Herzoglich Braunschweigisches Kontingent. Grnennungen, Beförderungen und Versetzungen ꝛe. Berlin, 13. Januar. v. Cam pe, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 17, à la suite des Regts. gestellt.
Kaiserliche Marine.
Beförderungen, Versetzungen 2e. Knopf, Sec. Lt., bisher in der 1. Ingen. seinem Patent im See⸗Bat. angestellt.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 17. Januar. (26.) Sitzung des Reichstages wurde Anträge der Abgg. Freiherr von Hertling, Lohren, Kropatscheck, Stöcker und Dr. Buhl fortgesetzt.
Der Abg. Hitze erklärte, das Centrum habe gehofft, daß der Bundesrath zu den Anträgen seiner Partei wie im Jahre 1882 sich entgegenkommend verhalten würde; leider sei aber die gestrige Rede des Reichskanzlers schroff ablehnend gewesen, so daß das Centrum dadurch geradezu überrascht gewesen wäre, wenn nicht die „Nordd. Allg. Ztg.“ dasselbe bereits darauf vorbereitet hätte. Der Reichskanzler habe dem Cen⸗ trum vorgeworfen, es wolle die Regierung ins Unrecht setzen, um Stoff für die Wahlbewegung zu haben; derselbe habe, wie es geschienen, sogar andeuten wollen, daß seine Partei es mit ihren Anträgen gar nicht ernst meine und selbst von deren Undurch⸗ führbarkeit überzeugt sei. Dieser an sich schwere Vorwurf werde aber durch die Thatsachen völlig widerlegt. Wer sei es denn gewesen, der bei der Schutzzollpolitik der Regierung zu Gunsten der Industriellen am eifrigsten mitgewirkt habe? Habe das Centrum damals nicht gezeigt, wie sehr demselben die positive Förderung der Interessen der deutschen Industrie am Herzen liege? Aber gerade die Industrie, die das Centrum damals am wirksamsten geschützt habe, die Eisenindustrie und die Spinnereien, hätten die meisten Exzesse auf dem Gebiete
In der gestrigen die Berathung der Dr.
der Sonntagsarbeit begangen, während das Centrum den Eisen⸗
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industriellen die Zölle doch gerade gegeben um sie lebens⸗ fähig zu erhalten, ohne daß sie nöthig gehabt hätten, ihre Arbeiter auszubeuten. Wer habe ferner die Sozialpolitik der Regierung am kräftigsten praktisch gefördert? Wieder das Centrum; ob— wohl dieses von vornherein eine Gesetzgebung zum Schutz der Familie und der Gesundheit der Arbeiter fi
hahe habe,
für wichtiger ge⸗ halten habe als die Unfalls- und Krankenversicherung. Unaus⸗ führbar seien die Anträge schon deshalb nicht, weil sie sich in anderen Staaten thatsächlich mit Erfolg hätten realisiren lassen; auch seien sie von anderen Parteien, z. B. der kon—⸗ servativen, zum großen Theil adoptirt worden und hätten in der Wissenschaft vielfach Anerkennung gefunden, z. B. bei den Professoren Wagner und Brentano. Zum mindesten ließen sich diese Fragen studiren; und schon wenn das Centrum nur dieses anrege, thue dasselbe ein gutes Werk. Die Forderungen seiner Partei hätten ferner mit dem sozialistischen Prinzip gar nichts zu thun; sie ständen völlig auf dem Boden der heutigen Gesellschaft. Wenn auch die Sozialdemokraten für diese Forderungen eintreten würden, so beweise das nur, wie populär die letzteren seien, wie dringend nothwendig es sei, sie zu erfüllen, wenn man überhaupt an die positive Heilung der sozialen Schäden gehen wolle. Nichts empfinde der Arbeiter so schwer, als wenn ihm willkürlich die Arbeitszeit gesteigert werde; nie werde demselben so sehr seine inferiore Gesellschaftsstellung zum Bewußt— sein gebracht, als wenn man ihn zwinge, am Sonntag zur Arbeit zu gehen, während seine Mitbürger die Kirche be⸗ suchen oder sich erholen könnten. Auch gehöre die Sonntags—⸗ ruhe mit zu den Maßregeln zum Schutze der Gesundheit, denn notorisch kämen gerade an Sonntagen relativ die meisten Un— fälle in den Fabriken vor. Die Forderungen des Centrums seien aber auch eminent konservativ. Wenn es konservativ sei, den Bestand der Gesellschaft zu erhalten, die Familie in ihrer Existenz, die abhängigen Klassen gegen die Uebermacht des Kapitals zu