Papuas in der Humbeldts⸗Bai. — Vom Rostümfest der Berliner Kunst Akademiker. Stizzen von L. Deitmann. 4 Abbildungen. — Die Dorfklatsche. Gemälde von August Heyn. Nach einer Photograpbie von J. Albert in München. — Mit General Wolseley auf dem Marsche nach Khartum. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners Qberst Hon. J. Colborne. 2 Ab- bildungen: Die Ruinen von Alt⸗Dongola. Der Tempel von Abu Simbel. — General ⸗Stabsarzt H. G. Grimm, R am 24. Dezember 1884. — Das Eisschießen in Steiermark. Nach einer Zeichnung von F. Schlegel. — Ehrenpreis für das beste deutsche Studentenlied. — Anna Grosser. — Schach: Meister des Schachspiels: 25. Philipp Klett. — Polytechnische Mittheilungen: Der Rowansche Straßen babn⸗Dampswagen in Berlin. Krankenwagen mit Trage. Shannon Notenbinder. Sicherbeitsvelociped Kangaroo. Schatte's Normal— Handleuchter mit im Dunkeln leuchtender Garnitur. — Moden: Pelz— jacket aus Ocelotfell. Winterhut aus Seehundpelzwerk.
Familienwohnung der
Gewerbe und Handel.
Nürnberg, 7. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Hopfenmarkt hat die letztgemeldete feste Tendenz beibehalten, wenn auch das Geschäft im Allgemeinen keinen so animirten Cbarakter wie in der Vorwoche besitzt. Am Montag wurden gegen 600 und gestern ca. 300 Ballen verkauft. Der heutige Umsatz läßt sich noch nicht feststellen. Die Frage ist eine gute, Preise sind un— verändert. Die Exporteure suchen nach wie vor unter 65 „ erhält⸗ liche Waare, während die Kundschaftshändler fast ausschließlich bessere und bestvorhandene Hopfen in der Preislage von 90— 1060 S kaufen. Die Stimmung ist ruhig, fest. Die Notirungen lauten: Marktbopfen 55— 70 „S½ ; Hallertauer 60-100 M; Würt⸗ temberger 60 —- 100 S ; Gebirgshopfen 75— 90 „½ ; Elsässer 60 — 75 M; Posener 75 —- 1066 Æ ; Wolnzacher und Auer Siegel 90 — 105 p
Schwerin in Mecklenb., 8. x richt von dem Konkurs der Zuckerfabrik men ist gründet.
Januar. V. T. B.) Die Nach⸗ unbe⸗
Verkehr s⸗Anstalten.
Auf den Linien der Großen Berliner und der Großen Internationalen Pferde ⸗ Eisenbahn⸗Aktien⸗Gesell⸗ schaft sind im Monat Dezember 18841 6235115 Personen be⸗ fördert und dafür 754 047,50 S oder durchschnittlich pro Tag 24 324,11 M von beiden Gesellschaften eingenommen. Die Einnahme im Dezember 1883 belief sich auf 669 393,35 „MS oder durchschnittlich rro Tag 21 593, 33 56
Hamburg, T7. Januar. (W. T. B.) „Gellert“ der Ham burg ⸗Amerikanischen Aktiengesellschaft ist, von New⸗VPork kommend, mittag auf der Elbe eingetroffen.
Der Postdampfer Packetfahrt⸗ heute Nach⸗
Berlin, 8. Januar 1885.
Mittheilungen über den gegenwärtigen Stand der Saaten ꝛc. in der preußischen Monarchie. Provinz Ostpreußen.
I) Reg. Bez. Gumbinnen: Die Saaten sind vor den schädlichen Einwirkungen der kalten Temperatur behütet ge⸗ blieben. Die für die Felder ersprießliche Winterfeuchtiakeit wird voraussichtlich nicht zu vermissen sein. Die allerdings spät in die Erde gebrachten Saaten haben sich durchgängig kräftig entwickelt und sind gut eingegrünt. Der Stand derselben kann daher im Allgemeinen als ein normaler bezeichnet werden. Bezüglich der Futterverhältnisse darf konstatirt werden, daß die überaus reiche Futterernte den geringen Ausfall am Stroh des Sommergetreides reichlich gedeckt hat. Die Lage der landwirthschaftlichen Bevölkerung kann demgemäß gegen— wärtig als eine zufriedenstellende bezeichnet werden, es wird jedoch allenthalben über die äußerst niedrigen Getreide- und die etwas heruntergegangenen Viehpreise geklagt.
