nicht sagen, ebenso vergnügt, aber ebenso ruhig in seinem Geleise und drückt und wintert sich durch. Es hat das aber die Folge, daß der Handwerker auch etwas von dem Bauern verdient, wenn er Geld hat. Ist der Bauer in der Lage, daß er weder Käse noch Fleisch zu seinem Brot ißt, so läßt er sich weder einen neuen Rock machen, noch setzt er den Schmied in Nahrung, sondern bilft sich mit seinem alten Zeuge und läßt sich auch keine Stiefel anmessen, und so zieht sich das Sprüchwort, das ich neulich anführte; hat der Bauer Geld, so hat es die ganze Welt“ — durch alle Zweige hindurch.
Also ich verlange nur Schutz für einen Erwerbszweig der großen Majoritãt der Mitbürger; — Sie haben ja, wenigstens die meisten Herren, eine so große Achtung vor der Majorität, Ihnen imponirt die Majorität: warum imponirt sie Ihnen in der Landwirtbschaft nicht, in den landwirthschaftlichen Arbeitern? Das ist mir unver- ständlich. Ist das nicht eine Geringschätzung der „Majestät des Volkes“, wie mir neulich vorgeworfen ist, weil ich mir von einer Majorität, die nicht aus dem gleichen Gedanken des Volkes hervor⸗ gegangen ist, sondern aus einer zufälligen Uebereinstimmung in der Negation — weil ich mir von der nicht imponiren lassen wollte? Es ist mir in der ungerechtesten Weise von der Welt vorgeworfen, daß ich mir — von der Majestät des Volkes will ich nicht reden — aber von dem Volk nicht imponiren lassen könne. Majestãt hat für mich der Kaiser, sonst Niemand.
Der Herr Vorredner hat also über neue Belastung gesprochen. Da will ich die Erfolge abwarten. Ich sage, wir gehen versuchend vor. Theoretisch, mit sicheren, schlagenden Schlußfolgerungen ist auf diesem Gebiete kein Mensch im Stande zu operiren; das ist wie ein ärztliches Gutachten über innere Krankheiten, dasselbe wird immer seinen Irrthümern unterworfen sein, und da traue ich meinem eigenen Urtheil nicht, und einem andern Urtheil etwas mehr.
Jedenfalls, wenn das Gesetz den Erfolg hätte, daß es die Preise etwas steigerte, so würde ich mich darüber freuen; denn eine Verbesserung der Lage der Landwirthe würde der ganzen Bevölkerung ebenso zugute kommen und weit entfernt sein, Anderen zu schaden.
Der Herr Vorredner hat nachher eine Anzahl sehr künstlicher Berechnungen über die Zukanft und die Möglichkeit der Zukunft in Bezug auf Rentabilität und hohen Bodenwerth angeführt. Da will ich ihm nicht folgen. Ich habe mich von Konjekturen niemals leiten lassen, sondern uns steht die nackte Realität des Rückganges, des möglichen Zusammenbruches eines großen Theiles unserer Landwirth⸗ schaft gegenüber. Da kann ich mich mit Konjekturen weder abschrecken noch trösten lassen.
Der Herr Vorredner hat ferner auf die Möglichkeit verwiesen, daß die Preise wieder steigen könnten. Ja, meine Herren, er hat ge— glaubt, die gegenwärtige würde eine vorübergehende Konjunktur sein. Ich fürchte, das wird nicht der Fall sein; denn die auswärtige Produktion ist weder in ihren alten Hülfsquellen erschöpft, noch ist sie verlegen um Aufsuchung von neuen. Nach den neuesten Nachrichten, die wir haben, ist die indische Weizen produktion sogar der amerikanischen gefährlich, und zwar in Folge der Wohlfeilheit der Arbeit und der Entwickelungsfähigkeit nach Maßgabe des Bodens in gewissen Bezirken Indiens. Die Schutz- zölle auf Korneinfuhr in Amerika, die der Herr Abg. Richter mir vor Jahren bestritt, und die ich an dieser Stelle genöthigt war aus dem amerikanischen Tarif als bestehend nachzuweisen, — werden also doch praktische Wirksamkeit haben, damit der amerikanische Raub bau in den Steppen Schutz gegen den indischen Weizen findet. Ich kann mich darin irren, ich habe schon gesagt, daß ich nicht prophezeien will, denn ich habe mit zuviel falschen Propheten in parlamentarischen Verhältnissen zu thun gehabt; ich will nicht prophezeien, aber ich fürchte im Interesse unserer Landwirthschaft, daß die auswärtige Konkurrenz eher steigen als fallen wird. Es ist ja möglich, daß Mißernten kommen, viel leichter im Auslande als bei uns. In einem Lande von alter Kultur wie Deutschland, von der Beschaffenheit der Oberfläche, die zwischen Wald, Wiesen, Berg und Thal in einer Weise wechselt. daß die Niederschläge immer noch ziemlich regelmäßig fallen, sind die Mißernten nicht so häufig wie in großen Ebenen, zum Theil waldlosen Ebenen in den Ländern, die unsere pauptkonkurrenten in der Erzeugung von Getreide sind. Im südlichen Rußland, in den Steppen dieses Landes und in denen von Amerika, ja selbst noch an der unteren Donau und in Ungarn — diese Länder leiden unter Umständen — da können große Mißernten vorkommen. Es kann auch sein, daß das Getreide einmal sehr theuer wird; dann, meine Herren, glauben Sie nur nicht, daß der Nachlaß von Zoll, der in dem Falle vielleicht eintreten wird — das will ich nicht bestreiten —, daß der etwas an der Theuerung ändern wird, denn die Theuerung besteht nicht darin, daß der Zoll zu hoch ist; der Zoll liegt ja innerhalb der Preisschwankung von eirca 60 bis 80 M, in dem sich unsere Preise bewegen. Wenn der ganze Zoll auf Roggen selbst nach dem weitgehendsten Vorschlage bewilligt würde, so würde er etwa 30 M für die Last, die Tonne, den Wispel sein; und die Schwankungen finden ja in einem Jahre von 130 bis 200 „ gelegentlich statt. Also der Zoll macht da nichts; und kein Zollnachlaß kann Roggen oder Weizen aus der