1884 / 266 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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wärdig der Neugierde der Weisen und auch Derjenigen, welche, wie Unglücklicherweise ist er fast die ein ige Person mit welcher man reden kann, weniastens in welches man nur in Frankreich geworden ist, wenn man es ein⸗ Obne Mylord Marechal lebte ich hier fast ganz einsam ; er ist mir eine große Hüffe, und ich vergelte es ihm in etwas, da er mich fehr zu lieben scheint n lachen, denn er ist der naivste Leider ve läßt er uns den 20. dieses Monats, um sich Rest seiner Jean Jaques 1), der ihm folgen Er so lieber nicht ver⸗ Es ist sehr wahr, daß der König Mylord Maröchal Befehl ertheilt i n Zuflucht, sondern Alles, was er brauche, zu gewähren) Rousseau hat diese Gnade zurückgewiefen und sich sogar mit Madame de Bouflers a) welche ihm deswegen ganz ver⸗ Er schrieb an den weil er ihn Jean Jaques! blende, so wörtlich! Und zu gleicher Zeit und der ihm daß er sein aus Stolz ab Er lerne diesen Fürsten zum ersten Male kennen; früher habe er über ihn nur von Hören sagen geurtheilt und ihn von gar nicht den König von Preußen gehaßt, sondern nur den Fürsten, von welckem man ihm gesprochen und welchem der König von Pleußen nicht ähnlich sehe. Das alles ist nicht sehr klug, aber das ist eben Jegn⸗Jaques, und Mysord Maröéchal, obwohl ihm sehr ergeben, beklagt ihn, nimmt ihn, wie er Recht für einen weit größeren Philo— soph l König urtheilt, so scheint mir, sehr treffend über Rousseau's Werke: er findet in ihnen Wärme und . ; nur um der Belehrung willen zu lesen, und die Werke Rousseau's lehrten ihn nichts oder doch nur sehr wenig Schließlich ist er von ihm nicht so eingenommen wie Sie, und hat Wir werden wohl Man weiß niemals früher als den Abend vorher, was der König thun wird, und man muß, wie für den Da man mich hier sehr

ich, es nicht sind. seines Königreiches, dem Genre von Unterhaltung, kennt und welches unentbehrlich mal kennt. mit meinen Papieren und Büchern;

Ueber seine Geschichten muß ich viel Erzãhler. nach Schottland zu begeben Tage zurückjuziehen mit wird. Dieser Jean ⸗Jaques hat zu Mylord Matschal nach Schottland gehe, weil er stehe. hatte,

und dort für den

ist ein schnurriger Mensch! gesagt, daß er um die Landes sprache

ibm nicht allein eine

nünftige Gegenvorstellungen machte, überworfen. König, er möchte seinen Degen in die Scheide stecken,

schrieb er an Mylord: den Krieg, den der König führe,

schon theuer genug zu stehen komme, sei Schuld daran, Anerbieten al lehne; man würde im Frieden sehen, ob er abgelehnt habe.

diesem Hörensagen sehr gehaßt; aber er habe

ist, und hält Friedrich mit sophen als Jean⸗Jaques. Der

Kraft, aber wenig Logik und Wahrheit. Er behauptet,

doch läßt er seinen Talenten Gerechtigkeit widerfahren Achtung vor seinem Unglück und seiner Tugend. morgen nach Berlin reisen. j.ungsten Tag, sich immer reifefertig halten. einflußreich glaubt, so empfange ich viele Briefe und Bittschriften Da ich aber weder Einfluß habe, noch haben will, und Recht die Einmischung eines Fremden in fo viele hörig finden würde, so antworte ich allen meinen daß ich mich hier nur aufhalte, um dem Könige und zu keinem andern Zwecke. dient wohl in jedem Betracht, selbft willen.“

2. Juli. (Die Reise nach Berlin schwebt noch.)

bei der Stadt Potsdam, genoß: ein lachendes und reiches Gefilde, durchzogen von einem großen Strome, der tausend Windungen“ macht! und mit Fahr⸗ zeugen bedeckt ist. Die Stadt Potsdam, inmitten bieser Ebene, scheint aus dem Schooße der Wasser zu steigen; das Schloß zu Pots dam nebst dem zu Sant⸗Souci bieten den schönsten Anblick. Ich kann Sie versichern, daß mit Ausnahme des Blickes von Lyon auf die Höhe von Fourvisre, welchen ich selbst nicht ebenso schön finde, ich in Frankreich nichts kenne, was dieser Aussicht zu vergleichen wäre. Aber was mich besonders auf meinem Spaztergange bezaubert hat, war ein Dorfs) von 150 Feuerstätten, bestehend aus wohlein⸗ gerichteten Häusern, welche der König selbst hat bauen lassen; alle sind von einander abgesondert, zur Verhütung von Brandungluck, und zu jedem gehört ein ziemlich großer Garten in guter Kultur. Diese Häuser sind von Familten, brandenburgischen oder fremden, bewohnt, welche der König hineingesetzt hat. Er hat jeder eine Wohnung angewiesen und, wa ganz einzig ist, er hat sie von allen Abgaben befreit. Sie zahlen absolut gar nichts: der König hat es mir gestern selbst gesagt und hinzugefügt, diese Familien hätten nicht einmal gewußt, daß das Land im Kriege sei. Sie haben einen Pfarrer, einen Prediger, welchen der König bezahlt; denn die Be⸗ wohner sollen, sagte er mir, nicht die geringste Ausgabe haben, auch nicht für den Kirchgang. Wenn dieser Fürst nicht würdig ist, König Zu sein, dann weiß ich nicht, wer es sein soll Ich habe in seinen Staaten sehr wenig Arme gefunden. Vor dem Kriege gab es dort selbst nicht einen einzigen Bettler: man duldete keinen Die Noth hat einige hervorgebracht, aber das wird bald aufhören. Die Bauern arbeiten, aber sie sind gut gekleidet und sehen zufrieden und wohlgenährt aus. Man sieht, was eine gute Verwaltung in dem Brandenburg zuwege bringt? .... (Rückkehr nach Sank⸗

ouci.

