1884 / 305 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

W

sollen. J ! Form von Ergänzungsheften“ ausgegeben.

Thoroddsen ꝛc. c., sodann größere Abhandlungen

Piof Prof. Ratzel u. A.

Gewerbe und Handel.

Breslau, 28. Dejember. (W. T. B.)

Verkehr in der Zink⸗ und Bleibranche war ruhig Glasgow, 27. Dezember. (W. T. B.)

ahre. (W. T. B.) Der

Hochöfen 93 gegen 102 im vorigen New Pork, 28. Dezember.

davon entfallen 1 400000 Dollars auf Manufakturwaaren.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 28. Dezember. . Moravia“' der Hamburg⸗Amerikanischen

schaft, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer Rhenania“ der Hamburg ⸗Ameri⸗ kanischen Packet fahrt ⸗Aktiengesellschaft hat, von West—⸗ indien kommend, heute Lizard passirt.

29. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer Rhaetia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktien⸗ gesellschaft hat, von New-⸗Yöork kommend, gestern Abend 11 Uhr Lizard passirt.

Triest, 29. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Au stria“ ist gestern Nachmittag mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandpost aus Alexandria hier angekommen.

New ⸗Jort, 27. Dezember. (W. T. B.) Die Dampfer Helvetia und Greece! von der National⸗Dampf⸗ nn, (C. Messingsche Linie) sind hier ein⸗ getroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

. Spanien. Erlaß der Königlich spanischen Regierung vom 2. Dezember 1884.

I) Die Provenienzen aus Italien, Marseille, Toulon, Cette und Perpignan sowie diejenigen aus verdächtig erklärten französischen Otten sollen freien Eingang in Gemäßheit der Art. 30 und 40 des Sanitätsgesetzes vom 28. November 1855 sowohl an der französischen Grenze, wie auch in den spanischen Häfen haben.

2) Die aus Paris und Nantes kommenden Reisenden sollen, so⸗ fern sie mit Bescheinigungen spanischer Konsuln darüber versehen sind, daß sie sich mindestens 3 Tage lang an einem krankheitsfreien (limpia, rein) Orte aufgehalten haben, ihre Reise zu Lande fortsetzen können und zwar in Gemäßheit der Befugnisse, welche der Regierung im Art. 59 des gedachten Gesetzes beigelegt sind; sollten sie nicht mit einem solchen Ausweis versehen sein, so haben sie die dreitägige ö welche gegenwärtig eingeführt ist, zu be⸗ tehen.

Diese Vorsichtsmaßregel wird mit dem 20. d. M. in Aus führung des erwähnten Art. 40 eingestellt werden, wenn die Ge— sundheitsverhältnisse der bezüglichen Orte befriedigende bleiben.

3) Die Seepiovenienzen von Nantes bleiben der im Art. 35 des Gesetzes und in der Bestimmung 4 der Verfügung der General⸗ Gesundheitsdirektion vom 10. November d. J.) vorgeschriebenen 10 tägigen strengen Quarantäne bis zum 20. d. M. in Uebereinstim⸗ 23 mit dem in vorangehender Vorschrist Ausgedrückten unter— worfen.

4) In derselben Weise wird eine Reinigung, Räucherung und Ventilation bis zum vorbezeichneten Tage mit den Gebrauchskleidern, Fellen. Federn, Haaren, Wolle, Baumwolle, Flachs, Hanf und Pepier (aus Fabriken mit der erforderlichen Zubereitung für Handel und Industrie) vorgenommen, jedoch soll der Transport dieser Waaren nicht länger, als durchaus zu ihrer Behandlung in gesundheitlicher Beziehung nothwendig ist, aufgehalten werden.

5) An der erwähnten Grenze ist die Einführung von Häuten mit Haar (rohen), Packleder, Lumpen und den übrigen in vorstehender Vorschrift aufgeführten Waaren, welche nicht die Bedingungen, durch die Fabrikation von Rohstoffen für die einschlägigen Induftriezweige zubereitet zu sein, in sich vereinigen, durchaus verboten. Gleicher maßen ist die Einführung der aufgeführten Artikel von der See her untersagt.

Die Schiffe, welche eine derartige Ladung führen und aus Orten, wo die Epidemie geherrscht hat, kommen, sind in das Quarantäne Lazareth zu verweisen.

6) Die im unreinen (sucio) Lazareth abzuhaltende strenge Quarantäne für Schiffe, welche aus den Besitzungen Frankreichs im Mittelmeer kommen, bleibt fortbestehen.

Auszug aus dem Gesetz vom 28. November 1855.

Art. 30. Jedes aus dem Auslande mit reinem, von der spa— nischen Konsularbehörde visirten Patent kommende Schiff wird, falls die hygienischen Verhbältnisse gut und verdächtige Krankheitsfälle während der Reise nicht vorgekommen sind, sogleich zur libre pratique zugelassen, ohne daß weiteres als eine Besichtigung und Erklärung (reconocimiento) vorgenommen wird, wofern nicht amtlich festgestellt ist, daß in dem Küstenort oder Hafen, von dem das Schiff her kommt, sich irgend eine ansteckende Krankheit verbreitet hat.

