Abgexe ist: der Ministerial⸗Direktor im Ministerium der n Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirk⸗ iche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Br. Barkhausen,
nach Cassel.
Angekommen: Se. Excellenz der kommandirende General des XIV. Armee⸗-Corps, General der Infanterie von Obernitz, General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und
Königs, von Karlsruhe.
in den vorstehend erwä nach den in den 885 30. Oktober 1876 b gegen ist, wie der Mini vom 1. Februar 1879, nutzung freier Eisenbahnf gerichtlicher Termine untersagt.
Anlässen weder ein Freifahrtsche amten ertheilt werden, noch au Händen der Beamten befindlich
hnten Fällen Tagegelder und Reisekosten und 2 der Allerhöchsten Verordnung vom estimmten Sätzen gewährt werden. Da⸗ ster unter Hinwejs auf den Erlaß in Erinnerung bringt, die Be⸗ Wahrnehmung derartiger Es darf deshalb bei solchen in an die betreffenden Be⸗ ch eine Benutzung der in den en ständigen Freikarten oder
Bekanntmachung.
Im Interesse der Eigenthümer, Nießbraucher und Admini⸗ stratoren der im Weichbilde der Stadt Berlin gelegenen Ge⸗ bäude wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß dem König⸗ lichen Kataster Amt Berlin 1 — Hinter dem Gießhause Nr. 1 hierselbst — bei Vermeidung der im 3. I7 des Gesetzes vom 2A. Mai 1861 (Gesetz Sammlung Seite 317) angedrohten Strafen, soweit dieses noch nicht geschehen ist, gemeldet wer⸗ den müssen:
I) Bis Ende Dezember 1884: Die vom 1. April 1882 bis 31. März 1883 benutzbar bezw. bewohnbar gewordenen Neubauten resp. Ver⸗ 8 (Aufsetzen eines Stockwerkes, Anbau eines Gebäudetheiles ꝛc.).
2) Bis Ende Juni 1885: Die vom 1. April 1884 bis 31. März 1885 einge⸗ tretenen oder noch eintretenden Veränderungen in der Einrichtung oder Benutzung, wonach bisher aus— schließlich oder vorzugsweise zum Gewerbebetriebe dienende Gebäude vorwiegend zum Bewohnen ver⸗ wendet werden.
Endlich sind zu melden:
3) Bis Ende März 1885: Die vom 1. April 1884 bis 31. März 1885 einge⸗ tretenen resp. eintretenden Aenderungen der Eigen⸗ thums⸗ oder Benutzungsverhältnisse, durch weiche steuerfreie Gebäude in die Klasse der steuerpflichtigen übergehen.
Berlin, den 6. November 1884.
Königliche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin.
Pfahl.
Bekanntmachungen . auf Grund des Reichsgesetzes vom A. Oktober 1878.
Auf Grund der Ss. 11 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1858 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozial demokratie wird die Druckschrift:
„Mucker⸗, Pfaffen- und Königsschwindel
(zur Naturgeschichte der Volksausbeuter) y, welche mit den Worten schließt: „Vernichten wir die Infame! Konstantin.“ hiermit verboten.
Aus der Druckschrifst geht weder der Name des Verfassers oder Herausgebers noch auch hervor, wo dieselbe gedruckt ist oder von wem sie verlegt wird.
Gotha, den 7. November 1884.
Der Stadtrath. Liebetrau.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 10. November. Se. Maje stät der Kaiser und König machten gestern in den Mittags— stunden eine längere Spazierfahrt und nahmen heute den Vortrag des Geheimen Civilkabinets entgegen.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfing am Freitag, den 7. d. M., in Coblenz den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Sachsen, und gestern den Prinzen Friedrich Leopold, welcher von Bonn in Coblenz eintraf.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich am Sonnaben? Mittags 1 Uhr zur Staatsraths⸗Sitzung in das Königliche Schloß, empfing Abends 61 Uhr den Regierungs⸗Vize⸗Präsidenten zu Coblenz, von Puttkamer, und fuhr um 8 Uhr 50 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Potsdam bezw. Bornstedt. Gestern Nachmittag, mit dem Uhr⸗Zuge, kehrte Se. Kaiser⸗ liche Hoheit von Potsbam nach Berlin zurück und empfing um 45, Uhr den Fürsten von Hatzfeldt.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse desselben für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungswesen, sowie der Ausschuß für NRechnungswesen hielten heute Sitzungen.
. — Wirkt Jemand zu dem Absatz gestohlener oder mittelst einer anderen Strafthat erlangter Sachen bei Anderen seines Vortheils wegen mit, so ist er nach einem Urtheil des Reich s—⸗ gerichts, JV. Straffenats, vom 26. September d. J., als Hehler selbst dann zu bestrafen, wenn ein Absatz der Sachen nicht bewirkt worden ist.
— Ist ein Angeklagter wegen Geistesstörung zur Zeit der Begehung der That freigesprochen worden, so steht ihm nach einem Urtheil des Reichsgerichts, ill. Straf⸗ senats, vom 18. September b. J, dagegen, daß er wegen Geistesstörung freigesprochen worzen, nicht die Revision zu.
— Nach dem Inkrafttreten der Gebühren⸗Ordnung für eugen und Sachverständige, vom 30. Juni 1875 (R.: G.⸗Bl. S. 173), sind mehrfach Zweifel darüber hervorgetreten, welche Vergütungen den als Zeugen oder Sachverständige vor Gericht geladenen Beamten ber Staatseisen⸗ bahn verwaltung in den Fällen des 5. 14 des Gesetzes zu gewähren seien,. Mit Bezug hierauf ist, nach einem Cirkular— erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten, vom 31. v. M.,
Vereinskarten stattfinden. getroffenen des Justiz⸗ niß gesetzt und gleichzeitig angewiesen wor der Liquidationen von den betreffenden rung des Inhalts zu er spruch genommen sei u spruch genommen werd auf der Liquidation vermerkt.
