1884 / 303 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

6) der Allerböchste Erlaß vom 8. Oktober 1884, betreffend die Verleihung des Enteignungerechts zur Erwerbung eines zur Erweiterung des Garnison ⸗Cxerzierplatzes bei Spandau erforderlichen Grundstücks für den Militärfis kus, durch das Amteblatt der Königlichen Regierung

zu Potsdam Nr. 47 S. 434, ausgegeben den 7) das Allerhöchste Privileglum vom Ausfertigung auf den Inhaber

21. November 1884;

lautender Kreisanleihescheine

ausgegeben den 10. Dejember 1884;

8) das unterm 29. Oktober 1884 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft zu Kieferstädtel im Kreife Tost ·˖ Gleiwitz durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 45 S. 462 bis 464, ausgegeben den 5. Dezember 1884;

9) der Allerböchste Erlaß vom 3. November 1884, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts, sowie des Rechts zur Chausseegeld⸗ erhebung an den Kreis Schweidnitz bezüglich der von demselben zu bauenden Chausseen von der Nimptsch-Schweidnitzer Kreisgrenze in der Richtung von Jordans mühle über Zobten, Mardorf und Wenig⸗ Mohnau bis an die Grenze des Kreises Neumarkt in der Richtung auf Mettkau und von Breitenhain bis Dittmannsdorf, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau Rr. 48 S 401, ausgegeben den 28. November 1884;

10 das unterm 3 November 1884 Allerböchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft zu Wiese gräflich im Kreise Neu⸗ stadt O. S. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 49 S. 459 bis 462, ausgegeben den 5. Dezember 18584

11) der Allerhöchste Erlaß vom 7. November 1884, betreffend die Herabsetzung des Zinsfußes der von der Stadtgemeinde Aschers— leben auf Grund der Allerböchsten Prioilegien vom 18. Januar 1868 und 31. Januar 1874 ausgegebenen Inhaber⸗Obligationen von fünf beziehungsweise vier und einhalb Prozent auf vier Prozent, durch das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Rr. 497 S. 433, ausgegeben den 6. Dezember 1884;

12) das Allerhöchste Privilegium vom 7. November 1884 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Stadtanleihescheine der Stadt Aschersleben im Betrage von 2060 000 6 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 49 S. 431 bis 433. ausgegeben den 6. Dezember 1884.

Per sonalver änderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 16. Dezember. v. Dewitz II., Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 76, in seinem Kommando zur Dienst— leistung von dem Festungegefängniß in Rastatt zum Festungsgefäng— niß in Posen übergetreten. Ziethen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 112, zur Dienstleist. bei dem Festungegefängniß in Rastatt kom⸗ mandirt. v. Hagen, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 93, in das Inf. Regt. Nr. 113. Courth, Sec. Lt. vom Huf. Regt. Nr. 9, in Das Drag. Regt. Nr. 13 versetzt 18 Dezember. Thiele, Hauptm., und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 152 in das Inf. Regt. Nr. 62, v. Winning, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Rr. 62, in das Inf. Regt. Nr. 132 versetzt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 12. Dezember. Lüttich, Pr. Lt A la suite des Inf. Regts. Nr. 118 u Direktions« assistent bei den Gewehr und Munitionsfabriken der Gewehrfabrik zu Spandau, v. Gabain, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 74, kom⸗ mandirt zur permanenten Dienstleistung bei den Gewehr und Muni— tionsfabriken, der Gewehr und Munitlonsfabrik zu Erfurt zugethellt.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 18. Dezember. Buchha, Sec. Lt. a. D.,, zuletzt im Jäger⸗Bat. Nr. 14, in der Armee, und zwar als Sec. Lt. der Reserve des Füs. Regts. Nr. 35 mit einem Patent vom 21. September 1882, wiederangestellt und bei diesem Regiment vom 1. Januar k. J. ab auf ein Jahr zur Dienst— leistung kommandirt.

söniglich Bayerische Armee.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 16. De zember. Ritter v. Tylander, Gen. Major à Ja snite der Armer, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, Schedl, Hauptm. und Comp. Chef im 10. Inf. Regt. unter Verleih. des Charakters als Major, mit Pension zur Disp. gestellt. Koch, Sec. Lt. des 9. Inf. Regts,, der Abschied mit Penfion und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. bewilligt. Frhr. v. Leonrod, Gen. Et. 4. D., das Prädikat Excellenz verliehen.

Im Sanitäts- Corps. 16. Dezember. Dr Schmalz, Ober Stabearzt 1. Kl. und Garn. Arzt beim Festungsgouvernement Ingolstadt, der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., unter Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., bewilligt. Dr. Eckart, Ober ⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom 2. Ulan. Regt., als Garn. Arzt zum Festungs— gouvernement Ingolstadt, Dr. Frohwein, Oher⸗Stabsarzt 2. Kl. vom 7. Infanterle⸗ Regiment unter Verleihung eines Patents seiner Charge, als Regts. Arzt zum 2. Ulan. Regt, Pr. Sator, Assist Arzt J. Klasse vom 17. Infanterie Regt. zum 14. Infanterie Regiment versetzt. Dr. Bergmüller, Assist. Arzt 1. Klasse vom 4. Inf. Regt, im 17. Infanterie Regt., Dr. Raab,

Assist. Arzt 1. Kl. des Beurlaubtenstandes, zu Stabtärzten, Pr. Dorn höfer, Assist. Arzt 2. Kl. im 8. Inf Regt, zum Assist. Arzt 1L. Kl. befördert. Dr. Lukinger, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des 3. Inf. Regts., ein Patent seiner Charge verlieben. Pr Anderl, Oter⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 1. Feld ˖ Art. Regts., als Ober-Stabsarzt 1 Kl, Dr. Mozilewsky, Stabsarzt des 8 Inf. Regts., als Ober-Stabsarzt 2. Kl., charakterisirt.

aiserliche Marine.

Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen 2ꝛc Berlin. 16. Dezember. v. Schuckm ann, Diederichsen, Kapitän⸗Lts, zu Korp. Kapitäns, Stiege, Jäckel, Lts. zur See, zu Kapitän ⸗Ĺesg,, v. Bredow, Unter⸗Lt. zur See, zum Lt. zur See, befördert. Schloepke, Kapitän-Lt. der Charakter als Koörv— Kapitän verliehen. v. Hässeler, Lt. zur See A la suite die See⸗ offizier⸗ Corps, in das Seeoffizier⸗Corps wiedereinrangirt. Stechert, Vize⸗Feldw. vom J. Bat. Landw. Regts. Nr. 85, Könecke, Vije⸗ Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 66, zu Sec Lts. der Ref. des See⸗Bats., Köhn v. Jaski, Sec. Lt. der Seewehr des See—= Bats, zum Pr. Lt., befördert.

Aichtamlliches.

Den tsches Meich.

Preußen. Berlin, 24. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski entgegen und eimpfingen später den zweiten Militär⸗-Attachs der russischen Botschaft, Oberst Lieutenant im Generalstabe, von Boutakoff, behufs Ueberreichung der neuerdings mit dem Namenszeichen Sr. Majestät versehenen Epaulettes des 37. (Ordens-⸗) Dragoner⸗ Regiments Sr. Majestät des Deutschen Kaisers.

Die Weihnachtsbescheerung für die Königliche Familie und den Kaiserlichen Hof findet heut im Königlichen Palais in hergebrachter Weise statt.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag 11 Uhr den Kaiser— lichen Gesandten in Madrid, Grafen zu Solms-Sonnewalde,

27. Oktober 1884 wegen des Kreises Angerburg im Betrage von 150 000 6 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 50 S. 385 bis 387,

Um 121, Uhr hatte der Heyden⸗Rynsch und um 31 rungs⸗Rath und General⸗Direktor Dr. Schöne, die Ehre einer Audienz.

Kronprinz mit nach dem Opernhause Theater.

Prinzessin Victoria Abends 6 Uhr der in der Wadzeck-Anstalt bei und besuchte Theater.

Weihnachtsbescheerung sodann das Residenz—

Die im Keichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte, in Nr. 302 des „Reichs⸗Anzeigers“ veröffentlichte Uebersicht der Detriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat No vember d. J. ergiebt für die 41 Bahnen, welche auch schon im entsprechenden Monate des Vorjahres im Be⸗ triebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammt⸗Betriebslänge von 31 018,38 Em, nach⸗ stehende Daten: Eröffnet wurden im November d. J: am 1. November die Verbindungsbahn vom Bahnhof Lauterburg nach dem Rheinhafen daselbst, 170 km (Reichs hahnen in Elsaß— Lothringen); die Strecken Greiffenberg Friedeberg, 8, „4 km, Göttkendorf Wormditt, 45, 20 km, Braunsberg Mehlsack, 27,12 km, Lauterberg —St. Andreasberg, 11,18 km (Königlich preußische Staatshahnen) und Döbeln Großbauchlitz, 0, 85 km (Königlich sächsische Staatsbahnen); am 11. November Zittau Markersdorf, 13,40 km (Königlich sächsische Staatsbahnen). Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im November d. J.: a. beim Vergleiche der provi sorisch ermitteltzen Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 24 Bahnen mit zusammen 4488,75 km höher und bei 17 Bahnen mit zusammen 26 529,63 Em niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 1 Bahn mit 68,65 km unverändert, bei 23 Bahnen mit zusammen 4409,73 km höher und bei 17 Bahnen mit zusammen 26540, 00 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres; b. beim Vergleiche der pro⸗ visorisch ermittelten Ergebnifsfe des laufen⸗ den Jahres mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 26 Bahnen mit zusammen 265 586, 00 km höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 5482, 38 Rm niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 238 Bahnen mit zusammen 405150 km höher und hei 18 Bahnen mit zu⸗ san men 26 966,68 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Be⸗ . geringer, als in demselben Monate des Vor— jahres. Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. Ja⸗ nuar bis Ende November d. J: a. beim Verglenche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des lau— fenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 26 Bahnen mit zusammen 4748,33 km höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 26 2700s km geringer, als in dem— selben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilo⸗ meter Betriehßslänge bei 33 Bahnen mit zusammen 4570565 km höher und bei 18 Bahnen mit zusammen 26 447,73 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebs länge) geringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 31 Bahnen mit zusammen 27 816,76 km höher und bei 10 Bahnen mit zusammen 3201,62 km ge— ringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 26 Bahnen mit zusam⸗ men 6233,80 kin höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 24 784,58 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebs— länge) geringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres. Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rech⸗ nung verwalteten Bahnen, betrug Ende November“. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 160 280 60 (54 915 000 6 Stammaktien, 44 595 000.½ Prioritäts Stamm— aktien und 60 770 000 M Prioritäts⸗Obligationen) und die Län ge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 612,82 km, so daß auf je 1 Em 249 339 S entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende November d. J. das gesammte kon zessionirte Anlggekapital 635 849 129 50 (311 069 650 ½υ/ Stammaktien, 70 g14 100 Prioritäts⸗ Stammaktien und 243 865 379 S Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche diefes Kapi— tal bestimmt ist, 33060, km, so daß auf je 1 km 189 648 entfallen.

Der Minister des Innern hat in einem Spezialfall durch Erlaß vom 19. d. M. eine der Entscheidung der höheren Instanz vorgreifende Eröffnung der Verwaltungsbehörden an Gesuchsteller dahin, daß es ihnen zwar freistehe, gegen die abweisende Entscheidung erster Instanz den Rekurs einzulegen, daß hiervon aher ein Erfolg kaum zu erwarten sei, schon des— halb für ungeeignet erachtet, weil sie fast mit Nothwendigkeit dahin führen müsse, das Vertrauen der Betheiligten auf eine objektive Prüfung der Refursgesuche zu beeinträchtigen.

