1885 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Feb 1885 18:00:01 GMT) scan diff

(gegen 131 183 638 M in 1883). Der nmäßiger Höhe von 60M 000 Die sich wie folgt zufammen: Gewinnvortrag

insen ven Platzwechseln 1317135 6, seln 48 243 A, Zi

Zinsen aus dem Konto ⸗Korrentverkehr 555 , 3 und Steuerbonifikationsscheinen 37 27 60

, jzusammen 263 767

von 1883

der wie folgt vertheilt

Direktor von 4103 Vortrag auf 1885 756

T. B) In der heutigen lausitzer

Glasgow, 16. Februar. (W. T. B.)

von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9I00 Tong in derselben Woche des vorigen FJabres. Bradford, 16. Februar. (W. T naminell, Garne geschäftsloz, Preise schãftslos.

unregelmäßig,

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 16. Februar. (W. T. B) Der Dampfer

Norddeutschen Lloyd. Elben ist heute Vormittag in Southam

eingetroffen.

New Jork, England“ von (G. Messingsche

16. Februar. (W. T. B.). Der

Lin ie) ist hier angekommen.

Reservefonds verbleibt in 5

Zinsen von Rimessen⸗ Zinsen aus dem Lombardverkehr 43 837 83 insen von Effekten Gewinn an Effekten ; Nach A Zinsen und Abschreibungen bleibt ein Rein? werden soll: Divi⸗ des Einlagekapitals 120 000 M, Tantfeme

Superdividende Mt.

Bank wurde die Divi⸗ Die General versammlung findet am 24.

Die Verschiffungen S300 gegen

B) Wolle ruhig, Preise Stoffe ge⸗

= Dampfer der National- Da my ffchiffa Com ann

* Am 16. Mai 1682 machte sich der Herr von etzen „S, nach dem und Leygebe geheißen, auf der aus schiffte der Herr von der Fregatte. Kurprinj⸗ nach Glückstadt, woselbst er das die Fregatte Moran, bereits antraf. Dies muß sebr stürmisches Wetter gewefen sein, Fahrzeuge endlich dann aus der Elbe aus.

Samburg voraus geschickt;

bzug

n. Es wurde Helgoland besucht, Holstein gehörig,

wird. weiter. Zebn Behrend Wisch, mit Tode abgegangen, den ich unter unserer Flagge, fo halb aufgehoben, graben und anstatt der Glocken eine Canon

Auf⸗ ein Elland, so von lauter

Tagen nach unferer Ausrüste hat ferner das Wasser seinen Anzug gehalten.

welche sie noch nicht erreichet, Wasser gelassen und dreimal nach 26 Tage nach ihrer

Madeira an Von M

in solcher O Reben oft mehr tragen; bei

des pton

Berlin, 17. Februar 1885.

Ein Kurbrandenburgischer Afrikafahrer. Von Oskar Schwebel.

Es üegt ein alter, der Bibliothek des Großen Generalstabes

angebörender Quartant vor mir. Rücken, wenngleich auf dem letzteren und Lilien, einstmals geschmückt hat, noch nicht das Buch aber auch augenscheinlich ift seine innere Erhaltung. Man sieht's: haben dasselbe sicherlich geschätzt! der That auch der Inhalt desselben: Pilgrim und Afrikafahrer seinen Erlebnissen bekannt. 2 wo die deutsche Flagge,

and aufgepflanzt, Küsten, ist es wohl an der Zeit, daß gedenke, und daß man solch' Staube der Bibliotheken!

Doch wer ist der Kurbrandenburgische Afrikafahrer?“ Texte des Werkes steht

die Pracht

völlig verloschen ist. So die alten E Und solche Schätzung

ßiger Jahre t und n

aber lauten:

Otto Fridericus de Groben, Serenissimi El gensis Chi

Otto Friedrich von mann zu Marienwerder entgegen.

Er ist es, der uns heut seine Erlebnisse erzählen, nen Schiffahrten bekannt machen und von seinen Guinea glaubwürdige Nachricht geben soll. Er hat di

Pilgers Otto Friedrich von der Gröben u. s. w. im Marienwerder „bei Simon Reinigern“ Was für uns in dem Buche nicht ehen wir schnell: Die Widmung an . die „Vorrede an den wenig an, w der Gröben i

Einem von den Morgenländern Pilgramsweise worden, weil er mit seinem Handspi⸗ Löwen überwältigt hatte, solle get Wir wolien's gleichfalls dem Herrn Capi erzählt, wie die Edlen von der Gröben Preußen gezogen sind, in der Tannenberger S führt und rühmlich auf der Wahlstätte geblick das Augenmerk vielmehr auf unfern Helden selbst! Als Sohn seines böchstgeehrtesten Herrn Vaters, des Generals von der Gröben, und einer geborenen von Gattenhöfer*, hatte err Otto. Friedrich von der Gröben anno I657 am Oster⸗ sonntage im Borfe Pratten ermländischen Bigtthums das Licht der Welt erbliJt, erallwo eben sein Vater im Quartier gelegen.“ Merkwürdig: er wurde dann aleich einer Waise nacher Tayxelkeim gebracht und einer Adelichen Wittben zur Erziehung übergeben.“ Otto Friedrich von der Gröben war nun zwar ein lutherischer Junker; dennoch wurde er in die neun Jahr bei den Herren Tatribns der Jesuiten zu Rössel informiret und sonderlich in der Rhetorik instruiret . Hergebrachter Weise begann darauf die so⸗ genannte Cavalier⸗Tour “. Zu seinem höchsten Contentement eräugete sich die gute und höchst gewünschte Gelegenheit, daß er in Compagni des Verrn Obersten Meglius erstlich in Italien und hernachmals in die Insel Malta verreisen konnte.“ Dann fuhr er zum heiligen Grabe, kehrte erst nach abgelegter, , r nen, J. dankte Gott, der ihn ur eine heiligen ngel gnä eführet atte; sprach au demüthiglich das Wort aus: . ö . Spes et Fortuna valeter,

