1885 / 25 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Jan 1885 18:00:01 GMT) scan diff

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ten Ausschusses wurden aus dem Ständischen Dispo⸗ nsfonds der Kurmärkischen Hülfskasse für die Arbeiter⸗ nie Friedrichswille 5090 6, und dem Verein zur Ver— tung christlicher Zeitschriften hierselbst 1000 6 bewilligt, erem wiederum mit dem Wunsche, daß auch die Provinz on bedacht werde. Bei der Bewilligung an die Arbeiter⸗ n wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß es gelingen rde, das Netz der Verpflegungsstationen in allen heilen der Provinz mehr und mehr zu ver⸗ MUlständigen, dieselben einheitlicher zu organisiren und mit nander und mit der Arbeiterkolonie selbst in eine ent⸗ prechende Verbindung zu setzen. Die nächste Sitzung des andtages findet, mit Rücksicht auf die Arbeiten der Ausschüsse, im Sonnabend, den 31. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, siatt.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der freien Hansestadt Bremen, Dr. Meier, ist hier angekommen.

Württemberg. Stuttgart, 26. Januar. (Allg. Ztg.) Der steuerfreie Betrag bei dem Kapital- und Be⸗ rufseinkommen in Württemberg war bisher nur 350 M6; die Zweite Kammer hatte deshalb im Jahre 1883 die Regierung gebeten, dieselbe möge auf eine Erhöhung des steuerfreien Betrags aus den genannten Einkommen bis zu 600 S6 Bedacht nehmen. Die Antwort der Regierung auf diese Bitte ist ablehnend ausgefallen, und zwar ist ihr Hauptbedenken finanzieller Natur, da die Freilassung jedes Kapital- und Berufseinkommens bis zu 600 C6 für die Staatskasse einen Ausfall von 912700 (die Gesammteinnahme aus der genannten Steuer ist pro 1885/86 mit 4 050 000 S eingestell) bedeuten würde. Die gewünschte Steuerbefreiung würde konsequenterweise auch auf anderes Einkommen, namentlich auf den Ertrag aus Grundstücken, Gebäuden und Gewerben ausgedehnt werden müssen, woraus eine weitgehende und empfindliche Aende⸗ rung im Ertragssteuer⸗System bewirkt würde. Auch dürfe man nicht übersehen, daß die Steuerausfälle nicht nur den Staat, sondern auch die Korporationen und Gemeinden verhältnißmäßig treffen müßten, sowie daß das Gemeinde— wahlrecht von der Entrichtung einer direkten Steuer abhängt, also der Mehrheit derjenigen entzogen würde, welche Steuer— befreiung erhalten. So viel aus den Aeußerungen der Regie— rung hervorgeht, würde sie auch einem Versuch der Kammer, das steuerfreie Einkommen auf 500 festzusetzen, nicht das Wort reden können.

Anhalt. Dessau, 26. Januar. (Anh. St. A.) Sicherem

Vernehmen nach ist die Einberufung des Landtages zum 26. Februar in Aussicht genommen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. Januar. (W. W. T) Der Eisenbahnausschuß des Abgeordnetenhaufes berieth heute die Vorlage, betreffend die Erneuerung der Kon⸗ zessionsbedingungen der Ferdinand⸗Nordbahn. Der theilte das Gutachten Schmerlings mit.

on dem Abg. Rieger wurde der Antrag gestellt, be⸗ hufs Förderung der Erledigung der Vorlage in technischer Beziehung ein Suhcomits von 9 Mitgliedern zu wählen, in welchem sämmtliche Parteien vertreten sein sollen. Der Antrag wurde mit 17 gegen 11 Stimmen angenommen. Von den Mitgliedern der Linken wurden sodann die Abgg. Herbst, Tomaszczuk und Schaup in das Subcomités gewählt. Herbst erklärte jedoch, daß sie die Wahl nicht annähmen, weil sie die Berathung einer so wichtigen Vorlage im Ausschuß, welcher allen Abgeordneten zugänglich sei, und nicht im Sub— comité wünschten. Hierauf wurden 3 Mitglieder der Rechten in das Subcomité gewählt.

Der Anarchist Thilmann wurde wegen Hochsverraths zu 6jähriger schwerer Kerkerstrafe verurtheilt.

Srwoßbritannien und Irland. London, 29. Januar. (W. T. B.) Die Königin ernannte den Obersten Stewart zum General-Major und ließ seinen Truppen durch den i, Wolseley ihre Befriedigung und ihren Dank aus— prechen.

Der „Daily Telegraph“ bringt in einer zweiten Aus— gabe ein Telegramm aus Hamdab vom 28. d. M., wonach Araber am 27. Januar die Kolonne unter dem General Earle angegriffen haben, aber durch Kavallerie und das Kameelreitercorps zurückgeschlagen worden sind. Letztere besetzten darauf das bisher im Besitz der Truppen des Mahdi gewesene Dorf Warag; der Feind zog sich in der Richtung auf Birti zurück.