Der Reichs-Stempelpflicht aus Tarif 46 des Reichs Stempelgesetzꝛes vom 1. Juli 1881 unterliegt, nach einem in Uebereinstimmung mit der Bekanntmachung des Bundes— raths vom 5. Juli 1882 ergangenen Urtheil des Reichs⸗ gerichts, IV. Strafsenats, vom 14. Oktober d. J, auch die geschäftliche schriftliche Empfangsbestätigung über empfangene Wechsel an Zahlungsstatt' von Seiten des Empfängers an den Schuldner.

Der General -Lieutenant des Barres, Präses der Ober⸗Militär⸗Examinationskommission, ist von Dienstreisen hierher zurückgekehrt.

Württemberg. Stuttgart, 23. Dezember. (W. T. B.) Die Zweite Kammer hat die Kirchengesetz⸗ Entwürfe mit 48 gegen 40 Stimmen abgelehnt und den Antrag Rümelins angenommen: die Regierung um die Einbringung einer, neuen Gesetz vorlage zu ersuchen, durch welche die Lücken der bestehenden Gesetzgebung in einfacherer Weise

Berghauptmann Frhr. von der

Uhr der Geheime Ober,Regie- eine innere der evangesischen Kirche barstelle; weiter? ehe der Königlichen Museen, ; erklãrten

Abends 6i, Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit der Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich und von dort nach dem Residenz—⸗

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin wohnte mit Ihrer Königlichen Hoheit der

eine solche Wendung genommen habe, daß sich die Frage al sie, daß die Wiedereinbringung eines Entwurfes, in welchem dem Bischof das Mitaussichtsrecht über das Kirchen vermögen eingeräumt wird, ein dringendes Bedürfniß sei.

Eine gestern abgehaltene, sehr zahlreich besuchte Ver⸗ sammlung nahm eine an den Fürsten Bismarck zu richtende Adresse an, in welcher gegen den Reichs tagz, beschluß vom 15. Dezember entschieden Verwahrun eingelegt wird. s

23. Dezember. (W. T. B.) Die Ständeversamm— lung ist heute vertagt worden. Der Wiederzu sammen⸗ tritt erfolgt etwa Mitte Februar nächsten Jahres as Budget für 1885/87 schließt günstig ab und balancirt mit 54 Millionen Mark. Für die Matrikularbeiträge ist eine Nach⸗ exigenz vorbehalten, entsprechend dem Ausfall der Reichs tagt⸗ berathung.

Lippe. Detmold, 20. Dezember. (Lippesche Lds.⸗3 g) In der heutigen Sitzung des Landtages theilte der Prästden eine Petition des Comités der projektirten Eisenhahn Lage Hameln mit, in welcher um einen Lan deszuschuß zu derselben von 562 500 SV gebeten wird. Ueber diese Petition wurde ohne Debatte Erledigung in geheimer Sitzung beschlossen. Hierauf trat der Landtag in die Berathung der aus dem Ausschuß zurückgelangten Etatspositionen ein und bewilligte zunächst bei der Klassen- und klassifizirten Ein⸗ kommensteuer und bei der Schulsteuer die ursprünglich von der Regierung eingesetzten Positionen, womit also der vor⸗ jährige Erlaß von Neuem ausgesprochen wurde. Zu Landessparkasse und Leihkasse beantragte der Finanʒ⸗ ausschuß, den Beschluß über 1886 auszusetzen. Nach einigen Auseinandersetzungen wurde dem Antrage entsprochen. Zu den Einnahmen der Justizverwaltung wurde ein Antrag des Ausschusses angenommen, wonach di Regie⸗ rung ersucht werden soll, das Sportelngesetz einheitlich zu reguliren und mit der Revision der Sportelnkasse einen damit vertrauten, geschulten, wenn möglich richterlichen Beamten zu begustragen, der auch die Revision der Verwaltungssporteln⸗ kasse zu besorgen hätte. Die Ausgaben für Wegebau pro 1885 bewilligte der Landtag mit 91 374 „6, ersuchte dagegen auf Antrag der Kommission die Regierung, für die Folge im Spezigletat die beabsichtigten erheblichen Reparaturen und Brückenbauten nebst Voranschlägen anzuführen. Nach einiger Debatte wurde der Antrag des Ausschusses angenommen und der Beschluß über den Wegebau pro 1866 ausgesetzt.

Desterreich Ungarn. Wien, 23. Dezember. (W. T. B.) Die, Wiener Abend post“ veröffentlicht ein Com mu niquè über die gestrigen Wahlen zur Brünner Handels- und Gewerbekam mer und weist auf Grund der bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen nach, daß die Rekrimination'en über das Vorgehen des Vorsitzenden der Brünner Wahl⸗ kommission vollkommen unbegründet sind.

Pest, 22. Dezember. (Presse.) Der Kronprinz Erz— herzog Rudolf und die Kronprinzessin Stephanie sind heute um g/ Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe von Moriz Jokai, vom Stadthauptmann-Stellvertreter Pe⸗ kary und den Eisenbahn-Oberbeamten empfangen worden. Ihre Kaiserlichen Hoheiten beehrten Jolai mit einer kurzen Ansprache und fuhren sodann in die Hojburg nach O fen. Der Kronprinz wird Jokai morgen Vormittag empfangen.

Belgien. Brüssel, 22. Dezember. (Köln. Ztg.) Von den Spitzen der hiesigen deutschen Kolonie ist gestern an den Reichskanzler Fürsten von Bismarck folgendes Telegramm abgesandt worden:

Im Auftrage vieler Deutschen hiesiger Kolonie haben Unterzeich⸗ nete die Ehre, Ew. Durchlaucht ihre Entrüstung über die unpatrig⸗ tische Abstimmung der aus den verschiedensten Fraktionen zusammen⸗ gewürfelten Majorität des Reichstages, welche die geringfügige Summe für Bestallung eines Direktors im Auswärtigen Amt ver— weigerte, auszudrücken. Um so mehr finden wir uns hierzu veranlaßt, als wir, die wir im Auslande leben, uns ganz besonders der groß⸗ artigen Erfolge Ew. Durchlaucht auswärtiger Politik zu erfreuen haben und jetzt hier eine Geltung finden, die wir früher nicht hatten.

