1884 / 300 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

K w .

Nr. 12 erschienen, der von dem genannten Institut auf Verlangen gratis versendet wird. Besonderes Interesse erwecken auch die zahl⸗= reichen mikroskopischen Präparate der optischen Werkstätte von Paul Waechter, deren 50 in einem Führer in die mikroskopische Welt“ er⸗

läutert sind. Veterinärwesen.

Nach einem Bericht im ‚Amsterdamsche Handelsblad! vom 13. d. W. ist ein neuer Heerd von Lungenseuche unter dem Rindvieh in Scharn bei Maastricht (Prov. Limburg) entstanden.

Gewerbe und Bandel.

Das Organ des Bayerischen Gewerbe Museums zu Nürnberg, die Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunftindustrie Kunst und Gewerbe“ beschließt mit dem Dezemberheft 1884 ibren 18 Jahrgang. Die Redaktion der Zeitschrift ist inzwischen von dem bisherigen Redacteur Dr. Otto von Schorn auf den Kustos Dr. J Stockbauer übergegangen, von welchem auch der erstere größere Beitrag des Dezemberhefts berrührt, nämlich ein Auszug aus einem von ihm gehaltenen interessanten Vortrage über Metallschmuck⸗ arbeiten in alter und neuer Zeit. Die Darstellung der Entwicke⸗ lung der gewerblichen Fachschulen in Preußen wird in dem Heft be—⸗ endet. Unter der Rubrik . Museen, Vereine, Schulen, Aus⸗ stellungen 2c.“ wird der so frübzeitig erfolgte Tod des Direktors der Königlichen Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Baurath Adolf Gnauth, gemeldet und für das nächste Hest ein ausführlicher Nekrolog versprochen, in welchem des Verstorbenen als Künstlers und Förderers des Kunstgewerbes gedacht werden soll. Die Darstellung der Organi⸗ sation ur Förderung des Gewerbewesens in Baden wird zum Ab⸗ schluß gebracht. Andere Beiträge betreffen die Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer in Leisnig, die keramische Ausstellung und Schule in Höhr⸗Grenzhausen 2c. Rathschläge für die Werkstatt, Mitthei⸗ lungen aus dem Buchhandel und kleine Nachrichten bilden, wie sonst, den übrigen Inhalt. Die Rubrik „Für die Werkstatt⸗ kommt vom 1. Januar k. J. an in Wegfall oder richtiger, wird in die Mit- theilungen! des Museums verlegt, und durch „Mittheilungen aus dem Kunsthandel! ersetzt Von den 3 Kunst— beilagen des Hefts zeigt die erste eine Kollektion von alten schönen emaillirten Fingerringen, der Blüthezeit der Renaissance angehörend und deutscher Herkunft, aus der Mustersammlung des Museums (Stich von J Geher in Nürnberg); die zweite eine graziös geformte indische Kanne mit gravirten Ornamenten, ebenfalls aus der Mustersammlung (Zinkographie von Thuringer in Nürnberg); die dritte eine Wappentafel sn derbem charakteristischem Barockstyl, vom Burggebäude in Graz (Holzschnitt). Im Text finden wir eine ähnlich stylisirte Barock Cartouche aus Graz, die Aufnahme eines edel geformten Wandschranks mit eingelegten Ornamenten aus dem Schloß Trausnitz bei Landshut, Fayence⸗Fußbodenplatten aus San Sebastian in Venedig, eine schöne Friesfüllung aus Benedetto da Rovezzano, eine groteske Verzierung von einem Majolikateller im Bargello zu Florenz, einen Buchbinderstempel aus dem 16. Jahrhundert u. a. Von den Mittheilungen des Bayerischen Gewerbe⸗Mu— seums“ kamen als Beiblätter die Nummern 22 bis 24 zur Ausgabe. Denselben ist Folgendes entnommen: In einer Bekanntmachung vom 22. Oktober d. J. theilt der Direktor des Bayerischen Gewerbe⸗Museums, Hr. von Stegmann, mit, daß die für 1882/83 ausgeschriebene und 1883584 wiederholte Aufgabe der König-Ludwigs ˖⸗Preisstiftung: Herstellung eines Kronleuchters für Gas in Metall, nicht gelöst worden ist und deshalb von Neuem zur Preisbewerbung ausgeschrieben wird. Der Kronleuchter soll bestimmt sein für einen Raum von 50 gam Bodenfläche. Die Wahl des Metalles steht dem Bewerber frei. Für den besten zur Einsendung gelangten ausgeführten Kronleuchter wird der Preis von 300 S6 aus= gesetzt. Als neue Aufgabe für das Jahr 1884/85 wird ein glasirter farbiger Ofen für ein Zimmer von 30 40 4m Bodenfläche auf⸗ eftellt. Für den besten zur Einsendung gelangten Ofen wird der . von 300 „, für den besten Entwurf, welcher entweder durch odelle oder durch Zeichnungen, letztere bestehend in einer geometrischen Ansicht, einer perspektivischen Skizze und den Aus führungszeichnungen in Naturgröße darzustellen ist, wird der Preis von 200 p. ausgesetzt. Die Arbeiten sind bis zum 28. Juli 1885 an das Bayerische Gewerbe⸗ Museum in Nürnberg abzuliefern und werden vom 1. August bit L. September 1885 in der „Permanenten Ausstellung“ ausgestellt. Die Preisvertheilung erfolgt am 25. August 1885 zum Geburt. und Namensfest Sr. Majestät des Königs. Die Arbeiten bleiben Eigen⸗ thum der Verfertiger, doch sind die Verkaufspreise derselben anzu⸗ . und bleibt dem Bayerischen Gewerbe⸗Museum das Recht vor- ehalten, eine oder einige derselben zu kaufen. Berechtigt zur Preis— bewerbung sind nur solche Arbeiten, welche von Angehörigen des Königreichs Bayern in ihren wesentlichen Theilen angefertigt sind. Am 3. Februar heginnen im Museum neue FZachkurfe über Galvanoplastik und Feingießerei, in welchen beiden kunstgewerb— lichen Zweigen die Anstalt bekanntlich einen weiten Ruf genießt. Mir dem 1. Januar 1885 geht der Verlag der Zeitschrift . Kunst und Gewerbe? und des Beiblattes „Mittheilungen des Bayerischen Gewerbe Museums“ an die Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗ Museums (C. Schrag) in Nürnberg über. Der Druck der beiden Zeitschriften erfolgt wie bisber in G. P. J. Bielings (6. Dietz) Buchdruckerei. In dem Inhalt der Mittheilungen“ wird von Neu⸗ jahr an insofern eine Veränderung eintreten, als nach den Bekannt— machungen und Mittheilungen aus dem Bayerischen Gewerbe⸗Museum und aus dem Verbande der Bayerischen Gewerbevereine eine ständige Rubrik eingelegt wird, welche unter dem Titel „Für die Werkstatt“ Rezepte und Vorschriften für gewerbliche Zwecke, und Besprechungen von neuen gewerblichen Verbesserungen und Erfindungen giebt, die durch- gehends entweder im Bayerischen Gewerbe ⸗Museum selbst, oder ander⸗ weitig erprobt worden sind. Dadurch soll besonders den kleineren Gewerbetreibenden ein sicheres Mittel geboten werden, die neuesten Erfahrungen in der Technik sich zu Nutze zu machen. Bie vermehrten Kosten, welche durch diese Einrichtung erwachsen, bedingen eine Er— höhung des Jahres preises der „Mittheilungen des Bayerischen Gewerbe⸗Museums“ für die Mitglieder des Verbands bayerischer Gewerbevereine auf 1 M 20 3. Dabei ist jetzt die Einrichtung ge⸗ troffen, daß die Mittheilungen des Bayerischen Gewerbe⸗Mufeumz = auch an Nicht · Abonnenten der Zeitschrift Kunst und Gewerbe“ und an Nicht Mitglieder des Verbandes bayerischer Gewerbevereine getrennt zum Jahrespreise von 2 50 8 für 24 Nummern abgegeben werden. Bezüglich der nächstjährigen internationalen Aus stellung von Metallarbeiten in Nürnberg ist zu melden, daß sich auch die Mansfelder Gewerkschaft für Kupfer- und Silbergewinnung be— tbeiligen wird. Für die historische Abtheilung sind neu angemeldet worden: Gold⸗ und Silbergefäße und Schmuckgegenstände aus Privatbesitz, ferner aus Mainz eine Zusammenstellung von 20 Gegenständen der Goldschmiedekunst des 16. und 17. Jahrhunderts, aus Paris eine Sammlung von 80 Gegenstän den alstindischer Kupferarbeiten, aus Partenkirchen eine größere Kollektion von oberbayerischem Bauern schmuck. Dazu kommen noch kleinere Arbeiten von Bronze und Silber aus Privatbesitz, anderes aus dem Museum in Graz, aus Pest, München, Eisleben. Ueberhaupt nimmt diese Abtheilung unerwartete Dimensionen an und verspricht o. interessant wie umfangreich zu werden. In besonders umfassen der rt wird sich das Landeskonsistorium der evangeli⸗ schen Kirche in Siebenbürgen mit kirchlichen Geräthschaften aus dem 14. bis 17. Jahrhundert betheiligen. Der Mustersammlung des Museums ging als Geschenk vom South⸗KensingtonMuseum eine von Elking⸗ ton u. Comp. hergestellte galvanische Nachbildung einer vollständigen Rüßstung, bestehend aus 19 Stücken. Helm, Harnisch, Halsring, Arm⸗ und Beinschienen, mit getriebenen Figuren und Arabee ken, zu. Das Original ist eine norditalienische Arbeit des 16. Jahrhunderts und befindet sich im Mustze d'Artillerie in Paris. Diese Prachtrüstung wird ebenfalls einen Gegenstand der nächstjährigen Ausstellung bilden. Die von dem chemischen Laboratorium in Angriff genommenen Pati · nirungsversuche wurden dadurch erweitert, daß zwei gleiche Bronzefiguren zu verschiedenartigen Versuchen im Freien vor dem chemischen Laboratorium aufgestellt wurden, um dort bis zur Eröff⸗