Frankreich. Paris, 28. Januar. (W. T. B.) Ein Telegramm gus Saigun, von heute, meldet? Die Banden von Aufständischen in Cambodscha sind geflohen oder zerstreut. Drei französische Kolon⸗ nen, unterstützt von Hülfstruppen der Eingeborenen, verfolgen dieselben. Der Führer des Aufstandes, Sivoth a, ist durch den Obersten Miramont bei Preycho geschlagen worden, wobei Sivotha selbst verwundet wurde. Eine zweite Bande, aus 300 Mann bestehend, ist bei Rathkenot durch den Schiffs— Lieutenant Tsigny geschlagen worden.

Spanien. Madrid, 28. Januar. (W. T. B.) Es haben neuerdings wieder Erderschütterungen in Andalusien stattgefunden, wobei mehrere Menschen ums Leben gekommen sind. Genauere Nachrichten fehlen noch.

(Allg. Ztg.) Privatnachrichten aus Madrid schildern den Empfang des Königs nach seiner Rückkehr aus den Südprovinzen Spaniens als einen außerordentlich enthusia⸗ stischen. Die Unerschrockenheit, welche der König dort bezeugt hatte, die Ausdauer, welche er bei den Strapazen an' den Tag gelegt, das tiefe Gefühl, mit welchem er den Unglück— lichen beigestanden, die Umsicht, mit welcher er die erste Hülfe ertheilt und die nothwendigsten Anordnungen getroffen, gewannen ihm alle Herzen. Unter Regen und Schnee— gestöber war der König nach einem zwölfstündigen Ritt in Alhama angekommen, denn eine fahrbare Straße dahin gab es nicht mehr; erschöpft und durchnäßt mußte er die Nacht in einer Bretterhütte bei empfindlicher Kälte zu⸗ bringen; während der Nacht erfolgte ein so heftiger Erdstoß, daß das Waschwasser im Lavoir ausgeschüttet wurde. Früh Morgens schritt der König über das Geröll der ein, gestürzten Diner nicht achtend der Gefahr, die ein nieder— fallender iebel ihm hätte bringen können, und be— suchte in den übrig gebliebenen Häusern die zahlreichen Verwundeten, die, ein Bild des Jammers und Elends, ohne Nahrung, ohne warme Decke, nur mit etwas Stroh auf den nassen Boden gebettet waren kein Wunder,

daß so viele der Verwundeten rasch erlagen. Der König ließ sofort Baracken für die Kranken und Verwundeten bauen und half, so viel im ersten Augenblicke geholfen werden konnte. Wie aber kein Unglück allein kommt, so war es auch hier. Die Landleute, welche größtentheils dort von dem Ertrage des Weinbaues leben, mußten die Reben, welche die Phylloxera verschont hatte, durch den Frost zu Grunde gehen sehen, ebenso die Olipen⸗, Orangenbäume und das Zuckerrohr, so daß auf Jahre hinaus keine Ernte mehr zu hoffen ist. Das gleiche Bild des ammers und Elends wiederholte sich in vielen Ortschaften der Sierra Nevada, welche der König zu Pferde, stundenlang im Sattel sitzend, noch erreichen konnte; viele Ortschaften waren von jeglichem Zugange ganz abgeschnitten worden; im größten Elende jubelten die Be— wohner dem König zu, umschlangen seine Füße und schauten zu ihm auf wie zum Retter aus größter Noth. Daß hier Hülfe: Noth thut, braucht keines Beleges, um so mehr, als der Spanier selbst im Unglück mit ergreifender Resignation das Bitterste zu ertragen versucht.

Portugal. Lissabon, 16. Januar. (Pol. Corr.) Der Minister der Kolonien hat den Kammern einen Antrag vorgelegt, nach welchem die große Cabotage zwischen den Häfen der Hauptstadt und allen por— tugiesischen Kolonien, mit Ausnahme des Kaps der guten Hoffnung, freigegeben werden soll. Nach Art. 1315 des portugiesischen Handelsgesetzes ist die große Cabotage jedem fremden Fahrzeuge verboten. Wenn der Antrag des Hrn. Pincheiro Chagas durchdringt, wird es jedem ausländi⸗ schen Schiffe unter den gleichen Bedingungen, wie den ein— heimischen, gestattet sein, den Handelsverkehr zwischen Por— tugal und dessen Kolonien in Mozambique, Indien, Makao und Timor zu vermitteln.

Italien. Rom, 28. Januar. (W. T. B.) Bei dem deutschen Botschafter Herrn von Keudell fand heute eine Ballfestlichkeit statt, zu welcher auch der König und die Königin erschienen.

In der Deputirtenkammer erklärte heute der Minister des Aeußern, Mancini, in der fortgesetzten Debatte über die Kolonialpolitik, daß die Regierung nicht des nothwendigen Muths und der Energie entbehren werde, wenn sie sich auf das Vertrauen der Kammer stützen könne. Die Kammer beendigte sodann die Berathung des Vertr ages mit der Eisenbahngesellschaft des Mittelmeer? netzes; nur zwei, die Tarife betreffende Artikel sind noch in der Schwebe. Sodann wurde die Berathung der Kauf⸗ bedingungen mit derselben Gesellschaft begonnen.