Gronbritannien und Irland. London, 24. Dezember (W. T. B.) Heute wurde ein Blaubuch über Angra Pequeng veröffentlicht. Dasselbe enthält außer den in dem deutschen Weißbuche veröffentlichten Depeschen ein vom 11. No— vemher datirtes Memorandum Lord Granville's an den Bot— schafter Grafen Münster über die Ansprüche Englands auf die Inseln in der Nähe von Angra Pequenßa, sowie eine De⸗ pesche Lord Derby's an den Gouverneur der Kapkolonie, datirt vom 4. d. M, welche die Unterhandlungen mit Deutsch⸗ land rekapitulirt.

Die Fischer Ruß, Chalk und Jarvis, welche wegen Beraubung der deutschen Kutter „Diedrich“ und „Anna“ angeklagt sind, erschienen gestern abermals vor dem Polizeigericht in Great-Harmouth. Die Verhand⸗ lung wurde wiederum vertagt. Zur Verhaftu ng des eben⸗ falls angeklagten, noch auf See befindlichen Fischers, Namens Preston, wurde ein Kanonenboot entsendet.

Die „Times“ meldet aus Durban von gestern: die englische Regierung hätte, um keinerlei Irrthum fremder Mächte darüber aufkommen zu lassen, daß das Territorium von Port Durnford unter englischem Schutze stehe, durch das Kanonenboot „Goshawk“ daselbst die englische Flagge hissen lassen.

Frankreich. Paris, 22. Dezember. (Köln. Ztg.) Laut Bericht der Regierung über die gestrige Wahl der'Sena⸗ torenwähler haben die Republikaner in einem großen Theil der Departements eine starke Mehrheit erhalten; die Gam⸗ bettisten haben die meisten Stimmen erhalten. Die Ver⸗ stärkungen und Vorräthe, welche von Toulon und Cher⸗ bourg nach Tongking abgehen sollten, wurden durch das schlechte Wetter an der Abfahrt verhindert.

23, Dezember. (W. T. B.) Die Regierung hat mit Rücksicht darauf, daß es dem Senat nicht möglich sein wird, das Ausgabenbudget vor dem 31. d. M. zu votiren, den Beschluß gefaßt, der Deputirten— kammer am nächsten Freitag eine Kreditforderung von S809 Millionen zur Bestreitung der Ausgaben für das erste Vierteljahr 1885 vorzulegen. Der Senat wird morgen das Einnahmebudget und wahrscheinlich am Sonnabend den von der Regierung verlangten S00 Millionen—

ausgefüllt würden. Die Katholiken enthielten sich der Ab⸗

und nahm um 111 Uhr militärische Meldungen entgegen.

stimmung, und zwar mit der Molivirung, daß die Berathung

Kredit votiren. Die Session der Kammern könnte in diesem Falle am Sonnabend geschlossen werden.

Dem „Paris“ zufolge wäre über das Territorium Ib on Cheik Said noch nichts entschieden. Die Verhand— ungen zwischen der französischen Regierung und den Eigen⸗ hhüniern des Gebiets würden fortgesetzt.

Spanien. Madrid, 2353. Dezember. (W. T. B.) Ein Erlaß der Regierung verfügt, daß den Reisen den der Eintritt in Spanien wieder gestattet wird, ohne daß dieselben sic einer Quarantäne zu unterziehen haben.

Griechenland. Athen, 23. Dezember. (W. T. B.) Die Deputirten kammer hat den Handels- und Schiffahrtsvertrag mit Deutschland genehmigt.

Türkei. Kon stantinopel, 21. Dezember. (Allg. Corr.)

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von der ausländischen Presse veröffentlichten Berichte e f ftaft

sber Ruhestörungen in Macedonien haben die Fforte zur strengsten Untersuchurng der Angelegenheit veranlaßt. Sämmtliche Antworten von dem General⸗-Gouver⸗ mur und den Distriktsbehörden bestreiten kategorisch das orhandensein von Unordnungen, ausgenommen die Einfälle on Räuberbanden aus Bulgarien und Ostrumelien. Die Fanden so wird hinzugefügt sind in den beiden Län⸗ dern regelrecht organisirt und finden offene Unterstützung pon Seiten der Behörden, wenn sie über die Grenze verfolgt verden. f

Rumänien. Bukarest, 21. Dezember. (Prag Abendbl.) Der König nahm heute in feierlicher Audienz die Ant wort⸗ dresse auf die Thronrede entgegen. n

Afrika. Egypten. Korti, 20. Dezember. (Allg. Corr.) Eins der Nilboote ist auf seinem Wege hierher, 17 Meilen unterhalb Korti, gekentert. Unter den an Bord befindlichen

Man wird mit Sicherheit erwarten dürfen, meint die National- Liberale Correspondenz', daß auch diese

Südsee bekannt geworden. 8 Hinsicht bereits ausdrücklich den Rückzug offen gehalten, Auf kei anderen Gebiet ist offenbar im Augenklick der Sparsamkeitseifer übler angebracht, als im Ressort des Auswärtigen Amtes.

Votum der verbündeten Mehrheit im deutschen Reichstage zu äußern. Nach kurzem Hinweis auf das eigenthümliche Verhältniß, welches sich zwischen dem Reichskanzler und dem Reichstag allmählich heraus

Chef eines Departements ist befugt, Gebör zu finden, wenn er erklärt, daß für dessen erfolgreichen Betrieb ein weiterer Unter⸗Sekretär noth-⸗ 1 ist. 9

epartements. : d ft Geschicke mit vollendeter Fähigkeit geleitet hat und dessen unaufhörliche r igenz gewendet werden in der Aufrechthaltuna und Vergrößerung der Vor—

Betrieb des Departements, welches in seinen Händen solch große Dinge vollbracht hat und für die Erleichterung von Arbeiten, die herkulisch gewesen sind, als erforderlich bezeichnet wird. . .. Es

absichtlich eine persönliche Niederlage zu bereiten, dem Deutschland so viel schuldet. . .

esseren Dotirung der konsularischen Vertretung in der Kapstadt.

