Aemtern, Bürgermeisterelen u. s. w) wurde dagegen nach den dieser balb betreffs der Uebersichtlichkeit des Werkes gemachten Erfahrungen fallen gelassen.
Für die Feststellung der Zahl der Kommunaleinbeiten und der Schreibweise ibrer Namen wurden, außer dem Urmateriale der Vieh⸗ zähblung, die Materialien der Erntestatistik, der Berufszählung vom Jahre 1882 und der Volkszählung vom Jahre 1880, sowie das jüngst erschienene Standesamtslexikon“ benutzt. Auch anderweite amtliche Unterlagen wurden, wo angängig, beschafft und zu Rathe gezogen. Es bedarf indessen kaum der besonderen Andeutung, daß die in dieser Weise bis zur Druckleaung des Werkes fortgesetzten Vervollständi⸗ gungen und Berichtigungen durch den natürlichen Fluß der Dinge, z. B. durch die Theilung oder die Zusammenlegung von Kommunal⸗ einheiten u. dgl. hier und da heute schon wieder überholt lein werden. Gleichwohl behält das Werk durch seine Eigenart im Allgemeinen auf lange seinen Werth.
Um den interessirten Kreisen die Anschaffung des Lexikons möglichst zu erleichtern, ist die Ausgabe desselben in einzelnen, für sich vollständig abgeschlossenen Provinzialheften erfolgt; daneben sind noch eine Anzahl von Separatabdrücken für jeden Reglerungs. , (Landdrostei⸗) Bezirk veranstaltet worden. Von einem besonderen Register für jede Prorinz wurde aus Preisgründen Abstand genommen; es wird eines solchen bei der schon hervorgehobenen alphabetischen Anordnung inner⸗ halb der Kreise u. s. w. aber auch kaum bedürfen.
Bei dem oben angedeuteten Inhalte des neuen Viehstands⸗ lexikons erscheint eine ausführliche Darlegung seines Nutzens für die Zwecke der verschiedenen Verwaltungskörper, der landwirthschafilichen Vereine u. s. w. überflüssig. Da am 19. Januar 1883 die meisten Hausschlachtungen rorüber waren und die Frühlingägeburten noch nicht stattgefunden hatten, so weist diese Zählung, wie jede zur gleichen Jahreszeit vorgenommene derartige Erhebung, den Minimal -⸗Viehstand nach und unterrichtet über die vorhandene Spann⸗, Nähr⸗ und Vieh— produktionskraft der einzelnen Gemeinden und Gutsbezirke. Die darüber gesammelten Zahlen sind daher von Werth bei dem An- und Verkäufe von Liegenschaften und von Vieh, für den Grund und Personaikredit, für die Feuer⸗, Hagel und Viehversicherung, sowie insbesondere für die Beurtheilung des landwirthschaftlichen Betriebes in den einzelnen politischen Einheiten. Endlich wird das Werk für spätere allemeine Aufnahmen und Schätzungen des Viehstandes, der Anbauflächen und der Berölkerung wesentliche Dienste leisten.
Die Preise der Provinzialbefte sind je nach dem Umfange der— selben verschieden und schwanken zwischen 0, 40 MS für Hohenjollern und 240 ƽ . für Schlesien, diejenigen der Bezirkshefte zwischen 0.20 M für Aurich und je 1320 M für Königsberg und Gumbinnen.
Kunsft, Wissenschaft und Literatur.
„Praktische Anleitung bei der Errichtung und Einrichtung von Kranken kassen nach dem Reichsgesetz vom 15. Juni 1883. Ein Hülfsbuch für Kommunalbehörden (Magistrate, Kreisausschüsse, Amtevorsteher, Gemeinde vorsteher), Fabrikbesitzer, Gewerbetreibende, Arbeiter von G. Richter. Star i⸗ rath und Dezernent für Gewerbesachen des Magistrats Frankfurt a. O. Frankfurt a. D. Druck und Verlag der Königl. Hofbuchdruckerei Trowitsch u. Sohn 1884. Preis 1 M. — Die vorliegende Schrift bietet einen kurzen und allgemein verständlichen Leitfaden bei der Errichtung und Einrichtung von Krankenkassen, der in knapper Form Jedem, der mit Krankenkassen zu thun hat und haben wird, sei es als Verwaltungsbegmter, Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, angiebt, welche Rechte und Pflichten ihm durch das Gesetz auferlegt werden. Die Schrift ist in 10 Abschnitte getbeilt. Der 1. Abschnitt belehrt über die geschichtliche Entwickelung der Krankenkassen in Preußen, der 2. handelt von den Prinzipien des Krankenversicherungẽgesetzes, der 3. von der praktischen Ausführung des Gesetzes (dem Organtsa— tionsplan), der 4. von der Errichtung und Einrichtung der einzelnen Kassen sowie von den Orts⸗-Krankenkassen, der 5. von den Betriebs (Fabrik⸗Krankenkassen, der 6. von den Bau -Krankenkaffen, der J. von den Innungs⸗Krankenkassen, der 8. von den Knappschaftskassen, der 9. von den freien und eingeschriebenen Hülfskassen, der 16. endlich von der Gemeinde -Krankenversicherung. In einem Anhange befinden sich die Formulare, die zur Einrichtung von Krankenkassen nothwendig sind, ein Oxrtsstatut, betreffend die Krankenversicherung, sowie ein Regulativ über die Gemeindeversicherung. — Die Veröffentlichung dieses höchst brauchbaren Werkchens erscheint auch zu jetziger Zeit noch als zweckmäßig, da es sich gerade in den letzten Monaten herausgestellt hat, wie schwierig oft die Behandlung des Materials ist, und wie mancherlei Mißgiiffe bereits geschehen, die geeignet sind, den großen Segen und Vortheil, welchen das Krankenkassen Gesetz bei richtigem Verständniß und richtiger Behandlung zu stiften im Stande ist, in einzelnen Kreisen und zahlreichen Gemeinden illusorisch oder doch fraglich zu machen.
