Wasbington, 31. Oktober. (W. T. B.) Die Abnabme der Staatsschuld im Monat Oktober wird auf 8 Millionen
Dollars geschätzt.
New Jork, 31. Oktober. (W. T. B.) Baum wollen Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 215 000 B. Aus—= fuhr nach Großbritannien D900 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 50 000 B., Vorrath 679 000 B.
Verkehr s⸗Anstalten.
Hamburg, 31. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer Bobemia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfabrt— Aktiengesellschaft ist, von New ⸗ Jork kommend, heute Nach⸗= mittag 5 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
Berlin, 1. Vovember 1884.
Bei herrlichstem Wetter trafen Se. Majestät der Kaiser und König mit dem Flügel-Adjutanten vom Dienst, General⸗Lieutenant Grafen Lehndorff, im ersten, Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und der Groß fürst Wladimir von Rußland im zweiten offenen Viemrspänner, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Friedrich Carl von Preußen, Prinz August von Württem⸗ berg, der Oberst-Jägermeister Fürst von Pleß und Fürst Anton Radziwill, der Hofmarschall Graf Perponcher und die Leibärzte Sr. Majestät in Extraposten, an der Grenze der Schorfheide von dem Ober-Forstmeister von Alvensleben, am Jagdschlosse von dem Hofjägermeister vom Dienst Freiherrn von Heintze, dem Forstmeister von Stünzner und der ge—⸗ sammten Jägerei empfangen, am Donnerstag Mittag gegen 12 Uhr auf Hubertusstock ein.
Nach eingenommenem Dejeuner begab sich die hohe Jagdgesellschaft zu Wagen nach dem im Suppenhruch der Oberförsterei Pechteich (Oberförster Sachse) auf Rothe und. Damwild verrichteten Lappjagen, welches nach 2 Uhr an- und mit Sonnenuntergang abgeblasen ward.
Die erst am nächsten Morgen vor dem Jagbschlosse abge⸗ nommene Strecke des Jagens ergab für Se. Majestät den
Kaiser und König 8 Hirsche und 9 Stück Wild, im Gan—
zen 36 Hirsche, 16 Stück Wild, 5 Schaufler, 1 Stück Dam⸗ wild und 1 Fuchs.
Auch der zweite Jagdtag, der Freitag, an welchem Se, Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nicht mehr zugegen sein konnte, war vom Wetter in gleichem Maße begünstigt, so daß die halbstündige Ueberfahrt der
Jandgesellschaft (zu welcher der Landrath von Bethmann⸗ Hollweg, der Kammerherr von Risselmann und der Direktor der Forstakademie, Ober⸗-Forstmeister Danckel—
mann, hinzugeladen waren) und der Jägerei über den wald— umkränzten Werbellin-See, welche sich auf 4 kleinen Regierungs⸗ Dampfbooten von Spring aus unter Führung des Wasserbau⸗ Inspektors Thiem vollzog, ein eigenartig hübsches Bild bot.
Drüben, im Belauf Altenhof der Oberförsterei Grimnitz (Oberförster von Hövel) war wiederum ein Lappjagen auf Rothwild verrichtet.
Dasselbe begann um 12 Uhr Mittags, ward um 2 Uhr Nachmittags abgeblasen und ergab auf der während des De— jeuners in unmittelbarer Nähe des Jagdzeltes bereiteten Strecke für Se. Majestät den Kaiser und König 6 Hirsche — darunter 2 sehr gut jagdbare Zehner — und 4 Stuͤck Wild, im Ganzen 16 Hirsche, 12 Stück Wild, 4 Rehböcke und 2 Füchse. Den besten Hirsch der Strecke, einen kapitalen Zwölf⸗ ender, von einem Gewicht, wie es in der Schorfheide nur selten vorkommt, erlegte Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Wladimir von Rußland.
Um 3 Uhr ward die Strecke abgeblasen und dann die Rückreise angetreten, bis Britz zu Wagen, von dort mittels Extrazuges nach Berlin, woselbst die Ankunft programmmäßig Punkt 5. Uhr erfolgte.
Dem Bericht der von dem Ostpreußischen Provinzial Landtage entsandten Kommission über Armen⸗ und Ar⸗ beitshäuser, sowie Arbeiter⸗-Kolonien in Dänemark, Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen und König— reich Sachsen, (im Verlage der Gräfe u. Unzerschen Buchhand⸗ 36 in Königsberg. i. Pr. Preis 80 ), entnehmen wir folgende
aten:
Die vom Provinzialausschuß am 14. März 1883 gewählte Kom⸗— mission bestand aus dem Landes⸗Direktor von Saucken⸗Tarputschen, Ober⸗Bürgermeister Selke, Landrath von Gramatzti, und als deren Stellvertreter im Behinderungsfalle Landesrath Wiedemann, Skrzeczka und Freiherr von Seebach
Der Ausschuß empfahl, die Besichtigung auf verschiedene Systeme der Armenpflege⸗Organisation auszudehnen und jedenfalls folgende Einrichtungen zu besichtigen:
I) die Armenhäuser in Dänemark;
2) ähnliche kleinere Anstalten in den Provinzen Holstein und Hannover;
3) die Armenpflege im Königreich Sachsen;
4) die Arbeiterkolonie in Wilhelmsdorf und die daran sich an— schließende Organisation in der Provinz Westfalen.