nung der Ausstellung zu verbleiben.

Breslau, 19. Dezember. (W. T. B.) Nach dem Bericht der Schles. Ztg. behielt die etwas günstigere Lage des Robeisen⸗ marktes Bestand, ohne daß eine Preiserhöhung erzielt wurde. Für die heimischen , . und den Export war der Bedarf befriedigend. er Absatz von Waljeisen war zwar geringer als in den Vormonaten, jedoch gegen die entsprechende Zeit der Vorjahre günstiger. Die Bessemer⸗ und Flußstahlindustrie zeigte sich entschieden besser beschäftigt. Grobbleche waren weniger begehrt; Rohzink still, Produktion beschränkt; Blei still; eine lebhaftere Thätigkeit herrschte in der Schwefelsäure⸗Fabrikation.

Nürnberg. 18. Dezember. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Markt ist unausgesetzt flau. Für Export wer⸗ den zu billigen Preisen 60 65 M kleine Posten genommen. Die Kundschaft kauft nur das dringend Nothwendige. Die Eigner zeigen sich sehr nachgiebig und drängen zum Verkauf. Gestern wurden 2 Ballen, heute bis Mittag ca. 300 Ballen umgesetzt. Notirungen Markthopfen 55 - 70 41; Hallertauer 60 - 100 ƽ.; Württemberger 60— 100 ½ ; Gebirgshopsen 70-90 M; Elsässer 55— 75 M0; Posener 85 - 110 S; Wolnzacher und Auer Siegel 85 110 4

Wien, 19. Dezember. (W. T. B.) Die Eskomptebank erklärt, daß der Abgang definitiv rund 2000000 Fl. betrage und daß sich die Depots in vollster Ordnung befinden. Der Vize⸗ Direktor Jauner hat sich gestern Nachmittags in Kierling bei Wien durch einen Revolverschuß entleibt.