. Sans ⸗Souci, 9. Juli. „Wir sind noch immer hier und im Begriff, nach Berlin zu reisen, wohin wir künftigen Mon tag gehen sollen, und von da nach Charlottenburg, eine Meile von Berlin. Dort wird, sagt man, der König die Frau Mark gräfin von Schwedt, seine Schwester, empfangen Bas ist mir gleichgültig, wenn er nur dort ist; denn seine Gesellschaft ist mir in diesem Lande sehr vonnöthen, wo ich bald Mylord Marẽéchal nicht mehr haben werde. Ich will Ihnen das Lob 'dieses Fürsten nicht ewig wiederholen: Alles, was ich von ihm sehe, Alles, was ich von ihm höre, vermehrt beständig meine Liebe zu ihm. Sie werden vielleicht in den Zeitungen gefunden haben, daß er mich zum Präsidenten seiner Akademie gemacht habe. Glauben Sie nichts davon: ich kann nicht einmal sagen, daß er mir diesen Platz angeboten habe; aber ich kann nicht darem zweifeln, daß er sehr wünscht, er möge mir anstehen, und ich bin ihm um so dankbarer für die Rücksicht, davon zu mir nicht zu sprechen. Ich werde Freund und Philosoph sein bis ans Ende und sicherlich wieder in Paris. Anfangs September. Der König ist von meiner Reise nach Italien bereits unterrichtet und hatte die Güte, mir zu sagen, daß er recht sehr wünschte, mich begleiten zu können; ich schwöre Ihnen, daß ich ganz ebenfo für ihn ge⸗ sonnen bin, Sie würden erstaunt sein, alle feine Schlösser und alle seine Paläste zu sehen. Alles ist nach feinem Geschmack und nach seiner Zeichnung und in Wahrheit untadelhaft; man könnte höchstenz diese ausgesuchte Bequemlichkeit vermissen, welche man nur in Frank⸗ reich kennt: aber ein kriegerischer Philofoph, wie er, kann und darf so etwas nicht kennen. Wir werden hier von Mücken aufgefressen; der König allein behauptet, daß sie nicht stechen, und ich habe zu ihm gesagt, die Mücken hätten wahrscheinlich von Europa gelernt, ihn nicht anzugreifen.“

Potsdam, 12. Juli. . Wir sind heute von Sans Souci gekommen und reisen nach Berlin, wo ich einige Tage zu bleiben gedenke, viel leicht selbst etwas länger, als der König sich dort aufhalten“ wird. Er will es mir gern gestatten und wünfcht es selbst, damit ich ein

) Rousseau.

Im Jahr 1762, als Rousseau wegen seiner Schrift Emile“, die das Parlament verbrennen ließ, um der Gefangenschaft' zu ent gehen, aus Frankreich flüchtete und das Gebiet des damals preußischen Kantons Neufchatel betrat, dessen Gouverneur Mylord Marschal war. 1765 aus der Schweiz vertrieben, wendete er sich wieder nach Frank⸗ reich. Erst 1766 kam sein Plan, nach England zu gehen, zur Aus⸗ führung; aber schon 1767 finden wir ihn abermals in Frankreich.

3). Die Gräfin Bouflerg-Rouprel unterhielt zu Paris nach dem Tode ihres Gemahls einen Salon wie die du Beffand und 'Es pi⸗ nasse. Sie stand über 16 Jahre mit Rousseau in Correspondenz.

4 Den Brauhausberg.

) Nowawes (Neuendorf), vom Könige 1754 angelegt.

der König mit Dinge sehr unge⸗ Bittstellern, den Hof zu machen, Und nichts ist wahrer, denn er ver— daß man zu ihm komme um seiner

. . Gestern machte ich mit meinem getreuen Mylord einen Spaziergang auf eine Anhöhe 9 von welcher ich der herrlichsten Aussicht

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war richtig, daß ich ihm Ich werde Ende August nach Paris zurückreisen und gegen den 8. Sep⸗ tember dort sein. mich schnell wieder in mein Gehäuse einzuschließen, zufrieden, den Heros dieses Jahrhunderts gesehen und von ibm einige Beweise von Achtung und Güte empfangen zu haben. so wenige! steller und Theaterstücke reden hören: als wenn er sein ganzes Leben hindurch nur sie gelesen hätte. wie ich, der ich doch mein Lebelang nur diese Dinge getrieben habe. Und was noch mehr sagen will:

Urtheil, und sein Verständniß ist hier in einem sehr großen Schloß mit einem sehr schönen Garten. Die Gemächer waren prächtig möblirt, demolirt und ausgeraubt hatten. übrig Ameublement aus drei Stühlen, einem Tisch und einem Bett ohne Vorhänge besteht. Gesumse ist mir noch viel lästiger als ihre Stiche. dazu das unruhige Leben, welches Sie werden Sich nicht wundern, wenn ich schlecht schlafe. ist der Gedanke, daß ich dem Könige nicht unangenehm bin.

schiedenen Personen auszusprechen, von denen selbst

der junge sehr ich habe ihn zu wenig kennen gelernt, Unsere Mittagstafel ist etwas steif, weil der Räthe, Generäle zuzieht. wenigstens ist die Unterhaltung dabei nicht zu langweilen. Marséchal und mich (sIenn der Marquis d'Argens ist in Potsdam ge— blieben) man hier schweigen würde wie im denn alle diese anderen Herren sprechen gen sich damit, ab und zu über die Geschichten zu lachen, welche wir zum besten geben. ... die Königin zwei zu

