* nr, , für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ egister nimmt an: die Königliche Ervedition
des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich Rrenßischen Ktaata- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32. 1 2
3. Verk
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen. 2. Subbastationen, Aufgebote. Vorladungen u. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n. 8. w. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
b. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Jerschiedene Bekanntmachungen.
7. Iiterarische Anzeigen.
aufe, Verpachtungen, Submissionen ete. ; S. Theater · Anzeigen. .
In der Börsen- beilage. *
Inserate nehmen an: die Annoncen · Expeditionen det Iuvalidendank , Studolf Mosse, Haasenstern & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
5
Annoncen · Sure sur.
9. Familien- Nachrichten.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
(61887 Steckbrief. . . Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Wil- helm August Zeitler, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs haft wegen schwerer Urkundenfälschung und Betruges in den Akten L. R. II. 1029. 84 verhängt. ; . Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das zu Alt⸗Moabit 11/12 abzu⸗
den 22. vor dem un
Urkunde
Burgstei
Untersuchungsgefängniß [61905 liefern.
Berlin, den 9. Januar 1885.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte JI. Johl.
Beschreibung: Alter 33 Jahre, geb. 8.5. Charlottenburg, Größe 1473 m, Statur Haare dunkelblond, Stirn hoch, schmal, Bart dunkelbl. Vollbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase lang, Mund gewöhnlich, Zähne un— vollständig, Gesicht voll, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: in rechter Augenbraue und Stirn rechts je 1J kleine Narbe.
zu Kirchsp.
nach welche Ochtrup su
51 zu 15 Band 8 B
kräftig.
Elisabeth
den 22. vor dem u gebotstermi
(61889 Steckbriefs⸗Erledigung.
Der unter dem 10. Dezember 1884 gegen den Commis Robert Isaae in actis J. II. . 856. 84 erlassene Steckbrief hat sich erledigt.
Berlin, den 10. Januar 1885. U
Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht J.
o1888 . . Der . Grenadier · Reservist Knecht Michael Friedrich Rünger, geb. am 6. Oktober 1855 zu Beerfelde, zuletzt in Groß- Ehrenberg, Kr. Soldin, wohnhaft gewesen, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär— behörde Anzeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des gesetzbuchs. . . Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf ber s nn iss, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht in Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. J Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks kommando zu Cüstrin ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Berlinchen, den 9. Januar 1885. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
*
(61906
für die Ge getragenen
Wohnhaus schluß ˖ Erke
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Demnach
anstehenden daß, wenn
wird und i einem beso
ö
Subhastationen, Aufgebote, Vor—⸗ ladungen u. dergl.
61907 Im
161901 . . kamp auf Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangs versteigerung der 26 547 Qu.-⸗Ruthen großen, kanonfreien, auf dem Erbpächter Friedrich Engel zu Grund- und Hypo⸗ thekenbuch verlassenen Erbpachthufe Nr. 6 zu Glasin mit Zubehör Termine: . R 1) zum Vertgufe nach zuvoriger endlicher Reguli⸗ rung der Verkaufs-⸗Bedingungen am
Sounabend, den 4. Avril 1885, Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am ö. n n, den 25. April 1885, Vormittags H1 Uhr, J 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund— stück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Sonnabend, den 4. April 1885, Vormittags 19 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt. ö Auslage der Verkaufsbedingungen vom 21. März 1885 an auf der Gerichteschreiberei und bei dem zum Seguester bestellten Oekonomen Christian Beldt zu Bapst, welcher Kaufliebhabern mach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird. . Warin, den 9. Januar 1885. . Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: Heuer, Act. Geh.
laut Schr den Kaufn
zu der vor
schließung 61902 Wieder ver
testens in
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ö 61903
(61909 Aufgebot. ls Auf den Antrag des Rechtsanwalts Johannes leben hat
Heinrich Hermann Repvenhagen in Bergedorf, des als Curators des Hnfners Jochim Schau⸗ kasser mann jum. in Altengamme, wird ein Aufgebot Kreis
dahin erlassen: K ö daß n welche an den unter der Curatel des beantragt. Antragstellers stehenden Hufner Jochim Schau— mann jun, in Altengamme Ansprüche oder Rfchte zu haben vermeinen, aufgefordert werden, anberaum solche Ansprüche oder Rechte spätestens in dem auf Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zu⸗ stellungsbevollmächtigten — bei Strafe des
Ausschlusses. — Bergedorf, den 10. Januar 1885.
Das Amtsgericht.
Lamprecht.
(61911 Der a
in Schön 61904 Aufgebot. z gegangen
Der Colon Bernard Börsting zu Kirchsp. Horst⸗ mar hat das Aufgebot der Urkunde vom 24. Sep⸗ tember 1346, aus welcher auf dem im Kirchsp. Horst⸗ mar sub Nr. 14 belezenen Börsting's Colonat Band 11 Blatt 73 des Grundbuchs zu Lasten des Antragstellers eine Brautschatz⸗ Restforderung von 300 Thalern, einer Kuh und einem Rinde für die Ehefrau Zellers Niendrup, genannt Wickmann, Maria Anna, geb. Börsfting, eingetragen steht, be⸗ antragt. Dec Inhaber der Urkunde wird aufge— fordert, spätestens in dem auf
selben un lassenen wesenheit
gebots termine u vorzulegen, i erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Die Wittwe Colons Hermann Heinrich Engbring
thekenurkunde, 15 . 44 27. März 1846 und zugehörigem Hypothekenschein,
Colons Hermann Heinrich Engbring eine Abfindung von Einhundert Thalern, einer Milchkuh und einer zwölftheiligen nachbarlichen Kistenfüllung für jedes der Geschwister Maria Adelheid, Lucas Heinrich und Engbring Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗
stens in dem ar J ‚ ; ö e , ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß, wescher
kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Burgsteinfurt, den 8.