Was zunächst die Armenhäuser in Dänemark angeht, so existirt in Kopenhagen eine Stiftung, wo die Schwangeren Aufnahme finden, um dort entbunden zu werden. Gegen Einzahlung von 60 Kronen erwerben unverheirathete Personen das Recht, ihr Kind dort zur Erziehung zu lassen. Es ist gleich, welcher Religion oder Nationalitat die Schwangere angehört. Es sollen Deutsche, Schwe—⸗ dinnen, Engländerinnen u. A von den Wohlthaten dieser Einrichtung auch thatsächlich Gebrauch machen.
A. Denselben internationalen Charakter bewahrt eine zweite Anstalt in Kopenhagen: das neu errichtete Lehrlings- Pflege⸗Heim. Es ist erst im Jahre 1882 aus den Mitteln eines Vereins ent⸗ standen und auf 108 Köpfe eingerichtet. Am 1. August d. J. war die Anstalt mit 93 Köpfen besetzt. Es wird unterhalten von milden Gaben, Beitraͤgen und Kostgeld. Die örtliche Verwaltung hat ein Vorsteher, ein Inspektor, ein Ockonom und dessen Frau. Jeder Lehrling in der Stadt findet dort Unterkommen, ohne Unterschied der Religion und Nationalität. Vor⸗ aussetzung ist nur ein festes Lehrverhältniß und die Mitgliedschaft des Lehrherrn; für die Lehrlinge besteht eine besondere Krankenkasse, aus der der kranke Lehrling einen Zuschuß von 50 Oere per Tag erhält (100 Oere — 1 Krone — 1,17 A). Aber alles hat der Lehrling auch nicht frei, vielmehr hat derselbe in der Regel sich selbst zu be⸗ kleiden und Kostgeld zu zahlen und zwar in dem ersten Lehrjahre 3 Kronen per Woche, im jweiten 4, im dritten 5, im vierten 6, im fünften 7 Kronen per Woche.
B. Die Waisenanstalt für Knaben in Kopenhagen, errichtet zu An⸗ fang dieses Jahrhunderts, ist 1880 neu erbaut und im Stande, 110 Kinder aufzunehmen. Am 1. August v. J. waren 93 im Alter von zehn bis vierzehn Jahren anwesend. Diese Anstalt ist eine Art von Bildungsschule für Waisen und Halbwaisen. Bedingung der Auf⸗ nahme ist eine gewisse Vorbildung durch vierjährigen Elementarunter⸗ richt und untadelhafte Führung. Nach ihrer Entlassung können die Schüler bis zum 24 Lebensjahre, wenn sie ohne Stellung sind, nach der Anstalt zurückkehren.
O. Die Arbeite anstalt in Ladegaarden für die Stadt Kopenhagen ist schon sehr alt und auf 1200 Köpfe (990 Männer, und 309 Frauen) eingerichtet; diese Anstalt ist einmal eine Zwangsarbeitsanstalt, und
Schleswig⸗
dann eine Besserungs⸗ und Korrektionsanstalt. Am 1. August v. J. war die Besserungsanstalt besucht von 533 Männern und 1I0 Frauen, zusammen 643 Personen; und . von 31 Män⸗ nern und 13 Frauen, zusammen ersonen. .
D. 1 dortrefflichen Eindruck machte noch dag Knaben⸗ Internat in Kopenhagen, d. h. eine Anstalt für derwabꝛrlost Kinder, errichtet 48759 für 25 Köpfe, am J. August v. J. besetzt mit 24 Töpfen. Die Verwaltung führt ein Vorsteher, der aber Schulmann ist, ibm zur Seite steht noch ein Lehrer und eine Wärterin. Die Erträge der Ärbest kommer der Anstalt zu Gute, die Kosten der Anstalt trãgt im Uebrigen die Stadt mit etwa 10 000 Kronen.
In Dänemark besuchte die Kommission ferner ahnliche Armen⸗ anstasten in Frederik'borg die Zwangsarbeitsanstalt, die Armen⸗ und Arbeitsanstalt, das Kinderasyl, in Stolpegaard eine Armen⸗ und Arbeite anstalt, in Tkjöb eine Versergungs⸗ und Arbeits⸗ anstalt, in Korsör eine Kranken-, Armen⸗ und Arbeitsanstalt. Ferner in der Provinz Schleswig-Holstein in Gr. Flintbeck eine Arbelts- und Armenanstalt, in Nortorf und in Nienstedten Armen anstalten; in Iloohaide besteht eine Anstalt, die es sich zu Aufgabe gestellt hat, wüste Haideländerereien aufzuforsten; in Bokelholm be⸗ steht eine Anstalt, um Moordammkultur zu treiben.
Auch in der Provinz Hannover bestehen Armen⸗ und Arbeilsbäuser in Emden, Rorden, Bornum und Gerrel-Lintzel und Brambostel; letztere Ar stalten haben es sich zur Aufgabe gestellt, öde Haideländereien aufzuforsten. . J. . -
Im Königreich Sachsen bestehen Armenanstalten in Technitz, Cölln Leuben und Pirna. . ;
Die Anstalt in Technitz wurde 1863 von einigen Gemeinden errichtet; im Jahre 1874 von der Amts haupmannschaft über⸗ nommen' und war auf 69 Köpfe eingerichtet. 1882 ist ein Siechen— haus für 100 Köpfe gebaut und der Anstalt beigegeben worden Am 13. August v. J. befanden sich in der Anstalt 41 Männer, 12 Frauen und 5 Kinder, Und in dem Siechenhaus 29 Männer, 15 Frauen. Die Unterhaltungskosten betrugen pro Mann 9,53 „M, pro Frau O48 6, pro Kind O, ig Me pro Tag. An der Spitze der Verwaltung steht ein Direktor, diesem ist ein Inspektor, ein Rechnungsführer, ein Hausmann und eine Kinderwärterin unterstält. Für dandarme werden pro Jahr 1654 A6, für Externe 216 ½ berechnet. Die An⸗ stalt ersordert jährlich einen Zuschuß von 2400 1M; in dieser, sowie in allen sächsischen Anstalten ist reglementsmäßlg die Prügelstrafe bis zu 30 Hieben gestattet; ähnlich sind die Armenanstalten in Cölln, Leuben und Pirna. .
