V. Oesterreich. 17. November. Mittags. Wien. Verwaltungsrath der mährisch⸗ schlesischen Centralbahn. Lieferung von: auerfreies Rüböl, event. Baumöl mit circa. 700 kg Rübbrennöl mit circa. . 4000 11: 2 Mineral · Schmieröl für Lokomotiven mit cirea Mineral ˖ Schmieröl für Waggonachsen mir circa. 8 mit circa. wd I 7 Kupfervitriol 12. mit circa. e Näberes bei der Direktion Wien 1, Gonzagagasse 1. VI. Spanien. 30. November, 4 Uhr. Santander. Direktion (Junta) der Hafenbauten. Lieferung eine? Dampfbaggers mit Zubehör. Näheres an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 13. November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Llovd „Fulda ist heute Nachmittag 2 Uhr in Southampton eingetroffen.
Hamburg, 13. November. (W. T. B.) Der Postdampfer
Frisia' der Hamburg! Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktien gesellschaft ist, von New⸗ Jork kommend, heute Abend 6 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
— 14. November. (W. T. B) Der PostdampferMoravia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengeell⸗ schaft ist, ron Hamburg kommend, gestern Abend 9 Uhr in New⸗ Vork eingetroffen.
Triest, 13. November. (W. T. B.). Der Lloyd dampfer Vesta“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier angekommen.
New ⸗ Jork, 13. November. (W. T. B.) Der Dampfer The Queen? von der National ⸗-Dampfschiffs ⸗Com⸗ pagnie (C. Messingsche Linie) ist hier angelangt.
Berlin, 14. November 1884.
D'Alembert's Besuch bei Friedrich dem Großen nach dem Frieden von Hubertsburg.
(Schluß.)
Sans⸗Souci, 13. August. „Der König, welchem ich gestern sagte, daß der Herr Präsident Hénault sehr krank fei, nahm viel Antheil an seinem Befinden, sprach über ihn mit Auszeichnung und sagte, das wäre ein Verlust für die Wissenschaft und für die Gesell—⸗ schaft. Jo, ich habe an Voltaire geschrieben, aber mein Brief war kurz, kalt und geschäftsmäßig. Der König spricht über ihn sehr oft zu mir, und ich versichere Sie, er würdigt seinen Geist und seinen Charakter durch aus mit vieler Gerechtigkeit. Man kann auf diesen Fürsten die beiden Worte anwenden, welche man für La Motte gefunden hatte: „Ge— rechtigkeit und Richtigkeit“ 1) Ich weiß nicht, was mit Rousseau werden wird. Tie Bürger von Genf haben seine Partei in einer Bittschrift genommen, welche sie dem Rath eingereicht haben; ich habe sie gelesen. Ich wünschte wohl, daß man wieder gut machte, was man ihm angethan, einmal um seinetwillen, dann um der Ehre der in seiner Person verfolgten Philosophie willen und auch um der Ehre des Königs von Preußen willen, welcher allein ihn in Schutz nahm, als er ausgestoßen ward wie Jesus Christus, von einer Stadt nach der anderen. . . . Trotz des Verlustes von Mylord Marschal könnte ich hier ein ziemlich ruhiges und angenehmes Leben führen, wenn es mir bebagte; aber die Schwierigkeit, mich in ge—⸗ wohnter Weise zu beschäftigen, läßt mir die Tage etwas lang er— scheinen. Vom Könige kann ich nichts Neues sagen, außer daß seine Unterhaltung immer ebenso anziehend und ebenso nützlich für mich ist wie in den ersten Tagen; sie dreht sich bald um die Literatur, bald um die Philosophie, oft genug selbst um den Krieg und um die Politik und manchmal um die Vergchtung des Lebens, des Ruhms und der Ehre. Grimm?) theilt mir mit, daß der König tausend Dinge über mich an die Frau Herzogin von Sachsen⸗Gotha?) berichtet hat, daß er bezaubert von mir ist, und ich weiß selbst, daß er ihr nur noch vor sehr wenig Tagen die verbindlichsten und schmeichelhaftesten Dinge über mich geschrieben hat. Ich bin glücklich darüber, der Idee, welche er sich von mir gemacht hatte, entsprochen zu haben, und groß wird mein Bedauern sein, wenn ich ihn verlasse, aber meine Gesund⸗ heit allein, tausend andere Gründe nicht gerechnet, gestattet mir nicht, in diesem Lande zu bleiben. Die dicke und sumpfige Luft, welche man hier athmet, und die Lebensweise hier zu Lande vertragen sich zu 6 . mit meiner Körperbeschaffenheit und meiner gewohnten Lebens ührung.
. Sans Souei, 15 August. „Ich habe soeben einen kurzen und
zärtlichen Brief an den König geschrieben und ihn ehrfurchtsvoll um meine Entlassung gebeten; es ist Brauch, an ihn in dieser Weise acht oder zehn Tage vor der Abreise zu schreiben. Ich werde Ihnen morgen seine Antwort auf meinen Brief mittheilen“ ..
16. August, Nachmittags. „Es beißt, wir gehen morgen nach Potsdam. Der König hat mir eigenhändig eine reizende Antwort ge— schrieben, welche wohl verdient, der von der Kaiserin an die Seite gestellt zu werden; ich hebe sie Ihnen auf, und Sie werden darüber urtheilen wie ich. Je näher ich den Augenblick meiner Abreise rücken sehe, deste mehr wächst meine Betrübniß und das Verlangen, die Freundschaft des Königs mit mir zu nehmen.