St. Petersburg. 29. Dezember. (W. T. B) Der . Bör⸗ senzeitung“ zufolge lehnte das Finanz⸗Ministerium die von Poliakoff geplante Gründung einer allgemeinen russischen Eisenbahn⸗Gesellschaft behufs käuflicher Er⸗ werbung sämmtlicher existirenden Bahnlinien ab, desgleichen den Vorschlag von Berliner Bankhäusern, die Orient Anleihen in eine 33 prozentige Goldrente umzuwandeln, versagte ferner die Ge— nehmigung zur Konversion der 5 prozentigen Obligationen der Kursk« Kiew⸗ und der Moskau⸗Rjäsan-Eisenbahn in 4prozentige und eröffnete den Bahnverwaltungen, daß das Ministerium ferneren selbständigen Emissionen von Bahn⸗Obligationen durch die Bahnen nicht zustimmen werde, sich dieselben in dem festgesetzten Betrage vielmehr selbst zu reserviren gedenke.

New⸗York, 19. Dejember. (W. T. B.) Baumwollen Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 258 000 B., Aus- fuhr nach Großbritannien 89 000 B.. Ausfuhr nach dem Kontinent 87 000 B., Vorrath 1016000 B.

Verkehr s⸗Anstalten.

Bremen, 19. Dezember. (W. T. B) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Fulda“ ist gestern Nachmittag 5 Uhr in Southampton angekommen.

Hamburg, 19. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer Teutonia“ der Hamburg-⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas eingetroffen.

20. Dejember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bo⸗ hemia“ der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt— Aktiengesellschaft ist, von New Jork kommend, heute, Vor— mittag 19 Uhr, auf der Elbe eingetroffen.

Berlin, 20. Dezember 1884.

„Der Deutsche Keolonialverein, Abtheilung Berlin, hielt vorgestern Abend im großen Festsaale des Kaiserhofes unter Vorsitz des Frhrn. von Frankenberg seine Generalversammlung ab. Im Saale waren eine Anzahl Oelgemälde ausgestellt, die in charafte⸗ ristischer Weise die Gebirgsformation Suͤdbrasiliens, speziell der Gegend von St Katharina darstellten, sowie zahlreiche Photographien. Der Vorsitzende erstattete den Geschäftsbericht, nach welchem die Ab— theilung Berlin, eine, der 3 Zweigvereine des Deutschen Kolonial— vereins, z 3. 326 Mitglieder zählt. Die Gesammteinnahme betrug 7636.6, wovon 142416 an den Hauptverein in Frankfurt abgeführt worden sind. Die Projekte, welche dem Verein vorgelegen haben: die syrische Eisen⸗ bahn von der Küste nach Damaskus sowie die Templerkolonien in Palästina mußten unübersteiglicher Hindernisse wegen aufgegeben werden. Ein anderes Projekt, die Errichtung eines Auskunftsbüreaus in Berlin zur Rathertheilung für Auswanderungslustige ist wegen Mangels an Mitteln vorläufig zurückgestellt worden. In längerem Vortrage besprach sodann Hr. Dr. von Eye die klimatischen, politischen und sozialen Verhältnisse Südbrasiliens,

Schon einmal haben wir an dieser Stelle der im Verlage von A. G. Liebeskind in Leiprig erschienenen neuen Prachtausgabe der Abenteuer und Schwänker von Rudolf Baumbach gedacht. Die Hauptzierde derselben besteht, wie ebenfalls bereits kur; ange · deutet wurde, in dem bildlichen Schmuck, welchen Prof. P. Mohn dazu geschaffen. Dieser reichbegabte Künstler hat sich zuerst mit seinem . Märchenstrauß für Kind und Haus‘ (Berlin, Georg Stil ke) in weiteren Kreisen bekannt gemacht und alle diejenigen, welche echte ideale Kunst von blendender und doch meist platter realistischer Mache zu unterscheiden wissen, sofort für sich gewonnen. Er bekannte sich darin deutlich als einen Schüler Ludwig Richters, was ihm gewiß nicht zum Vorwurf gereicht, zumal er nicht als bloßer Nach⸗ ahmer auftrat, sondern auf den von seinem großen Meister gewiesenen Wegen weiter wandelte, in seinen Schöpfungen aber einen reichen Schatz eigener origineller Erfindunge⸗ und Gestaltungskraft kundthat. Jene Illustrationen konnten indessen (ebenso wie seine neue Serie von Aquarellen, welche unter dem Titel ‚„Christkind“ kürzlich bei Stilke hierselbst erschien) auch durch ihre farbige (chromolithogra⸗ phische) Reproduktion bestechen, was bei den Hoßzschnittzeichnun« gen zu der oben genannten Sammlung nicht zutrffft. In ihnen erreicht der Künstler mit den schlichtesten Mitteln nicht minder Vollendetes und ebendeshalb noch Verdienstsicheres. Wie Baumbach die in dem Werke mitgetheilten romantischen, altdeutschen Aventiuren und heiteren derbnaiven Schwanke aus einer Zeit, in der sich das Volk mit seiner ursprüglichen Begabung und feinem treffenden Witz noch an der dichterischen Produktion in so reichem Maße be⸗ theiligte, mit großem Geschick und feinem Takt neuhochdeutfch nachgedichtet, so hat Mohn sie künstlerisch nachempfunden und in ihren Hauptmomenten sinnig und poetisch nachgestaltet. Seine gleichmäßige Beherrschung des Landschaftlichen wie det Figür⸗ lichen kam ihm dabei sehr zu Statten, noch mehr aber seine reiche schöpferische Phantasie. welche jedes Bild und Bildchen mit allem Darauf und Darin in der richtigen Stimmung und Beleuchtung aus dem Ganzen schafft, sie aber in den häufig nur leichtumrissenen Einzel⸗ heiten, auch den Maßen nach, in derjenigen Entfernung erhält, welche die Keuschheit und Naivetät der Mährchenpoesie durchaus verlangt, von den platten Realisten unserer Tage jedoch nur zu häufig ganz außer Acht ge⸗ lassen wird. Die Landschaften, Burg- und Städteansichten sind höchst malerisch erfunden und von romantischstem Zauber, die Figürchen, trotz ihrer zuweilen winzigen Kleinheit, stets treffend charakterisirt, lebendig, ausdrucksvoll und ungezwungen in Geberde und Bewegung, auch die Genrezuthaten aus dem menschlichen und thierischen Kleinleben so sorglich fein und mit innerster Herzensfreude beobachtet, wie wir dies nur bei dem großen Lehrer Mohns in ähnlicher Vollendung wieder⸗ finden, Einen ganz besonderen stimmungsvollen Reiz aber versteht der Künstler seinen Illustrationen durch die mannigfaltige Beleuch⸗ tung zu geben, und zeigt darin bei Darstellung der lustig durch das grüne Laub tanzenden Lichter der Mittagssonne, wie bel derjenigen des ruhigen, träumerisch über einer mittelalterlichen gethürmten Stadt lagernden Mondlichts die gleiche Meisterschaft. Gleich das erste wundersame Abenteuer, von dem Grafen Willekin von Montabur und dem geräucherten Ritter, zeigt uns eine höchst malerische Straßen ansicht bei Sonnenlicht, mit dem Ausblick auf die Burg, nach welcher die von naiven Kindergesichtchen angestaunten Ritter zum Turnier hinauf⸗ ziehen, vorher aber bei den Bürgern Quartier suchen. Reizend poetisch sind die Illustrationen zu der lieblichen Erzählung von dem Ritter und