Was endlich die Arbeiterkolonie in Wilhelmsdorf anbetrifft, so ist dieselbe vom Pastor von Bodelschwingh im Herbst 1881 durch Ankauf von 3 Höfen, ea. 15 km von Bielefeld entfernt, gegründet worden. Mehr als 765 Gebäude liegen in der Vorstadt von Bielefeld, in schönster and gesunder Lage, bis zum Teutoburger Walde sich hin⸗ ziehend; 6 Gebäude bestehen aus: einem großen Krankenhaus, aus dem die Kranken direkt in den Wald gelangen, Häusern und Villen für 610 Cpileptische, einer Diakonissenanstalt, Werkstätten, Häuser, Wohnungen für Beamte. Zu einer Kirche ist im vorigen Jahre im Beisein Sr. Kaiserlichen Uad Königlichen Hoheit des Kronprinzen der Grundstein gelegt. Der Hauptzweck ist der, Leuten, die physisch und moralisch durch ein vagabondirendes Leben heruntergekommen sind, daß sie in freier Konkurrenz keine Arbeit finden, oder denen durch eben verbüßte Strafen in Korrektionsanstalten oder Zucht⸗ häusern ein Makel anhaftet, die Möglichkeit zu geben, sich wieder moralisch und physisch fo weit zu stärken, daß sie der freien Arbeit
sich wieder zuwenden können. -
Von kleinen Anfängen ausgehend, waren big zum 15. Juli v. J. 1002 Landstreicher mit 4 696 Verpflegungstagen untergebracht, von welchen noch 185 in der Anstalt waren. Von den 817 Entlassenen haben 722 Arbeit nachgewiesen erhalten. Sie gehörten allen Berufs klassen und verschiedenen Ständen an. Von 1002 Personen waren 659 evangelisch, 336 katholisch und 7 Juden. An Aufsichtspersonal beschränkt man sich auf das geringste Maß, trotzdem herrscht unter den Leuten in dem Eßsaale und bei der Arbeit die absoluteste Ruhe.
Von Disziplinarmitteln kennt man in der Anstalt als einzige Strafe die Entlassung, abgesehen von kleinen Abzügen in der Ver— pflegung. Dagegen tritt jeder Arbeiter in ein Kontraktverhältniß; er unterwirft sich der Hausordnung, erhält nach Reinigung seiner Per— son und seiner Kleider die ihm noch fehlenden Stücke gegen Revers, in welchem er anerkennt, daß er sich, falls er dieselben, ehe er sie ab—⸗ verdient hat, mitnimmt, des Diebstahls schuldig macht. -
Aus den Mittheilungen an Ort und Stelle, sowie nach den Be— richten des Hrn. von Bodelschwingh erscheinen die sittlichen Erfolge von Wilhelmsdorf als durchaus erfreuliche, ja unerwartete. Die Kommission glaubt dieselben auf die Freiwilligkeit des Eintritts, die körperliche und geistige Wiederaufrichtung und die sorgfältige Arbeitsnachweisung zurückführen zu können. Es ist wohl unzweifelhaft, daß der freie Eat— schluß eines heruntergekommenen Landstreichers den Versuch zu machen, wieder ordentlich zu werden, an sich schon ein bedeutender Schritt zur Besserung ist. Das Bestreben in Wilhelmsdorf, durch menschenfreund⸗ lichen Zuspruch und seelsorgerische Thätigkeit die moralisch Ge⸗ sunkenen wieder zu heben und das verloren gegangene Ehrgefühl wieder zu wecken, darf nicht unterschätzt werden.
Aehnliche Arbeiterkolonien wie in Wilhelmsdorf sind in den Pro— vinzen Westfalen, Schleswig -Holstein, Sachsen, Hannover und Bran— denburg mit dem besten Erfolge angelegt
Die Kommission erstattete demgemäß an den Provinzial-Landtag folgenden Bericht:
1) Die an anderen Orten gemachte Erfahrung, daß durch Ein— richtung von Armenhäusern die Armenpflege moralisch wirksamer und finanziell billiger sich gestaltet, fordert zur Nachahmung auch in Ost— preußen auf.
2) Es empfiehlt sich aber nicht, in unserer Provinz, nachdem dle Pfleglingsabtheilung in Tapiau aufgelöst ist, wieder eine solche An—⸗ stalt oder mehrere Centralarmenhäuser unter provinzieller Verwal⸗ tung einzurichten, da nur eine möglichst unmittelbare und individua⸗ lisirende Leitung in enger konzentrirten Verbänden die segensreichen Erfolge des Systems ermöglicht.
3) Unsere landräthlichen Kreise in ihrer räumlichen Ausdehnung, zumal sie in unserer Provinz schon eigene Landarmenverbände bilden, . die gegebenen Bezirke zur Einrichtung von Verbandsarmen— äusern.