schützen und gerade denjenigen schweren Miß— ständen entgegenzutreten, welche am häufigsten zu sozialen Ver— brechen geführt hätten, dann seien diese Anträge gewiß konservativ. Sei es nicht unerträglich, wenn der Mann, der schon Wochentags nicht dazu komme, seine Kinder zu sehen, auch Sonntags in der Fabrik sein müsse, wenn die Frau, die ihren Hausstand besorgen wolle, genöthigt sei, 12 Stunden täglich in der Fabrik zu arbeiten, bis sie fast zusammenbreche? Die jetzige unbeschränkte Arbeitszeit sei eine der Hauptursachen der Ueberproduktion, unter der die Industrie leide; und die Unternehmer, welche jetzt länger arbeiten lassen, machten den übrigen dadurch eine ganz unberechtigte Konkurrenz und zwängen auch sie, ihren Arbeitern mehr zuzumuthen, als an sich nöthig sei. Dieser schmutzigen Konkurrenz, wie sie der Abg. Lohren genannt habe, solle der Normalarbeitstag abhelfen; auch liege gerade in der Beschränkung der Arbeitszeit ein wirksames Mittel zur Verhütung der Arbeitslosigkeit, denn je weniger der Einzelne angestrengt werde, desto mehr Arbeiter würden Beschäftigung finden können. Falsch sei es ferner, daß die Reduktion der Arbeits— zeit die Produktion verringere, im Gegentheil, eine Steigerung der Produktion sei die Folge. Der mäßig angestrengte Arbeiter werde intensiver arbeiten und mehr leisten als der übermäßig angestrengte. Das ergebe sich auch aus den Berichten der Fabrik- inspektoren; und es folge daraus zugleich, daß ein Normal—⸗ arbeitstag keineswegs einen Normallohn erfordere oder die Löhne herabdrücken werde. Bedeutende Nationalökonomen seien ganz derselben Ansicht, und er wisse es aus seinen eigenen Erfahrungen. Es sei vom Reichskanzler auf den Export hin— gewiesen. Sei nicht gerade die Schweiz, die den Normal⸗ arbeitstag habe, ein Hauptexportstaat? Wozu hätte man hier denn die Industrie durch Zölle geschützt, wenn man ihnen gleichwohl erlauben wollte, nach wie vor gegen ihre Arbeiter zu sündigen? Gerade jetzt, wo man hier im Begriff sei, die Exportgebiete erheblich zu erweitern, müsse das Haus sich klar wer⸗ den über die Berechtigung der vom Centrum gestellten Forderun⸗ gen. Ehe der Export durch übermäßige Arbeitszeit, durch Frauen⸗ und Kinderarbeit gefördert werde, verzichte seine Partei lieber auf den Export! Ein wirksamer Schutz des Familienlebens der Arbeiter — und im deutschen Arbeiter sei der Familien⸗ sinn noch sehr lebendig — sei durchaus nöthig im Interesse der Gesundheit, des Wohlstandes der Arbeiter und zur Ver⸗ hütung sozialer Gefahren. Habe der Arbeiter kein Familien⸗ leben, so falle derselbe viel eher dem Schnapsgen f, dieser Hauptursache der Armuth, anheim; und es sei statistisch nachge⸗ wiesen, daß eine Arbeiterfamilie, wo die Frau den Haushalt führe, mit Wenigem besser auskomme, als eine Familie, wo das nicht der
wollten ihre Wünsche betreffs der Arbeiterfrage
Fall sei, mit Vielem. Auch das Centrum stelle ja nicht seine Forderungen absolut; technische Rücksichten und manche andere erhebliche Bedürfnisse möchten hier und da Ausnahmen von der Regel bedingen; aber es sei schon viel erreicht, wenn die Arbeit verheiratheter Frauen, wenn die Sonntagsarbeit über⸗ haupt Ausnahme sei und nicht Regel. Auch die übrigen ge⸗ stellten Anträge, soweit sie sich im Rahmen der des Frhrn. von Hertling bewegten, seien dem Centrum willkommen. Die Kommission, welche die Anträge berathen solle, möge dieselben gewissenhaft prüsen und die Wege angeben, auf denen man am besten weitere Erfahrungen als Grundlage einer künftigen Gesetzgebung im Sinne seiner Partei sammeln könnte. Solche Erfahrungen müsse man ja aller⸗ dings noch machen, ehe man legislatorisch vorgehen könne; in der vom Abg. Buhl vorgeschlagenen Weise wünsche er aber die Enqueten nicht; denn Enqueten, welche nur Meinungen provozirten und nicht Thatsachen, bedeuteten nichts. Es sei jetzt genug der bloßen Erörterungen und Diskussionen; gehe man endlich praktisch ans Werk!
