1884 / 228 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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Karte des Deutschen Reichs

in 674 Blättern und im Maßstabe 1: 100000 der natür lichen Länge. ; .

Bearbeitet von den Generalstäben der Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen und dem statistisch-topographischen Bureau des Königreichs

n Württemberg.

Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 9. Illi er. wird hierdurch bekannt gemacht, daß ferner nachstehend genannte Sektionen:

Nr. 243. Oranienburg, 4533. Rosenberg i. OD. Schlesien, AP. Qppeln, 525. Sim mern, 2 579. Saarbrücken und 585. Chäteau⸗Salins

durch die Karfographische Abtheilung bearbeitet und dem Debit

übergeben worden sind.

Dieselhen bringen zur Darstellung: ö Sektion 243: Theile des Regierungs⸗-Bezirks Potsdam; Sektion 453:

Sektion 477: Sektion 525:

von Rußland; Theile des Regierungs⸗Bezirks Oppeln; . Theile der Regierungs⸗Bezirke Coblenz und Trier, sowie der Bayerischen Pfalz und des Fürstenthums Birkenfeld; Theile des Regierungs⸗Bezirks Trier, sowie der Be⸗ zirke Unter Elsaß“ und ‚Lothringen“ des Reichs- . Elsaß Lothringen und Theile der Bayerischen alz; Theile des Bezirks ‚Lothringenꝰ des Reichslandes Elsaß · Lothringen. Die gedachten Blätter sind in Kupferstich und mit illuminirten Kreisgrenzen und Gewässern ausgeführt. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 S 50 3 und kann dasselhe durch jede Buch⸗ und Landkartenhandlung bezogen werden. Der General⸗Kommissions⸗-Debit ist der Simon Schroppschen Hof⸗ Landkartenhandlung in Berlin, Charlottenstraße Nr. 61, Übertragen. Ferner wird bemerkt, daß die vom topographischen Bureau des Königlich bayerischen Generalstabes bearbeiteten Sektionen: Nr. 510. Schweinfurt und 512. Lichtenfels, welche Theile des Königreiches Bayern und der Her zogthũmer Sachsen- Coburg und Sachsen⸗ Meiningen Hildburghaufen zur Dar— stellung bringen, erschienen und durch die Literarisch-artistische Anstalt (Theodor Riedel) in München zum Preise von 1 50 3 pro Blatt zu beziehen sind. Berlin, den 26. September 1884. Königliche Landes- Aufnahme. Kartogrgphäsche Abtheilung. Steinhausen, Oberst⸗Lieutenant und Abtheilungs⸗-Chef.

Sektion 570:

Sektion 585:

40oiges vormals Nassauisches Staatsanlehen von 2000000 Fl., d. d. 12. Juli 1859.

Bei der am 6. d. Mts. stattgefundenen 21. Verloosung der Partial⸗Abligationen des unter Vermittelung des Bankhaufes der Herren M. A. von Rothschild Söhne zu Frankfurt a. M. nego⸗ ziirten 40,9igen, früher 5 Caigen vormals Nassauischen Staatzanlehens von 2000 000 Fl., d. d. I2. Juli 1859, sind nachverzeichnete Sbli⸗ gationen gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1885.

Litt. A. 100 Fl. 171 S6 43 83 Rr. 2 70 113 229 234 449 557 570 594 611 881 906 12 Stück über 2057 16 8.

Litt. B. 200 Fl. 342 M 86 8 Nr. 2 211 303 423 502 642 711 717 718 731 955 = 11 Stück über 3771 S 46 3.

Litt. G9. à 300 Fl. 514 M 29 3 Nr. 89 20 386 429 477 5 Stück über 2571 M 46 8.

Litt. D. à 500 Fl. S657 4M 143 Nr. 142 244 337 392 595 730 820 891 961 g83 1006 1010 1155 1169 1252 1466 1491 . 1871 1915 19532 2068 2085 24 Stück über 20 571

Litt. E. à 1000 Fl. 1714 29 5 Nr. 86 162 300 372 400 485 6 Stück über 10285 6 74 .

Zusammen 58 Stück über 39 257 ½ 17 5. B. Zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1885.

Litt. A, 100 Fl. 174 v 45 83 Nr. S5 370 544 579 586 628 651 724 798 8360 9238 11 Stück über 1885 ½ 73 3.

Litt. B. à 200 Fl. 342 MS 86 8 Nr. 162 443 514 557 669 688 713 764 802 806 929 11 Stück über 3771 S 46 5.

Litt. G. 6 300 Fl. 514 M 29 5 Nr. 138 162 244 461 499 5 Stück über 2571 A 45 5.

Litt. D. d 500 Fl. 857 S 14 5 Nr. 33 39 52 365 478 483 487 515 575 605 607 717 841 946 gä9 1049 1175 1295 1302 1357 1570 1571 1628 1691 2053 25 Stück über 21428 6 56 3.

itt. E. 4 1009 Fl. 1714 29 3 Nr. 15 192 198 367 403 457 6 Stück über 10285 66 74 3.

Zusammen 58 Stück über 39 942 M 88 5.

Die Inhaber dieser Partial⸗Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermin dauert, bei folgenden Stellen erhoben werden können:

Bei dem Bankhause der Herren M. A. von Roth⸗ schild & Söhne in Frankfurt a. M., bei der König⸗ lichen Regierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats schulden⸗Tilgungskasse in Berlin, der König⸗— lichen Kreiskgsse in Frankfurt a. M., und bei den König⸗ lichen Bezirks-Hauptkasfen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück.

Die Auszahlung erfolgt bei den Obligationen unter A gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe Ii Rr. 3 bis 8 und Zinsschein⸗Anweisung; bei denjenigen unter B gegen Rück⸗ gabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe III Rr. 4 bis 8 nebst Zinsschein⸗ Anweisung.

Ver Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapital zurückbehalten.

Soll die . von gezogenen Obligationen weder bei dem vorgengnnten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗ Hauptkasse hier oder bei der Königlichen Kreiskaffe in Frankfurt a., M, sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinsschein⸗ Anweisungen Burch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unter— zeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diefe Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rück ahlungs termin eingereicht werden können.