Der Zustand des erkrankten Kardinals Chigi gilt als hoffnungslos.

Amerika. New⸗York, 28. Januar. (B. T. B.) In der Legislatur von Missouri ist eine Resolutton ein— gebracht worden, welche sich gegen die Dynamit-Atten— tate ausspricht, In Wisconsin wurde Spooner (Re⸗ publikaner) zum Senator gewählt.

Afrika. Egypten. (W. T. B.) Eine Depesche des Generals Wolfeley aus Korti, vom 28. d., Morgens, meldet: Aus Gubat, 2 Meilen oberhalb von Metammeh, ist ein Infanterie⸗Kapitän hier eingetroffen, welcher diesen Ort am 24 d. verlassen hatte. Derßselbe berichtet, daß seit dem 17. d. scharfe Gefechte stattgefunden hätten, und die Mannschaften bis zum 25. wenig zur Ruhe gekommen seien. Oberst Stewart sei schwer verwundet worden. Seine ((Wolseley's) Instruktionen seien ausgeführt. Die englischen Truppen hielten jetzt einen stark befestigten Posten am Nil, auf halbem Wege zwischen Khartum und Berber, besetzt und be— herrschten die Wüstenstraße zwischen jenem Posten uͤnd Korti. Gubat sei gegen jede Streitmacht des Mahdi zu halten. Aus Khartum seien während der Rekognoszirung von Metammeh am 21. d. M. 4 Dampfer unter Nusri Pascha in Gubat eingetroffen, hätten Mannschaften und Kanonen gelandet und an den Operationen theilgenommen. Wil son sei am 24. d. mit 2 Dampfern und einer Abtheilung In⸗ fanterie nach Khartum abgegangen. Ueber die Gefechte bei Metammeh selbst meldet die Depesche: Metammeh sei von 2000 Mann feindlicher Truppen unter Nurangar und 3 Geschützen besetzt gewesen. Oberst Stewart habe daher, seinen Instruktionen gemäß, Metammeh umgangen und sei am 19. d., 3—4 Meilen vom Nil entfernt, auf eine starke feindliche Abtheilung gestoßen. In dem Gefecht mit dieser sei Stewart verwundet worden. Wilfon habe darauf den Oberbefehl übernommen, sei vorgedrungen und habe am Nachmittage den Feind zurückgeworfen, welcher 5 Emire und ca. 250 Todte auf dem Schlachtfelde zurück⸗ gelassen habe. Der Verlust der englischen Truppen sei noch nicht gemeldet; es seien 2 Offiziere gefallen (vgl. unten). Wilson habe Gubat besetzt und am 21. d. eine Rekognos⸗ zirung gegen Metammeh unternommen. Obwohl der Ort leicht einzunehmen gewesen wäre, habe Wilson doch von einem Angriff Abstand genommen, weil er der Ansicht gewesen, daß die bei einem weiteren Sturm nothwendig er⸗ folgenden Verluste dem Erfolge nicht entsprochen haben würden. Am 22. d. hätten 3 Dampfer eine Rekognoszirung gegen Shendy unternommen und seien am Abend desselben Tages nach Gubat zurückgekehrt. Der letzte Brief Gor⸗ dons sei vom 29. Dezember datirt und besage nur, daß in Khartum sich Alles wohl befände und der Ord noch 4 Jahre sich halten könne. Oberst Buller gehe von Kort ab, um den Befehl auf der Wüstenstraße bis nach Gubat zu über⸗ nehmen.

Nach weiteren neuesten Depeschen des Generals Wolßgseley belaufen sich die britischen Verluste in den Gefechten seit dem 17. d. M. auf 21 Todte und 104 Ver— wundete. Die Kriegskorrespondenten des „Standard“, Camerom, und der „Morning Post“, Herbert, sind nach einer Meldung des „Standard“ in dem Gefecht im Sudan am 19. d. M. getödtet worden.

(Allg, Corr.) Aus Hamdab wird dem „Daily Telegraph“ unterm 26. d. gemeldet, daß das Haupt⸗ guartier und eine Hälfte des ersten Bataillons des Hoch⸗ länder Regiments „Schwarze Wache“ eine Stellung ober⸗ halb des vierten Katarakts in El Kobur bezogen haben.

ie Gegend zwischen Kahnat und den Bahak-Katarakten ist rekognoszirt worden. Das Süd⸗Staffordshire⸗Regi⸗ ment fährt den vierten Katarakt hinauf.

Aus Suakim wird der „Times“ unter dem 26. d. be— richtet, daß, dort eingelaufenen Nachrichten zufolge, die Ro⸗ wayas und Amhrars die Absicht haben, sich gegen Osman

niamers sich, da Osman Digma's Streitkräfte hei Agig u bedeutend seien, bei Mickl in konzentriren und beabsichtig auf Tokar zu marschiren.

Zeitungsstimmen.