Art. 35. Das unreine Patent über Cholera asiatica morbus verpflichtet zu einer zehntägigen Quarantäne, wenn ein Krankheitsfall an Bord vorgekommen ist, und zu einer Htägigen Quarantäne, wenn die Reise glücklich von Statten ging.

Art. 40. Die aus Häfen, in welchen die Pest, das gelbe Fieber oder die asiatische Cholera geherrscht hat, kommenden Schiffe, werden der bezüglichen Quarantäne unterworfen, selbst wenn schon einige Zeit seit der amtlichen Erklärung des Aufhörens der Seuche verstrichen ist: der erwähnte Zeitraum wird in den gewöhnlichen Fällen 30 Tage für die Pest, 20 Tage für das gelbe Fieber und 10 für die Cholera betragen.

Art. 59. Ebenso wird die Regierung Vorschriften zur Bildung von Grenzkordons erlassen, wenn irgend eine Epidemie dies e sorder⸗ lich macht.

Italien. See ⸗Sanitäts verordnung Nr. 44.

Erlaß des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 17. Dezember 1884:

Die durch Verordnung vom 265. Oktober d. J. Nr. 282) für alle Provenienzen von der zwischen den Häfen Dieppe und Cherburg

liegenden französischen Küste am Kanal festgesetzte Quarantäne wird für alle mit reinem Patent und nach reiner Ueberfahrt ankommenden Schiffe aufgehoben, welche von heute an von dort abgehen und nach gleichviel welchem Punkte des Königreichs, mit Ausnahme von Sicilien, Sardinien und den benachbarten Inseln, bestimmt sind.

1) ‚R.⸗A.“ Nr. 276 vom 22. November. 25 . R.⸗A.“ Nr. 272 vom 18. November.

die in dem zweiten Theile der Monatshefte berücksichtigt werden Größere Originalabhandlungen werden, wie bisher, in der Einen wichtigen integri⸗ renden Bestandtbeil der Mittheilungen“ sollen auch fernerhin die Kartenbeilagen bilden, für deren sorgfältige Ausarbeitung und saubere Ausführung nach wie vor die kartographische Abtheilung der Re⸗ daktion unter der bewährten Leitung von Bruno Hassenstein Sorge tragen wird. In Auksicht gestellt wird schon jetzt u. a. eine große Driginalkarte von der östlichen Kapkolonie von Schunke, eine Karte der Reisen Bohndorffs im Usllegebiet, Berichte von Regel, Rink, r von dem Polar—⸗ reisenden Dr. Boss, von Prof. R. Credner, Geh Rath Dünkelberg, Theobald Fischer, Dr. von Fritsche in Peking, Prof. Mohn,

Nach dem Bericht der „Schles. Ztg.“ waren die Abfuhren in der Roheisenbranche in der zweiten Hälfte der Woche beschränkter; im Betriebe der Eisen geßergien und Kesselfabriken zeigte sich größere Geschäftsstille; der

Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 579 200 Tons, gegen 584 300 Tons im vorigen Jahre. ** der im Betriebe befindlichen

Werth der Waareneinfuhr in letzter Woche betrug 4 9600 000 Dollars;

(W. T. B.) Der pPostdampfer Packet fahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute früh in New Jork und der Postdampfer Holsatia“ derselben Gesell⸗

Es bleibt mithin ein Baarbestand von ..

ergiebt sich am Schlusse des Jahres ein Am Schlusse des Jahres 1882 betrug der hat sich also der Vermögensbestand im

welcher zu anderweitiger Bestimmung von Berlin abberufen worden, haben Ihre Majestät die Kaiserin, unsere Allerhöchste Protektorin, den Herrn General⸗-Major von Grolman zum Mitgliede des Verwaltungsausschusses zu ernennen geruht.

Die Zulassung der genannten Schiffe zum freien Verkehr in den be⸗ treffenden Häfen erfolgt nach vorangegangener ärztlicher Unter⸗

suchung. See · Sanitäts⸗ Verordnung Nr. 45. Erlaß des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 17. Dezember 1884: Art. 1.

Die durch die Verordnungen vom 9. und 31. Juni sowie vom 29. Oktober d. J.“) festgesetzten Quarantänen werden für alle mit reinem Patent und nach reiner Ueberfahrt ankommenden Schiffe auf⸗ gehoben, welche vom 15. d. M. ab von der französischen Küste des Mittelländischen Meeres, von Korsika und von Tunis abgegangen und nach gleichviel welchem Punkte des Königreichs, jedoch mit Ausnahme von Sicilien, Sardinien und den benachbarten Inseln, bestimmt sind.

Die Zulassung der genannten Schiffe zum freien Verkehr in den Häfen erfolgt nach e , nn, Untersuchung.

rt 3.

Die bestehenden Quarantänebestimmungen bezüglich der Pro⸗

venienzen aus Algier bleiben unberübrt. Cor fu.

Unterm 13. Dezember ist die 11tägige Quarantäne gegen Italien, Frankreich (mit Algier und Tunis) und Spanien auf eine 5tägige Observation herabgesetzt und letztere gegen Oesterreich auf 24 Stun— den beschränkt worden.

Waaren können bei „Observation“

Mexiko.

übergehen.