— Im Verlage von M. Heinsius in Bremen erschien der zweite Band der „Christlichen Erzählungen des In- und Äus— landes hergusgegeben von A Steen. Derselbe enthält die Erzählungen:
erolde der Reformation in Frankreich, frei nach dem Englischen von Steen, mit zehn Illustrationen und: Eine französische Köniags— tochter, dem Holländischen nacherzäbhlt, von A. Steen. Profeffor Dr. G. von Zeschwitz in Erlangen hat zu diesem Bande ein Vorwort geschrieben. Seiner Ansicht nach bedarf diese neue Edition keiner weiteren Empfehlung, da Fräulein Anna Steen in Bremen durch eine große Reihe von Uebersetzungen, sowie von ihr selbst verfaßter Erzählungen und populär erbaulicher Schriften ihrem Namen hin⸗ reichende Geltung verschafft hat. Die „‚Herolde“ wollen, wie Alles, was Fräulein Steen bisher edirt hat, dazu beitragen, daß die Erkenntniß der evangelischen Wahrheit in immer weiteren Kreisen eine Kraft göttlichen Lebens werde. Der historische Hintergrund, auf dem sich die anziehende Erzählung abspielt, entspricht einem immer allgemeiner sich geltend machenden Zeitbedürfniß und bewährt in der Hauptsache urkundliche Treue. Es sind die Anfänge reformatorisch · evangelischer Heilserkenntniß in Frankreich, die hier, verflochten mit romantischer Darstellung von Einzelerlebnissen, übersichtlich und lehrreich geschil dert werden; sie sind um so interessanter, als von den reformatorischen Regungen im katholischen Frankreich die Menge der Gebildeten wenig weiß. Lefevre, der Faber Stapulensis, nach gelehrt therlogischer Art, Farc, sein Schüler. Briconnet, der Bischof von Meaux und der erste Märtyrer, der Wollkämmer Johann Leclerc sammt seiner heroischen Mutter, welche in der Erzählung „die Herolde“ uns vor— geführt werden, sind lauter historisch bezeugte Erscheinungen, neben denen Claude Leclere mit seinen heimischen Verwandten, namentlich aber der sehr gut gezeichnete Waffenschmied Frollo und seine tapfere Tochter Babette treff liche Bilder feinerer Invention im Vorbergrunde des drama—⸗ tischen Interesses abgeben. — Der siebente Band der Erzählungen, welcher die Geschichte: Die Adoptivkinder“ enthält, schließt sich seinen Vorgängern würdig, an; nicht nur wegen seines äußerst fesselnden Inhalts und historisch sittlichen Werths, sondern auch hinsichtlich der schönen Ausstattung und namentlich der hübschen Illustrationen. Durch die Hauptmemente dieser in hohem Grade interessanten Er— zählung wird der Leser sowohl in die politischen als die sozialen Verhãltnisse Frankreichs und Englands im vorigen Jahrhundert ver— setzt; er wirft einen Blick in das Leben an dem Hofe Ludwigs XIV. und XV., in die Stätten des Un⸗ und Aberglaubens, wo in spannender Abwechselung neben Voltaire und seinen Gesinnungsgenossen auch die frommen Jansenisten auftreten, und wird schließlich in den friedlich stillen Kreis einer proötestantischen Familie Englands, in das Heim der Adoptivtochter geführt, in welchem das ganze einen lieblichen Abschluß findet. — Die mit sittlichem Ernst und historischer Treue geschriebenen Bücher, welche durch den originellen Bilderschmuck rn , , ff, sich für alle Volks. und Schul⸗ otheten zur Anschaffung empfehlen. Der Preis des ungebundene starken Bandes beträgt 3 MS.C ! 1 z ö
Gewerbe und Handel.
London, 25 November. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗
au 6 n K
e w⸗Jort, ovember. (W. T. B.) Weizenverschi - fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der 6 er⸗ einigten Staaten nach Großbritannien 45 060, do. nach Frank⸗
reich 42 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 22 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 84 000, do. nach an⸗ deren Häfen des Kontinents — Qrts.