4) Zur Anlage solcher Armenhäuser empfiehlt sich eine ländliche Besitzung, womöglich in der Nähe der Krels⸗ oder einer anderen größeren Stadt. Außer der Beschäftigung auf dem Lande ist die Verwerthung der Arbeitskraft im Winter von großer finanzieller Be— deutung. Industrielle Betriebe dürften nur dicht bei ganz großen Städten prosperiren.
5) Bei der Organisation sind vor Allem die sächsischen Anstal⸗ ten zum Muster zu nehmen, wobei die lokalen und eigenthümlichen . in jedem einzelnen Fall ihre Berücksichtigung finden müssen.
6) Die, Einrichtungskosten, sowie die Generalunkosten würden von den Kreisen zu übernehmen, dagegen die Unterhaltungskosten für jeden Eingelieferten nach Abzug des Arbeitsverdienstes von den ver⸗ pflichteten (Oris⸗ oder Landarmen⸗) Verbänden zu tragen sein.
7) Ein Zuschuß zu den Kosten, die den Kreisen etwachsen, Sei⸗ tens der Probinzialverwaltung würde der Gerechtigkeit nur in dem Falle entsprechen, daß in saͤmmtlichen Kreisen die gleichen Einrich— tungen getroffen werden, und auch dann sich nur rechtfertigen lassen,
wenn die Finanzlage der Provinz sich derartig gestellt haben sollte,
daß diese Zuschüsse gewährt werden können, ohne daß zu diesem Zweck von den Kreisen Steuern erhoben werden müßten. gi . Der Evangelische Verein für kirchliche Zwecke feierte gestern Abend in der Jakobikirche sein 36. gan g er Der Gesang des alten Reformationsliedes „Eine feste Burg ist unser Gott“ und die vom Superintendenten Przygode abgehaltene Liturgie leiteten den nn,, ein. Die Festpredigt knüpfte General Superintendent Braun an Matth. 5, 14 an, den Bericht erstattete Pastor Hülle. Der am 16. August 1848 in den Zeiten der Noth begründete Verein
hat, wie dieser Bericht ergab, auch im abgelaufenen Jahr die Arbeit der in⸗
nern Misston in reichem Maße fördern können. Die Thätigkeit war eine vlel⸗ seitige. Jeden Mittwoch versammelten erbauliche Lehrrortrãge Hun derte von Zeit von Neujahr bis Ostern wurde
1 Fire wissenschaffliche Vorträge veranstaltet. Im Auf⸗
wie bekannt, drei stattliche Häuser sein Eigenthum nennt.
Dem Verwaltungsbericht über das Märkische Provinzial Mu eum für die Zeit vom 1. April 1883 bis 31. März 1884 ent⸗ nehmen wir Folgendes: Die Vermehrung der Sammlungen hat auch im abgelaufenen Verwaltungsjahr der in den früheren Jahren ent⸗ sprochen. Es sind im Ganzen 2277 Nummern zugegangen, wovon [695 Geschenke sind. Eine kleinere Anzahl von Gegenständen war weder als Geschenk noch für Geld erhältlich, iheils weil darüber anderweitig disponirt war, theils auch, nämlich bei dem wunder⸗
baren großen Geldfunde bei Vettersfelde bei Guben, weil die Mittel des Museums viel zu gering waren, um über⸗ haupt an den Ankauf denken ju können. (Der bloße Gold⸗
wersh des Vettersfelder Fundes betrug schon 6000 M). Da solche Gegenstände ihrer Herkunft und Merkwürdigkeit wegen in dem Mär⸗ kischen Provinzial ⸗Museum nicht fehlen dürfen, so ist auf dem Wege der Verhandlung doch wenigstens die Beschaffung genauer Nachbil⸗ dungen gelungen, welche theils das Museum durch das (igene Per⸗ sonal, theils durch den Goldarbeiter Telge, theils durch die Bronze⸗ Gießanstalt von Gladenbeck hierselbst herstellen ließ. Von den so be⸗ schafften Facsimilien nennen wir: den schon gedachten Goldfund von Vetters selde; ein eisernes Beil mit orientalischem Silberheschlag, gefunden in Guben; ein goldener Fingerring mit 3 Gemmen, barbarischoꝛientalischen Ursprungs, gefunden bei Lübben; eine b em lange zweizinkige Bronze⸗ nadel mit großem Strahlenkopf, gefunden in Lübbenow in der Ucker— mark; eine Bronzeschlüssel aus altgermanischer Zeit, verziert, gefun= den auf einem Urnenfelde in Molkenberg bei Rathenow; Abguß des Kaaks an der alten Berliner Gerichtslaube. — In der Verwaltung des Museums ist insofern eine Aenderung eingetreten, als der Stadt verordnete Dr. Pflug am 1. Januar dieses Jahres aus der Stadt⸗ verordnetenversammlung und damit auch aus der Direktion ausge⸗ schieden ist. An seiner Stelle ist von der Stadtverordnetenversamm⸗ lung der Stadtverordnete Bildhauer Loewel gewählt worden.
Der Stolze'sche Stenographen⸗Verein (Vorsitzender Max Bäckler) richtet am Montag, den 3. November, Abends 8 Uhr, im Restaurant Thieß, Lützowstraße 89, Ecke der Potsdamerstraße, eine Uebungsabtheilung für den Westen und am Dienstag, den 4 No—⸗ vember, Abends 8 Uhr, im Restaurant „Zum Dominikaner“, Fried⸗ richstraße 125, eine solche für den Norden ein. Gäste haben Zutritt.