Zu den Entrüstungsdebatten bemerkt der Kurier“:

„Daß die Bewegung ihr Ziel nicht ganz verfehlt hat, die seitherigen Abstimmungen im Reichstage. Wenn

gewesen und im Volke gar keinen naturwüchsigen Boden batte, warum

und gleichzeitig ihr Folge zu leisten? gegnerischer Seite die ganze Bewegung als ein einiger Zeitungsartikel, namentlich eines „Aufrufs“ der National.

wenn sie auf einen wohl vorbereiteten Boden fallen, wenn si aussprechen, was viele Tausende fühlen und denken, sie vermõgen keine große volksthümliche Bewegung zu erzeugen, wenn' sie nicht mit eine

zusammentreffen. Einer solchen Stimmung

wenn sie gegen die Mehrheit des Reichstages gerichtet sinde Be. kanntlich hat auch gerade die Presse der deutschfreisinnigen Partei in ihren angesehensten Organen nicht gezögert, zu erklären, 15. Dezember ein Fehler gemacht worden sei. Wenn die Bewegung wirklich künstlich aufgeblafen gewesen wäre, wie Hönnten verstandige

lang reden und sich ereifern?“

Die „National⸗Zeit ung“ entnimmt der soe ben er⸗ schienenen, von dem General-Sekretariat des deutschen Handels

Darstellung des Ganges von Handel 1883 u. A. folgende Sätze:

Mißbehagen, eine

ist, Erwersleben

wird, und

relativer das wesentlich, wie zwar schon deshalb nicht, zialitäten eine ausgesprochene

zielten Resultate aufweisen, weil ferner verschiedenen Klagen das frühere, heute nicht mehr zutreffende Verhältniß von Umsatzà und Verdienst zu Grunde liegt, und weil in vielen Branchen, wie z. B. die Course der betreffenden

hin nur ein

; gesammte nicht so

sonst dargestellt weil doch verschiedene Spe— Besserung der bisher er

Als positiv günstiges

wie die Regelmäßigkeit sowohl der Aufträge, als auch des Berhält— nisses der Rohstoff / und Verkaufepreise nicht zu überfehen. Im Ver— gleich zu den früheren Jahren hat doch die allgemeine Muthlosigkeit einer besseren Stimmung satzes Platz gemacht. Die Qualität und Preiswürdigkeit der gewerblichen Leistungen hat unbestritten in den letzten Jahren der Domänen abgerungen. Alle diese Momente, sowie die Ein— schränkung des überflüssigen Verbrauchs, die intensive Arbeit auf denjenigen Gebieten, bei denen sich noch auf Absatz rechnen läßt, und die augenscheinlichen Fortschritte in der inneren Konsolidation, in der Technik und Betriebseinrichtung, in der Leistungsfähigkeit, Solidität und Tüchtigkeit unserer Industrie geben unter Anderem hinlängliche Garantien für die Wiederkehr der lohnenden Prosperitãt sämmtlicher Erwerbszweige und die weitere und allgemeine Gesundung unseres gesammten wirthschaftlichen Lebens.

Aus dem von dem General-Sekretär Dr. Rentzsch in der am Montag, den 26 Januar, in Berlin abgehaltenen Generalversammlung des Vereins industrieller erstatteten Jahreshericht theilen die „Berliner Politischen Nachrich'en“ folgendes, für die weiteren Kreise Interessante mit:

„Aus dem Nachweis über die gesammte Eisenproduktion ergiebt sich, daß im Jahre 1878 2058 029 t Fabrikate im Werthe von 362 269 641 M angefertigt wurden; im Jahre 1883 3 335 103 t im Werthe von 526 341 447 S Es ergiebt sich sonach in diefer fünf— jährigen Periode des Zollschutzes bei den Fabrikaten ein Zuwachs von 61,4 oom bei dem Werth von 45,4 o/ 9. Mit Recht führt mit Bezug hierauf der Berichterstatter Folgendes aus:

„-Die im Jahre 1879 vielfach gehörte Behauptung unserer zoll— politischen Gegner, die Eisenzölle würden sich für die Weiteren twicke— lung der Eisenindustrie selbst nachtheilig erweisen, wird allen off en⸗ baren Thatsachen entgegen, so wenig dies zu begreifen ist, hier und da noch heute aufrecht gehalten, neuerdings mit der Modi— ,,. »daß, wenn auch für einzelne Branchen ein geringer Aufschwung zu konstatiren sei, andere Zweige der Eisenindustrie umsomehr unter der künstlichen Vertheuerung durch die Schutz⸗ zölle zu leiden hätten. Derartige nachtheilige Einflüsse müßten, wenn nicht sofort doch nach mehreren Jahren in der Abnahme) der Produktion sich geltend gemacht haben statt dessen ist in allen Branchen die Produktion seit 1878 in recht beachtenswerther Weise gestiegen mit alleiniger Ausnahme des Artikels Geschütze und Ge— schosse. bei dem ununtersucht bleiben mag, ob in 1878 ein ung ewöhn⸗ licher Mehrbedarf oder in 1883 ein Minderbedarf vorhanden war.“

Nun wurde seinerzeit der Einwand der Freihaändler für beachtens⸗ werth gehalten, daß der Zollschutz eine Verminderung des Exports zur Folge haben werde. Die Erfahrungen haben auch diesen Ein⸗ wand Lügen gestraft. Im Jahre 1878 betrug die Ausfuhr aller Eisen⸗ fabrikate 567 664 t, im Jahre 1883 820 696 t, also um 253 532 t mehr als vor Einführung des neuen Zolltarifs, und dies geschah zu einer Zeit, als der interngtionale Markt sich in der Aufnahme von Eisenartikeln aller Art sehr schwierig zeigte.