— 25. November (W. T. B.) Der Werth der Produkten⸗ aus fuhr in letzter Woche betrug 6 463 000 Dollars.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 26. November. (W. T. B) Der Dampfer deg Norddeutschen Lloyd Donau“ ist gestern Abend 6 Uhr in Southampton eingetroffen.
Bremerhafen, 25. November. (W. T. B.) In der heutigen Verhandlung des Seeamts über die Kollision des Dampfers Hobenstaufen“ mit der Korvette , Sophie“ stellte der Reichẽkommissar den Antrag auf Patent ⸗Entziehung gegen den Kapitän des Hobhenstaufen', Winter. Das Urtheil wird am 9. Dezember, 12 Uhr,. Mittags, verkündet werden.
Riga, 25. Nobember. (W. T. B.) In Gemäßheit eines zwischen einem Rigaer Rheder einerseits und den Riga—⸗ Mitauer und Libau⸗Romnver Eisenbabnverwaltungen andererseits getroffenen Uebereinkommens wird vom 13. Dezember (1. De- zember a. St.) ab während der Wintermonate ein direkter über⸗ seeischer Verkehr von London, Hull, Neweastle, Antwerpen, Havre, Bordeaux, Lübeck und Kopenhagen via Libau nach Riga und um gekehrt zu ermäßigtem Tarif eröffnet werden.
New⸗ York, 25. November. (W. T. B.) Der Dampfer Denmark? von der National⸗Dampfschiffs ⸗Com⸗ pagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, 26. November 1884.
Ueber das Taub stum men⸗Bildungswesen in Preußen entnehmen wir dem Gentralbl. f. d. ges. Unterrichtswesen in Pr.“ Folgendes:
Es bleibt unbestritten das große Verdiensft des Abbs Charles Michel de l'Epée zu Paris (1712 bis 1789), nicht nur selbst taub— stumme Kinder in größerer Zahl, ohne Rücksicht auf Herkommen und Vermögen, um sich gesammelt und zu einem relativ hohen Grade allgemeiner Bildung geführt, sondern auch als der Erste die ganze gebildete Welt seines Vaterlandes wie des übrigen Eurvpas für die Sache interessirt zu haben. Noch heute knüpt sich, selbst in Deutsch⸗ land, wo Epee doch seine Gegner fand, bei der Mehrzahl der Gebildeten die früheste Erinnerung an dieses Werk der Christen⸗ liebe und die Theilnahme für dasselbe an den Namen des franzö— sischen Abbes und an sein Institut zu Paris. Die Methode Epée's, welche von seinem Schüler, dem Abbs Roch-Ambroise Cucurron Sicard noch weiter ausgebildet worden ist, bestand in der ausgedehn⸗ testen Anwendung der Geberdensprache (la voie des signes métho— diques), und die von ihm erzielten Resultate waren staunenerregend und weit über Frankreich hinaus bewundert. Alle Zöglinge lernten lesen, schreiben, rechnen, bildeten ihren Geist mannigfäch aus, Einzelne von ihnen aber erlangten wirklich wissenschaftliche Bildung und ge— mwannen bei den in Frankreich üblichen Wettkämpfen, selbst Vollsin⸗ nigen gegenüber, Preise in verschiedenen Dis iplinen, besonders in spekulativen und in in thematischen Fächern. Bei alledem trug doch diese französische Methode zwei wesentliche Mängel an sich; sie ifo— lirte die Taub dummen, und sie begründete nur bei wenigen von ihnen eine wirkliche Eiwerbsfähigkeit. Die Grundlage hierzu war außerhalb Frankreichs gelegt worden. Der ho' ändische Arzt Fohann Konrad Amman, geboren 1669 in der deutschen Schweiz, ging von der jetzt nirgends mehr bestrittenen Thatsache aus, daß die Sprachlosig keit der Taubstummen nicht in organischen Fehlern, d. h. nicht in dem Unvermögen zu sprechen begründet sei, sondern ihre Ursache allein in der Taubheit habe, welche sie außer Stand setze, das Wort zu hören und ihnen damit auch die Möglichkeit abschneide, es natür— lich nachzubilden. So kam er zu dem Gedanken, man müsse sie die Worte sehen lassen; aber die Worte selbst, wie sie den Lippen ent— strömen, nicht ihre Zeichen in der Schrift, nicht ihre Bilder in Geberden. Der gelebrte Arzt forschte also nach der Entstehungs—⸗ weise der einzelnen Laute und lauschte der Natur ab, wie Laute, Silben, Worte bei ihrer Entstehung dem Auge, und wo dies nicht autreichte, der fühlenden Hand erkennbar würden. So lehrte er seine Schüler, die gesprochenen Worte sinnnlich wahr— nehmen und mit ihren natürlichen Sprachorganen nachbilden. Aber er begründete kein Institut, und so blieb seine Arbeit ohne dauernde Frucht, his Samuel Heinicke (1727 — 1780) seine Me⸗ thode wieder aufnahm und auf dieselbe am 14. April 1778 die erste Taubstummenanstalt auf deutschem Boden, in Leipzig, eröffnete. Der Kernpunkt seiner Lehre war