Hof zu

nicht unbesucht lassen kann

ich habe ihn Sr. Majestät vorgelesen, berührt schien. für Sie auf.

gütigst ausrichten wollen.“

und wird mich ganz allein lassen: den König, den ich doch nur auf den Marquis d'Argens, der oft krank ist, weiß ich Niemand, mit dem ich mich unterhalten möchte. haltung dem Könige nicht mißfãällt;

eigenen Worte) und daß er sich sehr verlassen vorkommen werde, wenn ich nicht mehr bei ihm sein würde“; aber unsere beiderseitige Bestim⸗

die seinige ist: König sein, gestern eine Unterredung mit ihm in seinem Kabinet.

von seinen eigenen Dichtungen vor. Es finden sich darunter wirklich viele sehr gute Verse, und das ist um so überraschender, ihre Entstehung der waltsamsten die ihren ganzen Hof kann ich nur loben.

trotz des Staubes, den sie hinunterschlucken denn, die Kraft und die Schnelligkeit, mit welcher sie ihre Bewegungen

bur gischen Pro vinzial⸗Synobe referirte der Peterenz

der Geschichte Frankreichs von Chlodwig bis i 9 Der König batte günstig äber n,, , , davon dem Präsidenten Mittheilung gemacht.

genaues Bild von seiner Akademie gewinne. Noch vorgestern sprach er von ihr mehr denn früher zu mir.“

Charlottenburg, 16. Juli mich der König, nachdem wir uns in seiner Galerie ergangen und die Gemälde besichtigt hatten, in seine Bibliothek. Er sprach von meinen Elementen der Philosophie', mit denen er sebr zufrieden ist und nur wünschte, daß ich sie etwas ausdehnen möchte; dann fragte er mich, ob ich nicht Mitleid mit seinen armen Waisen“ hätte: so nennt er seine Akademie. Er sagte mir bei dieser Gelegenheit die verbindlichsten Dinge, worauf ich antwortete, so gut ich konnte; aber ich ließ ihm zugleich keinen Zweifel über meinen festen Entschluß, auf mein Vaterland und meine Freunde nicht zu verzichten. Ich muß diesem Fürsten die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er das Ge⸗ wicht aller meiner Gründe fühlt, wenn er auch den Wunsch hegt, sie widerlegen zu könwnen Unmöglich könnte man zu mir über diesen Hegenstand mit inehr Güte und Takt sprechen, als er es gethan hat. Er schloß die Unterredung mit dem Wunsche, ich möchte wenigstens seine Akademie und ihre Mitglieder besuchen. Ich antwortete. daß dies ebenso sehr meine Absicht sei. Am 13. früh reisten wir hieher, und am 14. besuchte ich Berlin und die Akademie Ich wurde mit der äußersten Achtung und Zuvorkommenheit empfangen. Es ist mir nicht entgangen: ich hatte das Glück, auf alle Akademiker einen sehr günstigen Eindruck zu machen, und gewiß ist kein einziger unter ihnen, der mich nicht zu ihrem e. denten begehrte. . Des Abends kehrte ich zum Könige zurück, den ich ganz allein auf dem Spaziergange traf. ... Er fragte mich, . ob ich Lust dazu hätte‘. Ich erwiderte, daß alle diese Herren mich auf das Gütigste empfangen, und ich gewiß die größte Lust hätte, wenn mein Herz mich nicht mit unwiderstehlicher Gewalt zu den Freunden hinzöge, welche ich in Frankreich gelassen; aber darum nähme ich doch, wie ich ja nicht anders könne, an dem Gedeihen und dem. Ruhme der Akademie das höchste Interesse. Als wir in dieser Beziehung auf einige Einzelnheiten kamen, verschiedene Dinge be⸗ treffend, die der Akademie nach meiner Ansicht Noth thun, sagte er: „Ich freue mich sehr über den Antheil, mit welchem Sie mir von allem diesen reden; ich hoffe, wir werden noch weiter kommen!“ Und aus seiner Miene sprachen Güte und Freundschaft. Aber da es meine heiligste Pflicht ist, diesen Fürsten nicht zu tãuschen, so ich nicht so thöricht, oder ich möchte sagen, unauf⸗ auch nur die kleinste Hoffnung gemacht hätte.

Vor einigen Tagen nöthigte

Dann gehe ich mit Watelet nach Italien, um

Empfange ich doch sonst Mit Erstaunen würden Sie ihn über unsere Schrift⸗

Ich kann ihm keine bemerkenswerthe Stelle, zumal aus unsern Dichtern, zitiren, welche er nicht ebenso gut kenne er hat darüber ein sebr treffendes sicher und sehr fein. Wir wohnen

ehe noch die Russen Alles l Jetzt sind nur die leeren Wände geblieben. und ich schlafe in einem Zimmer, dessen auf, und ihr er al Rechnen Sie ich seit vierzehn Tagen führe, und Mein Trost 1 Er hat sich darüber in der verbindlichsten Weise zu ver⸗ ich es weiß. Bei n ü Kronprinz von Preußen und Prinz Heinrich, sein Bruder, welchen der König zu haben scheint. Er soll viel Geist haben; um darüber zu urtheilen. König viele Minister, Abendmahlzeiten sind ungezwungener, lebhafter, und der König scheint sich daß ohne Mylord

Die Mücken fressen mich

ie Güte gehabt, er Mittagstafel speisen mit uns der

gern

Die Es ist aber wahr,

Refectorium der Trappisten; nicht ein Wort und begnü—

Ich habe vergessen, Ihnen zu schreiben, daß von Preußen, welche sich in Schönhaufen aufhält, z von hier, mir hat sagen lassen, daß ste mich sehen wünsche; ich werde die Ehre haben, ihr den machen, so bald der König es mir erlauben“ wird. ch glaube sogar, daß ich noch einige Tage werde in Berlin zubringen üssen, wegen so mancher Sehenswürdigkeiten und Personen, die ich . Der Brief, welchen ich von dem ist., voll von Lobeserhebungen füc den König; ) vorgelesen, welche davon sehr angenehm Dieser Brief ist wirklich allerliebst, und ich hebe ihn Mylord Marséchal, welchem ich den Brief gestern eichfalls vorlas, nachdem ich meinen Brief an den Präsidenten reits geschrieben und versiegelt hatte, bat mich um eine Abschrift

1d trug mir tausend Komplimente an den Verfasser auf, welche Sie

Meilen

räsidenten?) erhielt,

Mylord Marschal geht den 21. fort ich sage. ganz allein; denn ohne Augenblicke zu sehen bekomme, und

Charlottenburg, 18. Juli.