der Jungfrau mit dem Häslein, ju der rührenden Geschichte von Auge und der ehelichen Treue, ju dem Abenteuer des Ritterz n Hübnernest, zu der romantischen Erzählung .Der Wilde (4 9 darunter das köstlichste das, auf welchem die verlassene Königziogh⸗ an der Mühle um Einlaß bittet) und zu dem Abenteuer Der Cu im Pflug“ (mit der höchst stimmungsvollen Ansicht eines . umgeben von schneebedeckten Thürmen bei winterlicher Abendbelencht 9 Vortrefflich charakterisirt sind aber auch die Abbildungen mn Schwänken, wie zu dem von der Reise in das Pargdies, vo nn Teufel und dem Arzt (mit einer prachtvollen Stad ian fiida Mondscheinbeleuchtung), von dem weisen Aristoteles und der schi h Phyllis, die ihm den Zügel anlegte mit dem reizenden Bildche aun schesmisch aus dem Verborgenen auf den genarrten Weisen n a blickenden Königin mit ihren Frauen), von dem langen Vanda k. dem Spitzbuben, welcher von einem Kramer in Frankfurt 9 . aa ein paar Heller ein Band erhandelte, daz nur von seinem eine. 8 bis zum andern reichen sollte, in Wirklichkeit aber big 6 ö hätte reichen müssen, da er das zweite in Erfurt am Galgen . (mit einer abendlichen Straßenansicht aus Frankfurt a. M) n a Die Ausstgttung des Buches ist eine in jeder Beziehung gedien i. sowohl was Papier, Druck des Textes und der Holzschnitte m den Einband betrifft. Für den letzteren hat eine FGinbanddeg I dem Jahre 1544 als Vorbild gedient. Eine Bemerkung am th def. erhebe fffs ber Unffelten, welche b. ber . fel, d gi, zusammengewirkt haben, kann mit gerechtem Stolz hinzusetzen ne. sämmtliche Arbeiten daran von Leipziger Herkunft sind. en t git moch 22 es 2 zu . auf das scChin ert aufmerksam zu machen, welches sich als Festgeschenk inn! und zußerlich selbst empfiehlt frueh vn

Leipzig, 19. Dejember. (W. T. B) Hochver Prozeß gegen Reinsdorf und Genofsen. Der ahr anwalt Treplin begründete heute Vormittag die mitgetheslte Strafanträge in anderthalbstündiger Rede und betonte: eg soun nicht Wunder nehmen, wenn Viele anfänglich gezweifelt Pätten ö nicht Uebertreibung oder Mystifikation vorliege. Die Zweifel sei leider geschwunden; man stehe vor einer ernsten und traurigen Vin lichkeit. Die Aussagen des Angeklagten Reinsdorf seien in jeder , ziehung glaubhaft. Wenn er versuche, Mitangeklagte zu entlasten so sei das erklärlich. Die Grundsätze, von denen Reingzon ausgehe, und die Handlungen, die er begangen, ständen in enger Kon⸗ kurrenz; darum seien seine politischen Bemerkungen ein Prüfstein zur Beurtheilung seiner Thaten. Die Beweiserhebung habe ergeben, daß Reinsdorf im Mittelpunkt der anarchistischen Bewegung, deren Cen tralleitung sich im Auslande befinde, gestanden habe.“ Der Reichz⸗ anwalt haͤlt die Angabe des Angeklagten Rupsch, daß er das Attenzt auf dem Niederwalde habe vereiteln wollen und zu diefem Zweck hi Zündschnur durchschnitten habe, nicht für glaubhaft. Ruyvsch mathe keineswegs den Eindruck eines ruhigen Verbrechers, sondern trage eine trotzige Verbissenheit zur Schau. Reinsdorf Pabe nicht ohne Geschick gehandelt. als er sich diesen Mann zur Ausführung der Attentate auserwählte. In Betreff des Angeklagten Küchler beton der Reichsanwalt: alles spreche dafür, daß sein eifriges Bestreben ge wesen sei, die Sache zum Klappen zu bringen; er sei nicht ein Thell⸗ nehmer, sondern ein Mitthäter. Holzhauer habe unbedingt gewußt daß ein Verbrechen ausgeführt werden syolle, habe sich aber der Auly⸗ rität Reinsdorfs unterworfen, auch das Dynamit dein Rupsch ge= geben. Im Laufe der Vormittagssitzung sprachen noch die Ver⸗ . eng uf n e ,