Rückständig sind noch:

Aus der Verloosung

pro 1. Juli 18806: A. Nr. 196.

pro 1. Juli 1884: A. Nr. 206 236, B. Nr. 144 167 205 406,

C. Nr. 223, D. Nr. 866 977.

Wiesbaden, den 16. September 1884.

Der Regierungs ⸗Präsident. von Wurmb.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. September. Ihre Ma⸗ jestäten der Kaiser und die Kaiserin 'sind gestern

Theile des Regierungs⸗Bezirks Oppeln und Thälle

lität, der Ober⸗Pr

grüße zu.

Baden eingetroffen.

abgereist.

Vorjahres.

Auf Grund des 5. 2 vom 24. Februar 1882 über

1882 enthaltenen öffentlichen Kenntniß.

buchs, betreffend die Gefäh transporten (88. 315, 316),

die auf gewöhnlichen Straßer

als Diebstahl, sondern nur als Nr. 5 Str.⸗G.⸗-B. zu bestrafen.

Im Reichs⸗Eisenba vom 22. bis 26. September er. heimen Ober⸗-Regierungs⸗Raths

Bayern, Sachsen, Württemberg, die Verwaltung der Reichs⸗Eis

Bundesraths verwerthet werden. In gleicher Weise werden d amte Besprechungen über etwa zelner Bestimmungen der Rei der Normen für die Konstr

men werden.

Beamte trat heute zu einer Si Se. Königliche Hoheit

Königliche Hoheit der Kronpr

Nr. 3 ernannt worden.

mark hierher zurückgekehrt. Coblenz, 26. September.

der Enthüllung des Göben-De zahlreich nach der Stadt. Der

etwa 1500 Mann zum Festplatz Spalier.

zelt rechts versammelte sich die Gene Grafen von Moltke an der Spitze

collegien. Ihre Majestäten Kaiserin erschienen Punkt 11

prinz. Seitswärts nahmen Ihre Ka

Hosstaaten und General Fürst D

dem Vortrage eines Festliedes durch der Vorsitzende des Denkmals⸗Ausschusses, Ober⸗Bürgermeister

Lottner, die Festrede. In dersel

habe, und wie dies Veranlassung den Bürgern ein dauerndes Denkm Majestät der Kaiser dankte dem bewegt. Als die Hülle vom Denk

Nachmittag A / Uhr von Coblenz über Mainz nach Baden—⸗

der Kaiser Seine desondere Freud

und Feilhalten von Petroleum bringt das „Centralblatt für das Deutsche Reich“ Ergänzungen und Abänderungen der in den Bekanntmachungen vom 26. April 1882 und vom 21. Juli Vorschriften über Beglaubigung von Abelschen Petroleumprobern zur

Die Strafbestimmungen des Deutschen Strafgesetz⸗

Reichsgerichts, J. Strassenats, vom 3. Juli d. J., auch auf

Lokomotiv-Straßenbahnen Anwendung.

Die Entwendung von lebenden Thieren von unbedeutendem Werthe, um dieselben nach erfolgter Zu⸗ bereitung alsbald zu verzehren, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 1. Juli d. J., nicht

derungen verschiedener Bestimmungen des Bahnpolizei⸗ Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands stattgefunden. An denselben haben außer mehreren Räthen des Reichs Eisenbahnamts Kommissare der Regierungen von Preußen,

Schwerin, Sachsen⸗Weimar, Aldenburg, Braunschweig, Sachsen⸗ Meiningen, Sachsen⸗Koburg-Gotha wie des Reichs amts für

verwaltung Theil genommen. Die Ergebnisse dieser Berathun⸗ gen sollen für die in Aussicht genommene Beschlußfassung des

der Eisenbahnen Deutschlands stattfinden.

Die stetig fortschreitende Entwickelung der Technik auf diesen Gebieten erfordert es, daß von Zeit zu Zeit Revisionen der bezüglichen reichsseitig erlassenen Vorschriften vorgenom⸗

Der Dis iplinarhof

Bayern, Königlich bayerischer General-Lieutenant, ist zum Chef des Westfälischen Dragoner⸗Regiments Nr. 7 und Se.

Norwegen zum Chef des Neumärkischen Dragoner⸗Regiments

Der Inspecteur der Kriegsschulen, General-Lieutenant Graf von Schlippenbach ist von Urlaub aus der Ucker—

eine glänzende Illumination statt. Heute strömte schon mit den ersten Bahnzügen die Bevölkerung aus der Umgegend

straßen sind aufs Reichste geschmückt. 45 Kriegervereine mit bildeten auf dem Wege vom Schlosse , Vormittags 10 Uhr begannen die Tribünen sich zu füllen; neben dem

die Stadtverordneten und die Mitglieder der Regierungs⸗

empfangen. Ihre Majestät die Kaiserin nahm im Vordergrunde des Kaiserzeltes Platz, Ihr zur Linken stehend Se. Majestät der Kaiser, rechts Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron—

die Kronprinzessin, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wü— helm, Heinrich, Prinzessin Victoria und Prinz Albrecht, ferner die

Bild der Heldenlaufbahn und der militärischen sowie bürgerlichen Tugenden des Generals von Göben und hob hervor, wie der Ver— ewigte sich gerade im Rheinland, dessen Söhne er von Sieg zu Sieg gefuhrt, besondere Sympathie und Werthschätzung erworben

Baden abgereist. 2 Verabschiedung hatten sich die Genera⸗

asident, der Präsident und der Vize⸗Präsident der Regierung, die Vorstände der Gerichts, Eisenbahn⸗ und Postbehörden, sowie die Geistlichkeit auf der Schloßrampe ein⸗ gefunden, eine nach vielen Tausenden zählende, in den Straßen versammelte Menschenmenge rief Ihren Majestäten Abschieds—