Erde rufen, der in dem Jahre nicht gewachsen ist. Die Ursache wird eben eine ganz unabänterliche sein. Es ist aber eine Hungersnoth nicht wahrscheinlich, weil die Getreide⸗Erzeugungsländer unter zu verschiedene Himmelsstriche und Klimate vertheilt sind. In der Regel aber — und mit der Regel allein können wir rechnen — wird Deutschland das Quantum Getreide, was es braucht, annähernd selbst bauen. Der erste Herr Redner, den ich hörte, He. Frege, meinte, die Zölle wären noch lange nicht hoch genug. Ja, ich will einmal sagen, Sie verbieten die auswärtige Getreideeinfuhr absolut — ein Fall, welcher nicht in der Absicht liegt, aber ich will ihn einmal supponiren —, so bin ich überzeugt, daß Deutschland im zweiten Jahre, ja schon in demselben Jahre die ca. 30 bis 40 Millionen Gentner Getreide, die wir durch schnittlich einführen, selbst gebaut haben würde. Wir können noch mehr Getreide bauen, als wir jetzt bauen, sobald es lohnt; wir bauen außerdem sehr viel mehr Getreide, als wir essen, wir ver= zehren durch menschliche Nahrung bei Weitem nicht die Hälfte des Getreldes, das wir bauen, und eine Noth wird immer zuerst nur den Erfolg haben, daß das Thier, das gefüttert wird mit Getreide, Noth leidet, daß die Verwendung des Getreides zu Fabritzwecken, zu Brennereien nachläßt. Kurz und gut, nicht der essende Mensch wird der Entbehrende sein, wenn uns einmal ein paar Millionen Centner fehlen sollten, sondern die übrigen Verwendungen des Getreides werden verkürzt oder vermindert werden.
Ich fürchte also auch die zu hohen Preise nicht, aber wenn sie eintreten, so erinnere ich daran, daß eine Zollermäßigung nicht mehr Roggen schaffen kann, als in der Welt gewachsen ist.
Der Herr Vorredner hat ferner einen Irrthum — in der Allge⸗ meinheit ist es ein Irrthum — behauptet, indem er sagte, daß das auswärtige Getreide höher im Werth wäre als das inländische. Er mag dabei gewisse böhmische Getreidegattungen im Verhältniß zu ge⸗ wissem Getreide aus dem sächsischen Erzgebirge im Auge haben; er mag an mährische Gerste, wie die Brauereien sie gern haben, gedacht haben; aber in der Regel ist unser deutsches Getreide hoch—⸗ werthiger, und der Vorredner wird sich von jedem freihändlerischen Gesinnungsgenossen der Ostseehäfen Aufklärung darüber verschaffen können, daß der russische Roggen im Ganzen Fiets 5 — 10 Æ wohl⸗ feiler ist als der deutsche, und daß der deutsche benutzt wird, den schlechteren russischen aufzubessern, um nachher das Produkt als russischen Roggen — nicht zur Reputation unseres Roggens — zu verkaufen. Ich glaube also, da ist der Herr Vorredner im Irrthum.
Ich möchte noch gleich einen anderen Irrthum berichtigen. Der Herr Porredner nahm an, daß Amerika nicht zu den meist⸗ begünstigten Staaten gehöre. Faktisch gehört es dazu, nicht in Folge von Reichsverträgen, aber in Folge von Verträgen mit Preußen und mit mehreren deutschen Staaten, die sich aus dem Reich nicht aussondern lassen. Praktisch behandeln wir uns mit Amerika gegenseitig als meistbegünstigt, was für uns z. B. den Anlaß bildet, wenn der Vertrag, den Spanien für Kuba und Portorico
mit Amerika geschlossen hat, sich verwirklicht, für uns, für Deutschland, in Amerika dieselben Vortheile — beispielsweise
für die Zuckereinfuhr — zu beanspruchen, die der spanischen Kolonie gewährt werden, und in Spanien ähnliche Vor—⸗ theile, wie sie Nordamerlka und Kuba gewährt werden. Der spanische Vertrag ist ja unbedingt eine Unbequemlichkeit für die Steigerung des Roggenzolls, denn durch den Vertrag ist er auf vier Jahre — die vier Jahre laufen, wenn ich nicht irre, im Sommer 1887 ab — gebunden. Wir werden also bis dahin genöthigt sein, dem spanischen Roggen. was blutwenig ist, aber auch dem Roggen derjenigen Staaten, die mit uns Meistbegünstigungsverträge haben, die Einfuhr zum alten Zoll gegen Ursprungözeugnisse zu gestatten. Daß mit diesen Ursprungszeugnissen die Verschiebung betrieben werden kann, auf die der Herr Vorredner aufmerksam macht, daß man dafür russischen Roggen einführt, das können wir nicht verhindern; aber diese kostspielige Verschiebung — es wird das etwas sehr Bedeut⸗ sames nicht sein, und wo Hol gehauen wird, da fallen eben Spähne — kann man nicht andern. Das Ganze dauert ja übrigens nur noch über das Jahr 1886 hinaus, und dann werden wir unter dieser Bedingung den spanischen Handelsvertrag sicher nicht erneuern. Ich würde diese Bedingung überhaupt nicht eingegangen sein, obschon ich bei Annahme derselben nicht den Ge— danken hatte, daß wir einer Steigerung der Kornzölle so nahe stän—⸗ den, wie es in der That gewesen ist. Die Kalamität der Landwirth⸗ schaft ist reißender, ist schneller und stärker bereingebrochen, als ich es damals befürchtet habe. Aber ich weiß nicht, aus welchem Grunde die spanische Regierung mit einer Hartnäckigkeit, die mit der Geringfügigkeit des spanischen Roggenimports — der ein einziges Mal in einem Jahre ein ganz geringes Quantum betragen hatte — kaum verträglich war, daran festhielt, so daß ich nur die Wahl hatte, den ganzen Vertrag, der in vielen anderen Beziehungen für unsern Handel nützlich war, wegen dieser Roggenklausel fallen zu lafsen oder ihn mit derselben abzuschließen. Diese Un⸗ bequemlichkeit muß aber überwunden werden; sie hat für unsere wirthschaftlichen Einrichtungen keine weitere Tragweite, da sie in kurzer Zeit ihr Ende erreicht.