Daß die neue Aera unserer Wirthschaftspolitik nicht etwa wie von manchesterlicher Seite behauptet wird nur den Interessen der besitzenden Klasse zu Gute kommt, sondern daß in recht weitgehender Weise die minder bemittelten Klassen, also in erster Reihe die arbei⸗ tende Bevölkerung, an den wirthschaftlichen Aufschwung theilnehmen, ergiebt die Thatsache, daß während 1878 die Zahl der im Essenerj— Bergbau, Hochofenbetrief, Eisengießerei, Schweißeisenwerke und Fluß⸗ (äiemnverk. Heschästigten Arbeiter zs rz neben un Tan, 1883 auf 192 625 gestiegen ist.

Was die Lohnsätze betrifft, so haben auch diese eine erhebliche Steigerung erfahren: dieselben betrugen in den Eisenhüttenwerken im Januar 1879 nach dem Monatgdurchschnitt pro Kopf 62,88 M, im Januar 1884 70,33 4, in den Maschinenfabrlken 1879 64,25 „, 1884 76.54 46. Demnach ist auch hier eine Steigerung vorhanden, die sich pro Jahr und Kopf bei den HÜüttenwerken auf sh, 40 Ap, bei den Maschinenfabriken auf 147,12 M berechnen läßt.

Dig ma zu erheben. Es gehe das Gerücht, daß die Be⸗

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Jahr 1885 ist wiederum ein splendid ausgestattetes,

„Rheinisc .

at. beweja rr, ; die Bewegum 4 wirklich eine künstlich von etlichen Strebern und Liebedienern gemacht ·

bietet man ihr denn nicht Trotz? Giebt es einen grötzeren Wider. spruch, als eine Sache lächerlich zu machen und sie zu verdammen Man hat won Produß⸗

liberalen Correspondenz, hinzustellen gesucht. Wir haben diesen Au. ruf nicht gebracht; es zeugt aber auch von der Ueberschätzung der Macht der Presse, wenn man glaubt, daß mit einem einzigen Artikel eine y tiefgehende Erregung zu erzeugen wäre. Zeitungsartikel wirken nur

weit verbreiteten tiefgehenden Stimmung und Strömung im Voll. Ausdruck zu geben, it Recht und pflicht der Presse, und das gute Recht ke Volkes i a seine Gefühle, Meinungen und Wünsche öffentlich kundzugeben, auß

daß ahn

Männer über eine hohle, mühsam aufgepuffte Sache zwei ganze Tage

tages auf Grund der Handelskammerberichte zusammengestellten und Verkehr im Jahre

Es können die allgemeinen Klagen über die gesunkenen und schwer wieder in die Höhe zu bringenden Preise nur ein geschäftliche; ] „»malaise“, wie sie auch für Frankreich kürzlich der Präsident der Pariser Handelskammer konstatirt hat, bezeugen; se beeinflussen aber abgesehen davon, daß der Begriff billig immer.

6 Industriewerthe zeigen, die Ungunst dez Preises durch den vermehrten Abfatz gedeckt und überholt wird. positiv. Symptom ferner ist die anhaltend gesteigerte Thätigkeit in der Texlilbranche und in den verschiedenen Spezialitä⸗˖ ten der Maschinenindustrie, den besten geschäftlichen Barometern, so.