Allerhöchstdieselben sind Abends wohkbehalten in Baden⸗ Ihre Majestäten hatten in Oos den Bahnzug verlassen und Sich zu Wagen nach Baden-Baden begeben. Jeder Empfang war verbeten.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin haben Sich 27. Stxtemb gestern mit Ihren Königlichen Hoheiten der Prinzessin Victoria . und dem Prinzen Heinrich von Coblenz Fürsten und der Fürstin von Wie Se. Königliche Hoheit Prinz Wilhelm ist von Coblenz nach Potsdam, Se. Königliche Hoheit Prinz

Die Einnghmen der Reichs-Post- und Tele— graphen-Verwaltung haben vom Beginn des Etats— jahres bis zum Schluß des Monats August 1834 65 350 5389 betragen, mithin im Etatsjahre 1884585 2611 833 0 mehr, die der Reichs-Eisenbahn⸗Verwaltung 19 406 906 6, mithin 264 131 S weniger als in demselben Zeitraum des

der Kaiserlichen Verordnung das gewerbmäßige Verkaufen

Einrichtung und

rdung von Eisenbahn— finden nach einem Urtheil des

und Chausseen betriebenen

Uebertretung aus 5§. 370

hnamt haben in den Tagen unter dem Vorsitze des Ge— Körte Berathungen über Aen—

Baden, Hessen, Mecklenburg⸗

enbahnen und der Militär—⸗

emnächst im Reichs⸗-Eisenbahn⸗ erforderliche Aenderungen ein⸗ chs-Signalordnunga und uktion und Ausrüstung

für nichtrichterliche. tzung zusammen.

der Prinz Leopold von

inz von Schweden und

(W. T. B.) Zur Feier nkmals fand gestern Abend

Festplatz und alle Zugangs—

3. . Kaiser⸗ ralität, mit dem Feldmarschall links das Denkmal Comité,

der Kaiser und die Uhr, von brausenden Hochs

iserliche und Königliche Hoheit

olgorucki Aufstellung. Nach einen Sängerchor hielt

ben entrollte der Redner ein

geworden sei, daß ihm von al errichtet worden sei. Se. Ober⸗Bürgermeister sichtlich mal fiel, sprach Se. Majestät

zu einem Besuch des d nach Neuwied begeben.

Albrecht nach Kamenz

herr auch in bürgerlichen Kreisen soviel Anerkennung gefunden habe und hier an der Stätte, wo er so lange gewirkt, so geehrt werde. Se. Majestät machte sodann in Begleitung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen Ihrer Königlichen Hoheiten der übrigen Prinzen und des Gefolges einen Umgang um das Denkmal und äußerte Seine große Zufriedenheit. Hierauf unterhielt Sich Se. Majestãt der mal⸗Comité vorstellen und fuhr sodann unter immer erneuer⸗ Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin in einem Wagen nach dem Schlosse. Daz Wetter war während der ganzen Feier prachtvoll.

(W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Coblenzer

Ober Präsidenten einen Erlaß zugehen lassen, in welchem

der Ihm durch persönliche Beziehungen nahestehenden Rhein⸗

dent angewiesen, den betheiligten Ortschaften die Anerkennung des Kaisers über die fast überall gute und entgegenkommende Aufnahme der Truppen auszusprechen.

Baden. Karlsruhe, 25. September. (Karlsr. 3tg.)

nach Schloß Baden überzusiedeln, wo am 28. d. M. Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin

dem Prinzen Heinrich von Preußen zu mehrtägigem Aufent⸗ halt eintreffen werden.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 26. Septem⸗ ber. (Thür. Corr.) Seitens der Großherzoglichen Staatz—⸗ regierung ist eine Ausführungs⸗Verordnung zum Reichsgesetz gegen den verbrecherischen und gemein— gefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen erlassen worden. Nach derselben ist zum Vertrieb resp. zur Herstellung von Sprengstoffen die Genehmigung des Bezirksdircktors ein zuholen. Wer jetzt bereits Sprengstoffe vertreibt oder herstellt, hat innerhalb 14 Tagen die polizeiliche Genehmigung nach— zusuchen. Der Betreffende hat für jedes Sprengstofflager ein Register zu führen, das am Schlusse jedes Monats abgeschlossen und dem Bezirksdirektor eingereicht werden muß. Die Bezirktz⸗ direktoren haben sich von Zeit zu Zeit durch Revisionen davon

zu überzeugen, daß den Vorschriften dieser Verordnung gehörig nachgekommen wird.

Desterreich Ungarn. Pe st, 26. September. (W. T. B) In einer heute unter dem Vorsitz des Kaifers stattgehabten gemeinsamen Minister-Konferenz ist das den Delega⸗ tionen vorzulegende gemeinsame Budget endgültig festge stellt worden. Ueber den Tag der Einberufung der Dele gationen ist noch nichts entschieden.

27. September. (W. T. B.) Beide Häuser des ungarischen Parlaments hielten heute ihre ersten Sitzungen. Die feierliche Eröffnung wird am 29. d. M. durch den König mittelst einer Thronrede erfolgen.

Schweiz. Bern, 26. September. (W. T. B.) Die englische Regierung hat ihren Beitritt zur internationalen Meterkonvention erklärt. Der Bundesrath hat 6, dem Handwerkerstande angehörende Personen aus Deutschland und Desterreich wegen a narchistischer Umtrie be ausgewiesen. In dem hierauf bezüglichen Beschlusse des Bundesraths heißt es:; Der Bundesrath hat in Erwägung, daß die in' der Schweiz sich aufhaltenden, unten aufgeführten Ausländer einer internationalen anarchistischen Propaganda ange⸗ hören, einer Verbindung, welche sich als solche mit den Verbrechern Stellmacher und Kammerer, ihren früheren Mitgliedern, offen als solidarisch erklärt, und in ihren publi⸗ zistischen Organen sowie in Flugblättern ihre Genossen fort⸗ während zur Begehung ähnlicher gemeiner Verbrechen auf⸗ fordert, ferner in Erwägung, daß dieselben in Folge der gegen sie getroffenen polizeilichen Maßnahmen aus Deutschland und Oesterreich in die Schweiz gekommen sind, und in unserem Lande ihre Agitation für anarchistische Zwecke fortgesetzt haben, einem bezüglichen Antrage des Regierungsrathes des Kantons Basel Stadt vom 17. September cr. Folge gebend, in An— wendung des Art. 70 der Bundes verfassung beschlossen, aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft auszuweisen: Karl Theodor Weiß aus Dresden, Schreiner Franz Grob⸗Senger aus Lidmeritz in Mähren, Schreiner Franz Stieglitz aus Pulgram in Mähren, Tagelöhner Carl Julius Mück aut Sternberg in Mähren, Schneider Jacob Lederer⸗Haberkorn aus Nemcie in Böhmen, Korbmacher Leopold Zeckbauer⸗ Müchingen aus Donawitz in Steiermark. Die Regierung von Basel Stadt und bezw. die Regierungen derjenigen Kan— tone, auf deren Gebiet eines der genannten Individuen be— troffen wird, sind beauftragt, diesen Beschluß zu vollziehen und, über die Vollziehung dem eidgenössischen Justiz und Polizei⸗Departement Bericht zu erstatten.