Die mexikanische Regierung hat nach einem Berichte vom 2. De⸗ zember d. J. angeordnet, daß, solange nicht das Erlöschen der Cholera in Paris festgestellt sein werde, alle Schiffe, welche irgend einen, wenn auch seuchenfreien Hafen Frankreichs berührt haben, einer Qua rartäne unterworfen sein werden, welche in der Regel 3 Tage, aber auch bis 10 Tage dauern solle, falls während der Ueberfahrt ein ver⸗ dächtiger Fall an Bord vorgekommen ist.

3) ‚R. A. Nr 272 vom 18. November.

sogleich in den Verkehr

Berlin, 29. Dezember 1884.

Bericht

über die Wirksamkeit des Kaiserin Augusta⸗ Vereins für deutsche Töchter im Jahre 1883.

Ein Rückblick auf das verflossene Verwaltungsjahr, über welches wir in Gemäßheit des 5 8 der Statuten dem Ver⸗ einstage Bericht zu erstatten haben, läßt zunächst erkennen, daß die an den Verein erhobenen Ansprüche auf Unterstützung sich noch nicht in dem Maße vermindert haben, wie es der seit dem Kriege mit Frankreich verflossene Zeitraum von 13 Jahren hätte erwarten lassen. Obwohl die überwiegende Mehrzahl der hülfsbedürftigen Töchter im Kriege gefallener oder in Folge des Feldzugs verstorbener Offiziere, Militär⸗ beamten und Träger des Rothen Kreuzes das 17. Lebensjahr schon überschritten hat, so treten doch auch jetzt noch, wenn— gleich nur vereinzelt, neue Anforderungen auf Beihülfe an den Verein heran. Dank der wohlthätigen Gesinnung zahlreicher Menschenfreunde, welche uns die nöthigen Mittel zur Verfügung stellte, sind wir in der Lage gewesen, allen An— sprüchen, welche in den durch §. 1 der Statuten uns gezogenen Grenzen ihre Begründung fanden, gerecht zu werden.

Durch Gewährung regelmäßiger Beihülfen

nnterstützt: im Jahre 1879 58 Töchter, d 1 J Ihre Zahl betrug im verflossenen Jahre 41. Von den— selben erhielten 19 Töchter eine Erziehungsbeihülfe von 150 4, 22 Töchter mit Rücksicht auf ihre bedürftigere Lage eine jähr⸗ liche Erziehungsbeihülfe von 300 MS Die Gesammtsumme der gewährten regelmäßigen Unter⸗— stützungen belief sich: im Jahre 1879 auf 11779 M,

wurden

1 297

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d,, 1583 9375

Daneben konnten denjenigen Töchtern, welche das 17. Lebensjahr bereits zurückgelegt hatten, zu ihrer Ausbildung als Lehrerinnen, insbesondere zum Besuch der Seminare und sonstigen Vorbildungsanstalten außerordentliche Beihülfen ge— währt werden. Eine solche erhielten im verflossenen Jahre 7 Töchter, und zwar:

L derselben zum Betrage von 75 M 3 ö à 150 M6 450 2 . à 300 „—— 600 . 375

Im Ganzen wurden für außer⸗ ordentliche Unterstützungen verausgabt 1 500 6 Die vom Schatzmeister des Vereins gelegte Rechnung, welche mit den Belegen geprüft und richtig befunden worden ist, ergiebt folgenges Resultat:

I. Die Einnahmen:

An Heß,, „Beiträgen H „eingezogenen Kapitale . „inen ven beleghkn Fopitnlien 299 87 Summe der Einnahmen 11 387 S6 63 3 Il. Die Ausgaben:

1314 6 76 3 ö ö

9 .

An regelmäßigen Erziehungsbeihülfen 9 375 S6 * An außerordentlichen Unterstützungen 1500 Loeꝛ An Verwaltungskosten .. 1 n 26

Summe der Ausgaben 10 934 MS 25 8 453 S 38 8 III. Der Vermögensbestand:

Dem Baarbestande tritt hinzu der Rest eines Hypothekenkapitals à 4/ Proz. Zinsen von ; 659 700 AM 3

Vermögensbestand von. .. ü 60 153 6 38 8

. . 68 old 76 ,

Jahre 1883 vermindert um 6 e . An Stelle des Herrn General⸗Lieutenants von Hartmann,

Der Verwaltungsrath.

An der Hof⸗Jagdamts⸗Jagd, welche am Sonnabend für Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wil— helm, Heinrich und Friedrich Leopold auf der Feldmark Linden und im Fürstenwald bei Ohlau arran— girt war, nahmen außer der persönlichen Begleitung der Höchsten Herrschaften, dem Oberst-Jägermeister Fürsten von Pleß und dem Hof⸗Jägermeister vom Dienst, Frhrn. von Deintze als Gäste der Commandeur der 11. Infanterie⸗Brigade, Hein? rich XIII. Prinz Reuß, der Commandeur des 1. Schlesischen Husaren⸗Regiments Nr. 4, Major von John, und die Land— räthe der Kreise Brieg und Ohlau, von Reuß, Fürst Hatzfeldt— Trachenberg und Kammerherr von Eicke Theil. Im Ganzen 12 r m, n. von denen 696 Hasen und 294 Fasanen gestreckt wurden.