2) Reg⸗Bez. Königsberg: Bei der anhaltenden Trocken⸗ heit des Sommers und Herbstes hat die Bestellung der Winter— saaten erst spät stattfinden können. Nur hei sehr günstigem Winter- und Frühjahrswetter wird eine leidliche Ernte zu erwarten sein. Im Allgemeinen hat der Weizen günstigere Aussichten als der Roggen. Die Vorarbeiten zur Frühjahrs— bestellung sind überall durchgeführt. Die Getreidepreise sind noch sehr gedrückte.
Provinz Westpreußen.
Reg.-Bez. Marienwerder: In Folge der verspäteten und unvollkommenen Bearbeitung des Bodens sind die Saaten im Ganzen ziemlich spärlich aufgegangen und nur mittelmäßig in den Winter gekommen; nach dem Verschwinden der starken Schneedecke zeigen dieselben ein kräftigeres Aussehen. In der zweiten Hälfte des Dezember gestattete die Witterung einige Außenarbeit zur Vorbereitung der Frühjahrsbestellung.
Provinz Brandenburg.
Reg⸗Bez. Frankfurt: Die Dürre im Herbst war der Bestellung der Wintersaaten hinderlich. Die anfänglich viel— fach schwachen Saaten haben sich überall erholt. Im Großen und Ganzen ist der Stand derselben normal, ohne gradezu üppig zu sein.
Provinz Pommern. Reg. Bez. Stralsund: Der Stand der Saaten ist überall ein recht üppiger und guter, so daß selbst beim Eintreten strenger Winterkälte ein Auswintern nicht zu befürchten steht. Der Anbau des Roggens hat überall zugenommen, während Weizen weniger ausgesäet worben. Der im November einge— tretene starke Frost hat in der Ausführung der Feldarbeiten eine Störung herbeigeführt; im Dezember konnten dieselben jedoch wieder aufgenommen werden. Provinz Posen.
Reg.-Bez. Bromberg: Bei Eintritt des Frostes war der Stand der Saaten durchweg ein unbefriedigender, wäh⸗ rend der frostfreien Zeit im Dezember jedoch haben sich die Saaten erholt; sie stehen gegenwärtig zwar nicht stark, doch so, daß kein Grund zu Befürchtungen für die nächste Ernte vorhanden ist. Im Dezember hat die Witterung die Wieder— aufnahme der Ackerarbeit gestattet, welche denn auch gegen— wärtig so weit vorgeschritten ist, daß beim Eintritt des Früh⸗ jahrs mit der Saatbestellung wird begonnen werden können.
Provinz Sachsen.
PFeg-Bez. Merseburg: Die Herbstbestellung hat im All⸗ gemeinen unter günstigen Witterungsverhältnissen ausgeführt werden können und sind die Saaten auch größtentheils zu— friedenstellend aufgelaufen. Nur die Rapsfelder zeigen in Folge der im Fruͤhherbst herrschenden Dürre hier und da Lücken. .
Provinz Schleswig- Holstein.
Die Witterung war der Einbringung der Saaten günstig. Die Herbstbestellung konnte rechtzeitig erfolgen, und bei dem mehr oder weniger anhaltend guten Wetter vermochten sich die Saaten gleichmäßig und kräftig zu entwickeln. Im Ganzen
können die Aussichten für ein gutes Gedeihen der Feldfrüchte zur Zeit als zufriedenstellend bezeichnet werden. Provinz Hannover.
1) Landdr⸗Bez. Han no ver: Die Herbstbestellung verlief im Allgemeinen günstig. Bis jetzt steht die junge Saat im Ganzen ziemlich befriedigend. Die Aussichten des Landwirths sind daher in dieser Hinsicht nicht ungünstig.
Die Kornpreise aber stehen sehr niedrig.
2) Lan ddr. Bez. Hildesheim: Der Stand der Roggen⸗ und Weizen⸗, sowie der Klee⸗ und Rapsfelder läßt im Ganzen nichts zu wünschen übrig.
Die Preise für mageres Vieh sind hoch, die für fettes Vieh etwas gesunken; ebenso sind die Preise für Getreide noch gesunken.
3) Landdr⸗Bez. Lüneberg: Die Herbstbestellung ist im Allgemeinen gut vor sich gegangen. Die Saat hat ein gutes Aussehen auf höher gelegenen und früh bestellten Feldern, in den Niederungen hat sie etwas von der Nässe gelitten. Die Kleefelder, Wiesen und Weiden haben ein zufriedenstellendes Aussehen.