und einer größeren Stetigkeit des Ab,

französischen und englischen Konkurrenz verschiedene ihrer früheren

beuischer Eisen· Und Stahi.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der soeben in 20. Auflage erschienene Zeitungs katalog = ition von Rudolf Mosse für das der bekannten Annoncen · Expedi f nl und übersichtliches Nachschlagebuch für alle Inserenten. Einen inter— essanten Zuwachs hat der Katalog durch einen Anhang erfahren, in welchem in photographischer Verkleinerung die Stirnseiten vieler Blätter zum Abdruck gebracht sind. Der beigefügte Text giebt Aus— kunft über die Stärke der Auflage, Ort und Zeit des Erscheinens, Insertionspreise, die Tendenz und die gesellschaftlichen Kreise, in welchen das betreffende Blatt, hauptsächlich verbreitet ist. * Zeitungskatalog bietet namentlich mit Bezug auf das Deutsche Reich, auf ge i und die Schweiz ein vollständiges Bild der iodischen Presse. . . ,. 6 Leipzig und Berlin am 31. d. M. erscheinende Nr. 2170 der „Illustrirten Zeitung enthält folgende Abbildungen: Das Erdbeben in Südspanien. Nach Skizzen unseres Speʒialzeichners Francesco Reinhard. 2 Abbildungen: König Alfonso in Andalusien. Ein Gottesdienst unter freiem Himmel für die von der Hatastiophe betroffenen Landbewohner. Porträts aus dem deutschen Reichstage: 360. Helmut Frhr. von Maltzahn⸗Gültz. Die Schneefegemaschine der Berliner Pferdebabn. Originalzeichnung von C. Koc; Jara · nische Typen. Nach photographischen Aufnahmen. 10 Abbildungen: Straßenverkäuferin. Reisende Kaufleute. Briefbote. Junger Priester. Ein Schwesternpaar. Ein Prinz. Krieger. Blinder Bettler. Miethfuhrwerk (Tschin-rig⸗schah). . Posthote. Postbote in Polen. Gemälde von A. von Kowals ki Wierusʒ. Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in München. Ed mond About, F am 16. Januar. Die Centralhalle im Justizpalast zu Wien. Driginaljeichnung von L. E, Petrovits. Deutsche Schlösser und Burgen: Schloß Gifhorn im Hannoverischen. Original- zeichnung von A. H. Plinke. Ein kürzlich in Steiermark aufge⸗ fundenes Höhlenbärenskelet. Darstellung. wie viele Dattonen in der Schlacht verschossen werden müssen, ehe ein Soldat fällt. Poly⸗ technische Mittheilungen: Lamsgns NRassen⸗Eisenbahn Das stumme Klavier. Kartoffel⸗ und Obstschälmaschine. F. Sönneckens Copit- presse mit excentrischer Druckwalze. Moden: Eleganter Hausanzug. Winter⸗Promenadenkostüm. Frauen-Zeitung: Antonie Adam⸗ berger, die Braut Theodor Körners.

Gewerbe und Handel.

Die deutsche Eisenproduktion seit 1834. (Deutsche Volkswirthschaftliche Corr.) Die Länder, welche sich im Besitz groß er Erz⸗ und Kohlenlager befinden, haben aus der ungeheueren Entwick. Jung, welche wir in diesem Jahrhundert in der Technik und im Ver⸗ kehrtswesen gemacht haben, den größten Vortheil gezogen. Zu diesen Ländern gehört in erster Linie auch Deutschland, welches seine hervor⸗ ragende industrielle Stellung in der That zumeist seiner Eisenindustrie verdankt. In Deutschland ist die Produktion von Eisen von 22 Mill, Centnern im Jahre 1834 auf 68.4 Mill. Centner im Jahre 1883 gestiegen; dieselbe hat sich also im Laufe von 50 Jahren um mehr als das dreißigfache vermehrt. Allerdings ist in Folge dieser Zunghme unsere Eisenindustrie eine so ausgedehnte geworden daß die Pro duktion den inneren Bedarf jetzt weit übersteigt. Während früher die Eiseneinfuhr die Ausfuhr wesentlich überwog, hat unsere Eisenindustrie heute den Charakter einer mächtigen Exportindustrie angenommen. Die folgenden Angaben lassen die allmähliche Produktionszunahme seit dem Jahre 1834 ersehen. An Roheisen wurden gewonnen in Deutschland mit Luxemburg (in 1000 t) .

im Jahre im Jahre 1834 110 1878 , ! 11

54 ; 16 905 1882 3381 1 aon ] ö ö. ö sel

Die starke Zunahme der Produktion datirt also aus den sechziger Jahren; . . 1865574 hat dieselbe sich verdoppelt und von 1854 bis 1883 hat sie gleichfalls beinahe um das Doppelte zu— genommen. Die angeführten Ziffern zeigen, wie wichtig es ist, für diese Industrie einen sicheren Abfluß der Fabrikate nach auswärtigen Märkten zu gewinnen. Je größer diese Nothwendigkeit hervortritt, desto größer werden aber die Schwierigkeiten, ihr gerecht zu werden, da es sich dabei stets um die heftigste Konkurrenz mit England handelt, einem Lande, welches durch seine hoch ausgebildete Technil, durch seine Kapitalmacht und seine ausgebreiteten üͤberseeischen Ver⸗ bindungen einen großen Vorsprung vor Deutschland besitzt.

Die New ⸗Yorker Handels⸗Zeitung schreibt in ihrem vom 16. d. M. notirten Wochenbericht: Am Waaren- und Produktenmarkt hat das Geschäft auf einzelnen Gebieten wohl etwas an Lebhaftigkeit gewonnen, ist aber im Ganzen genommen still und unbefriedigend geblieben. Brodstoffe hatten in der ersten Hälfte der Woche vorwiegend weichende Tendenz, sind aber in den letzten Tagen, stimulirt durch die bedeutende Preisaufbesserung am Chicago Markt und günstigere Berichte von Drüben, fester und höher gewesen. Zu dem Avanz, welcher etablirt wurde, hat Weizen für Export weniger Frage gehabt, während Mais sowohl nach dieser Richtung, wie Seitens einheimischer Konsumenten, beachtet blieb. Der Frachten markt ist unverändert flau. Baumwolle in disponibler Waare war äußerst still, Termine stellten sich nach häufigen, aber unhedeu⸗ tenden Schwankungen, eine Kleinigkeit niedriger als vor einer Woche. Brasil Kaffees haben sich troßz anhaltend ruhigem Geschäft im Werthe behauptet, Padangs waren gefragt und höher, und westindische Sorten still, aber stetig. Für Rohzu cker gab sich unter dem Einfluß besserer europäischer Berichte eine festere Stimmung und mehr Nachfrage kund. Der Theemarkt ist für die meisten Sorten fest geblieben, ohne jedoch besondere Aktivität entwickelt zu hahen. Schmalz, Schweine fleisch und Speck haben eine Anfangs erlittene Einbuße: später zum Theil eingeholt und für Export und Seitens ein— heimischer Konsumenten verhältnißmäßig wenig Beachtung gefun⸗— den. Harz begegnete wieder recht lebhafter Frage und hat ebenso wie Terpentinöl im Preise angezogen. Raffinirtes Petroleum niedri⸗