»Der Prinz Ferdinand, Bruder des Königs, langt dieser Tage aus den Bädern von Aachen hier an; ich hoffe, ihn vor meiner Abreise zu sehen, aber sehr bedaure ich, daß ich den Prinzen Heinrich nicht sehen werde, welcher zwanzig Meilen von hier ist und schon seit zwei Monaten beständig dort verweilt. Sie verlangen von mir Nachrichten über den Abbs de Prades. Er ist in Glogau, in Schlesien, wo er sich, wie man sagt, mit 40 000 Livres langweilt, die er im Spiel gewonnen hat, und mit den Einkünften seines Kanonikats zu Breslau, die ihm schlecht genug gezahlt werden. Er hat zweimal an mich geschrieben; aber es giebt kein Mittel, den König für ihn umzustimmen: er ist zum wenigsten sehr unhesonnen und unklug gewesen, wenn nicht gar ein Verräther! Ich erzähle Ihnen alles dieses und viele andere Dinge, aber ich kann Ihnen nie⸗ mals beschreiben, wie sehr diese Reise die Bande, welche mich an den König fesselten, von neuem befestigt hat. Dieser Fürst wird im nächsten Monat einen türkischen Botschafter empfangen: ein sehr ruhmvoller Abschnitt seines Lebens! Denn bisher machten sich die Türken für keine andere Macht auf den Weg, als für den König von . und für den Kaiser. In acht Tagen, sagt man, wird er eine Truppen manövriren lassen. Ich wünschte sehr, daß dies noch vor dem 26. geschähe, welcher unwiderruflich für meine Abreise fest⸗
steht.
17. August, Morgens. ‚Wir gehn nach Potsdam und morgen, wie es heißt, nach Berlin. Ich vergaß, Ihnen zu sagen, daß der König mir hat mittheilen lassen, er werde für die Kosten meiner Rückreise aufkommen, abgesehen von den 100 Louis d'or, die ich be⸗ reits empfing. Allerdings hätten diese nicht hingereicht, um mich für die Unkosten dieser Reise schadlos zu halten, welche meine Erwartung überstiegen haben.“
Pots dam, 18. August. „Ich kann Ihnen meinen Schmerz dar⸗ über nicht verbergen, daß ich den König verlassen muß, welcher mir so viele Beweise von Achtung, Werthschätzung und, ich wage zu sagen, Freundschaft gegeben hat. Ich sende Ihnen, alles ) „Justice et justesse.“ Y Friedrich Melchior Grimm, der bekannte französische Publtzist und Kritiker, von Geburt ein Deutscher (1723 — 1807).
wobl überlegt, den Brief, welchen ich an ihn schrieb, um Abschied zu nehmen, und seine Antwort: weder der eine, noch die andere können Jemanden beleidigen; aber ich bitte Sie, diesen Brief keinem Menschen mitzutheilen, weil andere Leute, welchen ich geschrieben habe, daß ich von dem Könige einen reizenden Brief empfangen, mir die Vorenthaltung desselben übel nehmen würden. Ich weiß, daß der König wegen meiner Abreise wahrhaft niedergeschlagen ist; er schmeichelt sich, wie Sie aus seinem Briefe erseben, daß ich eines Tages Pröäsident seiner Akademie sein werde; aber abgesehen von tausend anderen Gründen ... glaube ich, daß das Klima dieses Landes mir auf die Dauer verderblich werden würde. Die Luft ist dick, sumpfig, drückend und der Abend- thau sehr ungesund. Am meisten betrübt mich, daß nach meiner Abreise ihm, so zu sagen, Niemand bleibt, mit dem er plaudern könnte, und das ist doch seine einzige Erholung. Er spricht am liebsten über Literatur und Philosophie, und spricht wunderbar über die eine und die andere; abgesehen davon, daß, wie ich Ihnen gesagt zu haben glaube, unsere Art zu sehen und zu urtbeilen sich fast immer vollkommen deckt, obgleich Schmeichelei und die Begierde, feiner Ansicht zu sein, daran gewiß keinen Theil haben. Kurz, er ist ein Fürst, wahrhaft würdig der Liebe und Verehrung. Warum muß sein Land physisch und moralisch so wenig mit ihm harmoniren! Ich weiß nicht, was die Zeitungen von mir sagen; ich lese hier nur die Altonaer, welche nicht über mich spricht und wohl daran thut. Man schreibt mir aus Paris, es gehe das Gerücht, der König von Preußen habe mich mit dem Marquis Titel beehrt und sich acht Tage lang mit mir einge⸗ schlossen, Befehl ertheilend, Niemanden vorzulassen; ebenso schöne als einfältige Neuigkeiten! Ich weiß auch gar nicht, was das für ein Geschenk sein soll, das die Akademie zu Berlin mir angeblich gemacht hat; ich habe nicht davon sprechen hören: es müßten denn gerade zwei oder drei Bände ihrer Memoiren sein, die mir gefehlt haben. Da ich aber ihre Memoiren für gewöhnlich von ihr erhalte, so däucht mir, kann das nicht ein Geschenk genannt werden. Viel sicherer ist, daß sie mir wahrhaft niedergeschlagen darüber er— scheint, mich nicht zum Präsidenten zu bekommen. Ja, lachen Sie nur und sagen noch dazu, ich bilde mir was ein! Jedermann Jiebt mich hier sehr und sagt, einen Franzosen wie mich“ bätte man hier zu Lande noch nicht gesehen. Ich schmeichle mir, die Leute etwas mit der Nation ausgesöhnt jzu haben, die sie nicht allzu sehr lieben. Ich überlasse Ihnen, zu urtheilen, ob sie Unrecht haben. Indessen spricht der König von den Franzosen immer mit Freundschaft und Achtung; und er sprach erst noch gestern bei