Niederlande. Haag, 26. September. (W. T. B.) Die Zweite Kammer hat mit 68 gegen 14 Stimmen beschlossen, die beantragte Abänderung der Verfassung, wonach währen d der Regentschast Verfassungsrevisionen nicht zulässig sein sollen, in Erwägung zu ziehen.

Großbritannien und Irland. London, 25. Sep⸗ tember. (Allg. Corr.) Mr. Gladstone besuchte gestern Kin— fauns Castle und begab sich alsdann nach Perth, wo ihm Seitens des Stadtraths und der liberalen Vereine in der Stadt und Grafschaft drei Adressen überreicht wurden.

Während Gladstone in einer hieran geknüpften Ansprache über die Wahlreformfrage nochmals an die Vernunft der Majorität des Oberhaufes appellirte, ist in der „National Review / für Oktober eine literarische Arbeit aus der Feder des Marquis von Salisbury, betitelt „Der Werth der Redistribu⸗ tian, eine Note über Wahlstatistik“ erschienen, welcher die „Daily News“ die Bedeutung eines, Manifestes“ beilegt. In diesem Essai sucht der Chef der Torypartei durch eine erschöpfende Analyse der gegenwärtigen Vertretung der Städte und Graf— schaften im Hause ber Gemeinen den Nachweis zu führen, daß

e aus, daß der große Feld—

die Konservativen keine Ursache haben, die Erweiterung des Stimmrechts, gepaart mit einer ehrlichen Neueintheilung der

Kaiser längere ö. mit den Generalen, ließ Sich das Den tst . ten Hochrufen mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Ihren

tg.“ meldet, dem

Allerhöchstderselbe Seine große Befriedigung über die Be. weise der Anhänglichkeit Und Ergebenheit aus allen Kreisen

provinz ausspricht. Er fühle sich zu lebhaftem Danke bewegt, nachdem Er Zeuge gewesen der erhebenden Feier der Ent. hüllung des von der Provinz dem ruhmreichen Führer ihrer Söhne gewidmeten Denkmals, das für die Rheinlande selbt. ein ehrendes Monument sei. Schließlich wird der Ober⸗Präsi.

Am 27. September gedenken die Höchsten Herrschaften

des Deutschen Reichs und von Preußen mit den Prinzefsinnen Victoria, Sophie und Margarethe, sowie Sr. Königlichen Hoheit

ü istributi ie Re⸗ itze, zu fürchten, aber daß ohne Redistribution die 2 iel gi der politischen Macht gänzlich stören wurde. Der Kronprinz von Schweden traf gestern, öln kommend, in London ein. . von Cöl 27. September. (W. T. B.) Wie der . Telegraph“ erfährt, soll der Prozeß gegen den Finanz— i nister von den Mitgliedern der Staatsschuldenkasse un⸗ verzüglich vor dem internationalen Tribunal angestrengt

werden. ö ; kreich. aris, 24. September. (Köln. Ztg.) Aus 22 —᷑— heute veröffentlichten Bericht des Fontre⸗Admirals Lespes über das Bombardement se. Kelong (5. August) erhellt, daß auf beiden Seiten, sowoh

auf der französischen wie auf der chinesischen, so gut zescho en wurde, weil die Entfernungen sehr gering waren. * Villars“ und der „Lutin“ lagen nur 120 m und die „La Galisonniöre“ goo Schritte von den Forts ent fernt, als sie das Feuer, das die Forts fast im nämlichen Augenblick er⸗ widerten, eröffneten. Der Kampf endete nicht, wie die englischen Blätter melveten, mit dem übereilten Rückzug der Franzosen. Die⸗ selben schifften sich nach dem amtlichen Bericht wieder ein, . sie ihre Aufgabe, die Zerstörung der Forts, beendet, und wei

sie nicht stark genug waren, um sich auf dem Lande längere Zeit behaupten zu können. Alle neuern Nachrichten vom Rdmiral Courbet und aus Tongking fehlen auch heute noch; man hält sich vorderhand vollständig ruhig. Die ge⸗ wöhnlichen Berichte aus Tongking, die bis zum 12. August reichen, bestätigen, daß die schwarzen Flaggen die schlechte Jahreszeit benutzten, um Einfälle in das von Franzosen be⸗ setzte Gebiet zu . verbrannten mehrere Dörfer

ten reiche Beute. .

. . (GEöln. Ztg.) Conseils⸗Präsident Ferry traf diesen Abend in Paris ein. Der Ministerrath lritt am Sonnabend zusammen. Gestern hielten die un⸗ beschästigten Arbeiter in Lyon wieder eine Versammlung, um über Ferry's Antwort zu berathen. Auf Antrag des Gemeinderaths Fichet wurde beschlossen, drei Gemeinderãthe an den Bürgermeister abzuordnen, um densel ben um Ein⸗ berufung des Gemeinderaths zu einer besonderen Sitzung zu bitten. Der Bürgermeister willigte ein, die Abordnung zu empfangen, und rief für diesen Abend den Gemeinderath zu⸗ sammen. ;

Spanien. In Barcelona worden.