ger und flau. Pipe line Certificates erholten sich am Schlusse von der heutigen Entwerthung und schlossen fest zu 693 Cents. Für Kupfer machte sich bei zunehmendem Begehr eine festere Stimmung geltend, andere Metalle verharrten dagegen in der bisherigen lustlosen Geschäftstendenz. In der Lage des Marktes für fremde und einhei— mische Manufgkturwagaren ist keine wesentliche Aenderung ein⸗ getreten. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 267 455 Doll. gegen 2591 920 Doll. in der Parallel⸗ woche des Vorjahres.

6 , 28. Januar. (W. T. B.) Wollauktion.

Angeboten 1442 B. Laplata⸗Wollen, davon 824 B. verkauft. Ge⸗ Bei der heute von

schäft unbelebt, Preise unverändert.

Rotterdam, 29. Januar. (W. T. B). 2 der ch v der niederländischen Handelsgesellschaft über 2266 Blöcke Baneazinn wurden 474 à 483, durch⸗

nittlich 485 Cents gezahlt. . . ö . 28. Januar. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion waren Preise unverändert. .

London, 25. Januar, Mittags. (W. T. B.) Die Bank

von England hat heute den Diskont von 5. auf 4 herabgesetzt. Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 29. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer det Norddeutschen Llovd „Habsburg“ ist am 27. Januar Nach⸗ mittag 2 Uhr, in NewYork angekommen.

2148 2728 2914

Berlin, 29. Januar 1885.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat für die durch das Erdbeben in Spanien

ericht des Chefs des westafrikanischen e n,, 8e. die Ereignisse im Kamerun⸗

Aus zug

Gebiet.

Allgemeine Sachlage beim Eintreffen des Geschwaders in Kamerun. Am 18. Dezember waren S. M. Schiffe Bismarck“ und Olga“ auf der Rhede von Kamerun zu Anker gegangen. uüm? 19. versammelte der Geschwader⸗Ches. Centre⸗-Admiral Knorr, den interimistischen Konsul des Deutschen Reiches Dr. Max Buchner und die Vertreter der deutschen Firmen im Kamerungebiete zu Je. an an Bord der Bismarck, ei Folgendes festgestellt wurde.

. h . * ,., schwache Partei unter den Neger—⸗ stämmen, welche der deutschen Besitzergreifung feindlich gegen⸗ überstand, ist in den letzten Monaten bedeutend gewachsen und rrorisirt Kamerun. !

ö , Tage vor dem Eintreffen des Geschwaders hatten die Hickory und Joß⸗Neger die Stadt des uns befreun⸗ deten King Bell Bell-⸗town niedergebrannt und ausge— plündert. Auf dem Rückwege von ihrem Raubzug hatten sie beim Passiren der deutschen Faktoreien und Hulks höhnend gerufen: „Da brennt Eure deutsche Stadt, warum kommt Ihr nicht zu helfen“ und dergleichen. Der deutsche Flaggen— skock war mehrfach angehauen und von dem rebellischen Häupt⸗ ling Manga Aqug besudelt worden. In die deutschen Faktoreien hatten sich bewaffnete Schaaren eingedrängt und Plünderung und . 2 wenn ihnen nicht

tgeltlich Rum geliefert werde. . . .

K Ech . den Negern vielfach die Ansicht verbreitet, das rechte Flußufer stehe garnicht unter deutscher Herrschaft. Diesen Thatsachen gegenüber beschloß Contre⸗Admiral Knorr, unverzüglich mit Waffengewalt das Ansehen der Flagge wieder herzustellen und den Deutschen am Ort für Leben und Eigenthum Sicherheit zu verschaffen.

Demgemäß gab er noch an demselben Tage folgenden Befehl an den Kommandanten der „Bismarck“ Kapitän zur See Karcher —, welcher die Landungsexpedition zu kom— nandiren hatte: J Ew. Hochwohlgeboren erhalten den Befehl, mor— gen früh 6 Uhr mit armirten Booten die Landungs⸗ Division nach Hickorytown und Joß⸗town zu führen, beide Plätze mit Waffengewalt zu nehmen und Hickory⸗-town niederzubrennen. Der Hickory⸗ Stamm steht unter der Führung der Häuptlinge Lock⸗-⸗Preso, Green⸗Moß und King old Bell *), welche lebend oder tobt einzubringen sind. Zur Erreichung dieses Zweckes kann die eventuelle Verfolgung bis zu dem Cree? hin ausgedehnt werden, an welchem King Bell mit seinen Leuten im Rücken des Feindes Auf⸗ stellung genommen haben soll. .