dinand, seines Bruders, der ihm sehr befremdliche und unschickliche Aeußerungen von Seiten gewisser Leute berichtete, welche er in den Bädern von Aachen getroffen hatte: Aeußerungen, so beleidigend für die Nation und so strotzend von Undank, daß der König darüber in— dignirt war, trotz der gewißsen Kälte, die doch noch immer zwischen den beiden Höfen herrscht. Ich wünschte wohl, sie schwände, und sicherlich, denke ich, wäre das nicht so schwer, wenigstens von dieser Seite, deren Stimmung ich sehr. genau kenne. Wenn die Herren von der Post wirklich so vor— witzig sind, meine Briefe zu öffnen, wie Sie es sagen und ich es glaube, so werden sie für ihren Vorwitz gut bezablt sein. Ich würde mich aber doch ärgern, wenn sie den Brief. des Königs von Preußen vor Ihnen läsen, obwohl ich mir schmeichle, sie werden sein Ge— heimniß Ihnen so gut wie mir wahren.“
19. August., Morgens. „Man weiß nicht mehr, wann wir nach Berlin gehen; dagegen gehen wir aber heute zur Mittagstafel nach Sans⸗Souei bei einer ganz verteufelten Hitze. Es wäre mir unmöglich, trotz meiner äußersten Ergebenheit für den König, auf die Dauer . ; ungewisse, umherzichende und ermüdende Leben auszu⸗ in,
Berlin, 22. August. . . Endlich bin ich in Berlin, seit heute früh; der König kommt erst morgen her, und, Dank dem abscheu⸗ lichen Wetter! finde ich einige Augenblicke, Ihnen zu schreiben. Der König hat mir vorgestern Abend dreihundert Friedrichsd'ors einhändigen lassen, welche mit den hundert von früher eine Summe zur Be— streitung meiner Reisekosten ausmachen, die aller Ehren werth ist. Man giebt mir Hoffnung, aber ich kann darüber noch nichts be— st immtes sagen, auf ein Geschenk, welches ich den Tag vor meiner Abreise von ihm selbst empfangen, und das mir noch weit angenehmer sein würde: eg sei das der größte Beweis von Werthschätzung, den er mie geben könnte. Wie die Sache auch ablaufen mag, ich werde und kann mehr als zufrieden sein.“
Frankfurt, 3. September... Hören Sie das Genauere über meinen Abschied vom Könige. Dieser Fütrst ließ mich am Abend des 25 rufen und sagte mir, er wolle noch einen Augenblick mit mir plaudern. Er betraure mich unendlich, aber er hoffe, mich doch noch wieder zu sehen, und bitte mich, ihm darauf mein Wort zu geben; er bitte mich gleichfalls, diesen Beweis seiner Freundschaft und seiner Achtung gern annehmen zu wollen (Dabei überreichte er mir eine goldne Dose mit seinem Porträt), die er mir in so hohem Maße zolle, und mehr noch meinem Charakter als meinen Talenten; mir folge das Be— dauern aller Welt u s. w. Die Thränen traten mir in die Augen, ich hatte nicht die Kraft, dem Könige zu sagen, wie sehr ich gerührt sei. Ich bückte mich, wie es Sitte ist, um den Saum sceines Ge— wandes zu tüssen; er hob mich auf, zog mich an seine Brust und umarmte mich. Dann sprach er von meiner Reise nach Italien und bot mir von neuem das Geld an, welches ich dazu nöthig hätte. Ich erwiderte, daß ich seine Güte in Anspruch nehmen würde, wenn ich in der Lage sein sollte, ihrer zu bedürfen. Dann sprach er über Frankreich, mit welchem er, seien Sie versichert, gar zu gern auf gutem Fuße stehen wollte, und über seine eigenen Staagttangelegenheiten, die er mit ebenso viel Ruhm als Bescheiden heit lenkt. Erst noch am Morgen hatte er zehn Millionen gegeben, um mehrere Berliner Kaufleute vom Bankerott zu retten. Wahr— haftig, dieser Fürst verdient, geliebt und bewundert zu werden, be— sonders wenn man so viel Gründe hat, wie ich, ihm ergeben zu sein! Ich muß Ihnen noch sagen, daß ich nach unserer Unterredung mit dem Könige und einigen Personen zur Nacht speiste. Das Mahl war ernst, und als der König die Tafel aufhob, bezeugte er mir noch ein mal in Gegenwart seiner Generäle seine Achtung und sein Bedauern; alle seine Generäle thaten desgleichen und umarmten mich wiederholt, indem sie versicherten, noch nie hätten sie einen Franzosen gesehen, der mir gleiche. Noch jetzt, da ich an Sie schreibe, ist mein Herz be—⸗ klemmt. so große Freude mir andererseits der Gedanke macht, meine Freunde wiederzusehen, welcke die Genugthuung des Wieder⸗ e. nach einer so glücklichen und angenehmen Reise mit mir theilen
.
D'Alembert genoß als Denker und Freund des Königs Achtung bis an sein Ende. Der Briefwechsel zwischen ihnen bricht erst mit dem Tode des ersteren 1783 ab. Der Eindruck, den die Perfönlich⸗ keit des Monarchen auf ihn gemacht hatte, war unauslöschlich: Wenn er von seinem Aufenthalte in Sant ⸗Souci redet, sagt Sturz, der 1768 im Gefolge des Königs von Dänemark in Paris war, von, d'Alembert, „so glaͤnzt sein Auge und sein Aus druck eiwärmt sich. Man kennt, behauptet er, diesen König allein durch seine Thaten, die Geschichte wird sie nicht ver- schweigen; aber was er, für die wenigen ist, die mit ihm leben, verkündigt sie nicht: wie er dann durch treffenden Witz entzückt, durch reine Vernunft unterrichtet, allen Gram und alle Wonne der Freund⸗ schaft theilt, zärtlich liebt und wieder geliebt wird. So ein König steht für die Menschen und für Menschenherrscher, wie die Regel des Polykletes für alle Künstler da.“)
) Preuß, Friedrich der Große, J. 238.