— Der General⸗Lieutena Disposition, zuletzt Comman lich unter Belassung fanterie⸗Regiments Nr. 52 validenhauses ernannt wor
— Als Aerzte haben Dr. Davidsohn, Dr. Rosenhein Behrens in Dobrilugk, Dr. Strucksberg in Erkrath und
Die Justizbehörden sind von dem ch die Allgemeine Verfügung vom 17. Oktober d. J., in Kennt⸗ den, bei Aufstellung Beamten eine Erklä⸗ fordern, daß freie Fahrt nicht in An⸗ nd auch für die Rückreise nicht in An—⸗ Inhalt dieser Erklärung wird
ebereinkommen dur
nt von Wulffen, hisher zur dant von Breslau, we
lcher kürz⸗ à la suite des 6.
Brandenburgischen In⸗ zum Gouverneur des hiesigen In— den, ist hier eingetroffen.
sich niedergelassen die Herren: a und Dr. Feilchenfeld in Berlin, Blaesing in Lauenburg i. Pomm. , Dr. Frank in Boppard.
Desterreich Ungarn. Der Budget⸗Ausschuß der erledigte heute das Ordinarium ets in der Spezialdebatte. Bei dem Titel f Antrag des Berichterstatters Der Etat der Zollgefälle Bei der Generaldebatte über r Marinekommandant, Vize⸗ chtspunkte dar, von denen er schlages geleitet worden sei. Der rufung auf die Ausführungen des namentlich bezüglich des Verhältnisses große Summen zu bewilligen, orpedoschiffen zu sition 330 000 Fl. zu bsote anzuschaffen und en Position weitere 490 906 Fl. in Hübner und von Hohenwart g der von der Regierung die Abgg. Dumba und öglichkeit an, die Kosten ze⸗Admiral von Sterneck noch der Kriegs⸗ er Schlagfertigkeit ummen auf das te auf nächsten
8. November. (W. T. B.) österreichischen Heeres⸗ „Naturalien⸗ egung“ wurden au hayn 200 000 Fl. gestri wurde unverändert genehmigt.
das Marinebudget legte de Admiral von Sterneck, die Gesi bei der Abfassung des Voran Abg. Hausner bestritt, unter Be Ministers Grafen Kälnoky, zu Italien, die Nothwendi und beantragte, die Anschaff verschieben und bei der betreffenden Po streichen, sowie statt 190 nur 4 Torpedo von der dafür gefordert Abgang zu bringen. Di traten für die unverkürzte Bewill geforderten Summen ein, ebenso
Rieger. Der Abg. Beer regte die M auf 5 Jahre zu vertheilen. Der Vi erklärte dies für unmöglich. Minister im Interesse des Staates und d der Armee die Bewilligung der geforderten Wärmste befürwortet hatte, wurbe die Debal Montag vertagt.
Schweiz.
ung von Tor
Bern, 8. No malige deutsche Gesandte be Röder, ist heute Nachmittag
Großbritannien und Irland. (Allg. Corr.) In einer Be hausdehatte ist die Streit sich um Fragen dreht, die, Ansichten und Vorurtheile invol viren, Grenzen, innerhalb welcher dem folgt werden sollte, ferner welche und dem Besitz gestattet werden d Grad des Unterschiedes zwischen schäftigungen zugegeben werden s diese Punkte einen nach keinen Versuch machte, s Hause zu unterbreiten, Gelegenheit, sich über die Unbe seiner Bemerkungen zu beklagen. Zeit sind der Ton und Geist ei wichtiger als die Enthüllungen, welche sie Als Mr. Gladstone schloß, herrschte im ganzen Hause das allg obwohl über die Neueintheilungs⸗-Bill nicht viel m war als zuvor — die Aussichten auf eine fried gelung sich in hohem Maße gesteigert haben.“ Der unter dem Vorsitz Lord Ravenswort schuß über Schiffsb Dem „Standard“ daß große Ersparnisse wenn der Bau neuer Schiffe für den S und Entwürfe neuesten Verbesserungen ältig vervollständigt worden, mit mehr beschleunigt würde, anstatt ge Schiffe 4 bis 5 Jahre Veränderungen cht vorgeschlagen
vember. (W. T. B.) Der vor⸗ i der Schweiz, General von 41/ Uhr hier gestorben.
London, 7. November. sprechung der gestrigen Unter— der Ansicht, daß „der ganze Mr. Glad stone sagte, n, wie z. B. die genauen Prinzin der Bevölkerung ge⸗ r Einfluß der Verjährung ürfte, und vor Allem, welcher städtischen und ländlichen Be— Gladstone berührte dem andern; aber dadurch, daß' er eine eigenen Ansichten darüber dem gab er den Kritikern der
ollte. Mr.
) Opposition stimmtheit und Allgemeinheit
Indessen zu einer solchen linisterrede vielleicht enthalten oder nicht seine kurze Ansprache fühl, daß — hr bekannt liche Re⸗
enthalten dürfte. emeine Ge
hs niedergesetzte Admira litäts⸗Aus auten wird in Kurzem seinen Bericht ist der Ausschuß der Ansicht,
werden dürften,
matur u. seltenen Unterbrechungen daß — wie gegenwärtig auf den Werften gehalten und fortw unterworfen werden. Auch wird in dem Beri werden, daß — während die Staatswerften so für Reparaturen nutzbar gemacht werden — der Ba Privatunternehmen anvertraut werden us dem Grunde, damit die Schiffs⸗ werden mögen, um in einem un⸗ in Flotten-Angelegenheiten zur
schreibt: „Mr. Cle ve⸗ Vereinigten Staaten seit 4 Jahren gelangen Die Welt ist begierig zu Wenn sie einen guten genheit machen, dürften ren Ausschließung vom ernten, die den Rettern ublikaner retteten die Union n die Sklaven.