Ich bin ganz sicher, daß meine Unter er hat sogar die Güte habt »daß ich feiner Seele wohk thue (seine

zu sagen,

ung läßt es nicht zu, daß wir

unsere Tage zusammen hinbringen; und die meinige: frei sein. Ich

. . In dieser han⸗ lte es sich nur um Verse und um Literatur. Er las mir mehrere als diese Stücke Unglücks und der ge— imsten Katastrophen verdanken. Nachmittags hatte ich Königin besucht, welche mich sehr gütig empfing, auch l en. Heute morgen sah ich dat egiment Garden zu Pferde manövriren: wunderbar in der That, müssen, und ich erstaune so gefürchtet gemacht hat;

Zeit seines größten

r nicht darüber, daß diese Kavallerie sich

sführt, sind ohne Gleichen.“ (Fortsetzung folgt)

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung der Branden 1 - Superintendent (Templin) über die Vorlage des Evangelischen . rchenraths, betreffend die Abänderung des §. 14 der Kirchen meinde und Synodalordnung vom 60. September 1873.

) Gewandter und fruchtbarer Zeichner und Schriftsteller, wel A. auch zahlreiche Artikel über Kunst für die ,,,

ferte. Parlaments und Mitglied der Akademie

) Héngult, Präsident des Paris, Dichter und Schriftsteller von Ruf, Verfasser des Abrisses

Der Referent führte aus, daß zwischen den Bestimmungen der Kirchenordikung und der Trauung ordnung eine Divergenz bestehi. Der 5. 14 di. Kirchenordnung in seiner jetzigen Fassung kenne hin— sichtlich der Bec weigerung geistlicͤher Amtshandlungen keinen Unterschied zwischen Selsorge und Disziplin. So oft ein Geist⸗ licher eine Amtghandluny glaube ablebnen zu sollen, ist er ge— nöthigt, das Gebiet der Desziplin, zu betreten; er müffe jedesmal die Sache dem Gemeinde kirchenrath zur Prüfung und Entscheidung vorliegen, auch wenn er nur ein Gemeindeglied einst. weilen von einer Amtshandlung seelsorgerlsa zurückhalten will. Anders die Trauungsordnung. Dieselbe enthäst im 5. 13 die Be— stimmung, daß der Geistliche, welcher aus den datin bezeichneten Gründen eine Trauung ablehnt, „auf Verlangen der Betheiligten/ verpflichtet sein soll, die Entscheidung des Gemeinde⸗Kirchenratha bezw. des Kreiesynodal⸗Vorstandes herbeizuführen, und legt im S8. 14 der dem Geistlichen gegen eine solche Entscheidung zustehenden Beschwerde aufschiebende Kraft bei. Der Evan“ gelische Ober - Kirchenrath unterbreltet deshalb der Synode: ) zur Erwägung, ob nicht eine Verallgemeinerung des hierin liegenden Prinzips auf alle Fälle des 5. 14 der Kirchenordnung sich als nothwendig erweist und eventuell Y zur Erwägung, ob etwa die den Beschwerden in Trauungsangelegenheiten beigelegte aufschiebende Wirkung gleicher Weise auf das ganze, dem 5. 14 noch verbliebene Gebiet der geistlichen Amtsthätigkeit auszudehnen sein möchte. Der Referent führte in längerer Rede aus, daß eine Aende⸗ rung des 5. 14 der Kirchengemeinde⸗ und Synodalordnung unter den angegebenen Gesichtspunkten für nothwendig zu erachten sei, und unter⸗ breitete folgenden Antrag der Genehmigung der Synode:

Die Provinzialsynode erklärt, daß dieselbe eine Aenderung des S. I. der K. G. u. Syn. Ord. vom 10. September 1873 in Anschluß an die §§5. 13 und 14 des Kirchengeseges vom 27. Juli 1880, be⸗ treffend die Trauordnung, für nothwendig erachtet.“

Der Antrag wurde angenommen.

ä „Dierauf nahm die Synode davon Kenntniß, daß der Ober⸗ Kirchenrath dem Grundsatz beigetreten ist, daß das Mandat der auf Grund der Nr. 1 und 2 des 5. 465 der Kirchengemeinde⸗ und Synodalordnung gewählten Abgeordneten und Stellvertreter mit der Aufgabe ihres Wohnsitzes im Wahlkreise nicht erlischt.

Es folgte die Vorlage des Evangelischen Ober⸗Kirchenrathes, betr. die Handhabung des 5§. 11 Absatz 3 der Kirchengemeinde und, Synodalordnung. Nach diesem Paragraphen ist zur Gültigkeit eines Beschlusses des Gemeinde⸗Kirchenrathes erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Mitglieder dieses Kollegiums an der Ab— stimmung Theil genommen hat. Dieselbe Bestimmung gilt auch für die Beschlüsse der Gemeindevertretung. Die Frage, ob der, Feststellung der Beschlußfähigkeit hiernach die normale Mitgliederzahl oder die Zahl der jeweilig im Amte befindlichen Mitglieder zu Grunde Ju legen ist, kann verschieden be⸗ antwortet werden. Der Evangelische Ober -Kirchenrath wünscht des halh die Beantwortung folgender Fragen: I) Wie wird in der Provinz hinsichtlich der Feststellung der Beschlußfählgkert Fer Gemeinde⸗ organe, der Kreissynoden und der Provinzialsynode verfahren? Wird die Normalzahl oder die Zahl der jeweilig vorhandenen Mitglieder dabei zu Grunde gelegt? Y) Ist ein Bedurfniß vorhanden, diesen Gegenstand generell zu reguliren? 3) In welcher Richtung ist nach den Dafürhalten der Provinzialfynode diese Regulirung herbeizuführen? Ein Antrag auf Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission wurde angenommen.