Leb' G Allein s bereits eine

herausge⸗

konus an

chrift mit folgenden eser eingeleitet:

1

[und jener s Abscheuliche Verse! 9 einleiten!

Ich gebe den Inhalt desselben hier kurz durch!

gelesen worden ist, so trefflich igenthümer verdient in ein kurbrandenburgifcher

macht uns in ihm mit „Habent sua fata libeili!' f durch Kurhrandenburgs machtvolle wiederum stolz im Winde wallt, auf Afrikas man, der alten Afrikafahrer ein Buch wieder hervorhole aus dem

fr Vor dem das oval umrahmte Bildniß eines geharnisch⸗

ectoris Beandenbur-

der Gröben also, kurbrandenburgischer Haupt⸗ und Riesenburg, blickt uns aus dem Porträt

uns mit sei⸗ e nn, .

e uns vorliegende Drientalische Reise ; Beschreibung des Brandenburgischen Irc

Jahre 1694 zu

Wurmzerfressen find Deckel und

; der goldenen Rosen mit welchen der alte, ehrenfeste Buchbinder dies Werk

am Capo verde das „Von den Schiffern B oft chen.! Was Segel , führt er weiter aus, mit selbigem kann das Gift ist ein gelber Schleim. so ein Leben jeden Fall wurde ber Glaube

Kraft des - See ⸗Giftes Befanche⸗ fasser aufs Nachdrücklichste bestätigt; denn starb ein Matrose, Jan Janse Drodt genannt.

in sich

an die

zwischen dem grünen und dem rothen Kap in feiner 1 nüchternen Art und Weise; er rühmt die giesen, machen“ und erwähnt die

gleicht und „die von Len R sers, aber auch als Münze Küste von Sierra Leone zu. Hier trafen unsere wackern Brandenburger mit ländern zusammen. Die Handelsverhaͤltnisse waren „Man kann Elfenbein und etwas Gofd hier vor wein, Kessel und gedruckte Leinwand erhandeln“

der Gröben. Sehr ergötzlich wird ein dortiger ling, der, Wasser⸗Kapifkän“ Je welcher merkwürdiger Weise Stande war: Donnerwetter! muß Hol und Wasser bezahlen!“ Gröben erwähnt ferner der Sitte,

Feinde entgegenzuschicken; er beschreibt ein bau, sowie die wiren und Einschmieren des Körpers, „damit die dem Körper vor Hitze zerspringe“, die große Vorliebe sowie die ihm höchst onstößige „Anbetung des Teufels . weibliche Tracht giebt er uns“ in Gröben verbreitet sich dann über die Leichengebräuche der Neger.

Frucht Cola, benutzt wird;

den

wenigstens kam Jan Thomas Landsleuten ein vermeintliches ihm einst tete, wie

an Bord

und gewisse Seefahrer ein gehändigt hatren. Gröben humorꝛistisch erzählt:

schwarzen Hunden; es ist ihnen nicht zu trauen, weil sie men sein! Zur Nachricht: H eine Flinte, 3 Pfund Pulver. 3 Flaschen Branntwein. Sierra Liona.

Kinder der Natur hin, welche singen, springen

lichsten Früchte haben und nichts wissen von

des Reichthums!“

Ein demnächst

Bence“ vor Augen.

theils mit sandiger Küste.

reiches Fort, über welchem d

niederen Lande aber stehen

ähneln. Der englische Go

Freunden gegenüber außer ;

mit 7 Schüssen, bewirthet f

vor ihnen tanzen und ka Gröben

großer Lebendigkeit alsdann die Merkwürdigkeiten des

den Affen, der Menschenverstand hat, aber nichts als

Taback raucht, eine Nadel ein fädelt, Bier

man ihm befiehlt. Noch verwunderlicher äumen an Meeresrand wachsen die

habe ich eine gute Portion verzehret, welcher ich

. englische

sich

Ho!“ zapft, kurz Alles th ist ihm F

Austern! „derer“,

am Strande eine große werden es Viele sor unglaublich sei, daß Austern und Citronen an einem wachsen können. Solche ungläubige Thomas Brüder ich gerne bei gedachtem Mahle zu Gaste gehabt.“

(Fortsetzung folgt.)

Menge gefunden. halten, wie es

ral ⸗Lieutenant von Wu sidenten des Kuratoriums der Stiftung für Veteranen“ zu ernennen geruht, worüber de von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem K

stell vertretendem Protektor der Stiftung unter dem 8. ertheilt worden ist.

Wie eine Weis sagung klingt's auf ferne Zukunft:

Unter mannigfach

hat.