— bostspieli
Fahrzeuge häufiger dem sollte, und zwar zum Th bau⸗Firmen mehr eingeschult vorhergesehenen Nothfalle Unterstützung bereit zu sein. Die „Pall Mall Gazette land ist zum Präsidenten der gewählt worden. Zum ersten Male die Demokraten zur Macht. sehen, was sie damit thun werden. Gebrauch von der ihnen gebotenen Gele sie die Republikaner zu einer länge Amte verurtheilen, und die Belohnung der Republik gebührt. Die Rep vor dem Zerfall und emanzipirte den Demokraten ob, die Republik vor der K retten und den Civildienst zu reinigen. Ihrer Majestät Kanonenboot gen unweit Jarmouth a
Jetzt liegt es orruption zu
„Seamew“ fuhr gestern Mor uf die Scroby⸗
Sandbänke.
nunmehr zwischen den betheiligten Ministern und der Ober⸗ Rechnungskammer ein Einverständniß dahin erzielt worden, daß
zu bringen. Ob und welche Beschädigung das Kanonenboot erlitten hat, ist noch nicht festgestellt worden.
— 8. November. (W. T. B.) Lampson Lloyd (kons.) ist zum Abgeordneten in Süd⸗Warwickshire mit einer Majbrität von 1176 Stimmen an Stelle des verstorbenen Liberalen Leigh gewählt worden. Die Konservativen ge⸗ zwinnen dadurch einen Sitz.
— 9. November. (W. T. B.) Der „Observer“ will wissen, daß Lord Northbrook vorschlagen werde, der gyptischen Regierung einen Vorschüß' von 8 Millionen Pfund Sterling zu ewähren, den Tilgungsfonds zu suspendiren, den Zinsfuß der im 26 Englands befindlichen Suez⸗Kanal⸗Aktien herabzusetzen, die Kosten fur die Okk upationt⸗
erwähnten Darlehn den Vorrang vor den bestehenden Anleihen, ausgenommen die Domanial⸗-Anleihe, einzuräumen.
Frankreich. Paris, 7. November. (Köln. Ztg.) Wie heutige Blätter melden, hat der Conseils⸗Präͤsident Ferry im Tongking⸗Ausschusse angezeigt, daß der Kredit von 10 Millionen auf 15 Millionen erhöht werden würde, und daß er im Januar 50 Millionen für die ersten sechz
über die Grenzbestimmungen' der betreffenden Gebiete zwischen Frankreich und der internationgken afrika⸗
Strauch und Arthur Stevens vertreten werden.
die Berathung der Vorlage über die Wahlen zum Senat
meinen Wahlrechts wurde abgelehnt.
neute Angriffe auf Tuyenguan, wurden jedoch mit
Truppen hatten nur einen Verwundeten. Im Laufe des gestrigen Tages sind im Ganzen 37 Per⸗
hältnißmäßig geringe Zahl von Todesfällen giebt nach Ansicht der Aerzte die Hoffnung, daß sich die Epidemie nicht autz⸗ breiten werde. — Von Seiten der Behörden ist angeordnet worden, daß ein den Zeitraum von Mitternacht des vorher⸗ gehenden Tages bis Miternacht des neuen Tages um fassender Cholerabericht an jedem Vormittage veröffentlicht werden soll. — Von gestern werden aus Nantes 2, aus Oran 4 Cholera Todesfalle gemeldet.
Gestern wurde in Mon ceau-les-mines ein Mann in dem Augenblick verhaftet, als er eine Dyna mitpatrone legte, um das Haus des Obersteigers in die Luft zu sprengen. Derselbe setzte sich zur Wehr und verwundete zwei Gensd'ar⸗ men schwer.
— 97. November, Morgens. (W. T. B.) Von Mitter—⸗
nacht, den 7. d. M., bis zum 8. d., I Uhr Abends, sind in Paris 70 Erkrankungen an der Cholera, davon 8 mit
tödtlichem Ausgange, vorgekommen. — (W. T. B.) Der „Temps“ stellt in Abrede, daß
in Toulon Vorbereitungen zu einer eventuellen Expedition nach Marokko getroffen würden.
Nach Mittheilung der Seine⸗Präfektur sind hierselbst heute,
in der Zeit von Mitternacht bis Nachmittag 2 Uhr, 23 Per— sonen an der Cholera gestorben. — In Nantes starben gestern 4, in St. Nazaire 1 Person an der Cholera.
— 9. Rovember, Nachts. (W. T. B.) Im Laufe des
Nachmittags soll sich die Zahl der Cholera⸗Erkrankun⸗ gen vermehrt haben; man spricht von 138 Erkrankungen und 51 Cholera⸗Todesfällen, welche von heute Mittag bis heute Abend 11 Uhr vorgekommen sein sollen. Eine bezügliche offizielle Mittheilung liegt noch nicht vor. - Aus Montreuil werden 19 Cholerafälle gemeldet.
10. November. (B. T. B.) Das „Journal
officiel“ veröffentlicht ein Dekret, wonach die Wel taus⸗ stellung in Paris am 5. Mai 1889 eröffnet werden und bis zum 31. Oktober dauern soll. Ein weiteres Dekret wird die näheren Bedingungen, unter welchen die Ausstellung statt⸗ haben soll, bekannt geben.
Italien. Rom, 8. November. G. T. B.) Dan
amtliche Blatt publizirt die Ernennung des General Majors Marselli zum General-Sekretär im Krieg s⸗ Ministe rium.
— 9. November. (W. T. B.) Wie verlautet, wird der
Papst in dem morgen stattfindenden Konsistorium den Msgr. Laurenzi, ferner die Erzbischöfe von Palermo, Valenzia, Wien, Sevilla sowie den Msgr. Massaja zu Kardinalpriestern und die Prälaten Gorimerosi, Masotti und Verga zu Kardinal⸗ diakonen ernennen. Sodann wird der Papst die Präconisirung mehrerer Erzbischöfe und Bischöfe vornehmen. Kardinal Hohen—⸗ lohe, welcher als Bischof von Albano demissionirt hat, soll, wie verlautet, den Titel eines Bischofs von Sanct Calixtus erhalten. — Die bei der Propaganda fide einlaufenden Nach⸗ richten über die Missionen in China lauten sort—⸗ gesetzt ungünstig; insbesonbere soll die Lage der französischen Missionare schwierig geworden sein.
