1884 / 282 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

für die Rechtswissenschaft der Zukunft in einer all emeinen ieß⸗ lich auf Erfahrungsthatsachen gestützten ge rend zu , schickte sich an, mit Hülfe der Ethnologie die Thaifachen des Rechtslebens bei allen Völkern der Erde zu sammeln Und ihren Ursachen nacbzuforschen. Sof entstanden die Schriften: „Die Ge schlecht genossenschaft der Urzeit und die Entftehung der Ehen (1875) Der Ursprung des Rechts (1876), Die Anfänge des Staats und

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

n 282.

Gewerbe und Handel.

Ueber die gestrige außerordentliche der Deutschen Grundkreditbank

verstorbene Carl Graeb, Ludwig Kolitz, Douzette, Müller & Ge rr em g un ö . e. 418 2 be r lr ge nn 1D 7 in Gotha siegen folgende . ung von Gemälden älterer und neuerer Meister, die , 83 * 363 vor: Zur Generalbersamm lung der wärtigem Besitz herstammt und auf eine ö i ö z ank in Gotha paren 11 0635 Artien mit bis spruch erheben darf. Unter den neueren Meistern ist Knaus min dem Rechlefebensg 18.8) * u.” , Ban e e An 57. fn *. * vertreten waren 10 687 Aktien mit 595 Stimmen. bekannten trefflichen Bilde des mißvergnügten Modelle und isfen der Sn nde ; Paufsteing für eine allgemeine Rechtg. ah estereEeglangmnlung durch den Geheimen Rath Angcker be, ben ihm, Vautiet und der Wzencr Genkemgler Gauermagmn wissenschaft auf vergleichend sthnologischer Bafis“ ( Bande, 1850,81. lichtete der Vorsitzende der Kommission, Rechtsanwalt Jacobs, über den Max Schmidt mit einer Partie auß dem Sabineraebirge nnd . Die vorliegende neuest. Arbeit nun zieht die Ron fegnenzen aug denn Kftorischen Verlaüf der bie herigen Veikandlungen und Klaäuterte kutz ken mit einer intereffanten Abendlandschaft zu finden g ö . 6. in den vorgenannten Schriften, häufig mit großer Mübe' aus Reise⸗ Inhalt der beiden vorliegenden Sanirungspläne. Der eine stammt reichen Spanier Goya ist das Bild einer rer ßnerf am 6 bel che ungen gesammelten und aufgespeicherten, empirischen Matlerias. Bon, den Herren Fürst von Haßfeld. Prin; Karl Hohenlohe und Pie Joris ein Bildchen aus dem spanischen en n al 9 Der Verf. stützt sich demgemäß darin auf die Rechts anschauungen aller Baron. Cohn und basirt auf einer Mitwirkung der Berliner während B. C Koekkoek mit einer sonnig beleuchteten Fl 9 * Völker der Erde und hats fomst den engen Geftchekräth're ie igen Handel ge ellschaft. der zweite von den Herren Schall, Payer, Hummel, schaft, Carlo Marko mit einer Landschaft mit zierlich'd achland. rechtepbilosopbischen Werke, welche im Wesentlichen noch auf römisch. Reiniger, Lutz und Neumeyer her. Der Dresdener Van wurde mythologischer Staffage auftritt. Noch 36 1d ui cha c hein recktlichen Anschauungen beruhen, bedeutend erweitert. Er schlägt von dem. Vorsitzenden der Dank der Verwaltungzorgane für ihr Ein. werden die zum Theil astsignirten und aus ber nr, * ö darin die Richtung ein, in der sich die im Entstehen begriffene treten mit einem grundlegenden Plan ausgesprochen, wenngleich der stammenden Bilder älterer, zumeist niiher fen erf ngen sociologische Schule, vertreten durch Spencer, Lilienfeld. Schäffle lind letztere zur Zeit nicht zur Diskusfion gelangt, Rach dein Antrag geschrieben. Neben Rußens und iran! n hör du hae Anzerzn bewegt, welche auf den Refultaten der Biosogie fußen. *7n Schall und Genofsen sollen tie Zinsen sämmtlicher Pẽiande je, ein. Stin gufaefübrt' ist, erschelnen 2. t H. Posts Methode ist induktiv und empirisch, nicht deduktir wie rie priefe Eunf, c' reduzirt werden, die Prämien wegfallen und jräts Frans Hals, Barth. van, der! Helst Alber. 86 2 bis herige Rechtsphilosophie, welche den Rechtsbegriff oder die Rechts— die Rückzahlung zu pari nach dem Tilgungsplan erfolgen; Terburg, mit Genrescenen F. van Mieris David Teni⸗ 5 n. 9 idee zum Aus gangepankt bat. Er geht nicht davon aus, daß ein . Vern gitungsigih joell einen Garantiefonds von 4 Millio. Nik. Maes und Phil. Wondberrnan, nit. g scbaftei 3. n e. Gute oder Recke dem Menschen angeboren sei, oder d daß. len, bischaff n. Der Antrag der Kommiffion geht, dahin, daß R. de Vries. S. de Vileger ze. Eine . Anbetung! er Ranis?! Ten, dos (individuelle sittliche und rechtliche Bewußtsein ein un? 1e 2, alte und 6 junge Aktien eine neue Vollaktie von Koh erhal' Burgkmair, eine andere der Kölnischen? Schule i ku get 2 trüglicher Maßstab für die Ünterscheidung von gutbundeschleht oder. en, scllen; das Grundkapital soll auf 8 Millionen und die Jinsen W. und z6. d. M. stattfinden de böffentlche , , Die am von recht und unrecht sei, sondern er will aus den Erscheinungsformen sämmtlicher Pfandbriefe auf 3 o* redufirt werden Tilgung und Sammlung bietet Gelegenheit, die Bilder einer eine rer pn, 33 ö. 6 Bewußtseins der Yeni rd den ö ,, Der Auffichtsrath habe ? Millionen in unterwerfen. H Sten allet Völker der Crre ferst erkennen, was gut und recht sei, Sgrnnttels sds, zu sbescaffen und eine Reserve anzusemmeln, aus , , , , i ore, , a habe. Er Dr. Schall als Referenten fur die , lia . und c, , Rr, n, 3. hologie, Kaus welcher, wie An der Debatte betheiligten fich 3 rl iegen en anir unge plans , , , ö n,. / Sir hn , Gong n , , der Erde als die Niederschlä . . lath Dr. Wachler (Bresla heb. Rath Stephan bea rate di? de, Menschen . ö, . 6 ö Baron Co ann e fn ober te g 1 Forschung und stellt auf dieser Basis alsdann die gra . sionsfreien Garanticfondz anzunehmen und in' Konsequen; hiervon Ti. Aus einem abstrakten Rechte begriff oder . recht auf jede Regreßpflicht zu verzichten und ferner den mit e. An⸗ Rechts system zu konstruiren, welches Anstruch zuf al , , erbieten in Zusammenhang stehenden Relonst : ultione vlan ß . All ͤ keit erheben könnte, hält er eben für unmöglich; k tig. meinen anzunehmen, die Direktion, den Al sicht irt und lle w. soviel Anschauungsinhalt verloren gegangen, daß sich 6 k. rauen skommission aber mit der Feststellung der einma nöthi an Mo⸗ Rechts ider der Men sch eit . 34 ha n,, diflkatignen zu beauftragen. Ober Bergrath Dr Wachler . nach . nach deduktsher Mett be kJ den Vertretern beider Sanirungs pläne BVarstellung gebracht und a , wd . . Philoscyhen ur Kepitalreduktion ab ö. kai ö . ö überdauert. In ber rich ligen , , , n,, 3 i erti e nn ein d 23 64 8 sache sei man in neuerer Zei g, dn n, n, m,. ar, servefonds ron 3000 000 M angesammelt sein'fe ö ö r , nn ere, —ᷣ . J . Cohn und Genossen , ,. . 13 . j pofftive Recht zurück und mache dieses“ un 6Ghisn . . ö Pfandbriefzinsen unter Beibehaltung der Verlobsungspläne auf 33 . , . , nende, . As- reduzirt werden; die reduzirten Pfandbrsefe parti. lter ate . immer auf die engften Gebiete und schein. eg ar n . . ö. Verhältniß an der Dividende. Nach einigen e rr een sr e. harbarische Völker mit in den Kreis der Betracht i . g ju alten, rungen dieses Kompromißplanes gelangte per ebe . Ab tin . diese fich mit den Kulturvölkers ncht auf . zt keen . und wurde durch Atklamation angenommen Dir ri J nn Diese Änsicht weist Post als durchaus falsch! enk isch t fn ichs; der Tagethrdnun uren, feneltz fm icht echt! e, , 6 demselben Rechte, sagt er, könne man dann . 6 gezogen. Jum Ilufsichterath wurde Rechtsanwalt role nr . Siu dium. der otgänisd en CiementarMeaenkhnn mation gewählt, Der Antrag: der Vorstand besseht aus zwei oder und Physiologie des menschlichen Körpers bedeutungslos wäre. Viel wurde cbenfalls durch Aktlamation ange—