Der Fürstliche Kutscher Johann Heinrich Ber— ning hierselbst, hat das öffentliche Aufgebot des hierselbst belegenen, im Grundbuch Band J. Blatt 175
als Eigenthümer beantragt.
zu dem am Amtsgericht auf den 22. April er,, Vormittags 11 Uhr,
und ihr Widerspruchsrecht bescheinigen, die Eintra—⸗ gung des Antragstellers
Burgsteinfurt, 9. Januar 1885.
Grundbuch von J Blatt 253 zu Lasten des Drechslers Clemens Os—
pital von 110 Thlr. laut Schul dverschreihung vom 24. Februar 1328 und ein Kapital von 100 Thlr.
Bei Vertheilung der Kaufgelder des im Wege der Zwangsversteigerung verkauften Grundstücks hat sich
Es werden daher alle Diejenigen, welche an die : ein für, dieselbe angelegte Spezialmasse von 70 t An- s Hielmann, gnt. Kamp, Nr. 17 zu Hörste hat das sprüche machen wollen, am Amtsgericht auf
den 22. April er,, Vormittags 11 Uhr, anstehenden
Burgsteinfurt, 3. Januar 1885.
Die Ehefrau Düsing, zu Kettw Rechtsanwalt B
rung ihres verschollenen Ehemannes beantragt. Der Arbeiter Johann Wilhelm Düsing, zuletzt in Schönebeck wohnhaft, wird daher aufgefordert, spä—
den 19. Dezember 1885, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Ge⸗
widrigenfalls er für todt erklärt wird. Borbeck, 5. Januar 1885.
Die Dienstmagd Marie Heine zu Nordgermers⸗
aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. September 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 12,
melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗
Freitag, den 30. März 1885, falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Neuhaldensleben, den 7. Januar 1885.
borene Seemann
Sohn des M. Ernst Albert Richter, zuletzt Pfarrers
delphia aus nach Skt. Franzisko gereist, seit dieser Zeit aber verschollen. . n Ein demselben angefallenes Erbtheil von circa
wird hier verwaltet. . Behufs Herbeiführung der Todeserklärung des
das Aufgebotsverfahren beschlossen worden. Es werden daher genannter Johannes Richter
und etwaige unbekannte Erben desselben hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. August dieses Jahres anberaumten Aufgebotstermine Leben und Aufent- halt, beziehentlich ihre Rechte und Ansprüche beim unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden, widrigen—⸗ falls Johannes Richter für todt erklärt, etwaige unbekannte Erben desselben ihrer Ansprüche an dessen hier verwaltetes Vermögen für verlustig er achtet und letzteres den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. Königliches Amtsgericht Colditz,
am. 9. Januar 1885.
Mosch.
April 1885, Vormittags 11 Uhr,
terzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ seine Rechte anzumelden und die widrigenfalls die Kraftlos⸗
nfurt, den 8. Januar 1885. Königliches Amtsgericht.
Aufgebot.
Ochtrup hat das
Aufgebot der Hypo⸗ gebildet aus T
dem Testament vom
in der Westerbauerschaft K. belegenen Engbring's Colonat Grundbuchs zu Lasten des
r auf dem b Nr. 71 4 z 8o4à latt 61 des soldio Aufgebot. Auf den Antrag des Rechtsanwalts Wolff zu Lissa, als Nachlaßpflegers, werden die unbekannten Erben des am 2. Januar 1883 zu Lissa verstorbenen Grundstücksbesitzers Hirsch Lublin aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am
309. Oktober 1885. Vormittaas 11 Uhr,
* J
eingetragen steht, beantragt.
April 1885, Vormittags 11 Uhr . . —; w Gericht K ins dem Grundstück, Stadt Aissg Nr; 00 Hesteht. . . bei dem unterzeichneten Gericht, im Zimmer Nr. 18,
é seine Rechte anzumelden und die Ur— 1 e n, ne seine Rechte anzumeld 5 parterre, — anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren
Ansprüchen auf den Nachlaß werden ausgeschlossen, und der Nachlaß den sich meldenden und sich legi— timirenden Erben, in Ermangelung derselben aber dem Fiskus wird verabfolgt werden, die sich später meldenden Erben aber alle Verfügungen des Erb— schaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, von demselben weder Rechnungslegung, noch Ersatz der Nutzungen zu fordern berechtigt sind, und sich mit der Heraus- gahe des noch Vorhandenen begnügen müssen. Lissa, den 31. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht.
Januar 1885. Königliches Amtsgericht.
Aufgebot.
brüder Wilhelm und Johann Ufer ein— Grundstücks Flur 3 Nr. 11265 / 380 nebst sub Nr. 61 zur Erlangung eines Aus— nntnisses zum Zweck seiner Eintragung 61924 In dem Aufgebotsverfahren, betreffend die Ein— träge von 1) 180 Gulden Kaufgeld aus Vertrag vom 6. Juni
1811, 2) 20 Gulden Rest aus Vertrag vom 9.
1519,
ohne Angabe der Gläubiger,
haftend auf dem Grundeigenthum der Wittwe des Nikolaus Joseph Meierhof von Dietershausen in Bd. II. Bl. 234 des Gl. Währschafts⸗· und Hypo⸗ thekenbuchs von Dietershausen sind die betreffs der gedachten Posten etwa Berechtigten durch Urtheil Königlichen Amtsgerichts vom 23. Dezember 1884 ausgeschlossen und die Posten für löschungsfähig er⸗ klärt worden. . Fulda, am 27. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: Milchling.
werden alle Eigenthums-Prätendenten
Termin unter der Verwarnung geladen,
sie nicht spätestens im Termin sich melden Juli als Eigenthümer erfolgen hnen überlassen bleibt. ihre Ansprüche in nderen Prozesse zu verfolgen.
Königliches Amtsgericht. Aufgebot. . Metelen stand Band II.
dem Grundstück Flur 9 Nr. 94 ein Ka⸗
ildverschreibung vom 15. Mai 1832 für nann Jan Rost in Schüttorf eingetragen.
Im Namen des Königs!