Amerika. Ueber die Präsidentenwahl in den
Vereinigten Staaten liegen die nachstehenden Meldungen der „Allg. Corr.“ vor:
New⸗Hork, 6. November. Es scheint länger keinerlei
Zweifel darüber zu herrschen, daß New⸗Hork durch eine kleine Volksmajorität sich für die dem otratischen Wähler erklärt hat. In diana, Connecticut und Rew⸗Jersey sind gleichfalls demokratisch. Diese, zusammen mit den Süd⸗ staaten, geben dem Gouverneur Eleveland 29 Wahl⸗ stimmen. Bezüglich der 6 Stimmen von West⸗Virginien besteht einiger Zweifel, aber wahrscheinlich wird sich auch dieser Staat als demokratisch erweifen. Michigan und
Nach einiger Zeit gelang
es indeß, das Schiff u machen und nach der R
wiederum flott z hede von YJarmouth
Illinois, welche bisher zweifelhaft waren, sind nunmehr Mr. Blaine zugesprochen, der 183 Wahlstimmen hat.
Armee theilweise auf England zu übertragen und dem
Monate 1885 verlangen werde. — In der nächsten Woche be⸗ ginnen im Ministerium des Fnnern die Berathungen
n ischen Gesellschaft. Letztere wird durch den Obersten S. November; (W. T. B.). Der Senat setzte heute
fort. Ein Antrag Naquets auf direkte Wahl der Sena⸗ toren nach dem Listenskrutinium unter Anwendung des allge— .
In der Deputirtenkammer wurde von dem Ma⸗ rine⸗Minister Peyron eine Vorlage, betreffend die Be. willigung eines Kredits von 3 400 6006 Fr. für die Absen⸗ dung neuer Transporte nach Tong king, eingebracht.
Ein Telegramm des Generals Brier aus Hanoi, von gestern Abend, meldet, daß einige See räuber⸗Banden zersprengt worden seien. Die Chinesen machten er⸗
Leichtigkeit zurückgeschlagen, wobei auf französischer Seite nur ein Mann verwundet wurde. — Ein von bem Admiral Cour. bet aus Kel ung eingetroffenes Telegramm, von gestern, theilt mit, daß am 2. d. MN. etwa 1000 Chinesen die die Straße nach Tam sui beherrschenden Be festigungswerke an griffen, aber nach einem dreistündigen Kampfe mit großen Verlusten zurückgewiesen wurden; die französischen
sonen an der Cholera erkrankt und 12 gestorben. Die ver ⸗
Da die demokratische Majorität im Repräsentanten hau se entschieden eine verminderte sein wird, während im Senat eine republikanische Majorität verbleibt, so wird die Politik des Kongresses noch immer gegen eine Ein⸗ mischung in den Tarif gerichtet sein. Das politische Gleich⸗ gewicht im Hause wird in den Händen der demokratischen Schutzzöllner liegen, deren Führer M. Randall aus Philadelphia ist. Ohne das Zuthun des Kongresses, welcher die gesetzgebende Gewalt besitzt, kann die Exekutive nichts thun. h .
Die neue Verwaltung wird am 4. März beginnen, jedoch wird und kann alsdann kein radikaler Wechsel in der Regierungspolitik eintreten, der die Geschästsinteressen beein⸗ trächtigen könnte. Die mächtige republikanische Minorität dient als Sicherheit, falls irgend etwas derartiges versucht werden sollte — was aber unwahrscheinlich ist. Die besten Männer unter den Demokraten werden zu Kabinets⸗Rathgebern des Präsidenten gemacht werden, wie z. B. die Herren Bayard, Seymour, Randall, Thurman und Pendleton. Auch sind Anzeichen vorhanden, daß die Politik der Demokraten eine äußerst konservative sein wird, und mit einer Gesetzgebung, welche Geschäftsinteressen berührt, nur vorsichtig vorgegangen werden dürfte. Die De⸗ mokraten sind begierig, zu zeigen, daß die Regierung ihnen sicher anvertraut werden kann. Mr. Cleveland verdankt seinen Erfolg den unabhängigen Republikanern, die sich gegen Mr. Blaine erhoben. Er tritt ins Amt als der Vertreter des Re⸗ form⸗Elements im Lande und sein Ruf als Gouverneur liefert die beste Zuversicht, daß er dem Lande eine weise, konservative unb ehrliche Verwaltung geben wird.
Nur ein einziger Wahlkrawall wird aus dem ganzen Lande gemeldet, und zwar aus Columbus, Ohio, wo zwei rivalisirende Pöbelmassen am späten Abend des Wahltages ins Handgemenge geriethen. Es wurden Schüsse gewechselt und zwei Männer erschossen, während mehrere andere Personen Verletzungen davontrugen.
Die revidirten Ausweise der Wahlen von Kongreßmitgliedern ergeben eine Gesammtzahl von 185 Demokraten und von 139 Republikanern.
— 8. November, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Die Republikaner geben im Allgemeinen zu, daß Cleveland als gewählt anzusehen sei, beabsichtigen indeß, eine offi⸗ zielle Zählung der im Staate New⸗York abgegebenen Stimmen zu verlangen. Gegenwärtig werden für Cleveland 219, für Blaine 132 Stimmen gezählt; zur Wahl sind 201 Stimmen erforderlich.
Afrika. Egypten. Don gola, 6. November. (Allg. Corr.) Der . The oe; Süd⸗Staffordshirer Regiments verließ heute Sarras in vollständig ausgerüsteten Walfisch— booten. Der erste Theil ging gestern ab und wird bald hier an⸗ kommen. Man glaubt: die Walfischboote werden zur theil⸗ weisen Ausladung in Tangur genöthigt sein. Der „Nassif Kheir“ geht morgen mit der ersten Sendung von Vorräthen— nach Debbeh ab. Das Vorrücken der berittenen In⸗ fanterie unter Sir Herbert Stewait nach Ambukol ist verschoben worden. .
iar nn me 6. November. (A. C) Das 19. Husaren⸗ Regiment, eine Batterie und eine Abtheilung von 10 Marinesoldaten kam heute Nachmittag hier an.