Allein dasselbe lau⸗

„Der Wind wehet aus Osten und Westen! Hütet Euch vor den

il sie falsche Schel⸗ abe gegeben vor Wasser und Brennholz

ö . . Das Schiff N. N.“

Mit einem gewissen Gefühl der Wehmuth sieht freilich auch der preußische Edelmann auf die Neger, diese anscheinend so glücklichen und jubiliren, die köst⸗ Sorge oder Begierde

auf dem enden Eichen

er begrüßte sie eine Kon kubinen beschreibt mit Landes, z. B.

olgendes: Auf den

ͤ schreibt er, die Limonien darein drückend,

der Gröben auf. Mit seinem Fähndꝛich Selbling hatte er die Egqnippage und seine Leute

er selbst folgte mit zweien, ibm von ö? Kurfürsten Friedrich Wilbeim mitgegebenen Ingenieurz, Walter unsthandlung

geschwinden Post . V Gröben auf der Brandenburgi zweite Schiff, en Gefahren, liefen die beiden

Was nun folgt, die Fahrt von Cuxhaven bis Lisboa, ist gleich⸗ relevant für uns: mehrere Gefahren, zu stranden, wurden über⸗ so dem Fürsten von

Logtsleuten bewohnet Ueber die Orcades, sowie über Fajarello ging die Reise

Tage darauf“, schreibt Gröben, „ist mir ein Soldat, nach dem Abendgebete in die Tiefe der See be⸗

lösen lassen, nach vorher- gegangenem Sterbeliede und traurigem Schalmeien klange.

„Der Wein wächst hier Trauben als Blätter Cangrischen Königs Wohlsingenden Ca⸗=

zu w

on Hamburg

i In 26 Bier seinen Üb. und das Nach kurzer Zeit passirten wir die Höhe von Barlet, den Inseln, die vor Lissabon liegen; alle diejenigen,

wurden von der großen Raae 'in einander getaufet. Wiederum Abfahrt kamen die Reisenden dann auf

schen

1n

ten

flag der

er⸗

ermein⸗

D

hat die Form des Schfffsfegel Besan; gegen den Strom laviren, unten abei

1

so zu finden. . ragt dasselbe einen Fuß hoch über dem Wasser hervor und führt ein roth und blau Segel

mag der Herr von der Gröben wohl meinen?

as

uf

unheilbringende bei den Schiffsleuten dem Ver⸗

noch desselben Abends

Unser Freund bespricht darauf die Handelsverhäͤltnisse der Küste

stets sehr verständigen 8 Weise; Klugheit der Portu— „welche sich die Häuptlinge mit großen Geschenken geneigt

j welche er der Kastante ver— lägern zur Sch mackhaftmachung des Was⸗

er wendet sich dann der

Giral

Hert von

Cabusier oder Häupt⸗ Thomas geschildert, ein Neger, den deutschen Fluch auszusprechen im

For mich Kapitän, Jan Thomassen,

todeswürdige Verbrecher dem uf e Gerichte sitzung, den Häuser⸗ Sitten der hier wohnenden Negerstämme, das Tätto⸗ Haut nicht auf für den Taback, Auch die Beschreibung und Abbildung. . religiösen Glauben und r. Mit dem Wasser ⸗Kapitain schei⸗ nen die Brandenburger sich übrigens wohl verständigt zu haben; zeigte Recommendations Schreiben.

unsern welches

Lonie in

unseren

spricht, ut, was

Zwar möglich Baum hätte

schaftlichen

durch das Erdbeben betroffenen spanischen Bey werde,

olioformat seine Meder) hierselbst erschienen

von 2 der Oeffentlichkeit ohen uldigung jetzt in den Tagen der Trüb al Kern Ver lar nn bringenden Segen erwachsen erke beer. n poetische Widmung von Ernst von Wildenbruch bringt den . der dem Unternehmen zu Grunde liegt, und die Stimmung es erwachsen ist, in formgewandten Versen ; ö dieses Textblattes aber zeigt in der Handschrift Ihr ent Königlichen Hoheit die Worte: . 3

Die Blätter, lichen Ausstellung her als kũnstleri Proben moderner spanischer Man begegnet in ihnen von R Lakaien von Pradilla, der rãcht dasitzenden Mauren von

Spanierin in der schwarzen Spitzenmantille von

Einzug der Guadrilla zum Stiergefecht von Vik

gestelte Nachbildung dieser Original Blättern allerdings auf die

Treue aber giebt sie nicht blos

jeden Arbeit eigenthümsiche m

dabei eine Kraft und

schwerlich überboten

schmückt ist, in einer Umrißzeichnung dag be Sevilla von Murillo gemalte bliebenen, von d

ölkeru ausgestattetes h soeben im Ruthardt bn Comstẽ zur San

verdankt ein vornehm

Entstehung, das von Ameler und , agen für die Opfer der eben in S

übergeben wird, daß 3 3

Frau erfüllen möge, aug ber in schöner Zeit Ihr a r fir n

zu lassen. et

Eine dem W

Gedan aus Ausdruck; 2

zum ben aiserlicen . or fe len

n d e

i

Grade eu j ftester ..

a Serra, dem 3 Ingleda, dem on L. Alp

Spanien. Berlin 1885 die das Album bietet,

elegin

. den

ich he⸗

I. w. Die im Licht

zei de ch druck her Farbe;

sondern zuglei ng wieder

Kavalier aus dem achtzehnten Jahrhundert v

gten Giralda zu Sevilla von G

: arcia y R Reichsdruckerei mit vollendeter

n Blatts durch die ver tsprechend wechselnde Farb unterstützt, und zugleich

ng zweler für die ung det Woll glich. ; grünem oll gezeich⸗ Krone gr

und die Beth dem es dienen soll,

Initial

erscheint die zweite

da zeigt.