61919 x . . Antrag des Colonen Heinrich August
stehenden Post Niemand gemeldet. Auf den
Königliche Amtsgericht zu Halle i. W. am 8. Ja⸗ nuar 1885 für Recht erkannt: Die eingetragenen Gläubiger sowie deren etwaige Rechtsnachfolger werden mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuch von Hörste Band J. Blatt 413 in Abth. III. sub Nr. 1 für die Kinder erster Ehe der Colona Maria Ilsabein Kamp mit Gaspar Heinrich Kamp Namens: Wilhelm Heinrich und Johann Heinrich Kamp mit je 409 Thlr. 17 Sgr. Brautschatzgelder aus gerichtlicher Verschreibung vom 3. November 1823 eingetragenen Posten, wovon der für ersteren eingetragene Brautschatz zur Sicherheit für das uneheliche Kind der Marie Agnese Meyer aus Hörste Catharine Marie Elisabeth Meyer wegen Alimentengelder aus gerichtlichem Vergleich vom 10. Oktober 1827 und gerichtlicher Verfügung dem auf vom 3. März 1829 mit Arrest belegt und letzterer eingetragen ist — ausgeschlossen.
aufgefordert, diese in dem
Termin bei Vermeidung der Aus—
anzumelden. Königliches Amtsgericht.
Aufgebot. des Arbeiters vig wohnhaft, vertreten durch den Bendir zu Werden, hat, um ihre ehelichung zu ermöglichen, die Todeserklä⸗
Johann Wilhelm oa)
riftlich, oder persönlich sich zu melden, s61ig21 Ausschlußurtheil. Durch Urtheil von heute sind die Inhaber der vom eingetragenen Gläubiger Ludwig Hartmann auf Reinhold Wolk vererbten im Grundbuch von Vor— bruch Bd. J. Nr. 1 Abth. III. Nr. 2 eingetragenen Theilforderung von 1200 SH mit ihren Rechten auf
diese Post ausgeschlossen worden.
Driesen, den 8. Januar 1885. Königliches Amtsgericht.
Königliches Amtsgericht. Aufgebot.
das Aufgebot
auf ihren Namen lautenden Spar—
ibuchs Nr. 10195 . ö des
es Neuhaldensleben über 202 S 8 3 61923
Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird ö Bekanntmachung. . f Durch Urtheil unterzeichneten Gerichts 31. Dezember 1884 sind: .
1) die Rechtsnachfolger der Gläubigerin der auf Blatt 208 Schmottseiffen. Abtheilung III. Nr. 2, für die Häusler Franz Schnabel'sche Vormundschaft in Märzdorf ex instrumento vom 31. Mai, 1803 haftenden Post von 100 Thlrn. mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen, die Hyxotheken⸗Instrumente, welche über die auf Blatt 208 Schmottseiffen, Abtheilung III. Nr. J und H, haftenden Posten von 100 Thlrn. resp. 80 Thlrn. gebildet sind,
für kraftlos erklärt worden.
Löwenberg, den 3. Januar 18865. Königliches Amtsgericht.
vom
ten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗
Königliches Amtsgericht.
Aufgebot. . m 12. Dezember 1843 in Grünhain ge⸗ Johannes Richter,
bach, ist im Jahre 1861 nach Nordamerika und am 6. Dezember 1862 von Phila⸗ loi Durch Ausschlußurtheil vom 29. Dezember 1884 sind die Schuldverschreibungen der konsolidirten vier und einhalbprozentigen Staats⸗Anleihe Litt. D. Nr. 35367 über zweihundert Thaler und Litt. E. Nr. Ss6397 über einhundert Thaler für kraftlos erklärt. Berlin, den 31. Dezember 1884. Raether,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts I.,
3700 1
d Ermittelung der etwa von ihm hinter— inbekannten Erben ist auf Antrag des Ab, svormundes vom unterzeichneten Amtsgericht
61898 Holzversteigerung. Donnerstag, den 22. Januar er., von Mor⸗ gens 9 Uhr ab, werden im Gasthaufe von Fisch in Pasewalk nachstehende Hölzer aus dem Koͤnig⸗ lichen Forstrevier Neuenkrug ausgeboten: ; 1) Belauf Riesenbrick, Jagen 794. 255 Stck. Kiefern Langholz, 25 rm Nutz⸗ und 116 rm Brennkloben. 2) Belauf Uhlenkrug, Jagen 50, 1029 Stck. Kiefern Langholj. 3) Belauf Stallberg, Jagen 70, ca. 500 Stück Kiefern Langholz, Nutz- kloben und Brennholz, Jagen 71: 327 Stck. Kiefern Langholz, kloben und Brennholz, Jagen 116: 500 Stck. Kiefern Langholz, kloben und Brennholz. ; ) Belauf Droegeheide, Jagen 184 a, 809 Stck. Kiefern Langholz. 5) Belauf Neuhaus, Jagen 141, 274 Stck. Kiefern Langholz, 25 rm Nutz⸗ und 191 rm Brennkloben. ö Außerdem Kiefern Langholz, Nutzholz und Brenn⸗
Nutz⸗
Nutz⸗
hölzer aus der Totalität fämmtlicher Belãͤufe. Fh. Neuenkrug, den 12. Januar 1885. Der Oberförster.
John.
löse Bekanntmachung.
Die Lieferung von ungefähr 43 Ctr. raffinirtem Brennös, 3 Ctr. Stearinlichten, 16 Ctr. weißer Seife, 13 Ctr. grüner Seife, 42 Ctr. Soda, 4 Ctr. Fischthran für die unterzeichnete Anstalt und 15 Ctr. Brennöl. 3243 Ctr. Petroleum, 67 Pfd. Stearin⸗ lichten, 133 Etr. weißer Seife, 6 Ctr. grüner Seife und 3 Ctr. Soda für die Anstalt zu Pretzsch für die Zeit vom 1. April 1885 bis Ende März 1886 soll im Wege der Submission vergeben werden. Versiegelte Offerten hierauf werden biz zum
28. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer der Anstalt, woselbst die Be⸗ dingungen und Proben ausgelegt sind, entgegen⸗ genommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet.
Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in den Offerten als maßgebend anzuerkennen.
Auswärtige, hinsichtlich ihrer Lieferungsfähigkeit und ihrer Vermögensverhältnisse hier unbekannte Unternehmer haben durch eine beizufügende amtliche Bescheinigung ihre Qualifikation zur Lieferung nach⸗ zuweisen.
Potsdam, den 7. Januar 1885.
Königliches groeßes Militär-Waisenhaus.
(619171 Königliche Eisenbahn⸗ Direktion Berlin. . Submission auf Lieferung Fon Betriebsmaterialien pro
. w n 58556.
Verschiedene Betriehs materialien, als: Dochte, Lampencylinder, Seilerwaaren, Droguen, Tele— graphenmaterialien, Haarbesen, Waschbesen, Piasavabesen, Handfeger, Garnabfall, Wasch⸗ leder, Putzöl, Seife. Talg, Stearinlichte, Plomben, Rohrkörbe, Bettwäsche, Handtücher c,
B. Brennöl, Schmieröl und Petroleum, C. Braunkohlentheeröl. Für die Lieferung der Materialien ad A. ist Termin auf Freitag, den 6. Februar er.; für die ad B. auf Dienstag, den 10. Februar er. und für die ad C. auf Donnerstag, den 12. Fe⸗ brnar er., Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftslok al hierselbst, Köthenerstr. Nr. 8/9, an— beraumt. Offerten sind frankirt und versiegelt mit der in den Bedingungen vorgeschriebenen Aufschrift ebendahin einzusenden. Offertenformulare und Be— dingungen können bei uns eingesehen oder gegen porto— freie Einsendung von 1 1 empfangen werden. Materialien · Bureau.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
918 isis! Bekanntmachung.
Bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Döbeln ist behufs der Krastloserklärung des 3o½ Döbelner Stadt ⸗Schuldscheins Nr. 80 über 1090 Thaler — 300 M vom 1. Juli 1841 das Aufgebotsverfahren anhängig gemacht worden, was von dem unterzeich⸗ neten Stadtrathe als Aussteller des genannten Schuldscheins nach gesetzlicher Vorschrift hierdurch bekannt gemacht wird.
Döbeln, den 2. Januar 1885.
Der Stadtrath. Thiele, Bürgermeister.
leren Kznigl. Niederländische Local⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Der Aufsichtsrath der Königl. Niederl. Local⸗ Eisenbahn-Gesellschaft macht hierdurch bekannt, daß eine zweite Einzablung von:
Achtunddreißig Procent (38 0½) auf die Actien auf den 1. März 1885 einberufen wird.
Die Zahlung kann stattfinden bei der Casse der Gesellschaft in Apeldoorn, bet der Associatis⸗ Cassa in Amsterdam und bei der Gelderschen Credit Vereeniging in Deventer.
Apeldoorn, den 9. Januar 1885.
„öDer Aufsichtsrath. H. C. van der Houven van Oordt, Präsident.
Abtheilung 49.
M HO.
; Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staat
Berlin,
5⸗Anzeiger.
E885.
—
Neichstags⸗ Angelegenheiten. Entwurf eines Post sparkassengesetzes. Allgemeine Bezründung.
19
Die öffentlichen Sparkassen Deutschlands verdanken ihr . stehung dem Bestrehen, durch AnfammJung und Verzinsung n Beträge den Unbemittelten zur Kapitalsbildung und damit zur wirth⸗ schaftlichen Selbständigkeit behülflich zu sein. ) Die staatliche Förde⸗ rung, welche denselben zu Theil wurde, entsprang der Fürforge für das Wohl der ärmeren Klassen. Das preußische Reglement, die Ein- richtung des Sparkassenwesens betreffend, vom 12 Dezember 1838 (Gesetz Sammlung 1839 S. 5) betont unter 4e, daß die Einrichtung selbst hauptsächlich auf das Bedürfniß der ärmeren Klasse, welcher Gelegenheit zur Anlegung kleiner Ersparnisse gegeben werden soll kö ö ; ;
As ist bekannt, daß die in Deutschland bestehenden Sp seit dem Jahre 1870 einen lebhaften Aufschwung de,, In Preußen ist die Summe der Einlagen von 495 109 423 S im hre 1870 auf 1830 199 420 M im Jahre 1882, die Zahl der Sparbücher von 1391738 auf 3 363 5s18 gestiegen. Für das ganze Gebiet des Reichs mit Ausnahme von Bayern belief sich die Summe der Sparguthaben im Jahre 1882 auf rund 2 800 009 000 ½, welche sich auf etwa 5 6560 000 Sparbücher vertheilten. Es läßt sich an— nehmen, daß im gegenwärtigen Zeitpunkt die Summé der Guthaben den Betrag von 3 000000 000 76 annähernd erreicht hat.