Italien. Rom, 26. September. (W. T. B.) Dem Cholera⸗Bericht vom 25. d. M. zufolge kamen vor: In Alessandria 1 Erkrankung und 2 Todesfälle, in Aquila 5 Eikrankungen und 3 Todesfälle, in Bergamo 21 Erkrankungen und 14 Todesfälle, in Caserta 8 Erkrankungen und 3 Todes⸗ fälle, in Cremona 8 Erkrankungen und 6 Todesfälle, in Cuneo 28 Erkrankungen und 12 Todesfälle, in Ferrara 2 Er⸗ krankungen und 1 Todesfall, in Genua 91 Erkrankungen und 38 Todesfälle, davon in der Stadt Genug 51 Erkran⸗ kungen und 20 Todesfälle und in der Stadt Spezzia 13 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Massa e Carrara 19 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Mailand 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Modena 5 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Neapel 261 Erkrankungen und 127 Todesfälle, davon in der Stadt Neapel. 201 Erkrankungen und 95 Todesfälle, in Reggio nell! Emilia 5 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Rovigo 6 Erkrankungen und 2 Todesfälle, in Turin 2 Er⸗

ankungen. ö ö 7. September. (W. T. B.) In Genua sind in den letzten 24 Stunden 38 Cholera-Erkrankungen vorge— kommen, von den Erkrankten starben 22 Personen.

Rumänien. Sinaja, 26 September. (W.. T. B.) Der Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist mit seiner Gemahlin gestern hier eingetroffen und von dem Könige und der Königin auf das Herzlichste empfangen worden. Zu Ehren des kronprinzlichen Paares fand gestern Abend in Castel Pelesch ein Galadiner statt, zu welchem auch die Gesandten Deutschlands und Oesterreichs, Freiherr von Saurma und Freiherr von Mayr, Einladungen erhalten hatten. Abends war das Schloß festlich erleuchtet und wurde ein Feuerwerk abgebrannt. .

x 27. September. (W. T. B.) Der König und der Kronprinz Rudolf haben sich heute Vormittag mit Ge— folge zur Bärenjagd begeben. ö

Amerika. New⸗York, 26. September. B. TV. Eine Depesche aus Mexiko meldet, der Kongreß habe Diaz als Präsidenten proklamirt, und zwar vom 1. Dezem⸗ m

3

geg. . e K 221— Madrid, 26. September. (W. T B.) ist ein Cholera-Todesfall konstatirt

Seitungsstimmen.

Wie die „Schlesische Zeitung“ mittheilt, hat die Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln in ihrer Plenarsitzung vom 25. d. M. zu der Postdampfervorlage in folgender Resolution Stellung genommen:

»Die Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln erachtet die Einrichtung von Postdampferlinien, welche einen regelmäßigen und schnellen Verkehr zwischen Deutschland und überseeischen Kultur⸗ ländern auf direktem Wege herstellen, für eines der wirksamsten Mittel, um im Interesse der deutschen Gewerbthätigkeit die Handels—⸗ beziehungen mit jenen Ländern zu befestigen, zu beleben und zu er— weitern.

Dementsprechend hat unsere Kammer den in einem Gesetzentwurf der verbündeten Regierungen kundgegebenen Plan, zur Einrichkung und Unterhaltung regelmäßiger Dampfsschiffsverbindungen zwischen deutschen Seehäfen und Ostasien bezw. Australien Beihülfen aus Reichsmitteln zu bewilligen, mit lebhafter Befriedigung begrüßt und bedauert, daß der betreffende Gesetzentwurs nicht zur endgültigen Erledigung gekom⸗ men ist.

Indessen hegt die Handelskammer die Hoffnung, daß der nach den Neuwahlen zusammentretende Reichstag seine Zustimmung zu der Unterstützung eines solchen nationglen Unternehmens nicht versagen wird, und beschließt als berufene Vertreterin eines großen Industrie—⸗ bezirks, an den Herrn Reichskanzler die Bitte zu richten, den betr. Gesetzentwurf nochmals der deutschen Volksvertretung vorzulegen.

Auch die Handelskammer in Dillenburg spricht der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge dem Reichskanzler in einer Eingabe von 15. August die vollste Uebereinstimmung mit der von Sr. Majestät dem Kaiser ein—⸗ geleiteten und verfolgten Kolonial- und Wirthschaftspolitit aus, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß diese Politik gute Früchte tragen und zum Heile des deutschen Volks ge⸗