Die heutige Sitzung eröffnete der Präses von Levetzow gegen 1I4 Uhr. Syn. Hofprediger Dr. Rogge (Potsdam) sprach das Ein⸗ gangsgebet. Ben ersten Gegenstand der heutigen Tagesordnung bildete: der Entwurf zum evangelischen Gesangbuch für die Provinz Brandenburg, worüber Syn. Probst Professor D. Freiherr von der Goltz referirte. Der Referent, der in eingehendster Weise über die umfassenden Arbeiten der Gesangbuchs⸗Kommission Mit⸗ theilung machte, beantragte schließlich, die gesammten Arbeiten noch⸗ mals einer Kommission zu überweifen.

Der Verein zur Besserung entlassener Straf— gefangenen tagte gestern Abend unter Vorsitz des Geheimen Ober⸗ Justiz⸗Raths Starke im Landgericht in der Jüdenstraße. Den Haupt⸗ gegenstand der Besprechung bildete der Arbeitsnachwels. Im letzten Monat haben sich 258 Strafentlassene gemeldet, während 178 in Arbeit untergebracht werden konnten; seit Anfang des Jahres konnten von 2405 Gemeldeten 1882 und seit Bestehen des Arbeits nachweises ven 4005 2777 berücksichtigt werden. Die Mehrjahl der Leute hat bei Eisenbahnbauten, in Ziegeleien und auf den Riefelfeldern Arbeit gefunden. Ein Ziegeleibesitzer hat bereits über 466 Strafentlassene in Beschãftigung genommen. Die überwiegende Mehrzahl der Leute hat sich bewährt, und diese Thatsache hat wesentlich dazu beigetragen, das Vorurtheil gegen Strafentlassene zu beseitigen. Der Umstand, daß der Verein seinen Pfleglingen nie Geld in die Hand giebt, sowie die Einrichtung, solche, die sich nicht bewähren, der Staatsanwaltschaft und der Polizei anzuzeigen, hat bewirkt, daß das gewerbsmäßige Stromerthum von dem Verein sich fern hält und daß nur solche die Hülfe des Vereins nachsuchen, die wirk⸗ lich gewillt sind, sich zu bessern. Daß diese Zahl einen verhältnißmäßig so großen Prozentsatz der Sraf⸗ entlassenen ausmacht, ist gewiß nicht zu beklagen In einzelnen Fällen hat der Verein wirklich recht erfreuliche Erfahrungen machen können. So ist ein Strafentlassener, der als Arbeiter in ein hiesiges städtisches Werk untergebracht wurde, dort durch seinen Fleiß und seine Geschicklichkeit bereits bis zum Bureaubeamten avancirt. Mehrere der in Ozdorf Beschäftigten haben sich dort schon seßhaft machen kön⸗ nen; ein Anderer ist in der Fabrik, wo er durch Vermittlung des Vereins aus Gnade Arbeit fand, jetzt erster Werkführer mit 565 Thlr. Gehalt. Leider wird es dem Verein noch immer sehr schwer, für Gebildete geeignete Beschäftigung zu finden, während bei den Handwerkern das zuerst recht starke Vorurtheil schon sehr geschwunden ist. So hat ein Meister sich schon vier Jugendliche als Lehrlinge überweisen laffen und ist mit allen Vieren zufrieden gewesen. Einige Gesuche, die aus der Provinz eingegangen waren, wurden aus prinzipiellen Grün⸗ den abgewiesen, da der Verein es unbedingt vermeiden will, bedenk⸗ liche Elemente nach Berlin zu ziehen, sich vielmehr bestrebt, die Strafentlassenen möglichst aus Berlin hinauszubringen, schon um sie den Einflüssen der Großstadt zu entziehen.

Das Polizei- Präsidium erklärt das Legitimat ionsschild Nr. 13 für. Scharfrichtereigehülfen, welches der bisher als Hunde⸗ fänger beschäftigte Gustav Paul Richard Böttcher, am 18. Mal 1866 zu Cüstrin geboren, angeblich fortgeworfen hat, für ungültig.

Bukarest, 11. open fer W. 2. B.) Gestern Abend stie der Frachtdampfer, Galatz bei Kal afat mit der ö schaluppe . Pandurul ' zusammen, wobei letztere zum Sinken kam.

Das Künstlerpaar, Hr. Georg und Fr. Lillian Henschel, welche in dem neulichen zweiten Gesellschaftsconcert der Königlichen Akademie der Künste so vielen Beifall fanden, geben morgen, Mitt⸗ woch, (Anfang 7 Uhr) in der Sing Akade mie ihren ersten Lieder⸗Abend. Billets zu 4. 3 und 3 sind in der Hof⸗Musik⸗ handlung der Hrrn. Ed. Bote & G. Bock, Leipzigerstr. 37, fowie an der Abendkasse zu haben.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Schol ). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen

Berlin:

das Buch geurtheilt, und d Alemberi

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 266.

Berlin, Dienstag, den 11. November

1884.

Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die stönigliche Ervedition des Deutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Rreußischen Ataants- Anzeigers:

4 * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl.

Deffentlicher

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen ;

n. dergl. . 3. Jerkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 7.