Der Herr Vorredner hat befürchtet, daß das Angebot einmal geringer sein könne als die Nachfrage. Ich habe schon vorhin er wähnt, daß ich das nicht glaube; einstweilen ist das Angebot noch immer so viel größer, daß wir durchaus die Auswahl haben. Es liegt gegenwärtig in Rußland noch außerordentlich viel un⸗ verkauftes Getreide der beiden letzten Vorjahre; auch in Amerika sind Sendungen rückständig, und man kann sagen, daß die letzten Jahre wohl die fetten Kühe im josephinischen Traum bedeuten, und daß sie immer noch Deckung, wenn die sieben mageren nachher ein— treten sollten, reichlich gewähren werden; — mit Sicherheit kann man in der Politik ja überhaupt nicht entscheiden, aber es ist nicht wahrscheinlich.
Ich bin für heute nicht im Stande, auf prinzipielle Erörterungen der Getreide und Holzzölle noch näher einzugehen; ich will mir blos erlauben, noch eine Anführung zu kritisiren, die der mit mir sonst vollständig einverstandene Hr. Dr. Frege machte. Er führte das Beispiel eines Gutes von 5 ha an und nahm an, daß dasselbe 22 Ctr. Korn zum Verkauf übrig haben werde und 174 Ctr., sagen wir 18, sagen wir 16, selbst konsumire. Ja, meine Herren, auch bei dieser Selbstkonsumtion ist der Roggenpreis für den Bauer nicht gleichgültig; ich meine damit nicht blos im technischen preußischen Sinne den spannfähigen Bauer; sondern der kleinste Besitzer — nehmen wir den von 3 Morgen — auch der verkauft Korn. Denn der Bauer ißt ja seinen Roggen nicht in natura, er verzehrt ihn nicht; er verkauft ihn ganz sicher, er verkauft ihn in dem gewöhnlichen alten Betrieb an den Müller; der giebt ihm Mell dafür, und da wird ihm der Müller ja gewiß die Höhe oder Niedrigkeit des Werthes seines Korns zum Ausdruck zu bringen wissen. Aber selbst das ist schon überwundener Standpunkt. Das Selbstbacken bei dem kleinen Besitzer kommt mehr und mehr in Abnahme; diese mitunter recht malerischen kleinen Backöfen mit alten Bäumen darüber verschwinden auf dem Lande mehr und mehr; das Uebliche ist, daß derjenige. der Roggen baut, seinen sämmtlichen Roggen verkauft und nicht Mehl, sondern fertiges Brot kauft. Das Gewerbe des Bäckers ist heutzutage meistentheils mit dem des Müllers in Verbindung getreten oder mit dem des Gastwirths, und die Bäcker schicken Wagen, die expreß dazu eingerichtet sind, auf den Dörfern umher, und die Leute haben allmählich gefunden, daß sie auf diese Weise, wenn für 300 Einwohner eines Dorfes eine oder zwei Bäckereien vorhanden sind, wohlfeiler zu ihrem Brot kommen, und im Ganzen, da nicht jede Frau eine geschickte Bäckerin ist, auch besser, als wenn sie selbst 50 oder wie viel Backöfen, so viel als Familien sind. jeden apart heizen und kohlenverbranntes Brot haben. Die Behauptung, daß nur der große Besitzer interessirt wäre, während der kleine unter den Kornpreisen litte, die ist voll⸗ ständig unrichtig; auch der allerkleinste Besitzer wird den Roggen, den Weizen, den er baut, zunächst verkaufen und sich dafür, soweit er es braucht, Brot anschaffen; soweit er es nicht braucht, schafft er sich andere Dinge für den Erlös des verkauften Kornes an, denn er kann doch den Roggen nicht in natura verzehren, sondern dieser muß immer durch einen Zwischenhandel durchgehen.
Deshalb sind alle diese Behauptungen in der Presse und in Reden, die davon ausgehen, als ob diese ganze Zellgesetzgebung in Bezug auf Getreide und Holz das Mittel wäre, den Großgrundbesitz zu erleichtern auf Kosten des armen Mannes, einmal verlogene Entstellungen der Wahrheit, dann in zweiter Linie ungerechte Aufhetzungen der besitzlosen Klassen, in weit höherem Maße sozial gefährlich und unmoralisch wie alles andere, weil die Leute, die das lesen, und denen das mit, der Autorität der Gewohnbeitsredner, deren Reden durch die Presse in besonderen kleinen Abdrücken verbreitet werden, beigebracht wird — die können ja nicht mit der Sicherheit, wie wir hier, unterscheiden, daß das Alles nur zur Schädigung der Regierung und aus Parteipolitik und aus Taktik so dargestellt wird, das aber von Grund aus erfunden und unwahr ist. (Zischen. Bravo! rechts) — Ja, meine Herren, zischen Sie — es bleibt doch wahr! Sie bestätigen nur durch Ihr Zischen, daß Sie sich getroffen fühlen. Sehen Sie, das Geschöpf Gottes, von dem das Zischen herkommt, zischt ja nicht, wenn es sich nicht beunruhigt fühlt.
Meine Herren, ich schließe für heute, indem ich mir vorbehalte, bei der Spezialdiskussion auf das von mir nicht erschöpfte Thema zurückzukommen ich schließe für heute von Neuem mit dem Protest gegen die Unwahrheit, als wenn, durch diese Gesetzesvorlage irgend etwas anderes bezweckt würde, als Schutz der nationalen Arbeit, anf des nationalen Gesammtvermögens des Armen so gut wie des Reichen.