die Behauptung. daß klares Denken nur in der Lautsprache möglich sei, aber das Mittel, durch welches er seine Schüler zum Sprechen brachte, blieb sein Geheimniß, und so fiel man nach seinem Tode wieder in die französische Methode zurück. In Preußen hatte Heinicke's Schwiegersohn und Schüler, Ernst Adolf Eschke, im Jahre 1788 zu Berlin eine Taubstummenanstalt begründet, die er kümmerlich erhielt, bis sie im Jahre 1798 zur Staatsanstalt erhoben wurde. Um das Geheimniß zu wahren, ver— hielten sich Eschke und (seit 1811) sein Nachfolger Großhoff gegen den Wunsch der Regierung, das Institut der Lehrerbildung dienstbar zu machen, abwehrend, dessenungeachtet wurde im Jahre 1813 von dem Könige bestimmt, daß zu allen Lehrstunden im Institut ein Kan— didat den Zutritt haben solle, damit der Unterricht auch auf die Pro— vinzen übertragen werden könne. Der erste einberufene Kandidat, Pr. Neumann, wurde Begründer des Taubstummenunterrichts in Ost—⸗ preußen, der zweite, Dr. Weidner, in Westfalen. Die damals ge— troffene Einrichtung dauert mit einigen Abänderungen bis heut fort.
Während nun verschiedene Vorschläge, den Taubstummenunter⸗ richt zu entwickeln, im preußischen Unterrichts⸗Ministerium erwogen wurden, überraschte ein sehr angesehener bayerischer Schul mann, welcher auf dem Gebiete des elementaren Sprachunterrichts als eine Autorität ersten Rangetz galt, der Schulrath Dr. Johann Baptist Graser zu Bayreuth, die Pädagogen durch seine Ausführungen, daß der Taubstumme neben dem Vollsinnigen in der Schule zweckmäßig unterrichtet werden könne, und daß es möglich sei, den gan zen Taubstummenunterricht in die Volksschulen zu verpflanzen. Dementsprechend erfolgte in Preußen durch den Minister von Altenstein unterm 14 Mai 1828 eine allgemeine systematische Ordnung dieses Unterrichtszweigs dahin, daß der Taubstummenunter— richt nicht mehr als eine geheime, sehr komplizirte und schwierige Kunst, sondern alt eine zwar eigenthümliche, auf die besondere mangel⸗ hafte Beschaffen heit des Schülers berechnete, aber mit jeder anderen pfychologisch begründeten Unterrichtsmethode vereinbar zu betrachten und zu behandeln sei. Es wurden nun 3000 Thaler jährlich bewilligt, um Lehrer im Taubstummenunterricht vorzubilden, und so kam der Taub⸗ stummenunterricht in die berufenen Hände begabter Volkeschullehrer. Bei einzelnen Seminaren wurden besondere Taubstummenschulen ein⸗ gerichtet. Außerdem sah es die Unterrichtsverwaltung als ihre Haupt- aufgabe an, sowohl durch die Anleitung der Zöglinge dersenigen Seminare, welche mit Taubstummenschulen verbunden waren, wie durch das Hospitium bereits im Dienste stehender Volksschullehrer an größeren Taubstummenanstalten unbedingt den ersten, möglichst den ganzen. Unterricht der taubstummen Kinder an ihrem Wohnorte zu ermöglichen. Als eine Frucht der Verfügung vom 14. Mai 1828 und der an sie kaüpfenden weiteren Schritte des Ministeriums muß auch die Begründung neuer Anstalten angefehen werden. Bis dahin hatten nur bestanden diejenige zu Berlin 1788, Königsberg 1817, Breslau 1821, Erfurt 1877 (in den 1866 dem preußischen State einverleibten Provinzen waren Taubstummen⸗Anstalten be⸗ gründet worden 1799 zu Schleswig. 1827 zu Frankfurt a. M. ). Nun traten in das Leben 18328 und 1835 die Anstalten zu Halberstadt, zu Weißenfels und zu Gardelegen (jetzt Osterburg); außerdem zu Hil— desheim, 18360 zu Büren, sz1 zu Pofen, Liegnitz, Soest, 1837 zu Cöln, 1833 zu Angerburg, Marienburg, 1835 zu Halle, Langenhorst, Petershagen, Moers, 1835 zu Ratibor, 1837 zu Stralsund (außerdem in Homberg), 1839 zu Stettin, 1846 zu Aachen, 1841 zu Kempen, 1844 zu Braunsberg (außerdem zu Emden). Das im Jahre 1853 eingerichtete General⸗Inspektorat wurde nach dem Tode
Sägarts wieder aufgelöst. Es lag in der dauernden Einrichtung einer General · Inspektion die Gefahr einer neuen Isolirung, beziehung?weise einer Looslösung des Taubstummenwesens von den übrigen Volks⸗ schulangelegenheiten. Deshalb hat der Unterrichts⸗Minister die Ge⸗ schäfte des General⸗Inspektors einem der Volksschulreferenten des Ministeriums übertragen. Es soll auf diese Weise versucht werden, eine einheitliche Behandlung des Taubstummenwesens zugleich mit dessen engem Anschlusse an das Volksschulwesen zu erreichen.