Madrid, 31. Oltober. (W. T. B.) Gestern brach in Huete (Provinz Cuenca) eine furchtbare Feuersbrunst aus, bei welcher 27 Personen ums Leben kamen und 12 verwundet wurden.
NewYork, 31. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Rhein“ ist hier angekommen und hat alle Passagiere und die Mannschaft, zusammen 186 Personen, von dem verbrannten Dampfer „Maasdam“' mitgebracht.
— 1. November. (W. T. B.) Der Kapitän des verbrannten Dampfers . Maasdam“ berichtet, daß der Brand des Schiffes dadurch entstanden sei, daß Petroleum in den Dampfraum einfloß und erplodirte, worauf das Schiff anfing zu brennen und es unmög— lich wurde, die Flammen zu bewältigen. Die Passagiere und die Besatzuag des Schiffes bestiegen die Rettungsboote. Niemand ist verletzt.
Im Zoologischen Garten fällt der sogenannte 25 F-⸗Sonn⸗ tag diesmhl ausnahmsweise nicht auf morgen, den 2. November, son⸗ dern acht Tage später, auf den 9. November. Am morgigen Sonn- tag beträgt der Eintrittspreis 50 (Kinder 25 ) und findet, da der große Festsaal des Restaurants, wegen der dort stattfindenden
Eröffnungsfeier des Polytechnikums geschlossen bleibt, kein Concert statt.
Im Deutschen Theater werden morgen, Sonntag, „Die Neuvermähltenꝰ und „Der eingebildete Kranke“, welche heute zur ersten Aufführung gelangen, wiederholt. Außer ferneren Wieder holungen dieser Vorstellung wird das Repertoire der nächsten Woche bringen: ‚Die große Glocken, „Wilhelm Tell! und „Romeo und Julta“. — Die nächste Aufführung des „Don Carlos“ findet am Schillertage, Montag, den 10. November,s statt.
Belle ⸗Allianee Theater. Die nächste Novität, welche uns das Gastspiel der Fr. Franziska Ellmenreich bringt, wird ein vier⸗ aktiges Schauspiel von D. Weimar, betitelt Wera“ sein, das eigens für die Künstlerin geschrieben ist und derselben zur Entfaltung ihrer künstlerischen Eigenart die reichste Gelegenheit bietet.
Am Dienstag, den 4. d. M, Abends 8 Uhr, findet im Saale der Sing-Akademie der erste Claviervort rag Eiszt⸗Abend) des Hrn. Arthur Friedheim statt. Billets zu 4, 3 und 2 „ sind in der Hof⸗Musikalienhandlung der Herren Cd. Bote u. G. Bock, Leip⸗ zigerstraße 37, sowie an der Abendkasse zu haben.
(Frankf. Oder⸗Ztg.) Das von dem Musik⸗Direktor Blumenthal am Sonntag Abend in der St. Nikolaikirche zu Frankfurt a. O. veran⸗ staltete geistliche Concert gewann durch die Mitwirkung des Musik⸗ Direktors Otto Dienel eine besondere Bedeutung. Daß durch ihn die große F-dur-Toccata von Seb. Bach zu selten schöner Ausfüh⸗ rung gelangte, und die darin entwickelte mühe und tadellose Pedal⸗ technik überall den Virtuosen par excellence erkennen ließ, sei nur kurz erwähnt, denn mehr als dieser trat der Komponist Dienel in den Vordergrund, welcher mit seinem „Concert in F- dur für Orgel. und Orchester! ein Werk geschaffen hat, das in musikalischen Kreisen allgemeine und vollberechtigte Theilnahme finden wird. Dasselbe besteht aus drei Sätzen — Allegro, Pasto- rale und Finale — und ist vollständig symphonisch gehalten. Lebens- frisch und natürlich in der Erfindung, wirkt es auf den Hörer in wohlthuendster und oft überraschender Weise, und wenn nach ein— maligem Hören eine eingehendere Besprechung des sehr bedeutenden Werkes nicht wohl erwartet werden kann, so sei doch der ganzen Vomposition und besonders der in derselben zum Ausdruck gebrachten Beherrschung der Form und geschickten Instrumentirung die vollste Anerkennung ausgesprochen. Das Problem, die Orgel, welche an und sich ein Orchester präsentirt, mit einem zweiten Orchester wirksam zu verbinden, ist von Hrn. Dienel in glücklichster Weise gelöst worden.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Exvedition Sch ol). Druck ; W. El s ner. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage)
Berlin:
e = et me den ei
6
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Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Stagts-AUnzeiger.
Berlin, Sonnabend,
den 1. November
1884.
des Aeutschen Reichs⸗-Anzeigers und Königlich Preußischen Ktaats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.
2 * In serate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats ⸗ Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Sabmissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng
R n. 8. w. Von öffentlichen Papieren.
2
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. (49037 ; Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene Wittwe Anna
Sophie Christiane Michael, geborene Gaedicke, am 16. April 1849 in Berlin geboren, welche sich ver— borgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts J., Strafkammer I., zu Berlin vom 29. September 1884 in den Akten J. II. B. 477. 84 erkannte Gefängnißstrafe von vier Monaten vollstreckt werden.
Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Amtsgerichts ⸗Gefängniß des Etgreifungsortes abzuliefern.
Berlin, den 25. Oktober 1884. 0 Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht J.