Der Abg. Auer bemerkte, es sei seiner Partei von einigen Rednern der Vorwurf gemacht worden, daß sie gewissermaßen Versteck spiele und ihre in der Wahlperiode übernommenen Verpflichtungen nicht einlöse. Die Sozialdemokraten wollten nicht einfache Resolutionen einbringen, in denen die Regierung ganz allgemein aufgefordert werde, irgendwie Abhülfe zu schaffen, auch nicht blos das Bestehende abändern, sondern sie ernsthaft innerhalb des Rahmens eines Gesetzentwurfes zum Ausdruck bringen. Dieser werde in den nächsten Tagen in den Händen des
Hauses sein und sich beziehen auf die Zuchthausarbeit, auf die . würde, — ig ĩ namenloses Elend gestürzt werden würden? Einen solchen Zu—
Nachtarbeit, auf die Kündigungsfristen, auf die Lohnzahlung, auf das Trucksystem, auf die Frauen- und Kinderarbeit, auf den Normalarbeitstag, Organisation der Sanitätskammern, der Arbeitsinspektoren und des Arbeitsamts. Seine Partei brauche sich nicht an dem stéeeple chase zu Gunsten der Arbeiter zu betheiligen, sie sei des Vertrauens der Arbeiter sicher, denn diese wüßten, daß die Sozialdemokratie ihre Pflicht thue, so daß es nicht darauf ankomme, ob sie einen Tag früher oder später komme, wenn sie nur etwas Gutes bringe. Seine Partei habe dem Centrum keine Programmpunkte ent— lehnt, er verweise diesbezüglich nur auf das Eisenacher und Gothaer Programm. Uebrigens sei die sozial—⸗ demokratische Partei älter als das Centrum, das ja erst seit Gründung des Reichs bestehe. Das Centrum solle doch nicht stets auf die Kirche als Helferin hin⸗ weisen. Wie habe diese denn in den katholischen L
wo dieselbe mächtigen Einfluß auf die Regierungen he die unteren Klassen gesorgt? Denke man doch 1 den Kirchenstaat, diesen Musterstaat, und an Belgien, Klerikalen jetzt die Verdummung förderten, aber nicht das Wohl der arbeitenden Klassen. Trotz aller Bemühungen würde das Centrum die Arbeiter nicht von der sozialen Partei losreißen, der Erfolg der Belehrung der Arbeiter durch das Centrum sei nur das Wachsen der denn die Arbeiter hätten aus den Handlungen des Centrums nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß dasselbe das Wohl der Arbeiter fördere. Wenn die Kirche 1800 Jahre die arbeitenden Klassen nicht gefördert habe, werde sie wohl auch jetzt nichts Beson⸗ deres erreichen. Die Versprechungen des Centrums bei Ein⸗ führung des Zolltarifs im Jahre 1879 seien nicht gehalten. Bei gutem Willen wäre es wohl möglich gewesen, die Sonn— und Feiertagsarbeit abzuschaffen. Zu welchem Zwecke dann
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ur an
der freie Tag benutzt werde, sei ihm gleichgültig; denn die
Religion betrachte er als die Privatsache jedes Einzelnen. Der Mensch sei kein Lastthier, sondern ein höheres Wesen als das Thier. Der Sonntag sei älter als das Christenthum. Er könne bestätigen, wie schwer es die Leute in Süddeutschland empfunden hätten, wenn sie nach Norden gekommen seien und da am Sonntag arbeiten müßten. Er wolle nicht den Protestantismus für die Nothlage der Arbeiter verantwortlich machen, aber er sei
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überzeugt, daß die Reformation wesentlich im Interesse der
Kapitalmacht und der herrschenden Klassen erfolgt sei. Seine Partei sei nicht gegen die Frauenarbeit überhaupt, dadurch würde die Kalamität der Frauen nur vergrößert werden. Sie wünsche vielmehr die Frauen wirthschaftlich unabhängig zu machen und halte das für einen Fortschritt auf dem Wege der Frauenemanzipation. Nichts wäre schädlicher, als die Frauen auf die Hausindustrie zu beschränken, in dieser seien die Uebelstände viel schlimmer als in den Fabriken. Die Zentrumspartei könne ja für die Kinder auch dadurch sorgen, daß sie in Bayern, wo sie die Majorität habe, das achte Schuljahr wieder einführe, damit nicht die Kinder, die mit 13 Jahren aus der Schule entlassen würden, sich ein Jahr lang auf der Gasse herumtreiben müßten, da sie unter 14 Jahren in den Fabriken nicht beschäftigt werden dürften. Namentlich in der Taback-⸗ und Textil⸗Industrie seien die Uebelstände besonders groß, da dort Kinder im Alter von 5—6 Jahren beschäftigt würden. Man solle nicht sagen, der Normal Arbeitstag werde nicht eingehalten werden. Wenn z. B. das Wuchergesetz auch zuweilen übertreten werde, so sei doch die Ueberzeugung da, daß wucherische Exzesse bestraft würden. Für die Uebergangszeit werde er ja auch gern Ausnahmen gestatten. Man müsse die humanen Arbeitgeber, die nur durch die Konkurrenz der inhumanen zu längerer Arbeitszeit gezwungen worden seien, in ihren Be⸗ strebungen unterstützen. Der Kanzler fürchte nicht, durch Schutzzölle die deutsche Konkurrenz auf dem auswärtigen Markte zu beschränken; aber in diesem Falle, wo derselbe etwas für die Arbeiter thun solle, da, meine derselbe, würde die Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigt werden. Der Kanzler halte eine 9— 10stündige Arbeitszeit für die Regel, aber der Abg. von Hertling habe schon bemerkt, daß sogar 15 —16 Stun⸗ den gearbeitet werde. Der Kanzler meine dann für den Normal⸗ arbeitstag nicht eintreten zu können, weil die verbündeten Regie⸗ rungen nichts versprechen könnten, was sie voraussichtlich nicht würden halten können. Aber was habe der Kanzler nicht alles in seinen Bauernbriefen versprochen! Wären alle seine Ver⸗ sprechungen in Erfüllung gegangen, so gäbe es gar keine Nothlage in Deutschland mehr. Man habe der Regierung den Vorwurf gemacht, sie kokettire mit der Sozialdemo⸗ kratie. Aber könne man wirklich die Behandlung, welche der⸗ selben durch die Regierung zu Theil werde, ein Kokettiren der Regierung mit seiner Partei nennen? Doch höchstens in dem Sinne des Sprüchworts: „Wen Du lieb hast, den züch⸗ tige!“ Es sei der Sozialdemokratie auch gar nicht um die Gunst der Regierung, oder speziell des Reichskanzlers zu thun, auf diese Bahn zu kommen werde ihr durch viele Umstände zur Unmöglichkeit gemacht. Bezüglich der Frage der Wahlbündnisse bemerke er: Seine Partei habe gar keine Ursache gehabt, mit irgend einer Partei ein
nichtet,
sse daß über Frankfurt der Belagerungszustand
sei d todtzuschlagen.