Eisen ach, 27. Dezember. (W. T. B.) Die nächst jährige Generalversammlung des Gustav ⸗Adolf-⸗Vereins wird hier stattfinden. .

Klagenfurt, 29. Dezember (W. T. B.) In Tarvis und Umgegend haben in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag heftige Erderschütterungen stattgefunden. Insbesondere wurden drei Stöße von großer Stärke wabrgenommen. In den Mauern vieler Häuser sind Sprünge und Risse entstanden.

Bremen, 2. Dezember. (W. T. B.) Die Rettung station Bremerhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet: Am 26. Dezember wurden von der englischen Brigg Glenarvon“, Kapitän Pritchard, welche, von Geestemünde nach Liverpool bestimmt, auf der Mellum plate gestrandet war, 7 Personen durch das Rettungsboot der Station Bremerhaven gerettet.

Madrid, 27. Dezember. (W. T. B.) Nach eingegangenen Meldungen hat in Andalusien ein Erdbeben stattgefunden welches in Jaen, Benagarza, Alfarnatejo, Nerja und in der Pro⸗ vinz Malaga großen Schaden angerichtet und sehr viele Haäuser zerstört hat. Die Zahl der ums Leben gekommenen Personen wird auf 200 angegeben Die Alhambra in Granada hat keinen Schaden gelitten. Die Provinz Castilien ist von einem großen Sch nee⸗ sturm heimgesucht worden.

28. Dejember. (W. T. B.) Durch das Erdbeben in den Provinzen Granada und Malaga sind nach der amtlichen Zeitung insgesammt 266 Personen verungläckt.

28. Dezember, Abends. (W. T. B) Durch das stattgehabte Erdbeben ist der größere Theil der Stadt Alhama zerstört worden; die Vorderseite der Kathedrale von Granada hat sich etwas gesenkt, auch die Kathedralen von Sevilla und Giralda sind beschädigt. Von den Einwohnern der Ortschaft Albunuelos in der Provinz Granada hat eine große Anzahl das Leben eingebüßt.

Das Deutsche Theater brachte am Sonnabend das Sar— dousche Lustspiel „Flattersucht', ein Stück, dessen Aufnahme in daz Repertoire dieser Bühne wohl nur auf Rechnung der demnächst ein— tretenden Faschingslaune zu setzen ist, denn anders läßt sich die Vor— führung einer Posse wie es die Flattersucht' in der That ist, ob— schon sie auf dem Zettel als Lustspiel figurirt, wohl kaum begründen. Das genannte Stück, welches einen Lacherfolg und vergnügten Abend, weiter aber auch nichts erzielen kann, entzieht sich jeder ernstlichen Kritik. Gespielt wurde, wie sich das nach der Besetzung der Haupt— rollen nicht anders erwarten ließ, ausgezeichnet. Fr. Niemann verstand es, die übermüthige Camille, welche vom Verfasser keineswegs sym— pathisch gezeichnet ist uns ein wenig glaubhaft zu machen und uns in dieser Rolle den Abend über zu unterhalten; ihr allein ist es wohl zu verdanken, daß das Stück, welches man der tüchtigen Darstellung wegen sich gefallen ließ, den gewünschten Lacherfolg erzielte. Hr. Schönfeld setzte ebenfalls seine ganze Kraft daran., den Cham— pignac, einen abenteuerbegierigen jungen Ehemann mit all dem liebens— würdigen Humor auszustatten, welcher dem begabten Künstler zu Gebote steht Er fand in Hra. Engels, der den etwas einfältigen Fridolin mit bekannter drastischer Komik gab, die wirksamste Unterstützung. Frl. Schmiedt hat mit ibrem spröoden Organ zu kämpfen und könnte in ihrem Spiel etwas mehr Grazie entwickeln. Das Publikum verhielt sich zum Schluß passiv; da Nie— mand sich veranlatzt fühlte, Beifall zu klatschen, so fehlte es auch an Zeichen der Opposition.

Die Novität „Sulfurina“, welche das Victoria⸗Theater zum Weihnachtsfest als Festgabe brachte, rechtfertigt von Neuem den Ruf, welchen dieses Institut sich auf dem Gebiete des Ausstattungk⸗ wesens erworben hat, und wird, wie ihre Vorgängerinnen, allabendlich in seinen Räumen ein zahlreiches Publikum versammeln, das seine Freude an dieser märchenhaften Pracht und der angenehm zerstreuen— den Unterhaltung der Feerien hat. Wenn Kostüm, Arrangement und Scenerie nach dem bisher Geleisteten noch etwas übertroffen werden konnten, so ist dies in der „Sulfurina“ der Fall: eine uner— müdliche Phantasie hat es verstanden, auch in das ewige Einerlei der Gruppen und Ballets noch Abwechselung zu bringen dem verwöhnten Auge und stets neue Ueberraschungen vorzuführen. Der Text sßielt, wie in allen Ausstattungsstücken eine nebensächliche Rolle; er ist ge— wissermaßen erst zu der Scene, nicht die Scene nach ihm gearbeitet. Der Raub einer Kassete giebt die Veranlassung zu einer Reihe von anmuthigen Bildern, welche meist dem Reich der Träume ent— nommen sind. Riekchen, die Gattin des Rentiers Gadebusch, welcher mit seiner Familie nach Italien gereist ist, trägt auf dieser Reise in einer Kassette das halbe Vermögen der Familie bei sich. Gelegentlich einer Ausfahrt auf den Lagunen bleibt Elsa, die älteste Tochter zu Hause, um die Kasse zu bewachen, schläft jedoch darüber ein und träumt nun, der Sänger Caesarini, welcher sie, als Lucifer verkleidet auf einen Ball begleitet hat, raube die Kassette; das Bemühen, dieselbe wiederzuerwerben, bildet den Inhalt des Stückes. Die Titelrolle wird von Frl. Meyerhoff gegeben, welche sich frisch und flott ihrer Aufgabe entledigt; dasselhe läßt sich von Hrn. Swoboda sagen, der den Lucifer sang. Frl. Miller tanzt als Lichtkönigin mit der ihr eigenthümlichen Grazie. Das neue Stück , einer ebenso häufigen Wiederholung zu erfreuen haben wie Excelsior.“

