrers Augnst Ludwig Vierow von Damgarten, welcher vor 25 Jahren mit einem Rostocker Schiffe zur See gegangen und seitdem verschollen sein soll;

4) die unverehelichte Johanna Borgwardt zu Grahl bei Ribnitz, der Steuermann Jacob Borgwardt zu Ribnitz und die verehelichte Schiffszimmermann Nehmjow, Wilhelmine, geb. Borgwardt, zu Belfort bei Wilhelmshaven die Todeserflärung ihres am 1. März 18343 zu Bresewitz als Sohn des Vacht— schiffers, späteren Arbeiters Johann Jacob Borg— wardt und dessen Ehefrau Marie Sophie, geb. Ihns, geborenen Bruders, des Seefahrers Johann Heinrich Borgwardt von Neuendorf⸗Haide, welcher im Alter von 14 Jahren zur See gegangen und seitdem ver— schollen sein soll.

Die vorgenannten verschollenen Personen werden demzufolge hierdurch zu dem auf

den 14. Juli 1885, Vormittags 11 Uhr, in unserm Geschäftshause hierselbst, Zimmer Nr. 6, anberaumten Termin geladen und aufgefordert, spätestens in diesem Aufgebotstermine sich zu melden, widrigenfalls sie für todt werden erklärt werden und ihr Vermögen als ihren Erben angefallen erachtet werden soll.

Barth, den 1. August 1884.

Königliches Amtsgericht. 29100 Bekanntmachung.

Das Guthabenbuch Nr. 2062 der städtischen Sparkasse zu Stargard i. Pomm., ausgefertigt für Ferdinand Haack in Clempin über 200 „, ist an— geblich verloren, vermuthlich gestohlen worden, und soll auf den Antrag des Eigenthümers, Bauersohns Ferdinand Haack zu Clempin, aufgeboten werden.

Es wird deshalb der Inhaber des Spar kassen⸗ buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotetermin,

den 25. März 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 20 seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, . die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Stargard i. Pomm., den 14. Juni 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

141916 Bekanntmachung.

Laut Ausschlußurtheil vom 17. September er. ist das Dokument über die Abtheilung III. Nr. 1 auf dem Grundstück Nr. 39 von Klingbeck für die Gebrüder Friedrich Wilhelm und Carl Eduard Haß eingetragene Post von 30 Thlr. 2 Sgr., gebildet aus der Urkunde vom 4. Juni 1845, für kraftlos er⸗ klärt und sind die etwaigen Inhaber derselben, sowie alle diejenigen Dritten, welche sonstige Rechte an der Post und dem Dokumente haben, mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen worden.

Neustettin, den 17. September 1884.

Königliches Amtsgericht. (41894 Im Namen des Königs!

In Sachen, betreffend das Aufgebot der unbe— kannten Erben der am 13. April 1883 zu Krobs— dorf verstorbenen unverehelichten Auguste Pauline Schwedler hat das Königliche Amtsgericht zu Friede⸗ berg a. Queis am 17. September 1884 durch den Amtzrichter Liebig für Recht erkannt,

daß I) der Nachlaß der am 13. April 1883 zu Krobẽs—⸗ dorf verstorbenen unverehelichten Auguste Pauline

Schwedler dem landesherrlichen Fiskus zuzusprechen, 2) die unbekannten Erben und Erbeserben mit ihren Ansprüchen auf den Nachlaß auszuschließen,

3) die Kosten des Aufgebotsverfahrens aus dem Nachlasse vorweg zu entnehmen.

Von Rechts Wegen. Im Namen des Königs! Verkündet am 17. September 1884. gez. Gerlach, verpfl. Protokollführer,

; als Gerichte schreiber.

Auf den Antrag der Wittwe Gaudig, Johanne Friederike, geb. Oeitner, in Kostplatz, vertreten durch den Justizrath Lorenz in Zeitz, erkennt das König liche Amtsgericht zu Teuchern durch den Amts⸗ richter Rechenbach

für Recht:

Alle Diejenigen, welche auf die im Grundbuche über Häuser von Kostplatz Band J. Blatt 10 Ab— theilung III. sub Nr. ? und im Flurgrundbuche von Kostplatz Band J. Blatt 10 Abtheilung III. sub TLitt. a. ursprünglich für die 3 Gebrüder Johann Gottfried, Johann August und Johann Gottlob Oettner auf Grund des Testaments vom 15. März 1839, der Nachtragsverhandlung vom 22. Oktober 1849 und der Kautions⸗-Urkunde vom 26. November 1840 eingetragene, später für die verebelichte Stell⸗ machermeister Christiane Jäckel, geb. Feige, zu Zeitz umgeschriebene Hrpothekenforderung von 609 Thlr. Erbegeld nebst den sub Nr. 3 und sub Nr. 12 ein— getragenen Zinsen Ansprüche haben, werden mit den— selben hiermit ausgeschlossen.