lution die Arbeiter zur Revolution provoziren. ꝛ verlange übrigens jetzt nicht zum ersten Male ein Arbeiterschutz⸗
Ländern, abe, für J gelinge, die Landwirthschaft ertragreicher vo die
Sozialdemokratie,
solches Bündniß zu schließen, und er erkläre weiter, daß seiner Partei auch mit Ausnahme eines einzigen Falles, des— jenigen der Abgg. Stöcker und Genossen in Berlin, von keiner Partei irgendwelche Anträge in dieser Beziehung gemacht seien. In diesem speziellen Falle habe seine Partei allerdings bei den Stichwahlen ihre Genossen bestimmt, für die deutsch— freisinnige Partei Stellung zu nehmen, weil sie sicher gewesen sei, daß die von der Sozialdemokratie Unterstützten gegen eine etwaige abermalige Verlängerung des Sozialistengesetzes stimmen würden. Seine Partei habe dies also lediglich in ihrem Interesse gethan. In derselben Lage sei das Centrum gewesen; bei der Unzuverlässigkeit der konserva⸗ tiven Partei — namentlich, wehn es sich um die Stellung— nahme zu Fragen handele, in welchen die Regierung selbst noch nicht recht wisse, was sie machen solle — könne man es dem Centrum nicht verdenken, wenn es dem kulturkämpferischen Konservativen gegenüber sich sehr kühl verhalten habe und bei einer Stichwahl zwischen einem solchen und seinem Gegner sich für den Letzteren entschieden habe. (Der Präsident bat den Redner, auf die Sache zurück— zukommen; Reoner bemerkte, daß er nur auf die gestrigen Ausführungen von Schorlemers antworten wolle.) Der Abg. von Schorlemer habe die Aufhebung des Sozialistengesetzes gewünscht, obwohl die Sozialisten sich wohl darunter be— fänden. Allerdings habe das Gesetz seine Partei nicht ver—⸗ aber sei es angenehm, unter dem Ausnahme— gesetz zu leben, wenn der Umstand, daß ein Fanatiker mit dem Mordstahl einen Mann aus der Welt geschafft habe, ge— der ganzen Presse die Furcht zu erzeugen, verhängt werden unschuldiger Familien in
nügend sei, um in
wodurch hunderte absolut stand wage man einen beharrlichen zu nennen? Lächerlich sei es, wenn der Abg. Stöcker, der Genosse der Herren Lieber— mann von Sonnenberg und Grüneberg, sich über wüste Wahlagitation beklage. Es sei nicht wahr, daß die Sozial— demokratie nach der Revolution strebe und gewissermaßen einen Heißhunger nach ihr habe. Er müsse für seine Person und sür die gesammte Partei diese Unterstellung zurückweisen. Es doch kein besonderes Vergnügen, sich gegenseitig Aber man solle den Teufel nicht an die Wand durch das beständige Reden von der Revo—
Seine Partei
malen und nicht
gesetz; schon 1877 habe dieselbe ein solches Gesetz eingebracht und sich damals das Lob des Staatssekretärs von Hofmann dafür zugezogen. Fürchte man denn nicht, daß, je mehr es
zu machen, man um so mehr auch dem mobilen Kapital es nahe lege, dieses Ge— biet als zur Spekulation geeignet zu betrachten? Das mobile Kapital sei so mächtig, daß, wenn Grund und Boden frei— gegeben werde, es in kürzester Zeit auch den Grund und Boden erobern und den Grundbesitzerstand, die Hauptstütze des Staates, vernichten werde. Ueberlege man sich das wohl; das Kapital gehe herum wie ein heißhungriger Löwe. Die ganze gesellschaftliche Entwickelung gehe darauf hinaus, den Reichen reicher, den Armen, wenn es gehe, noch ärmer zu machen, den Mittelstand ganz zu vernichten. Durch die Kornzölle würden keine neuen Werthe geschaffen, wenn der Bauer dem Arbeiter mehr Verdienst gewähre, so gebe derselbe dem Arbeiter nur zurück, was er ihm vorher aus der Tasche gezogen habe. Jetzt wolle man das Wohl der Bauern fördern, früher habe man für den Handwerker gesorgt. Hätten etwa die Bestim— mungen über den Kontraktbruch, die Abschaffung der Wander— lager, die Beschränkung der Hausirer, die Innungen, die Arbeitsbücher den Handwerker⸗ und Arbeiterstand gefördert? Hr. Adg. von Hertling habe selbst die Antwort gegeben, indem er erklärt habe, die Lage der Arbeiter werde immer schlechter. Die Sozialdemokraten seien keine Kulturfeinde, wie man ihnen vorwerfe, sie wollten nur eine ganze Gesellschaftsklasse durch eine richtige Arbeitergesetzgebung vor dem Untergang bewahren, wie seine Partei das in ihrem Antrage demnächst darlegen werde.