19. Dezember. J er Vertheidiger des Angeklagten Rupsch, Dr. Thomsen, suchte darzuthun, daß die ver n n 4 Angeklagten: er habe das Attentat auf dem Niederwald durch da Zerschnelden der Zündschnur vereitelt, Glauben verdiene. Der ent⸗ gegenstehenden Aussage des Angeklagten Küchler dürfe kein Werth beigelegt werden. Der Vertheidiger Küchler'z, Justiz⸗Rath Busseniut,

führte aus: Küchler sei keinesfalls ein Mitthäter, sondern habe im

äußersten Falle nur Beihülfe geleistet, derfelbe fei von Reinsdorf nicht beauftragt gewesen, das Verbrechen selbständig auszuführen, sondern habe nur den Auftrag gehabt, Rupsch zu unterstützen und gleichsam Wache zu stehen. Der Vertheidiger Br. Seelig suchte darzulegen, daß dem Angeklagten Holzhauer eine Betheiligung an dem Richer wald / Attentat in keinerlei Weise nachgewiesen sei; es stehe Behaup⸗ tung gegen Behauptung. Was das Vorgehen des Angeklagten Bach⸗ mann anlange, so sei dasselbe kein Mordversuch; auch sei Bachmann zu glauben, daß er die Wirkung von Dynamit nicht gekannt habe. er Vertheidiger des Angeklagten Reinsdorf, Justij⸗Rath Fenner, wies auf. die Widersprüche in den Aussagen von Rupsch umd Küchler hin und meinte, der Belastungszeuge Palm fei häths verdächtig. Unter solchen Umständen sei es bedenklich, ein Todh⸗ urtheil zu fällen, das Reinsdorf, welcher brustkrank sei und voraut⸗ sichtlich nicht mehr lange zu leben habe, anscheinend wünsche, um sch mit dem Strahlenschein eines politischen Märtyrers zu umgeben. Der Vertheidiger vermuthet, daß Reinsdorf mehr sage und mehr auf sein Conto nehme, als er gethan habe. Vieles) von den Pe lenntnissen Reinsdorfs erscheine nicht glaubwürdig. Du Qber⸗Reichsanwalt von Seckendorf hielt demgegenüber Ri Schuld. der Angeklagten Reinsdorf, Rupsch und Küchler für völlig erwiesen und bemerkte: es sei wohl kaum je mall ö . Krimingljustiz dagewesen, daß zwei bei einem Verbrechen betheiligte Personen sich beide blos betheiligt haben wollen, um das Verbrechen zu verhüten. Das Attentat fel bis zun letzten Ende vorbereitet gewesen, und nur die höhere Hand der Vor sehung habe es zuletzt durch das Naßwerden der Zündschnur verhin⸗ dert, Der Angeklagte Reinsdorf erklärte schließlich: er habe die Wahrheit gesagt. Er erging sich dabei in ungebührlichen Redenk, arten, so daß ihm der Präsident androhte: er werde ihm das Wott entziehen. Reinsdorf erwiderte darauf, er wolle lieber sterben, als in das Zuchthaus gehen. Die Verkündigung des Ürtybeils it auf nächsten Montag, Mittags 12 Uhr, anberaumt.

Im Deutschen Theater geht am Sonnabend, den d. N, das Lustspiel „‚Flattersucht von Sardou neu in Scene; an demselben Abend kommen dazu „Die Neuvermählten“ von Bsörnfon wieder zu Aufführung. Außerdem bringt das Repertoire der nächsten Woche Wiederholungen von, Die Welt, in der man sich langweilt“, . Wilhelm Tell, Die große Glocke! und Richard IIi.“ Am Weihnachtsabend bleiht das Theater geschlofssen. Morgen, Sonntag, wird „Pitt und Fox“ gegeben. z

Krolls Thegter. Die Weihnachts-Ausstellung blebt auch am nächsten Mittwoch, am Tage des Weihnachtsfestes, dem he⸗ suche offen; die Aufführung des Weihnachtsstückes „Die Märchen meiner Amme“ nimmt aber bereits um 4 Uhr Nachmittags ihten Anfang. Seit Jahren erfreut erfahrungsgemäß auch am Weihnachte= Nachmittage die Krollsche Ausstellung sich eines bedeutenden Familien. besuches. Am Sylvesterabend findet, wie alljährlich, der beliebte Syl vesterball statt, diesmal bei prachtvoller elektrischer Beleuchtung welche an diesem Abend ihre vielen Vorzüge nach allen Seiten hin entfalten dürfte.

Belle-Alliance⸗Theater. Auch die morgige Sonntag vorstellung findet zu gewöhnlichen Wochentagspreifen statt, wahrend zu, den beiden letzten Vorstellungen vor Weihnachten (Montag und Dienstag) halbe Kassenpreise gelten. An allen 3 Tagen kommt daß Volksschauspiel Deborah“ von Mosenthal zur Aufführung.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholy. Druck: W. El gner,

Vier Beilagen l(elnschlleßlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

300.

Erste B

Berlin, Sonnabend,

ei lage

den 20. Dezember

1884.

f nserate für den Deutschen Reichg⸗ und Könial. euß. Staats ⸗Arzeiger und das Central ⸗Handels⸗

gister nim mt an: die Königliche Ervedition de⸗ Neutschen Reicha · Anzeigers nnd Königlich

Rrenusischen Staats- Anzeiger:

Berlin 8W., Wilhelm Straße Rr. 32.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken and

1. Steckbriefe and Untersuchungs- Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote. Vorladungen n. dergl.

3. Jerkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

M ü. 8. w. Von öffentlichen Fapieren.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

. S. Theater Anzeigen. In der Börsen- 9.

Grosshandel.

Literarische Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Cxypeditionen des Invalidendank “, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen Bure aur.

8

Familien- Nachrichten. beilage. X

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ẽchn art au

. hoch, 2 2. . ten Diebstahls von Meerschaum⸗Cigarren· 185] n Klein. Jahre, m ref gert.

Meerschaumpfeifen und

hut, we

sihen,

nonnaies. hanau,

bei dem Königlichen Landgerichte.

löl

ege fen un 9. Mai 1849 zu Breslau geboren, Rudolph Berlin, Jeb. am 5. Februar 1859 zu Vollstreckung einer J monatigen Gefängniß⸗

plgen

ñ in den ü einne, 1882 erlassene und unter dem 29.

t uber ej. und 31. Oktober 1883 erneuerte

GSeptem gtedbrief

berlin, den 9 Dezember 1884. bei dem Königlichen Landgericht JI.