Die Weihnachts -Festtage haben auch diesmal, wie alljährlich, dem Kroll'schen Theater Schaaren von Besuchern zugeführt, zu denen natürlich die jugendliche Welt das Hauptkontingent stellte. Die reizenden phantasievollen Bühnenbilder des Weihnachtsstücks: „Die Märchen meiner Amme fanden aber auch bei den Erwachsenen vielen Beifall. Am Sylvestertage ist der Beginn der Vor stellung auf 5 Uhr Nachmittags angesetzt. Der Sy l vesterb all, seit Jahren der populärste und bedeutendste öffentliche Ball der Residenz beginnt Abends 9 Uhr.

Im Belle-⸗Alliance⸗Theater n findet morgen die 75. Auf⸗ führung des Schwankes „Der Raub der Sabinerinnen“ statt. Nach der Heiterkeit und dem Beifallsjubel in dem allabendlich ausverkauften Haufe zu urtheilen, ist das Jubiläum der 100. Aufführung mit Ge— wißheit zu erwarten.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz,. Druck: W. Els ner.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlint

(ib)

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Stagts-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 29. Dezember

1884.

Preuß aeg Rentschen Reichs Anzeigers nud Königlich

Rrrußischen taatz - Anzeigers: Berlin 8Ww. Töilhelm / Straße r. B82.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ and Königl. Staats⸗Anzeiger und das Gentral⸗Handels⸗ ecgister nimmt an: die Königliche Expedition 1.

Steckbriefe and Untersuchüngs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen dergl

3. Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. 8. . von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

*

5. Iadustrielle Etablisgements, Fabriken and

6. Verschiedene Bekanntmachungen. J. Iäterarische Anzeigen. S. Theater- Anzeigen.

In der Börsen- veilage. n.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expedttionen ves Invalidendauk !, Rudolf Mosse, Haasenstein

Grosshandel. G Vogler, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

*

G. L. Danube & Co., E. Schloatie,

Annoncen ⸗Bureanxr.

*

9. Familien-Nachrichten.

mm. ——

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

510]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ubdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung der dem Büdner Ferdinand Plaenert hieselbst ge—⸗ hörigen Büdnerei Nr. 2485 d. n. Ch. hieselbst mit zubehör Termine:

I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗

lirung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 20. März 1885, Vormittags 10 Uhr, 2) zum Ueberbot am Freitag, den 24. April 1885, Vormittags 10 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Freitag, den 20. März 1885, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. März k Is an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem jum Sequester bestellten Herrn Kaufmann Th. Jo⸗ sephy hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vor— gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund stücks mit Zubehör gestatten wird. ;

Ludwigslust, den 22. Dezember 1884.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber:

(L. 8.) F. Weiß, Akt.⸗Geh.

568811 . . 4

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt zemachtem Proelam finden zur Zwangesversteigerung der zur Konkursmasse des Erbpächters Herm. Gie— secke gehörigen Erbpachthufe Nr. VIII. in Pampnin nit Zubehör Termine . l

17 zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu—

lirung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 20. März 1885, Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Freitag, den 19. April 1885, Vormittags 11 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Freitag, den 20. März 1885, Vormittags 19 Uhr,

im Zimmer Nr. 5 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. .

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 5. März 1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkursverwalter, Herrn Revierförster Müller in Kogel, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger An—2 meldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu— behör gestatten wird.

Wittenburg, den 23. Dezember 1884. Großherzoglich Mecklenburg ⸗Schwerinsches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Attuar Schumpelick.

68819 Aufgebot.

Die städtische Sparkasse zu Leutenberg hat das Aufgebot der Konsensurkunde des vormaligen Justiz— ants Leutenberg vom 10. März 1851, nach welcher Johanne Christlane Friedericke Güntherine, verehel. Müller, zu Leutenberg, der städtischen Sparkasse das. ein Darlehn von 86 Fl. E. a. schuldet, beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf .

Freitag, den 6. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde und die Löschung der Hypothek im Hy— pothekenbuch erfolgen wird. . Leutenberg, den 20. Dezember 1884. Fürftl. Schwarzb. Amtsgericht. Bauch.