Ew. Hochwohlgeboren haben sich mit geeigneten Führern zu versehen, die mit dem Terrain vertraut sind und Verwechselungen zwischen den Hickory⸗ und King Bell⸗Leuten vorbeugen können. . ö

Die Führer der JYJoß-Leute sind die Häupt⸗ linge Lami Yoß und Jack-try, für welche der

I King old Bell ist nicht zu verwechseln mit dem deutsch

aleiche Befehl gilt, wie für die Häuptlinge der

ickorys. . 2 5 King⸗Aqua⸗town ist der Häuptling Manga Aqua, der Bruder des King Aqua, in unsere Ge⸗ walt zu bringen, gleichgültig, ob lebend oder todt. .

Die Gefangenen werden in den hierzu zur Ver⸗ fügung gestellten eisernen Gebäuden der Woermann⸗ schen Faktorei in King Aqua und King Bell town untergebracht und bewacht. Die genannten Säuyt⸗ linge sind indessen an Bord S. M. S. „Bismarck einzubringen.

Knorr, Contre⸗Admiral und Geschwader⸗Chef.

Die Ereignisse am 20. Dezember lsiehe anliegende

Kartenskiz ze). .

Mit Tagesanbruch setzte sich die Bootsexpedition den Flu

aufwärts in Bewegung, die „Bismarck“⸗Boote in Schlepy des gemietheten deutschen Dampfers „Fan“, die „Olga“ Boote in Schlepp des in gleicher Weise zugezogenen Dampfers „Dualla“. Kurz nach 9 Uhr wurde die Halbinsel Hickory erreicht, auf welcher die beiden zu zerstörenden Ortschaften Hickory und King old Bell liegen. Gemäß der vom Kapitän zur See Karcher ausgegebenen Spezialordres trennten sich nun die beiden Bootsabtheilungen „Bismarck“ und „Olga“. Erstere landete vor King old Bell, letztere bei der Hickoryspitze, so die von den Hickorys bewohnten beiden Ortschaften von Norden und Süden umfassend. Um den Negerm den Rückzug über das Wasser abzuschneiden, wurde in dem Mungo⸗Creek ein „Olga“⸗Kutter, vor Hickory die Dampfpinaß und ein Kutter von „Bismarck“ stationirt. Die Landung der „Bismarck“⸗ Abtheilung ging unter dem Feuer der in den Büschen und Häusern versteckten Neger vor sich, die sich aber bald durch die Stadt zurückzogen. Die Landungs⸗Compagnie „Bismarck“, Lieutenant zur See Graf von Moltke l, drang in die Stadt ein, der Versuch aber, die geplante Verbindung mit der „Olga“-Abtheilung herzustellen, scheiterte daran daß zwischen King old Bell und Hickory ein unpassirbarer Sumpf fich befand, von dessen Existenz die als Führer fungirenden deutschen Kaufleute nichts wußten. Unter diesen Umständen gab Kapitän zur See Karcher den Befehl, die Stadt abzubren⸗ nen und nach dem Landungsplatz zurückzukehren. Während des Rückmarsch s erschienen noch an einigen Stellen Neger im Gebüsch, von denen einer erschossen wurde, nachdem er den Lieutenant zur See 24 w ohne ihn zu verletzen, mit einer Kugel gestreift hatte.

Im 9 hatten die Neger hier 5 Todte und mehrere Verwundete, während auf unserer Seite keine Verluste waren. An Kriegs material wurden 100 Fässer Pulver und zahlreiche Gewehre aller Konstruktionen gefunden und vernichtet. .

Während dieser Vorgänge in King old Bell waren die „Olga“⸗-Mannschaften, ohne Widerstand zu finden, hei Hickory gelandet und hatten, dem flüchtenden Feind einen Verlust von 1 Todten und 2 Verwundeten beibringend, ohne eigene Ver⸗ luste zu erleiden, den ihnen zugewiesenen Theil der Stadt vernichtet (der übrige Theil sollte erst nach der Vereinigung mit der „Bismarck““⸗Abtheilung vernichtet werden). Als dar⸗ auf am Strande Rendez-vous gemacht war, erhielt um 11 Uhr 45 Minuten a. m. der Commandeur der Abtheilung Kapitän-Lieutenant Riedel die Nachricht, daß in Bell town auf dem gegenüber liegenden Flußufer in der neuen Schmidt⸗

freundlichen King Bell, dessen auf dem linken Flußufer gelegene Stadt von den Rebellen niedergebrannt worden war.

schen Faktorei die deutsche Flagge von den Yoß⸗Leuten nieder⸗

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Verunglückten die Summe von 5000 Fr. zu bewilligen geruht.

Mündung des Kamerun-lusses mit Angabe der am 20. Zezember 1884 vorgenommenen TCandungen.

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MA Rua-Ho wm . = . 6. 5 . p, r ĩ 6 , 31 ui , fre. l- Town (von den Rebellen am Bel . 17.12. niedergebrannt.)