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vob] In der nosen

eisonen: ö Arbeiter Gustav Friedrich Wilhelm Knoll,

sc. am 22. Juni 1863 zu Grünrade, Kreis Königs⸗ ing N. M Y Tis

m 15.

käönigßberg N. M., . . Y Schlosser Alexander Wilhelm Carl Friedrich

Lisser, geb. am 18. März 1861 zu Prenzlau, Kreis Hrenzlau, h Ernst Friedrich Wwilbelm Trautmann, geb. am 3. April 1860 zu Labischau, Kreis Löwenberg, ) Paul Franz Heinrich Lübke, geb. am 6. No⸗ dember 1858 zu Stolp, h August Ferdinand Menhack, geb. am 17. No⸗ bember 1859 zu Kellig, Richard Otto Wilhelm Desens, geb. am

J. März

& August Wilbelm Gatzlaff, geb. am 16. August 16 zu Groß⸗Strellin,

Schneider Gustav Adolph. August Scholtz, eb. am 24. Januar 1859 zu Fürstenwalde, Kreis

hug,

M Tagelöhner Carl Friedrich Wilhelm Matting, ze. am 17. Oktober 1859 zu Jahnsfelde, Kreis

but,

15 1

m J. Januar 1859 zu Rathenow, . 1) Maurer Christian Friedrich Wilhelm Leh⸗ mann, geb. am 23. Januar 18651 zu Groß⸗Behnitz, lz) Buchdrucker Carl Paul Emil Schmidt, geb. im 29. August 1861 zu Dom. Brandenburg, zu 11 bis 13 im Kreise West Havelland, „l. Sattler Friedrich Eduard Donner, geb. am . Mal 1861 zu Rogasen, lo. Mällersohn Carl Adolph Pietz, geb. am d. April 1863 zu Rogasen, lbs Glasersohn Siegfried Schier, 6. Mär; 1863 zu Rogasen, ) Schlosser Eduard Reif, geb. am 11 Februar

bb zu

18. Schlossergeselle Gustav Adolf Witzke, geb. im z) März 1851 zu Polajewo, . 3) Schneiberfohn Abraham Süßkind, geb. am ri 1863 zu Rogasen, . he fern August Traugott Stenzel, geb.

pl Seemann Carl Sito. Fedor Zahl, geb am Februar 1840 zu Templin, im Kreife Templin,

* Tischler Albert Wilheim Sti Jacgbi, geb.

ih 36. Juni 1851 zu Templin, im Kreise Templin, Julius Michael Wilhelm Hermann Carl

3. 9 Sternberg.

2 Feb 9 a. Warthe,

) Wilheim' Robert Mehler, geb. am 26. April . Briesenborst, im Kreise Landsberg a. W. ,

1 mnugr 1869 zu Gera,

i

9) 2

Der hinter den Bäckergesellen Oskar Arnold, boten am 2. November 1863 zu Lotzen im König⸗ hh Sachsen, unter dem 1. Mai iss erlassene Eteckbrief wird hierdurch erneuert.

etödam, den 16. Dezember 1884.

er gegen den Handelsmann Friedrich Amandus n, . geboren am 4. Juni 1850 zu Stern— beg, wegen wiederholten Betruges von der Kom⸗ nision II. für Voruntersuchungen des früheren königlichen Stadtgerichts hierselbst in den Acten J. 21. 77 jetzt D. 308. J rep. unter dem I Oktober 1377 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Berlin, den 9. Dezember 1884.

Ehatzanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J.

gteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

jef hinter den Geschäftsmann deinrich ; : . . teckbr ö en , g 1861 zu Schievelbein, im Kreise

bartlos, dunkel bekleidet, mit braunem Juchten⸗ Porte⸗

den 17. Dezember 1884. Der Umersuchungsrichter

Steckbriefs ˖ Erneuerung. n den Kaufmann Emil Julius Adolf

Akten J. II. B. 287. 81. rep. unter

wird nochmals erneuert.

Staats anwaltschaft

Steckbriefs Erneuerung.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Steckbriefs Erledigung.

Oeffentliche Ladung. Untersuchungssache wider Knoll und Ge— J. 1B. 673. 1884 werden nachstehende

chler Friedrich Wilhelm Ißbrandt, geb. September 1363 zu Alt-⸗Blessin, Kreis

1861 zu Stolp,

zu 5 bis 8 im Kreise Stolp,

rbeiter Carl Friedrich Rudolf Lück, geb.

geb. am

Polajewo,

ärz 18563 zu Swierskowski,t zu 14 bis 20 im Kreise Obornik,

geb. am 4. März 1861 zu Sonnenburg, im

arl August Gustav Rademacher, geb. am ruar 1863 zu Plonitz, im Kreise Lands⸗

ommis Carl Adolf Richard Vogel, geb. am Friedrich Wilhelm Grünenthal, geb, am

1859 zu Lifsa, im Kreise Fraustadt,

geb. am 22. Oktober 1862 zu Kreise Calbe,

1861 zu Birnbaum, im Kreise Birnbaum,

geb. am 24. Juli 1864 zu Meiningen,

Berlin,

28) Franz Adalbert Klose, geb. am 7. Dezember 29) Richard Otto August Anclam, geb. am

30) Eugen Kochmann, geb. am 17. Oktober

31) Stenograph Albert Daniel Heinrich Höpner,

32) Welf Wilhelm Levy, geb. am 18. März 33) Wilhelm Elias Gerhard Theodor Müller, 34) Bau⸗Eleve Friedrich Ferdinand Christian