Ges Aufgebot. Auf Antrag:

I) der Wittwe des Philipp Schnitzer, Dorothea, geb. Welter, zu Roßdorf, N des Bürgermeisters Goy daselbst, ; 3 des Conrad Lehr III., Andreas Sohn daselbst, 4 des Bürgermeisters Goy daselbst, ö o) des Friedrich Wilhelm Wacker, Jonas Sohn, zu Kilianstädten, . 6) der Wittwe des Friedrich Wilhelm Kressel, Jo⸗ hann Wilhelms Sohn, Marie, geb. Esch, da— selbst, 7) n bannee Vollmer, Johannes Sohn, da— elbst, 9) 3. ö Rauch, Conrads Sohn daselbst, 9) des Johannes Vollmer, Johannes Sohn, da

l0) des Johann Michael Maisch V, Heinrich II.

Sohn, zu Mittelbuchen,

sind etwaige Rechte an den auf den Namen:

1) des Adam Heinrich Welter zu Roßdorf,

2) des Heinrich Lehr II., Jobann Heinrichs Sohn, daselbst,

3) des Conrad Lehr III., Andreas Sohn, daselbst, 4) des Jacob Goy. Johannes Georgs Sohn, und Wittwe Anna Dorothea, geb. Heuß, daselbst,

5) des Friedrich Wilhelm Wacker, Jonas Sohn,

zu Kilianstädten, 6) des Friedrich Wilhelm Kressel, Johann Wil⸗ helms Sohn, daselbst, 7) des Johannes Vollmer daselbst, 8) des Conrad Rauch, Conrads Sohn, daselbst, 9) der verstorbenen Ehefrau des Johannes Voll⸗ mer, Johannes Sohn, Elisabeth, geb. Emme— rich, daselbst, 10) des Heinrich Maisch II. und Frau Anna Marie, geb. Maisch, zu Mittelbuchen, . katastrirten Grundstücke: E. der Gemarkung Roßdorf: a qm Zu 1: G. 95 Acker am Wingert 2 82 32 „an der Oberbreitwiese 430

K. 269 , auf'm kleinen Praun⸗ heimer Berg 70 2: 9. 69 im Hah ch othal 2 3: W. 303 Wiese am Hass lborn 212 3 = Weiher 3 64 X. 95 die dürren Gärten 159 . Eigenthum des Mannes: X. 8 Hausaarten, das Oberdorf 20 87 Eigenthum der Wittwe: X. 9 Hofraum, das Oberdorf 6 60 IE. der Gemarkung Kilianstädten: „5: A. 273 Acker, die Gänseäcker 8 51 UL. 44 am Haidenborner Weg 3 18 . ö . ö 9 78 „6: B. 104 Wiese im Riedland 7 H.:; 238 Garten im obersten Dorfe ö.

„7: B. 222 Acker, die krumme Gewann )

( Wiese, die kurzen Wiesen 3

BI. 204 Acker am Haidenborner Weg 3

D. 187 Wiese, der Brühl 1

E. 203 Acker am Damm 4 46 ; über dem Roßdorfer Weg 4

F. 166 am Kleeplatze 5

H. 349 Garten, die heiligen Gärten 78

. im äußersten Hain 60 J. 36 Acker in der Helleborner Bach 3 18 K. 293 über dem Wachenbucher Fußpfad 3 04 N. 191 , auf dem Platze 7 56 33 . 9 . 10 58 G. 183 im Lerchesgrund 25 . 1 hinter den Lerchesäckern 32

X. 617 Garten am Niederberge

944 die nassen Rötern 08 ,, die alten Rötern 43

, im obersten Dorfe : ö am Niederberge 78

9: B. 519 Wiese am alten Mühlstahl

1 w ).

X. 519 Garten am Kranzberge 23 w Niederberge 75 LU. 369 Acker im Stärkel 62 w ? 19 zu 16: N. 52 am Wachenbucher Feld 51 1 77 H ö 493 R. 160 , im Lerchesgrund 14 48

spätestens im Termin am

20. Februar 1885, Vormittags 19 Uhr, dahier geltend zu machen, widrigenfalls die kataster⸗ mäßigen Besitzer resp. deren legitimirte Rechtsnach⸗ folger als Eigenthümer gedachter Grundstücke im Grundbuch eingetragen werden, Rechte jedem dritten redlichen Erwerber und Vorzugsrechte den innerhalb der Ausschlußfrist angemeldeten und eingetragenen Rechten gegenüber erlöschen.

Windecken, den 15. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. Dr. Hartmann. 588121 Aufgebot.

a. Die Königliche Regierung zu Königsberg hat Namens des Fisekus behufs Löschung der im Grund⸗ buche von Oberförsterei Purden (Bd. IX. Bl. 151) sub Abth. III. Nr 1 für die Altsitzer Joseph und Marianne Karkotzki'schen Eheleute aus den Kontrakts⸗ verhandlungen vom 4. März, 4. Juni und 3. Okto— ber 1328 und 14. Januar und 25. August 1829 ein⸗ getragenen, dorthin von dem inzwischen ge⸗ schlossenen Erundbuche von Mendrienen Nr. 2 (Bd. J. Bl. 401) übertragenen Post von 99 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. beantragt.

b. Zugleich hat dieselbe Königliche Regierung zu Königsberg Namens des Fiskus das Aufgebot des über die vorerwähnte Hypothekenpost von 99 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. gebildeten Hypothekendokuments, be⸗ stehend ans Ausfertigung der erwähnten Verhand lungen vom 4. März, 4. Juni und 3. Oktober 1828, 14. Januar und 25. August 1829 nebst annektirtem Hypothekenscheine und Eintragungsverfügung vom 4. November 1840, beantragt.