Der Abg von Schalscha erklärte, der Abg. Rickert habe am 18. Januar sehr lebhaft dagegen protestirt, daß man in der Verbitterung und Vergiftung des Parteikampfes die Gegner der Getreidezölle als Demagogen denunzirt habe. Heute habe derselbe einfach den Vorwurf des Eigennutzes gegen die . dieser Zölle erhoben. Ein solcher Vorwurf, im Reichstag erhoben, wiege doppelt schwer; und er könne den Abg. Rickert nur bitten, bevor er solche Verdächtigungen ausspreche, seine eigenen Reden recht eifrig zu studiren. Wenn derselbe und dessen Freunde die Anerkennung verlangten, daß sie aus vollster Ueberzeugung dem von ihnen vertretenen Standpunkt huldigten, so verlange er für seine Partei die gleiche Gerechtigkeit. Der Abg. Rickert sage, das Volk wolle die Vorlage nicht. Er (Redner) sei anderer Meinung. Das Volk wolle die Vorlage sehr wohl. Der größte Theil seiner politischen Freunde sei ausdrücklich auf die Erwartung der Kornzollvorlage hin gewählt. Daß die Getreidezollerhöhung bis nach den Wahlen zurückgehalten worden sei, das freue ihn in höchstem Grade im 33. der Linken. Die Linke wisse doch, daß eine große Masse Sitze, die dieselbe innegehabt habe, von der Rechten gewonnen worden sei? Wäre die Getreidezollerhöhung vor den Wahlen bekannt ge—
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worden, dann würde die Linke die größte Noth gehabt haben überhaupt in den Reichttag zu gelangen. Die Vorlage gehe in dem Schutze der Landwirthschaft durchaus noch nicht weit genug. Er vermisse die Viehzölle, die höheren Zölle auf Wolle, den Flachszoll; alles das seien Zölle, welche die Landwirth⸗ schaft sehr nothwendig brauche, ebenso auch den Kohlenzoll. Auf ihn mache die Vorlage den Eindruck, als ob die Regierung haupt— sächlich ihre Kasse spicken, nicht aber der vorhandenen Noth Abhülfe schaffen wolle. Während man in Deutschland eine bedeutende Einfuhr von allen möglichen Artikeln habe, habe man gleichzeitig eine Geldausfuhr von 180 Millionen Mark. Das sei sehr bedenklich. Der Zoll für russi— schen Roggen sei zweifellos von Rußland getragen worden; und wenn die ihm zu Ohren gekommenen Nachrichten richtig seien, so bereite sich Rußland heute schon vor, den jetzt zu erhöhenden Getreidezoll durch Tarisermäßigung zu coupiren Es sei nicht richtig, daß mit den Getreidepreisen auch das Brod sich vertheuern werde. Es würden die gesammten Kon sumverhältnisse in Betracht kommen. Je größer der Konsum, desto niedriger könnten die Preife der konsumirten Gegenstände sein. Werde die Bevölkerung wohlhabend, so werde mehr Fleisch konsumirt. Nun werde zwar, wenn der Fleischkonsum steige, der Brotkonsum fallen daher das Brot theurer werden; aber sei es ein Unglück wenn das Brot deshalb theurer würde, weil die Leute mehr Fleisch essen würden? Wie komme es denn auch, daß die Leute immer am liebsten in die großen Städte zögen, wo das Brot am theuersten sei? Die Arbeiter hätten bereits viel— fach zu erkennen gegeben, daß sie die Zölle für sich für vortheilhaft hielten, wie das ja auch ganz natürlich sei. Wenn gleichwohl die sozialdemokratischen Abgeordneten gegen diese Zölle stimmen würden, so verstehe er das recht gut. Den So⸗ zialdemokraten liege eben daran, zu ihren Zwecken die Arbeiter unzufrieden zu machen. Der fortschreitenden Entwerthung des Bodens müsse vorgebeugt werden. Die Landwirthschaft habe in Deutschland gegenwärtig 386 Millionen Hektaren zur Verfügung; wenn ein Hektar nur um 300 „S6 entwerthet werde, so werbe das Nationalvermögen um 11 Milliarden vermindert! Diese würden einfach verloren gehen, und es würde ein Krach ein— treten, wie ihn die Welt noch nicht gesehen habe. Nicht gerade angenehm falle ihm an der Vorlage vor Allem auf, daß sie den Hauptschaden, an dem die gesammte Pio— duktion Deutschlands leide, völlig ignorire. Bekanntlich sei das Papiergeld in Rußland außerordentlich minderwerthig, sein Cours sei nur etwa zwei Drittel des Nennwerthes. Dieser Umstand erleichtere Rußlands Einfuhr nach Deutsch— land und erschwere die deutsche nach Rußland ganz erheblich. Derselbe Uebelstand bestehe den Silberländern gegen⸗ über, da auch das Silber ein Sechstel im Werthe heruntergegangen sei. Wenigstens hätte man dieses sehr wichtige Moment in den Motiven erwähnen müssen. Es zeige wiederum, daß Deutschland sich von der reinen Goldwährung abkehren, und dadurch die Schäden, welche die deutsche Produktion durch das minderwerthige Geld des Aus⸗ landes erlitten habe, repariren müsse. Er meine, den Silber⸗ ländern gegenüber müßten die Zölle auf 18 Proz. ad valorem, Rußland gegenüber aber auf 33 Proz. ad valorem be— messen sein. Ein Vertagungsantrag wurde angenommen.
Der Abg. Rickert bemerkte (persönlich': Er habe nicht gesagt, wie ihm der Minister Lucius in den Mund ge— legt habe, daß Danzig durch den Zolltarif von 1879 ein Fischerdorf werden würde; sondern nur, daß Danzigs Handel ohne gleichzeitige Transiterleichterungen ruinirt würde Solche Erleichterungen seien ja aber glücklicher Weise gewährt worden. Er wünsche nur, daß der Minister Lucius seine Reden eben so genau zitirte, wie er die des Ministers, nämlich nach dem amtlichen Stenogramm.
Hierauf vertagte sich das Haus um 4 / Uhr auf
Mittwoch 1 Uhr.