Die Diskussion wurde geschlossen.
Der Abg. Dr. Freiherr von Hertling erklärte in seinem Schlußwort, daß er von den sozialdemokratischen Rednern gerade für diese Frage neue und fruchtbare Gesichtspunkte er— wartet habe. Das sei aber keineswegs der Fall gewesen. Statt dessen sei behauptet worden, daß gerade im Kirchenstaat die Lage der Arbeiter eine schlechte gewesen und hier nichts ge— than sei, um die Noth derselben zu heben. Möchten die So—⸗ zialdemokraten doch zunächst einmal ihren erziehlichen Einfluß wirksam werden lassen und nicht wie bisher durch ihre Redner die schlechten Leidenschaften im Volke erwecken! Dann wolle er sehen, wer bei dem Wettlauf weiter komme, die Sozialdemokratie oder die Kirche. Es sei dann auf das katholische Belgien hin— gewiesen worden. Wenn dort nicht von der der Sozial— demokratie nahestehenden Partei dem katholischen Mi— nisterium fortwährend die Arbeit erschwert würde, so würde dasselbe ganz gewiß schon jetzt mit der Fortbildung der Fabrik— gesetzgebung begonnen haben. Der Reichskanzler habe seine Vorschläge unbestimmt genannt. Immerhin sei durch diesel ben die hochwichtige Arbeiterfrage hier wieder einmal eingehend zur Erörterung gelangt. Auch sei seine Partei um so mehr berechtigt gewesen, jetzt die Punkte, wo sie eine Besserung wünsche, nur allgemein zu bezeichnen, als sie früher bekanntlich mehrfach ähnliche Vorschläge in ganz konkreter, bestimmter Form gemacht habe. Er habe ferner nicht, wie der Reichs⸗ kanzler meine, von der Normalarbeitszeit, sondern von der Maximalarbeitszeit gesprochen und dabei ganz bestimmte Punkte bezeichnet, wo die Verkürzung der Arbeitszeit ohne jede Gefahr für die Industrie möglich sei. Wesentliche Hülfe würde schon gebracht werden, wenn allein bei den staatlichen Submissionen längere Lieserfristen gewährt würden. Die jetzigen seien viel zu kurz und nöthigten den Fabrikanten, der die Lieserung übernommen habe, um den Termin einzuhalten, zur Nacht⸗ und Sonntagsarbeit zu schreiten. Den Vorwurf der Leichtfertigkeit weise er also entschieden zurück. Der Reichs— kanzler meine, in der Weise, wie er vorgegangen sei, sei es leicht, arbeiterfreundlich zu sein. Aber seien nicht auch Kranken⸗ und Unfallgesetze ebenfalls ursprünglich aus solchen Resolu— tionen, wie die heutige, hervorgegangen? Den Vorwurf, agi— tatorische Zwecke zu verfolgen, weise er ebenfalls zurück; auch habe das Centrum keineswegs die Regierung ins Unres setzen wollen; es liege deniselben gar nichts daran, die Regie rung an Arbeiterfreundlichkeit zu übertrumpfen. Aber er fürchte, daß nach den Aeußerungen des Reichskanzlers von gestern in weiten Kreisen die Auffassung entstehen könne, als ob sich die Regierung selbst ins Unrecht setzen wolle. Er habe bemerkt, bei der Regelung dieser Frage stehe auf der
einen Seite ein großes sittliches anderen der Gewinn der Arbeitgeber.
Weltmarkt sei, Das sei ihm nichts Momente der Preisbildung seien doch auch
die Gesetzgebung geschaffen, er erinnere nur an das Unfall— t „Warum solle also nicht auch hier die Ge— setzgzebung eingreifen dürfen? Was er wolle, sei, daß auch bei der Preisbildung das sittliche Moment in Wirkung trete. Bei der Gesetzgebung solle nicht nur das materielle Interesse Gegen die Verweisung an die Kom— nic ͤ Nur möchte dieselbe ihre Aufgabe so auffassen, daß sie mit formulirten Vorschlägen
versicherungsgesetz.
Berücksichtigung finden. mission habe er nichts einzuwenden.
wieder vor das Haus trete.