4) Landdr⸗Bez. Osnabrück: Die Roggenaussaat konnte bei beständig gutem Wetter ohne Unterbrechung ausgeführt werden. Das regnerische Wetter im Dezember ist für den Acker nicht gerade erwünscht, weil die Bestaudung der Winter⸗ frucht zu weit vorschreitet, dagegen ist den Wiesenflächen von dem abfließenden Feldwasser durch anhaltende Berieselung ein voller Ersatz geworden für die reichliche Grasernte. So viel bis jetzt zu übersehen, sind die Aussichten für die nächste Ernte sehr günstig.
5) Landdr.Bez. Stade: Die Witterung war in der Saatzeit günstig, nur Anfangs für den leichteren Boden zu trocken; in Folge dessen haben die Roggenfelder etwas ge⸗ litten, doch ist der Stand im Allgemeinen befriedigend zu nennen. In den Marschen sind die Saaten sehr gut in den Winter gekommen, abgesehen davon, daß auf niedrig gelege⸗ nen Feldern der ungewöhnlich hohe Wasserstand ungünstig einwirkt.
Die Getreidepreise stehen niedrig.
6) Landdr.⸗Bez. Aurich: In Folge der vorherrschend milden Witterung ist die Bestellung der Wintersaat überall günstig vor sich gegangen, ja die in den letzten Jahren kaum vorgekommene Bearbeitung der Sommerselder vor Winter konnte zur Ausführung gebracht werden. Der gegenwärtige Stand der Winterfrüchte ist in den meisten Gegenden recht gut.
Provinz Westfalen.
1) Reg.-Bez. Mün ster: Die Herbstbestellung vollzog sich angenehm bei äußerst günstiger Witterung. Sie gestattete auch Vorbereitung des Ackers für die nächste Frühjahrssaat in einem nur selten vorkommenden Umfange. Der Stand der Wintersaaten ist fast durchweg ein guter.
Die Rindviehpreise sind ziemlich hoch, die Getreidepreise niedrig.
2) Reg. Bez. Minden: Die besonders milden Witterungs⸗
verhältnisse im Oktober haben die Herbstbestellung überall in
hohem Grade begünstigt. Die Wintersaaten sind fast durch— gängig gut in die Erde gekommen und zeigen einen üppigen, viel versprechenden Stand.
3) Reg. Bez. Arnsberg: Die Ackerbestellung ist in Folge ungünstiger Witterung nicht gut und ausgiebig mög— lich gewesen, besonders hat das Regenwetter im Oktober die Bestellung des Roggens verspätet und Mangel an Sonne die Bestockung desselben mangelhaft werden lassen.
Provinz Hessen⸗Nassau.
Reg. Bez. Wiesbaden: Die Aussaat der Winterfrucht ist rasch und gut von Statten gegangen und der darauf fol— gende Regen war dem Aufgehen der Saaten recht förderlich, so daß dieselben allenthalben recht gut stehen und bis jetzt zu den schönsten Hoffnungen berechtigen.
Rheinprovinz.
Reg.-Bez. Aachen: Die Witterung war für die Be— stellung der Winterfrüchte günstig, und konnte die Einsaat überall rechtzeitig und ungestört erfolgen. Die Saaten haben sich kräftig entwickelt, und kann der Stand derselben als ein guter bezeichnet werden.
Die Viehpreise, besonders stehen noch immer hoch.
(Schluß folgt.)
diejenigen für das Fettvieh,
Die von dem Verbande Deutscher Köche in den Räumen der Phil⸗ harmonie veranstaltete Kochkunst⸗Ausstellung ist heute feier⸗ lich eröffnet worden.