—— in 4— s willigt werden, nachdem die neuen Besitzergreifungen in der . enn Die Opposition hatte sich in dieser Auf keinem

In der Londoner „Allgemeinen Correspon—⸗

enz“ vom 20. Dezember lesen wir: Erst heute findet die Times“ Muße, sich über das ablehnende

Geld geschãtzte

zu verweigern ist un Privilegium einer Der gewöhnlichste

Cityblatt: und aber

schreibt das das besondere epräsentativen Körperschaft,

ebildet,

Aber Fürst Bismarck ist kein gewöhnlicher Chef eines 35 un der Mann, der das Deutsche Reich schuf, der

Wachsamkeit und mächtige Intelligenz noch immer an— heile, die er für sein Land gewann. Es liegt etwas unbeschreihblich

. und Unedelmüthiges in der Verweigerung einer geriag⸗ ügigen Summe, welche von einem solchen Manne für den gehörigen

ieat etwas peinlich Kleinliches und Unmännliches darin, einem Manne

Jersonen befanden sich zwei Zeilungs-⸗Correspondenten. Sämmtliche Insassen wurden von der Pinasse von Ihrer

Najestät Schiff „Inflexible“ gerettet, allein die Bagage ging ñ Die Schiffahrt auf dem Nil wird insolge der rungsgebäude in Breslau.

serloren. . an des Sandes täglich. schwieriger. Die. Ankunft 1 der Boote verzögert sich mithin. Oberst Foster und zei Compagnien des Cornwall⸗Regiments, welche Gemai am 13. d. verlassen, kamen am Dienstag in Hannek m. Auf der Fahrt dahin gingen von 16 Booten 9 unter. Die anderen Boote wurden arg beschäbigt und konnten nur duch Ausschlagen mit Zink vor dem Sinken bewahrt werden. Nele der Mannschaften befanden sich in einer beklagens— nerthen Lage, indem sie Schuhe und Hosen eingebüßt Hatten. Einer der kanadischen Bootführer ist in Hannek an den Pocken,

Luftdruck-⸗Gründung, vereinigt mit Gründung in offenem Fangedamme, Villa Neuhaus bei Elberfeld Wirkung des Sturmwindes auf Eisenbahnzüge. ; ; der Memel. Die Neubauten am Kriegshafen bei Wilhelmshaven. Dienstbezeichnung der Baubeamten in ; . Erleichterung des Ueberganges von Steinpflaster auf Asphalt- bahnen. 12 nge Brücken. Die Wiederherstellung der Westminster ⸗Abtei in London. Schmalspurbahnen in Amerika.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 51. Inbalt: UImiliches: Personalnachrichten. Nichtamtlichetze; Das neue Regie⸗ Versammlung zur Vexeinbarung ein zeitlicher Prüfungsarten für Bau - und Konstruktions⸗ Materialien.

Vermischtes: Fertigstellung der Nordermole in Hessen. Zur Knickfestigkeit.

Messung und Aufzeichnung der Durchbiegungen eiserner

die in der Umgegend stark grassiren, gestorben. Die Witterung sßt unerträglich heiß Der Feldtelegraph ist jetzt in Petriebs ordnung. Die Genietruppen haben unier der personlichen Leitung Lord Wolseley's Experimente gemacht, HFäume mit Schießbaumwolle zu fällen behufs Ermittelung der raschesten Methode, Holz als Heizmaterial für die Dampfer ju erlangen. Die Experimente waren sehr erfolgreich. Die kingeborenen brachten heute in großer Anzahl Produkte und Vieh in das Lager, und es wurde ein regelrechter Markt ebgehalten. Die Hauyptprodukte des Landis sind Datteln, Salz, Weizen, Baumwolle und Rindvieh.

Seitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ regi⸗ srirt, daß dem Reichskanzler weitere Zustimmungs⸗Telegramme und -Schreiben aus Anlaß des Reichstagsbeschlusses vom 15. . M. zugegangen sind:

aus Essen von Bürgern der Stadt, aus Hamburg desgl., aus London, ; aus Zwischenahn, . aus . von dem Comité reichstreuer Wähler, . aus Hann. Münden vom Magistrat, Bürgervorsteher⸗Kollegium und einer großen Anzahl Bürger, . aus Zöblitz von den xeichstreuen Bürgern aller Stände, aus Hanau von den Landwirthen des Kreis vereins, aus Hildesheim vom liberalen Verein,. . aus Dransfeld von den reichstreuen Bürgern und Einwohnern der Stadt, ö aus Eislingen von einer großen Anzahl deutsch gesinnter Männer, Donaueschingen von einer Versammlung reichstreuer Männer, Frankfurt a. M. ron einer Versammlung reichstreuer Wähler, Ludwigshafen a. ö. von dem versammelten Reserve⸗ und Landwehroffizierklub, i von einer zahlreichen Versammlung national ö se, , k aus Nürnberg vom liberalen Verein, ö. ö 9 ,, don einer Versammlung deutschgesinnter Männer, auß Neunkirchen. Reg. Bez. Trier, von einer zahlreichen Versamm⸗= lung von Bürgern aller Konfessionen und verschiedener poli- tischer Richtungen, ö ͤ aus hien i . Tauber von nationalgesinnten Wählern, aus Gelsenkirchen von einer großen Zahl patriotischgesinnter Männer, K . aus Mainz von der hessischen Fortschrittspartei.

Dassel be Blatt erwähnt aus einem von Hrn. von ossep warm empfohlenen Werke: La politique krangaise en Ocanie par Paul Dechaude, welches für schleunige Aushreitung des nl Besitzstandes auf den Südsee-Inseln plaidirt, olgen den Passus: .

, inen Vortheile ziehen von dieser neuen , arbeit (Panamakanal), oder wird es, dieselben feinen Rivalen über⸗ kssen? Schon seit 9 Jahren bemüht sich Fürst Bismarck, das Terrain für Deutschland vorzubereiten, aber wie man siebt. wird seiner Koloniakpolitik unaufhörlich durch die Opposition des Reichs⸗ tages entgegengearbeitet, welche, nachdem sie 1859 die gr iberseeisch. Handelsgefellschaft in Hamburg Samon) ö. allen lassen, jetzt an die Budgetkommission die . zierungsvorlage über die Postdampferlinien zurückgibt. ; J. Zurückftellung, welche es dem Kanzler überläßt, gestützt auf die Konservativen und die Nationalliberalen, mit dem Centrum zu unter handeln, um für die nächste Session eine Majorität zu erlangen, er⸗ laubt uns, einen Vorsprung zu gewinnen und die Ver gerung aus su. nutzen. Das Votum des Reichstages giebt uns eine neue . eit, eine dominirende Stellung in Polynesien zu erlangen; es lieg an uns, sie uns nicht entgehen zu lassen. J Der „Ham burgische Correspondent .

zu der Nachricht von neuen Besitzergreifungen Deutschlands im Südsee-Archipel und auf Neu⸗Guinea: Ge . damit wieder ein neues ver heißungsreiche⸗ 6. für deutsche Unternehmungelust und Betriebsamkeit. Im Hinblie au iesen Vorgang wird man auch die Forderung dreier 4 Konsulatspoften' in der Südsce verstehen, die im neuen 64 Athalten ist und Vielen etwas befremdlich war, weil ö. edürfniß für eine so starke Vermehrung der deutschen . retung in jenen Ländern nicht einzusehen vermochten. e

aus aus aus

aus

Neichstags⸗Angelegenheiten. Bei der Nachwahl im 2. Liegnitzer Wahlbezirk, Sa gan⸗

Sprottau, sind 11 659 gültige Stimmen akgegeben worden. Davon haben erhalten:; Ober Bürgermeister von Forckenbeck in Berlin (Dfr. 6152 Stimmen, Graf Kanitz⸗Podangen (Kons) 5499 Stimmen,

so daß Ersterer gewählt ist.

Statifstische Nachrichten.

zie Universität Rostock zählt im gez enwärtigen Winter⸗ ö 265 ö (gegen 251 im letzten Halbjahr) Von denselben studixren Theologie 56, Rechte 25 und Medizin 87. Zur philosophischen Fakultät gehören 97. Auf die philosophisch⸗historischen Fächer kommen 465, auf die naturwissenschaftlich mathematischen 52. Unter den Studirenden befanden sich 185 Mecklenburg⸗Schweriner, 10 aus Mecklenburg-Strelitz, aus Preußen 44, aus anderen deutschen Bundesstaaten 14 und aus dem Auslande 4.

Die Zeitschrift des Königlich bayerischen Sta⸗ tistischen Bureau enthält in dem sechszehnten Jahrgange (1884) Nr. 3 folgende Abhandlungen: Die zwangsweise Veräußerung land- wirthschaftlicher Anwesen in Bayern. Nach dem Stande des Jahres 1883 mit Rückblicken bis 1880. Von Ober, Regierungs-Rath Dr. von Müller; Statistische Nachweise über die Armenpflege im Königreich Bayern für das Jahr 1882. Von Carl Rasp; Die Ernte des Jahres 1883 in Bayern (mit Tabellen über Ergebnisse der Anbau. Statistik 1883). Von Ober⸗Regierungs⸗ Rath Dr. von Müller. Summaꝛische Uebersicht der in Bayern bestehenden landwirthschaftlichen Spezial vereine nach dem Stande des Jahres 1883. Zusammengestellt im Königlichen Staats ⸗Ministerium des Innern; Literatur. Aus der zuerst angeführten Abhand- lung geben wir folgende Daten wieder: Während des Jahres 1883 gelangten im Königreich Bayern zur Zwang sveräußerung 1803 landwirthschaftliche Anwesen (gegen 1389 268, gegen 1881 9366 und 1936 gegen 1880) mit einer Gesammtgrundfläche von 12 696 ha (d. i. 2969 ba gegen 1882, 85656 ha gegen 1881 und 17 363 ha gegen 1380. Von diesen 1803 Anwesen waren lr, zere oder längere Zeit außer Bewirthschaftung 349 (gegen 1882 4, gegen 1881 50 und gegen 1880 604) mit einer Gesammtgrundfläche von 1801.6 ha (d. i. 4 70.2 ha gegen 4883) 459,3 ha gegen 1881 und 3692,59 ha gegen 1880). Wegen Zwangsveräußerung, welche in den Vorjahren stattgefun xen hatte, standen in 1883 außer Bewirthschaftung 62 landwirthschaftliche An wesen mit einer Grundfläche von 576 ha. Am 31. Dezember 1883 standen außer Bewirthschaftung auf Grund von Zwangs verãußerung in den Vorjahren 51 Anwesen mit 485, ha und auf Grund von Zwangsveräußerung in 1883 129 Anwesen mit 841 ha, somit im Ganzen 180 Anwesen (4 6 gegen Ende 1882 und 1838 gegen Ende 1881) mit 13264 ha (4 71,3 ba gegen Ende 1882 und 940,z ha gegen Ende 1881). ‚.