Statistische Nachrichten.
Das soeben ausgegebene Dezemberheft zur Statistik des Deutschen Reichs veröffentlicht die Ergebnisse der Produktion und Be— steuerung des inländischen Rübenzuckers, sowie der Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zoll gebiet für das Campagnejahr 1883.84 (1. August 1883 bis 31. Juli 1884). Danach waren in dieser Campagne 376 Rüben zuckerfabriken im Betriebe (in der Vorcampagne 358), welche zusam⸗ men 3715 Dampfmaschinen mit 46158 Pferdekräfteu im Gange hatten (in der Vorcampagne 3365 mit 40 515 Pferdekräften). Unter der angegebenen Gesammtzahl der Fabriken befanden sich nur 8 (in der Vorcampagne 15), welche den Rübensaft nicht mittelst der Dif— fusion, sondern durch andere Verfahren gewannen. An Rüben wurden ver⸗ arbeitet im Ganzen 89 181 303 Doppelcentner (87 471 537 Doppel centner der Vorcampagne), und darunter waren 47,2 (6, welche von den Fabriken selbst auf 140 843 ha gewonnen worden waren. Der Ernte ⸗ ertrag auf 1 ha berechnet sich hieraus durchschnittlich zu 299 Doppel⸗ centner Rüben gegen 344 Doppelcentner im Vorjahre. Die Rüben⸗ ernten in den beiden Jahren 1882 und 1883 sollen jede in ihrer Art bisher unerreicht dastehen, erstere in Beziehung auf die große Menge letztere bezüglich des außerordentlichen Zuckerreichthums der geernteten Rüben. Gewonnen wurden im Ganzen 12168794 Doppelcentner Fuͤllmasse (10 935 556 Doppelcentner in der Vorcampagne) und hier⸗ aus 9 4601 693 Doppelcentner Rohzucker und 2 M9781 Doppelcentner Melasse (8319 953 bezw. 19636047 Doppeleentner in der Vor⸗ campagne), doch ist dieser Gewinn nicht lediglich Ergebniß aus den verarbeiteten Räben direkt, fondern daneben auch aus der Melasse⸗ entzuckerung, soweit dieselbe in Verbindung mit der Rübenverarbeitung betrieben wurde, und zwar auch nicht ausschließlich aus der Entzuckerung der von den betreffenden Fabriken im Laufe der Campagne erzielten, sondern auch aus im Ganzen 42 0009 Doppelcentner (698 050 Doppelcentner in der Vorcampagne) solcher Melasse, welche aus den Vorcampagnen stammte oder von anderen Fabriken bezogen war Die zur Darstellung von 100 kg Rohzucker (den Zuckergewinn aus der vorerwähnten Melasse⸗Entzuckerung eingerechnet) erforderliche Rübenmenge berechnet fich für die Campagne 1883,84 zu g, 49 Doppelcentner Rüben gegen 10,51 Doppelcentner in der Vorcampagne. An Rübenzuckersteuer sind im Laufe des Campagnejahres angefallen 142ů7 Millionen (40 Millio⸗ nen im Vorjahr) und an Eingangszoll von ausländischem Zucker 1,54 Millionen (i,? Millionen im Vorjahr). Dagegen sind für aus⸗ geführten Zucker Steuer⸗Rückvergütungen bezahlt worden im Betrage von 6,3 Millionen (74,4 Millionen im Vorjahr). Der Zuckerver⸗ brauch ist berechnet auf den Kopf der Bevölkerung zu 7 kg Roh⸗ zucker gegen 8,6 Kg im Vorjahr und 5,8 Eg im Ducchschnitt der 13 Campagneiahre 187172 bis 1883/84.
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Preußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8w., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.
Insera te für den De Preuß. Staats ˖ Anzeiger register n
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briefe und Untersuchungs Sachen. Steckbrief.
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sef Schröck von Bruch⸗ ist die Untersuchungshaft gegen §. NI St. G. -B. verhängt. denselben zu verhaften und in dgerichtsgefängniß zu Hanau abzuliefern.
des verstorbenen hieselbst gelöscht.
Braunschweig, den 6. Februar 1885. Herzogl. Ober ˖ Landesgericht.
Oeffentlicher Anzeiger.
1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
2. Subhasta tionen, Aufgebote, Vorladungen
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation,
u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Bekanntmachung.
In der Liste der bei dem Herzogl. Ober⸗Landes⸗ gerichte hierselbst zugelassenen Rechtsanwälte ist der Rechtsanwalts Lucius
Schmid.
6. Verschiedene Bekanntmachungen. J. Literarische Anzeigen. S Theater · Anzeigen. L1In der Börsen-
Zinszahlung 9. Familien- Nachrichten. beilage. 2
Februar 1885. Königliche Staatsanwaltschaft. Schumann.
K. Landgericht Tübingen. . ommen wird der am 12. Dezember 1884 Tuchmacher Christoph Friedrich Brudi O. -A. Urach, erlassene Steckbrief, 3c. Brudi hier eingeliefert ist. Februar 1885. ,
Der Untersuchungsrichter:
Oberförsterei Katzenbach,
Dem öffentlichen Meistgebote
——
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Fridolin Benz von agt gegen den an unbekannten Orten früher Gastwirth, von aarenkauf mit dem Antrage auf Ver⸗ elben zur Zahlung von 298 46 93 1. August 1881 an und ladet zur mündlichen Verhandlung des Großherzogl.
i066]
Nr. 1671. Untereggingen kl abwesenden da aus W urtheilung desf nebst 5 CM Zin den Beklagten Rechtsstreits Valdẽhut auf Donnerstag, Vormittags 9 Uhr. Zum z ung wird dieser Auszug der Kl Waldshut, den 20 Januar 1885. chreiber Gr. Amtsgerichts: Tröndle.
Zustell gemacht. Gerichts s
6039 Frau Hermine Al
unternehmer
hier auf
mit der Aufforderung, echtsanwalt zu bestellen. Jö cke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Wei mar, den 5. Februar 1885.