Punkt 11 Uhr fuhren Ihre Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprin⸗ zessin mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria vor dem Portal vor, wo sich zum Empfange der Höchsten Herr⸗ schaften der Staats Minister Dr. Lucius, der Polizei⸗Präsident von Madai, der Gouverneur von Berlin, General von Willisen, der Ober⸗Bürgermeister von Forkenbeck u. A. sowie die Herren des Centralausschusses und des Ausstellungscomités versammelt hatten. Die Höchsten Herrschaften wurden, während die Musik intonirte, in den großen Festsaal geleitet, wo auf der Tribüne, auf der sonst das Orchester seine Sitze hat, in splendidester Umgebung die Ehrenplätze errichte waren. Als Vertreter des Verbandes begrüßte hier der Vorsitzende desselben, Hr. L. Kurth Berlin den Kronprinzen und Seine Gemahlin, die Protektorin der Ausstellung. Die hohe Gnade, die dem Verbande durch die Uebernahme des Protektorats zu Theil geworden, werde für den selben ein Sporn sein, weiter zu arbeiten an der Vervollkommnung der Kochkunst, die ja nicht nur den höheren Ständen zu Gute komme, sondern die ihre wohlthätigen Wirkungen erstrecke bis in die untersten Schichten der Gesellschaft. Der Verband habe es sich zur besondern Aufgabe gestellt, die Kochkunst immer mehr zum Allgemein— gut Aller zu machen. Der Redner erbat sich sodann von der hohen Protektorin die huldvollst ertheilte Erlaubniß, die Ausstellung für eröffnet erklären zu dürfen, und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Frau Kronprinzessin. Anter Führung der Hrrn. A. Huster und Kurth traten die Höchsten Herrschaften und die anderen Ehrengäste demnächst einen Rundgang durch die Ausstellung an, die in ihrer Gesammtheit, wie in ihren einzelnen Theilen einen geradezu entzückenden Eindruck macht. Dem Katalog zufolge ist die Ausstellung (die erste ihrer Art, die von Köchen selbst, nicht von Gastwirthen arrangirt ist) von 230 Aus— stellern beschickt. Der große Festsaal, in dessen Mitte sich auf hohem Piedestal, von Palmen und Blattpflanzen umgeben, die Kolossalbüste der hohen Protektorin erhebt, ist der ersten Gruppe, den fertigen Er— zeugnissen der Kochkunst und feinen Bäckerei eingeräumt. Von der schlichten Kost der Volksküche bis zu den seltensten Delikatessen ist hier jeder Geschmacksrichtung, jeder Lebentstellung Rechnung getragen. Auf 12 langen Tafeln präsentiren sich in origine llstem und reizendstem Arrangement einzelne Gerichte, wie auch Büffets und Kollektionen auserlesenster Art. Einer dankenswerthen
Aufgabe hat sich der Deutsche Fischereiverein unterzogen, indem er!
eine Kollektion von warmen und kalten Seefischgerichten, speziell für die Volksernährung geeignet, ausgestellt hat. Von den vom Verein der Berliner Volksküchen und der Kochschule des Berliner Hausfrauenvereins ausgestellten Speisen geruhte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Höchstwelcher Sich, gleich Seiner Gemahlin, mit den einzelnen Ausstellern unterhielt, zu kosten. In den an den Wänden sich hinziehenden Nischen sind 28 Kosthalsen errichtet, wo man zu civilen Preisen von den ausgestellten Speisen kosten kann. — Die geräumige Gartenhalle birgt die 2. Gruppe der Ausstellung, die Abtheilung der unzubereiteten Nahrungsmittel und der Konserven. Sie erregte vor Allem das lebhafte Interesse der Frau Kronprinzessin, Höchstwelche längere Zeit daselbst verweilte. — Die 3. Abtheilung, Getränke in Gebinden und Flaschen, ist in einem der oberen Säle untergebracht, in denen auch Maschinen. Geräthe und Tafelgegenstände aller Art ausgestellt sind. — Im Garten endlich ist eine Normalküche erbaut worden. — Erst nach zstündigem Verweilen schieden die Höchsten Herrschaften mit dem Ausdruck vollster Befriedigung von der Ausstellung. —
Cöln, 7. Januar, Abends. (W. T. B.) Bei dem heutigen Bankett im Gürzenich zu Ehren des Afrikareisenden Stanley brachte der Ober ⸗Präsident von Bardeleben das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus; der Ober⸗Bürgermeister Becker toastete auf den Reichskanzler Fürften von Bismarck; der Kommer—⸗ zien⸗Rath Langen feierte Stanley. Dieser dankte wiederholt für die herzliche Bewillkommnung und machte Mittheilungen aus seinen Er— lebnissen am Congo. Von Seiten der Festversammlung wurde sol— gendes Telegramm an den Reichskanzler Fürsten von Bismarck argesandt: „Sechsbundert auf dem Stanley— Bankett im Gürzenich zu Cöln versammelte reichstreue Männer bringen Ew. Durchlaucht ein drelfaches Hoch!“ — In einer heute Vormittag von der Versammlung angenommenen Resolution heißt es: Sie begrüße mit hoher Genugthuung die in Berlin zu internationaler Verständigung über die Erschließung Mittel n‚ Afrikas versammelte Congo⸗-Konferenz als einen erfreulichen Fortschritt moderner Kulturentwickelung; sie erkenne in der Berufung zu dieser Konferenz und in den bisherigen Erfolgen des gemeinsamen Schaffens der Vertreter aller Kulturstaaten den genialen Blick und die mächtigste Hand unseres großen Staatsmannes; sie erblicke in dessen Vorgehen eine Gewähr dafür, daß auch die jüngsten kolonialpolitischen Schritte der deutschen Reichsregierung eine Aera friedlicher kultureller Erwerbungen unter verständnißvoller Ausgleichung aller Interessen herbeiführen werden, und gebe sich der freudigen Zuversicht hin, daß nicht nur der von der begeisterten Zu— stimmung unseres Volkes getragene Anfang deutscher Kolonialpolitik für unsere wirthschaftlichen und sozialen Verhältnisse fruchtbringend sein werde, sondern daß auch unsere Nation die ihr durch eine über— seeische Ausbreitung Deutschlands gestellten neuen Kulturaufgaben mit richtigem Blick würdigen und mit voller Hingabe in treuer Arbeit lösen werde.