„Dinglers polytechnisches Journal“ ver⸗ ** * öffentlicht einen (auch als Sonderabdruck erschienenen) Auszug aus einem Vortrag, welchen der Professor C. Bach am 6. Mär d. J. am Polytechnikum zu Stuttgart gehalten und in welchem er die Fortschritte nachgewieesn hat, welche die deutsche In⸗ dustrie in den letzten Jahren, unterstützt durch die neue Wirth⸗ schaftspolitik gemacht hat. Zur Erläuterung seiner An⸗ führungen hat der Vortrageude graphische Darstellungen be⸗ nutzt. In diesem Auszuge heißt es am Schlusse: . Sodann bemerkte der Vortragende, wie er sich bei Vorführung des Bildes der industriellen Entwickelung nicht habe verhehlen können, daß vielleicht der eine und der andere der Zuhörer noch etwas ver— missen werde, nämlich den Nachweis dafür, daß die gemachten Fort- schritte nicht auf Kosten des Magens der Arbeiterbevölkerung ver sich gegangen seien. Diesen Nachweis wolle er noch in der Art liefern, daß er den industriellsten Theil Deutschlands, das Königreich Sachsen. herausgreife und zeige, daß sich bier thatsächlich das Wohlbefinden, der Wohlstand der großen Masse der Bevölkerung nicht blos nicht erniedrigt, sondern wesentlich gehoben babe. n, Der Linienzug Fig. 17 stellt den Fleischverbrauch der sächsischen Bevölkerung auf den Kopf dar, vom Jahre 1840 beginnend bis 1881. Wie ersichtlich, ist derselbe von 1870 an bedeutend gestiegen, und zwar fortdauernd, mit Ausnahme des Jahres 1877. Der Fleisch⸗ verbrauch auf den Kopf, ein zuverlässiger Maßstab für das mehr oder minder gute Leben, für die Fähigkeit eines Volkes, seine Bedürfnisse mehr oder minder vollständig zu befriedigen, zeigt uns eine wesentliche Erhöhung des „standard of life“, des Fußes, auf welchem die Bevölkerung Sachsens lebt, seit das Deutsche Reich erstanden ist. Diese Bevölkerung, die durchaus auf die Industrie angewiesen. ist, welche so dicht zufammengedrängt lebt, wie kein zweiter deutscher Volkestamm, und die nichts weniger als die wohlhabendste Deutschland ist, diese Bevölkerung erhält, sich selbst während der intensiven wirthschaftlichen Krisis mit ihrem Fleischverbrauche oberhalb der bhöchsten Werthe, welche früher zu ver zeichnen waren. Sie erhält sich so hoch, obgleich sie seit dem Jahre 1867 auch die Opfer mit aufzubringen hat, welche die Selbständigkeit Deutschlands fordert. Diese Thatsache legt den Schluß nahe, daß die höhere Achtung, welche Deutschland seit 1870 genießt, den Be⸗ wohnern desselben ermöglicht, besser zu leben als vorher: Die Rück⸗ wirkung der politischen Stellung auf die wirthschaft⸗ liche! . Aber nicht blos der Fleischverbrauch spricht dies aus, auch die

Verhältnisse der sächsischen Sparkassen weisen darauf hin. Verfolgt man den Linienzug Fig. 19, welcher die jährlichen Einzahlungen in die saͤchsischen Sparkassen seit 1849 bis 1880 darstellt, so erkennt man, wie außerordentlich rasch dieselben von 1870 an wachsenz dann macht sich vom Jahre 1874 die wirthschaftliche Krankheit bemerklich, allein bei Wei tem nicht so einschneidend, als man erwarten könnte. Um etwa 12960 fallen die Einzahlungen bis 1877 und steigen dann fortgesetzt. Im Jahre 1880 sind sie höher als 1374. Wird sodann die Kurve Fig. 18 ins Auge gefaßt, welche das Gesammtguthaben der Sxarkassen⸗ einleger darstellt, so findet sich seit 1870 ein außerordentlich rasches Steigen dieser Kurve. Im Jahre 1870 betrug das. Guthaben sämmt ; licher Einleger 116 Milllonen Mark, 10 Jahre später 339 Millionen, also fast drei Mal so viel. Dem Einwande, daß auch die Bevölkerung in dieser Zeit stark gewachsen, wird der Linienzug Fig. 2 gerecht, welcher das Guthaben auf den Kopf der Bevölkerung darstellt. Hier aber zeigt sich die gleiche Erscheinung: Starkes Ansteigen der Kurve vom Jahre 1870 an bis 1876, dann geringes Anwachsen, von 1879 an wieder stãrkere Zunahme. Dazu kommt noch, daß die in der zweiten Halfte der Jger Jahre geschaffene 3 prozentige sächsische Rente den Sparkassen Konkurrenz macht, in Folge dessen diese nicht mehr den Zugang an Ersparnissen der großen Masse des Volkes in dem Maße aufweisen wie vorher. Im Jahre 1880 kommt auf jeden Kopf der sächsischen Bevölkerung ein Sparkassenguthaben von 114 46, und auf ungefähr jeden dritten Kopf der Bevölkerung ein Syarkassenbuch.

Von hervorragendem Interesse ist schließlich noch der Linienzug Fig. 20, welcher die Rückzahlungen in den einzelnen Jahren darstellt. Wie ersichtlich, üherschreitet die Kurve der Rückzahlungen selbst während der wirthschaftlichen Krisis niemals diejenige der Einzah— lungen. Man erkennt aber auch weiter, wie in den Jahren des guten Verdienstes, bis gegen 1876 hin, 9 Einzahlungen die Rückzahlungen um Beträge überschreiten, wie vorher nie. ö ö

In der in Nr. 224 des „Reichs-Anzeigers“ veröffent⸗ lichten Notiz über den Verein deutscher Buntpapier⸗ Fabrikanten ist der Herr, welcher die Adresse an den Reichskanzler beantragt hatte, Haule genannt worden, es war aber der Kommerzien⸗Rath Hänle, Mitglied der ober⸗ bayerischen Handels- und Gewerbekammer.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 39. In halt: Finanzwesen: Nachtrag zur Nachweisung über Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende August 1884. Konsulatwesen: Ernennungen. Maß und Gewichtswesen Ergänzungen der Vor⸗ schriften über Einrichtung und Beglaubigung von Abelschen Petroleumprobern. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. =

*r e rn ist er ial- Blgtt. Nr. 35. Inhalt: Erkennt niß des Reichsgerichts vom 31. März 1884.

Statistische Nachrichten.