Zum Besten von, Siloah , der Filiale des hiesigen Mag⸗ dalenen-Stifts, das sich der Allerhöchsten Protektion Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin zu erfreuen hat, ist heute in den Festsälen des Gräflich Redernschen Palais, Unter den Linden 1, ein reich ausgestatteter Bazar eröffnet worden., dem die Hohe Pro tektorin wieder reiche Gaben hat zukommen lassen.
Das Königliche Schauspielhaus brachte gestern eine Lust— spiel Novität, welche dem Berliner Publikum zwar schon von früheren Aufführnngen im Wallner⸗-Theater bekannt ist, aber cuch hier mit dem lebhaftesten Interesse aufgenommen wurde, und von durchschlagen⸗ dem Erfolge begleitet war. ‚Rosenkranz und Güldensternꝰ von Michael Klapp, konnte also nicht darch den Glanz der Neuheit blen⸗ den, aber die Struktur und Tongebung des Stoffes erwies sich von dauerhafter Schönheit und anhaltender Wirkung. Freilich boten die Darsteller Alles auf, um jede komische Wendung des Dialogs, j de lustige Situation kräftig auszubeuten. Die Rolle des ‚Rosenkranz‘ fand in Hrn. Liedtke einen gewandten und liebenswürdigen Vertreter, welchem beson⸗ ders die Wiedergabe der humoristischen Seite seiner Rolle vorzüglich ge⸗ lang. Hr. Keßler entwickelte überraschend aute Anlagen für das Feld der halb schüchternen, zum selbstbewußten Manne sich durchkämpfenden Naturen und fand in der Rolle des Grafen Ernst, als jugendlicher, von den Gewohnheiten der vornehmen Welt noch unberührter Lieb— haber Gelegenheit, sein Talent voll zur Geltung zu bringen. Der sächsische Rittergutsbesitzer auf Reisen wurde von Hrn. Vollmer fein charakterisirt; er erzielte stets eine komische Wirkung ohne Ueber⸗ treibungen irgend welcher Art zu Hülfe zu nehmen; auch Hr. Krause zeigte sich in seiner Rolle (Sanftleben) wieder als vorzüglicher Charakterspieler. Unter den Damen ragte Fr. Frieb⸗Blumauer (Gräfin Kienborn) durch ihre naturgetreue Wiedergabe der selbst— bewußten aber wenig scharfsinnigen Dame hervor und Frl. Barkany (Clarisse) wirkte durch die frische und lebendige, selten das Schablonen⸗ hafte streifende Spielweise recht anmuthig. In den kleineren Rollen sind noch die Herren Berndal (Fürst Liebenftein), Hellmuth Bräm (Düring) und Dehnicke (Charles) mit Anerkennung hervorzuheben. Die Vorstellung fand andauernd und besonders nach den Aktschlüssen reichen Beifall.
Neues Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl hat am gestrigen Dienstage bereits zum zweiten Male die Vorstellung der Operette ‚„Gaeparone“ mit ihrem Besuch beehrt und der flotten, von einem zahlreichen Publikum durch reichen Beifall ausgezeichneten Vorstellung bis zum Schlusse beigewohnt.
In Krolls Theater wurde gestern Abend die dier jãhrige Weihnachtsausstellung eröffnet, und ein zahlreiches Publikum wohnte dem Beginn des beliebten, von allen Berlinern gern gesehenen Winter⸗ vergnügens bei. Die Ausstellung zeigt diesmal ein anderes Gepräge als sonst, da die zur Schau gestellten Gegenstände aus früheren fest⸗ lichen Veranstaltungen von Berliner Künstlern herstammen und daher auf künstlerischen Werth Anspruch machen, den man ihnen auch gern zugesteht. Der römische Saal ist in das Innere eines altegyptischen Palastes verwandelt worden. Diese Umwandlung hat durch die ver⸗ einten Kräfte der Herren Maler Douzette, J. Gentz jun., Körner, Klinger, Kuschel, Possart, Prell und der Bildhauer Kaff sack, Ohmann, Pfuhl und Schuler stattgefunden; sie ist als eine durchaus gelungene zu bezeichnen und zeugt von einem feinen Geschmack. Der Festzug, welcher sich an der linksseitigen Hauptwand entlang zieht, giebt einen hübschen Einblick in altegyptisches Leben und birgt in sich eine Fülle drastischer Figuren. Die transparenten, hübsch erleuchteten Wandgemälde, egyptische Tempelruinen. Landschaft um Theben und der Mörit see rühren ebenfalls von tüchtiger Künstlerhand her. Einen eigenartigen Genuß bietet der japanische Saal, dessen Herstellung Professor E. Bracht, die Maler Ehrentraut, Lessing, Nygrin, H. Richter, Röchling, Saltzmann, Scholz, Souchay, Voorgang, Wieg⸗ mann und die Bildhauer Neumann und Thomas unternommen haben. Die plastische Gruppe: Weihnachten in Japan wird desselben all⸗ gemeinen Beifalls sicher sein wie die panoramaartig arrangirten Landschaften. Das Weihnachtsmärchen von Ed. Jacobson bietet aller⸗ dings nicht viel Neues, da es nur eine geschickte Blumenlefe aus der deutschen Märchenwelt ist, gefällt aber doch durch die geschmackvolle Anordnung des Stoffs und die prächtige Inscenirung, welche befonders durch die Anwendung des elektrischen Lichtes oft von Üüberraschender Pracht ist. Von den Mitspielenden verdienen vor Allen der kleine Achterberg, sowie Hr. Henschel und die Damen Stöoͤlzel, Boldt und Heym hervorgehoben zu werden.