Die Kosten des Verfahrens werden der Antrag—⸗ stellerin zur Last gelegt.

Rechenbach.

41902 Im Namen des Königs?!

Auf den Antrag des Rechtsanwalts Richter zu Lübbenau als Pfleger der nachstehend bezeichneten Spezialmassen

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Lübbenau durch den Amtsrichter Dr. Böckel

für Recht:

1) der Wittwe Wilhelmine Auguste Noack, geb.

Löwa, zu Vetschau werden ihre Rechte auf die in Sachen, betr. die Zwangsversteigerung des dem Gerbermeister Karl Huhn zu Vetschau ge⸗ hörig gewesenen, im Grundbuch von Vetschau Bd. J. Bl. 2 verzeichneten Grundfstücks mit dem auf die Abtheilung III. Nr. 15 aus der Obligation vom 5. März 1868 für den Lein⸗ wandfabrikanten Schmogro in Brunschwig ein getragene Forderung von 25 Thlrn. zur Hebung gelangten Betrage von 75 M gebildete Spezial masse vorbehalten. Alle unbekannten Interessenten werden mit ibren Ansprüchen an die zu 1 bezeichnete Spezial⸗ masse und an die nachstehend bezeichneten, in der Friedrich Paul Lowka'schen Subhastations⸗ sache von Lübbenau K. 4/‚83 gebildeten Spezial⸗ massen:

a. von 90,11 MS, welcher Betrag auf das frühere Intabulat Abtheilung III. Nr. 13 des Grundbuchs Nr. 287 von Läbbenau lautend über 29 Thlr. 16 Sgr. 13 Pf. und eingetragen aus dem rechtskräftigen Mandat vonr 24. August 1856 für die ver⸗ wittwete Schneidermeister Lowka Eleonore, geb. Nowka, zu Lübbenau zur Hebunz gelangt ist,

von 112,50 M, welcher Betrag auf das frühere Intabulat Abtheilung III. Nr. 4b. des Grundbuchs Nr. 287 von Lübbenau lautend über 37 Thlr. 15 Sgr. und ein— getragen auf Grund des Erbrezesses vom 25. September 1826 für Anna Louise Lowka zu Lübbenau zur Hebung gelangt ist,

von 13049 MS, welcher Betrag auf das frühere Intabulat Abtheilung III. Nr. 11 des Grundbuchs Nr. 287 von Lübbenau lautend über 43 Thlr. 14 Sgr. 11 Pf., ursprünglich 50 Thlr., und als unverzins— licher Kaufgelderrückstend aus dem Kauf— kontrakte vom 19. November 1852 laut Verfügung vom 2. November 1854 ein⸗ getragen für die verehelichte Eigenthümer Lowka Eleonore, geb. Nowka, zu Lübbenau zur Hebung gelangt ist,

ausgeschlossen.

Die Kosten des Verfahrens sind antheilsweise aus den Spezial massen zu entnehmen.

Lübbenan, den 17. September 1884.

Königliches Amtsgericht. II. Abtheilung.

lan! Bekanntmachung.

Durch Urtel des Königlichen Amtsgerichts zu Cosel vom 16. September 1884 ist für Recht er kannt worden:

Die etwaigen Berechtigten der Hypothekenpost von 160 Thalern Muttererbtheil, eingetragen für Florentine Pasker in Abtheilung III. sub Nr. 19 des den Häusler und Tischler Johann und Mathilde Serzisko'schen Eheleuten gehörigen Grundstücks Nr; 106 Autischkau auf Grund des am 10. Febrnar 1870 publizirten Testaments der Henriette Pasker vom 27. August 1869 und des am 6. Juni 1871 obervormundschaftlich genehmigten Erbrezesses vom 17. Mai 1871 zufolge Verfügung vom J. Juli 1871, werden mit ihren Ansprüchen auf die Post aus— geschlossen.

Cosel, den 17. September 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

Die eiwaigen Berechtigten der Hypothekenpost von 550 Thalern Kaufgelderrückstand, eingetragen für den Kaufmann Wilhelm Herz zu Berlin in Abth. III.

Chrost gehörigen Grundstücks Nr. 214 Ostrosnitz aus dem Vertrage vom 17. September 1863, wer⸗ den mit ihren Ansprüchen auf die Post aus— geschlossen. Cosel, den 17. September 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. gez. von Ho ven.

99 9. aleo! Belanntmachung.