35) Kaufmann Heinrich Bloch, geb. am 21. Juni

1860 in Berlin,

36) Künstler Ernst Friedrich Wilhelm Robert

Bellach, geb, am 24. Juli 1861 in Berlin,

37) Schlosser Gottlieb Andreas Ernst Nicolaus

Berger, geb. am 21. Januar 1861 zu Tula in

Rußland,

38) Steindrucker Carl Oscar Robert Gustav

Blanck, geb. am 17. Dezember 1861 zu Berlin,

39) Maler Adolf Emanuel 30. August 1

Drescher, geb. 1. September 1861 zu Warschau,

4M Carl Julius Albert Aßmann, geb. am 7. März 1862,

41) Schlächter Jean Emilie Paul Arlaud, geb. am 16. Januar 1862,

1 Gustav Adolf Bodde, geb. am 18. Januar 43) Max Rudolph Richard Berger, 13. Juli 1862,

44) Carl Ludwig Erich Buschmann, geb. am 21. Januar 1862,

45) Kaufmann Carl Friedrich Wilhelm Batter⸗ mann, geb. am JI7. April 1862,

46) Theodor Otto Eugen Bissing, geb. am 2. August 1862, 47) Otto Carl Albert Böttcher, geb. am 17. Sep⸗ tember 1862, 48) Arbeiter Max Hermann Carl Brode, geb. am 16. November 1862, 49) Kaufmann Berthold Barrach, geb. am 30. Ro⸗ vember 1862, 50) Bernhard Borchardt, geb. am 11. Dezem⸗ ber 1862, 51) Uhrmacher Gustav Adolph Ballot, geb. am 4. April 1862, .

52) Julius Bernhart richtig Eltze, geb. am 15. Dezember 1862,

53) Franz Robert Baer, geb. am 17. Mai 1862, 54) Commis Jean Isaae Cohn, geb. am 3. Ok-⸗ tober 1862,

55) Friedrich Paul Wilhelm Ditte, geb. am 25. Juli 1862, 56) Bäcker Max Alfred Arthur Dittrich, geb. am II. Oktober 1862, 57) Heinrich Otto Leopold Dannenberg, geb. am 5. Mai 1862, 58) Seifensieder Julius Hugo Domker, geb. am 29. Just 18652, .

59) Kutscher Georg Ludwig Elfmann, geb. am 4. August 1862, 60) Tischler Franz Johann Julius Ekart, geb. am 29. November 1862. 61) Student Arnold Thomas Thoreten von Etlinger, geb. am 19. Mai 1862,

zu 40 bis 61 in Berlin geboren, sämmtlich unbekannten Aufenthaltes, deren letzter Wohnsitz oder Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, beschuldigt: sch 1 Wehrpflichtige in der Absicht sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu

haben. Vergehen strafbar nach §. 140 ad 1 Strafgesetz⸗ bu lb den auf eselben werden au den 28. Januar 1885, Bormittags 83 Uhr, vor die Strafkammer J. des Königlichen Landgerichts J. hier, Alt⸗Moabit ö. 1ẽTreppe, Saal 49, zur tverhandlung geladen. ah e g mfr Ausbleiben werden dieselben auf Grund der gemäß §. 472 Straf-⸗Prozeß⸗Ordnung von den Ersatzbehörden ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. 1 den 27. November 1884. . Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

geb. am

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

645 . oh g heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte

durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt . Proklam finden zur Zwangs versteigerung der dem Häusler Kofahl in Alt-⸗Farpen gehörigen Haͤuslerei Rr. 2 daselbst, mit Zubehör Termine:

i der Verkaufsbedingungen am lig fear den 25. Februar 1885, Vormittags 117 Uhr, 2) zum Ueberbot am

albe a. S., im 1885 an auf der Gerichtsschreiberei. tigung des Grundstücks mit Zubehör ist nach vor⸗ gängiger Anmeldung beim Sequester, Rechtsanwalt

wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Be⸗

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das

desselben gehörenden Gegenstände am Mittwoch, den 25. Februar 1885,

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 11. Februar

Briesemann⸗Wismar, gestattet. Wismar, den 10. Dezember 1884. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung:

Der Gerichtsschreiber:

H. Fischer, Akt Geh. 57718 . In Sachen der unverehelichten Wilhelmine Büh⸗ rig in Vechelde, Klägerin, wider den. Brinksitzer Heinrich Osterloh in Zweidorf, z. 3. in der Straf⸗ anstalt in Wolfenbüttel, Beklagten, wegen Zinsen,

schlagnahme der dem Beklagten gehörigen Brink— sitzerwesen No. ass. 3a. und 3b. in Zweidorf und des Planes Nr. 475. zu 17 a 10 4m zum Zwecke der Zwangs versteigerung durch Beschluß vom 15. d. Mts, verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 15. d. Mts. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 8. April 1885, Nachmittags 3 Uhr, . vor Herzoglichem Amtsgerichte Vechelde in der Krüger schen Gastwirthschaft in Zweidorf angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken briefe zu überreichen haben. Vechelde, den 16 Dezember 1884.

Herzogliches Amtsgericht.

R. Wegmann.

sõ7 655] Nachdem . .

1) der . Johann Heinrich Brübach von Nieste,

2) der Leinweber Johannes Heinrich Brübach von Nieste, . .

3) der Leinweber Johann Justus Brübach in Amerika, vertreten durch seinen Generalbe⸗ vollmächtigten den Schreiner Johannes Käse von Nieste und .

4) der Leinweber Johann Heinrich, auch Jo⸗ hannes genannt, Brübach von Rieste unter Vormundschaft des Ackermanns Justus Hann⸗ stein von Nieste,

die Eintragung des auf den Namen ihrer Eltern, Johann Heinrich Brübach und Frau Margaretha Elisabeth, geborene Christmann von Nieste kata—⸗ strirten, in der Gemarkung von Nieste belegenen

Grundeigenthums, als:

IJ. 379 vor der Warte Acker 10 IJ. 149 im Dorf Garten 2 256 die Kerschenhöfe Garten 723 die Deckers breite - S861 die Beutelwiesen Wiese 3 921 der gute Hof Garten 1 986 die Brückenhöfe 1 1024 der Vogelkopß 231 in der turzen Breite Acker 1 266 in der Hölle Acker 146 in den Stücken Wiese 14 698/265 in der Hölle ö 19 im breiten Tal 13 ö 46 die Mauerwiesen 18 52 unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Nieste beantragt haben, werden alle die⸗ jenigen Personen, welche nicht eingetragene Rechte an jenem Grundvermögen zu haben glauben, auf gefordert, solche spätestens im Termin den 19. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widri⸗ genfalls nach Ablauf dieser Frist die Antrag⸗ steller als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grund⸗ buchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben gesetzten Frist er⸗ folgten Anmeldung eingetragen sind, verliert. Oberkaufungen, am 16. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht.

