1885 / 53 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

19 eichen Stämme, 18 buchen Stämme, 369 kief. Stämme, Jagen 246/47 6 buchen Stämme, Z birken Stämme, 1700 liefern Stämme, 144 rm do. Nutzbolz II.

2) Brennhölzer. Am Donnerstag, 19. März, von Vormittags 9 Ubr ab:

Wirthschaftsjahr 1884. Schutzbezirk Crams. Totalität 163 rm tief. Stöcke, Schutz bezirk Woblitz Totalilãt 5 rin kief. Stöcke.

Aus dem laufenden Wirthschaftejabr: Schutz bezirk Beutel Jagen 1b 521 Im kief. Scheite, g8 do. Knüppel, 559 do. Stöcke, Js3 do. Reisig L, Jagen 264. 401 rin kief. Scheite, 29 do. Knüppel, S600 do. Stöcke, 42 do. Reisig J. Tatalität 160 ri kief. Scheite, 40 do. Knüppel. Schutzbezirk Tangersdorf Jag. 1188. 888 rm kiefern Scheite, 100 do. Knüppel, 100 do. Stöcke, 68 do. Reisia, Jag. 1892. 334 rm kief. Scheite, 72 do. Knüppel. II7 do. Stöcke, 157 do. Reisig J., Schutzbezirk Crams Jag. 696. 104 rm kiefern Scheite, 14 do. Knüppel, 151 do. Stöcke, 9 do. Reis. J., Jagen 117, d., 47 rm liefern Knüppel, Jagen 182. S5 rm kief. Reis. II. Jag. 137 2100 rm kiefern Scheite, 300 do. Knüppel. 1170 do. Stöcke 70 do. Reis. J. Schutzbezirk Woblitz Jagen 200g. 945 rm kief. Scheite, 8 do. Knürpel, 544 do. Stöcke, 83 do. Reisig J, Jagen 2496. 7 birk. Scheite, 8 do. Knüppel, 7 erlen Scheite, 16 do. Knüppel, 400 kiefern Scheite, 70 do. Knüppel. 120 do. Reisig, . Bredereiche Jagen 229 5 rm eichen

den

Scheite. Z do. Knüppel, 141 buchen Scheite, 46 do. Knüppel, 371 kief. Scheite, 36 do. Knüppel, 383 do. Stöcke, Jagen 2464. 247 a e.

8 rm buchen Scheite, 28 do. birk. Scheite, 1780 kief. Scheite, 230 do. Knüppel. Totalität 400 rm kief. Scheite, 220 do. Knüppel, 160 do. Reisig J. Himmelpfort, den 27. Februar 1885. Der Oberförster.

Cobb] Bekanntmachung.

Es soll Dienstag, den 19. März er., in der Schänke zu Sablaih von Morgens 9 Uhr ab, nachstehendes Holz aus den nachfolgenden Schutz⸗ bezirken und Jagen der Oberförsterei Christian⸗ stadt, Reg. Bez. Frankfurt a. Oder, Kreis Sorau, öffentlich meistbietend verkauft werden und zwar: Rodstock Jagen 28: 1 rm Gichen Knüppel, 20 do. Reisig If, Jagen 11: 4 Stück Kiefern Baubolz mit 1,08 fm. 35 do. Stangen J., 16 do. II. Cl., 50 rm do. Scheite, 43 do. Knüppel und 21,3 Hundert Bund Reisig III, Sablath Jagen 128: 297 Stück do Bohlstämme, 300 do. Stangen LI. Cl, ca. 400 rm Schtite und Knüppel, 54 Hun⸗ dert Bund Reisig III., Jagen 89, 108 an der Chaussee: 250 rm do. Scheite, Jagen 125.126: 13 rm do. Knüppel, ca. 1009 rm Stangenreisig III. und S60 do. IV. Cl, in der Totalität Jagen 45, 72, 73, 88, 91, 118, 114, 122: 200 rin do. Scheite, 31 do. Knüppel II., 84 do. Stangen reisig II, Haeselich Jagen 161, 162, 164: 160 rw do. Scheite, 75 do. Knüppel II., agen 179—182 und 185: 663 rm do. Stangenreisig 111. Neudorf Jagen 213: 239 rm do. Stangenreisig III., (Nr. 191 229) auf 26 Kabeln das liegen ge bliebene Reisig IV. Cl. zur Selbstwerbung.

Christianstadt, den 27. Februar 1885.

Der Königl. Oberförster. v. La denberg.

Noß52]

Submissions verkauf von Kiefern ˖ Vauholz in der Königlichen Oberförsterei Oranienburg (Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Rieder

Barnim).