Den statistischen Nachweisungen über die Armenpflege im Königreich Bayern für das Jahr 1882 find folgende. Mit theilungen entnommen: Die Gesammtzabl der in 1882 im Königreich unterstuüͤtzten Personen beträgt 164090 gegen 160 659 im Vorjahre, d. J. . 3449 Personen oder 4 21 09. Unter der Gesammtzahl be finden sich 65 427 (— 412) eigentlich Verarmte oder 39,9 0 der Ge⸗ jammtzahl der Unterstützten. Von der Gesammtzabl der unterstützten Personen treffen 53 667 oder 32,7 0 auf die Städte, (unmittelbare Städte im Hauptlande und die 11 größeren Städte der Pfalz) und 110 423 67.3069 auf das übrige Lande. Von der Zahl der eigentlich Verarmten kommen 20 673 oder 31.6 Io auf die Städte und 44 754 Personen oder 6840/9 auf das übrige Land. Auf 109 Einwohner kommen 5,z unterstützte Personen und 2, eigentlich Verarmte in den Städten, 25 unterstützte Personen und 10 eigentlich Verarmte im übrigen Land, endlich 3.9. unter stützte Personen und 1,2, eigentlich Verarmte im Königreich. Von sämmtlichen im Königreich unterstützten Personen wurden 101 572 oder 61,9 0/9 dauernd und 62518 oder 38,1 96g vorüber. gehend unterstützt. Von den dauernd Unterstützten entfallen 32 165 oder 31,K,7 , auf die Städte. An den, den dauernd Unterstützten gewährten Unterstützungen nahmen mittelbar (durch Familienzugehörig˖ feit 2c.) noch Antheil 23 191 Personen, daron 8549 in den Städten und 14 642 im übrigen Lande. Unter den dauernd Unterstützten befinden sich im Königreiche 51 373 oder 50,6 a jugendliche Personen, davon

16418 oder 320½ in den Städten. Von den jugendlichen Personen wurden 15 228 oder 293600 auf Rechnung der Armenpflege erhalten und erzogen; davon 4926 in den Städten; 36 145 oder 70, 40 erhielten

(1851 6017929 M); davon entfallen 2 116 189 6 oder 34,6 00 auf die Städte. Auf die eigentlich Verarmten kommt eine Unterstützung von 4816 544 Æ oder 787 davon 1722010 4 in den Städten. Von der Gesammtsumme der Unterstützungen wurden für dauernde Unterstützungen 4967 728 oder 81,2 9/9 verwendet, davon in den Städten 1 780613 4 Die duichschnittliche Jabhresunterstützung für eine dauernd unterstützte Person beträat im Königreich 49 4. in den Städten 55 M, im übrigen Land 46 , für eine eigentlich verarmte Person im Königreich 74 M, in den Städten 83, im übrigen Land 69 4

unst, Wissenschaft und Literatur.

Beiträge zur Exläuterung des deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht, mit Einschluß des Handels- und Wechselrechts. Begründet von Dr. J A. Gruchot. Herausgegeben von Rassow, Reichsgerichte⸗ Rath, und Küntzel, Kammergerichts-Rath. Dritte Folge. 8. Jahr— gang. 6. Heft. (Der ganzen Reihe der Beiträge XWXVIII. Jahrgang). Berlin 1884. Verlag von Franz Vahlen. Das vorliegende 6. Heft des 8 Jahrg enthält zunächst folgende 4 Abhandlunge (18-2): 18) Welche Wirlung hat ein Zuschlagsbescheid auf beweg iche Sachen, die ihrer objektiven Beschaffenheit nach als Zubehörstücke des sub= hbastirten Grundstückes anzuseben sein würden, sich aber nicht im Eigenthum des Subhastaten befinden? Von Landgerichts. Direktor Boas. 19) Erläuterung des §. 164 der deutschen Civilprozeßordnung, vom Geh. Justiz-Raih Dr. von Kräwel. 20) Ueber Veräußerungen zur Vereitlung oder Erschwerung der gerichtlichen Durchführung von Ansprüchen, vom Hofgerichts-Direktor Dr. Fr. Zimmermann. 21) Vereinigt sich die durch die Landesgesetzgebung der Staats anwalt schaft zugewiesene Befugniß, gegen Strafverfügungen der Polizei- behörden auf gerichtliche Eatscheidung anzutragen, mit den Bestim⸗ mungen der Reichs⸗Strafprozeßordnung? von Amtsrichter Dr. Vuncker. Auf diese 4 juristischen Abhandlungen folgt ein Abschnitt: Aus der Praxis. (A. Urtheile des Reichsgerichts in preußischen Sacher, Nr. 25 28. B. Urtheile des Ober⸗Landesgerichts Naumburg in anbaltischen Sachen, Nr. 29 35). Daran schließt sich an: Literatur?, 59 74 (d i. ein Verzeichniß von juristischen Schriften mit beigefügten Beurtheilungen) Außerdem enthält dasselbe Heft noch ein Inhaltsverzeichniß des XXVIII. Jahrganges (dritte Folge VIII), sowie ein Sachregister des XWXXIIII. Jahrganget (dritte Folge VIII). Außer den 6 Heften enthält der 8. Jahrgang der 3. Folge noch ein Beilageheft“. Dasselhe schließt sich an das 6. Heft an und bringt eine Fortsetzung des Abschnittes Aus der Yraxis:, enthaltend einzelne Rechtsfaͤlle, Urtheile des Reichsgerichts, Nr. 35 150. Soeben erschien im Verlage von Eugen Strien zu Halle a. S. von dem „Handbuch für Verwaltungsbeamte in den Kreisordnungs-Provinzen, unter Berücksichtigung der die Reform der Verwaltung abschließenden Gesetze vom 30. Juli und 1. August 1883, zusammengestellt von von Arnstedt, Köniaglichem Landrath“, die 2 Abtheilung des 1. Theiles, welche das Militär⸗— wesen und die Staatssteuern behandelt. Beide Materien sind in einer Ausführlichkeit bearbeitet, wie dies bisher in keinem anderen Handbuche geschehen ist, und dürfte daher bei dem großen Interesse, welche, diese beiden wichtigen Gebiete unserer Gesetzgebung nicht allein für die fachmännischen Kreise, sondern auch für das größere Publikum haben, durch das vorliegende Buch einem vielfach geäußerten Bedürfniß entsprochen werden. Da gerade die Militär- und Steuergesetze durch die neue Verwaltungsorganisation nur in ganz unwesentlichen Bestimmungen berührt worden sind, so kann diese Abtheilung des Handbuchs von den Behörden des ge— sammten preußischen Staatsgebiets benutzt werden, und dies is auch der Grund dafür gewesen, weshalb diese beiden Materien in einer besonderen Abtheilung des Handbuches erschienen sind. Soweit das Buch das Militätwesen und die indirekten Steuern be— handelt, dürfte es auch fi die Behörden der anderen deutschen Bundesstaaten nicht ohne Interesse sein. Die Bearbeitungt⸗ weise ist ganz dieselbe wie die der 1. Abtheilung. Ein sorgfältig zusammengestelltes, vollständiges alphabetisches Inhaltsverzeichniß er— leichtert und erhöht die praktische Brauchbarkeit des Buches, welches gerade zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt für die beginnenden Vor— arbeiten des Militärersatzgeschäfts und der Veranlagung der Staats⸗ steuern allen damit befaßten Behörden, insbesondere den Landraths⸗ ämtern, Magisträten, Ortsvorständen 2c. ein willkommenes Hülfs— mittel sein wird. Die vorliegende 2. Abtheilung des von Arn— stedtschen Handbuches ist ebenso wie die 1. Abtheilung einzeln käuf⸗— lich und kostet 4 6 50 .