Beschreibung: Alter 35 Jahre, Größe 1m 52 em, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase dick, stumpf, Mund groß. Zähne: Backzähne defekt, Kinn oval, Gesicht breit, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: Auf dem Rücken
eine erbsengroße Warze, das rechte Auge bedeutend kleiner als das linke. 49039 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Carl Heinrich
Selchow, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten UL. R. II. No. 582 de 84 die Unter⸗ suchungshaft wegen Raubes verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in
das Untersuchungs⸗Gefängniß hierselbst, Alt⸗Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 29. Oktober 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Fatken.
Beschreibung: Alter 19 Jahre, geb. 11. Juni 1865, Geburtsort Creuz, Kreis Züllichau, Größe 1m 68— 70 em, Statur gedrungen, Haare dunkel blond, Stirn niedrig. Augenbrauen dunkel, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn oval, Gesicht rund und voll, Gesichtsfarbe gesund, roth, Sprache deutsch.
(49036 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Robert Adolph Felir Kunow, am 20. März 1862 in
Berlin geboren, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten J. II. E. 771. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt—
Moabit 11 / 12, abzuliefern. Berlin, den 29. Oktober 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht J.
Beschreibung: Alter 22 Jahre, Größe 1 m 57 em, Statur schmächtig, Haare dunkelblond, Stirn etwas gewölbt, Augenbrauen dunkelblond,
Augen braun, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts— farbe gelblich (kränklich), Sprache deutsch.
[49038 Steckbrie fs Erneuerung.
Der gegen den Arbeiter Hermann Hartwich, ge— boren am 10. Januar 1865 in Cammin, wegen Diebstahls in den Akten J. II. B. 576. 83. unter dem 65. Oktober 1883 erlassene Steckbrief wird hier⸗ mit erneuert.
Berlin, den 27. Oktober 1884. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.
48833 Oeffentliche Ladung. Nachbenannte Personen:
1I) Bernard Aungustin geboren am 10. No⸗ vember 1861 zu Dortmund, 2) Hermann Theodor Heinrich Dodt, geboren
am 5. September 1851 zu Dortmund, . 3) Siegfries Grünewald, geboren am 22. Juli 1861 zu Dortmund,
4) Heinrich Kann, geboren am 19. März 1861 zu Dortmund,
5) Wilhelm Heinrich Kracht, geboren am 11. Ok— tober 1361 zu Dortmund,
6) Heinrich Nenwöhner, geboren am 17. Fe⸗ bruar 1861 zu Dortmund,
7) Wilbelm Heinrich Ostendorf, geboren am 11. Oktober 1861 zu Dortmund,
8) Gustav Plate, geboren am 12. Oktober 1861 zu Dortmund,
9) Carl Friedrich Ernst Rückheim, geboren am 29. März 1861 zu Dortmund,
10) Heinrich Ferdinand Rüstenbitter, geboren am 9g. November 1861 zu Dortmund.
11) Wilhelm Schnlz, geboren am 17. Oktober 1861 zu Dortmund,
12) Albert Wilhelm Schulz, geboren am 14. Ok⸗ tober 1861 zu Dortmund,
13) Friedrich Wilhelm Carl Witz, geboren am 4. Mai 1861 zu Dortmund,
14) Friedrich Wellenkötter, geboren am 21. Sep⸗ tember 1851 zu Dortmund,
16) Wilhelm Strathmann , geboren am 7. August
1861 zu Dortmund, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder
—
nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich 3 des Bundesgebietes aufgehalten zu aben, —
Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St. G. B.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. Theater- Anzeigen.
In der Börsen-
S Garn fo
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Javalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen ⸗ Bureau. *
Familien- Nachrichten. beilage. X
vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf-⸗Prezeß⸗ ordnung von dem Königlichen Landrathsamt des Stadtkreises zu Dortmund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden
Zugleich ist durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 10. Ok— tober 1884 auf Grund des §. 140 St. G. B. und des §. 326 St. Pr. O. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten mit Be⸗ schlag belegt worden, was mit dem Bemerken hier— durch öffentlich bekannt gemacht wird, daß Ver⸗ fügungen derselben aber das Vermögen der Staats kasse gegenüber nichtig sind. (M. 347 — 84) Dortmund, den 25. Oktober 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft.
48875 Offene Requisition.
Der Redacteur Gustav Adolph Wasinsky, 1841
zu Frankfurt a. Oder geboren, ist durch Erkenntniß
des Königlichen Landgerichts J.. Strafkammer VI.
hierselbst, vom 13. Dezember 1883, wegen Beleidi⸗
gung zu Zwei Monaten Gefängniß rechtskräftig ver
urtheilt.
Der Aufenthalt des 2c. Wasineky ist hier nicht
bekannt; es wird deshalb um Strafpvollstreckung und
um Nachricht zu den Akten, Privatklagesache
Michaelis a. Wasinsky und Genossen — 100 B.
1000 de 1881 — ersucht.
Berlin, den 25. Oktober 1884.
Königliches Amtsgericht J Abtheilung 100.
Dr. Kronecker.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
ö ö issn! Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Brüssow Band III. Nr. 14 auf den Namen des Gutsbesitzers Rudolph Müggenburg zu Petersruh eingetragene zu Brüssow Ausbau be⸗ legene Grundstück
am 5. Dezember 1884, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichts— stelle — versteigert werden.
Das Grundstück ist mit 5,9! Thaler Reinertrag mit 320 M. Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver— anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab—⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisun— gen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei eingesehen werden.
Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗— sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige—⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der— artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.
Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Dezember 1ñ884, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.
Brüssow, den 20. September 1884.
Königliches Amtsgericht.
lis9i Aufgebot.
Es ist das Aufgebot nachfolgender Urkunden: I) der. Schuldverschreibung der konsolidirten 450½igen Preußischen Staatsanleihe Litt F. Nr. 7988 über 50 Thaler, von Herrn Georg Ludwig Keller zu Metz, 27) des Rezeptionsscheins (Sterbekassenbuchs) Nr. 6928 der neuen großen Berliner Sterbe—⸗ kasse vom 28. Februar 1847, ausgestellt für Frau Karoline Friederike Gau, geb. Walter, von dieser Berechtigten. ö der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗ Prioritäts Obligation Ser. J. Nr. 19865 über 100 Thaler vom Fabrikbesitzer Ernst Michel zu Guben, als Vormund der mino—⸗ rennen Elsbeth Gallasch zu Guben. der 4 ½ igen Berliner Stadt⸗Obligation Litt. B. Nr. 14932 über 299 Thaler — 600 SV vom Königlich Belgischen Konsul Georg Goldberger hier, Mitinhaber der Firma J. T. Goldberger, = des vom Schlächtermeister Theodor Grasnick auf den Kaufmann J. Daridsohn zu Berlin, Hallesches Ufer 32, gezogenen, mit Accept des c. Davidsohn versehenen, am 28. oder 29. Februar 1884 an die Ordre des Auks⸗ stellers zahlbaren Wechsels über 180 ,
3
4
5)
6) des vom Kuratorium der neuen großen
Berliner Sterbekasse unterm 24. Oktober d 1854 für Frau Agnes Emilie Juliane
Borchardt, geh. Aermster, ausgestellten v Rezeptionsscheines (Sterbekassenbuchs) Nr. a 11683, von dieser Berechtigten. d
Berlin unterm 4. Juli Depotscheines Nr. 110 6068,
Werthpapiere zu 1879 ausgestellten Depots
wonach Fräulein Friederike von Stojentin hier 3000 M Aktien der Aktiengesellschaft für Benutzung der Mineralquellen zu Wil l dungen zur Aufbewahrung übergeben hat, von Fräulein Tony von Blücher hier,
beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf
den 17. März 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstr. 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen— falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 2. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 54. 46053 h Aufgebot.
Auf Antrag des Regierungs⸗Raths Kuntze in Schleswig, als Bevollmächtigter der Erben der wail. verwittweten Frau Bürgermeister Langheim
und des Klostersyndikus Scholtz ebendaselbst als gerichtlich bestellter Kurator des erblindeten Fräu— leins Margarethe Elisabeth Langheim in Schles— wig, werden der etwaige Inhaber der angeblich ver— loren gegangenen, laut Agnitionsakte vom 1. März 1838 dem wail. Bürgermeister Caspar Conrad Lang⸗ heim in Eckernförde zugefallenen Obligation von O. T. R. 1819, aus welcher auf dem in der Ge— meinde Hostrup belegenen, der Lehnsgrafschaft Schackenburg gehörigen und im Schuld- und Pfand⸗ Protokoll der Tonder⸗, Hoyer und Schlux Harden Tom. VII. Fol. 1265 aufgeführten Hofe „Sollwig⸗ hof‘ C. pert. für den oben genannten wail. Bürger⸗ meister Langheim eine Hypothek von 4800 Thlr. vorm. dän. R. M. jetzt 10 800 M eingetragen steht, sowie, mit Ausnahme der Antragsteller, alle Die⸗ jenigen, welche aus der erwähnten Urkunde Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche spätestens in dem auf Montag, den 15. Dezember d. J., Vormittags 19 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeich neten Gericht anzumelden bezw. die Urkunde vorzu— legen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos und die der Anmeldung bedürfenden, aber nicht angemeldeten Ansprüche daran werden für erloschen erklärt werden. Tondern, den 7. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht, II. Abtheilung. Martens.
. Aufgebot. 2. Der Dienstknecht Heinrich Bartling in Schneeren
hat das Aufgebot der ihm angeblich bei einem Brande vernichteten Sparkassenbücher Nr. 774 und 24369. der Sparkasse zu Stadt Rehburg, welche ihm über ein Guthaben von zusammen 653 (6 aus— gestellt sind, beantragt. Der etwaige Inhaber der Sparkassenbücher wird aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf Montag, den 23. März 1885, Morgens 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine an⸗ zumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden sollen. Stolzenau, 8. September 1884. Königliches Amtsgericht. J. gez. Bracht. Beglaubigt: (C. 8.) E. Wienecke, Sekretär, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
130824 Aufgebot. Der Kothsaß Christian Burgdorf zu Bodenstedt hat das Aufgebot der am 16. März 1869 auf den Namen des Halbspänners Hennig Brandes zu Son— nenberg ausgestellten und am 2. Februar 1882 auf den Kothsaß Burgdorf zu Bodenstedt übertragenen Aktie Nr. 34 der Aktien Zuckerfabrik Wierthe über 200 Thlr. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird. Vechelde, den 25. Juni 1884. Herzogliches Amtsgericht. Breithaupt.