mit insgesammt

enntniß gegründet

erer Faktor, sich

auf welchem die Parteien

n zur harmonischen Förde⸗

Zwecke, zur Stärkung der

äur Hebung des landwirthschaftlichen Ge—

Wetteifer sich die Hände reichen können. Bereit

en breitesten Schichten der landwirthschaftlichen

g die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der genossen⸗ Organisation zum Zweck des Rohstoffbezuges, des Ver⸗

kaufs und der Perarbeitung landwirthschaftlicher Produkte sich Bahn zu brechen, Hierauf wurde zur Statutenberathung bezw. Revision

derselben übergegangen geschritten.

und dann zur Wahl des Verwaltungs ausschusses

Zum Besten des St. Hedwigs⸗Krankenhauses findet auch

in diesem Jahre eine Ausstel lung statt, und zwar in der Woh⸗/ nung des Fürsten Anton Radziwill am 27. und 28. Februar und am

1. März in den Stunden

von Vormittags 11 Uhr bis Rachmittagt

4 Uhr. Freunden und Gönnern der Anstalt ist dadurch Gelegenheit

geboten, ihr Interesse für von Verkaufsgegenständen, der Ausstellung selbst zu

das Gedeihen derselben durch Zuwendung durch Geschenke und reichliche Ankäufe in bethätigen. Dem Jahresbericht zufolge

wurden im verflossenen Jahr 4494 Personen mit 1695 718 Ver⸗

pflegungstagen im Laufe des liken mit 54 434

23 Jude

Von den Kranken wurden verpflegt,

Freibette

gemeldet

Mersey eröffnet.

und Birkenhead setzte jeder der beiden dem entgegengesetzten

beendigt. gewesen,

brochenen verbindet

London, 15.

Jahres verpflegt, und zwar 1635 Katho— 230 Erangelische mit 70 844 Tagen, und 196 Hospitaliten mit 34 637 Tagen. 55 Personen mit 11 955 Tagen gratis und außerdem erhielten unentgeltliche Pflege in den gestifteten n 118 Personen mit 4985 Tagen.

Tagen,

n mit 803 Tagen,

. (llg. Corr.) Wie bereits telegraphisch ist am 13. Februar der Tunnel unter dem In der Mitte desselben reichten sich Liverpool in den Personen ihrer M

Herren mit seiner Be

Ende des Tunn

Beide Städte sind thats

da die eine Meile breite

Dienst von Dampffähre

Liverpool mit Birken

worden,

mit dem ganzen Nordwales

unmittelb bringen, durch den

are Landverbindung m

welches in Liverpool

Tunnel führen soll,

ganze Werk eist Mitte Juni vollstä

schichte d

ieses großartigen Werks

an Enttäuschungen und mißlunge

werden es

genau 19 Jahre, seitde

Tunnels die Königliche Genehmig in denen wenig oder nichts gethan

der Leitun die das und nunm

g des Mayors Isagc ei

Werk mit den besten Ma

ehr glücklich vollendet

Berlin:

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (elnschließlich Börsen · Beilage)

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 41.

Berlin, Dienstag, den 17. Fehruar

18835.

Aichtamtliches.