Die der Person oder dem Aufenthalte nach un⸗ bekannten Inhaber der zu a. bezeichneten Post, sowie deren Erben, Cessionarien oder die sonst in ihre Rechte getreten sind, werden aufgefordert, ihre An sprüche spätestens in dem auf

den 17. April 1885, Vorm. 11 Uhr, im Terminszimmer Nr. II. anberoumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen

Zugleich werden alle Diejenigen, welche als

Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige

Briefinhaber auf das vorstehend zu b. bezeichnete

Hvpotbekendokument Ansprüche erheben, aufgefordert,

solche spätestens in demselben

am 17. April 1885, Vorm. 11 Uhr,

im Terminszimmer Nr. II. anstehenden Termine

anzumelden und die Hypotheken Urkunde vorzulegen,

widrigenfalls dieselbe für kraftlos würde erklärt

werden.

Wartenburg, den 7. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. II.

Aufgebot. . Rechtsanwalts Dr. Fehling in

58814

Auf Antrag des

Lübeck für

1) den Obersteiger Louis Laske in Beuthen, Ober schlesien,

2) die Frau Dr. Julius Steinitz Wwe., geb. Richter, in Breslau,

3) den Färbermeister Friedrich Rummert in Burg⸗

steinfurt wird hierdurch J. zur öffentlichen Kunde gebracht, daß

1) die von der Dentschen Lebensversicherungs—⸗ Gesellschaft in Lübeck zu Police Nr. 10489, groß Ctr. Thlr. 10090. dem Obersteiger in der Hohenzollern-Grube b. Beuthen in O. Schl. Louis Laske ausgestellten Dividendenscheine . Nr. 43873 La D. über je M 39, —,

2) der von der Deutschen Lebensversicherungs—⸗ Gesellschaft in Lübeck über die Verpfändung der auf das Leben des cand. med. Julius Steinitz in Breslau gezeichneten Police Nr. 45340, groß Ctr. Thlr. 1500, am 18. Januar 1878 ausgestellte Depositalschein,

3) der von der Deutschen Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck über die Verpfändung der auf das Leben des Färbers Heinrich Friedrich Ludwig Rummert in Blanken⸗

burg gezeichneten Police Nr. 20706, groß Ct. Thlr. 1000, am 7. Februar 1873 aus⸗ gestellte Depositalschein abhanden gekommen sind, und werden II. alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Ur⸗ kunden Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefor— dert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 10. Juli 1885, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen unter dem Rechtsnachtheile, daß die gedachten Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen.

Lübeck, den 20. Dezember 1884.

Das Amtsgericht Abtheilung II. Assichenfeldt Dr. Veröffentlicht:

Fick, Gerichtsschreiber.

58813 Aufgebot. ; Auf Antrag des praktischen Arztes Dr. Josef Brunhuber in München, als Bruder und alleiniger Erbe des landesabwesenden Söldnerssohnes Simpert Brunhuber von Roßbaupten, geboren am 18. August 1830, welcher im Jahre 1854 nach Amerika ausge⸗ wandert ist und über dessen Leben seit dem Jahre 1857 keine Nachricht einlief, ergeht die Aufforderung: 1) an den Verschollenen, spätestens im Auf gebotstermine vom Donunerstag, den 10. Oktober 1885, Vormittags 10 Uhr, . persönlich oder schristlich bei Gericht sich an⸗ zumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde, ö 2) an die Erbberechtigten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle Diejenigen, welche über das Lehen des Verschollenen Kunde geben können, Mitthei lung hierüber bei Gericht zu machen. Burgau, 16. Dezember 1884. Königliches bayer. Amtsgericht. ,. . Schaich. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des Königl. Amtsgerichts Burgau. (L. S.) Raith, K. Sekretär.

58817 Aufgebot. Die Stadtgemeinde zu Graudenz, als Eigen⸗ thümerin der Parzelle 307/159 des Flächenabschnittes der Gemarkungskarte Fiewo, vermerkt in der Grund⸗ steuer Mutterrolle, betreffend die öffentlichen Wege der Stadt Grauden;, bisher bezeichnet Mühlenweg Nr. 1, mit einem Flächeninhalt von 2 a 40 4m, hat das Aufgebot dieser Parzelle behufs Anlegung eines neuen Grundbuchblattes beantragt. Es werden deshalb alle unbekannten Eigenthumk⸗ prätendenten und dinglich Berechtigten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermine den 21. Februar 1885, Vormittags 11 Uhr,

öS 816

58820)

Aufgebot.

Nr. 13246. Theresia Obert von Mühlenbach

hat das Aufgebot eines auf ihren Namen lautenden Büchleins der Sparkasse Haslach eine Einlage von 225 S6 beantragt. Der Inbaber hat spätestens im Termine vom Mittwoch, 1 Juli 1885, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzumel⸗ den und die Urkunde Kraftloserklärung derselben durch das Großh. Amte⸗ gericht dahier erfolgt.