34879 Aufgebot. .
Das von dem Vorschußvereine in Leobschütz, ein⸗ getragene Genossenschaft, für den Brauer Wilhelm Dienst zu Leobschütz am 14. Mai 1867 ausgestellte, mit der Nr. 253 versehene Geschäftsantheilsquittungs⸗ buch, welches unter Hinzurechnung der im Jahre 1881 vertheilten Dividende mit einem Guthaben von 180 0 abschließt, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Kauffrau Julie Wierle zu Leobschütz zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung aufgeboten werden.. Es ergeht daher an
Dieselben werden auf den 9. Januar 1885, Vormittags 9 Uhr,
de dato Berlin, den 23. November 1885, vom Schlächter Theodor Grasnick hier,
——— rr — r 241
Quittungsbuches die Aufforderung, spätestens in
em auf
den 13. März 1885, Vormittags 9 Uhr,
or dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 162, nberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumel⸗ en und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren
7) des vom Komtoir der Reichs ⸗Hauptbank für Kraftloserklärung erfolgen wird.
Leobschütz, den 23. Juli 18846. ; Königliches Amtsgericht, Abtheilung V.
26122
Es sind angeb I. das Cont
Aufgebot. lich verloren gegangen: rabuch Nr. 2113 der Spar⸗ und in Schenefeld, in welchem für den weiland Claus Schlüter in Pöschendorf 980 M6 eingetragen stehen, die von Eggert Lütjen in Oldenbüttel unter dem 24. December 1842 ausgestellte, und im Hanerau'er Schuld⸗ und Pfandprotokoll Band III. Fol. 383 am selben Tage protoö⸗ kollirte Schuldverschreibung über 3691 /1zRbthlr. dänisch für dessen Ehefrau Anna Elsabe, geb. Volkens, die Aussageacte des Käthners und Färbers Hinrich Buhmann zu Hademarschen vom 18. Juni 1862 über die seinen beiden Kindern erster Ehe, Anna Catharina und Hans Buh— mann, ausgesetzten Abfindungsgelder von je 70 Rbtbhlr. dänisch, protokollirt am 73. des⸗ selben Monats im Hanerau'er Schuld ⸗ und Pfandprotokoll Band III. Fol. 415, und ist das Aufgebot der Urkunde zu J. von dem Rechtsanwalt E. Dohrn in Itzehoe, als Vertreter der legitimirten Erben des 2c. Schlüter, zu 1II. vom Schiffer Marx Gottlieb Lütjen in Oldenbüttel, zu III. von dem Käthner Hans Dibbern in Hademar⸗ schen, zu II. und III. als gegenwärtige Inhaber der resp. Folien, beantragt worden. Demgemäß werden alle Diejenigen, welche an den vorgedachten Urkunden Ansprüche oder Rechte zu haben vermeinen, bei Vermeidung der Ausschließung mit denselben hierdurch aufgefordert, solche Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf Montag, den 24. November 1884, Vormittags 10 Uhr, hierdurch anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, insbesondere die Inhaber obiger Urkunden, bei Vermeidung ihrer Kraftloserklärung, die Urkunden vorzulegen. Schenefeld, den 19. Mai 1884. Königliches Amtsgericht. Deittert.
II.
III.
.
373181 Aufgebot. . Der Kaufmann Conrad Friedrich Lauts in Bre⸗ men hat das Aufgebot folgender Urkunden, als:
1) der Bürgschaftsurkunde d. d. Friedeburg, den 5. August 1842, ausgestellt von der verwitt⸗ weten Frau Doktorin Lauts, Anna Marga⸗ rethe, geb. Hagens, zu Neustadtgödens über 50 Thlr. zu Gursten der Ostfriesischen Mo⸗ biliar⸗Feuer Versicherungsgesellschaft zu Nor⸗ den und als Kaution des Agenten derselben, des Kaufmanns Heinrich Wilhelm Lauts in Neustadtgödens nebst Hypothekenbrief vom 7. August 1842, wonach die bestellte Hypo⸗ thek im neuen Hypothekenbuche von Neustadt⸗ gödens sub Nr. 2 pag. 9 Tom. J. eingetra⸗ gen ist,
2) der notariell anerkannten Schuldurkunde der⸗ selben vom 21. Juni 1845 über 100 Thlr. zu Gunsten des Kaufmanns Johann Anton Theilen in Neustadtgödens nebst Hypotheken brief, eingetragen ebendaselbst,
beantragt.
Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf
Dienstag, den 2. Dezember 1884, Mittags 12 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, anberaumten Auf gebotstermine feine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Wilhelmshaven, den 7. August 1884.
Königliches Amtsgericht. von Tetten born.
(26231 Aufgebot.
Der Carsten Zeyn Wiltwe, Wöbcke, geb. Brandt, in Kirchwerder, Erben, nämlich: .
I) Gesche, geb. Zeyn, des Landmannes Hennig Albers in Kirchwerder Ehefrau, vormals verwittwet gewesene Schultz, ̃
2) der Landmann Carsten Wulff in Ochsenwerder, als Testamentserbe seiner verstorbenen Ehefrau Margarethe, geb. Zeyn, Beide vertreten durch den Hufner Hein Gladiator in Kirchwerder, haben das Aufgebot zur Kraftloserklärung des Extraktes über auf den Namen der Erblasserin im Landbuche für Kirchwerder Fol. 163 als das erste Geld gerichtlich versicherte 3467 CtR 14 s. zu 3e beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Februar 1885, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Bergedorf, den 29. Mai 1884.
Das Amtsgericht.
den Inhaber des vorbezeichneten Geschäftsantheils⸗
Lamprecht, Dr.