Die auf Grund der von dem Ober-Präsidenten der Previnz Brandenburg unter dem 14. Mai 1884 ertheilten Konzession von dem Apotheker Mavors in dem Hause Belle⸗Alliancestraße Nr. 75 hier⸗ selbst eingerichtete Apotheke ist am 3. d. M. nach stattgehabter vorschriftsmäßiger Revision eröffnet worden.
Im Wissenschaftlichen Centralverein beginnt am Sonn⸗ abend, den 10. Januar, Abends 8 Uhr (Gesanassaal des König lichen Gymnasiums, Dorotheenstraße 41), die Serie der Einzel⸗ vorträge des J. Quartals mit dem Vortrage des Prof. Dr. Bruno Meyer „über Raphaels Madonnen“ (mit Hülfe des Projektions⸗ apparats vorgeführt). Diese Serie von 6 Vorträgen ist für die Mit— glieder des Vereins gratis; Abonnementskarten für Mitglieder⸗ angehörige sind zu 2 Me, für Nichtmitglieder zu 3 S , Einzelkarten zu LS im Bureau (Centralbuchhandlung) zu haben. — Bezüglich der Vortragseyklen der Hum boldt⸗Akademie sei noch bemerkt, daß derjenige des Docenten Rob. Schweichel „über deutsche Literaturgeschichte' regelmäßig am Montag Abends 7—– 8 Uhr (aicht 8— 9 Uhr,) stattfindet.
Der Komponist der Operette ‚Gasparone“, Hr. Carl Millöcker, hat den ersten Abend seiner Anwesenheit in Berlin zu einem Besuch des Neuen Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters be— nutzt, um einer Gasparone“-Vorstellung beizuwohnen. Das äußerst zahlreich besuchte Haus brachte dem Komponisten anläßlich der auf ihn Bezug habenden Gelegenheitsstrophe eine spontane Ovation dar. Hr. Millöcker sprach in den wärmsten Worten den an diesem Abend wirkenden Mitgliedern, den Damen Fritzsche⸗Wagner, E. Schmidt, Feldau und den Herren Steiner, Binder, Szika seine Anerkennung über ihre Leistungen aus und betheiligte sich lebhaft an dem denselben gespendeten Beifall.