In der Sing-Akademie findet heute (Mittwoch) ein von Eugen d' Albert xeranstaltetes Concert und morgen ein Wohl- thätigkeitsconcert statt. Am 3. Dezember concertirt Frl. Amalie Essipoff daselbft.
Frau Katharina Müller⸗Ronneburger gab gestern im Saale des Architektenhauses ein Concert, in welchem sie eine reiche Auswahl von Kompositionen älterer und neuerer Meister zu Gehör brachte. Hatte sie schon zu Anfang durch die Concert. Arie von Moart die Zuhöhrer gefesselt, so steigerte sich noch der Bei— fall nach dem Vortrag der Lieder von Schumann, Brahmz und Schubert, besonders aber nach der Serenade von Haydn, die die Sängerin mit sehr seelenvollem Ausdruck vortrug. Ihre mit einem seltenen Umfang ausgestattete Sopranstimme, die das zweigeftrichene h mit Leichtigkeit frei intonirt, zeichnet sich auch in den tieferen Tonlagen durch Wohlklang aus. Das Vermeiden jeglichen Tre⸗ molirens ist zugleich eine schätzenswerthe Eigenschaft. In den beiden Arien von Gluck und Weber trat auch die Begabung für dramatischen Gesang hervor Lieder von Reinek, Kleffel, Sucher und Taubert machten den Beschluß des Abend,. Uanterstützt wurde das Concert durch Hrn. F. Meyer, der ein Piolinconcert von Bazzini mlt großer Virtuosität vortrug, sowle durch Frl. Geisler, deren sehr gelungeng Ausführung mehrerer bekannter Klavier⸗ stücke von Chopin und Liszt von Neuem fesselte. Sie wußte die Vorzüge des voll und gesangreich klingenden Duysen schen Flügels vollkommen zur Geltung zu bringen. Lelder war das Publikum nicht so zahlreich erschienen, wie es die vortrefflichen Leistungen wohl verdient hätten.
Am Sonnabend, den 29. November, Abends 73 Uhr, veranstaltet der Verein Frauenbülfe der Markus-Gemeinde zur Franken fege Nothleidender“ in der Aula des Königs— städtischen Gymnasiums, Elisabethstr 5758, ein Concert unter gütiger Mitwirkung der Concert und Oratorien⸗Sängerin Frl. Klara Keller, der Kgl. Domsänger Herren Holdgrün, Haupistein, Heinrich, F. W. Schmidt, Kurth, Gurland, Rebsch, Kerber, Kulicke und Rolle. fo wie des Pianisten Hrn. O. Bake. Die Ansprache hat Hr. General⸗ Superintendent D. Büchsel freundlichst übernommen. Blllets zu 1 sind zu haben bei: Bote u. Bock, Leipzigerstr. 37 und Unter den Linden 33 Juergen Alexanderstr. 45; Möckel, Elisabethstr 55; Thiele, Große gern e rfth 8; Pr. Wachsmuth, Große Frankfurterstr. 112, und
rl. Besser, Große Frankfurterstr. 103 a.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Els ner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Pren
Erste Beilage
—
ij
Berlin, Mittwoch, den 26. Novemher
chen Staats⸗-Anzeiger.
1884.
M 2759.
Zusammenstellung der pro Oktober⸗Termin 1884 durch die Provinzial⸗Rentenbanken erzielten Resultate Erl. Ratzeburg)
Königreich Preußen. Finanz⸗Ministerium.
Am 1. Oktober 1884 sind an Renten übernommen:
Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten:
vollen Rente . (41/2 oo) Bezeichnung
zu 710 des Betrages der
in Rentenbriefen
Summa
zu an Summa
der
Rentenbank aus der
Staats⸗Kasse 2
a. b.
von den Ver⸗
pflichteten
.