Durch Urtel des unterzeichneten Königlichen Amts— gericht vom 16. September 1884 ist für Recht erkannt worden:

1) Die Rechtsnachfolger des verstorbenen Land⸗ schastsregistrators Hoffmann zu Ratibor werden mit ihren Ansprüchen auf die für denselben auf dem den Bauer Jacob und Antonie Schynolschen Eheleuten gehörigen Grundstück Nr. 15 Dzielau in Abthei— lung III. sub Nr. 29 auf Grund des rechtskräftigen Mandats vom 30. Oktober 1849 haftenden, von Nr. 13 Dzielau Abtheilung Il. Nr. 33 über— tragenen rechtskräftigen Forderung von 36 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf. ausgeschlossen.

2) Dem Gutshesitzer Gustav Hoffmann zu Ober— Jastrzemb, der Buchhalterwittwe Stephany Bandek, geborene Hoffmann, zu Kattowitz, den Kindern des verstorbenen Bureau-Assistenten Heinrich Hoff mann 4641. 6 6 ff Y ö zu Ratibor, Namens Heinrich Hoffmann, Valesca Reimann, geborene Hoffmann, zu Neustadt und Johanna Boder, geborene Hoffmann, sowie dessen Wittwe Johanna, wieder verehelichten Trompeter Klein, geborene Mücke, zu Tarnau, und endlich den Kindern der verstorbenen Betriebsführer Clara Schwarzer, geborene Hoffmann, Namens Clara Schwarzer und Marie, verehelichten Posthalter Schultz, geb. Schwartzer, zu Czernitz, werden ihre Rechte auf die bei der Königlichen Regierung hinter⸗ legten Valuta der gedachten Hypothekenpost vor—⸗ behalten.

Cosel, den 18. September 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

41892 Ausschluß Erkenntniß.

In der Gustav Pohl'schen Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Koschmin durch den Amtsrichter Klose

für Recht: die unbekannten Betheiligten an der im Grund— buch von Sosnica Hauland Nr. 5 Abtheilung III. Nr. 3 eingetragenen Post von 16 Thaler 20 Silbergroschen für Ignatz Günther werden mit ihren Ansprüchen an die Post ausge— schlossen.

Die Kosten des Aufgebots werden dem Antrag— steller aufgelegt.

Von Rechts Wegen. 41888 Im Ramen des Känigs! Auf den Antrag: 1) der Wittwe Anna Micklau, geb. Nousch, jetzt verehelichte Wehlan, zu Stradow, ; 2) des Hotelbesitzers Paul Matscheuz zu Vetschau, 3) des Anbauers Karl Kochan zu Stradow, 4) des Häuslers Ernft Thran daselbst, 5) des Häuslers Gottlob Donath daselbst, 6) . Johann Heinrich Bochan da— selbst, vertreten durch den Rechtsanwalt Theinert zu Lübben, erkennt das Königliche Amtsgericht zu durch den Amtsrichter Dr. Böckel für Recht: Der Auszügler Christian May in Weißagk und dessen Rechtsnachfolger werden mit ihren An— sprüchen auf: die im Grundbuch von Stradow Band J. Bl. 12 Abtheilung III. Nr. 4 aus der Obli⸗ gation vom 8. November 1856 für den oben genannten Christian May zufolge Verfügung vom 9. April 1859 eingetragene, zufolge Ver⸗ fügung vom 27. Mai 1865 auf die nach Nr. 73 und Nr. 18 von Stradow übertragenen Trenn⸗ stücke des Grundstücks Stradow 12 und am 30. Juni 1881 auch auf die nach Bd. J. Art. 69 und Art. 70 und nach Bd. J. Bl. 13 des Grundbuchs von Stradow übertragenen Trenn⸗ stücke des Grundstücks Stradow Nr. 18 mit⸗ übertragene Post von 53 Thlr. 159 ½M Rest⸗ kaufgeld nebst Zinsen

ausgeschlossen. Die Kosten des Verfahrens werden

den Antragstellern auferlegt.

Lübbenau, den 17. September 1884.

Königliches Amtsgericht, II. Abth.

n KkKHBkæ Lübbenau

41891]

Durch Urtheile von heute sind etwaige Berechtigte

an folgenden Posten:

1) Einhundert und siebenzigz Mark 43 Pf. zu 50½ verzinslich aus Obligation vom 16. Mai 1863 zu Gunsten des Johann Michael Goldbach zu Dietershausen,

haftend auf dem Grundeigenthum des Handelẽ⸗ manns Moses Stern in Lütter, 200 Gulden Kaufgeld zu Gunsten des Adolph

Dehler,

sub Nr. 9 des dem Bauer Johann Piosczyk zu

haftend auf dem Grundeigenthum des Guis— besitzeßs Adam Dehler von Petersberg, mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen. . Fulda, am 17. September 1884. . Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber.