In der zweiten Abtheilung des LXXVI. Heftes des amtlichen in zwanglosen Heften erscheinenden Quellenwerks der Preußischen Statistik , welche soeben das Königliche Statistische Bureau in B erlin veröffentlicht, wird der über Hauptberuf, Alter und Familienstand der Bevblkerung des preußischen Staates handelnde Theil der Ergebnisse der Berufssählung vom 5. Juni 1882 der Oeffentlichkeit übergeben, nachdem die erste Abtheilung dieses Heftes, enthaltend die Dar. stellung des „Berufs und der Erwerbsthätigkeit der Be⸗ völkerung bereitß im April d. J. zur Ausgabe gelangt war. Der Zusammenhang der einzelnen. Veröffentlichungen über die Ergebnisse der Berufszählung ist im Vorwort zu der genannten ersten Abtheilung des LXXVI. Heftes der Prenßischen Statistik- dargelegt worden. Das Inhaltsverzeichniß des Bandes weist auf; 1) Hauptberuf, Alter und Familienstand der Bevölkerung. A. Im Gesammtstaate nach Berufsarten. B. Im Gesammtstaate nach Berufsgruppen. C. Nach Berufsklassen: a im Gesammtstaate, b. in den Provinzen, é in den Bezirken. D. In den Kreisen nach Berufsgruppen. 2) Die dauernd erwerbsunfähig gewordenen Per— sonen, sowie die Wittwen im Gesammtstaate. E. Nach Berufsarten und Alter. F. Nach Berufsklassen und Alter.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Franz Vahlen, Berlin, erschien soeben: , die Kom man ditgesel licha fzen auf Aktien und die Aktiengesell schaften. Vom 18. Juli 1884. Textausgabe mit Einleitung, Anmerkungen und Sachregister. Heraus gegeben von Dr. Alexander Meyer, Mitglied der Reichstags Kom⸗ mission. In einer sachlich und klar gehaltenen Einleitung giebt der Verfasser zunächst einen Ueberblick über die Entstehung und Ge⸗ schichte des betreffenden Gesetzes, geht dann auf, die Natur und den Zweck desselben ein, bespricht die Oekonomie und lebt zuletzt seine eigene Ansicht über dasselbe ohne jedoch über den Kern ein abschließendes Urtheil zu fällen. Die Inbaltsübersicht des Bändchens lautet: Gesetz, betreffend die Kommanvitgesellschaften auf

Gesetzes (die Bestimmungen im zweiten Abschnitt des zweiten Titels 21 (= dritten Titel vom zweiten Buche des Handelsgesetzbuchts. Art 173 249a2., werden durch nachstebende Bestimmungen ersetzt) Zweiter Abschnitt. Von der Kommanditgesellschaft auf Aktien insbesondere (Art. 173 2062.) Dritter Titel. Von der Akiiengesellschaft (Art. 207 248). Erster Ab⸗ schnitt: Allgemeine Grundsätze (Art. 207— 2154). Zweiter Ab- schnitt: Rechtsverhältnisse der Aktionäre (Art. 216— 226). Dritter Artikel: Rechte und Pflichten des Vorstandes (Art. 227-241). Vierter Artikel: Auflösung der Gesellschaft (Art. 242 248). Vierter Titel: Strafbestimmungen (Art. 249). 55. 2 —7 des Gesetzes. Das kleine übersichtlich gedruckte, mit erläuternden Bemerkungen aus⸗ gestattete Werk dürfte sich als geeignet zum praktischen Hand- gebrauch und zu eingehender Orientirung empfehlen. Der Preis des kartonnirten Bändchens beträgt 1,20 0 3. ; Im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle a. S. erscheint eine pädagogische Zeitschrift, betitelt Lehrproben und Lehrgänge aus der Praxis der Gymnasien und Realschulen. Dur Förderung der Interessen des erziehenden Unterrichts unter Mit- wirkung bewährter Schulmänner herausgegeben von Dr. O. Frick, Direktor der Francke'schen Stiftungen in Halle a. S. und Dr. G. Richter, Dirertor des Gymnasiums in Jena. Mehr als früher macht sich der Ansicht der Herausgeber nach in den Kreisen der böheren Schulwelt die Uebeczeugung von der Nothwendigkeit einer kritischen Prüfung der herrschenden Unterrichtsweisen geltend. Man fühlt, daß man die allgemeinen Prinzipien des, höheren Unterrichts als einer Seelenleitung klarer und einheitlicher festzustellen und die Praxis nach den Forderungen einer wissen⸗ schaftlichen Didaktik kunstgemäßer auszubauen habe. Diese. Er⸗ wägung hat die Verfasser bestimmt, ein eigenes Organ zu gründen, welches den bestehenden Zeitschriften ergänzend zur Seite stehen soll. Der Name „Lehrprobe und Lehrgänge“ soll die praktische Richtung des Unternehmens andeuten. Gelungene Lehrproben werden auf den Zusammenhang des größeren Ganzen eines Lehrgangs hinweisen müssen, den sie zur Voraussetzung haben, sie werden aber eben o als Einheiten die Bausteine zu einer wissenschaftlichen Didaktik des höheren Unterrichts abgeben. Es scheint den Verfassern gerathener, im Gegensatz zu den früher eingeschlagenen Wegen, wo man liebte, sich höchstens mit allgemeinen Lehrplänen abzufinden, einmal um⸗ gekehrt von der Durcharbeitung des Einzelnen zu dem Ganzen aufzusteigen. Vor allem dürfte das Streben nach heilsamer Konzentration des Unterrichts auf solche Weise eher zu praktischen Ergebnissen führen. Die Verfasser wollen daher theils eigentliche Unterrichtsbeispiele, gleichsam Abbilder wohlgelungener Lehrstunden geben, theils eine praktische Anweisung, wie bestimmte Stufen des Lehrprozesses zu gestalten sind, ferner auch zeigen, wie ein Unterrichts stoff in passende Abschnitte zu gliedern, durch Hervorhebung des Wesentlichen, durch Ausscheidung oder Zurückdrängung des minder Wesentlichen zu vereinfachen, die Unterrichts stoffe unter sich in Ver⸗ bindung zu setzen, endlich ganze Lehrgänge und Lehrpläne zu gestalten sind. So wird sich ein reiches Anschauungsmaterial ergeben, welches ähnlich wie die Mittheilungen aus der medizinischen und juristischen Praxis in den betreffenden Journalen dieser Wissenschaften zur AÄn⸗ regung und praktischen Förderung aller strebsamen Fachgenossen und zu einer gesunden Vermittelung zwischen Theorie und Praxis dienlich werden durfte. Im Besonderen haben die Verf. auch die Förderung anzu⸗ leitender und angehender Lehrer im Sinne. Anhangs weise werden kurze Anzeigen und Besprechungen der pädagogischen Literatur beige⸗ geben werden, bei denen auch diejenigen wichtigen Erscheinungen des Volksschulunterrichts Beachtung finden sollen, welche zugleich für den Unterricht an den höheren Schulen werthvoll sind. Der Inhalt des J. Heftes ist folgender: 1) Zur Verständigung. Von G. Richter, M Didaktischer Katechismus, betreffend den psychischen Lernyrozeß in dem erziehenden Unterricht, M O. Frick: Tarent und Pyrrhus (Eingang zur Behandlung des Tarentinischen Krieges in Obersekunda), 4) G. Richter: Zwei Ovidstunden in Untertertia, 5). S. Meier: Die Bandusta⸗Ode (Horaz II, 13). 6) F. Warneburg: Die Honigbiene (einge Präparation. nach den Zillerschen sormalen Stufen für Unterterkia), 7 W. Münch: Eine Shakespeare⸗Scene in Realprima (Coriolanus V., 3, 1—–- 153) 8) F. Heußner: Eine Homer⸗ lektion in Prima (Il. III., 161-244). 9) A Richter Paulus in Athen (Act. XVII., 18-534) 10) W. Fries: Das lateinische Extem⸗ porale in Sexta. Miscellen. Literatur. Der Preis eines jeden, 6—7 Bogen starken Heftes, deren Aufeinanderfolge eine zwang⸗ lose ist, wird sich auf je 6 120 bis 1,59 belaufen. Das Unterneh⸗ men wird in den dafür interessirten Kreisen sehr willkommen geheißen werden. ; . Goethe und die Liebe. Zwei Vorträge von R. J. Schröer, Heilbronn. Verlag von Gebr. Henninger. 1884. 8. S. XI.. u. 718 7 Diese beiden Vorträge des bekannten Erklärers von Goethes Faust behandeln „Goethe und die Liebe. Einleitung zur Stella“ sowie „Goethe und Marianne Willemer. Der Verfasser geht von der richtigen Ansicht aus, daß Goethe's Leben sowie seine ganze Persön⸗ lichkeit nur dann richtig beurtheilt und erkannt werden kann, wenn alles Einzelne immer mit dem Blicke auf das Ganze erwogen wird. Er hat diesen Gedanken in den vorliegenden Vorträgen durchzu⸗ führen versucht und hält vor Allem fest, daß Goethe nichtẽ ferner lag, als eine frivole Auffassung der Liebe. Cin großartiger Idealis- mus der Liebe, welcher den Menschen über sich hinaus erhebt und ibm die ganze Welt in Zauberlicht erglänzen läßt, ist nach Schröer ein in Goethe's Wesen befonders hervortretender Zug. Von allen erhält nissen zum weiblichen Geschlecht bewahrt Goethe innigen Äntheil an der Geliebten in der Erinnerung. Alle Verhältnisse verklären sich zur Dichtung. Der Anlaß, den die Wirklichkeit dem Dichter bot, ent . hielt allerdings nur Umrisse, die er dichterisch umgestaltete, Sein Verhältniß zu Lili gab für ihn ein Motiv zur Stella, Lili s Wesen nur einzelne Züge zu ihrem Bilde. Das in Mode und Ftikette erstickte natürliche Gefühl, der Stumpfsinn gegenüber Verbrechen, die Ober⸗ flächlichkeit, Frivolität und Heuchelei der Civilisation sind Elemente, die Goethe hindrängen zum Kultus echten Gefühls. In der „Stella handelt es sich um gar nichts anders, als um Belebung und Ver⸗ tiefung des Empfindens in einer stumpf gewordenen Welt. Der zweite Vortrag „Goethe und Marianne Willemer‘ lehnt sich im Wesentlichen an die Einleitung, welche Cxeizenach dem 13 717s78 herausgegebenen Briefwechsel des Dichters mit der liebenswürdigen Frankfurterin voranschickt. Neues ist wenig geboten, die Sulammen. stellung der Erlebnisse ist aber gefällig und gewinnend. Der Ver fasser definirt hier Goethe's Liebe als die Belebung des Gemüths lebens durch weiblichen Zauber. Das leidenschaftliche Ver hältniß ist dabei gewöhnlich weniger wirklich, als vielmehr eine in ein Kunstwerk verwandelte Wirklichkeit, ein poetischer Traum. Das Verhältniß Mariannens zu Goethe ist ein Idyll poetischer Stim mung und Neigung, das bald in dauernde Freundschaft überging. Die Liebe Goethe's besang im westöstlichen Divan unter dem Namen Suleika die lebende Marianne Willemer und verklärte sie mit Dichterglanz; ihre Lieder, die sie mit Goethe ewig vereinigen, machen sie unsterblich. In den Anmerkungen am Schlusse der Schrift wer⸗ den literarische Belege zu den Anführungen gegeben, welche immerhin ei nen schätzbaren . zu · . von den Goetheforschern noch nicht genügend gelösten Frage gewähren. .

ö . W ae. ist der 7. Jahrgang des Ingenieur-Kalen⸗ ders 1885, für Maschinen. und Hütteningenieure, bearbeitet vom. Eisenhütten⸗ Ingenieur c. H. Fehland, im Verlage von. Julius Springer hierselbst erschienen. Eine Schrift voll reichhaltigen und weithvollen Materials für Ingenieure, das, unter 18 Rubriken ver theilt, theils in Tabellenform, theils in zusammenhängenden Er⸗ ostterungen Aufsätze bringt aus der Mathematik über Maße und Gewichte (23 Tabellen), aus den Gebieten der Physik und Chemie, über Mechanik, einfache Maschinentheile, über die Wärme, das Wasser, die Luft, über Hüttenwerke (Roheisenfabrikation, Eisengießerei, Puddel! und Walzwerke, Stahlwerke, Messing · Walzwerke u. . w.) über Werkzeugmaschinen, Bauwissenschaftliches, über 34 bahnen, Gagzfabrikation und Gasmotoren, elektrische e⸗ leuchtung, Mahlmühlen, Papierfabrikation, Rübenzuckerfabrikation,

reichen werde.

Aktien und die Aktiengesellschaften vom 18. Juli 1884. 5. 1 des

endlich verschiedene Notizen (Honorarnormen für Ingenieurarbeiten ꝛc.