3, 10
des Betrages vollen saämmtlicher
Renten
der vollen Renten
Rente (5 oso
(41/2 o/ )
k ö
b. für die Privat⸗
rente
Summa
a. und b.
(Kapital⸗
spitzen)
b 3
baar
Summa
der
Abfindungen.
41. 3
Renten⸗ Ablösungs⸗ Kapitalien
pro Oktober⸗ Termin 1884 gekündigt
eingezahlt
An
resp.
Die im
1884 aus⸗ geloosten, sind am 1. Ok- tober 1884 fäll igen Renten⸗
betragen
Mai
briefe
6.
Die Kapita⸗ lien, von den Pflichtigen mit dem 18fachen Be⸗ trage der Rente an die Staats kasse eingezahlt sind und wo⸗ für die Be⸗ rechtigten die Abfindungen in Renten⸗ briefen ver⸗ langt haben, betragen:
welche
L Rr Nummer.
Münster und zwar:
Königsberg. Breslau. kd Magdeburg, und zwar: aus der Provinz Sachsen Hannover aus Westfalen und Rhein— Wk aus der Provinz Hessen— Nassau ö Posen . Stettin, und zwar: aus der Provinz Pom⸗ n, chi . us der Provin eswig⸗ ⸗ . J 597 37
4970770 715120 19522 40 183 226 50 200230
1939670
326 70 29 554 46
18
12 330 30 31 840 —
DT öfffõ Ir f d . s
7151 26 öh 714056 19 52915 174 40 1970355 24510 Eso io 199050
1910205
18 856 95 5 365 67
1 648573 24 394 33
/ 19 423 35 30 266 66
12 860 30 z4 003 o?
22 403 83
18473 85 29 064 46
150
14010 58 815
64 9ö0 3 150
13275
283 785 735 390
415 860 116250
10 984 555/9
10 9 78
6 595 —
d Ah oh /
24413 885 / 3 479 5559
N Fs 155 663 i iisp
157 465 11
423 945 274
116 512 55
37 . 429 520 —
69 J
ͤ 286 228 S8 /
752 144 55 /o
5/9
40 ö 4279 26 15 10237
33 486 20
25 nigz
240300 841 080 430 425 456 675 20040 263 850 14100 355050 248 025
151 275
1194750
Holstein .
Summa 753553
Hierzu aus den früheren . . 1308812
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17 953 zio 70 19262 12358
: D Iss 7 / 1251 418 3020 513 541
154 350
29 073 555 422 1952
4731300
935451 226 490
DJ os 5
1849 066 33559
i ab 453 075 556
13 814 674 80
13 814618 86
235
5357/9
384 765 12
55 94
3 020 820
91 231 845
140 .
von rückgängig gewor⸗
denen Ablösungen.
26 176 262 —
Uebernahme⸗Terminen . Summa Außerdem sind an Renten übernommen und haben die Berechtigten dafür an Schuldverschreibungen er⸗ halten: a. von der Paderborner Tilgungskasse b. von der Eichsfeldschen
1315 848
18 161 408 90119477 5751
1259 652 60120736 909
243 54 31 128 97037
29 227 905
S 235456 112 140
6090000 3437745
Nvõ S5 mñspᷓ⸗
ͤ S gas or
158 020 991 716 /o
U 6 098 gz6 04
3437 745
14 199 38353 98
94 252 665
1004 .
366 072081 1660245
6 090000
26 31697250
—
Tilgungskasse
Ueberhaupt
— 12110903459
I bh 3d] dds 1 917 787 75/7 557 672
ori po T7 sossõ db oss 5s Faß
dean Jeutschen Rrichs⸗ Anzeigers nnd Königlich Rrenßischen taatz-⸗- Anzeigers: Serlin 8w., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.
F
In serate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Suhmissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng R u. 3. v. Von öffentlichen Papieren.
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Deffentlicher Anzeiger.
Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen. Theater- Anzeigen. Familien-VNachrichten.
In der Börsen- beilage.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen deg „Invalidendank“, Rndolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen ⸗ Bnreanx.
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sõzod2] Steckbrief. -
Gegen den Bürstenmachergesellen Gustav Heinrich Trube von Motzenrode, geboren daselbst am 27. De⸗ zember 1862, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Eschwege abzuliefern.
Eschwege, den 21. November 1884.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung II. Bezzenberger.
lõs lõ4] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der hinter den Arbeiter Franz Albert Rhein, geboren am 28. August 1838 zu Uhlenkrug, Kreis Ueckermünde, wegen Diebstahls, in den Akten JL. III. D. 213/83. unterm 6. April 1883 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, 24. November 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft. J.
los 152]
Der unterm 6. Juni 1883 gegen den Schlosser— gesellen Paul Adolf Hoffmann aus Neusalz a. O. erlassene Steckbrief ist eriedigt.
Grünberg, den 23. November 1884.
Königliches Amtsgericht. V.
los 153 Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition.