Indessen haben die Sparkassen bei dieser Vermehrung des Ge— schäftsumfanges sich mehr und mehr von ihrer Hauptaufgabe, Spar⸗ anstalten für den kleinen Mann zu sein, abgewendet. Der Kapitals⸗ zuwachs kommt zum großen Theile auf Rechnung der besitzenden Klassen: die Zahl der kleinen Ersparnisse hat nicht entfprechend zu⸗ genommen. Dies ergiebt bereits die Vergleichung der aus der Sta— tistik der preußischen Sparkassen für die Tahre 1876 und 1882 mit- getheilten Zahlen; danach hat sich die Summe der Einlagen um 364 9, rie Zahl der Bücher nur um 241 oso vermehrt. Das durchschnittlich auf ein Buch entfallende Guthaben ist von 356,93 M auf 544,13 gestiegen. Unter den im Geschäãfts⸗ jahre 1382 im Umlaufe gewesenen Sparbüchern hatten nur 27,20 0/9 ein Guthaben von nicht über 60 MSS, 18 345 69 ein solches von 60 bis 150 6, 16,43 0,½ ein solches von 156 bis 306 „, 16,11 0 ein solches von 300 bis 600 n, während 21,90 υ den Betrag von 600 S überstiegen; und zwar müssen“, wie die Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus in Ansehung der Geschäfts ergebnisse ür 1881 zutreffend bemerkt 3), „die Bücher über mehr als 600 „, bei der großen Mehrzahl der Kassen diefe Summe erheblich über⸗ schritten haben; denn obgleich 7777 oso (im Jahre 1882 (8.10 oo) einen Einlagebestand von weniger als 500 „S aufweisen, entfallen gleichwohl durchschnittlich 552,29 M6 (im Jahre 1883 564413 ) auf ein Sparkassenbuch, und zwar bei den städtischen Kassen 417,18, bei den übrigen Kassen 643,27 M Eg ist hiernach unzweifelhaft, daß die Sparkassen nicht überall, und zwar auf dem Lande noch weniger als in den Städten, ihrer ursprünglichen Be⸗ stimmung, die Sparpfennige des fieinen Mannes zu sammeln und zinsbar anzulegen, treu geblieben sind, sondern daß ein erheblicher Theil der Einlagen aus Depositen größerer Kapitalisten, Gesell⸗ schaften und Behörden herrührt“. *)
Nicht wesentlich anders sind die Verhältnisse den übrigen Bundesstaaten. Das durchschnittliche Einlegers beläuft sich in Baden sogar auf 785 S, in Bremen auf 660 „, in Hessen auf 620 S½½ Für das ganze Reich außer Bayern 37 . . der Durchschnittsbetrag der Sparguthaben etwa auf 9000 c! 6.5
Der Grund für diese Erscheinung ist darin zu finden, daß die be⸗ stehenden Sxarkassen den ärmeren Klassen der Bevölkerung nicht leicht genug zugänglich sind. Die im Jahre 1881 in Preußen bestehenden 2647 Sparstellen vertheilten sich auf nur 1678 Orte, so daß eigentlich nur die letzteren den Vorzug der Spargelegenheit besaßen. Mehr als ein Drittel der Orte über 2600 Einwohner, selbst ein Theil derjenigen über 5009 Einwohner war ohne jegliche Spargelegenheit. In Oft⸗ preußen hatten die Einleger im Burchschnstt 19.55 km, in West—⸗ preußen 10 62 km bis zur nächsten Sparstelle zurückzulegen ) Dabei ist die Verbreitung der Sparstellen über das Staatsgebiet eine höchst ungleiche; während im Regierungsbezirk Gumbinnen auf je 1221 km und 59 W6 Einwohner eine Sparstelle entfällt, kommt ün Regierungs⸗ bezirke Düsseldorf eine solche bereits auf 47 km und 13719 Ein⸗ wohner. Im Reichsgebiet mit Ausschluß Bayerns kam im Jahre 1882 durchschnittlich erst auf 155 akm und 13500 Seelen eine Sparstelle.
der Sparkassen in Guthaben eines
I Die Anfänge dieser Bestrebungen liegen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Einrichtung einer Sparkasse in der Stadt Oldenburg geschah 1786 im Zusammenhange mit der Regelung des Landarmenweseng. Die Hamburger Sparkasse von 1787 wurde er richtet! zum Nutzen geringer fleißiger Personen beiderlei Geschlechts, als Dienstboten, Tagelöhner, Handarbeiter, Seeleute u. s. f, um ihnen Gelegenheit zu geben, auch bei Kleinigkeiten etwas zurückzu⸗ legen!. Die Allgemelne Württembergische Sparkasse vom Jahre 1818 sollte nach den ursprünglichen Statuten jedem eröffnet sein, der zu den unteren Volksklassen gehört. Vgl. Das Sparkassenwesen in Deutschland, herausgegeben vom Centralverein in Preußen für das Wohl der arbeitenden Klassen (bearbeitet von Schmidt und Brämer) Berlin 1864, S. 565. 649, 423.
7) In ähnlicher Weise bezeichnete das für Braunschweig erlassene Gesetz, die in Verbindung mit den Herzoglichen Leihhausanstalten zu errichtenden Sparkassen betreffend, vom 36. Dezember 1834 (Gesetz⸗ und Verordnungs⸗Sammlung S. 133) als seinen Zweck, „auch dem minder begüterten Theile der Unterthanen die Gelegenheit zu ver⸗ fte fern erübrigte geringfügige Geldsummen auf sichere Weise zu elegen“).
3) Jahrg. 22 Heft III. und 1IV. S. 277.
1 Die Statistische Correspondenz vom 9. Dezember 1876 theilte mit, daß namentlich in den Provinzen Schleswig ⸗Holstein, Hannover, Westfalen und Rheinland die Sparkassen am wenigsten der Gefahr, von vermögenden Leuten benutzt zu werden, widerstanden haben, daß daselbst regelmäßig Einzahlungen in unbeschraäͤnkter Höhe zugelassen seien, und daß sich z. B. in dem Regierungsbezirke Münster Einlagen bis zu 38 455 S Und in den Bezirken Minden bis zu 20 O00 M0 und Arntberg bis zu 250 000 Ss finden. Vergl. auch Böhmert: Die Sparkassen des Königreichs Sachsen in den letzten 30. Jahren. in Heft III. und IV. Jahrg. 1878 der Zeitschrift des Königlich. fãchsischen Statistischen Bureaus, S. 4.
3) Dies hat auch auf dem Sparkassentag in Weimar (1884) Anerkennung gefunden. Die Aeußerungen des Referenten: Die Mehrzahl unserer Sparkassen sind nicht mehr, was sie sind und sein ollen; ein System von Sam mielstellen, weiche in erster Linie den Minderhemittelten dienen.... „bezüglich vieler müssen wir die Ant⸗ wort geben, daß sie Depostten banken der mittleren Kapitalisten ge⸗ worden sind‘, ist unwidersprochen geblieben. Vergl. Deutscher Sparkassentag im Stadthaussaal in Weimar (Bremen, C. W. ö.. fi 66.
eitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus, Jahrg. 32 S. Nö, verbunden mit S 145. .