Zeitungsstimmen.
Die „Illustrirte Zeitung für Blechindustrie“ befürwortet die Bildung von Innungen; sie sagt:
Wte viel wird heute über die bedrängte Lage des Handwerker standes geredet und geschrieben und wie Mancher ist besonders zur Wahlzeit bestrebt, sich als Volksmann vor dem Kleinhandwerk zu
zeigen, welcher zu jeder Zeit im Stande wäre, sein Gut und Blut
für dasselbe zu opfern. Man verspricht uns, man wolle das Klein⸗ , vor der erdrückenden Allmacht des Großkapitals schützen
und uns vor den Krallen der Sozialdemokratie bewahren. Aber
gewöhnlich hat all' dies Reden und Thun für uns gar keinen Werth.
Da sagt man uns zuerst: Mit dem Kleinmotor ist dem Hand—⸗ werk eine Waffe in die Hand gegeben, welche es ihm möglich macht, in del Kampf mit dem Großkapital resp. der Großindustrie einzu⸗
treten. Das ist ja recht schön gesprochen und man kann dabei eine Menge bestechender Beispiele vorführen, welche ganz dazu geeignet sind uns zu überzeugen, daß wir mit dem Besitz eines Motors
schon gemachte Fabrikanten, wenn auch kleinsten Formates
sind. Wenn wir aber dann die schöne Idee, welche man
uns als so billig vorgerechnet hat, zur Ausführung brin—
gen wollen, so sehen wir, daß es uns dazu am nöthigsten fehlt, nämlich an Geld, von dem man viel mehr braucht, als uns der Volksredner vorgerechnet hat. Ja wenn wir zehn und wanzig Tausend Mark schon baar in der Hand hätten, dann könnten wir uns wohl selbst helfen und berathen, so man diese aber eben nicht hat, glaubt man denen, die uns so billige Hülfe versprechen und uns
die schöne Perspektive vormalen.
Das Blatt setzt hierauf auseinander, wie die Kosten des Motors die Mittel des Handwerkers weit übersteigen, und
fährt dann fort:
Außer der Großkapitalmacht ist an vielen Orten auch der Eisen⸗ händler ein spezieller Feind der gesammten Metallindustrie, wie sie noch in den Städten ansässig ist, und damit auch der Klempnerei ge⸗ worden. Anstatt daß derselbe die in Metall arbeitenden Handwerker dadurch unterstützt, daß er ihnen alle nöthigen Rohmakerialien in bester Qualität, zu annehmbaren Preisen beschafft, gute Werk zeuge und auch praktische neue Stücke führt, ebenso alle Werkstätte utensilien, und alle nöthigen Metallgarnituren 2c. 2c. liefert, hält der selbe die Waaren, welche seine Hauptkunden machen, selbst feil. Es kann ja allerdings im Geschäft jeder thun und treiben waz er will, und handeln mit was er mag, aber es ist doch in hohem Grade ge⸗ fährlich für das Handwerk, wenn gerade sein Hauptlieferant, auf den er sich gleichsam stützen soll, zu seinem schneidigsten Konkurrenten wird.
Allerdings ändern sich an manchen Orten die Verhältnisse da⸗ durch, daß der Cifenhändler der Mann ist, der die Spezialitäten, die seine Kunden. die Kleinhandwerker, fabriziren, verkauft, und ihnen da durch zum Äbsatz ihrer Erzeugnisse verhilft. Aber die Schlosser lagen, daß die Eifenhändler Bauarbeiten unternehmen und durch stellenlose Gesellen oder bankrotte Meister anschlagen lassen, und schon berichten unsere Fachgenossen aus Aachen, daß Eisenhändler Blech= ee hungen durch Gesellen, die sie vorübergehend einstellen, ausführen
assen.
In den angeführten Fällen wind wohl schwerlich der Einzelne etwas erreichen können, viel eher wird es aber möglich sein, daß man auf eine große Vereinigung hört, und daß diese zum Ziele kommt. Die Verbindung der einzelnen Gewerbetreibenden hat schon an und für sich den großen Nutzen, daß die Kollegen sich kennen lernen und die Verbissenheit, mit der sie sich Anfangs begegnen, bald aufhört, wenn der Vorsitzende zu verhindern versteht, daß die Debatten in den
Versammlungen fich auf Personen ausdehnen.
Sobald die rechten Männer an der Spitze solcher Vereine stehen und die Mitglieder ihre Schuldigkeit thun, fo muß sich kurzer Zeit ieles erreichen lassen, das sich nicht geraze schon voraus bestimmen
läßt, was aber jedenfalls dem Einzelnen niemals möglich ist. Wenn man aber die freien Vereinigungen, die immer nur von dem guten Willen einzelner, und sehr oft nur von der Opferwilligkeit eines Ein⸗ zigen abhängen, in Innungen umwandelt, und aus diesen Innungen eine Vereinigung deutscher Innungen bildet, so kann dies doch kein so gewaltiger Räckschritt zu mittelalterlichen Zuständen und zur Ver dummung sein, wie man uns sagt. Wir sind fest überzeugt, daß ein intelligenter Handioerker, der einer Innung angehört, ebenso gut, und vielleicht noch besser für Recht und Freiheit eintreten kann, als der- jenige, der irgend einer Partei an den Schwanz gehängt wird und dabei den wäblen darf, den Andere ibm vorschreiben. .
Bei den Wahlumtrieben hat man, je nach der Stimmung der Wähler, für und gegen die Innungen gesprochen, auch manche unver · antwortliche Anklage ist gegen die ausgesprochen worden, welche die Gründung von Innungen und Innungsverbänden gutgeheißen haben, denn diese sollen ja die Reaktionäre gemeinster Art sein.