Aus den ca. 6 km von der Eisenbahn und von der Havel entfernten Schutzbezirken Briese, Wen⸗ sickendorf und Friedrichsthal sollen 806 Stück Kie⸗ fern ⸗Bauhölzern IV. Klasse im Wege des schrift—⸗ lichen Meistgebots verkauft werden:

I. Schutzbezirk Briese, Hiebs jagen 51: Loos · Nr. 1 = 134 Stück mit 169,42 fm, Taxe 1305.60

ed 106 HI. Schutzbezirk Wensickendorf, Hiebsjagen 9g5: Loos ⸗Nr. 3 125 Stück mit 194,66 fm, Taxe 1361

, , 15

d JJ i k 833.

III. Schutzbezirk Friedrichsthal Hiebsjagen 201: Loos Nr. 8 51 Stuͤck mit 36, 10 fm, Taxe 469

Schriftliche Gebote sind auf die einzelnen Loose abzugeben, können aber außerdem auch auf mehrere oder sämmtliche Loose jeden Schutzbezirks abgegeben werden und sind in versiegeltem, mit der Aufschrift: Submissions⸗ Gebot auf Kiefern“ versehenen Um schlage bis zum

18. März er., Vormittags 10 Uhr,

an den unterzeichneten Oberförster einzusenden. Die Gröffnung der eingegangenen Offerten erfolgt an demselben Tage, Mittags 12 Uhr, in dem Nicolas schen Gasthause hierselbst.

Die speziellen Verkaufsbedingungen können bei dem unterzeichneten Oberförster eingesehen, werden auf Verlangen aber auch ebenso wie Nummer-⸗ und Aufmaßverzeichnisse gegen Erstattung der Kopialien mitgetheilt werden.

Sranienburg den 28. Februar 1885.

Der Ober förster: A. Ruschenbusch.

T o661] Bekanntmachung. In der Oberförsteret Hartigsheide (Kreis Obornik) steben im Monat März 1885 nachstehende Holz⸗ verkaufstermine an: ; Donnerstag, ven 12. März, und Mittwoch, ven 25. März, gelangen Vorm. 10 Uhr im Wernerschen Gasthof zu Boruschin aus den Schlägen in Langenfurth, Birkenfurth, Tepperfurth und Mühlchen des Wirthichaftfsjahres 1885 2660 Stück Kiefern Bauhol;, wovon Ca. 1000 Stück schwere Handelshölzer, 30 Stück Birken Nrtzenden, 110) rm Kiefern Kloben, 100 rm Kiefern Astholz, 1200 'm Kiefern Stockholz. Iö0 rm Kiefern Reisig IJ. Klasse, 260 rm Birken Kloben, 25 rm Birken Knüppel, 40 rm Birken Stockholz, 325 rm Birken Reisig III. 30 rm Erlen Kloben,

26. März, sollen im Festschen Hotel zu Obornik,

b. Für die Oborniker Heide. Freitag, den 18. März, und Donnerstag, den

Vorm. 16 Uhr, aus den Schlägen Saubucht, Gich⸗ quast, Trommelort und Linden ca. 3000 Stück Kiefern Bauholz (meist Land⸗

Bauholz), . . Stangen VIII. Klasse, 2650 rm Kiefern Kloben, 400 rm Altholz, 1700 rm Stockhol, 700 rim Reisig III. Kl.

verkauft werden. Die Hölzer lagern ca. 4 bis 7 km von der Warthe. Die Aufmaßregister des Baubolzes können einige Tage vor dem Verkauf in der hiesigen Registratur eingesehen werden; die betreffenden Forstschutz beamten sind angewiesen, die zum Verkauf gestellten Hölzer auf Verlangen an Ort und Stelle vorzu⸗ zeigen. Heidchen, den 26. Februar 1885.

Der stönigliche Oberför ter.

70664]

Donnerstag, den 12. März er. kommt im Gasthause von Fisch in Pasewalk das Eichenuntz ˖ holz des diesjährigen Einschlages der

Königlichen Oberförsterei Neuenkrug

zum Verkauf, und zwar:

I) Belaguf Riesenbrück, Jag. I8./ 80. Eichen: 11 Stück Nutzenden mit 27 fin, 180 nm Nutz und 300 rm Brennkloben,

Buchen: 48 rm Nutz und 253 rm Brennkl. , 2) Belauf Uhlenkrug, Jag. 30. 35, u. 50. Eichen: 1 Stück Nutzende mit 2, 12 fm, 34 rm Nutz⸗ und 134 rm Brennkl. 3) Belauf Stallberg. Jag 54, 56/58 70, 71, 102 u 116