Dienstag., den 13. Januar
.Bei vielen Sparkassen unterliegen überdies die Geschäftsstunden einer erheblichen Beschränkung. Nach einer im Jahre 1878 aufge⸗ nommenen Statistit) waren von den damals im Reichs · Postgebiet bestehenden 1886 Sparkassen nur 230 täglich und 831 an jedem Wochentage geöffnet; dagegen waren
287 wöchentlich nur an einem Tage,
6 . ö Namn
418 3 K
45 nur Sonntags,
194 monatlich nur an einem Tage,
5 . D M6en,
. 18 nur nach vorgängiger Bekanntmachung u. s. f.
den Einlegern zugänglich. Die Geschäftszeit ist vielfach auf wenige Stunden des Tages beschränkt.
Anstalten, welche den Sparern die Zurücklegung weiter Wege zumuthen und nur zu beschränkten Zeiten den Zugang gestatten, sind nicht geeignet, den Arbeiter, den kleinen Mann zur Anlegung seiner geringfügigen Ersparnisse zu veranlassen, wegen deren er weder seine Arbeitszeit unterbrechen, noch einen Theil der ihm verbleibenden Frei⸗ stunden opfern will.
Ueberdies können bisher Nachzahlungen und Abhebungen auf das von einer Sparkasse ausgestellte Cinlagebuch nur innerhalb des Be— zirks derselben bewirkt werden. Dem Manne, der in einem anderen Bezirke Beschäftigung sucht, versagt das Sparbuch den Dienst. Den Bedürfnissen der in lebhafter Fluktuatios begriffenen Arbeiterbevöl kerung entsprechen Sparkassen von örtlich begrenzter Wirksamkeit nicht mehr.
Die Verbesserungsbedürftigkeit der deutschen Sparkasseneinrichtungen hat bei den an ihrer Förderung interessirten Verbänden und Perfonen in neuester Zeit vielfach Anerkennung gefunden. Die Anregung des Spartriebes durch Vermehrung der Spargelegenheiten, Einrichtung von Fabriksparkassen, Jugendsparkassen, Vermehrung der Annahme“ stellen, die Ermöglichung der Festlegung kleinster Sparbeträge durch Gründung von sog. Pfennigsparkassen und Einführung von Spar— marken, endlich die Herstellung von Spaikassenverbänden zum Zwecke der Uebertragbarkeit der Spareinlagen aus der einen Sparkasse in die andere, sind von vielen Seiten empfohlen und hier und da zur Einführung gelangt. ) Die Zweckmäßlgkeit der vorgeschlagenen Neuerungen ist nicht zu verkennen.
Daß die Vermehrung der Spargelegenheiten auch eine Vermeh⸗ rung des Sparens zur Folge hat, liegt in der Natur der Sache und wird durch die Statistik der preußischen Sparkassen schlagend dar— gethan. Während sich in der Provinz Schlegwig ⸗Holstein im Jahre 1882 bei 306 Sparannahmestellen 295 751 Sparbücher in Umlauf befanden, sind in Ostpreußen, Westpreußen und Pommern, deren jedes an Einwohnerzahl Schleswig Holstein überlegen ist, bei 58, 34 und 68 Annahmestellen nur 76 ö5, 60 759 und 164 440 Bücher in Gel⸗ tung gewesen. Der Unxzerschied ist zu groß, als daß er durch die ob waltende Verschiedenheit der wirthschaftlichen Verhältnisse hinreichend erklärt würde.
Der Vortheil, welchen Einrichtungen zur Ansammlung kleinster Spareinlagen bieten, ergiebt sich aus den schnellen Fortschritten der im Inlande begründeten Pfennigsparkassen) und aus dem Anklang, welchen das Sparmarkensystem aller Drüen findet. c) Auch dies kommt vor Allem den Unbemittelten zu Statten.
Endlich gewährt die Uebertragbarkeit der Spareinlagen, soweit sie besteht, dem Arbeiter wenigstens den Nutzen, daß er bei einem Domizilwechsel mit seiner Einlage ohne Zinsverlust und ohne Rück— sicht auf bestehende Kündigungsfristen, der Regel nach auch kostenlos, in die Sparkasse des neuen Wohnorts überzutreten vermag.
Von der freien Entschließung der beftchenden Sparkassen läßt sich bei deren vorwiegend lokalem Charakter und bei der Vielheit der entgegenstehenden Interessenten eine Durchführung der als wünschens⸗ werth bezeichneteni Verbesserungen günstigstenfalls nach geraumer Zeit und nur hinsichtlgch eines Theiles derselben erwarten. Insbesondere wird die zu einer allremeinen Uebertragbarkeit der Spareinlagen nöthige Schaffung große, über das ganze Reich ausgebreiteter Verbände, weiche sämmtliche Sparkassen umfassen und gleichmäßige Uebertragungs⸗ normen annehmen, im Wege der Vereinbarung schwerlich zu erreichen sein, wie dies aus dem Ergebnisse der bisher darauf gerichteten Ver—⸗ suche erhellt. Auf dem zweiten deutschen Sparkassentag in Dresden hat die Mehrzahl der dort vertretenen Sparkassenverwaltungen trotz des von ihnen angeblich dafür bekundeten Interesses gegenüber allen derartigen Vorschlägen bei den entscheidenden Abstimmungen eine ablehnende Haltung eingenommen. 1) Auf dem dritten deutschen Sparkassentag in Weimar hat zwar ein Antrag die Mehrheit er langt, welcher die Einführung der Uebertragbarkeit für geboten er— klärt und für diese Einrichtung die Annahme des im Regierungs—⸗ beßirke. Düsseldorf üblichen Verfahrens empfiehlt, indeß istßweder eine allgemeine Uebereinstimmung über die Art der Durch⸗ führung erzielt, noch sind durch jenen Beschluß die beslchenden Spar⸗ kassen irgendwie verpflichtet worden. 12) Der praktische Erfolg der seit mehreren Jahren im Flusse befindlichen Bewegung beschränkt fich darauf, daß ein Theil der in den Regierungsbezirken zu Oppeln, Posen und Düsseldorf, sowie der im Königreich Sachsen belegenen Sparkassen (annähernd 350 an der Zahl) den Uebertragungsverkehr unter ver⸗ schiedenen Formen eingeführt, mehrere Sparkassen dagegen den An
ses und befürchteter Weitläufigkeiten
schluß wegen mangelnden Bedürfnis abgelehnt haben. 16)
Das Mittel zu einer nachhaltigen Abhülfe steht dem Reiche in der Heranziehung der Postanstalten zur Wahrnehmung des Sparkassen⸗ dienstes zu Gebote, einer Einrichtung, welche sich nach dem Vorgange Englands auch in Belgien, Italien, Holland, Frankreich, Oesterreich, Schweden, Helgoland und mehreren außereuropäischen Staaten (fran⸗ zösische n ngen in Nordafrika, Kanada, Kapkolonie, Straits sett= lements, Viktoria, Queensland, Neu⸗Seeland, Neu? Süd“ Wales, Japan) Eingang verschafft hat und überall einen großen Erfolg auf⸗ weisen kann. 1h ) Mitgetheilt bei Elster, Die Postsperkassen, Jena 1881, S. 51.