ußen. Berlin, 17. Februar. Im weiteren Ver— lauf nn, (60) Sitzung des Reichstages wurde die zweite Berathung des Entwurfs eines Gefetzes, betreffend die Abänderung des Zolltarifgesetzes (Getreidezolle) vom 15. Juli 1879, fortgesetzt. ͤ 2 Der Abg. Thomsen erklärte, er spreche in erster Linie ls Vertreter des ganzen deutschen Volkes, dann aber aus oe lther Sympathie für seine besonderen Standesgenossen. 3. Getreidezollerhöhung stehe er vor Allem deswegen feind⸗ lich gegenüber, weil es die Aufgabe der Volkswirthschaft sei, unächst da zu reorganisiren, wo die Objekte noch unter dem Ke nl, punste der Gerechtigkeit ins Auge zu fassen seien, nämlich auf dem Gebiete der Einkommen⸗ der Zucker⸗, der Spiritussteuer. Mit der letzteren würde man namentlich nem die tieferen Schichten unseres Volkes demoralisirenden Dämon entgegen arbeiten. Entscheidend für die Stellung⸗ nahme zur Vorlage sei aber ihre Wirkung auf. das soziale Leben. Er habe als Landmann in den Arbeiterkreisen nicht allein seiner engeren Heimath, sondern weit darüber hinaus Verbindungen, und wenn er nach den Erfahrungen, die er habe sammeln können, erwäge, welche Wehmuth und welcher Wermuth bei Annahme dieses Gesetzes in das Gemüth der Arbeiter gehen müsse, dann müsse er sagen; man stehe vor einem verhängnißvollen Schritt. Möchten die Rechte und das Centrum mit ihren Sophismen und Wahrscheinlichkeitsberech⸗ nungen in das Volk hinausgehen, von dem naiven Stand⸗ punkt der Arbeiter werde man sie nicht verstehen. Das Haus ziehe heute eine Tratte, durch die man Geld einnehme, die man aber vielleicht mit Blut einlösen müsse. Wenn eine revolutionäre Strömung im Volke dann entstehen könne und müsse, wenn das Rechtsbewußtsein desselben verletzt werde, so stehe man Angefsichts diefer Zollvorlage einer solchen nahe. Daß die deutsche Nation den Zoll zu zahlen haben werde gei ihm nicht zweifelhaft und das müsse. auch die, An⸗ sicht der Rechten und des Centrums sein, sonst könnten die Parteien nicht auf eine künstige Mehreinnahme der Landwirthschaft rechnen. Man lege also den Zoll auf die. Masse der Arbeiter; er habe das Beweismaterial nicht finden können, daß dem nicht so sei. Die niedrigeren Preise aller Kolonialartikel in Hamburg und Bremen sprächen deutlich für seine Annahme. Der Reichskanzler habe gesagt, das Ausland produzire in solchem Uebermaße, daß es an Deutschland ver⸗ laufen müsse. Das sei aber nicht zutreffend; denn Deut sch⸗ land habe an der Gesammtheit des auswärtigen kommerziellen Lebens nur einen geringen Antheil, und es wirkten dort ganz andere Verhältnisse ein, die den deutschen Einfluß pargl⸗ sirten. Die Deutschen mit ihrem Import von 30-40 Millio⸗ nen Centner, die auf etwa 300 350 transatlantischen Steamern verladen würden, während in England täglich 6, S, 12 große Ladungen transatlantischen Getreides zum Ver⸗ lauf gestellt würden, könnten in dem Welthandel eine maß⸗ gebende Bedeutung nicht in Anspruch nehmen. Und vergesse man denn, daß die Waare, die auf den Weltmarkt lomme, der freien Konkurrenz unterliege? Könne ein lon sumbedurf⸗ tiges Volk sich überhaupt von dem festgegliederten Zu⸗ sammenhang unabhängig machen? Im Gegentheil. J Deutschland werde der Preis einfach nach dem Preise des Welt— marktes bestimmt. Die Preise würden Deutschland ein fach diktirt werden die ganze Agitation der Getreidezölle sei nicht von unten nach oben gedrungen, sondern sie sei dem Volke oktroyirt. Die Produktionsweise der Landwirthschaft habe sich mit den Jahren bedeutend geändert, der Werth der Produkte stehe nicht mehr in demselben Verhältniß wie früher hauptsächlich sei dies der Anwendung der Maschinen zu verdanken. Dieses Verhältniß sei bei Beurtheilung der . liegenden Frage in erster Linie zu berückichtigen. 96 die Noth der Landwirthschaft anbetreffe, so bestreite er dieselbe . Allgemeinen. Dies gehe doch zur Evidenz aus der n. renden Steigerung der Preise für Grund und Boden sei 50 Jahren hervor. Der Kleingrundbesitz werde e n. vom Großgrundbesitz aufgesogen. Damit werde au ; . Fristenzfähigkeit des Arbeiters gefährdet. Nach an. ö, Ueberzeugung stimme er gegen die Erhöhung. der ,,, Er erkenne an, daß im Bauernstand das am meisten s 3. . erhaltende Element liege. Aber habe darum das Reich . Recht, den nothwendigen Lebensunterhalt des Volkes zu . ö theuern? Er müsse diese Frage unbedingt verneinen, ö i stehe es nun mit der Wirkung der Getreidezölle? Er könne dem Hause wundersame Mittheilungen darüber machen, . die Erhöhung des Getreidezolles auf den , ,, a . mälzt werde. Die vier oder fünf Zwischenhändler, die de Abg. von Kardorff angeführt habe, kenne man in den . gesunden Verhältnissen nicht. Der Arbeiter gehe zur 6. wenn ihn der Zwischenhändler schneiden wolle. r , nicht darüber streiten, ob der kleine Bauer Nutzen von ö Zöllen habe. Aber man werde ihm zugeben, daß eine . gression stattfinde, daß der Vortheil der , 1 Rößerer als der der Bauern sei. Auch hier gelte das Rech . tärkeren. Bei dem englischen Erbverhältniß auf e. Generationen würde der kleine Bauernstand vom ,, besit, soweit er Geld habe und von der Industrie, 3 . Gelb habe, aufgesogen werden. Von diesem Stan 91 ö. er als fühlender Bauer ein entschiedener Gegner . etre ö jölle. Es liege ja Wahrheit in dem Ausspruch, k we j 9. Bauer Geld habe, die ganze Welt es habe. 3 ö kehrt sei es noch mehr wahr, daß, wenn der große Kau 66 etwas zu verzehren habe, die Banern es auch hätten. . siebziger Jahren habe Amerika reiche Ernten enn rt ig s den, habe Deuischland glänzende Jahre gehabt und hahe si . angekauft, weil das Kapital billiger und werthloser 6. n fei. Der Effelt des neuen Hefetzes werde fein, daß ö . sein Geld nehmen, verbrauchen, Schulden bezahlen un . f. Zins geben werde, aber nur ein kleiner Theil werde . Intere fe der Nation zu einer fortschreitenden 3 *. Bauern und zur Herstellung einer intenfiveren Wirthf . prerwandt werden; der Preis des Grund und Bodens . steigen, und nach zwei Jahren werde man ganz in derse 9 Lage sein. Ihre Arbeitskräfte könne die deuntsche Landwir