Berlin 8X., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

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4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8.

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ar

Anzeiger. * Inserate n

Industrielle Etablissements, Fabriken and

Grosshandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Iiterarische Anzeigen.

Theater- Anzeigen.

„Invalidendank !, Rudolf Mosse, Saasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttuer C Winter, sowie alle übrigen größeren

* ehmen an: die Annoncen⸗Cxpeditionen des

Annoncen Bureaur.

In der Börsen-

Familien- Nachrichten. beilage. X

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 50617 Steckbrief. .

Gegen die unten beschriebene verehelichte Schau spieler Steinberger, Caroline Antonie, geb. Mol⸗ nar, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholten Betruges und Unterschlagung, in den Akten LU. R. II. S60. 84. verhängt. ;

Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs Gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern. ö

Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 7. No- vember 1884. . . Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land⸗

gerichte

ohl. Beschreibung: Alter 40 Jahre, geb. 21. 5. 44. zu Eperies (Ungarn), Größe 150 m, Statur unter setzt, Haare schwarz, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne schlecht, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichte farbe gesund, Sprache ungarisch, gebrochen deutsch. Besondere Kennzeichen: über dem linken Auge ein starkes Gewächs.

50620] Steckbrief. ; Gegen die unten beschriebene unverehelichte Arbei⸗ terin Antonie Konitschimska oder Konitschinska aus Posen, zuletzt in Lübnitz bei Belzig, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Dieb⸗ stahls verhängt. . . Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potedam abzuliefern. Potsdam, den 5. November 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. : Beschreibung: Alter 19 Jahre, Statur mittel- groß, Haare schwarz mit sogenanntem Ponnie, Gesichtsfarbe sehr dunkel, Sprache deutsch und pol⸗ nisch. Kleidung; ein blaustreifiges Kleid, resp, ein graues Prinze ßkleid. Besondere Kennzeichen: keine.

5618 Steckbriefs Erneuerung. Der gegen den Buchhalter Friedrich Georg Hennicke, am 265. April 1848 zu Halle a,, S. geboren, wegen Vollstreckung einer sechsmonatlichen Gefängnißstrafe (abzüglich bereits verbüßter 49 Tage) in den Akten H. 1027. 76. rep. unterm 11. Mai 1882 erlassene und unter dem 9. Juni erneuerte Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 5. November 1884. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

(50616 Steckbriefs ˖ Erledigung. . Der gegen den Schuhmachergesellen Ferdinand Pick, geb. am 2. Januar 1858 zu Klavnokesteni wegen Diebstahls unter dem 1. Mai 1884 in den Akten 84 G. 1279. 84 J. III. D. 292. 84 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 4 November 1883. Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 84.

50619 In der Strafsache wider Frucht und Gen. II. J. 1240/84. Gietzt II. L. 107 /t), ist der von dem Herrn Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht II. hier unter dem 28. Auaust 1884 hinter die verehelichte Steinträger Horlitz, Anna, geborene Kleinert, geboren am 6. April 1842 zu Berlin, wegen schweren Diebstahls erlassene Steckbrief erledigt.

Berlin, den 7. November 1884. Königliche Staattanwaltschaft

bei dem Landgericht II.

50661] Der von mir unterm 3. d. M. gegen den Ab⸗ schreiber Paul Kranse aus Dresden, den Maler— gehülfen Paul Frietsch aus Liegnitz und den Schlossergesellen August Schulz aus Dortmund er⸗ lafsene Steckbrief ist durch deren inzwischen erfolgte Inhaftirung erledigt. Rostock, den 8. November 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Landgerichte: (L. 8.) v. Sch oepffer.

50621 Oeffentliche Ladung. Auf die Privatklage des Dienstknechts Karl Rodrian, zuletzt in Alberts hof wohnhaft, wird gegen den Inspektor Heister daselbst, welcher hinreichend verdächtig erscheint, am 15. Mai 1884 zu Albertshof den Privatkläger durch die Bezeichnung als recht dämlicher dummer Junge“ beleidigt zu haben. Vergehen gegen §. 185 St. G. B. das Haupt⸗ verfahren vor dem Königlichen Schöffengerichte hier⸗ selbst eröffnet. ö. Der Privatkläger, dessen Aufenthalt unbekannt ist, wird auf Anordnung des Amtsgerichts hierselbst zur Hauptverhandlung auf den 26. Januar 1885, Mittags 12 Uhr, bor das Königliche Schöffengericht hier

Eberswalde, den 4. November 1884.

sos! Zwangs versteigerung.

Grundbuche ; Niederbarnimschen Kreise r den Namen des Architekten Adolph Herder ein⸗ getragene, hierselbst in der Müllerstraße Nr. 161

belegene Grundstück

vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle in der Jüdenstraße Nr. 58, Nr. II, verfteigert werden.

einer Fläche von 74 a 05 qm mit 1200 M Nutzungswerth veranlagt. glaubigte Abschrift ö Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüdenstraße 58, 2 Tr., Zimmer Nr. 29, eingesehen werden.

nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An— sprüche, deren Vo0orhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige—⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ s kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Teringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteige rungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

an Gerichtsstelle, in der Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Saal Nr. 11, verkündet werden.

öäcts7! Zwangsversteigerung.