Die Concertsängerin und Lehrerin Frl. Auguste Hohen schild, ehemalige Schülerin der Fr. Joachim, gab gestern im Verein mit Frl. Hedwig Holtz, einer in der neuen Akademie der Tonkunst ausgebildeten Pianistin, im Saal der Sing⸗Akade mie ein Concert. Den Beginn machte der sehr gelungene Vortrag einer Sonate für Cello und Klavier von Gustav Jensen, bei welchem die Pianistin durch das vortreffliche Cellospiel des Königlichen Kammermusikus Hugo Dechert wirksam unterstützt wurde. Frl. Holtz bewies auch in der Fis - dur- Sonate von Beethoven sowie in mehreren Salonstücken von Liszt, Chopin und Heymann eine für ihr jugend liches Alter recht weit vorgeschrittene Technik. Die modernen Kom⸗ positionen gelangen ihr besser als die Sonate von Beethoven, bei welcher noch mehr die Schule als eine selbständige Auffassung zum Ausdruck kam. Frl. Hohenschild, welche die meisten der musikalischen Genüsse des Abends bot, trug zunächst zwei Arien aus „Parthenope“ und „Rodelinda“ von Händel mit einer höchstwohlklingenden Mezzo⸗ Sopranstimme vor, die sowohl in den tieferen Tonlagen als auch in den höheren der Qgestrichenen Oktave durch Klarheit und Leichtigkeit ansprach. Die Schwierigkeiten der langathmigen Figurationen Händels, die sich oft auf einen Vokal durch mehrere Takte nach Art von Solfeggien hindurchziehen, überwand die Sängerin spielend. In den mehr getragenen Liedern ‚„Memnon“ und „An die Musik“ von Schubert so⸗ wie in Heimweh“ von Brahms erkannte man das edle Vorbild ihrer berühmten Lehrerin; sie zog die Hörer oft unwiderstehlich in die Stimmung der auf das Seelenvollste wiedergegebenen Kompositionen hinein. Auch in den vier letzten Liedern: „Stännchen“ von Grimm, ‚„Entschwundene Tage“ von Kijerulf, „Volkslied“ von Kauffmann und ‚Frühlingserwachen“ von Vincenz Lachner, bewährte sich die vortreffliche Begabung der Künstlerin. Zwei Soli für Cello von Davidoff und Piatti trug Hr. H. Dechert mit edlem Ton und zartester Schattirungsweise vor. Die Klavierbegleitung zu dem Gesange befand sich wieder in den sicheren Händen des Hrn. Mittelhauser. Der Saal war ansehnlich gefüllt, und reiche Beifallsspenden be— gleiteten sämmtliche Leistungen der Vortragenden.
Redacteur: Riedel. Berlin: —— — — Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Donnerst
ag, den 8. Januar
1885.
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in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1884 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll⸗
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Deutsches Reich. Nachwei sung
und Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen. )
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2 689 573 395 300 77 453 S6 1 10 135 366
29 116245 600 02
1 992942 218 947 156
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48929 379 306563 563
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Bayern Sachsen .. Württemberg Baden VN ö I Thüringen, einschließl. d. Großh. sächsischen Aemter Allstedt und Oldis leben w Oldenburg Braunschweig , Elsaß⸗Lothringen
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Berlin, den 6. Januar 1885.
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3) Die Nachweisung bezieht sich auf diejenigen Zuckermengen, wel im ĩ fen und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, nicht also auf die wirklich zur Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Y Die Abweichungen gegen die letztveröffentlichte Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Ergänzungen.
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lche zum Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt
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Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.
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Mengen.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Band LIV. Heft 1. — Inhalt: Friederieus Rer MDCGLXXXVͤV. — Das hessische Freicorps im Jahre 1809. Nach archivalischen Quellen bearbeitet von Dechend, Premier ⸗Lieutenant im Hessischen Füsilier⸗ Regiment Rr. 309). — Aus der Geschichte des russischen General⸗ stabes. Nach dem Werke des Kaiserlich russischen General Majors Glinojetzki, bearbeitet von Trost, Premier Lieutenant im Infanterie⸗ Regiment Nr. 71. — General Lebrun und das 12. französische Corps bei Sedan. — Die Befestigungen Belgiens von Obermair, Königlich bayerischer Premier / Lieutenant. — Die neue deutsche Schieß⸗In— struktion II. Von einem Front Offizier. — Aus ausländischen Militär⸗Zeitschriften. — Umschau in der Militär⸗Literatur. — Ver⸗ zeichniß der neu erschienenen Bücher und der größeren in den militär. Zeitschriften des In und Auslandes enthaltenen Aufsätze.
Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. J. — In⸗ halt: Die niedrigen Preise. — Feuilleton. Geologie und Landbau. Von Prof. Dr. Dünkelberg in Poppelsdorf⸗Bonn J. — Was kostet uns die Produktion von 1 Centner Brodfrucht? — J. Keidels neuer Schornsteinaufsatz und selbstthätiger Ventilator. — Personalien. — Sprechsaal. — Rundschau. — Correspondenzen. Patentliste. — Ausstellungen. — Aus dem Rechtsgebiet. — Miscellen. — Handel und Verkehr. Wolle.
Forstliche Blätter. 12. Heft. Dejember. — Inhalt: Auf⸗—
tze. Ueber den Pflanzenwechsel in den Kämpen. Von A. Bötzel. — Die Waldungen Ober ⸗Oesterreichs. Von W. Kellner. — Fur die Berechnung des mittleren Zuwachsprozentes von Beständen, wie auch für die Anwendung der Umtriebsformel auf solche. Von B. Borg— greve. — Für die Nothwendigkeit einer Wiederverlängerung des Um⸗ triebes. Von B. Borggreve. — Ueber Erträge des sog. ‚Totalitäts⸗ hiebes. Von A. König. — Zusatz von B. Borggreve. — Einiges über Gehörentwickelung beim Rehbock und Hirsch nebst angeknüpften Bemerkungen über die Behandlung unserer Rehstände. Von B.
satze.