schaft beschaffen und bezahlen; gie. e in Anspruch nehmen werde, bezweifle er. Die brennende Frage sei, wie werde sich der Arbeiterstand zur Erhöhung des Getreidepreises stellen⸗ Das Großkapital, der Großbesitz dominirten schon jetzt in einer Weise, daß sich die Schwankungen im Arbeitslohn in absteigender Richtung bewegten. Durch die Getreidezölle werde sich das Angebot der Arbeiter vermehren, die sinkende Tendenz des Lohnes werde also noch verstärkt werden. Wenn man jetzt sage, die In⸗ dustrie leide, die Arbeitsthaätigkeit des deutschen Volkes erfahre keinen Aufschwung, so frage er, weshalb erfülle man an solcher Stelle nicht die ersten Bedingungen eines solchen Auf⸗ schwungs? Weshalb baue man nicht Kanäle, die längst hätten gebaut werden müssen? Weshalb erschließe man nicht durch Secundärbahnen Wüsteneien, in denen der Arbeiter und Bauer noch fern vom Weltoerkehr lebe? Er habe aus seines Herzens Innern für seine Ueberzeuaung gesprochen man möge sagen aus Fraktion interesse. Ob es Fraktionsinteresse sei oder nicht, sei ihm gleichgültig. Er spreche hier als Ver⸗ treter seines Volkes, aus Sympathie für seine Standesgenossen, und als solcher sage er zu allen Belastungen der Lebens mittel, die sein Volk gesund und kräftig erhalten sollten, nein!

ierauf ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Stach fn fer des Reichs⸗-Schatzamts von Burchard das ort: . Es liegt nicht in meiner Absicht, auf die allgemeinen Fragen näher einzugehen, die die Vorlage im Ganzen oder die Getreidezoll⸗ erhöhung betreffen. Es ist ja über diese Fragen, glaube ich, schon von beiden Seiten und auch von hier aus das Nähere in eingehender Weise auseinandergesetzt worden, und, soweit es noch nicht geschehen, wird die Generaldebatte dazu noch ausreichende Gelegenheit geben. Ich halte mich jedoch für verpflichtet, auf, einige allgemeine Einwendungen, die namentlich gegenüber . . . de, n,, in der Vor⸗ I nd gemacht worden sind, zu antworten. . ö . betrifft dies die Behauptung des Hrn. Abg. Rickert, indem er sagte: die Motive wären dürftig. Nun, das ist ja Ge— schmackssache! Ich glaube, keine Motivirung würde dem Herrn Abgeordneten gefallen haben, und wenn sie vom Himmel ge— ,, er damit das Ellenmaß bezeichnet, die äußere Länge, so geht er doch zunächst hierbei von einer ganz falschen Vorautsetzung aus. Im Jahre 1855 ich möchte ihm dieses Beispiel vorhalten als es sich um die Aufhebung der Eisenzölle handelte, als doch auch um einen sehr wichtigen Schritt, da bestand die ganze Motivirung der Vorlage in zwei Seiten. Hier sind sechs Seiten gefüllt. Ich lege natürlich kein Gewicht auf diese Dinge; aber ich glaube, daß es doch dafür spricht, daß im äußeren Maße nicht das Kriterium 6 sfuchen ist, sondern in der inneren Begründung. Es ist auch nich der Zweck der Motive, die ganze Fraze nach allen Richtungen in erschöpfend zu erledigen; es würdem die verbündeten Regierungen ihre Aufgabe völlig verkennen, wenn sie Bücher schreiben wollten Über die ei en. . ; r , n, mn. ich noch auf eine weitere, auch so allgemeine Behauptung zu sprechen, die sowohl der Hr. Abg. Rickert als . der Herr Abgeordnete Dirichlet ausgesprochen hat. Der Herr 9 geordnete Rickert glaubte sagen zu können, die Zahlen in 2 6. lage wären vollständig falsch, waͤren absolut unrichtig, und er 46 sich den Nachweis vor. Bis jetzt hat er ihn allerdings 29 erbracht; ich glaube aber, wenn er solche Behauptung aufstzllen will, wäre er, nach meiner Auffassung auch verpflichtet, seine . sofort näher zu begründen. Jetzt bin ich natürlich Nußger . e, seine Bedenken zu beheben. Die Zahlen, die in der Vorlage gegeben worden sind, sind der amtlichen Statistik entnommen; sie können nicht gut falsch sein. Es können vielleicht einzelne Fehler darin vor⸗ kommen, dann erwarte ich eben den Nachweis, daß solche i. darin befinden; aber daß sie vollständig falsch seien, ist ö, t achtens ganz unmöglich; sie sind einfach dem vorliegenden amtlichen d i ommen. . . ; ö . Dirichlet sagte sogar, es wäre „ein , , damit gemacht‘ worden, es wären Zahlen gegeben, die will für s gruppirt wären. Er sagte unter Anderem, daß man statt der . e von 1816 bis 1820, statt einer fünfjährigen, hätte eine . nehmen sollen. Das erklärt sich einfach daraus, daß eine 4 9 die vergleichbar wäre, für die vorherliegende Zeit überbaupt nich existirt. Der preußische Skaat existirt in der , sie für die spätere . ist, . erst seit ; i ĩ ist in der That ganz unbe ; ile g, . sagt, man hätte das Jahr 1871 auch aufführen sollen nun, das würde für ihn nicht sprechen; 16. fh. Weizenpreise von 1871 waren höhere, als sie sich im . ni von 1872 bis 1877 stellten. Das Jahr ist aber deshalb fortgelassen, weil es ein abnormes Jahr war aus bekannten Gründen, . nicht weiter erörtern will —, und dann, weil es von Werth . zwei sechsjährige Perioden der neuesten Zeit einander , zustellen, und das konnte nur geschehen, wenn man das Jahr herausließ. ( ; re Statistit is ist aber Alles nicht entscheidend; denn diese Stati uicht M ö in der Vorlage: sie enthält weitere ., . Grund anderer Materiglien. Und auch diese Statistik ist a z *. die Basis für die Vorschläge, sondern nur in Verbindung m 9 wichtigen andren Momenten, auf die ich nicht weiter eingehen will, namentlich mit der Frage der Höhe der Produktion. e solchen Be— pre, ger ger, wider de bh d le g, hauptungen uber die Statisti und m , , ki 2 do ehr vorsichtig sein muß. Ich glaube, An ö ,, lch 2. 1. 1 a en, 3 = espondenz“ betrifft, einmal, Frei . , Herren von der anderen Seite sehr r. stehen, und zweitens, weil diese , gewissermaßen der Vor ür di esterpresse ist. ! ; beten, , , . sich in einem Artikel ausgeführt, 26 ,,,, Hafers in den Jahren 18 ; , . i abe die Einfuhr an Weizen 5 fer n n 800 000, und nun wird deduirt, es gehn hieraus hervor, daß die Einfuhr an Weizen abgenommen . i? bestehe deshalb . n n me 3 ö . ö. i einzuführen. e e ö. ie err, a,,, . 2 ; 6 einfach auf einem kalkulator en, . Rechenfehler, welcher sich in der eine Iiher , . Doppelcentner bewegt. Die Einfuhr des Jahres 1885 ist, wie ich mir, schon erlaubte zu bemerken. 3 5 800 000 4 angegeben; sie beträgt aber 4 900 900 ( . ; das ganze Gebäude der Schlußfolgerung über den Haufen ö z zeigt das, in welcher Weise, ich kann nur sagen, leich fertig m solchen Zahlen i n,. Een und welche Schlußfol gerungen an s. len geknüpft werden. : . . ö. ö. . * daß die dortigen Rahlen über die Einfuhr von Roggen und Weizen, Gerste und Hafer im Jahre