Nr. 39265 über

vorzulegen, widrigenfals die

Wolfach, 2. Dezember 1884. Der Gerichtsschreiber des Großh. Bad. Amtsgerichts. Hässig.

Bekanntmachung.

Bei der Belegung und Vertheilung der Kaufgelder der im Zwanagsversteigerungswege verkauften, dem Eigenthümer Julins Goers zu Rogzow gehörig ge⸗ wesenen Grundstücke Rogzow Bd. J. Bl. 20 und Gollendorff Bd. J. Bl 23 ist die daselbst Abtb. III. Nr. 9 und resp. Nr. 1 für die Kinder des Jacob Goers jun. nämlich: Dorothea Friederike, August Ferdinand Ludwig, Johann Friedrich Wilhelm, Carl Gustav Hermann, Geschwister Goers aus dem Rezesse vom 293. März 1837 und Erbschein vom 11. Dezember 1855 eingetragene Erbgelderforderung von 190 Thlr. 5706 AM nebst Zinsen mit 59673 S6 (Fünfhundert⸗ sechsundneunzig Mark dreiundsiebenzig Pfennig) zur Hebung gelangt und hinterlegt worden, weil sich die eingetragenen Gläubiger resp. deren Rechtsnachfolger nicht gemeldet haben. Es werden deshalb auf Antrag der verwittweten Assistent Caroline Blumberg. geb. March zu Coeslin und der Frau Louise Wilhelmine Karoline Schrader, geb March, Ehefrau des Kaufmanns Schrader daselbst vertreten durch ihren General⸗ bevollmächtigten Kaufmann Julius Schrader zu Coeslin als der Erben des Rentners Friedrich Wilhelm March zu Coeslin und dessen Wittwe Friederike Wilhelmine March, geb. Krüger daselkst, velche nach dem Vertheilungsplan den zur Hebung gekommenen Betrag beanspruchen können und durch die ihnen ertheilte Ermächtigung zur Stellung des Aufgebotsantrages berechtigt sind, die Gläubiger der Forderung und alle Diejenigen, welche von denselben Rechte herleiten, aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens im Termin am 28. Februar 1385, Vorm. 10 Uhr, auf dem unterzeichneten Amtsgericht Zimmer Nr. 29 geltend zu machen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf den zur Hebung gekommenen Betrag werden ausgeschlossen werden. Cocslin, den 13. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. III.

58809

Von Herrn Maurer Karl Friedrich Trepte hier ist das Aufgebotsverfahren wegen zwei Stück Königl. Sächs. 4 n Staatsschuldenkassenscheine vom Jahie i8ög Litt. A. Nr. 24478 und 24479 über je 500 Thaler, zwei Stück der⸗ gleichen vom Jahre 1379 Litt. A. Nr. 2928 und 2930 über je 100 Thaler, drei Stück Königl. Sächs. Staatsschuld verschreibungen vom Jahre 1876 über je 360 M 3 Y jährliche Rente auf 1000 „S6 Kapital Litt. C. Nr. 149, 42671 und ga686 und zwei Stück dergl, über je 15 6 3 o jährlichen Rente auf 599 Kapital Litt. D. Nr. 15910 und 34662 an—Ü hängig gemacht worden. .

Dresden, am 22. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung Ib. Francke.

58818 Oeffentliche Ladung. Alle, welchen rb oder sonstige den Nachlaß der am 23. Oktober 1884 hier ver⸗ storbenen Wittwe des Schneidermeisters Johann Heinrich Demuth, Maria Anna, geb. Kremenz., zustehen, haben solche vor dem 29. Januar 1883ꝰ5 bei unterzeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzu⸗ melden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theilweis auswärts wohnenden Erben ohne Sicherheitsleistung verabfolgt werde. ö Frankfurt a. M., den 20. Dezember 188. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1I., 1.

Ansprüche an

58807 . In ö Verwahrung befinden fich solzende über 56 Jahre alte letztwillige Verfügungen:

1) der Nädlerwitiwe Anna Marig Jahnke, geb.

Wedlich, von Tilsit, vom 18. Mai 1828, 2) der Kaufmannsfrau Maria Glisabeth Schles⸗ wig, geb. Hollweg, won Tilfit, vom 17. De zember 1828.

Da bisher von Niemandem deren Vublikaticm nachgesucht worden, noch sonst von dem Leben oder Tode der Winwe Jahn e und der Kaufmannsfzau Schleswig etwas Zuperlässiges bekannt geworden ist. so fordern wir alle Dirjenigen, welche ein gegründe⸗

bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 12, an⸗ zumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen werden ausgeschlossen werden. Graudenz, den 21. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht.

auf die Post würden ausgeschlossen und die Post

selbst,

selbst wurde gelöscht werden.

tes Interesse nachweisen können, auf, die Testawents

spublikation binnen 6 Monaten bei uns nachzusuchen.

widrigenfalls mit oen vorgedachten Testamen zen nach

den Borschriften der 88. 29 sed Theil J. Titel 12

des Allg. Land cechts verfahren werden wird. Tilsit, dea 18. Dezember 1884

. Königliches Amtsgericht.