Grundbuche f der Namen des Kaufmanns Theodor Lassaly, des Kauf⸗

geladen. Wenn derselbe weder selbst noch durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Rechtsanwalt er⸗ scheint, so gilt die Privatklage als zurückgenommen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im von den Umgebungen Berlins im Band 5 Nr. 301 auf

am 5. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, 1ẽ1 Treppe, Saal

Das Grundstück ist mit 0 4 16 3 Reinertrag und

zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aus der Steuerrolle, be⸗

Auszug teuer des Grundbuchblatts, etwaige

a a v t die

Alle Realberechtigten werden aufgefordert,

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlaas wird am 5. Jannar 1885, Mittags 12 Uhr,

Berlin, den 4. November 1884. ö Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 51.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im von Berlin Band 5 Nr. 380 auf den

manns Max Meyer und des Kaufmanns Gustav Noah zu gleichen Antheilen eingetragene, bierselbst in der Spandauerstraße Nr. 16 belegene Grundstück nebst der zugehörigen Wiese an den Boxhagener Feldern am 17. Januar 18385, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts stelle Jüdenstraße 58 JITr., Zimmer 12, versteigert werden. Die Wiese ist mit 6,75 Reinertrag und einer Fläche von 0,1149 ha zur Grundsteuer, das Haus Grundstück mit 33 620 M Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗ gungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüden—⸗ straße 58 II., Zimmer 29 a, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be— treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub baft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. ;

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. Januar 1885, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstraße 58 JI, Zimmer 12, verkündet werden.

Berlin, den 4 November 18868.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

lõoz 6 ‚. Aufgebot von Fideicommiß ‚Auwärtern.

in seinem Besitz befindliche,

Bollensdorf, den 17. Juli 1884, ist dem Gericht überreicht Dar

dazu bestimmt, auf dem Fideicommißgut Bollens— dorf ein Verwalterhaus und einen Kuh- und Ochsen⸗ stall neu aufzuführen. briefe scheinigung über Verwendung Summe Geldes zum Neubau erfolgen. werden die Kaufleute Hermann Rohrlack und Bern⸗ hard Unverdorben zu Dahme von den Agnaten be⸗ vollmächtigt, die Bestätigung des Entwurfs zu be⸗ treiben und die zur Ausführung des Familienschlusses a erforderlichen Eintragungen Grundbuch zu beantragen und zu bewilligen.

milenschluß haben , ; Fideicommißbesitzers einen Termin auf

ferner den seinem Aufenthalte nach unbekannten Ru⸗ dolf von Zuwadzky mit der Verwarnung vorgeladen, vor, oder spätestens in dem Termine ihre Erklärung über den zu errichtenden Familienschluß abzugeben, widrigenfalls der Ausgebliebene mit seinem Wider⸗

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geboren, zuletzt in Coburg wohnhaft und heimaths« berechtigt, hat sich zu Eade April 1868 mit Hinter— lassung seiner Familie heimlich von Coburg entfernt und ist wahrscheinlich nach Amerika ausgewandert, ohne seitdem Nachricht von sich zu geben.

21. Juni 1849 in Buchenrod geboren, ist im Jahre

Der Dauptmann a. D. und Rittergutsbesitzer Karl Maximilian Ernst von Heineken zu Bollens dorf beabsichtigt einen Familienschluß herbeizuführen, inhalts dessen er berechtigt wird, auf das zur Zeit

zu Bollensdorf im Kreise Jüterbog Luckenwalde belegene Familien⸗ Fideicommißgut Band JI. Blatt 1 des Grundbuchs von den großen Gütern ein Darlehn von 72.000 4 aufzunehmen und zu diesem Behufe zu Gunsten des

Der Gnswurf dieses Familienbesch fes 4 Nach 5§. 2 desselben ist das Darlehn

1) a Die Erhebung der Pfand soll nach 5§. 5. erst nach beigebrachter Be—⸗ einer entsprechenden Im 5. 8

und Löschungen im Zur Erklärung über diesen zu errichtenden Fa⸗ wir auf Antrag genannten h Ju den 3. Januar 1885, Vormittags 11 Uhr, n hiesiger Gerichts stelle anberaumt, zu welchem wir lle unbekannten Anwärter, insbesondere die Seiten erwandten des Geheimen Kammerraths Karl Hein⸗ ich von Heineken und dessen Ehefrau, geb. Nöller,

Di erkan pruchsrecht wird präkludirt werden. 7 Dahme, den 3. November 1884. Königliches Amtsgericht. Aufgebot. 1) Der Kaufmann Julius Beck, in Magdeburg

Joha klärt. 2)

2) Die ledige Louise Bertha Schumann, am

1864 nach Amerika ausgewandert und hat seit 1872 keine Nachricht mehr von sich gegeben. Ersterer hat ein lebenslänaliches Nießbrauchsrecht an einem Kapital von 12000 M. Letztere ein Ver⸗ mögen von gegen 865 S, welches vormundschaftlich verwaltet wird. Auf Antrag der Frau Marie Beck hier, Ebefrau des 24. Beck und der Geschwister der 3c. Schumann, nämlich 1) Barbara Schramm, geb. Schumann in Großheirath, 277 Marie Schmidt, geb. Schumann, in Untermerzbach, 3) Caroline Hofmann, geb. Schu⸗ mann, in Weidach, 4) Johann Georg Schumann in Buchenrod, werden der abwesende Kaufmann Julius Beck und die abwesende Louise Bertha Schu— A mann, bezw. deren sonstige Erben hierdurch auf⸗ Rat gefordert, ihre Ansprüche und Rechte binnen 1 Jahre, spätestens aber in dem auf

Montag, den 16. November 1885,

Vormittags 11 Uhr, ver dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls der 2c. Beck und die ꝛc. Schumann für todt erklärt und ihr Vermögen an die sich legitimirenden Erbberech— tigten ohne Kaution überlassen werden wird. Coburg, den 27. Oktober 1884. H. S. Amtsgericht. V. Gruner.

agg Aufgebot.

Der Materialwaarenhandler Carl Franz Rödiger aus Sprotta hat das Aufgebot jum Zwecke der Todese klärung seiner Tochter Henriette Marie, geboren den 5. September 1853, welche angeblich seit dem 3. Februar 1869 verschollen ist, beantragt. Es werden daher diese Henriette Marie Rödiger aus Sprotta, sowie die von ihr etwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 8. Oktober 1885, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine bei dern unterzeichneten Amts⸗ gericht schriftlich oder persönlich zu melden, widrigen⸗ falls die genannte Henriette Marie Rödiger für todt erklärt werden wird. Eilenburg, den 30. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht.

löᷣosor] Aufgebot.