daß sie nach Erlaß dieses

83/84 außer diesem Fehler noch zwei andere Fehler enthalten, in- 8 a 9 ö für die Einfuhr von Gerste in 1884 die Hafereinfuhr bedeutet und umgekehrt die Hafereinfuhr die von . Die ganze Deduktion ist hiernach in der That a ; so falscher Grundlage gebaut, daß man doch * wünschen muß. daß derartige! Preßmittheilungen ũberhauy nicht an die Oeffentlichkeit gelangen, und, wenn sie doch an die Deffentlichkeit kommen und der Febler bemerkt wird, daß eine Kor⸗ rektur eintritt, damit nicht die öffentliche Stimmung vollständig irre=

hr rd. ; . 6 Herren! Ich will aber, wie es meine Absicht ist, von allen Generalerörterungen jetzt absehen und mich der Sache selbst in dieser speziellen Frage, die jetzt zur Erörterung steht, zuwenden. nämlich der Frage, ob der Zollsatz für Roggen auf 2 M oder 3 M

erhöhen ist. ; 9 . verbündeten Regierungen haben diese Frage einer sehr ein—⸗ gehenden Prüfung und Erwägung unterzogen. Ich muß anerkennen, daß für beides, sowohl den Roggenzoll von 2 M als auch den Roggenzoll von 3 , sehr gewichtige Gründe sprechen. Wenn die Regierungen sich entschlossen haben, ihnen vorzuschlagen, den Zollsatz für Roggen auf 2 S zu normiren, so haben sie fech dabei wesentlich von folgenden Erwägungen leiten lassen. ö. . .

ie erste Erwägung war die, daß der Weizen unter dem a I= a. g n n, mehr gelitten hat als der Roggen. Die Roggenpreise waren früher im ganzen Verlaufe der Zeit um ein Er= bebliches niedriger gegenüber den Weizenzreisen, als es jetzt der Fall ist. Deshalb ist anzunehmen, daß die Landwirthschaft am meisten geschädigt wird durch die niedrigen Weiʒenpreise, und es erschien auch die Hoffnung berechtigt, daß, wenn der Weizenzoll mehr er - höht wird als der Roggenzoll, dies dem Roggenpreis ᷣuch ein wenig zu gute kommt, insofern als es die Nachfrage nach Roggen steigern wird und dadurch auch eine Preissteigerung herbeiführt. .