Der Wehrpflichtige Wilhelm Otto Raether, ge⸗ boren zu Nowawes am 20. Dezember 1855, ist urch rechtskräftiges Erkenntniß des Königlichen Kreisgerichts zu Potsdam vom 18. April 1879 wegen Verletzung der Wehrpflicht zu 189 M Geld—⸗ strafe, welcher im Unvermögensfalle für nicht ge⸗ zahlte je 10 M eine Gefängnißstrafe von einem Tage substituirt worden, verurtheilt.
Da der Aufenthalt des Raether unbekannt, so ersuchen wir sämmtliche Behörden hierdurch ergebenst, die qu. Geldstrafe von demselben im Betretungs⸗ falle einzuziehen, event. an ihm die der Geldstrafe substituirte Gefängnißstrafe vollstrecken zu lassen und uns zu den Untersuchungsakten wider Raether R. 592. 78 von dem Geschehenen zu benachrichtigen.
Potsdam, den 22. November 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft.
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w Aufgebot. Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Rentiers Adolf Klawieter zu Anelam werden die unbekannten Erben der am 11. Juni 1884 zu Anelam · Peene· damm verstorbenen Händlerin (Drahtbürsten Fabri⸗ kantin) Anna , n,, Henning, auf⸗ efordert, spätestens im Aufgebotstermin, . den 9 Oktober 1885, Vorm. 19 Uhr, Termin zimmer Nr. J. des Gerichtshauses ihre An⸗ sprüche und Rechte auf den Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigen falls dieselben mit ihren Ansprüchen auf den Nach laß werden ausgeschlossen und der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, in Ermange⸗ lung dessen aber dem Fiskus wird verabfolgt wer— den, der sich später meldende Erbe aber alle Ver fuͤgungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, von demselben weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen zu fordern berechtigt ist, sich viel mehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen be— gnügen muß.
Anclam, den 24. November 1884.
Königliches Amtsgericht, J. Abtheilung.
lõ3211] Bekanntmachung. ;
Durch Ausschlußurtheil des hiesigen Gerichts vom 12. November 1884 ist der Hypothekenbrief vom 15. Januar 1879 über die im Grundbuche von Allenburg Nr. 63 Abtheilung III. Nr. 15 einge⸗ tragene Darlehnsforderung von 2000 für kraftlos erklärt. ⸗ Urkundlich unter Siegel und Unterschrift. Allenburg, den 21. November 1884.
Königliches Amtsgericht.
53076 1 aus dem Depositen⸗Konto B. der
Elbinger Creditbank Philipps & Wiedwald Nr. 26 244 ist für kraftlos erklärt. Elbing, den 18. November 1884. Königliches Amtsgericht.
Ib30 82] Oeffentliche Zustell ung.
Die ledige Dienstmagd Franziska Reisinger von Rammelstein, Amtsgerichts Stadtamhof und der DOekonom Joseph Metschl von Thumhausen als Vor—⸗
3) Tauf⸗
gestellt. . Klagsverhandlungstermin ist auf
2) Bezahlung eines jährlichen in viertel jährigen Rafen vorauszahlbaren Alimentations«, Kleidungs— kosten⸗ und Schulgeldbeitrages von 199 6, und Kindbettkosten⸗Entschädigung von
Samstag, den 17. Januar 1886,
Vormittags 5 Uhr,
denselben vor. Stadtamhof, den 22. November 1884.
Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts Stadtamhof.
Auer, Kgl.
geborne Kind „Katharina“ haben gegen den ledigen bestimmt und laden die Kläger den Beklagten auf Bauerssohn Scbastian Schön von Painten, Amts— gerichts Hemau, derzeit unbekannten Aufenthaltsorts, Klage bei dem Kgl. Amtsgerichte Stadtamhof auf 1) Anerkennung der Vaterschaft zu fraglichem Kinde,
Sekretär.
53066]
Der Dr. jur.
Albert Georg Mankiewiez zu Birnbaum ist, nachdem er die Zulassung zur Rechte anwaltschaft bei dem Königlichen Amtsgericht zu Birnbaum aufgegeben, in der Rechtsanwaltsliste des genannten Gerichts gelöscht worden. Birnbaum, den 24. November 1884. Königliches Amtsgericht.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen re.
Submissions · Verkauf
Schutzbezirke.
Eichen⸗ Gruben⸗Holz evtl. mit Lohgewinnung zur Selbstwerb.
Distrikte
und
Abtheilungen.
Buchenstãmme.
Naaheherder Tätzer er den n , w igen Oer lerlee dene. — . — . Kiefern und Lärchen⸗ Grubenholz entrindet.
Festmeter.
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mund über dat von Ersterer am 13. Januar 1884
Hochpochten 1. u. II.
Langhard Hochacht
Adenau Aremberg
Gierscheid
Bongard
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1270
VD d. dd. dT. 7 172 III, 180p, 1842, b Toialitãt
204a, 20a, 214a, 215 229 XIII, 232X VII
254, 257, 261 264II, II, 2652, b
287c, 2882, b, e 287a, 279, 282
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