Se T .

& Q.

Ib 7213 Aufgebot. . Die Sparkassenbücher der Oberlausitzer Provinzial ; Sparkasse: a. Serie II. Litt. D. Nr. 436 der Neben⸗Spar⸗ kasse zu Lauban über 505 Æ 31 ,

b. Serie II. Litt. D. Nr. 14617 der Neben⸗ Sparkasse zu Lauban über 152,12 S6, Beide für Karl August Enkelmann in Geibsdorf ausgefertigt, sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag des Webers und Haus— besitzers Karl August Enkelmann in Geibsdorf zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge—⸗

Mittwoch, den 25. März 1885,

ril 1851 zu Drossen, im Kreise West Stern

Vormittags 117 Uhr,

Die Besich⸗ Io 7 656]

den 10. Juli 1885, Vormittags 11 Uhr,

ü die zur Immobiliarmasse bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 22) n e e, , nl ; ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen.

widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen Vormittags 115 Uhr, wird. im Zimmer Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichtsgebäu⸗ des statt.

Lauban, den 12. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. Zum Zweck der Uebertragung ins Grundbuch sind

von folgenden Personen die nachstehenden Grund⸗

stücke der Gemarkung Höf und Haid aufzubieten beantragt: . ; . . 1) Katharina Elisabetha Krack in Höf und Haid für sich und Peter Krack in Löschenrod und No— kolaus Krack in Höf und Haid, J. 212/65, J. 13/65, J. 66; . ĩ 2) Peter Spahn in Kuntzelbuch, Gemeinde Rückers, 5136734. 13724; 3) . Spahn von Höf und Haid, J. 134/23. j35sa3; 4) Augustin Kreß aus Rückers, R von K. 45 und ganz J. 56; ; ; 5) Johannes Heil in Höf und Haid, F von 5. iö5 / is, löh, 18 von B. 34 und 535; 6) Andreas Lauer daselbst die andere Hälfte dieser Grundstücke ad 5; .

7) Isidor Bachus in Flieden, J. 189s51 und 19051 beide zu ; 8) Ferdinand Jahn in Flieden, J. 17; ; 9) Damian Lauer in Höf und Haid, J. 194/58a., 195 /58a., 58 b., 199/59a., 200 /59a., J. 210/64, 21 164, 246 / 3; . 10) , Bagus in Eichenried J von A. 46 in

ichenried. Nachdem der 10 jährige ununterbrochene Eigen⸗ thumsbesitz bescheinigt ist, werden alle Diejenigen, welche Rechte an die Grundstücke zu haben glauben, aufgefordert, solche bis zum 26. Februar 1885, Morgens 10 Uhr, hier anjumelden, widrigenfalls nach Ablauf der Frist der bisherige Besitzer als Eigenthümer in das Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Be—⸗ rechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Rich⸗ tigkeit des Grundbuchs das Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der obengesetzten Frist er⸗ folgen Anmeldung eingetragen sind, verliert. Renhof, den 4. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. Dr. Leppel.

lors! Aufgebot. Auf den Antrag der verwittweten Frau Sanitäts⸗ Rath Steingröwer, Emma, geb. von Kotze, zu Hal— berstadt, werden die Inhaber der angeblich verloren gegangenen Prioritäts Stam m⸗AUltien der Nordhausen⸗ Erfurter Eisenbahn⸗Gesellschaft Nr. 11101 bis 11120 über je Einhundert Thaler Preußisch Courant auf— gefordert, ihre Rechte auf diese Aktien spätestens im Aufgebotstermine, den 9. Juli 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9, an—= zumelden und die Aktien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Nordhausen, den 5. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. III. Abtheilung.

, Aufgebot.

Auf den Antrag des Schlachtermeisters Friedrich Baumann zu Schladen wird der unbekannte Inhaber des, wie es glaubhaft gemacht ist, abhanden ge⸗ kommenen Talons, welcher zu der Schuldverschrei⸗ bung des ritterschaftlichen Kreditvereins für das Herzogthum Braunschweig Litt. A. Nr. 6342 vom 13. Februar 1875 über 160 Thlr. gehört und gegen dessen Rückgabe neue Zinsscheine am 30. Dezember 1882 ausgegeben werden sollten, aufgefordert, sich in dem zu diesem Endzweck auf den 5. Febrnar 1885, Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Herzoglichem Amtsgerichte anberaum⸗ ten Termine unter Vorlegung des bezeichneten Talons zu melden, unter dem Rechtsnachtheile, daß andernfalls derselbe für ungültig und wirkungslos wird erklärt werden. Wolfenbüttel, den 15. Dezember 1884.

Herzogliches Amtsgericht.

du Roi.

o 765 l Aufgebot.

Der Fischer Carl Schultze hat das Aufgebot des Grundstücks Churland Vol. J. Fol. 36 zum Zweck der Eintragung seines Eigenthums auf diesem Grund⸗ stücke beantragt.

Es ist daher Aufgebotstermin auf

den 19. Mai 1885, Vormittags 10 uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt.

Es werden die unbekannten Realprätendenten auf⸗ gefordert, spätestens in diesem Termine ihre Rechte anzumelden und ihre etwaigen Widerspruchtzrechte zu bescheinigen, widrigenfalls die Eintragung des An—⸗ tragstellers Schultze auf dem vorbezeichneten Grund⸗ stück erfolgen wird und ihnen alsdann nur überlassen bleiben muß, ihre Ansprüche auf das vorbezeichnete Grundstück im Wege des Prozesses zu verfolgen. Rathenow, 15. Dezember 1884.

fordert, spätestens im Aufgebotstermine

Königliches Amtsgericht. J.