Als ein Moment von mehr vorübergehender Bedeutung ist auch das anerkannt worden, daß wir bis zum Jahre 1884 durch den spanischen Handelsvertrag für die Einfuhr aus allen meisthegünstigten Ländern gehindert sind, die Erhöhung des Roggenzolls eintreten u lassen, und daß dies noch zu größeren Bedenken führen würde. wenn man den Roggenzoll auf 3 M hinaufsetzte und damit eine Differenz zwischen der Einfuhr aus den meistbegünstigten Ländern in Höhe von 2 „* statuirte, als wenn man diese Differenz nur in Höhe von 1 0

setzte. ; ö. felt g erkenne aber vollkommen an, daß das nur ein vorũber · gehendes Moment ist, und ich will nicht leugnen, und es ist nicht zu verkennen, daß diesen Gründen auch andere Gründe von erheblicher Wichtigkeit gegenüberstehen; ich glaube, sie sind zum Theil schon er⸗ örtert worden Ich glaube den Hauptgrund wohl darin zu finden, daß unsere Müller i voraussichtlich gefährdet, vielleicht geschã digt würde, wenn man eine solche Differenz zwischen Roggen und Weizen⸗ zoll einführt; im 2 der Landwirthschaft wird solche Gefahr

i zu vermeiden sein. ; J . veiß nicht, für welchen Satz die Majorität des hohen Hauses sich aussprechen wird; ich glaube aber, wenn Sie nach eingehender Prüfung der Frage zu der Ueberzeugung kommen. es sei dringend nothwendig, den Roggenzoll auf 3 46 zu erhöhen, so werden, wie ich meine, die verbündeten Regierungen diesem Vor- schlage ein durchgreifendes Bedenken nicht entgegenzusetzen haben. Denn sie lassen sich bei der Vorlage von der Absicht leiten, der . leidenden Landwirthschaft zu helfen; und wenn Sie zu der , . zeugung kommen, daß das nur geschehen kann mittelst . t⸗ höhung des Roggenzolls auf 3 „, so, glaube ich, wird es in 3 Sinn und Zweck der Vorlage liegen. wenn von den verbündeten Re—⸗ gierungen auf diesen Vorschlag des Reichtages eingegangen wird.

Abg. Fürst von Hatzfeldt-Trachenberg bemerkte, er . Word 6 , einen anderen Standpunkt einnehme als 1879. Der Einführung der Getreidezölle stän⸗ den, wie er anerkenne, gewichtige politische Bedenken entgegen. Cobden habe durch die Straßen der großen Städte zwei Leute geschickt, von denen der Eine ein großes, der Andere ein klei⸗ nes Brot getragen habe; unter dem kleinen habe geschrieben gestanden: „so sehe das Brot gegenwärtig aus“ und unter dem großen: „so werde das Brot aussehen nach Aufhebung des Zolles.“ Aehnliche Vorgänge würden sich sehr wahrschein⸗ lich auch hier wiederholen, und ein nicht unerheblicher Theil der Bevölkerung werde vielleicht wirklich glauben, daß durch Getreidezölle das Brot theurer werde. Aber die Landwirth⸗ schaft befinde sich in einem viel erheblicheren Nothstand als vor 6 Jahren, wie der Preis der Cerealien von damals und jetzt beweise, während der Ersatz aus der bis dahin sehr guten Verwerthung der ö seit dem letzten Herbst sich wesentlich vermindert habe, der Centner Rüben sei von 1 S 10 3 oder 1ẽ 496 20 5 auf 60 3 gefallen, Kartoffeln von L502 M auf 80 , womit die Produktionskosten nicht gedeckt würden. Dieser Zustand sei kein vorübergehender, sondern ein dauern der. Mit der Vollendung seines Eisenbahnnetzes werfe Ruß⸗ land immer größere Massen Roggen auf, den europäischen, . nächst auf den deutschen Markt, und in Amerika lägen ie Verhältnise für Weizen ähnlich. Amerika habe 1875 erpor⸗ tirt: 21 Millionen, 1880 60 Millionen, 1882 75 Millionen und für 18865 werde ein Export von 190 —105 1 Doppelcentnern erwartet, d. h. etwa 290 Millionen mehr, als 1880 in Deutschland an Roggen und Weizen zusammen ge⸗ erntet, worden sei, Dazu die indische Konkurrenz, über die man in Amerika bereits klage. Hier hätten kürzlich Proben von indischem Weizen ausgelegen, von einer Vorzüglichkeit. wie derselbe in Deutschland nur in den seltensten Fällen pro⸗ duzirt werden könne. Der indische Export habe sich in den letzten 10 Jahren von 290 000 auf 11 800 0909 Doppel centner erhöht. In Dünkirchen sei im vorigen Herbst 1 Schiff mit indischem Weizen eingelaufen, der zu 15 Fre. 12 MfM pro Doppelcentner an⸗ geboten worden sei. Bei diesen Preisen könne kein Landwirth mehr bestehen, und die landwirthschaftliche Bevölkerung, die Majorität im deutschen Lande, sei aus ihrem Schlaf endlich erwacht, sie fordere die Berücksichtigung ihrer Interessen, soweit. es mit anderen vereinbar sei. Sonst gehe die Anbaufläche. zurück wie in England, und das Platte Land entwölkere sich durch Auswanderung nach den Städten und den überseeischen Centren wie in Frankreich. Auch in Frankreich habe man sich zur Erhöhung der Getreidezolle entschlossen. Eine weitere. unmittelbare Folge des Rückdganges des andrvirthschaftlichen. Gewerbes sei die Latifundienbildung; in e*nem Theile der gegenwärtigen Latifundien sei allerdings ene soziale Gefa) jr nicht zu finden, wie das z. B. die rationell be irthschafteten Gl ter des Ministers Friedenthal bewiesemn. Den politischen tach= theiler, die vielleicht durch die Erhöhung der Zölle Hervor⸗

trusen werden könnten, stän den Fedeutende wirthỹchaftliche ortheile gegenüber, er stütze sich da auf die Autorität dea