Berlin, Sonnabend, den 29. November 1g SGS 4.

Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt und als Gründe ange⸗ führt, weshalb wir dieses gewaltige Militärsystem hätten, es würden immer die sogenannten Sachverständigen dabei gehört, und man thäte viel besser, die Nichtsachverständigen anzuhören, wenn man in einer Sache das Richtige thun wolle. Er hat dann einen Vergleich mit der Gewerbe⸗Ordnung und mit den Zünften gemacht und gesagt, man hätte damals die Interessenten nicht gefragt. Meine Herren, sind wir in der Armee in dem Sinne Interessenten, wie die Zünfte? Nein, ganz entschieden nicht, meine Herren, wir schaffen nicht für unsern Erwerb, wir stehen pro gloria et patria, das ist ein Unter⸗ schied. Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, es wäre das Militär

zu sich und schläft sich aus; dann ist man des andern Tages wieder frisch. Was wird von uns verlangt, nicht allein im Kriege, sondern auch beim Manöver? Wir haben das Wetter nicht in der Hand, wir werden von früh bis Abends bis auf die Haut durchnäßt, dann stehen wir im Bivouak. Ich weiß nicht, ob der Herr Abgeordnete ein Bivouak bei schlechtem Wetter geseben hat; sonst würde er wissen, daß das nicht zu vergleichen ist mit der Unterkunft, die ein verabschiedeter Offizier am Abend nach der Jagd findet. Es dauert lange, bis die Fahrzeuge herankommen, auf welchen sich die Beklei⸗ dung zum Umziehen befindet; es dauert lange, bis die Gelegenheit da ist, cine Mahlzeit zu sich zu nehmen. was ja nach derartigen körper lichen Strapazen auch zur schnellen Wiederherstellung beiträgt. Also .

dieser Vergleich führt nicht dazu, behaupten zu können, daß darum, spstem Friedrichs des Großen zusammengebrochen und das hat er als weil Jemand sich noch körperlich ziemlich rüstig bewegt, er auch noch Beweismaterial dafür hergeholt, daß auch unser System zusammen— geeignet sei für die Anstrengungen des aktiven Dienstes. brechen müsse. Ja, meine Herren, es ist das an und für sich doch Nun will ich Ihnen vollständig zugeben, daß sehr viele Offiziere eine wunderbare Behauptung; darum, weil ein System zusammen⸗ den Abschied nehmen, sich diefes Invaliditätsattest auf Grund nach⸗ bricht, braucht das andere nicht auch zusammenzubrechen, und wenn

stießen in der Nähe der J b ch zu ei en Angriff auf die ge. gewiesener körperlicher Leiden ausstellen lassen, weil sie nicht weiter man damals über die Schwächen, des Systems, neueren Er— Insel Wi ? ö eben vernommen haben, hat sich zu einem großen Angriff auf die ge ; ich hi z . 1 , ö. g . 6 eben ve Militärverwaltung gestaltet, und' dieser Angriff ist nur in avanziren, Das bekenne ich hier ganz offen; ich werde Ihnen aber scheinungen gegenüber nicht im Klaren gewesen ist., so braucht J ö , 6 . ( , Maße verfüßt worden durch die Anerkennung, daß, wenn auch die Gründe sagen, weshalb dagegen nicht gut eingeschritten man es heute doch nicht auch nicht, zu sein. Das ist doch . le e

aus 29 Personen bestehende Schiffs . seiner Ansicht dfalsche Syst inmal be. werden kann. Meine Herren, derartige Verabschiedungen werden ge⸗ an und für sich eine Behauptung, die nichts sagt, sondern erst er= Personen e iffsmannscha e un dieses nach seiner Ansicht grundfalsche System einmal be zhnlt in einem 8 s 3. . ö. 3 chiffsmannschaft umgekommen. . ö enl' enn gt en en id st wir aften wöhnlich beantragt in einem Lebensalter, welches sich selten unter wiesen werden muß. Er hat dann angeführt, daß französische Ge⸗ .