Sehen wir uns aber die Wölfe in Schafskleidern, welche sich an uns herandrängen, etwas näher an und fragen wir dieselben: Was habt ihr denn für das Handwerk bis jetzt gethan? Sie werden uns, statt mit einer befriedigenden Antwort, nur mit faulen Ausreden dienen können. Hinter dem Vertreter der einen be⸗ kannten Partei steht ja gerade die Kapitalmacht, welche das Handwerk ausrotten und nur zwei Stände schaffen will, nämlich Arme und Reiche. Hier sind auch die Menschen zu suchen, die jede, nur ein paar Mark werthe Arbeit, zur Submission ausbieten, um dadurch die Handwerker gegen einander zu hetzen, damit sich diese gegenseitig die Arbeiten wegnehmen und Einer den Andern als Tod⸗ eind betrachtet ;
t Machen wir doch darum endlich, im eigensten Interesse des deutschen Kleinhandwerks, den ernstlichen Versuch Lokalvereine, d. h. Innungen zu gründen, deren Mitgliedern ernstlich daran gelegen ist, für das Handwerk, dem sie angehören, mit Kraft und Muth in ehrlicher Weise einzutreten und lassen wir un nicht irre machen von den Fein den des Handwerks, denen jede fest geschlossene Verbindung des ge⸗ sammten deutschen Kleingewerbebetriebes ein Dorn im Auge ist, weil sie sich durch das Wiederaufblühen des Handwerks geschädigt glauben.
Sisenbahn-Verordnungs-⸗Blatt. Nr. 27. — Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 27. Oktober 1884, betr. Betriebseröffnung neuer Bahnstrecken. — Vom 30. Okto⸗ ber 1884, betr. Formulare ju den nach dem Krankenversicherungs gesetze aufzustellenden Uebersichten und Rechnungsabschlüssen. — Vom 31. Oktober 1884, betr. den Beamten der Eisenbahn verwaltung im Fall der Vernehmung als Zeugen oder Sachverständige zu ge⸗ währende Vergütungen. — Vom 31. Oktober 1884, betr. Berechnung von Reise⸗ und Umzugskosten-⸗Vergütungen. — Nachrichten 4
Neichstags⸗Angelegenheiten.
Bei den Stichwahlen zum Reichstage sind nach amtlichen eldungen gewählt worden: . . . In . 3 e hl in Marienwerder: Landrath Müller in
Marienwerder (D. Reichsp). Stimmenverhältniß steht noch aus. Im 6. Potsdamer: Rentier Lohren in Potsdam (D. Reichsp.) mit 9343 gegen 9550 Stimmen für Knörke (Dfr). Im 6. Posen: Landrath von Rheinb aben in Fraustadt (D. Reichsp) mit 5595 gegen 4961 Stimmen für von Chlapowski e). . 4. Breslau: Geh. Reg-Rath von Heydebrandt und der Lasa in Berlin (Kons.) mit 7426 gegen 5757 Stimmen für von Hoenika (Dfr.). 8 6. Cel: Schriftsteller Hasenelever in Halle (Soe. Dem) mit 8308 gegen 5909 Stimmen für Dtrichlet (Dfr.) Im 7. Breslau: Sattler Kräcker in Breslau (Soz. Dem) mit 8935 gegen 7345 Stimmen für Friedländer (Dfr.). . Im 5. Liegnitz: Stadtrath a. D. Halberstadt in Görlitz (Dfr mit 5116 gegen 4208 Stimmen für von Zastrow (Kons.). Im. 1. Wiesbaden; Mohr, Oekonom zu Niederneisen, (Dfr.) g330 Stimmen gegen 8532 Stimmen für Bürgermeister Heuser (Centr.). Im 6. Wiesbaden: Lehrer a. D. Sabor zu Franklurt a. M. (Soz. Dem) mit 12165 gegen 10776 Stimmen für Sonnemann Volkspartei). ö . y 1. Düsseldorf: Justiz Rath Schlüter zu Essen (Dfr.) mit 13 207 gegen 12589 Stimmen für Friedrichs (Nat ⸗Lib ). ! Im 2. Düsseldorf: Friedrich Harm Soʒ.· Dem) mit 17 2657 gegen 11 445 Stimmen für Dr. Fabri (Nat -⸗Lib.). . Im 6. Düsseldorf: Dr. jur. Ham macher (Nat.⸗Lib,) mit 17871 gegen 13 398 Stimmen für von Schorlemer (Cent.. . Im 9. Württemberg; Schönfärber Ludwig Schwarz in Elbingen (Dfr) mit 9078 gegen 8647 Stimmen für Burkart Nat. Lib.) . ö Im 3 Baden: Medizinal⸗Rath. Arnsperger in Karlsruhe (Nat-Lib.) mit 19175 gegen 8I48 Stimmen für Gerber (Centr). Im 4. hessischen: Ulrich, Brauereibesitzer zu Pfungstadt, (Nat. Lib. 10587 Stimmen gegen 7535 Stimmen für Müller⸗ istadt (Soz. Dem), J 3 5. 6. Schriftsteller Lieblnecht. in Borsdorf bei Leipzig (Soc. Dem) mit 10 505 gegen 8759 Stimmen für Schloß— er (Nat. Lib.) . ö 9. disfhgfen: Racke, Kaufmann in Mainz. (Tentr) 7974 Stimmen gegen 7880 Stimmen für von Vollmar (Soz. Dem.).
Berichtigung. Im 2. hannoverschen Reichstags⸗Wahlkreise ist . R citzn 't, wie in Nr. 259 d. Bl. mitgetheilt war, der Gutsbesitzer Ahlhorn (Dfr) gewählt worden, sondern es bat viel, mehr zwischen diesem und dem Oekonomie Rath Vissering auf Wilhelminenhof noch eine Stichwahl stattzufinden.
Statistische Nachrichten.