Der Abg. Lohren hob hervor, daß sein Antrag so wenig f tseines Inhaltes wegen, als weil derselbe von einer kleinen Partei ausgegangen sei. Das Wohl des Arbeiters müsse selbstverständlich immer höher stehen als der Fortbestand eines industriellen Aber man dürfe doch nicht vergessen, da Fabriken zu Grunde gegangen seien, immer auch die Existenz vieler Arbeiter in Frage gestellt würde. Im Uebrigen wünsche
Berücksichtigung gefunden habe, sei wohl nich
ments.
er, daß, wenn gesetzlicher Schutz in Betreff arbeit, der Nachtarbeit der Frauen und der
währt würde, dies nicht allein sür die drei P
sieben Landwirthschaft Anspruch auf Schutz. Das sei solchen allgemeinen Anträgen
Hertling gestellt habe, ganz erweckt würden, und die
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deshalb dem Antrage mit vollem Herzen bei, weil sie, wie der
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nicht helfen könne, es sei nur die Kirche, realisiren könne. Es liege eine groß f man sortwährend vom
Moment, Dem gegenüber habe der Aba. Buhl gemeint, daß die Preisbildung sich doch in anderer Weise vollziehe, daß sie in erster Linie abhängig vom Neues.
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dieses e ie Leute 375 M4 875 7 * l , Hesetzen für die Arbeiter führen würden, so würden die Mit- haben, bei Gesetzen überhaupt das der Geheime die d lich ze Gefahr darin, Normalarbeitstage spr
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Angriffe des Abg. Auer auf als ob dieselbe eine auch jetzt noch ihre talismus Schutz zu
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Jemand im Stande sei zu sagen, wie derselbe durchgeführt Deshalb bitte er, sich darauf zu beschränken, nur die Wurzel der großen Uebelstände auszugraben, die man In diesem Sinne habe er seinen Antrag ge— er, denselben
„Der Abg. Dr. Kropatscheck polemisirte zunächst gegen die Kritik, die Abg. Lohren an dem konservativen Antrage geubt Der Abg. Lohren habe demselben eine aufregende
als wohl kaum Jemand anders im Hause gegen die Arbeit— geber in einem so scharfen und aufreizenden Tone gesprochen habe, als der Abg. Lohren selbst. , . Lohren seine Sprache den Kon— servativen gegenüber bedeutend gemäßigt habe.
daß seine Partei ein großes Interesse daran habe, die Land—
die Folgen eintreten, daß die städtischen Arbeiter, die sjchon Noth litten, eine neue Konkurrenz durch den Zuzug
über Lieblosigkeit der Arbeitgeber geklagt werde unter speziellem seine Fraktionsgenossen, so . b die sozialdemokratischen Arbeit-
geber wohl so viel für ihre Arbeiter gethan hätten, als von vangelischen und katholischen geschehen sei.
Ausgeburt Aufgabe allein dahin auffasse, dem Kapi— gewähren, so
einzige seinem Katholizismus übrig geblieben sei Partei auf diesem Gebiete nicht die Prioxität gehöre, wenig den Thatsachen.
den arheiterfreundlichen Vorschlägen hervorgetreten sei.
Dasselbe sei keiner Seite
habe gehört,
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müsse um so mehr verwundern, genoffen des schüttet wor? nden inspektoren
Es sei allerdings hervor⸗ Fortschritts Der Abg.
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und im Stande zu t zu geben.
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der Stichhalt Es sei hervo e Konk demnächst ein in die Städte erhalten würden. sozialdemokratischen Seite so viel zu erstreben, auf ihr Pro—
möchte er an die daß die Max
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die evangelische Kirche betreffe,
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könne er das Ganze ssen katholischer Jugenderziehung vielleicht, was demselben Daß der kon—⸗ Die sän mission von Hierauf abend 11 Uh
In einem Büchelchen, ö Tagen veröffent⸗ den ersten Seiten der Nachweis
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der Weisheit gewesen sein solle. Baumbach könne er nur erwidern, daß die Arbeiterfreundlich⸗ keit der Fortschrittzpartei doch recht kurzen Datums sei. seine (des Redners) Partei im Jahre 1869 mit Arbeitecschutz⸗ anträgen hervorgetreten sei, ser sie
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imalarbeitszeit die weise er nur auf eine in den 40er Jahren vorgelegen habe. machen
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seiner Partei vorsichtiges Auftreten zum Vorwurf gemacht. Nun, er
daß Vorsicht sehr gut sei, daß sie mitunter sogar Auch dem Abg.
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gerade von den Partei⸗ Abg. von Schorlemer mit Hohn und Spott über⸗ een. Sei doch auch die Einrichtung der Fabrik—⸗ durch die Konservativen gegen die Stimmen des zu . gekommen. Wie in jenen Jahren,
2 die 2 n auch heute noch, daß durch den Schutz der . 9 2 rbei er das Sewerbe ruinirt werde & Moez t . Föojijie Ki dor aorhoi k 2 . ö . e , 1be Ge ze ruimirt werd In Bezug auf die Kinderar eit Auer habe sich vor Allem gegen die Forderungen der Getreide- habe man gesagt, daß dieselbe vielfach gefahrlos für die hei
e . vielfa. Hesundheit eit der Kinder sei. Er möchte den Herren, die das
behauptet hätten, anempfehlen, ihre eigenen Kinder in die Fabrik zu schicken.