Der Gerichte schreibe ö. Großh. Landgerichts:
gelassenen R Zum Zwe
oioz?] .
Die zu Longerich wohnende geschäftslose Anna Maria Metzmacher, Ehefrau des daselbst wohnenden Ackerers Peter Lepper hat durch den unterzeichneten Rechtzanwalt gegen ihren genannten Ehemann Klage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelichen Gütergemeinschaft zum Kgl. Landgerichte Cöln erhoben mit dem ferne rn Antrage, an Stelle der Gütergemeinschaft völlige Gütertrennung auszu— sprechen, die Parteien behufs Liquidation vor Notar Justizrath Lauff in Cöln zu verweisen und dem Be— klagten die Kosten zur Last zu legen.
Zur Verhandlung ist die Sitzung am 27. März 1885, Morgen 9 Uhr, — III. Givilkammer — bestimmt.
Cöln, den 6. Februar 1885.
Hendrichs, Rech
Vorstehender Auszug wird veröffentlicht:
Cöln, den 7. Februar 1885.
Rustorff, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.
oꝛozs)
Durch rechtskräftiges Urtheil der IJ. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf vom ö. Januar 1885 ist zwischen dem Ackerer Michgel bartings in Kaarsterheide und, dessen Ehefrau Frie. derike, geb. Rottes, daselbst die Gütertrennung mit allen gesetzlichen Folgen vom 2. Oktober 1884 ab ausgesprochen.
bl oz] Die Adeline Jaeger,
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dandgerichiz 1885, Vormittags § Uhr.
Straßburg, den 2. Februar 1885.
Der Gerichtschrel 283
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osef Güntert,
Amtsgericht den 26. März 1885, Zwecke der öffentlichen age bekannt
Bekanntmachung.
Oeffentliche Zustellung.
bine Selma Taubeneck, geb. Resch, zu Weimar, klagt durch Rechtsanwalt Fr. Reichardt daselkst gegen ihren Ehemann, den Bau⸗ Christoph Friedrich Taubeneck daher, jetzt in unbekannter Ferne auf Tren⸗ nung der Ehe vom Bande, mit dem Antrage, die zwischen den Streittheilen bestebende Ehe dem Bande nach zu trennen, und ladet den Beklagten zur nuͤndlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J Givilkammer des Großherzoglichen Landgerichts
Donnerstag, den 7. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, einen bei demselben zu—
Schutz be 18Stück Erle Birke IV. ö.
— 2
van Laak, . e. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Ss 8 2 8 * 8
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6 Stück Erlen
—
Ehefrau des Kaufmanns Johannes Bensel zu Düsseldorf, klagt gegen ihren genannten Ehemann, daselbst wohnend, auf Güter trennung, und ladet denselben zur mündlichen Ver— handlung vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den 15. April 885, Vormittags 9 Uhr.
Der Gerichtsschreiber: Steinhäuser.
F Reine Picard, gewerblose Ehefrau von Samuel Schuhl, Handelsmann, Beide in Benfeld wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Riff, klagt gegen ihren genannten Ehemann auf Gütertrennung. Zur mündlichen Verhandlung ist Termin bestimmt in die Sitzung der II. Civilkammer des Kaiserlichen Straßburg vom 256.
1
Ein Drittel der
Krascheow, den 8. Februar 1886. ö. ; Der Oberförster.
II. Civilkammer: ber der an n, .
Verkaufe, Verpachtungen, Submissionen re.
Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf. Holzversteigerungen in den Staatswaldungen der Schutzbezirk Frohn⸗
1) Donnerstag, den 19. Februar d. J. im Forstorte Risch, Distr. 124, 61 Stück (— 35,6? fw) Eichen Bau u. Nutz⸗
Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr im Holzschlage. 27) Freitag, den 20. Februar d. J. im Forstorte Kohlenberg, Distr. 114 u. 115 (an der Hirtenwiese und im Hasengraben) 108 Stück (— 55,77 fim) Kiefern Bau⸗ u. Nutz⸗
12 rm Kiefern Nutzscheite (6 in langes Rund-
olz Zusammenkunft Vormittags 10 Uhr im ZDistr. 115 (Hasengraben) an der Chaussee. Der Königl. Förster Fein zu Frohnhausen (bei Battenberg) wird auf Wunsch bereits vor den Ter— minen örtlich nähere Auskunft ertheilen. Biedenkopf, den 8. Februar 1885.
Der Königliche Oberförster:
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Holzverkauf aus der Großherzoglichen Oberföärsterei Strelitz i. M.
Am Freitag, den 20. Februar, Vormittags 93 Uhr, sollen im Gasthofe dis Strelitz gegen Baarzahlung öffentlich meistbietend versteigert werden:
A zus den Begängen Godendorf, Drewin
und Strelitz:
900 Stück kiefern Bau⸗ und Schneideholz.
B. Aus dem Begange Fürstenser (Mittelfeld):
176 Stück dergleichen. ; G. Aus dem Begange Dabelow (sog. Buchen):
220 Stück dergleichen.
PD. Aus dem Begange Innung:
160 Stück dergleichen.
Die betreffenden Forstschutzbeamten werden auf rechtzeitige Bestellung Verkaufslisten vom 17. d. M. an abgeben können.
Strelitz i. M., den 8. Februar 1885.
Der Großherzogliche Oberförster.
Wentzel.
Holzverkauf.
Kgl. Oberförsterei Krascheow. Montag, den 16. Februar er.,
Vormittags 10 Uhr, sollen im Gasthause „zum Deutschen Kaiser“ hier⸗ selbst, folgende Hölzer aus dem Einschlage de 1885 öffentlich meistbietend verkauft werden,
Schutz bezirk Krascheom 1, Schlg. 2. 3 Stück Kiefern ö Klasse,
89) . . Schutzbezirk Münchhausen, Schlag 55. 247 Stück Kiefern ö. Klasse,
Jagen 69. 1 Stück Kiefern . Klasse,
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. = 1 zirk Jedlitze, Schlag 149. IV. Klasse,
. . Friedrichsgrätz, Schlag 163. ö. Klasse,
Kiefern I. s. 1 . ö. i, ö V.