8) Verhandlungen der deutschen Sparkassentage in Darmstadt, Dresden und Weimar in der Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus, Jahrgang 22 S. 273, in der Zeitschrift Die Sparkasse“ Jahrgang 1883 Rr. 33 und 40, Jahrgang 1854 Ni. 5z und 64, sowie in der unter Anm. 5 erwähnten Schrift.
) Vgl. . Die Sparkasse Jahrgang 1883 Nr. 26 und 35; Jahr⸗ gang 1884 Nr. 49, 55, Statistik deutscher Pfennigsparkassen für das
Jahr 1883 von H. Klein, Siegen 1884.
10) Vgl. „Die Sparkasse“ Fahrgang 1883 Nr. 33, 36, 39; Jahr⸗ gang 1884 Nr. 47, 49, 50, 52, 55.
u) „Die Sparkasse' Jahrgang 1883 Nr. 39.
1) Deutscher Sparkassentag ju Weimar S. 9. 28, 39. So äußerte ein Redner: Sie ersehen daraus, daß die hier vorgeschlagene Maßregel (die Einführung der Uebertragbarkeit im Wege der Verein barung) nicht zu dem gewünschten Refultat führen wird. Es giebt nur Einen Weg, wie diese Maßregel ausgeführt werden kann, das . * gesetzliche Regelung der Sparkassenverhältnisse.“ A. a. O.
S.
13) Val. Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bu⸗ reauß, Jahrg, 22 S. 274; „Die Sparkasse' Jahrg. 1883 Nr. 36, 37, 38, Jahrg. 1884 Nr. 45, 52, 55. ih Den Ausgangspunkt der Entwickelung bildet das enalische
Gesetz vom 17. Mai 1861; an Act to grant Additional Facilities
werden. zum Sparkassendienst zugelassenen
von den mit dem Sparverkehr Die Postanstalten find nicht, wie kommunalen Verbände beschränkt,
die Postanstalten alltäglich und
kommen. Es wäre nicht
100, in Hamburg nebst Vororten
marken ließe sich verbinden.
kasse verbundenen Weiterungen
pflegen. Die Postanstalten
getragen hat. Die Anziehungskraft, welche
schäftsthätigkeit der holländischen,
lungen innerhalb der Grenze bis
20 bis 100 Fres. 17) Die Länder, lassen durchweg die Verwaltung
selbe die oberste Postbehörde, die derselben abhängiges,
Auslande noch im Reiche gefehlt. tigt, Von dieser Vergünstigung haben Postämtern sah sich daher im Jahre 1881
eintreten zu lassen.
dem Jahre 1881 die Reichs⸗Postsp
zusammengestellt.
Arbeiterbevölkerung beabsichtigte erkennt. Archiv des deutschen
Heft 2.
18) Vgl. die Anlage.
le projet de loi portant ersation Sénat, session 1881 No. 23 2) M. A. de Malarce, 6étude Caisses d'spargne par les postes
Italie, en Hollande et en France.
4400 Einwohner und 485 qkm entfallen. also die der bestehenden Sparkassen um mehr als das Fünffache, die der vorhandenen Sparstellen um mehr als das Dreifache übertreffen.
Sparkassen, wesentlich auf die grö
masch igen Netz über das ganze Land verbreitet
ausgesetzt zu sein, Arbeit in der Nähe seiner Arbeitsstele Gelegenheit finden, den ent— behrlichen Theil feines Verdienstes als noch die Versuchungen auf ihn einwirken, welche sich erfahrungsmäßig zwischen den Vorsatz zum Sparen und dessen Ausführung einzuschieben ö würden durch Wahrnehmung des Spar— kassendienstes die Volksthümlichkeit des Sparens mächtig fördern, den leinen Leuten als Ein und Auszahlungsstellen für ihre verfügbaren Einnahmen dienen und somit den Zweck erfüllen, welcher der englischen Postspackasse die charakteristische Bezeichnung
Postsparkassenrerwaltung besonders deutlich hervor. lagen 32,7 Proz. aller während des
48,3 Proz. zwischen 1“ und 10 Gulden. i6) nach amtlicher Mittheilung von den während der ersten neun Monate des Jahres 1883 gefchehenen 1 125 8090 Einzahlungen 1927 565 auf Beträge von 1bis einschließlich 5 Gulden. In Belgien lagen 79, 9 Proz. aller im Jahre 1883 geleisteten Einzahlungen 20 Fres, weitere 1,2 Proz. zwischen dort umlaufenden Sparbüchern lauteten 51,1 Proz. über Guthaben von nicht mehr als 20 Fres., weitere 19, Proz. über Guthaben von
r für die Verwaltung der besonders geschaffenes Organ sein. 15)
Bevor eine entsprechende Einrichtung für das Reich in Erwägung gezogen wird, bleibt zu erörtern, ob nicht die Betheiligung der Post⸗ anstalten am Sparverkehr lediglich durch Anlehnung derselben an die bestehenden Sparkassen in zweckentsprechender Weise zu erreichen ist.