Die heutige Sitzung der Branden burgischen Provinzial⸗ Synode eröffnete der Vorsitzende von Levetzow gegen 114 Uhr. Das
2) Louise Dorothee von Meiningen, Freundin Voltaire's.
Eingangkgebet sprach Syn. Hofprediger Schrader. — Den erften
der Tafel von ihnen in diesem Tone in Gegenwart des Prinzen Fer⸗
Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag der Kreissynode Berlin U, betreffend die Bestreitung der durch Ausloosung und Neu⸗ belegung der zur Stellen⸗-Dotation gehörigen Werthpapiere ent⸗ stehenden Unkosten. Der Antrag wurde einer Kommission ö — Syn. Superintendent Petri (Küstrin) referirte sodann über einen An⸗ trag der Kreissynode Küstrin: „Die Provinzial⸗Synode wolle die Dauer. des Konfirmanden ⸗ Unterrichts einheitlich regeln“, und über einen weiteren Antrag der Kreissynode Pritzwalk: „Die Alters grenze der zu konfirmirenden Kinder nach einheitlichen Normen zu regeln. — Der Referent beantragte: Provinzial Synode beschließt: In Erwägung, daß einheitliche Normen in Bejug auf den Konfirma— tions⸗-Unterricht in der Provinz Brandenburg bereits bestehen, in Er⸗ wägung ferner, daß die stricte Innehaltung dieser Normen mit Rück⸗ sicht auf die verschiedenen örtlichen Bedürfnisse unmöglich erscheint, gebt die Synode über die vorliegenden Anträge zur Tagesordnung über.! — Dieser Antrag wurde angenommen.
Die Witterungsverhältnisse von Damaraland. — Die „Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig, 18831, bringen in ihrer Abtheilung II. (Leipzig 1884) einige Bemerkungen über die Witterungsverhältnisse des Damaralandes von Dr. von Danckelmann, welche aus den sorgfältigen meteorologischen Beob⸗ achtungen des Missionärs Viche zu Omaruru im Damaralande ge⸗ wonnen sind. Bei dem regen Interesse, von dem das deutsche Volk gegenwärtig für den Südwesten Afrikas, speziell für die unter den Schutz des Reiches gestellten Gebiete, erfüllt ist, theilen wir das Wichtigste aus der oben genannten Arbeit mit.
Das Jahr zerfällt in 2 Hauptabschnitte, in die Trocken⸗ und Regenzeit. 150 Tage des Jahres 1883 waren gänzlich regenlos; na⸗ mentlich die Monate Juni, Juli und August waren vollständig trocken. In der Regenzeit, welche von November bis Februar währt, folgen die Regentage unregelmäßig aufeinander; im Jahre 1885 wurden 25 Regentage mit einer durchschnittlichen Regendichtigkeit von 8 mm pro Tag und 206 mm im ganzen Jahre beobachtet. Wenn⸗ gleich wir bei dem Mangel früherer Beobachtungen nicht wissen, ob dieser Regenfall des Jahres 1883 reichlich oder spärlich zu nennen ist, so ist er jedenfalls so außerordentlich gering, daß das Land für Ackerbau nicht geeignet erscheint. Alle Niederschläge waren von Gewittern begleitet; im Ganzen wurden 65 Gewittertage und 43 Tage mit Wetterleuchten beobachtet, letztere namentlich im Sep⸗ tember als Einleitung der darauf folgenden Regenzeit. Gewitter und folglich auch der Regen traten gewöhnlich am Nachmittag und in der Nacht ein. Die Temperatur ist sehr starken Schwankun— gen unterworfen, welche sich im Mittel täglich auf 200 belaufen; der keißeste Tag war der 6. November mit 420, der kälteste der 19. Juli mit — 4,406. Die Schwankungen sind besonders groß in der Trockenzeit (im August 24,70), wesentlich geringer in der Regen zeit. Der kühlste Monat ist der Juli, der wärmste der November — Dezember und darnach der Februar. Die Ursache dieser starken täglichen Temperaturschwankungen liegt in der sehr geringen Be⸗— wölkung. 53 0ô aller Beobachtungstage waren röllig wolkenlos, 27 0½ heiter und nur 20 0,0 wolkig; der einzige trübe Tag war der 25. Januar. In den Morgenstunden sind das ganze Jahr hindurch, in der Regenzeit auch Tags über, östliche Winde vorherrschend; in der Zeit vom März bis Oktober sind am Nachmittage und Abends 8W— NW-Winde am häufigsten. Die mittlere Windstärke ist ziem⸗ lich erheblich; die lebhafteste Luftbewegung weist, wie an der ganzen Südwestküste von Afrika, der Oktober auf.
Die Kaiserlich javanische Regierung bat die Organisation der Be⸗ theiligung Japans an der in Nürnberg stattfindenden Inter- nationalen Ausstellung von Metallarbeiten 1885 in die Hände des Kaiserlich japanischen Ministeriums für Handel und Land wirthschaft gelegt, Hrn. Jamamoto Goro zum jagpanischen Kommissar für die Ausstellung
Paris, 13. November. (W T. B.) In Be ssoges (Departement Gard) explodirte in vergangener Nacht eine Dy namitpetarde, welche vor einem Fenster des von dem Ingenieur der dortigen Eisen⸗ und Kohlengruben bewohnten Hauses in verbrecherischer Absicht nieder⸗ gelegt worden war. Durch die Explosion ist großer Schaden an Ge⸗— bäuden angerichtet, aber keine Person verletzt worden.
Der Königlich preußische Hoflieferant J. C. Schmidt in Erfurt, der sog. Blumenschmidt“, hat, in Veranlassung des Heran nahens der Ball⸗Saison, für die Saison 1884 — 85 soeben einen illustrirten Cotillon⸗Katalog ausgegeben und seinen Kunden zugestellt. Derselbe ist mit Bildern verziert und hat folgenden In⸗ halt: Jubel⸗-Fest⸗Polongise, Kotillon⸗, Touren⸗, Orden⸗, Bouguets⸗ und Ordenständer. Ballbouquets, Kottillonfächer c., japanische e. Fächer, Tanz, Tisch⸗ und Menukarten, Tanz, Tisch⸗ und Menu⸗ fächer 2c., Kotillongeschenke, Attrappen c. Knallbonbons, Illumiagations⸗ laternen, Papier ⸗Kopfbedeckungen, Stoff⸗Kopfbedeckungen, Basthüte, Touren, die nicht wieder angefertigt werden, Karten desgl, Attrappen desgl., Tanzliteratur 2c.
Die Geschwister. Gräfinnen Augusta und Erne sta Ferraris d' Occchieppo veranstalteten gestern im Saale der Phil⸗ harmonie ein Concert, in welchem sie in Berlin debütirten. Beide jungen Damen, im Konservatorium zu Wien zu tüchtigen Pianistinnen ausgebildet, zeichneten sich durch zarten und edlen Anschlag aus. Stets maßvoll im Forte und dem Gebrauch des Pedal, erschien das Spiel beider Schwestern in einer so perlenden Klarheit, daß jede Schattirung ihrer höchst feinsinnigen und interessanten Vortragsweise zur Geltung kam. Nach den vortrefflich ausgeführten Variationen für 2 Pianos von St. Sans über einen Menuettheil der Beethovenschen Es-dur Sonate folgten mehrere bereits bekannte Klavierstücke von Bach, Chopin, Henselt, Heller u. A,, unter denen die Etüden von Chopin und Henselt durch die Präzision des Zu⸗ sammenspiels im unisono allgemeine Bewunderung erregten. Den Beschluß machte das Finale aus dem F dur Concert von Rubinstein, für 2 Pianos. Unterstützt wurde das Concert durch die bereits bekannte jugendliche Violinvirtuosin Fräulein Arma Seekrah, deren vielseitige Vorzüge des Spiels in dem Concert von Wieniawski be⸗ sonders zur Geltung kamen. Frl. Paula Blaschkauer sang eine Arie aus dem ‚Freischütz' und mehrere Lieder mit reiner Intonation und lebendiger Ausdrucksweise, die aber leider durch einen zu hellen und scharfen Tonansatz sowie durch zu häufiges Tremoliren beeinträch⸗ tigt wurde. Die zahlreich erschienenen Zuhörer, unter denen sich auch die Herren Rubinstein und Prof. Joachim befanden, begleiteten alle Vorträge mit reichen Beifallbezeigungen.
Krolls Theater. Da eine Erkrankung der Fr. Joachim das für nächsten Sonntag angekündigte letzte Concert derselben un— möglich macht, so kann dasselbe jetzt überhaupt nicht mehr stattfinden, da die gefeierte Sängerin vom 19. d. M. ab anderweitige kontrakt⸗ liche Verpflichtungen hat. Nach Uebereinkommen des Hrn. Kommis⸗ sions Raths Engel mit Fr. Joachim wird jedoch dieses ausgefallene Concert im Frühjahr nachgeholt werden. Der Betrag für die zum Sonntag gelssten Billets wird bei den Herren Bach, Unter den Lin den 46, Lindenberg, Leipzigerstr. 50 a.,, Heintze, Unter den Linden 3, im Invalidendank und an der Kasse des Krollschen Etablissements, von 10—1 Uhr, zurückgezahlt.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. El gner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
Berlin:
M 24h 9g.
Erste Beilage . zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Stagts⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 14. November
L838 4.
FZuaserat⸗ für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staatz ⸗Anzeiger und das Central-⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Ervedition des Aenischen Reichs · Auzeigers nnd Königlich KRreußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8 X., Wilhelm ⸗ Straße Nr. 32.
3
1. Steckbriefe und Untersuchnngs- Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlang
M u. 8. w. von öffentlichen Papieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen. S. Theater- Anzeigen.
8. Familien- Nachrichten.
In der Börsen- beilage. *
Inserate nebmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
**
Annoncen · Bureauxr.
Steckbriefe und Untersachnugs⸗wachen.
(ol 184 Steckbrief. ;
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Johann Friedrich Albert Ueberhahn, am S8. Juni 1864 zu Groß⸗ Glogau geboren, evangelisch, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Majestätsbeleidigung in den Akten J. IVd. 495. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt— Moabit, abzuliefern.
Berlin, den 8. November 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht !.
Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1m 54 em, Statur kräftig, Haare hellbraun, Stirn gewölbt, Bart blond, dünn, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase hervorstehend, nach rechts geneigt, Mund gewöhnlich, Zähne vollstandig, Kinn oval, Gesicht längl. oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: An der Nase rechts Schrammen.
(öl 185 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Carl Paul Ferdinand Plüschke, welcher sich verborgen hält, ist in den Akten L. R. II. Nr. 702 de 1884 die Unter- suchungshaft wegen Hehlerei verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗Gefängniß hierselbst, Alt⸗Moabit 1112, abzuliefern.
Berlin, den 7. November 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J. Hollmann.
Beschreibung: Alter 21 Jahre, geb. 8. Juli 1863, Geburtsort Magdeburg, Größe 1m 66 em, Statur schlank, Haare dunkelblond, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase lang. Mund gewöhnlich, Zähne vollzählig, Kinn spitz, Gesichtsbildung länglich, Ge⸗ sichtssarbe gesund, Sprache deuisch.
(51186 Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Bertha Feder, in den Akten L. R. II. Nr. 702 de 1884, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Hehlerei verhängt.
Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs Gefängniß hierselbst, Alt-Moabit II /I2, abzuliefern.
Berlin, den 7. November 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land⸗ gerichte J.
Beschreibung: Alter 23 Jahre, geb. 27. August 1861, Geburtsort Guhrau, Größe 1,65 m, Statur schlank, Haare schwarz, Augenbrauen schwarz, Augen schwarzgrau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesichtsbildung rund, Gesichte farbe gesund, Sprache deutsch.
(5187 Ste ckbriefs ⸗ Erneuerung.
Der gegen den flüchtigen Kausmannslehrling Carl Johannes Heinrich Heese, am 26 Oktober 18641 zu Schwaan geboren wegen Betruges, Urkundenfälschung, wiederholten Diebstahls und Unterschlagung in den Akten U. R. J. 808 / 82, jetzt J. IIa. H6ß / 82 rep unter dem 17. August 1882 erlassene und unter dem 26. Oktober 1883 erneuerte Steckbrief wird erneuert.
Berlin, den 5. November 1884. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J. Iõ0 999] .
Die Strafvollstreckungs⸗Requisition vom 23. August er. gegen die Militärpflichtigen Welz und Genossen — ij II. 10/84 — ist bezüglich des Webers August Emil Neumann aus Dorfbach erledigt.
Waldenburg, den 10. November 1884.
Der Staatsanwalt. hl000 Bekanntmachung.
Der Maler August Plitzko, geboren am 106 August 1858 zu Poln. Wette, zuletzt in Berlin, Münche⸗ bergerstraße 1, wohnhaft gewesen, soll wegen eines an ihm verübten Diebstahls als Zeuge vernommen werden. Jeder, der über den jetzigen Aufenthaltsort des Plitzko Auskunft ertheilen kann, wird ersucht, davon zu den Untersuchungsakten wider Melzer und Genossen, U. R. II. 741 84 schleunig Anzeige zu machen.
Berlin, den 11. November 1884.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte J.: Fatken.
49760) K. Württ. Amtsgericht Künzelsau. Aufforderung.
In der Strafsache gegen den Schuhmachersgesellen Josef Kinzel von Dietradried und Genossen wegen Körperverletzung ist der mit unbekanntem Aufent⸗ haltsorte abwesende Schuhmachersgeselle Adam Kaiser von Dietesheim als Zeuge zu vernehmen.
Derselbe wird aufgefordert, von seinem gegen⸗ wärtigen Aufenthaltsorte unverweilt hierher Anzeige zu machen. . ‚
Die zur Dienstleistung verpflichteten Behörden er suche ich, von dieser Aufforderung dem ꝛe. Kaiser für den Fall seiner Betretung Kenntniß zu geben, und die Eröffnungsurkunde mit den von demselben abgegebenen Erklärungen alsbald hierher gelangen zu lassen.
Den 3. November 1884.
5201]
des den minderjährigen Kindern des Erbzinsmanns Heinrich Ritter zu Neu Vorwerk gehörigen Grund—⸗ stücks Nr. 102 v. e. p. zu Dassow hat das Groß herzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Ter min auf ]
bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 10. Dezember d. J. an zur Einsicht der Betheiligten auf den Gerichteschreibereien zu Greresmühlen und Dassow niedergelegt sein.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
In Sachen, betreffend die Zwangkversteigerung
Donnerstag, den 18. Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr,
Grevesmühlen, den 10. November 1884. Maletzky, Aktuar, Gerichteschreiber des Großherzogl. Mecklenburg⸗ Schwerinschen Amtsgerichts.
51202
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte
nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt
gemachtem Proclam finden zur Zwangs versteigerung dem Tischler Wilhelm Alfert gehörenden Häusleret
Nr. 26 zu Polz mit Zubehör Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am
Donnerstag, den 19. Februar 1885, Vormittags 19 Uhr,
2) zum Ueberbot am
Donnerstag, den 19. März 1885, Vormittags 19 Uhr,
3) zur Anmeldung dinglicher Rechie an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Donnerstag, den 195. Februar 1885
Vormittags 10 Uhr,
im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 5. Februar
1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem
zum Sequester bestellten Schulzen Herrn Erbpächter
Ahrendt zu Polz, welcher Kaufliebhabern nach vor
gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund
stücks mit Zubehör gestatten wird.
Dömitz, den 11. November 1884.
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Kiecksee, Act. Geh.
51200 . In Sachen des Kaufmanns Emil Krummel in Braunschweig, Klägers, wider 1) den Kaufmann Augnst
Schöningen, . 2) den Kaufmann Friedrich Schwannecke, früher
in Schöningen, jetzt zu Braunschweig, 3) den Kaufmann Hermann Wessel zu Han—
nover,
Beklagte, wegen Hypothekenkapitals, wird, nachdem auf Antrag des Klaͤgers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen hieselbst sub No. ass. 247 belegenen Dampfmühlengrundstücks nebst Wohnhaus und Nebengebäuden zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. November 1884 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangs— versteigerung auf den 26. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hppothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu Überreichen haben.
Schöningen, den 8. November 1884.
Herzogliches Amtsgericht. 51212 Aufgebot.
Die verwittwete Frau Major Thekla von der Groeben, geb. von Knobloch, zu Rawitsch, hat das Aufgebot der von der Direktion der Lebensversiche rungs⸗-Anstalt für die Armee und Marine zu Berlin
1. Juli 1872 ; untern g. e e. ausgestellten Police Nr. . laut deren nach dem Tode des Majors und Batail⸗ lons⸗Commandeurs Waterloo von der Groeben in Rawicz an dessen Frau resp. an deren Kinder 1000 Thaler zu zahlen sind, beantragt. Der In- haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 6. Juni 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gexichte, Jüdenstraße HG, Zimmer 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er— folgen wird.
Berlin, den 1. November 1884.
Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 54.
lol nod Aufgebot.
Im Grundbuch von Schirum Tom. 39 Vol. 1 Nr. 47 pag. 369 steht ein Haus und Warf mit 11 kleinen Bauäckern für Johann Roelfs berichtigt. Bei Theilung der Schirumer Gemeinheit ist be⸗ scheinigter Maßen dem Besitzer jenes Grundbesitzes Jan Jürgens die nördliche Hälfte des 5 Diemath 60 Quadratruthen haltenden Stückes A. Nr. 8 zu-
Schwannecke in
gefallen.
Warf für die Eheleute Jan Janssen Saathoff und Rixte Gerdes Fleßner in Schirum berichtigt. Theilung der Schirumer Gemeinheit ist bescheinigter Maßen dem Vorbesitzer Garrelt Heyen die südliche Hälfte des oben bezeichneten Stückes A. Nr. 8 zu⸗ Die beiden Hälften sind später in den Besitz des Landwirths Peter Janssen Hicken zu Middelburg, jetzt Eversmeer, übergegangen.
Auf Antrag dieses ꝛc Hicken werden Alle, welche an das Stück A. Nr. 8 der Schirumer Gemeinheit Eigenthumsansprüche machen,
paätestens
bier anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Eigenthumsansprüchen ausgeschlossen werden und auf Grund des zu erlassenden Ausschlußerkenntnisses der 2c Hicken als Eigentbümer der den obigen Grund buchstellen beizuschreiben den Grundstückshälften ein—⸗ getragen wird.
Aurich,
(L. 8.)
sõl203
Auf Antrag der unverehelichten Lydia Morewood in Wandsbek wird deren Bruder Thomas Morewood, welcher laut beigebrachten Attestes als ehelicher Sohn des Wandsbeker Einwohners und Hamburger Kauf⸗ manns Joseph - Sophie Margaretha, geb. Dallmer, hierselbst am
23. März
späꝛestens
Maßgabe 9. Novem
256857
über 81,3 soll auf Hoffschult
bei dem
180841
Der a fälische 100 Tha 1. April Inhaber,
gefordert, den 13.
51217
1. Oktob
Urkunde
Ober ⸗Amtsrichter Haldenwang.
gefallen. Ferner steht in demselben Grundbuch Tom. 39 Vol. 1 Nr. 45 pag. 353 ein Haus und
Amerika ausgewandert sein soll, und seit den letzten 30 Jahren verschollen ist, hierdurch aufgefordert, sich
Sonnabend, den 28. Februar 1885,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf— gebotstermine zu melden, widrigenfalls der gedachte Verschollene für todt erklärt und im Uebrigen nach
Wandsbek, den 11. November 1884. Königliches Amtsgericht, II. Abtheilung.
Das angeblich abhanden gekommene Sparkassen⸗ buch Nr. 25,734 der Sparkasse der Stadt Münster
modde bei Münster behufs desselben aufgeboten werden. ö Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 13. Dezember 1384, Vormittags 11 Uhr,
seine Rechte anzumelden, und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dessel⸗
ben erfolgen wird. Münster den 16. Mai 1884. Kön
Rentenbrief
Aachen, angeblich abhanden gekommen, Auf Antrag des Letzteren wird daher der unbe—⸗ kannte Inhaber des bezeichneten Rentenbriefes auf⸗
bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 39, seine Rechte anzumelden und den Rentenbrief vorzulegen, widrigenfalls dieser wird für kraftlos erklärt werden. Münster, den 5. April 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
Der Dr. med. Wilhelm Wedemeyer in Hannover hat das Aufgebot des Bezugsscheins Nr. 314 Litt. D.“ über eine von der Hannoverschen Gummi⸗Kamm⸗ Compagnie Aktiengesellschaft zu Hannover zu emit⸗ tirende Partial ⸗Obligation über 500 66. — der zur ersten Stelle einzutragenden hypothekarischen Anleihe im Betrage von — 500 000 , verzinelich mit o/o jährlich in halbjährlichen Raten am 1. April und
durch Verloosung al pari, — ausgestellt von der oben bezeichneten Aktiengesellschaft d. d. Hannover, den 1. Oktober 1883, beantragt. : Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Mai 1885, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die
erklärung der Urkunde erfolgen wird. Hannover, den 1. November 1884.
Gerichtsschreiber Königl. Amtsgerichts.
Bei
aufgefordert, solche Montag, 12. Januar k. J., Morgens 10 Uhr,
den 7ũ. November 1884. Königliches Amtsgericht. II. gez. Vissering. Beglaubigt: Bruchhaus, Gerichtsschreiber.