Fichten I. . 1. ,
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Birke III.
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Aspe IV.
Kiefern I. . ö ill ö IV. ' .
Fichte .
ö. 11. ö III. . IV.
* V. * k Biestrzinik, Schlag 202. 73 Stück Kiefern . Klasse,
9 ,, Steigerpreise ist im Termin zu
Herrn Lorenz zu
Grosshandel.
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Exxeditionen des Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen ˖ Bureaux.
6556
Nntzholzverkauf. Auf dem Dom. Radeland,
Station Schmöckwitz der Berlin ⸗Görlitzer Bahn, nahe am Wasser. stehen täglich große Mengen birkenes, kiefernes, Pappel⸗- und eichenes Bau und Nutzholz in vorzüglicher Qualität zum Verkauf. Radeland. Romanus.
6 oss]
Am Montag, den 23. Februar er. von
Vormittags 165 Uhr ab, sollen auf Bahnhof Brand die nachstehenden Hölzer aus der König lichen Oberförsterei Staakow öffentlich meist⸗ bietend in kleineren Loosen versteigert werden:
IJ. Schutzbezirk Meierei: Jagen 1A. 83 Stück Erlen Nutzholz mit 17,59 fm,
Jagen 5 A. S0 Stuck Kiefern Stangen 1, Jagen 8 A.
CX
N4 rm Kiefern Reisig J, Jagen 12 B. 8 rm Birken Knüppel, 1 m Kiefern Kloben, 48 rm Kiefern Knüppel, 143 rm Kiefern Reisig 1, Jagen 133. 22 rm Kiefern Reisig J, 18 rm Kiefern Reisig III; Totalität: 10 rm Birken Reisig J., 180 rin Kiefern Reisig J.
II. Schutzbezirk Brand: . Jagen 16 267 Stück Kiefern Nutzholz mit
66 53 fm, 60 Stück Kiefern Stangen II, 250 Stück Kiefern Stangen III., 63 rm Kiefern Ressig 13 Totalität: 300 rm Kiefern Reisig 1, 140 rm Kiefern Reisig IV.
III. Schutzbezirk Staakow:: Jagen 1582. 12 rm Kiefern Kloben (won Böttchern außgesuchte NRiommern), 0 rm Kiefern Reisig J.; To⸗
talität: 250 rm Kiefern Reisig 1
IV. Schutzbezirk Freidorf:
Jagen 22 200 rim Kiefern Reisig II., Jagen 30 306 rm Kiefern Reisig III., Jagen 31 76 rm Kiefern Kloben (von Böttchern ausgesuchte Num⸗ mern), Jagen 38 11 Stück Erlen Nutzholz mit 4,07 tin, 21 Stück Birken Nutzholz mit 2,32 fm, 40 Stück Birken Stangen J.,, 65 Stück Birken Stangen II, 55 Stück Birken Stangen III. V. Schutzbezirk Semmleny: .
Totalität: 4 rm Birken Knüppel, 2 rm Birken Reisig J., 48 rm Kiefern Kloben. 182 rm Kiefern Knüppel, 124 rm Kiefern Reisig J. Staakow bei Brand, den 9 Februar 1885.
Der Oberförster: Lorenz.
lööts'!! Bekanntmachung.
Das Polizei⸗Präsidium beabsichtigt, alte Akten im Gewichte von ungefähr 440 Centner zum Ein— stampfen und alte Drucksachen im Gewichte von un— gefähr 200 Centner als Makalatur an den Meist⸗⸗ bietenden unter den in der Kalkulagtur — Molken— marft Ne. 3, 1 Treppe, Zimmer 40 — einzuse henden Bedin zungen zu verkaufen.
Kaufluftige wollen ihre Angebote schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift „Verkauf von alten Akten und Drucksachenꝰ bis zum 23. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, im Central⸗Bureau des Polizei⸗Präsidiums, Molkenmarkt Nr. 1, Zimmer Nr. 27, abgeben.
Die Eröffnung der Angebote findet an demselben Tage. Vormittags 11 Uhr, in der Kalkulatur statt.
Berlin, den 3. Februar 18835.
Königliches Polizei⸗Präsidinm. von Madai.
6b? 88] . Verdingung auf Leferung von: a. 13 Stück zweiachsigen Coupéwagen J. u. II. Klasse,
. . . ,,, . =. . . . k ö Personenzug⸗ Gepäckwagen,
e. 82 , Normal⸗Wagenachsen, Mittwoch, den 25. Februar 1885 im maschinen technischen Bureau hierselbst, Königgrätzerstraße 132. Bedingungen und Zeichnungen können während der Geschäftéstunden eingesehen oder gegen gebühren freie Einsendung von 4.5 S½ ad a. bis d. und von 1,5 M ad e bezogen werden. Berlin, den 7. Fe⸗ bruar 1885. Königliche Eisenbahn Direktion.
õsb86) J Eisenbahn ⸗Direktionsbezirk Elberfeld.
Massenbewegung und 25000, 4m Böschungsbeklei⸗ dungen — sollen ungetheilt im Wege der öffent⸗ lichen Verdingung vergeben werden.
Bureau, Pferdchengasse Nr. W hierselbst, zur Ein—⸗
gegen Einzahlung von 116 von mir bezogen werden. Anerbietungen sind versiegelt mit der in §. 2 der Spezial ⸗ Bedingungen angegebenen entsprechenden Aufschrift bis zum 20. Februar d. J, an wel⸗ chem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung derfelben erfolgen wird, portofrei an mich einzu— senden. Deutz, den 1. Februar 1885. Der Reg. Baumeister: Schachert.
67049 Submission ( auf Lieferung von Magazinsäcken. Die Lieferung des Materials zur Herstellung von 16640 Stück Säcken mit eirca: 41400 m Drillich oder Segelleinen, 111530 m Sackband und — 25 000 m Bindfaden zur Saum-⸗Einlage, soll in öffentlicher Submission vergeben werden, wozu Termin auf Donnerstag, den 19. Februar er., Vormittags 10 Uhr, im Amtslokal des
cht aus. Fönigliches Proviant ⸗ Amt Rastatt.