Die Zahl der Dampfkessel⸗Explosionen im Deutschen Reiche ist im Jahre 1883, trotz der vorauszusetzenden Steigerung der Verwendung, von Dampfkraft, etwas unter dem Durchschnitt der Jahre 1877 bis 1883 für welche die Berichte vorliegen, geblieben. Während nämlich durchschnittlich jährlich 16 Kessel explodirten, haben nach der vom Kaiserlichen Statistischen Amt im soeben ausgegebenen September hefte der Monats heftezur Statistik des Deutschen Reichs, Jahrgang 1884, veröffentlichten Statistik der Dampfkessel· Explosionen im Jahre 1383 nur 14 Ezplosionen stattgefunden. Die Zahl der dabei getödteten oder verletzten Personen, welche sich in den Jahren 1377 bis 1883 durchschnittlich auf 49 stellte, stieg dagegen im Jahre 1883 auf 55; davon wurden 23 getödtet oder verstarben binnen 48 Stunden, 8 wurden schwer und 24 leicht ver⸗ wundet. Für jeden einzelnen Fall enthalten die Nachweisungen auf Grund genauer technischer Fefststellungen eine detaillirte, mit den nöthigen Zeichnungen und Maßen erläuterte Beschreibung des Kessels und eine Darlegung der Umstände und der muthmaßlichen Ursachen der Explosion. — Insgesammt betrug in den letzten sieben Jahren die Zahl der Explosionen 115, die der dabei Verunglückten 347, von denen 127 getödtet, 4 schwer und 146 leicht verwundet wurden. Aus einer für die Jahre 1877 bis 1883 nach den muthmaß⸗ lichen Ursachen der Explosionen geordneten Zulammenstellung geht herror, daß in 32 Fällen Wassermangel, in 382 Fällen örtliche Blech⸗ schwächung, in 22 Fällen mangelhafte Konstruktion, in 12 Fällen zu hohe Dampfspannung, in 6 Fällen mangelhafte Wartung und in 3 Fällen Kesselstein die muthmaßliche Ursache der Cxplosion war; nur in 7 Fällen wird schlechtes oder abgenutztes Material, auch Alter als solche angegeben, während in 1 Fall die Ursache nicht ermittelt
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Der Historische Verein von Oberbayern hat soeben das
zweite (Schluß) Heft 40. Bandes seines Vereinsorgans, des Ober⸗
er Ge m gr,, für vaterländische Geschichte⸗ aus⸗
gegeben. Dasselbe enthält das umfängliche alphabetische Register
über den 31. bis 38. und 40. Band der Zeitschlift. — Gleichzeitig
wird das dritte Heft (II. Abtheilung) der Beschreibung der
Sam mlungen des Vereins versandt. In demselben hat Oberst⸗
Lieutenant J. Würdinger, der Konservator diefer Sammlung, die
Alterthümer nach ihrem Bestande am 1. Februar 1884 katalo·
gisirt. Den Grund zu dieser, besonders in artistischer Beziehung,
legte, wie der Vorbericht meldet, die reiche Schenkung, welche dem
Verein von der seit 1831 in München bestehenden Gesellschaft für
deutsche Alterthums kunde zugewendet wurde. Antiquarische Gegenstände
kamen nur wenige in den Besitz des Vereins, und dann nur solche,
welche römisch waren, oder für römisch galten. Längere Zeit wurde die Entdeckung altchristlicher Friedhöfe der deutsche Stämme des 5.— 8. Jahrhunderts gar nicht beachtet; da waren es die reichen Funde im Salzachgrunde, welche den Forschergeist zweier Mitglieder, Wiesend und Sedelmaier, weckten. Ersterem verdankt der 11. Band des Vereinsarchivs die treffliche Arbeit über die archäologischen Funde in den Bezirken Burghausen, Tittmaning und Laufen, die Alterthums⸗ sammlung viele der in dieser Gegend gefundenen Gegenstände. Das einmal erwachte Interesse erlosch nun nicht mehr: am Inn, am Lech und an der Amper, am Ammer⸗ und Starnberger see wurde gesammelt und eingesendet, so daß jetzt nur wenige Distrikte des Kreises in der Sammlung nicht vertreten sind. Den Glanzpunkt derselben, soweit sie die Reihengräberzeit umfaßt, bildet die Erwerbung der von
Hrn. von Schab im Gericht Starnberg gesammelten und von dem Verein angekauften Gegenstände, die unter Anderm die Ergebnisse der unter fachmännischer Leitung gemachten Ausgrabungen von Gauting umfassen. Die Sammlung dürfte also, wie der Ver fasser meint, durch die Reichhaltigkeit an Objekten wie an Fundorten bereits geeignet sein, da, wo die geschriebene Historie schweigt, Aufschlüsse über die älteste Geschichte der Bewohner, Der Ein- wanderung aus verschiedenen Richtungen, der Kulturzustände wie der Schicksale des Regierungsbezirks Oberbayern zu geben. — Der Katalog ist in zwei Theile getheilt, von denen der erste die Abstammungtorte sowie die miteinander an einem Orte gefundenen Gegenstände, der zweite die Gegenstände selbst, nach ihrer Art geordnet, vorführt. Bei Abfassung des ersten Theiles hat der Verfasser die im Besitze des Vereins befindlichen Landgerichtskarten von Oberbayern benutzt, auf denen bei Gelegenheit der Vermessungen des topo⸗ graphischen Buregus durch Hrn. Hauptmann, jetzt Oberst Popp die Reste alter Straßen und Verschanzungen eingetragen wurden. ist diesem Theil ein Verzeichniß der Fundorte beigegeben; die bei jedem Orte angefügte Nummer bezrichnet die Ziffer der Karte und zugleich die des Gerichts, in welchem die Stätte liegt und im Texte behandelt wird. Der zweite Theil ist nach den Rubriken: Waffen. Geräthe, Schmuck, Gefäße, artistische Gegenstände, Bauuüberreste, Schädel und Varia geordnet. Für die Reichhaltigkeit der Sammlung rechen folgende Ziffern: sie enthält ĩ901 Nummern Waffen, 27 Geräthe, 381 Schmuckgegenstände, 446 Gefäßreste, 230 artistische Gegenstände, 40 Baureste, 25 Schädel aus verschiedenen Gräbern und außer⸗ dem 15 nicht in den Hauptrubriken unterzubringende Objekte. Leider fehlt, wie der Verfasser am Schluß bedauernd ausspricht, in dem bisherigen Lokal der Raum zu einer ihrer würdigen und zum
Auch =
Studium nöthigen, übersichtlichen Aufstellung der Sammlung. Nur
einzelnen größeren Funden, wie z. B. der Schabischen Sammlung und einigen Reihengräberfunden habe diese Begünstigung zu Theil werden können, während eine Menge anderer Gegenstände derart habe untergebracht werden müssen, daß es schwierig ist, sie aufzufinden. Der
von ihm mit großem Fleiß geordnete und verfaßte Katalog wird, wie er hofft, dazu beitragen, höheren Orts die Aufmerksamkeit auf die werthvolle Sammlung zu lenken, Jo daß es möglich werde, dieselbe in einer geeigneten Lokalität in München dem allgemeinen Besuch zugänglich zu machen. Gewerbe und Handel.