Ich bin nun nicht der Meinung, daß unser Militärsystem ein dem 45. Jahre befindet. Es kommen ja Fälle vor, wo vielleicht nerale aus dem Volk, wie er es meint, erstanden seien. Ja, wir 4 schon mif dem 40. Jahre der Antrag gestellt wird. Fragen Sie doch haben auch Generale, die aus dem Volke hervorgegangen sind, und

sches, sonde z es in seinen Grundzügen ein richtiges, den Zeit r im Volke angen , . . bemerke 6 . einmal überall herum, ob im Allgemeinen Männer, welche 48 Jahre wenn der Herr , d,, . für eine Nolhwendigkeit hielte, aus daß, wenn der Herr Abgeordnete vorhin auf den Zusammenbruch alt. sind, so durchaus gesund sind und nicht schon irgend einen den von ihm verstandenen Volke klassen erstanden zu sein, um ein . früheren Militärsystems Bezug genommen hat, daß eben jede kleinen Nachtheil an ihrer körperlichen Gesundheit erlitten guter General zu sein. so verweise ich ihn auf die Generalität, die in Zeit ihre eigenen Mittel erfordert, daß aber der Nachweis, daß haben, der es für sie nur auf Kosten, ihrer weiteren Gesundheit neuerer Zeit an der Spitze unserer Armer ,,. Ich glaube, uünsere Zeit das Armeesystem des Hrn. Bebel erfordere, ihm nach möglich machen würde, dem aktiven Militärdienst weiter zu folgen. meine Herren, 5 ist nicht unbescheiden. wenn ich a,, unjere meiner Meinung in keiner Weise gelungen ist. Er hat nicht einmal Wenn sie das dennoch thun, meine Herren, dann thun sie es aus mili⸗ , nfang die ses ersucht, den Beweis zu erbringen. tärischem Ehrgeiz, der uns treibt, in die höheren Stellungen der Jahrhunderts nicht nachgestanden hat. Es ist auch nicht erwiesen, daß rern, ich mich nun zu den einzelnen Punkten wende, so gehe ich Armee zu gelangen. Es geschieht aber auf Kosten unserer Gesundheit, Generale aus dem Volk erstehen müssen ohne Vorbereitung durch längeren bei der Vielartigkelt der Angriffe in der Reihenfolge vor, in welcher es geschieht auf Kosten des langen Lebens, und mancher dient aus Militärdienst, son dern 4 nur erwiesen, daß einzel e ö der Herr Abgeordnete die Militärverwaltung angegriffen hat, und ich Ehrgeiz oder im Interesse seiner Familie, der für seine Gesundheit vorzugte und beanlagte Naturen sich Unter , . k 1 bitte daher zu entschuldigen, wenn das, was ich hier zu sagen habe, entschieden besser sorgen würde, wenn r hei nachgewiesener. nicht ganz natürlich Bahn brechen und 9 die e . ommen , ,. Je, nicht in der Weise logisch geordnet erscheint, wie ich es sonst wünschen vollständiger Felddienstfähigkeit den Abschied nähme. Die Energie solche Leute haben wir in der ö. ang in,, i, . würde. Dafür trifft den Herrn Abgeordneten kein Vorwurf, denn des Geistes überwindet ja auch manches körperliche Leiden; aber ,, daß der ,,, es Hrn. e, Fe ., P seine Rede war gewiß logisch geordnet, aber die einzelnen Angriffe wenn Jemand zur Besörderung in höhere Stellen nicht mehr von Moltke, der k Reyher, ein Ausgeho⸗— auf die Militärverwaltung kamen stoßweise und waren nicht mit ein— geeignet ist, dann werden natütlich derartige Triebfedern nur be— 59 ich möch!e , , ,, . ö ander vermittelt. Dadurch bin ich auch genöthigt, so vorzugehen. schränkt zur Geltung gelangen. ö. . . Nun ist der Herr 96 nete auf 4 f tf ö Der Herr Abgeordnete hat einige Zahlen angeführt über die all⸗ Der Herr Abgeordnete hat nun gesagt, es würde auch bei uns sprechen gekommen und hat . 2 en 261 ö gemeine Steigerung des Militäretats in den letzten Jahren. Ich bin aus anderen Gründen pensionirt, und hat da die Worte gebraucht: sahrige Dienft zeit, wenn wir nich a6. y 3. 6. n hn g; nicht im Stande gewesen bei der Schnelligkeit, mit der er seine wir baben leider keine Kriege gehabt, es sind leider keine Offiziere Freiwilligen als ein Privilegium für gewisse Klassen ätten, er hat Zahlen vortrug, sofort zu folgen, ob sie richtig wären, nur in einer erschossen worden! und da habe ich zu meinem großen Bedauern behauptet, es sei ein k ö. , ö . Beziehung waren sie absolut unrichtig und das will ich hier gleich von eine Seite des Hauses, die Rufe „sehr wahr ge⸗ Das ist ja auch eine Unkenntniß der Verhältnisse, bei dem Verrn k hört. Meine Herren, das ist absolut nicht wahr. Wenn Abgeordneten. Die erste Einführung der Einjährig⸗Freiwilligen, die

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 29 November. Im weiteren Verlaufe der gestrigen G6) Sitzung des Reichstages wurde die erste Beré'thung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Fe st⸗ stellung des Reichsha ushalts⸗-Etats für das Etats⸗ jahr 1886/86, in Verbindung mit der ersten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichs⸗ heeres, der Marine und der Reichs⸗-Eisen bahnen, sortgesetzt. .

Nach dem Abg. Rebel ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister Bronsart von Schellen⸗ . . dorff das Wort: . 28. November. (W. T. B) Heute Vormittag . Meine Herren! Die Rede des Hrn. Abg. Bebel, die wir so⸗

London,

sammte

Im Deutschen Theater geht am Mittw 3. Dezembe das Schauspiel , Frau Susanne / von ö 6 bliner, zum ersten Mal in Scene. Außer den Wiederho lun en dich, Stücks bringt das Repertoire der nächsten Woche ö bolungen von Wilhelm Tell. .Die Welt, in der man sich lan ! weilt und Richard III. Morgen, Sonntag, wird „Der Hun besitzer' gegeben. Die nächste Aufführung von Von Garlos⸗ findet am Montag, den 8. Dezember, statt. . ö

Das elektrische Licht, welches seit Eröffnung der Weihnachts ausstellung im Krollschen Theater zur Anwendung, und nament⸗ lich dem prächtigen großen Königssaale vortrefflich zu Statten kommt, findet im Publikum allgemeinste Zustimmung Indessen. fo überraschend schön dasselbe jetzt schon wirkt, wird der höchste Effekt damit doch jedenfalls erst am Sylvesterabend erzielt werden, weil alt dann auch sämmtliche Nebensäle im elektrischen J Licht strahlen werden. Die künstlerische Autstattung der dies jũhrigen Aug. stellung, mit dem sinnigen Gruppenbild: „Weihnachten 'in Japan und das amüsante Feenmärchen Eduard Jacobfons im Theater mil den glanzvollen Ballets, Costümen und Dekorationen, den witzigen Einfällen und den hübschen Couplets des Marschalls ga sen uber unt des kleinen Däumling Achterberg haben sich einer Aufnahme erfreut

mehreren Direktoren ie f f die für den Verlauf der Saison sehr vielversprechend ist.

nommen.

mehr ließen sich die sozialen Entwickelungsgesetze nirgends besser

studiren als auf ethnologischem Gebiet. Jedes „frü der n beute bestehende Rechteinstitut könne man U. J e ln en an bei den verschiedensten Völkern der Erde in seinen derschie deren Entwickelungsstadien nachweisen, und nichts sei so erhebend für ben Forscher wie diese große Gesetzmäßigkeit der Rechtsentwickelung gegen. über dem kleinlichen Parteigezänk, in welchem wir täglich leben. Nichte seĩ so klar, so wenig entartet und so wenig harbarisch als gerade die überall wiederkehrenden rechtlichen Grundgedanken in den Rechten tiefstehender Völker. Der Perfasser ist darum überzeugt, daß die Rechte philo⸗ sophie sich nicht mehr von Herbart und Hegel gängeln lassen sonder . . . werde, Elm rn ung der nologie und Sociologie eine ethnologif Juris p Sand in Hand gehen werde. Der erste 3 6 . dir r fn sophie auf dieser neuen Grundlage, welchen der Verfasser nun darbietet ist in zwei Bücher getheilt, nämlich J. Grundlagen des Rechts und l. Grundzüge der Entniicklungsgeschichte des Rechts Im ersten Buch trennt er wieder die Grundlagen Ver' Sitte im Allgemeinen von denen des Rechts im Besonderen Das Il. Tuch enthält 6 Kapitel, nämkich 15 die Entwickelusgs e rh der Rechtsnormen, 2) Soꝛʒialmorphologische Entwickelungsgeschichte 3) Entwickelung der Regelung der geschlechtlichen Sitte Unter⸗ abschnitte: Entwickelungsgeschichte der Ehe, des Erbrechts), 4) Grundzüge der Entwickelu ngẽgeschichte der Regelung der wirthschaftlichen Sitte Unter⸗ abschnitte: Entwickelungsgeschichte des Sachenrechts, des Obligationen⸗ rechts), 5) Grundzüge der Entwickelung der Rechtsbräuche und Ant gleichsakte und 6) Grundzüge der Entwickelung des Prozeßrechts Das mit ebenso vielem Aufwande von Geist wis mit sorg⸗ fältigem Fleiß bei Verarbeitung der gesammellen empirischen That⸗ sachen aufgebaute System dürfte auch Denjenigen welche mit der Uebertragung der Darwinschen Entwicklungs lehre auf das Recht nicht ein ver standen sind, außerordentlich mannigfaltige Anregung darbieten 3 ö. . ö. 9 der sich 4 Verf. in dem Schlußabschnitt „Rück. und Aushlicken erhebt, in welchem die „vergleichende Sozio— logie als die . alle Räthsel lösende“, allein selig ö Cr; schaft gepriesen und die von ihr zu erwartenden Errungenschaften in dem Panegyrikus zusammengefaßt werden: „Die höchsten Anschauungen über das Wesen des Menschen, welche von den Geistes heroen unseres Geschlechts geahnt und als Ahnungen ausgesprochen sind werden als⸗ dann von uns nicht mehr geglaubt, sondern gewußt werden und wir werden unsere Stellung im großen Weltrall, über welche bisher noch der Schleier tiefen Geheimnisses gebreitet ist. anfangen zu begreifen n sich ö . Wenige mit ihm versteigen. Eine große Zahl älterer und neuester Büche en vi sich besonders auch zu , , der soeben von der Verlagsbuchhandlung F. A. Brockhaus in ö 6 . 2 erke Unter den wohlbekannten Werken, di i Feuerprobe der Kritik bestanden und sich in der . gi ud; sestgesetzt haben, ragen hervor: „Brockhaus' Conversations Lexikon? in 15. illustrirter Auflage, das „Kleine Conversations. Lexikon“, die Bibliothek. der deutschen. Nationalliteratur, die Internationale wissenschaftliche Bibliothek‘, der . Neue Plutarch“ die Schriften und Dichtungen von Bodenstedt, Farriére, Gregorobius Hammer und Sturm, Schliemanns Werke, Humboldts Briefe an' eite Freundin“ WEckermanns. Gespräche mit Goethe“; unter ken neueren Erscheinungen fallen besonders ins Auge die zahlreichen Reisewerke namentlich der Afrikgreisenden Buchhohz, Cameron, Johnston Lenz, Kohls, Schweinfurth, Soyaux, Stanley. Im Ganzen führt der Ratalog auf 64 Seiten gr. So gegen 500 Werke aus den verschiedenen Ziteraturfächern (encyklopädische Werke, Prachtwerke, Bibelwerke Theologie Wörterbücher, Kunstliteratur, Schliemanns Werke FKunst. diteratur⸗ und Kulturgeschichte, Kunstindustrie, Philosophie ; deuischẽ Nationalliteratur, Gedichte, Gregorovius Werke, Shakespearẽe's Wer e,

tklare⸗ für die Anatomie

und daß mit der weiteren Entwicke—

Nürnberg, 27. November (Hopfenmarktherich ö. nb 2 Nor, er. 61 richt von n Vom Markte ist seit vorgestern keine Vr anbet ura u Rerichten. Die Frage erstreckt sich, wie vorher, auf beste Qualitäten und ganz billige Waare, während Mittelsorten vernach⸗ . ,,, wurden gestern 600 Ballen. eTandiufuhr von einigen 1900 Säcken und ca. 300 Ballen Bahn— abladungen. Vis Abends wird wohl die gestrige Umsatzziffer erreicht ] 6 Die Preise sind unverandert bei ruhiger Stimmung. Die . nnn lauten: Markthopfen 68- 85. ½; Gebirgohopfen . . Aischgründer o 25 M; Württemberger prima . . 16. do. mittel 80—- 90 M ; Hallertauer prima 100 . Hb do. mitte S0 * 88 A6, do. geringe 70 - 77 S; Elsässer e . . Posener 90—- 120 S.; Wolnzacher und Auer Siegelgut R . falt ft danke en 115— 130 ƽ ; Bessere Lagen . ,. Moosbach, Stirn 170 180 A; Spalter Stadt ö 28. November. auttion waren australis : veniger fest ise für K , stralische Wollen weniger fest, Preife für Kap⸗ ; Rewe Mork, 28. November. (B. T. B) B ö V 28. mber. . 22 aum wollen . . , . Unionshäfen 284 000 B. 1 ihr nach Großbritannien 73 Ausf tontinen 73 000 B., Vorrath 904000 B. JJ

Verkehrs⸗ Anftalten. Bremen, 29. November. (W. T B.) Der Dampfer de Breme , (äh d ) Y fer dee Norddeutschen Lloyd „Maln“ ist gestern Nachmittag 3 Uhr,

in New-JYoik eingetroffen. Hamburg, 29. November. (W. T. B.) Der Post dampfer Amerikanischen Packetfahrt⸗

Moravig“ der Hamburg New-⸗Jork kommend, gestern Nach—⸗

Aktiengesellschaft hat, von mittag 2 Uhr Seilly passirt.

(W. T. B.) Der Lloyd dampfer Konstantinopel hier eingetroffen.

8

Triest, 28. November. „Daphne ist heute früh aus

Katalog ausgewählter

Dramen, Uebersetzungen, ausländische Literatur, R ite Reisewerke, Geschichte, Literaturgeschichte, r, ien nn. Memoiren. Rechte und Staatswissenschaft, internationale wissen⸗ hig r , Jagd und Forstwissenschaft cht, Naturgeschichten, Jugen ift i ĩ i ö 6 schriften) vor und ist außerdem

Fo seph Bär u. Cos, Buchhändler und Antiquare i = furt a. M. und Paris, haben über ihr antiquarisches . dagerlatalog 153 ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 364 Schriften, betreffend Alchymie und Magie.

Veterinärwesen.

In, der Bukowina ist in einem B ö ,, .

(Bezirk Czernowitz) die Rin derpest ausgebrochen.

kr * ni Berlin, 29. November 1884.

Im Kun stgewerbe-Mu seum ist gegenwärtig in de

Galerie des Lichthofes ein von der ö J ö von A. Mew e s Nachfolger (Inhaber Fr. Bast) ausgeführtes . stattliches Prunkgefäß ausgestellt, das als vortreffliche Ristung unseres heutigen Bronzegusses Beachtung fordert. Seiner Bestin mung nach stellt es sich als eine riesige Weinbowle dar, um deren Körper sich eine verkleinerte Nachbildung jenes vielbewunderten Rundfrieses schlingt, mit welchem Siemering im Jahre 1871 das Postgment der zur Feier des Einzugs der heimkehrenden Truppen auf dem Berliner Schloßplatz errichteten Germaniagruppe schmückte. Von Tem Bildhauer Gomanski ist dieses Relief nach dem Siemeringschen Original, von dem Modelleur Prachthäuser das ornamentale Betail des Gefäßes modellirt, dessen Entwurf von dem Architekten Krämer herrührt. Wie der Siemeringsche Fries mit seiner lebensvollen Schilderung des zum Kampf aufbrechenden Volkes den eigentlichen Anlaß zur Entstehung der Arbeit gab, so bedingte er auch die ein« fache Komposition des auf Löwenklauen ruhenden chlindrischen Ge⸗ sähes. Sie beschränkt sich im Wesentlichen auf einen kräftig aus⸗ ladenden gebuckelten Wulst unterhalb des ringsumlanfenden breiten Frieses und auf den nach obenhin abschließenden, gesimsartig aus- gebildeten Rand, in dem sich der flach gewölbte. im oberen Theil zwischen ovalen Buckeln mit durchbrochenem Rankenornament ge⸗ füllte Deckel ein fügt, und erreicht damit eine würdige, wenn auch allerdings für das bewegliche, zum Schmuck der Tafel stimmte Geräth etwas gar zu architektonisch strenge und

ernste Wirtung, So anerkennenswerth die ganze Arbeit, vor aj allem die geschickte Ubertragung des Reliefs in den kleineren Maß⸗ stab und die sorgsame Behandlung des Bronzegusses erscheint so ließ sich doch eben ein gewisfes Mißverhältniß zwischen dem monuinenteł angelegten Friese und der dekorativen Verwendung desselben an einem Werke der Kleinkunst nicht völlig ausgleichen. Immerhin aber bildet

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soʒ

ver

ver be⸗ in

Ellmenreich findet am Donnerstag wird, den Wünschen ihrer zahlreichen Verehrer noch einmal in

Heute kamen zahmte „Adrienne Lecouvreur“

Brettern des hiesigen

. ö haben, Wohlthätigkeits-Soirse im Hotel de . und Hr. . ofoper, werden einige Duette aus dem ‚Trompeter“ (W. T. B.) In der gestrigen Woll« moebrere ihrer herrlichen Lieder, darunter das 9 einmal mit entzückender Frische

ungarischen Vollblutpferden die Clowns namentlich die junge Auch die große Ausstattungs⸗ Pantomime ihren Tänzen und Aufzügen fand wieder vielen Anklang.

lag von Alexander

i , n n, , . pezieller Berücksichtigung der elktrisch

. schen Beleuchtung, Anstalten Zehnter Nachtrag zum reyidirten

Belle-Alliance-Theatzer. Das Gastspiel der Fr Franziska seinen . ö. Künstlerin n r olge leisten

in „Bürgerlich und Romantisch'“, ,, Widerspãänstige⸗ und am Donnerstag noch einma in als Abschiedsrolle auftreten. Für die Extra⸗Vor⸗ Mittwoch, ist auf vielseitiges Verlangen „Dorf und

tellung, am

Stadt“ angesetzt.

Noch der , von Säkkingen“ auf den inige der , K und zwar am Montag Abend in der Paul Bulß, die beiden Koryphäen ir . dee erer, eschehen“, dem Programm kJ

ehe

kum Gelegenheit haben, zwei neue Komponist laviervi

: we zonisten und Klaviervirtu kennen zu lernen: den vlämischen Pianisten Wilford, der 6 Vortrags meisterin, Frau Schwendy, ñ Texte spielen wird, und den Kalifornier

. . mit Lenauschem * ö und de ffornier Mangfield, einen Schül iszts, dem sein Meister selbst ein glänzendes Zeugniß ,,,

Die Ankündigung einer großen Extra ⸗Vorstellung im Circus

Renz, in welcher sein bewährter Direkt F. Renz itwi

ö or, Hr. E. Renz, mitwirken selbst war eine alle Störung. man dort allen, auch den gefährlichsten Produktion ĩ schauen kann, weil man weiß, daß alle 3 5 voll kommen sicher in ihren Leistungen sind. verdienten Beifall fanden Hr. Direktor Re dressitten Springpferd, Elimar “‘ , nach dessen Vorführung ihm ein Lorbeer⸗

zahlreiches Publikum angelockt. Die Vorstellun sehr reichhaltige und elegant ausgestattete und derlief w, Das eben ist das Angenehme im Circus Renz, das

die hier auftreten, Besonderen und wohl— Renz mit seinem in Freiheit

anz überreicht wurde, und Hr Hager mit seinem Schulpfe . ; 3 ! pferd „Johan⸗ ter'. Auch Miß Adelina Price excellirte als . Frl Cr

. fich als wahre Reitkünstlerin, indem sie nach verschiedenen eren

e Produktionen sich die Füße zusammenbinder !

ihre kühnen Sprünge über Erh 3 dgl. Ihen eb 31 oßer Bravour ritt Mr. William mit sechs eigens dazu dressirten olympischen Spiele'. Daß die Welt ergötzten versteht sich von selbst. Zarina und Attala“ mit

——

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Zur Reform des akademischen Lebens.

ang und Verbindungstyrannei. ,

Mit einem Nachwort. 1885. Ver⸗ Alen Duncker in Leipzig. Preis 60 3. . Mittheilungen für die öffentlichen Feuerversiche⸗ Inhalt: Elektrotechnisches mit schen von E. Moß⸗ Angriffen gegen die öffentlichen ,, Reglement der Feuer⸗

ietät des platten Landes des preußischen Herzogthums Sächsen,

vom 2. Mai 1884. Entscheidung des Reichsgerichts v ; . asl. , e Deren m,, eichsgerichts vom 30. Juni

Deut sche Koloniglzeitung. Organ des Deut chen Kolonial⸗ eins in Frankfurt a. M. Nr. 23. Inhalt: e er ein. Rundschreiben des Herrn Professor Dr. Georg Schweinfurth Kairo an die Deutschen in Egypten. Die Engländer in Suͤd— ika. Von Dr. A. Fick. Der Kongo, seine Geschichte, gegen⸗

wärtige Entwickelung und zukünftige kommerziell d . M. Stanley. Eine Stimme aus n e Wien,! 36. n ,, Deutschthum in den Vereinigten Staaten. Von

Von GC. H. S Echo aus allen Welttheilen. Sprechsaal.

die stattliche Bowle einen, namentlich für militärische Krei i

. en, n e Kreise,

ten Tafelschmuck von würdigster Erscheinung und sorgt 66 ö

inn. gef an 46 . meisterhaftesten Schöpfungen echt po⸗ l deren Erhaltung in mo fei

Zeit leider vergeblich angestrebt Engl ,,

Eine am 1. Dezember in Lepkes Kunst i st attfindende bemerkentwerthe Versteigerung n n,,

Berlin:

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz. Druck: W. Els ner. Fünf Beilagen (elnschließlich Börsen · Beilage).

von 11 Bildern aus Berliner Privatbesitz, unter denen der kürzlich

sagen. Es ist recht auffällig, daß der Herr Abgeordnete seine Be⸗ hauptungen noch dadurch zu verstärken sucht, daß er sie als un be⸗ streitbar hinstellt; das ist ein Ausdruck, der sehr oft in seiner Rede vorgekommen ist. Seine Anführungen sind indessen nicht nur im höchsten Grade bestreitbar, sondern sie sind auch fast durchweg falsch; ich werde Ihnen das sofort speziell nachweisen.

Der Herr Abgeordnete hat gesagt, der allgemeine Pensionsetat

wäre gerade bei dem Beitrag des Militäretats in einer Art und Weise gewachsen, welche durch die Entlastung des Reichs ⸗Invaliden⸗ fonds nicht hinreichende Erklärung finde oder nicht damit halaneire. Ich werde Ihnen die entsprechenden Zahlen geben, die der Herr Ab⸗ geordnete sich übrigens aus diesem Etat und aus den Etats der früheren Jahre auch hätte zusammenstellen können. Es betrugen nämlich die Ausgaben für den allgemeinen Pensionsfonds, militäri⸗ scher Theil, und für den Reichs-Invalidenfonds im Etatsjahre 1881,82 zusammen 39 239 300 6, im Jahre 1882,ñ83 zusammen 38 göß 781 6, im Jahre 1883,84 zusammen 38 588911 S. im Jahre 1854/85 zusammen 38 650 911 06 und im Jahre 1885/86 sind angesetzt zusammen 38 880 809 66. Sie sehen also hier ganz geringe Schwankungen, die sich aus zufälligen Verhältnissen bei einem so großen Etat ohne Weiteres erklären. Das Maximum betrug im Jahre 1881/82 39 239 309 6 und das Minimum betrug im Jahre 884/85 38 650 911 ½9 Also diese unbestreitbare! Behauptung des Herrn Abgeordneten ist sehr bestreitbar. . Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, trotz dieser furchtbaren Pensionitung wären nun noch die Civilverwaltungen überlastet mit den ehemaligen Militärs, und er hat daran die Betrachtung geknüpft, man ginge dabei von dem Grundsatz aus: wem Gott ein Amt giebt, dem giebt er auch Verstand. . . .

Ich theile nun zunächst die Betrachtung über diesen Punkt in zwei Fragen, in die Frage, inwieweit die verabschiedeten Offiziere zu derartigen Anstellungen gelangen. und in die Frage, inwieweit pen ˖ sionirte oder nach zwölfjäbriger Dienstzeit abgegangene Unteroffiziere zur Anstellung kommen. Was die erste Frage anbetrifft, so muß ich doch sagen: wenn der Herr Abgeordnete hier die unbestreitbare Behauptung aufgestellt hat, daß die Civilverwaltungen mit? tassen, von Offizieren überschwemmt werden, so ist das absolut nicht richtig. Ich bin ja nicht darauf vorbereitet, Ihnen hier die Zahlen zu nennen, erklãre mich aber ausdrücklich bereit, das später zu thun; es wird sich daraus ergeben, daß gegenüber der Masse der verabschiedeten

Offiziere die Zahl der nachträglich im Staats und Kommunaldienst angeftellten Offiziere eine außerordentlich geringe ist, so daß also diefe Betrachtung sebr bestreitbar und unrichtig ist. .

Was dann die Unteroffiziere betrifft, so wird jeder, der den Civil⸗ versorgungeschein hat, zunächst zu einer Probedienstleistung bei den be⸗ treffenden Civilbehörden zugelassen und lediglich von dem Ausfall dieser Probedienstleistung haͤngt es ab, ob ein Mann eine Anstellung findet. Da scheitern manche Leute in einem Beruf und melden sich dann für einen anderen. Daß aber im Allgemeinen ein verabschie⸗ deter Unteroffizier nicht geeignet sein sollte, irgendwo eine Anstellung im Civil und Kommunaldienst zu finden und darin auch ganz brauchbar zu sein, das wird der h Abgeordnete vielleicht selbst nicht bestreiten wollen; jedenfalls würden, wenn er auch dies als unbestreitbar hinstellt, eine derartige Behauptung bestritten werden müssen von sämmtlichen Civil. und Kommunalbehörden, die sich mit dem Dienst dieser Leute sehr befrie⸗

digt erklären. i ĩ . hat weiter gesagt, daß bei uns auch ein

Der Herr Abgeordnete falsches Shen cxistire in Bezug auf die Pensionirung der ) das sehe man daraus, daß so

Offiziere, und er hat gesagt, ; . r viele Offiziere, die verabschiedet wären, noch in voller körper— licher und geistiger Rüstigkeit umhergehen. Ich weiß nun nicht, auf welchem Wege der Herr Abgeordnete diese, genaue Auffassung der Verhältnisse gewonnen hat, ob ihm die geistigen und körperlichen Verhältnisse der einzelnen Herren, die er summarisch zusammengestellt hat, fo genau bekannt geworden sind; ich kann nur sagen, daß kein Sffizier unfreiwillig verabschiedet wird, der nicht entweder absolut unbrauchbar für seinen Dienst ist, nun, daß es derartige Persznlichkeiten geben muß und immer geben wird, darüber wird gar kein Zweifel, das sind aber die allerwenigsten Verabschiedungen, sondern die übergroße Mehrzahl wird. verabschiedet auf, Grund eines Invaliditätsattestes, in welchem sie ihre körperliche Dienstunbrauch⸗ barkeit nachweisen. Meine Herren, damit, daß ein solcher Herr hinter⸗ her noch auf Jagd geht, wie das hier vor einiger Zeit auch behauptet worden ist, ist noch nicht bewiesen, daß der Mann nun felddienstfähig

Denn wenn man auf die Jagd geht das kann

Hr.

Bebel sagt: wir haben leider keinen Krieg so weiß ich das seine Meinung war, oder ob er diese Meinung dem Offiziercorps der deutschen Armee im⸗ putirt. Meine Herren, wir ziehen, wenn es sein muß, gern und freudig in den Krieg., weil wir dann Gelegenheit haben, unserem Beruf im höchsten Maße zu genügen und dem Vaterlande zu zeigen, was wir werth sind. Aber jeder erfahrene Offizier ist davon durch— drungen, daß jeder Krieg ein Unglück ist, auch ein siegreicher Krieg, daß zahllose Existenzen vernichtet werden, die unser Mitleid in Anspruch nehmen, und wenn er also sagt: wir haben leider keinen Krieg gehabt“, und daß das etwa die Auffassung der Militärverwaltung wäre, oder: „es sind leider keine Offiziere erschossen worden“, so muß ich ihm sagen, er befindet sich im jiefsten Unrecht, und er wird, wie ich hoffe, dies Behauptung nicht nachträglich als durchaus unbestreitbar bezeichnen. Ich verdenke es dem Herrn Abgeordneten nicht, daß er derartige An sichten aufstellt, weil ich überzeugt bin, er hat nie als Soldat ge⸗ dient, keineswegs kann er an dem Grabe eines erschossenen Offiziers gestanden haben, eines Offiziers, der auf dem Felde der Ehre für König und Vaterland gefallen ist. Da beschleichen uns ganz andere Gefüble, als daß daraus vielleicht ein Avancement zu machen wäre. Dann hat der Herr Abgeordnete ein bewegliches und nicht unzu— treffendes Bild von der Nothwendigkeit entwickelt, in die die Militär⸗ verwaltung versetzt würde, um allen Fortschritten der Technik in Bezug auf die Heereseinrichtungen zu folgen. Ja, das ist ganz richtig, das bestreitet der Herr auch nicht; er hat auch anerkannt, daß eine Armee allein dieses Prinzip nicht ungestraft verleugnen dürfte und er hat ferner gesagt, so lange nicht alle großen europäischen Nationen dazu ihre Zustimmung gäben, wäre an der Sache nicht viel zu ändern. Ja, dann wäre es doch die Aufgabe des Abgeordneten, diese Nation zu überzeugen; und wir werden ja dann sehen, inwieweit die Vorschläge, die er hier gemacht hat, dazu beitragen werden. Ich habe persönlich die Meinung, daß sie vorläufig keine großen Erfolge haben werden. . . ö Er hat dann gesagt, wir wären in Bezug auf die Leistung für die Armee an einem Punkte angelangt, dem man das Wort zurufen müßte: Bis hierher und nicht weiter! Das ist, insofern es die preu ßische Armee und die preußischen Verhãältnisse betrifft, entschieden un⸗ richlig. Soweit ich mit den Verhältnissen und dem Entwickelungsgang der preußsschen Armee bekannt bin und ich bin genau damit bekannt und soweit ich weiß, welchen Aufwand an örperlicher Leistungs⸗ fähigkeit und finanzieller Leistungsfähigkeit die Regierungen von dem Volke verlangt haben am Anfang dieses Jahrhunderts nach dem glücklichen Kriege und den unglücklichen Kriegen, die, wir ge— führt haben nach dem Jahre 1815. mir sind die Verhältnisse der anderen deutschen Staaten nicht hinreichend bekannt, ich kann also darüber nicht sprechen kann ich nur sagen, das, was heutigen Tages verlangt wird an Gestellung von Menschen— kraft und an Gewährung von Geldmitteln gegenüber der Bevölkerungsziffer des Landes und der finanziellen Leistungsfähigkeit des Landes, ist viel geringer, als das, was verlangt worden ist in den Wer Jahren dieses Jahrhunderts Wir haben also auf diesem Gebiet nicht nur nicht eine verhältnißmäßige Steigerung'; daß wir uns aber in ganz falschen Richtungen Überstürzten, ist überhaupt gar nicht zu konstatiren. Diese Behauptung des Herrn Abgeordneten ist also auch nicht richtig. Dann hat der Herr Abgeordnete weiter gesagt, daß die von einigen Herren der Rechten vorgeschlagenen Börsensteuern, selbst wenn sie recht viel Erfolg gäben, doch nicht im Stande sein würden, das Defizit, das Manko von 40 Millionen, oder wieviele Millionen es sein mögen, zu decken. Er hat in Anknüpfung daran bemerkt, man sollte doch lieber versuchen, die befreiten Kasten zur Besteuerung heranzu⸗ ziehen; er sagte mit großem Pathos. die Offiziere zahlten keine Staatt⸗ und Kommunalsteuern. Meine Herren, diese unbestreitbare Behauptung des Herrn Abgeordneten ist wieder sehr bestreitbar, in⸗ dem alle Offiziere Staatssteuern, also die direkten Steuern zahlen wie Andere. Wir sind nur von Kommunalsteuern befreit; und daß die Kommunalsteuerbefreiung auf das Reichsbudget einwirken sollte, wird der Herr Abgeordnete wohl selbst nicht behaupten. Die Be— freiung wirkt aur auf die kommunalen Budgets ein und könnte nur eine indirekte Einwirkung auf das Reichsbudget haben. Ich bin auf diesen Angriff nicht vorbereitet gewesen, denn ich habe geglaubt, daß er bei einer anderen Gelegenheit kommen würde, und habe des⸗ halb das Material nicht bei der Hand. Aus dem Material, welches ich zu präsentiren in der Lage bin, würde der Herr Abgeordnete er⸗ seben, daß durch die Aufhebung der Kommunalsteuerbefreiung der

gehabt ja sehr bald nach den Freiheitskriegen im Anfange dieses Jahr⸗

hunderts erfolgte, sagt: „Junge Leute von Bildung, welche sich aus eigenen Mitteln erbalten können“, und knüpft unmittelbar an das Institut der freiwilligen Jäger an welchen auch im Jahre 1813 Beim Aufruf an das Volk die Verpflichtung auferlegt war, sich selbst zu equipiren. „Junge Leute von Bildung“. und erst nachher heißt etz: „welche sich selbst erhalten können“. Wenn es ein Privilegi um des Geldfacks wäre, würde es wohl gelautet haben: „Wohl⸗ habende junge Leute, welche einem gewissen Bildungsgrade ge— nügen.“ Ich glaube, daß die Verordnung so gefaßt worden ist, weil man der Bildung den Vorrang vor dem Geldsack hat ein⸗ räumen wollen. ; Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, er hätte aus amtlichem Material eine Zusammenstellung gemacht, wonach die Selbstmorde in der Armee im Verhältniß zu den gleichaltrigen Klassen der Civil⸗ bevölkerung das 14fache betrüge. Das ist absolut unwahr. Mir liegt das Material in der allersorgfältigsten und genauesten Weise vor, und ich rechne ja darauf, daß diese Frage auch bei der zweiten Be— rathung zur Sprache kommen wird. Ich will hier nur vorweg jetzt bemerken, daß die Selbstmorde in der Armee die Zahl der Selbst⸗ morde in den gleichaltrigen Klassen um das 2x3fache überstieg. Nun, meine Herren, werden Sie mir doch zugeben, daß von 23 his 14 ein recht erheblicher Sprung ist, aber den macht der Herr Abgeordnete mit aroßer Leichtigkeit. . ; . . Dann hat der Herr Abgeordnete gesagt, es würde bei uns in rigoroser Weise verfahren, und es wären für ein verhältnißmäßig kleines Subordinationsvergehen Landwehrleute, von denen man verlangt hätte, sie sollten im Viehwagen fahren, mit furchtbar schwerer Strafe belegt worden. Ich finde es anerkennenswerth., daß Fer Herr Abgeordnete bereits von einem „kleinen Subordinatigns ver · gehen“ spricht, daß er also überhaupt ein Subordinationsvergehen an erkennt; ich möchte ihm aber sagen, daß, wenn er nach den Begriffen anderer Leute, nach den Begriffen der Armee von einem Subordi— nationsvergehen spricht, wenn er auf Grund des Militär⸗Strafgesetz⸗ buches, welches doch für uns Gesetz ist, so lange uns nicht der Herr Abgeordnete ein anderes vermittelt haben wird, urtheilen will daß es sich danach gar nicht um ein verhältnißmäßig kleines Subordi⸗ nationsvergehen handelt; es handelt sich um einen vollständigen mili—⸗ tärischen Aufruhr; dafür sind die Leute bestraft worden. Meine Herren! Wie ist der Fall? Ich werde ihn gleich hier im Detall vortragen. Es ist ein Kommando Landwehrleute, welches in Leipzig den Bahnhof wechselnd auf einen andern Zug überführt werden sollte. Durch ein zufälliges Mißverständniß erreicht dieses Kommando nicht den Zug, einen Extrazug, der die aus verschiedenen Orten zusammen⸗ fließenden Trantporte vereinigen sollte, sondern kommt später auß dem Leipäger Bahnhof an. Der Bahbnhoftinspektor gesteht dem Führer des Transportes zu, daß er mit dem nächsten fahrylanmäßigen Schnell zuge befördert werden soll, und stellt zu diesem Zwecke der Beförde⸗ rung, weil es ihm momentan an Personenwagen dritter Klasse auf dem Bahnhofe fehlt, Güterwagen mit vorschriftsmäßiger Einrichtung, wie wir sie bei großen Truppentransporten immer angewendet babenz ein. Diese Wagen haben nach keiner Richtung den Eindruck von Vieh⸗ wagen oder, wie die Leute sagten, von Schweinewagen gemacht; ich bin überzeugt, daß nie Schweine in diesen Wagen befördert worden sind, sondern ausnahmsweise vielleicht Pferde. Der Soldat hält es nicht für despektirlich, mit seinem Pferde zusammen in einem Wagen zu fahren. Wenn wir das aufgeben wollen, so sind Eisenbahntranẽ porte mit berittenen Truppen unmöglich. Im vorliegenden Falle ist den Leuten auch nicht einmal zugemuthet, worden, mit Pferden zu fahren, sondern es sind vorschriftsmäßige Güterwagen mit Sitzbänken, die viel bequemer sind als die Wagen vierter Klasse, die anstandslos benutzt werden von einer großen Zahl unserer Mitbürger,. in Anwendung gebracht worden. Die Leute haben nun alle dritter Klasse fahren wollen und, haben noch im letzten Moment den Versuch gemacht, in die erste Klasse einzusteigen. Wie kann behauptet werden, daß an diese Leute eine unwürdige Anforderung gestellt worden ist ? (Zuruf: Ist nicht gesagt Sie haben gesagt, sie hätten im Viehwagen trantportirt werden müssen; es waren aber keine Viehwagen, sondern vorschrifts mäßig eingerichtete Güterwagen. giga ö damit nur ausdrücken, daß der Widerstand der Leute gegen den Befehl, der ihnen ertheilt war, ein in keiner Weise zu enfschuldigender war, sondern daß weiter nichts als eine der Unwahr heit dienende Presse diese Mißverständnisse verursacht hat. Wenn das unwüärdig“ ist, wie ich in der Presse gelesen habe, daß in solchen Wagen Soldaten befördert werden, ja, meine Herren, dann hört

Offiztere die 40 Millionen auch nicht gedeckt werden würden, aber wahr⸗

t. selbst bei lechtem Wetter sein kommt. man Abends nach gage he ft sich um, nimmt eine reichliche Mahlzeit

scheinlich in einem viel geringeren Maße als durch die Börsensteuer.

der Truppentranzport überhaupt auf. Bie Leute haben nun im Auf.