66767 Submission.
Die Erd⸗ und Böschungsarbeiten für die Strecke von Station Nr. 13 4 50 bis Nr. 45 4 75 der Verbindungsbahn Deutz Kalk — rund 400090 ebm
Berechnungs⸗ und Bedingnißheft liegen in meinem
sichtnahme aus, auch können Abdrücke des Letzteren
unterseichneten Proviant ⸗ Amts anberaumt wird. Die Lieferungs Bedingungen liegen ebendaselbst zur Ein⸗
Es soll die Anfertigung und Lieferung von . JI. 5 Stück Personenwagen 1.MII. Klasse mit je 4 Axrorten (Coupèesystem),
11 Stück Personenwagen III. Klasse (Coupe- system), .
6 Stück Personenwagen IV. Klasse, 5 Stück Gepäckwagen, 30 Stück bedeckten Güterwagen, 55 Stück offenen Güterwagen; ö II. 10 Stück Radsätzen mit Papierscheiben⸗ rädern,
100 Stück Radsätzen mit schweißeisernen Speichenrädern,
114 Stück Radsätzen mit schweißeisernen oder flußeisernen oder Gußstahl⸗ Scheiben rädern,
20 Stück 11 Jagigen Tragfedern für Per⸗ sonenwagen,
68 Stück j0lagigen Tragfedern für Per⸗ sonenwagen,
20 Stück 9lagigen Tragfedern für Gepäck⸗
wagen, 340 Stück 8lagigen Tragfedern für Güter⸗ wagen, 560 Stück Spiralfedern für Stoß⸗ und Zug⸗ apparate im Wege der öffentlichen Submissien vergeben werden.
Die Lieferunasbedingungen nebst Zeichnungen lie gen in dem diesseitigen maschinentechnischen Bureau hierselbst zur Ansicht aus und können von demselben gegen Einsendung von 4 S ad I. und 2 MS¶ ad II. bezogen werden. . Offerten sind verschlossen und portofrei mit der Aufschrift: . . „Offerte auf Lieferung von Personen⸗ (Ge⸗ packs, Güter) Wagen bezw. Radsätze, Trag⸗ und Spiralfedern“ zu dem auf Sonnabend, den 21. Februar er., Vormittags 11 Uhr, . anberaumten Submissionttermine an das diesseitige maschinentechnische Bureau einzusenden welches auf mündliche oder schriftliche Anfrage auch jede erforder⸗ liche Auskunft ertheilen wird. Magdeburg, den 31. Januar 1885. Königliche Eisenbahn-Direktion.
66763 Submission:.
Für die Werft sollen als Bedarf für das Etate⸗ jahr 1885/86: ö. *
ca. 1666 Eg Eisen⸗, Kupfer, Messing u. Stahldraht,
200 . Zinkblech durchbrochen und
„1000, messingene Ketten . ; beschafft werden. Geschlossene Offerten mit der Aufschrift: Submission auf Eisendraht ꝛc. sind zu dem am 17. Februar 1885, Mittags 12 Uhr, im diesseitigen Büreau anstehenden Termine einzu⸗ reichen. Bedingungen liegen in der Registratur der unterzeichneten Behörde aus und sind füc O, 5) S zu beziehen. .
Kiel, den 4. Februar 1885. Kaiserliche Werft. Verwaltungs ⸗ Abtheilung.
66939 Bekanntmachung. ö.
Es foll die Lieferung von 1900 00 Stück Hinter⸗ manerungs und 300060 Stück Verblend⸗Ziegeln im Termine, den 21. Februar d. J., Mittags 12 Uhr, vergeben werden. Die Bedingungen sind in der Registratur der unterzeichneten Kommission einzusehen, auch von dort gegen Erstattung von 1.560 S6 zu beziehen. Offerten bis zum Termine einzureichen.
Kiel, den 5. Februar 1885.
Kaiserliche Marine⸗Hafenbau-⸗Kommission.
66766 Eisenbahn Direktions Bezirk Frankfurt a. M. Submission auf Aagfertigung und Lieferung von: a. 10 Stück Normal ⸗Personenwagen J. II. Klasse, b. 21 Normal⸗Personenwagen III. Klasse,
c. 29 Normal ⸗Personenwagen
IV. Klasse. Submissions Termin Montag, den 23. Februar d. Is. Vormittags 11 Uhr, in unserem maschinentechnischen Büreau hier. . Offerten find frankirt, versiegelt und mit der Auf⸗ schrift: „Submission auf Personenwagen“ an uns einzureichen. Bedingungen und Zeichnungen werden an die Wagenfabrikanten gegen gebührenfreie Einsendung von 3 M für jede Wagengattung von dem genannten Büreau abgegeben. Frankfurt a. M.. den 5. Februar 1885. Königliche Eisenbahn ⸗Direktion.
66966] Eisenbahn Direktionsbezirk Cöln (rechtsrheinischer). Submission.
Die Lieferung von 120 960 kg Oel zur Be⸗ reitung von Leuchtgas für die Coupés der Per- sonenzüge pro 1885/66 soll vergeben werden.
Das Submissions ⸗Verzeichniß und die Bedin gungen liegen im Materialien Bureau, Johannis- straße G5 hierselbst, zur Einsicht aus und können von bemselben auch gegen frankirte Einsendung von 50 portofrei bezogen werden.
Frankirte, verschlossene und mit der Aufschrift: „Offerte auf Lieferung von Gasöl“ versehene Offerten sind bei der vorbezeichneten Dienststelle bis zum 25. Februar c. Abends, einzureichen,
Die geen n der Offerten findet am folgenden Tage, Vormittags 10 Uhr, im Materialien⸗Bureau
tatt. tat zin, den 6. Februar 1885. Königliche Eisenbahn ˖ Direktion (rechts rheinische).
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