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är Zwangsversteigerung.
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soll das im
2 Grundbuche von der Louisenstadt Band 61 Nr. 2955 A U
auf den Namen des Landwirths Peter Paul Boden— berger zu Berlin eingetragene, in der Manteuffel⸗ straße Nr. 39 belegene Grundstück
am 18. März 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichts- stelle — Jüdenstraße 58, J.,, Zimmer 15, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 9730 zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be— treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin— gungen können in straße 58, II., Zimmer 29 A, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An— sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung Les Versteige—⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der— artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder— lehrenden Hebungen oder Kosten, späktestens im Ver—⸗ steigerungs kermin vor der Aufforderung zur Abgabe bon, Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen widrigenfalls dieselben bei Feststellung des 1 nicht berücksichtist werden und bei dert ilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. „Tießenigen, welche das Eigenthum des Grund- stücks begnspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungetermins die Einstellung des Ver— e, gbr hein rg widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. . Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird
am 18. März 1885, Mittags 1 Uhr,
an Gerichtsstelle, Jädenstraße 58 J. Zimmer 156, ver—⸗ kündet werden. ö . Berlin, den 9. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 52.
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*I Zwangsversteigerung. on ege der Zwangsvollstreckung soll das im Hliund buch. von den Umgebungen Berlins im iederbarnimschen Kreise Band 1 Nr. 7 auf den , des Gärtners Melchior Hoppe eingetragene, ier, Kolonie straße (Nr. 60 — 665) belegene Grundstück . 9. März 1885, Vormittags 10 Uhr, 7 em unterzeichneten Gericht — an Gerichts
l e n in der Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer 11, versteigert werden.
Das Grundstück ist mit 400 6 Nutzungswerth 9 Gebãudesteuer veranlagt. Auszug aus der pile erte li beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ . Abschätzungen und andere das Grund⸗ ,, n. Nachweisungen, sowie besondere 5 in der Gerichts schreiberei . aße 58, treppen, Zimmer 29, eingesehen . Realberechtigten werden aufgefordert, die . von selbst auf den Ersteher übergehenden An
rüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem ,,, zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ un g bvermer nicht hervorging, insbesondere der⸗
ige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder
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der Gerichtsschreiberei, Jüden⸗
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ᷣ glaubhaft zu ieselhen bei Feststellung des berücksichtigt werden und bei des gegen die berücksichtigten zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des 3 am 9. März 1885. Mittags 1 an Gerichtsstelle, in der Jüdenstraße 58, Zimmer 11, verkündet werden. Berlin, den 13. Januar 1885. Königliches Amts I. Abtheilung 51
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Grundstück
am 21. März 1885, Bormittags 10 Uhr, dor dem unterzeichneten Gericht — an Gerxichtsstelle — JIüdenstr. 58, J. Tr., Zimmer 12, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 146,00 S6 Nutzungs— werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts— etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Abtheilung 53, Jüdenstr. 58, II. Tr., Zimmer 29 a.,
eingesehen werden. Alle Realberechtigten
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Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund⸗ stücks begnspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver— fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24. März 1885, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstr. 58, J. Tr., Zimmer 12 verkündet werden. ; Berlin, den 6. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht J., Abtbeilung 53.
lsz271n Aufgebot.
Auf den Antrag des Chemikers Felix Sioli zu Gröningen als Vertreter seines minderjährigen Sohnes Siegfried Sioli daselbst, wird das dem letz teren gehörige, angeblich verlorene Sparkassenbuch Nr. 10457 der städtischen Sparkasse zu Halle a. S.,
renden Hebungen oder Kgsten, spätestens im Ver eißerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe
lautend über am 29. September 1882 für Felix
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ene Bekanntmaghnungzꝶ.
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zorbezeichneten Sparkassenb ; i, welche an den letzteren Rechte 2 Ansprt gel machen, . dieselben spätestens in dem auf den 8. Angust 1885, Vormittags 10 Uhr, zur Erlassung des Ausschlußurtheils vor dem unter zeichneten Gericht, Zimmer 31, anberaumten Ter— mine anzumelden, widrigenfalls das für kraftlos erklärt werden wird. Halle a. S., den 7.
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und Ansyrs e 18 per? faef und A l geltend werden aufgefordert,
Januar 1885.
vor; NMAkhrtkeirrnn V ericht. Abtheilung VII.
Aufgebot.
Boldela,
e Bruse aus des Lokomotivheizers Lewien zu für seinen minderjährigen Lewien,
Sohn Ansprüche und Spa des hiesigen rschußvere E. G Nr. 10 948 über 229, 85 Sh, ausgestellt für die ꝛe. Bruse am 31. Dezember 1883, und Nr. 16912 über 50, 12 „, ausgestellt für den Robert Lewien, aufgefordert, solche Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 24. März d. J., Mittags 12 Uhr, Gerichtszimmer 7, angesetzten Aufgebots⸗ termin unter dem Nachtheil anzumelden, daß die ge⸗ dachten Spareinlagenbücher für kraftlos werden er— klärt werden.