Auf Antrag des Schiffers Jürgen Carstens zu Breiholz, Eigenthümers des Schniggschiffes Anna“ Unterscheidungs⸗Signal LHoP werden alle diejenigen Schiffsgläubiger, welche auf. Eintragung von Realrechten an dem genannten Schiff Auspruch zu haben glauben, allein den bekannten Schiffs—⸗ gläubiger Gastwirth J. F. Wegener Rendsburg aus genommen, aufgefordert, ihre bezüglichen Ansprüche bei Vermeidung des Aukschlusses mit denselben spätestens in dem auf

Dienstag, 27. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude anberaumten Aufgebots⸗ termin anzumelden. Itzehoe, den 7. November 1884. Königliches Amtsgericht. II.

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loõoh 05] Aufgebot.

Der Gütlerssohn Simon Gschweller von Lenting, für welchen auf dem Anwesen der Tagloͤhnersfrau Agnes Hofmeier, geb. Buettner, Hs. Nr. 13 zu Len ting ein Kapital von 100 Fl. und das Herbergs—⸗

Marowski, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

eine Schuldverschrelbung auszustellen.

neuen Brandenburgischen Kredit ⸗Institutes zu Berlin

recht hypothekarisch versichert sind, ist seit dem Jahre 1812 von Lenting abwesend und verschollen.

im diesgerichtlichen Sitzungssaale Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Amtsgerichte sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde;

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sõod9z]

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, Rechts anwalt Schlepps hierselbst, werden die unbekannten Rechtsnachfolger der am 26. Mai 1884 zu Memel verstorbenen Opernsängerin Pauline Emilie Jose—⸗ phine Gayer aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗

oo 14

titterschaftlichen Kreditvereins demnach in Gemähbeit des 5. 20 der Verordnung, betreffend die Statuten des Bremischen ritterschaft⸗ lichen Kreditvereins vom 4. §§. 823 ff. der C. P. O. Gesetzes vom 24. März 1879,

Ursprungs sein, zu ih m e spätestens in dem auf

n den Verschollenen Simon Gschweller, späte⸗

stens in dem hiermit auf Donnerstag., den 17. September 1885,

Vormittags 11 Uhr, bestimmten

n die Erbbetheiligten, ihre Interessen im

Aufgebotsoerfahren wahrzunehmen; an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung

ierüber bei Gericht zu machen. golstadt, 15. Oktober 1884. Königliches Amtsgericht. (L. 8) Dostler. Zur Beglaubigung:

Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts:

Der K. Sekretär: (L. 8.) Schreinert. An fgebots verfahren. irch Urtheil vom heutigen Tage ist für Recht nt worden: Das Sparkassenbuch des Vorschuß⸗Vereins zu

Gleiwitz Nr. 479 über 351 Mark, ausgefertigt für

nn und Antonie Janek wird für kraftlos er—

Die Kosten des Aufgebotverfahrens werden den

Antragstellern auferlegt. Gleiwitz, den 5. November 1884.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

ine, 21. Seytember 1885, Vormittags 11 Uhr, Ansprüche und Rechte auf den etwa 3000 4

betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte

melden. widrigenfalls der Nachlaß dem landeg—⸗

herrlichen Fiskus zugesprochen werden wird. Memel, den 31. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht.

4 Aufgebot. uf Antrag des Ofenfabrikanten Otto Keuche zu henow, Vormunds der minorennen Hübener,

werden die Nachlaßgläubiger des am V. Oktober 1884 verstorbenen Gastwirths August Hübener aus Rathenow aufgefordert, spätestens im Aufgebotster⸗ mine. den 29. Januar 1885, 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nach⸗

Vormittags

desselben bei dem unterzeichneten Gerichte anzu— den, widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben

ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Rathenow, den 7. November 1884.

Königliches Amtsgericht. J.

Aufgebot.

494

Der Geheime Finanzrath Kammerherr von Klenck, z. 3. in Cadenberge, hat als Vormund für den wegen Geistesstörung entmündigten Gebeimen Rath Grafen Bremer zu Cadenberge um Aufnabme der nach⸗ benannten Grundstücke des Grafen Bremer in den ritterschaftlichen Kreditverein nachgesucht, nämlich:

I) der im Gemeindebezirk Rahden unter Artikel 9

mit 270 ba 35 a 23 ꝗm,

2) der im Gemeindebezirk Lamstedt unter Artikel 267

mit 114 ha 89 a 95 am

3) der im Gemeindebezirk Sackemühlen unter Ar⸗

tikel 26 mit 14 ha 36 a 76 4m,

verzeichneten Grundstücke.

Auf den begründeten Antrag der Direktion des in Stade werden

März 1856, und der 5§5. 20 ff.

der des

alle Diejenigen, welche an vorbezeichneten Grund⸗

stücken dingliche Ansprüche, mögen solche in Eigen— jhums⸗, Hypotheken,

fideikommissarischen Rechten stehen oder sonst irgend erdenklichen dinglichen haben vermeinen, aufgefordert,

Sonnabend den 27. Dezember 1884, 10 Uhr Morgens,

an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie ohne Hoffnung auf Wledereinsetzung in den vorigen Stand denjenigen Schulden, welche der Kreditverein übernimmt, nach⸗

steben sollen.

2

Befreit von der Anmeldung sind die Berechtigten,

welche besondere Certifikate von der Direktion des 4 ritterschaftlichen Kreditvereins erhalten aben.

Osten, den 4. November 1884. Königliches Amtsgericht. I. Oeltz en.