Im Verlage der Schulze'schen Hof⸗Buchhandlung in Olden burg erschien ein zweiaktiges Lustspiel von Emile Augier: betitelt „Der Schierling“, deutsch von A. Fitger. Klinias, ein junger, be— güterter Athener, empfindet Ekel vor dem Dasein, die Freuden des Lebens hat er reichlich genossen, und da er der Meinung ist, daß ihm dasselbe nichts mehr bieten könne, so beschließt er, ihm durch einen Schierlingstrank ein Ende zu bereiten. Aus einem Gespräch, welches Klinias mit zwei Schmarotzern gelegentlich eines Gastmahls führt, lernen wir die ganze Oede seines Daseins kennen, und sehen, da wir ihm kein Interesse abzugewinnen vermögen, gleichgültig der Ausfüh⸗ rung des Entschlusses entgegen. In einem. Anflug von Galgen humor setzt er die beiden Zechgenossen, welche ihm vergebens die Thor⸗ heit seines Unternehmens darzulegen suchen, zu Erben seines Vermögens ein, knüpft jedoch an dieses Testament eine Bedingung. Soeben hat er eine junge Kretenserin Hippolyta als Sklavin gekauft, welche an demselben Tage noch eintreffen soll; Klinias bestimmt, daß Derjenige von den beiden sein Erbe sein soll, dem es gelingt, Hippolytas Gunst zu erwerben. Die beiden Zechkumpane sind durch dieses Anerbieten sebr wenig erfreut und sträuben sich dagegen. Klinias läßt sie in richtiger Erkenntniß, daß sie sich beide nur. verstellen, allein, und bald beginnt denn auch ein ergötzliches Gespräch zwischen ibnen worin jeder die mächtig angeregte Habsucht durch allerlei schöne Reden zu bemänteln wünscht und nach einem annehmbaren Vorwand sucht, um, ohne sich bloßzustellen, in den Besitz der Sklavin zu gelangen. Sie einigen sich endlich dahin, daß es auf einen Versuch nicht ankäme, und beschließen, die ihnen versprochene Schöne näher kennen zu lernen. Hippolyta erscheint, und es entspinnt sich ein spaßhaftes Liebe werben der beiden alten Lüstlinge, welche sich bei ihr in das beste Licht zu stellen suchen, dabei jedoch aneinander gerathen und sich schließlich bei den Haaren fassen, sodaß der Zuschauer eige keineswegs erbauliche Prügelscene zu sehen bekommt. Der herbeieilende Klinias macht dem Streit ein Ende, sodaß die beiden Rivalen, welche be— merken, daß Klinias sich einen Scherz mit ihnen erlaubt hat, sich scheinbar wieder aussöhnen. Das wenig erquick iche Spiel endet damit, daß Hippolyta und Klinias sich für einander zu in teressiren anfangen, und jetzt ein Hin und Her zwischen diesen beiden beginnt Klinias hat der Sklavin Hippolyta. die Freiheit geschenkt und bietet ihr seine Hand; sie schlägt diesel be aus. Als jedoch Klinias mit seinem Entschluß, den Schierlings- becher zu trinken, Ernst machen will, da erkennt auch Hippolyta, daß sie ihren früheren Herrn liebt; beide werden ein Pagr, und die beiden Schmarotzer haben das Nachsehen. Das ist der Inhalt des kleinen Lustspiels; daß er besonders erbaulich wäre, kann gerade nicht be— hauptet werden. Die beiden alten Schlemmer sind entschieden ab stoßende Figuren und wirken nicht einmal komisch. Die Prügelscene, in welcher es an Schimpfworten nicht fehlt, behagt einem feineren Geschmack durchaus nicht. Hippolyta erscheint uns unweiblich, und der alberne Klinias, welcher, eben im Begriff dem Leben zu entsagen, weil es ihm gar nichts mehr zu bieten vermag, sich durch eine zufällig daher kommende Sklavin bestimmen läßt, seinen uner· schütterlichen Entschluß aufzugeben, kann uns nur wenig oder gar kein Interesse abringen. Die Charaktere sind denn doch zu hohl und schemenhaft, der Dialog, wenngleich gewandt und fließend, nicht tief genug, um dem Augierschen Lastspiel Werth zu verleihen; selbst zur Aufführung auf Privatbühnen möchte sich dasselbe nur wenig eignen. A. Fitger hat den französischen Text in ein glattes, durch wohl klin⸗ gende Reime ausgezeichnetes Deutsch übersetzt. Der Preis des unge⸗

nur Schulgeld⸗ und Lehrmittelbefreiung. Die Gesammtsumme der

Forderung ist bekannflich in zweiter Lefung abgelehnt, beiw. stark tedußsirt worden, ebenso wie die Forderung einer Rangerhöhung und

geleisteten Ünterstützungen im Königreiche beträgt für 1882 6120 615 4

bundenen Hefts beträgt 120 M, in Originaleinband 2,20 S