Aufgebot.
Morewood und dessen Ehefrau
1808 geboren ist und im Jahre 1832 nach
in dem
Vormittags 1090 Uhr,
der Bestimmungen der Verordnung vom ber 1798 verfahren werden wird.
Veröffentlicht: Wittern, Gerichtsschreiber.
Aufgebot.
1 4, ausgefertigt für Elisabeth Jüdefeld, Antrag der Eheleute Oekonom Bernard e und Elisabeth, geb. Jüdefeld, zu Angel⸗ neuer Ausfertigung
unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 43,
zigliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
Aufgebot.
uf den Jahaber lautende Rheinisch⸗West⸗ litten G. Nr. 97 nber ler vom 1. April 1851, welcher zum 1884 ausgeloost worden, ist dem bisherigen dem Haupt ⸗Zoll⸗Amtsdiener Ossenkopp zu
spätestens im Termine Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr,
Aufgebot.
er, und rückzahlbar in längstens 36 Jahren
Der Inhaber der
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos—
Königliches Amtsgericht, 18. gez. Ko ellner. Ausge fertigt: (L. S) Steffen,
32765
Anfgebot. ö Der Darlehnẽkassenverein, eingetragene Genossen⸗
schaft, zu Bütow, bat das Aufgebot eines am 1. Ok— tober 1883 von Mathilde Krohn, H. Krohn, M. Rieck, C. Villwock ausgestellten, an die Ordre des Antragstellers zahlbaren und bei demselben domizi⸗ lirten, am 25. Januar 1884 fälligen Wechsels über
1050 Mƽ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. März 1885. Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Bütow, den 9. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht.
32468 Aufgebot. Das von der Kreissparkasie Ortelsburg aus- gestellte Sparkassenbuch Nr. 417 über 23,76 MS für die am 14. Mai 1862 geborene Wilhelmine Klein, welches dem Vormund derselben, dem Losmann Samuel Radek aus Groß Schiemanen, ausgehändigt war, ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des Samuel Radek werd der Inhaber des Spar⸗ kassenhuchs aufgefordert, spätestens in dem zugl eich zur Verkündung des Ausschlußurtheils bestimmten Aufgebotstermine den 23. Januar 1885, Vormittags 12 Uhr,
Zimmer Nr. 18, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Ortelsburg, den 7. Juli 1884.
Königliches Amtsgericht. Zernik.
16. Aufgebot.
In der Sache, den Nachlaß des Traiteurs Christian Junghanß und Ehefrau, weil. hier, betreffend, ist der minderjährige Otto Kirchenberg zu Waterbury Staat Connecticut, Nordamerika, als Alleinerbe seiner 1882 verstorbenen Mutter Marie Luise Ma⸗ thilde Herbert, verwittwet gewesenen Kirchenberg, geb. Junghanß von hier, später in Cleveland Staat Dhio, zuletzt in Waterbury, aufgeführt, ohne daß diese Alleinerben⸗Eigenschaft genügend hat dokumen⸗ tirt werden können. . Nachdem dieserhalb ein Aufgebot beantragt wor⸗ den, werden alle Diejenigen, welche Rechte und An⸗ sprüche an den Nachlaß der genannten Frau Her— bert zu haben meinen, aufgefordert, solche spätestens in dem auf ( den 14. Januar 1885, Vormittags 11 Uhr, vor Fürstlichem Amtsgerichte hier anstehenden Auf⸗ gebotstermine geltend zu machen, widrigenfalls sie derselben verlustig gehen. RNudolstadt, den 6. November 1884.
Fürstlich Schw. Amtsgericht.
Rose.
51209 Aufgebot. . Das Sparkassenbuch der unter der Verwaltung
des Magistrats zu Neusalz a. O. stehenden Stadt⸗
Sparkasse zu Neusalz a. O. Nr. 8958 über 128 11 3, ausgefertigt für die Nähterin unverehelichte Amalie Kubsch zu Liebenzig ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthü⸗ merin, Nähterin unverehelichten Amalie Kubsch zu Liebenzig, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor⸗ tisirt werden. .
Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf— gefordert, spätestens im Aufgebotstermine
den 18. Juni 1885, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 2) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Neusalz a. O., den 11. November 1884.
Königliches Amtsgericht. Schoenemann.
n, Aufgebot.
Auf den Antrag der Speditionsfirma E. Spiegel & Sohn zu Ratibor wird der Inhaber des angeb— lich verloren gegangenen, von dem Königlichen Haupt- Steueramte zu Ratibor am 16. Juni 1880 ausge stellten Niederlagsscheins über für die Antragstellerin aus Oesterreich⸗Ungarn eingegangene 29 Kollis in einfach leichten Leinen, gezeichnet T. M. 1053,81, enthaltend unbearbeitete Tabacksblätter (Pos. 25 V. 1.) im Bruttogewicht von 6290 kg — aufgefor⸗ dert, seine Rechte an diesem Schein spätestens im Aufgebotstermine
den 19. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, und den Schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Ratibor, den 8. November 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. 51207 Aufgebot.
Von dem unterzeichneten Amtsgerichte ist auf An= trag des Oekonomen Friedrich August Lippold in Eibenstock und des Handarbeiters Carl Friedrich Liebold daselbst wegen Todeserklärung des aus Eiben - stock gebürtigen Schneidermeisters Gottlob Friedrich Liebold, welcher sich am 8. Februar 1859 aus sei- ner Wohnung in Jwickau entfernt hat und über
dessen Leben und Aufenthalt für die Zeit nach dem 8. Februar 18659 eine Nachricht nicht vorhanden ist