Monatsschrift für die gesammten prak⸗ Lebens. Im Selbst—⸗
TeD — Inhalt:
theile bei der Gemüsekultur. Vortheile bei r Zimmerpflanzen als Luftreiniger und Zerstörer von Ansteckungs⸗ stoffen. Die Artilleriepflanze. Harzfluß an Steinobstbäumen. Um junge Spargelanlagen schon zeitig benutzen zu können. Behandlung unfruchtbarer Bäume. Ein neuer Rettig,) — . Einige bewährte Arzneimittel gegen die am häufigsten bei Großvieh vorkommenden Krankheiten. — Kleinere Mittheilungen für Landwirthschaft und ver— wandte Fächer. (Gegen das Kalbe⸗ oder Milchfieber. Zur Bienen zucht. Der Werth des Hühnermistes. Zur Kartoffelkultur. Einige Verbesserungen im Hopfenbau. Erprobte Hufsalben. Gegen Spath der Pferde. Wachsmotten. Einfache Bereitung eines guten Rahm⸗ käses. — Ueber den Gebrauch des heißen Wassers als Mittel bei chronischen Krankheiten. — Tabenhe, welche anzeigt, wie viel Lebens jahre eine Person nach der Wahrscheinlichkeitsberechnung noch zu er— warten hat. — Zur Charakteristik des Geheimmittelunwesens. — Witterungsbericht. — Kleinere Mittheilungen und Briefwechsel. FIllustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär.. Nr. 14. — Inhalt: Ephraim und Gotzkowsky, historischer Roman in drei Bänden von W. Weyergang (Fortsetzung). — Die Memoiren eines Kaisers von Madagaskar, herausgegeben von Oskar Schwebel (Fortsetzung — Zum 600 jährigen Müͤhlendamm⸗Jubiläum von Ferdinand Meyer. — Der Burkasten in der Sakristei der St. Marien kirche zu Angermünde. — Dreikönigenabend (mit Illustration). — Der Brand des Friedrich⸗Werderschen Rathhauses (mit Illustration). — Modebilder (mit Illustrationen). — Die Kaiser Wilhelmstraße. — De. J. G. Krünitz. — Hans Kohlhase. — Zoologischer Garten.
*
der Nentschen Rrichz - Anzeigers und Königlich Rrentzischen tauts-Anzrigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
Inserate für den Deutschen geichs⸗ und Rönigl. Vreuß. Staatg⸗Anzeiger und das Central⸗Handelts⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition
1. Steckbriefe und Untersnehunggg-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebots, Verladungen M. dergl
3. Verkänfe, Verpaehtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlang
R n. 1. v. Von Sffentlichen Papieren.
Beffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken un
Grosshandel.
I. Literarische Anzeigen. 3. Theater- Anzeigen. Familien-Naehrichten.
Verschiedenes Bekanntraachungen.
In der Börsen- beilage. ö.
Inserate nehmen an! die Annonern⸗Expeditionen det
„In validendank “, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Danbe K Co., E. Schlstie,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ⸗Bureauxr.
K
Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
60867] Steckbrief. .
Gegen den unten beschriebenen Arbeitsburschen Adolf Kaufmann, am 5. März 1867 zu Berlin geboren, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung in actis J. IIC. 906. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt Moabit Nr. 1112, abzuliefern.
Berlin, den 5. Januar 1885.
Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht J.
Beschreibung: Alter 17 Jahre, Größe 1,65 m ca., Statur schlank, Haare dunkelbraun, Stirn hoch, Bart: Anflug von Schnurrbart, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase schmal, Spitze nach innen ge—⸗ bogen, Mund klein, Zähne vollständig. Kinn spitz, Gesicht schmal, Gesichtsfarbe gesund, Sprache Ber ⸗ . Dialect. Besondere Kennzeichen: spricht sehr eise.
(60869 Steckbrief. . Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Friedrich Wilhelm Karl Rohrlach, geboren 16. November 1865 zu Oranienburg, evangelisch, welcher flüchtig ist, resp. sich verborgen hält, soll eine durch voll⸗ streckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts L, Strafkammer IV.. zu Berlin vom 19. Juni 1884 in den Akten J. III. E. 122/84 erkannte Gefängniß⸗ strafe von drei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß des Ergreifungsortes abzu—⸗ liefern und von der event. Verhaftung zu obigen Akten Nachricht gelangen zu lassen.