An Versuchen, in dieser Richtung vorzugehen,
In ähnlicher Weise gestattete Holland, bestehenden Sparkassen, sich der Hülfeleistung der Post zu bedienen. Von 223 Kassen traten nur 49 mit der Post in Verbindung; 20) die holländische Regierung nahm Abstand von dem Versuch und rief mit arbank ins Leben, für welche die Postanstalten Gelder ein und auszahlen.
p. 11.
Wenn Lie Postanstalten im Reichs-⸗Postgebiet und im Königreich Württemberg Spareinlagen anzunehmen und Sparguthaben zurück⸗ zuzahlen ermächtigt werden, so wächst die Zahl der dem Sparverkehr dienen den Stellen, welche bisher einschließlich der lediglich mit Annahme don Spareinlagen befaßten Rezepturen kaum 3066 betrug, mit einem Schlage um rund 9509, die sich auf mehr als 000 Orfe vertheilen und in der Regel allen Zweigen des Sparverkehrs
dienstbar sein
zer Während jekt, wie erwähnt, auf 13 560 Einwohner und 135 4Em eine Sparstelle und — nach Fortlassung der nur beschränkt
Neben und Annahmestellen — auf
22 5090 Einwohner und 258 km elne Sparkasse kommt, würde allein
befaßten Postanstalten je eine auf
Ihre Dichtigkeit würde
die Geschäftsstellen der bestehenden
ßeren Städte und die Hauptorte der
sondern in einem moͤglichst gleich⸗ Dazu kommt, daß
während des größten Theils des
Tages, besonders auch in den Nachmittags⸗ und Abendstunden, dem Pu blikum zugänglich sind. Die in den (letzten Jahren seitens der Reichs Postveiwaltung zur Verbesserung des Landpostwesens getroffenen Maßregeln, die Vermehrung der Postanstalten auf dem platten Lande durch Errichtung zahlreicher Postagenturen, die Verstärkung der Ver⸗ bindungen durch thunlichst ausgedehnte Einführung einer täglich zwei⸗ maligen Landbriefbestellung würden der neuen Einrichtung zu Gute ausgeschlossen, die Landbriefträger, bereits mit der Annahme von Postanweisungen betraut sind. auch zur Empfangnahme von Spareinzahlungen zu ermächtigen. Während von diesen Verbesserungen die Bevölkerung des lichsten Nutzen zöge, is) würde die ansehnliche Zahl von Postanstalten, welche an den großen Centren der
welche
flachen Landes den erheb⸗
Arbeit eingerichtet sind (in Berlin 24, in Lespzig nebst Vororten 21
u. . f.) auch der städtischen Arbeiterbevölkerung Gelcgenheit und kräftigen Anreiz zum Sparen bieten.
Der Vertrieb der für den Postsparverkehr einzuführenden Spar⸗ mit dem Verkaufe
der Postwerthzeichen leicht
Der im Besitze eines Postsparbuchs befindliche Arbeiter würde bei jeder Postanstalt Einzahlungen machen können, er würde also, ohne den mit der Uebertragung der Einlage auf eine andere Spar⸗
nach beendigter
Ersparniß anzulegen, bevor
„people's purse“ ein-
die Postsparkasseneinrichtung auf
kleine Einlagen übt, tritt in den Zusammenstellungen über die Ge⸗
der österreichischen und der belgischen In Holland Jahres 1883 bewirkten Einzah⸗ einschließlich 1 Gulden, weitere In Oesterreich entfielen
zwischen 1 Fre. und 20 und 109 Fres.; von allen
II. welche das Postsparkassenwesen eingeführt haben⸗
der von der Post angesammelten
Sparbeträge durch eine staatliche Centralbehörde geschehen, mag die⸗
oberste Finanzbehörde oder ein von Postsparkassengelder
hat es weder im
In Frankreich wurden im Jahre 1875 die Postanstalten ermäch⸗ auf den Wunsch von Verwaltungen bestehender Sparkassen für die letzteren Einlagen anzunehmen
und Auszahlungen zu bewirken. bis zum Jahre 1878 unter 526
Sparkassen nicht mehr als 58 Gebrauch gemacht, so daß von 5646 nur 50, von 5275 Nebenstellen nur 373 für den Spar kassendienst in Thätigkeit getreten sind. in) Die französische Regierung
veranlaßt, unter Aufhebung der
früheren Maßregel zur Errichtung einer staatlichen Postsparkasse überzugehen und lediglich für sie die Vermittelung der Postanstalten
ebenfalls 1875, den
for Depositing Small Savings at interest, with the Security of the Government for due Repayment thereof. wesentliche Inhalt der europäischen Postsparkassengesetze, sowie das Ergebniß der Geschäftsthätigkeit der Postsparkassen sind in der Anlage
Die Daten und der
15) Vgl. den Beschluß des deutschen Landwirthschaftsrathes vom 2. Januar 1879, welcher die immer weitere Ausdehnung der Hülfs⸗ kassen und Sparinstitute für die landwirthschaftlichen Arbeiter für ein dringendes Bedürfniß“ hält und Einführung Landwirthschaftsraths, Jahrg. 1879
1) Bericht der Reichs-⸗Postsparbank TVerslag aan den Koning betreffende den dienst der Rijäspostsparbank] für 1883 S. 8.
17) Compte rendu des opärations et de la situation de la Caisse generale d'spargne et de retraite,
mit Dank die im Interesse der von Postsparkassen“
année 1882 p. 52.
19) Rapport fait au nom de la Commission chargée d'examiner
d'une Caisse diépargne postale,
de lèégislation comparse sur les en Angleterre, en Belgique, en Paris 1880 p. 4, 5.