Schwerin, den 13. Januar 1885. Groß herzogliches Amtsgericht.
Zur Beglaubigung: Fr. Heitmann, Gerichtsschreiber.
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Spareinlagenbücher Vorsch
l. 8)
(62712 Aufgebot.
Das Königliche Eisenbahnbetriebs⸗ Amt (rechts- rheinisch) zu Düsseldorf hat das Aufgebot des Band 4 Blatt 65 des Grundbuchs von Feldmark Duisburg auf den Namen des verstorbenen Kaufmanns Hein— rich Pollitz zu Düsseldorf eingetragenen Grundstücks Flur 11 Nr. 337,193 der Steuergemeinde Duisburg, Acker am Bahnhofe, zur Größe von 28 Ruthen 30 Fuß, beantragt.
Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. März d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗
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. wr *r 2 3 59. 3 1 — 624 2 e nehmen an: die Angoncen⸗Expeditionen det
o ge n , n * . ö ö 8 5 Juvalidenbank“, Rudolf Hoffe, Haasenstern Vogler, G. L. Daubt & Co., G. Schlotte, sowie alle übrigen größeren
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demgemäß hierdurch
vor⸗ ; rben werden aufgefordert, in dem auf 109. März 1885, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termin entweder persönlich oder durch einen Bevollmächtigten zu ers widrigenfalls er
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Großalmerode, den g9. Januar 1883 Königliches Amtsgericht.
Aufgebot. assenbuch der S
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der Stadt ausgefertigt
67 über 567,30 MSV, ar r Matthes Hannusch aus Mühlrofe ebli. n 12. Juli 1884 bei dem Brande des Hannusch'schen Gehöfts mitverbrannt und soll auf Antrag des Matthes Hannusch zum Zwecke einer neuen Ausfertigung amortisirt werden. Der In— haber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 17. September 1885, Vormittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufg ermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sp nbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird. Spremberg, den 14. Januar 1885. Hauschulz, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Aufgebot.
Auf Antrag des Abwesenheitsvormundes Joseph Fischer, sowie der nächsten Verwandten, nämlich der Gertrude Lorch, geb. Holzhauer, der Catharina Rädle, geb. Holzhauer, der Amalie Simmendinger, geb. Holzhauer, des Jakob Holzhauer, sowie der Anna Maria Holzhauer, wird der .
Mathäus Holzhauer von Killer, geboren den 16. August 1814 sich seit dem Jahre 1837 von fernt hat, ohne daß über richten eingegangen
62711]
S oys
19g welcher seiner Heimath ent seinen Verbleib Nach⸗ g wären, aufgefordert, sich spä⸗ testens im Aufgebotstermine 16. Dezember d. J. Vormittags 10 Uhr,
bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widri⸗ genfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.
neten Gerichte, Zimmer Nr. 45, anberaumten Auf— gebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls dieselben ausgeschlossen werden. Duisburg, den 13. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht.
ö ö Aufgebot.
Die Wittwe des Wirths Georg Peter Wendt, Friederike, geb. Wendt, von Weißenbach, hat glaub—
Hechingen, den 19. Januar 1885. Königliches Amtsgericht. 627191 In Sachen, betreffend den im bremischen Staats gebiete befindlichen Nachlaß des zu Troppau ver⸗ storbenen Heinrich Georg Christian Henke hat das Amtsgericht heute die Auslieferung des Nachlasses an die berechtigten Erben: Georg Christian Henke,
haft gemacht, daß ihr Bruder, der am 30. Dezem⸗ ber 1809 zu Weißenbach geborene Johann Claus Wendt, vor etwa 40 Jahren von Weißenbach aus—⸗ gewandert ist und außer 2, nicht lange nach seiner Auswanderung eingetroffenen Briefen aus Marseille, nach welchen er in letzterer Stadt als Bergmann beschäftigt war, weitere Nachrichten nicht in seine Heimath hat gelangen lassen. Nach einem Briefe des Konsuls von Preußen zu Marseille vom 20. Fe— bruar 1862 ist der Johann Claus Wendt im Jahre 1851 von Marseille weiter nach Syrien gezogen und hat man seitdem auch in Marseille nichts von ihm gehört. Die Wittwe Wendt hat deshalb beantragt, den Johann Claus Wendt nach vorgängigem Auf⸗—
Sioli eingezahlte 140,00 MS, hierdurch aufgeboten.
gebotsverfahren für todt zu erklären.
Georg Kleber und Christian Kleber verfügt. Bremen, 15. Januar 1885. Der Gerichtsschreiber:
Stede.
3979 * J lseres! Bekanntmachung.
Das Aufgebotsverfahren, betreffend die unbekannten Erben der am 9. Dezember 1883 zu Breslau ver⸗ storbenen Schleußerin Pauline Hartwig ist auf An⸗ trag des Nachlaßpflegers, Produktenhändlers Herr= mann Liebig zu Breslau, aufgehoben.
Breslau, den 14. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht.