Wunsch nahe, inscweit die bestehenden Handelsverträge hierzu nicht ausreichen, durch Zusatzkonventionen oder besondere Abmachungen mit denjenigen Staaten, welche Kolonien in Westafrika besitzen, die Interessen des deutschen Handels gegen Benachtheiligungen thunlichst sicherzustellen.
Euer Hochwohlgeboren ersuche ich deshalb ergebenst, die Senate der Hansestädte gefälligst hiervon in Kenntniß zu setzen und zur Aeußerung über die bei solchen Verhandlungen von uns geltend zu machenden Beschwerden und Wünsche des an dem Handels⸗ und Schiff⸗ fabrts verkehr mit der Westküste von Afrika vorwiegend betheiligten hanseatischen Handelsstandes zu veranlassen.
Einem gefälligen Bericht über das Ergebniß Ihrer Schritte, unter Einreichung der Ew. ꝛc. etwa zugänglich gemachten Gutachten der Interessenkreise werde ich ergebenst entgegensehen.
Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten. In Vertretung: Graf Hatzfeldt.
An
den Königlichen Gesandten Herrn von Wentzel Hochwohlgeboren, Hamburg.
Nr. 2. Hamburg, den 11. Juli 1883.
In Bezug auf die beabsichtigte Sicherstellung der Interessen des deutschen Handels an der westafrikanischen Küste babe ich in Gemäß heit des Hohen Erlasses vom 14 April d. J. den Senaten der Hanse⸗ städte die mir aufgetragene Mittheilung gemacht und dieselben um eine Aeußerung über die eventuell geltend zu machenden Beschwerden und Wünsche des betheiligten hanseatischen Handelsstandes ersucht.
Der Senat von Lübeck hat auf Grund einer Erklärung der dortigen Handelskammer in Ermangelung direkter Handelsbeziehungen Lübecks zum westlichen Afrika besondere Wünsche, welche etwa demnächst von der Reichsregierung in der fraglichen Beziehung geltend zu machen sein möchten, nicht vorzutragen. Die Erwiderung der Bremer Senats⸗ kommission für Reichs- und auswärtige Angelegenheiten beehre ich mich Eurer Durchlaucht hierneben gehorsamst vorzulegen.
Von Hamburg ist mir eine Erwiderung noch nicht zugegangen. Wie ich höre, liegt die Sache der Deputation für Handel und Schiff⸗ fahrt vor und hört diese zunächst das Gutachten der hiesigen Handels⸗
kammer. . Wentzel. Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Bismarck.
Anlage zu Nr. 2 (Auszug). Bremen, den 9. Juli 1883.
Auf Ew. Exzellenz gefälliges Schreiben vom 27. v. M., die Handels⸗ verhältnisse an der Westküste Afrikas betreffend, beehren wir uns Nachstehendes ganz ergebenst zu erwidern.
Soweit die deutschen, speziell Bremischen Faktorelen an der West⸗ küste Afrikas in Territorien liegen, welche, wie Lagos, von Groß— britannien okkupirt sind, geben die politischen Verhältnisse zu besonderen Desiderien keinen Anlaß.
Auf der von keiner civilisirten Macht in Besitz genommenen Strecke von Danoe bis Lagos existiren Bremische und andere deutsche Niederlassungen in Little Piäö5ᷓoo und Grand Popo, welche seit Jahren Aus und Einfuhrhandel betreiten. Dieselben suchen sich mit den Negerhäuptlingen so gut es gehen will abzufinden. Früher ist das Ver⸗ hältniß ein leidliches gewesen, neuerdings wird darüber geklagt, daß die Häuptlinge den Handel belästigen und mit Zöllen mehr und mehr beschweren, daher zur Zeit der Ausfuhrhandel fast gänzlich ruhe. Man ist der Ansicht die Neger würden von den französischen Händlern gegen die deutschen Konkurrenten aufgewiegelt, und wünscht, daß den Häupt— lingen durch Erscheinen eines deutschen Kriegsfahrzeuges an jener Küste mehr Respekt vor unserer Nation beigebracht und bei solcher Gelegen—⸗ heit versucht werden möge, mit den Eingeborenen eine Art Vertrags verhältniß abzuschließen, um die Störung unseres Handels abzuwenden 2c.
Mit Vergnügen erneuern wir auch bei diesem Anlasse den Aus— druck unserer ausgezeichnetsten Hochachtung.
Die Senatskommission für Reichs- und auswärtige Angelegen heiten. Gildemeister. Sr. Exzellenz dem Königlich preußischen außerordentlichen Gesandten ꝛc. Herrn von Wentzel, . Hamburg. Ne. 3. (Auszug aus dem Bericht der Handelskammer zu Hamburg.) Hamburg, den 6. Juli 1883.
In dem Schreiben der Königlich preußischen Gesandtschaft hier— selbst vom 16. April d. J. ist anläßlich des zwischen England und Frankreich geschlossenen Vertrages über die Grenzregulirung der beider seitigen Kolonien an der Sierra Leone -Küste — in welchem jene Staaten sich gleichzeitig zusichern, ihre beiderseitigen Angehörigen in
Malimba dicht bei Kamerun, in Besitz nehmen zu wollen, und auch bei Porto Novo in der Nähe von Lagos Schritte zur Besitzergreifung gethan zu haben. .
Als selbständiger Staat ist die Republik Liberia zwischen Kap Mount, Monrovia und Kap Palmas zu nennen. Die übrigen Küsten⸗ strecken — also südlich von Liberia bis Grand Bassam, die Küste von Dahomey mit Wydab, die gesammten Nigermündungen, die Küste von Kamerun bis Eloby und von Kap Lopez bis Ambriz in der portugiesischen Kolonie Angola — sind von unabhängigen Neger⸗ stämmen bewohnt.
Bezüglich der Handeleverhältnisse an der Westküste Afrikas besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den Kolonien europäischer Mächte und den freien Negerstämmen gehörenden Distrikten. In den letzteren liegt das Geschäft einzig und allein in den Händen von in Europa (Liverpool, Glasgow, Bristol, Hamburg, Bremen, Bordeaux, Marseille, Rotterdam, neuerdings auch Antwerpen) ansässigen Firmen, welche dort ihre Faktoreien und Niederlassungen haben, und deren Agenten in diesen Faktoreien den Umtausch der europäischen Waaren — Manufakturen, Spirituosen, Salz, Pulver, Gewehre, Steinzeug, Perlen ꝛ — gegen die Landesprodukte — Palmöl, Palmkerne, Gummi, Elfenbein, Farbehöller ꝛc. — im Wege des reinen Tausch⸗ handels betreiben. Sie sind dabei stets der Willkür der eingeborenen Häuptlinge, welche so viele Abgaben wie möglich von ihnen zu erheben suchen, unterworfen. Dieser Willkür ist nur durch äußere Macht zu begegnen, und häufig sind die Firmen dabei auf Selbsthilfe angewiesen. Diese Art des Geschäftsbetriebes, welche nicht nur feste Etablisse— ments, sei es auf Lagerschiffen (hulks), oder auf dem Lande, sondern auch große assortirte Waarenläger erfordert, bringt es mit sich, daß nur größere Firmen mit bedeutendem Kapital sich mit demselben befassen können, und in der That befinden sich in den meisten Plätzen dieser Distrikte je nur wenige Firmen, welche das Geschäft beherrschen.
In den Kolonien dagegen, und namentlich in den älteren, hat sich neben den größeren Firmen, welche auch dort nur Zweignieder— lassungen europäischer Häuser sind, allmälig ein eigener Handelsstand gebildet, bestehend zum Theil aus Europäern, welche unter dem Schutze der zivilisirten Regierung ohne große eigene Mittel selbständige, von europäischen Mutterhäusern unabhängige Firmen gegründet haben, zum Theil auch aus Regern, welche in Folge des langjährigen Verkehrs mit Europäern eine gewisse Geschäftsbildung erworben haben, die sie befähigt, auf halbwegs zivilisirte Weise Handel zu treiben, und welche nunmehr das Bestreben haben, direkt von Europa Waaren zu beziehen und dagegen die Produkte ihres Landes dorthin zum Verkauf zu senden. (Die Engländer nannten diese Negerhändler ursprünglich tinpotters.) Dieser selbständige Handelsstand konnte in den Kolonien erst mit der Entwickelung der Dampfschiffsverbindungen entstehen, denn erst durch sie wurde es möglich, auch in kleineren Quantitäten Waaren zu be— ziehen und Produkte an die europäischen Märkte zu verladen, während früher die Verschiffungen nur in ganzen Ladungen geschehen konnten. Durch die große Anzahl dieser kleineren Firmen ist der Handel in den Kolonien ein sehr viel intensiverer geworden, so daß daselbst der Tauschhandel bercits in einen Verkehr auf Basis einer Geldvaluta übergegangen ist. Wie sich der Handel Westafrikas mit England nnd Deutschland (Hamburg) im letzten Jahrzehnt entwickelt hat, zeigen die beisolgenden statistischen Angaben. (Anlage J).
Was speziell das Interesse Deutschlands an den west— afrikanischen Handel betrifft, so ist es ein mehrfaches. Einerseits gehen viele deutsche Waaren — namentlich gedruckte und buntgewebte Baumwollenwagren, halbwollene und wollene Waaren, Schießpulver, Glasperlen, Nürnberger Waaren, Spirituosen, Stein« salz, Kochsalz, Eisen⸗ und Messingwaaren, Steinzeug —, und zwar nicht nur für deutsche, sondern auch für englische, französische ꝛc. Häuser, über Hamburg nach Westafrika, was sowohl für die deutsche Rhederei, als auch für den Hamburger Zwischenhandel und besonders für die deutsche Industrie von großem Nutzen ist. Andererseits haben eine verhältnißmäßig große Anzahl deutscher Firmen eigene Niederlassungen an der Westküste Afrikas, so daß ein nicht unbedeutender Theil des dortigen Handels in deutschen Händen liegt.
Hamburgische Firmen befinden sich, wenn man die Küste
Norden nach Süden verfolgt, in
Sierra Leone. Rosenbusch C Co. (naturalisirte Engländer.
von
Liberia (Monrovia, Grand Bassa, Sinoe, Kap Palmas) ..
Goldküste, Accrahn.
,,,
Little und Grand Popo
Porto Novo, Lagos.
C. Woermann.
R. Müller.
C. Goedelt.
Wölber & Brohm; Grumbach & Co.
Witt & Büsch, G. L. Gaiser; Voigt, Schabert C Co; Röthlisberger & Monier (Schweizer Staats angehörige).
Handelsniederlassungen sich daselbst die Stationen der Norddeutsche und Baseler Missionsgesellschaften befinden, welche, wie erwähnt, 2 nicht unbedeutenden Handel treiben und bei welchen viele deut n Missionare angestellt sind, die häufig des Rathes und Schutzes eines Konsuls bedürfen, zu dessen Erlangung sie sich jetzt stets nach dem entfernten Lagos wenden müssen. )
(Schluß des Auszugs folgt.)
Das 26. Jahresfest des Goßnerhauses wurde gestern Abend im Erdgeschoß der Potsdamerstraße 119 belegenen Anstalt feierlich be⸗ gangen. Die 62 Mädchen, die augenblicklich in dem Hause ihre Er. ziehung erhalten, hatten vor der Tribüne Platz genommen; den übrigen Theil des Saales füllten die Freunde der Goßnersache und die Angehörigen der Kinder. Nach einlestendem Gesange hielt Pastor Droß eine Ansprache, in der er im Anschluß an Röm. 15. die Be— deutung der Rettungsanstalten vom christlichen Standpunkt aus be— handelte. Den Bericht erstattete alsdann Ober⸗Verwaltungsgerichtz. Rath von Meyeren. In den 26 Jahren, während deren die Anstalt ihre segensreiche Thätigkeit entfalten konnte, sind ca. 300 Kinder durch deren Erziehung gegangen. Von den 60 Kin— dern, welche beim Beginn des letzten Jahres im Hause sich befanden sind 13 ausgeschieden, und zwar 5. nach vollendeter Erziehung und 5 auf Wunsch der Angehörigen, während 3 verstarben. Von den 15 neu eingetretenen Kindern wurden 2Z durch den Prinzen Ernst von Sachsen⸗ Meiningen, je eins durch die hiesige und die Potsdamer Waisen— verwaltung und 5, die der Zwangserziehung unterliegen, durch die hiesige Armendirektion dem Hause zugewiesen. Die übrigen Kinder wurden von den Eltern direkt gebracht. Leider verlor die Anstalt im letzten Jahre ihre treue Hausmutter, die seit der Be— gründung des Hauses mit seltener Pflichterfüllung ihres schweren Amtes gewaltet hat. Auch in die Reihen des Vorstandes riß der Tod einige schmerzliche Lücken. Neu eingetreten in den Vorstand sind General ⸗Superintendent D. Braun und Provinzial⸗Schulrath Meineke. Auch im Bestand der helfenden Schwestern hat ein Personen— wechsel, stattgefunden. Der Kassenbestand betrug beim Beginn des Jahres 421 46 Die Belträge und Geschenke der Freunde sind leider von 19 454 auf 9063 S½, herabgegangen, der Erziehungs beitrag der Stadt ist dagegen um 18090 4½ gesliegen. Trotzdem schloß das Jahr nur mit einem Bestande von 181 StR ab. Das Schlußgebet, mit dem die offizielle Feier ihr Ende fand, sprach General⸗Super— intendent DJ. Braun. Ein einfaches Mahl hielt dann die Freunde dez Hauses noch länger beisammen.
Der Oberlin-Verein feierte gestern Abend in der Matthäus⸗ kirche sein Jahresfest, welchem Freunde der Bestrebungen des Vereins aus allen Theilen der Stadt beiwohnten. In der Festpredigt schilderte General⸗Superintendent D. Braun den hohen Beruf der Oberlinschwestern. Den Jahresbericht erstattete hierauf Divisions— pfarrer Hähnelt. Derselbe verbreitete sich einleitend zugleich über die Kleinkinderpflege im Allgemeinen und mußte da konftatiren, daß den 25 909 preußischen Elementarschulen nur eg. 500 Kleinkinderbewahr— anstalten gegenüberftehen. In der Millionenstadt Berlin giebt es z. 3: 31 derartiger Pflegstätten für die Jugend: in der That eine ver- schwindende Zahl gegenüber der großen Zahl von Kindern, die der Pflege und Fürsorge bedürfen. Der Verein selbst unterhält augen⸗ blicklich 5 Stationen und zwar je eine in der Markus, Zions, Andreas, Petri⸗ und Zwölf -⸗Apostelgemeinde. Die 18 Schwestern, die in den 5 Stationen thätig sind., haben sämmtlich in dem 1840 in Nowgwes begründeten Mutterhause ihre Ausbildung erhalten. 4 Schwestern sind erst im Laufe des Jahres neu berufen worden. Die Einnahmen sind erfreulicher Weise von 13. auf 6000 6 angewachsen, nur dadurch ist es aber auch möglich gewesen, den erhöhten Anforderungen zu genügen.
Die Thatsache, daß der Richter von Zalamea“ wie im Wiener Burg⸗Theater so auch im hiesigen Deutschen Theater einen glänzenden Erfolg errungen hat, während die Aufführungen desselben Schauspiels an anderen deutschen Theatern bisher fast nirgends einen nachhaltigen Eindruck zu erzielen vermochten, hat bei den Delegir— ten der Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen, welche am 109, 11. und 12. d. M. in Berlin tagen, den Wunsch hervorgerufen, die Inscenirung des Stückes am Deutschen Theater, welche demselben so allgemeinen Beifall eintrug, kennen zu lernen. Die Direktion des Deutschen Theaters, welche von diesem Wunsch Kenntniß erhielt, ist demselben gern entgegengekommen, und hat deß⸗ halb eine Vorstellung des ‚Richters von Zalamea“ auf Mittwoch, den 10. d. M. angesetzt.
Mit dem „Salontiroler! hat das Wallner-Theater ein neues Zugstück erworben, das dem „Raub der Sabinerinnen“ erfolg; reiche Konkurrenz bereiten dürfte. Der Verfasser, G. von Moser,
289.
; Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Stants⸗Anzeiger.
188 4.
M 2
Deutsches Reich. nebersicht
Berlin, Montag den 8. Dezember
der in den deutschen Münzstätten bis Ende November 1884 stattgehabten Ausprägungen von Reichs⸗Gold⸗ und Silbermünzen.
) Im Monat November 1884 sind geprägt wor- den in:
Gold münzen Halbe
Kronen
Ml
Doppel · Kronen Mb. It.
Kronen
Diervon auf Privatrech⸗ nung
Silbermünzen
Fünf⸗ Markstücke M.
Markstücke
Zwei⸗
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Pfennig⸗ stücke s6
Berlin.
; 43890080 Hamburg..
459 560
4390050 — 459 560
5 349 649
Summe 1 5349640 — 1429 374 280 455 745 300
——— 5 Ii Sms = — 2. 269 25 5g? 648 46071653 005102515 678
168 707 229
71 486 552 —
) Vorher waren geprägt „). 3) Ges ammt⸗Ausprägung Hö Hiervon wieder einge—
zogen. .
628 120 4181810 7410
I 454 725 920 455 745 300 27 969 9235 597 998 1757 I 653 G5 ids 555 drs
4420
4878
168 707 229 3957
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12250 878.
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1434 095 800 455 263 49027 9625135 LI Im Ri dps . ö.
5) Bleiben.
7 ois d i u ) zi pxpjjpj
168 703 272
7 Io V7 55 T7 7irf d ?:
) Vergl. den „‚Reichs⸗Anzeiger“ vom 8. November 1884 Nr. 264.
Berlin, den 6. Dezember 1884.
442 064 420, 90 .
Haupibuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Deutsches Adelsblatt. Wochenschrift für die Interessen des deutschen Adels beider Konfessionen. Nr. 48. — Inhalt: Die Erbfolge in Braunschweig. — Das soziale Königthum als nationales Heiligthum. — Die Deutsche Adelsgenossenschaft, was sie erstrebt und ob man ihr beitreten soll. — Der Minister Freiherr von Stein über den Adel. — Merkwürdige und verschollene Ritterorden. — Rheinsberg. — Aus dem Kunstleben. — Bücherschau. — Familien— Nachrichten. — Briefkasten. — Inserate.
Jahrbücher für die deut sche Armee und Maxine. Band LIII. Heft 3. — Inhalt; Zur Erinnerung an König Fried— rich Wilhelms III. allgemeine und militaärische Eigenart. Von A. von Crousaz, Major z. D. — Die Verwendung der napoleonischen Ka— vallerie in den Feldzügen 1805/6/7 im Vergleich zum Gebrauch der fridericianischen im 7jährigen Kriege (Schluß). — französischen Kavallerie im Felde — Westrussische Festungen. — Ka⸗ valleristische Prinzipien. — Taktische Betrachtungen Über den heutigen Schulangriff eines festen Platzes. — Die neue deutsche Schießinstruk— fion. Von einem Frontoffizier. Der Zustand und die Zukunft der englischen Seemacht, beurtheilt von einem Engländer. — Um⸗ schau in der Militärliteratur.
Beiheft zum Militär-⸗Wochenblatt. 1884. 8. Heft. — Inhalt: Ueber Soldtruppen. Vortrag, dem Offiziercorps ge— halten den 18. März 1881. Von J. N. — Zieten bei Kolin. Ein Beitrag zur Beurtheilung der Schlacht. Von Dr. Georg Winter.
Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1884. IX. Heft. — Inhalt: C. Vermischte Abhandlungen. Die graphische Theorie der Turbinen und Kreiselpumpen. Von Gustav Herrmann. (Schluß. Hierzu Tafel RV — XX.) — Amtliche Mittheilungen. Abänderung der Aus⸗ führungsanweisung zur Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869. — Hierzu der Sitzungs bericht vom 3. November 1884. Inhalt: Ver⸗ einknachrichten — Einige Neuerungen in der Seifenindustrie. — Die Ausstellungen für Handwerkstechnik in Wien und Dresden. — Kleinere Mittheilungen.
Der Dienst der
Abhandlungen.
Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Gen— ralstelle für die Landesstatistik.
halt: Fruchtmärkte 1883. — Auflagen
indirekten
1882 — 83.
Knappschafts⸗Krankenkassen-Vereine 1883.
gestüts 1883.
Branntweinbesteuerung 1883 — 84. Brücken 1883 — 84.
Die Arbeiter ⸗Versorgung. Central ⸗Organ für die Staats⸗ und Gemeindeverwaltungsbehörden, Industriellen Ac. zur Begründung, Einrichtung und Beförderung von Hülfskassen im Deutschen Reiche zum Wohle der Arbeiter. Nr. 23. — Inhalt: Zum 1. Dezember. — Die Gewährung der Krankenunterstützung an Wöchnerinnen. II. — Noch— mals zur Versicherungspflicht der sogen. Gutshandwerker. — Muster⸗ statut einer eingeschriebenen Hülfskasse. J. — Amtliche Verfügungen. — Correspondenzen. — Sprechsaal. — Rezensionen. — Biriefkasten.
Die Sparkasse.
Handwerker⸗Fortbildungsschulen
Nr. 322 u. Beitreibung der direkten Steuern und Knappschafts Invaliden
352
, In⸗ 1 und Ergebnisse des Land⸗ 1883-84. —
— Verkehr auf den fliegenden
Nr. 67. — Inhalt: Generalversammlung
am 65. Dezember. = Comité-Sitzung des deutschen Sparkassentages. — Hannoverscher Sparkassentag. — NUebersicht über den Bestand der
Sparlassen in Deutschland. — Alphabetisches l welche den Uebertragungsverkehr eingeführt haben. — der
Sparkassen, Mittheilungen
berechnung am Ende des Jahres,
Sparer.
Deutsches Grundeigen t hum.
Regierungen
Verzeichniß derjenigen
zu Arnsberg und Münster. — Literatur: Dullo, Postsparkasse und Sparkassen Reform. — Freuden— stein, die kaufmännischen Fristen im Handels und Wechselverkehr. — Briefkasten: Gegenseitige Aushülfe mit Sparkassen-Kapitalien, Zins⸗
Dividendenvertheilung
Nr. 48.
an die
— Inhalt: Die
Reform der Berliner Miethssteuer. — Worauf es beim Ankauf eines Wohnhauses ankommt. (Fortsetzung.) — Neue Warnungen vor Kom ⸗ missionären, Häuserschlächtern und Bauschwindlern. — Grundkredit⸗ bank in Gotha. — Aus den Hausbesitzer Vereinen. — Lokales und Kommunales. — Vermischtetz. — ; .
Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 97. — In⸗ halt: Zur Erhöhung der Getreidezölle. J. ic ihre Kösten? Von Frhr. von Stein-Kochberg. — Feuilleton. Reise—
Briefkasten.
— Bezahlt die Viehzucht
betrachtungen über die arierikanische Konkurrenz. Von G. Neuhbauß⸗ Selchow. VIII. (Schluß) — Konkurrenz von Reinigungs ⸗ und Sortir⸗ maschinen für Gerste und Rübensamen zu Maadeburg. Von Prof. Dr. Wüst in Halle a. S. (Mit Abbildung) — Ueber Mehlprüfungen behufs Feststellung des Verkaufswerths von Weizen. Von Prof. Pr. F. Nobbe. — Correspondenzen. — Sprechsaal. Fragen. — Deutsche Landwirthschafts⸗Gesellschaft. — Deutscher Reichstag. — Aus dem Rechtsgebiet. — Handel und Verkehr.
Nr. 98. — Inhalt: Was kostet uns die Produktion von 1 Ctr. Brodfrucht? — Konkurrenz von Reinigungs⸗ und Sortirmaschinen für Gerste und Rübensamen zu Magdeburg. Von Prof. Dr. Wüst in Halle a. S. (Mit Abbildungen.) — Die Berechtigung zum ein⸗ jährigen Militärdienst und die landwirthschaftliche Fachbildung. Von Leithiger⸗Alsfeld. Hauswirthschaft. Wirthschaftsplaudereien für Landwirthsfcauen. — Correspondenzen. — Personalien. — Rundschau. Sprechsaal. — Deutsche Landwirthschafts⸗Gesellschaft. — Handel und Verkehr.
Milch-Zeitung. Nr. 49. — Jahalt: Die Viehhaltung im Deutschen Reiche nach der Zählung vom 10. Januar 1883. Von Dr. Paul Kollmann. (Fortfetzung, — Ansteckende Hausthier⸗ krankheiten. Oesterreich⸗Ungarn. Rinderpest. — Ausstellungen. Oesterreich⸗ Ungarn. Mastvieh ⸗Ausstellung in Wien. Ausstellungen in Amerika. — Allgemeine Berichte. Eintragung von Butter⸗ erträgen des Jersey⸗Viehes. — Erfahrungen in der Praxis, Apfel⸗ Trester⸗Kuchen. Euterkrankheit der Kühe. — Verschiedene Mit⸗ theilungen. Deutschland. Neuer Rindvieh⸗Stammzucht ⸗ Verein. Hufbeschlag⸗ Prüfung. Provisorium der dentschen Landwirthschafts⸗ Gesell schaft. — Litteratur. Kataloge. Das Molkereiwefen im Kreise Schwaben und Neuburg. — Sprechsaal. Maisstärkefabrikation. Antwort auf die Anfrage Käsefabrikation bei. Zur Richtung der Schafzucht. — Unterrichtswesen. Mittheilungen des landwirthschaft⸗ lichen Instituts der Universität Halle a. S. Unterrichtskurfe für praktische Landwirthe. Haushaltungs⸗ und Molkereischule zu Päse bei Meinersen.
FIllustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Nr. 19. — Inhalt: Ephraim und Gotzkowsky, historischern Roman in drei Bänden von W. Weyergang (Fortsetzung) — Comthurei Lietzen von A. Trinius. — Die Memoiren eines Kaisers von Madagaskar, berausgegeben von Oskar Schwebel (Fortsetzung). — Der neue Markt und die Marienkirche vor 100 Jahren (mit Illustration). — Der „Potsdamer Bahnhof“ in Berlin in seiner ersten Gestalt (mit Illustration). — Das 50 jährige Amtsjubiläum des Fürsten Bismarck. — Technische Hochschule. — Die neue Bauordnung. — Die Große Berliner Pferdebahn ⸗Gesellschaft — Die Panke des Westens. — Weihnachtsmesse des Architektenhaufes. — Der Reichstagsbau. — Schnee fegedampfmaschine. — Brief⸗ und Fragekasten. — Inserate.
Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Bogelliebhaber, »Züchter und Händler. Nr. 49. — Inhalt: Zum Voögelschutz: Singvögel⸗Esser in Deutschland. — Der gelbe Spötter oder Garten⸗ laubvogel. — Rauflustige Spechte. — Ueber die Versendung der Kanarienvögel. — Aus den Vereinen: Cöln; AÄusstellungen. — An⸗ fragen und Auskunft. — Aufruf. — Briefwechsel. — Bücher- und Schriftenschau. — Nachruf. — Arzeigen.
JIsis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. Nr. 49. — Inhalt: Zoologie: Neue Thatsachen in Betreff der Ueberreste des Riesenalks. — Züchtung des Bronmbeerspinners — Botanik: Einheimische und fremdländische Wasserpflanzen (Fort⸗ setzung). — Aus dem botanischen Garten von Berlin: Das Palmen⸗ haus (Fortsetzung). — Naturkalender: Raupen der Nachtfalter (April, Schluß). — Anfragen und Auskunft. — Mangcherlei. Aufruf. — Bücher⸗ und Schriftenschau.
1 . x Inserate für den Deutschen Reichs- und Könlgl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Ervedition
eff
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen
ntlicher
Industrielle Etablissements, Fabriken Mund
i. 3 9 * Inserate nehmen an: die Anno neen⸗Expedlltonen
des „Invalidendank“, Jtudolf Moffe, Haasen fein & Vogler, G. L. Danbe & Co., G. Sch latte,
Grosshandel. J
hat das Stück einen Schwank genannt und damit schon selbst an— Verschiedene Bekanntmachungen.
allen ihren Kolonien an der Westküste Afrikas auf gleichem Fuße zu Kamerun und verschie⸗ des Neutschen Reichs Anzeigers nud Königlich Bütmer & Wanter, sowie alle äübrtgen größeren
behandeln — die Frage erhoben worden, ob, bezw. welche Wünsche der am Verkehr mit Westafrika betheiligte hanseatische Handelsstand bezüglich seines Schutzes und seiner Vertretung durch das Reich hege. In Erledigung des ihr bezüglich jenes Schreibens gewordenen Auf— trages hat die Handelskammer sich verpflichtet gefühlt, bei der großen Bedeutung, welche das genannte Gebiet für den deueschen und speztell den Hamburgischen Handel besitzt, sowie in Rücksicht auf die wich—⸗ tigen Vorgänge, welche sich gerade jetzt dort zutragen, sich über die bezüglichen Wünsche des Handelsstandes eingehend zu unterrichten, und sie gestattet sich, dieselben nachstehend ausführlich darzulegen. Zuvor aber dürfte es zweckmäßig sein, in einigen allgemeinen Zügen die eigen⸗ thümlichen Handelsverhältnisse in jenem Gebiete zu schildern. Derjenige Distritt, welcher im Handel mit dem Namen „West— küste Afrikas“ bezeichnet wird, umfaßt die ganze Küste von St. Louis nördlich von Kap Verde bis zu dem südlichsten Punkte der portu— giesischen Kolonie Benguela, Mossamedes. Der suͤdlich von diesem Punkte gelegene Theil der Küste — Fisch⸗Bai bis zum Oranjestrom — ist bisher für den Handel aller Nationen ganz ohne Bedeutung gewesen, und erst ganz neuerdings hat eine Bremer Firma dort die Etablirung von Geschäften versucht. Ebensowenig gehört das Land nördlich von St, Louis, die Küste der Sahara und Marokko, zu diesem Handelsgebiet.
Das vorbezeichnete Gebiet zerfällt in zwei Theile:
die eigentliche Westküste von St. Louis bis in den äußersten Winkel an dem Busen von Biafra — Fernando Po Kamerun —, . und die Südwestküste, von diesem Punkte südlich.
Ein großer Theil dieser Küste ist im Kolonialbesitz der Engländer, Franzosen und Portugiesen.
Den Engländern gehört:
I) britisch Senegambien (Bathurst),
2) Sierra Leone,
3) die Goldküste (1Addah, Accrah, Cape Coast Castle, Quettah, Jellah Coffee),
4) Lagos;
den Franzosen:
1INfranzösisch Senezambien mit St. Louis und Gorse,
2) Grand Bassam,
3) Gaboon;
den Portugiesen:
I) Portugiesisch Senegambien (Bissao, die Bissagos⸗Inseln, Bolamo).
2) Isle de Prince, St. Thoms,
3) Angola, Benguela.
Spanien gehören die Inseln Fernando Po und Vlohby.
Außer den genannten und anerkannten Kolonien beansprucht Portugal Wydah an der Küste von Dahomey, und die Küste von 50 12 bis 8? südlicher Breite (Kongomündung), ohne jedoch seit langer Zeit irgend etwas gethan zu haben, um seine Herrschaft daselbst zu dokumentiren. Frankreich scheint neuerdings die ganze Südwestküste von Gaboon bis Loango, nach den neuesten Privat— nachrichten auch verschiedene Punkte nördlich von Gaboon, z. B.
1
dene Faktoreien an der Küste von Biafra, zwischen Bimbia und Eloby
; C. Woermann; Jantzen K Thormählen. Gaboon und
C. Woermann; Jantzen & Thormahlen; ; Goedelt & Guͤtschow.
Ambriz und Kinsembo Alexander Stock.
Außerdem befinden sich noch an verschiedenen Punkten der Küste Bremer Firmen (u. 4. F. M. Vietor Söhne an der Goldküste und F. A. E. Lüderitz in Lagos), sowie Stationen der Norddeutschen und Baseler Missionsgesellschaften, welche gleichfalls einen hedeutenden Handel treihen. .
. Diese Geschäftshäuser sind an der hier in Rede stehenden Frage direkt und in erster Linie betheiligt; die Handelskammer hat die Vertreter der hiesigen Firmen zu einer Besprechung eingeladen, und a . sich, das Resultat derselben der Deputation nachstehend mit— zutheilen.
Bezüglich der in dem Schreiben der Königlich preußischen Ge⸗ sandtschaft zunächst angeregten Frage der Behandlung deutscher Unter— thanen in den Kolonien europäischer Mächte, und sp ziell bezüglich des in dem Vertrage zwischen England und Frankreich erwähnten Punktes bemerkte Herr Rosenbusch, welcher sich lange Zeit in Sierra Leone aufgehalten hat, daß in dieser Kolonie der Erwerb von Grund⸗— eigen thum Ausländern, d. h. Nichtengländern, nicht gestattet sei, weshalb auch er und andere Theilhaber seiner Firma sich als Englaͤnder haben naturalisiren lassen. Dagegen erklärten die in den anderen englischen Kolonien (namentlich Lagos) angesessenen Firmen, daß ibnen bezüglich des Erwerbs von Grundeigenthum daselbst nie Schwierigkeiten in den Weg gelegt seien. Diese auffällige Erscheinung rührt vielleicht daher, daß ein aus dem vorigen Jahrhundert datirendes englisches Gesetz, welches den Erwerb von Grundeigenthum in den Kolonien den Engländern vorbehält, nicht formell aufgehoben ist, in den meisten Kolonien aber seit langer Zeit thatsächlich nicht mehr beachtet wird. Es dürfte sich immerhin empfehlen, durch einen Ver— trag den Deutschen dieses Recht des Grunderwerbs in englischen Kolonien zu sichern. Im Uebrigen werden nach überein stimmender Angabe aller Betheiligten die Deutschen in den englifchen Kolonien nicht nur den Angehörigen dritter Staaten, sondern auch den Eng—⸗ ländern völlig gleich behandelt, und wurde die Bereitwilligkeit an erkannt, mit welcher die englischen Behörden auch den Deutschen erforderlichen Falles ihren Schutz angedeihen ließen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, daß die Engländer, wie es jedes Land mit Kolonial⸗ besitz thun wird, ihr Augenmerk darauf richten, daß die Kolonien zunäͤchst dem Handel des Mutterlandes Vortheile bringen, daß sie demgemäß auf Waaren, welche vorzugsweise aus England bezogen werden, niedrige, auf solche, welche überwiegend aus anderen Ländern kommen, hohe Abgaben legen. Da hierbei aber formell der Grundfatz der gleichen Behandlung aller Nationen gewahrt wird, so laßt sich dagegen nichts einwenden.
Hier mag auch der von Herrn Müller geäußerte Wunsch nach Ernennung eines deutschen Konsuls für die Gold küste erwähnt werden. Zur Begründung desselben wurde angeführt, daß außer den
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gedeutet, daß die Ansprüche an dies neueste Werk nur bescheidene sein können. Als Schwank ist dasselbe denn auch durchaus annehmbar und wird allen Denen gefallen, welche der Absicht des Dichters, ihnen einen lustigen Abend zu bereiten, entgegenkommen, denn weiter hat derselbe doch wohl nichts mit der gar nicht üblen Interpretation des Defreggerschen Bildes bezweckt. Eine scharf zerlegende Kritik hält das Stück freilich nicht aus, neben so manchen kleinen Schattenseiten weist dasselbe aber eine Menge entschiedener Vorzüge auf und wirkt durch das frische Leben, welches in demselben pulsirt, überaus anregend und unter— haltend. Die Figuren, welche auf Originalität keinen Anspruch machen, sind keck und kräftig gezeichnet, und der Humor, welchen dieselben entwickeln, ist ein natürlicher und gefälliger. Das tüchtige Spiel der Darsteller verhalf denn auch dem Schwank zu einem erfreu— lichen Erfolgen, das Publikum applaudirte lebhaft und ließ sich in seiner Ansicht über das Stück durch die geringe Opposition, welche sich am Schluß des Stückes durch Zischen bemerkbar machen wollte, keineswegs beirren. Die Rolle des Titelhelden wurde von Hrn. Thomas mit seinem unübertrefflichen Humor ausgezeichnet gegeben und trug wesentlich mit zu dem glücklichen Gelingen bei. Der Natur⸗ bursch Sepp fand in Hrn. Blencke einen prächtigen Vertreter, und Frl. Neumann war gleich niedlich als Kammermädchen und Tirolerin, während Frl. Sternenthal ihrer Rolle so manches schuldig blieb. Das frische Spiel des Hrn. Al xander, der trockene Witz des Hrn. Meißner fanden allgemeinen Beifall, mit welchem auch Fr. Carlsen und Hr. Kurz reichlich bedacht wurden. Der Salontiroler wird hoffentlich noch recht häufig ein eben so zahlreiches Publikum anlocken, wie es am ersten Abend der Fall war.
Neues Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Das dritte Viertelhundert der „Gasparone“⸗Vorstellungen wird am Mittwoch roll, und das ausverkaufte Haus, welches der gestrige Sonntag aufwies, macht es sogar wahrscheinlich, daß die Reihe der Vor⸗ stellungen von Gasparonen mit der hundertsten noch lange nicht abge⸗ schlossen sein dürfte. Die 75. Vorstellung geht mit den Damen C. Schmidt, welche seit der ersten Aufführung ohne Unterbrechung die Zenobia i Wrada, Koch und den Herren Wellhof, Steiner, Weldmann in Szene.
Belle-Alliance-Theater. Für die nächste Extra⸗Vor⸗ stellung ist Spielhagens Schauspiel „Hans und Grete angesetzt. . Am Donnerstag geht eine Novität, . Das Stadtgespenst“, Zeitbild in 4 Akten von Lucius, zum ersten Mal in Seene.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
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In der Börsen-
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ö Amtsgericht Hamburg. 3 Oeffentliche Zustellung.
J. H. Sohnholtz, Bachstraße 9 hieselbst, vertreten durch Rechtsanwalt 8. Berner, klagt gegen den Geschäftsmann H. J. Hahn, früher Hermann sttaße 19,2. Stock, hier selbst wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalt, wegen am 1. Rovember d. J. fällig gewesener, unbezahlt gebliebener Fjähriger Wohnungs⸗ miethe von 475 16, mit dem Antrage, den Beklagten zur Räumung der obbezeichneten Wohnung unter Zurücklassung der in dieselbe eingebrachten Gegen— stände — es sei denn, daß Beklagter annoch 75 6 nebst 609 Zinsen seit dem Klagzustellungstage, sowig die Projeßkosten zahle — zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Vrrhand lung des Rechtsstreits vor das Amtsgericht Hamburg, Tivil⸗Abtheilung III., Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer 14, auf
Montag, den 2. Februar 1885, Vormittags 11 Uhr. ;
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Hamburg, den 3. Dezember 1884.
Hilgert, Gerichtsschreiber des Ämtsgerichts Hamburg, Civil / Abtheilung III.
lõbl gg Oeffentliche Zustellung. Der Kupferschmiedemeister Ferdinand Pothmann zu . vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Bergas in Wiesbaden, klagt gegen: den nunmehr in Amerika ohne näher bekannten Jufenthalt wohnenden Kaufmann. Friedr. Wilh. Pook, Inhaber der früheren Handlung F. W. Pook in Frankfurt a. M., 2) den Kaufmann Theodor Hopf in Mannheim, den Bauunternehmer L. Conradi in Barmen, unter der Angabe: . Ueber das Vermögen der Handlung Friedr. Wilh.
das Königliche Amtsgericht IV. in Frankfurt a. M. der Konkurs eröffnet und in diesem Verfahren am 28. Oktober 1880 zwischen dem Kridar und den Konkursgläubigern ein Zwangsvergleich dahin abge— schlossen worden, daß Kridar 10 0½ der Forderungen zu zahlen sich verpflichtete, die auf die bestrittenen Forderungen sich berechnenden Beträge mit 5747,40 , seien von Kridar hinterlegt und he⸗ fänden sich im Gewahrsam der Königlichen Regie⸗ rungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, von dieser Summe entfalle auf die vom Kläger angemeldete aber be strittene Forderung von 20 000 M6 der Betrag von 2000 Sp. Da die Mitbeklagte 2 und 3 wegen ihrer Forderungen von 46, 46 6 und 7300 „ und Kosten und Zinsen das gedachte Depositum mit Arrest be⸗ legt hätten, so sei von Kläger zur Verhinderung der Auszahlung des Depositi an die Genannten beim Königlichen Landgericht in Wiesbaden ein Arrest be— antragt und von diesem Landgericht am 11. August 1884 auf Anordnung Königlichen Ober⸗-Landgerichts in Frankfurt a. M. erkannt worden, mit dem Antrage:
unter vorläufiger Vollstreckbarkeits ⸗ Erklärung
des Urtheils gegen Sicherheitsleistung zu ver⸗
urtheilen: ö
1) den Mitheklagten Pook, 2009 6 nebst G'so Zinfen seit 3. März 1881 an den Kläger zu zahlen und behufs Befriedigung des Klägers wegen dieses Anspruchs einzuwilligen, daß von dem Seitens des Beklagten Pcok am 12. Februar 1881 bei dem Königlichen Amtsgericht T. in Frankfurt a. M. hinterlegten, nunmehr in Verwahrung der König- lichen Regierungshauptkasse zu Wiesbaden befindlichen Gelde der Betrag von 2000 6 nebst aufgelaufenen Depositar⸗Zinsen Seitens der Regierungs⸗Hauptkasse an den Kläger ausgezahlt werde, .
2) die Mitbeklagten Hopf und Conradi, die von ihnen erwirkten gerichtlichen Pfändungen des unter 1 bezeichneten Depositums zu Gunsten der klägerischen Forderung aufzuheben und demgemäß in die Aus= sahlung der für Kläger deponirten 2009 „M nebst Depositarzinsen an den Letzteren einzuwilligen,
3) sämmtliche Beklagte, die Kosten dieses Pro⸗ zesses einschließich des vorausgegangenen Arrestver⸗ fahrens zu fragen,
richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. ö
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diesen
Auszug der Klage bekannt gemacht. .
Die Einlassungsfrist für den Beklagten Kaufman
Friedr. Wilh. Pook ist auf 6 Wochen feftgesetzt. Meyer,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
,. Oeffentliche Zuste lung.
Der bürgerliche Spar⸗ und Darlehns-⸗Nnter⸗ stützungsverein dahier, vertreten durch dessen Vor—⸗ stand, Kaufmann G. Ebersberger dahier, hat gegen den Mechaniker Friedrich Kohlmann, früher dahier. und die Wittwe Katharina Wittmann dahier Klage im Wechselprozeß erhoben, beantragt in derselben, die Beklagten solidarisch zur Zahlung von 100 Wechselsumme nebst 690 Zinsen daraus seit 1. Ok= tober d. J. sowie zur Kostentragung zu verurtheilenm, und ladet den Mitbeklagten Friedrich Kohlmann, dessen Aufenthalt zur Zeit unbekannt ist, zur münd⸗ lichen Verhandlung in die Sitzung des k. Amts⸗ gerichts Nürnberg vom Dienstag, den 27. Ja⸗ . 5 Vormittags 9 Uhr, Sitzungszimmer
.
Nürnberg, den 2. Dezember 1884.
Gerichtsschreiberei des k. Amtsgerichts.
(L. 8.) Der geschäftsleitende k. Sekretär: Hacker.
sss Oeffentliche Zustellung
und Ladung.
Die Curatel über ‚Adolf“ ill. der Wirthschafts⸗ pächterstochter Anna Ertl von Garching, vertreten durch den Vormund Anton Stegmann, Hausmeister in München, und der Kindsmutter selbst, hat gegen den Oekonomenssohn Josef Neumaier aus Gasching, nun unbekannten Aufenthalts, Klage auf Anerken⸗ nung der Vaterschnft zu dem von Anna Ertl am
Kleidungsékosten, des seinerzeitigen Schulgeldes der allenfallsigen Rur⸗ und Leichenkosten bis zum
beitrage und
zurückgelcgten 14. Lebensjahre des Kindes, endlich
auf Bezahlung von Zwanzig Mark Kindbettkosten⸗
entschädigung, erhoben und wurde mit Beschluß des
kgl. Matsgerichtes München II. vom 1. Dezember
If. IS die öffentliche Zustellung der Klage und La⸗
dung des Beklagten verfügt.
Zur Verhandlung der Sache ift die öffentliche
Sitzung des genannten Gerichts vom
Donnerstag, den 29. Januar 1885, Vormittags 9 Uhr,
im Sitzungszimmer Nr. 0, bestimmt und wird hiezu der Beklagte Jofef Neu mater, für welchen beglaubigte Abschriften der Klage und der erwähnten amtsgerichtlichen Beschlüsse an der Gerichtstafel angeheftet sind unter Hinweis auf S. 187 R. C. P. O. hiemit vorgeladen.
München, den 2. Dezember 1881.
Der geschäftsleitende kl. Sekraär am königlichen Amtsgerichte München II.
(L. 8.) Hausladen. 5512 Oeffentliche Zustellung. l ,, Böttcher Warschalefsky, Anna Pauline Emilie, geborne Stimpel, zu Loewen, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Fendler zu Trebnitz, klagt gegen ihren Ehemann, den. Böttcher Gregor Warschalefsky, zuletzt in Trebnitz, jetzt unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, cen Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihm die Kosten aufzuerlegen und ladet denn Be⸗ klagten zur mündlichen Verhandlung des LRechte⸗ streits vor die Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Oels auf
den 11. März 1885, Bormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellnng wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Oels, den 28. November 1884.
Heintze,
6. Juli 1884 außerehelich geborenen Kinde „Adolf“,
Pook und deren Inhaber sel im Jahre 1886 durch
und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhand⸗
sodann auf Zahlung eines monatlichen Unterhalts ⸗
Gerichtsschreiber des Königiichen Landgerichts.