Berlin, den 20. Dezember 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J. Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 1555 m, Statur schlank, Haare dunkel, Bart keinen, Augen⸗ brauen dunkel, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn sspitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe braun. Sprache deutsch. Kleidung: alter schwarzer Stoffanzug (Rock, Hose und Weste), schwarze Stoffmütze.
60s]
Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Butterhändler und Kaufmann Hermann Sommerfeld, geboren am 27. August 1861 in Karwe, Kreis Ruppin, welcher flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schwurgerichts bei dem Königlichen Landgericht J. zu Berlin am 16. Juni 1884 erkannte Gefängnißstrafe von neun Monaten vollstreckt werden. .
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß des Ergreifungsortes abzu— liefern.
Berlin, den 29. Dezember 1884.
Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.
Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,67 em, Statur untersetzt, Haare hellbraun, Stirn hoch, ge wölbt, Bart, kl. schwarzer Schnurrbart, Augen brauen braun, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
60866 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Otto Carl Friedrich Schroeder, welcher flüchtig ist, ist die Üntersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten VU. R. II. 1601. 84 verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11.12 abzuliefern.
Berlin, den 5. Januar 1885.
Der Untersuchungsrichter bei dem ere . Landgerichte J.
ohl.
Beschreibung: Alter 18 Jahre, geb. 9. 11. 66 zu Cößlin, Große 1,B73 m, Statur schlank, Haare blond, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.
60872 . . 16. August 1883 hinter Erdmann Leberecht Feder aus Zedlitzheide wegen Verletzung der Wehrpflicht erlassene Steckbrief wird erneuert. Waldenburg, den 27. Dezember 1884. Der Staatsanwalt.
60870) Königlichen Stadtgericht,
brief wird zurückgenommen. Berlin, den 23. Dezember 1884.
60871 Der frühere Ziegeleibesitzer
suchungsakten . M.? 14. 83
wollen. . . Potsdam, den 6. Januar 1885.
Ladung.
õ8l03] (Wirtbschafter)
Der Gefreite
Hauptverhandlung geladen. schritten werden. (Unterschrift),
Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Handlungscommis Felix Wolff, am 14. November 1847 zu Deutsch⸗Wuerbitz ge⸗ boren, wegen Unterschlagung vom früheren hiesigen Abtheilung für suchungssachen, Kommission II. für Voruntersuchun⸗ gen, in den Akten W. k04. 77, jetzt — W. 519. 7 rep. — unter dem 25. Oktober 1877 erlassene Steck⸗
Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J.
Sffenes Strafvollstreckun gs Ersuchen. Johann Christian Schmidt aus Berlin, geb. zu Brück am 27. Mai 1821, evangelisch, dessen zeitiger Aufenthalt unbe⸗ kannt, ist durch Urtheil der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Brandenburg a. H. vom 10. April 1883 wegen Unterschlagung zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat verurtheilt.
Es wird ersucht, den ꝛc. Schmidt im Betretunge— falle zu verhaften und die gedachte Gefängnißstrafe an demselben vollstrecken und hierher zu den Unter— Nachricht
Königliche Staatsanwaltschaft.
Sperber, geboren am 7. Dezember 1851 zu Zwyren, Gouvernement Kowno in Rußland, welchem zur Last gelegt wird, als Wehrmann im Jahre 1881 ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein — Uebertretung gegen §. 360 ad 3 R. St. G. B., wird auf An⸗ ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 12. Februar 1885, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Insterburg zur Auch bei unentschuldig⸗ tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge—
Insterburg, den 26. November 1884. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
sc Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Charlottenburg Band 11 N. 452 auf den Namen des Maurermeisters Oscar Gre— gorovius eingetragene, in der Händelstraße Nr. 19 belegene Grundstück
am 6. März 1885, Bormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichts- stelle — Jüdenstraße 58, J.,, Zimmer 15, versteigert werden. .
Das Grundstück ist mit 7020 M. Nutzungowerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be= treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗ gungen können in der Gerichtsschreiberei, Jüden⸗ straße 58, Il., Zimmer 29 A, eingesehen werden.
Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An—⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung Les Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver—⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.
Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund- stücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. ; .
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird
am 6. März 1885, Mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, Jüͤdenstraße 58 J., Zimmer 165, ver⸗ kündet werden.
Berlin, den 2. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 52.
Unter⸗
geben zu
Julius Rudolf