Nürnberg. 8. Nopember. (Dopfenmarktbericht von Leopold Held. Der Markt verkehrt fortwährend in lustloser Stim⸗ mung, und Verkäufe sind nur, zu sehr reduzirten Preisen ermöglicht. Der gestrige Umsatz erreichte die Zahl von 600 Ballen — zur größeren Hälfte Markthopfen. Heute kamen nur geringe Abladungen von Markthopfen zu Markte, während die Bahn etwa 400 Ballen brachte. Es war wenig Begehr und der Verkehr ein sehr begrenzter. Die Notirungen — vielfach nominell lauten: Markthopfen 735 85 , Gebirgshopfen 90 — 195 , Aischgründer 75 — 100 , Württem⸗ berger prima 115 — 120 S6, do. mittel 88 - 95 , do. geringe 80 — 85 c, Hallertauer prima 115 - 120 M. do. mittel 90 - 96 M, do. geringe 89 — 85 M06, Elsässer 75— 90 46, Posener 109 -= 127 S.
London, 8. November. (Allg. Corr.) Den deutlichsten Beweis für die gedrückte Geschäftslage des Landes liefert der soeben ver⸗ öffentlichte Handelsausweis für Oktober, demzufolge der Werth des Exports mit 26414 162 Pfd. Sterl. im Vergleich zu demselben im Oktober 1383 eine Abnahme von 724 697 Pfd. Sterl. und für die ersten zehn Monate dieses Jahres verglichen mit der gleichen Periode des Vorjahres aher eine solche von 3420 685 Pfd. Sterl. aufweist. Der Import für Oktober weist ebenfalls eine Ab⸗ nahme auf und zwar von 4736 623 Pfd. Sterl.; doch ist dies nicht sehr bedenklich, da etwa die Hälfte dieser Abnahme der Mindereinfuhr von Brodstoffen zugeschrieben wird, in denen England in diesem Jahre eine sehr reiche Ernte hatte. Für die ersten zehn Monate d. J., verglichen mit der gleichen Periode des Vorjahres hat der Import jedoch um 29 170288 Pfd. Sterl. abgenommen, was schon ernster ist, da in dieser Zahl ein guter Theil des Werthes von minder eingeführten Rohstoffen steckt, deren Richtverarbeitung zu fer= tigen Wagren für England natürlich einen erheblichen Ausfall in dem Gewinne bedeutet, der aus der Anfertigung und dem Verkauf dieser Waaren sich ergeben haben würde. Im Ganzen ist die dandel⸗ bilanz des Landes nur wenig erfreulich. — Die Edel metall⸗ Bewegung im verflossenen Monat umfaßte eine Einfuhr von Gold und Silber im Werihe von 1 286 9006 Pfd. Sterl. und eine Ausfuhr von 2380 632 Pfd. Sterl. Für die verflossenen zehn Noa: be zifferte sich die Einfuhr auf 17 663 615 Pfd. Sterl, die Ausfuhr auf 19 263 357 Pfd. Sterl. ;
Glasgow, 8. November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 580 100 Tons, gegen b88 200 Tons im vorigen Jahre. 2 der im Betriebe befindlichen
böfen 96 gegen 101 im vorigen Jahre. . ö nn, (W. T. B.) 6. Emissionsbanken
öhen von morgen ab den Diskont auf 5 0s⸗. *,, 8. November. (B. T. B) Der Werth der Waarenein fuhr in letzter Woche betrug 8 036 000 Dollars, davon entfallen 1 411 000 Dollars auf Manufakturwaaren.
Submissivnen im Auslande. J. Finland. k ö. 11. Dezember, 12 Uhr. Helsingfors. Direktion der finnischen Staatzeisenbahnen: . . 3 3 7 kg Stahlschienen, Form Vignole, 160090) . Verbindungsschienen von Stahl, 6 009 . Unterlageplatten von Stahl, . 21009 . Verbindungsbolzen mit Muttern von Eisen, 53 00 . eiserne Schienennägel. . Diese sämmtlichen Schienen nebst Zubehör sind vor dem 1. Juni 1885 neuen Stils, frei an Schiffsseite, entweder in Sörnäs oder in
ngö zu liefern. . — 5 ö Bedingungen in der Expedition des ‚Deutschen
Reichs⸗Anzeigers“. , II. Ztalien.
17. November, Mittags. Spezia. Daupt · Marineverwaltung. (Consiglio principale d'amministrazione del corpo reale equipaggi.) Lieferung der für 18385 — 1888 erforderlichen Tuch., und Futterstoffe und Militär⸗Ausrüstungsgegenstände für Unteroffiziere und Mann⸗
werden konnte.
schaften der Königlich italienischen Marine. 9 Loose. Gesammt⸗