1850 ; .

j Durch Urtheil vom 17. September d. J. ist

Irkunde: Schuld und Pfandrerschreibung vom 5. April 1856 über 200 Thaler zu Gunsten des Hasen— wirths Joseph Müller in Fulda

1

für kraftlos erklärt worden.

Fulda, 17. September 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber.

41917 Bekanntmachung. Durch Ausschlußurtheil, rerkündet am 16. Sep— tember 1884, sind die Sparkassenbücher a. der hiesigen Kreissparkasse Nr. 640 über 89,57 MS, ausgefertigt für Simon Lippok; b. der hiesigen Stadtsparkasse Nr. 4088 über 285,B36 MS, ausgefertigt für Anton Antlauf, für kraftlos erklärt. Oppeln, den 16. September 1884. ö Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

419081

Durch das am 19. Sertember 1884 verkündete Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts sind die Hypothekenurkunden:

a. über die auf Blatt 56 des Grundbuchs von Lipine, früher Blatt 168 des Grundbuchs von Chropaczow, in Abtheilung III. unter Nr. 4 für den Kaufmann Emanuel Wurm zu Koenigshütte zufolge Verfügung vom 1. Juli 1868 eingetragenen 36 Thlr. 25 Sgr. 9 Pf. nebst Zinsen, Judikatforderung aus dem Erkenntniß vom 11. Mai 1868, sowie 1 Thlr. 17 Sgr. Prozeß⸗ und 23 Sgr. Eintragungskosten,

b. über die auf Blatt 6 des Grundbuchs von Kamin in Abtheilung III. unter Nr. 4 für die Ge⸗ schwister Thomas, Marianna und Elisabeth Rab— stein zu Kamin zufolge Verfügung vom 29. April 1832 eingetragenen 70 Thlr. Erbegelder aus dem Testamente des Casper Rabstein, publizirt am 12. Februar 1831, nach Löschung der Antheile des Thomas und der Elisabeth Rabstein noch gültig in Höhe von 15 Thlr., für kraftlos erklärt worden.

Benthen O. / S., den 19. September 1884.

Königliches Amtsgericht. VIII.

Im Namen des Königs!

Verkündet am 17. September 1884. gez. Künzer, Referendar, als Gerichtsschreiber.

In der Steltnerschen Aufgebotssache F. 4 / 84. er- kennt das Königliche Amtsgericht zu Tiegenhof durch den Amtsrichter Lippmann für Recht:

1) Die Hypothekenurkunde über 300 Thaler Dar- lehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 20. Mai 1853 für den Domänen⸗Rentmeister Steltner in Tiegenhof in Abtheilung III. Nr. 6 des dem Schneidermeister Johann Rautenberg gehörigen Grundstücks Tiegenhof Band II. Blatt 25 B., be⸗ stehend aus der Ausfertigung der Schuldurkunde vom 20. Mai 1853, der Ingrossationsnote vom 21. Mai 1853 und dem Hypotheken ⸗Recognitions⸗ schein von demselben Tage, wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten des Aufgebots fallen den Antrag⸗ stellern zur Last.

Königliches Amtsgericht. gez. Lippmann. Beglaubigt: Kor netzki, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

41901 Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Kürschnermeisters J. Seidel und des Tabackfabrikanten Hermann Walter zu Vetschau

erkennt das Königliche Amtsgericht zu Läbbenar durch den Amtsrichter Dr. Böckel für Recht:

Der Grundschuldbrief über die im Grundbuch von Veischau Bd. II. Bl. 93 Abtheilung III. Nr. 7 für die Wittwe Marie Wolschena in Wilmersdorf bei Peitz am 23. Februar 1876 eingetragenen 50 Thlr. wird für kraftlos erklärt. ö

Die Kosten des Verfahrens werden den Antrag stellern auferlegt.

Lübbenau, den 17. September 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

41915

41893

Im Namen des Königs! Verkuͤndet am 18. September 1884. gez. Braun, Gerichtsschreiber. Das Königliche Amtsgericht zu Lobsens hat durch den Amtsrichter Schliazigk für Recht erkannt: Auf Antrag des Pflegers Herrn Rechtsanwalt Dr. von Sikorski in Wirsitz ; . daß alle unbekannten Interessenten mit ihren Ansprüchen an die Carl Friedrich sche Spezial⸗ maffe von 14 Thlr. 19 Sgr. nebst 5 / Zinsen, an die Carl Friedrich'sche Spezialmasse von 15 Thlr. 1 Sgr. nebst 5,9 Zinsen und an die Lorenz Wagnersche Spezialmasse von 1 Thlr. 3 Sar. resp. 23 Sgr. auszuschließen, die über die Posten gebildeten Urkunden für kraftlos zu erklären und die Kosten dieses Verfahrens dem Antragsteller zur Last zu legen. Von Rechts Wegen.