Eichen: 34 Stück Nutzenden mit 22 fm, 30 Stück geringe Nutzenden mit 7 fm, 310 rm Nutz und 500 rm Brennkl ., 4 Belauf Droegeheide, Jag. 184. Eichen: 10 Stück Nutzenden mit 12,62 im, 33 rm Nutz und 125 rm Brennkl., 5) Belauf Neuhaus, Jag. 141, 142 u. Total. Eichen: 40 rm Nutz- u. 80 rm Brennkl. Nach dem Eichenverkauf wird bei genügender Zeit noch das Kiefernholz ausgeboten speziell Jag 79, 35, 54. 57, 58, 116, 142 u. 186, in Sa. 1500 Stück Bauholz mit 2282 fin, 60 rim . und 400 rm Brennkloben. ufmaß⸗ und Nummerlisten können gegen Copial⸗ gebühren von der Oberförsterei bezogen werden. Fh. Nenenkrug, den 27. Februar 1885. Der Oberförster.

70663] Versteigerung der Lohschläge in der Königlichen Sberförsterei Höven, bei Montjoie, Rgbz. Aachen. Am Donnerstag, den 19. März d. J., sollen im Schmiddemschen Wirthshause zu Höven, Vor⸗ mittags 10 Uhr: Auf dem Stocke zur Selbstgewinnung durch den Käufer: Aus dem Schutzbezirke Kesternich: Distrikt 182 Schlag VXI. 14, ha Eichenschlagholz mit ca. 800 Ctr. Rinde

J. Klasse, Distrikt 188 Schlag XX. 8,5 ha Eichenschlagholz mit ca. 700 Ctr. Rinde I. Klasse; Aus dem Schutzbezirke Menzerath: Distrikt 198 b. d. Schlag XVII. 5,5 ha Eichenschlagholz mit ca. 650 Ctr. Rinde I. u. II. Klasse, Distrikt 200 b. Schlag XIV. O,6 ha Eichenschlagholz mit ca. 80 Ctr. Rinde I. Klasse, öffentlich meistbietend versteigert werden.

Der Revierförster Vaasen zu Simmerath und Waldwärter Hermanns zu Rohren werden auf Er— fordern die Schläge an Ort und Stelle vorzeigen.

Höven, den 27. Februar 1885.

Der Oberförster. Stenzel.

Job 55] Holzversteigerung in der Königlichen Oberförsterei Tanten. Am 11. März e., Morgens 10 Uhr, in Tanten bei Herrn Gastwirth Schwerdt. Schutzbezirk Latzenbusch. Jagen 94, 95 (Forstort Latzenbusch). 69 Eichenstämme mit 23359 fm, 39 Buchen . 68 rm Eichen ⸗Schichtnutzholz. Jagen 1065 (Hees). 8 Kiefernstãmme mit 1,37 fm, 18 stangen J. Kl., 42 3 K 54 rm Kiefern ⸗Schichtnutzbolz. Totalität, Jagen 93. 95, 97 (Forstort Latzenbusch). 6 ECichenstämme mit 3,54 fm, 4 Buchen . 14 1m Eichen ⸗Schichtnutzholz. Tanten, den 28. Februar 1885. Der Königliche Oberförster. Roelen.

70634 Eisenbahn ⸗Direktionsbezirk Breslan. Die vom 1. April 1885 bis ult. März 1886 erforderlichen Werkstatts⸗Materialien sollen in drei aufeinanderfolgenden Terminen verdungen werden und zwar: im JI. Termine am 16. März er., Vormittags 8 Uhr: Schmiedeeisen, Stahl, Bleche, Draht, Kupfer, Antimon, Blei und Zinn; im 1I. Termine an demselben Tage, ] Bormittags 10 Uhr: Eisen und Kurzwaaren, Siederohre. Kupferrohre,

Evolutenfedern, Bufferkreuze, Bufferstoßstangen, messingene Lampenbrenner, Kohlenschaufeln, Schnecken! und Löffelbohrer, Stemmeisen ꝛ0,

Schleifsteine, Feilenhefte, hölzerne Griffe messingenen Heftzwingen und Schmelztiegel; im III. Termine am 17. März er, Vormittags 9 Uhr:

Gummi⸗, Seiler⸗, Leder⸗, Manufaktur, Leinen,

Posamentier⸗ und Polsterwagren, Oele, Farben,

Chemikalien, Droguen, Holjkohlen, Mahagoni⸗ und

Nußbaumholz, Hammerftiele, Glas⸗ und Borst-⸗

mit

für Tischler, Korkpfropfen, Stublrohr und Wasch⸗ schwãmme. j Die Offerten sind. äußerlich mit der genauen Bejeichnung des betreffenden Termins verseben, bis zur angegebenen Stunde versiegelt und portofrei an das diesseitige Materialien⸗ Bureau hier, Brüder straße Nr. 36, einzureichen. Bie Lieferungsbedingungen ꝛc. liegen daselbst im Zimmer Nr. 26 zur Einsicht aus, können auch von dort auf portofreie Gesuche zum Preise von je 1 Mẽnoꝙpro Exemplar für den 1. und 2., von 1 4 50 3 für den 3., von 2 6 für den 3. und 1. bejw. 2. Termin und von 2 S 50 3 für alle 3 Termine unfrankirt bezogen werden. Die Bezahlung hat in baar oder in Briefmarken à 10 3 zu erfolgen. Breslau, den 25. Februar 1885.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

T7o635]

Eisenbahn⸗Direktionsb ezirk Magdeburg.

Die Lieferung von 160 Tausend zur Verblendung geeigneten Ziegelsteinen und 11 Tausend Klinkern zum Bau des Magazin Gebäudes mit Wasserthurm auf Bahnhof Buckau soll durch öffentliches Aus gebot vergeben werden.

Offerten Formulare und Bedingungen sind durch den Büreauvorsteher des unterzeichneten Betriebs- amts gegen Einsendung von 50 Pfennig zu beniehen.

Die Angebote sind verschlossen und mit ent⸗ sprechender Aufschrift versehen, bis Montag, den 16. März er., Vormittags 11 Uhr, einzusenden.

Magdeburg, den 24. Februar 1885.

Königliches Eisenbahn ⸗Betrtebsamt (Wittenberg e⸗Leipzig).

7osso]

Holzablage bei Golombek unmittelbar an der

von dem Unterzeichneten entgegengenommen.

KHolzverkauf im Wege der Submisston in der Königlichen Oberförsterei Charlottenthal, Kreis Schwetz, Reg.-Bez. Marienwerder. J. Auf folgende Langhölzer, welche geröthet und geputzt zum Verflößen bereit auf der fiskalischen

Brahe lagern, werden versiegelte, mit der Aufschrift: Submission auf Brahe-Hölzer“ versehene Offerten bis Dienstag, den 17. März, B. M. 10 Uhr,

Nachmittags 3 Uhr, im statt

Offerten bis

von dem Unterzeichneten entgegengenommen.

I. Klasse ] I. Klasse II. Klasse H. Kiasse Anforderungk⸗ Holzart. ,, (Taxe . . 11 4 9 4160 7 M Anfuhr⸗ ꝛc. Koften) Stück fm dem] Stück im dem ] Stück fm dem] Stück fm dem M Kiefern 163 401 82] 328 55 77 316 388 79] 460 362 5 Summa des ganzen Looses: 1276 Stück mit 1707,95 fm. 24 810

Die Eröffnung der für Brahehölzer eingegangenen Offerten findet öffentlich an demselben Tage, Bechler'schen Kruge zu Golombek

II. Auf folgende Lanahölzer, welche gerötbet und geputzt zum Verflößen bereit auf den fiskali⸗

schen Holjablagen der Beläufe Grüneck und Ottersteig unmittelbar an dem flößbaren

Schwarzmwasser .

lagern, werden versiegelte, mit der Aufschrift: ‚„Submission auf Schwarzwasser Hölzer“ versehene

Mittwoch, den 18. März, Abends 8 Uhr,

statt.

den

Weiteres im Termin erfolgen.

2 ) zur Verfügung.

Der Königli *

J. Klasse J II. Klasse III. Klasse Anforderungsz⸗˖ Holzart. 23 . 1s . . (Taxe I e iczlic . 11 * 9 6 Anfuhr⸗ꝛc. Kosten) Stück fm dem Stück tm dem] Stück fm dem 4. Kiefern 85 208 59 114 182 60 238 33 Summa des ganzen Looses: M7 Stück mit 434,16 fm. 5645

Die Eröffnung der für Schwarzwasser⸗Hölzer eingegangenen Offerten findet öffentlich am

Donnerstag, den 19. März, B. M. 10 Uhr, in . Raykowski Hotel in Osche

Die Gebote sind für das ganze Loos in runder Summe abzugeben. . ist spätestens im Termin als Kaution, der Rest 6 Wochen nach Ertheilung des ZuschlagsZs an die König , n. in Bülowsheide bei Lipping (Westpr.) zu zahlen.

nforderungspreisen zurück, so kann nach dem Ermessen des leitenden Beamten entweder der Zuschlag vorbehalten, oder aber zum sofortigen meistbietenden Verkaufe geschritten werden. Werden in den ab— gegebenen Offerten dagegen die Anforderungspreise erreicht oder Üüberschritten, so wird der Zuschlag ohne

Ein Viertel des Gebotes Bleiben die abgegebenen Gebote hinter

Die speziellen Submissionsbedingungen, sowie die daneben gültigen allgemeinen Holzwverkauft-⸗ Bedingungen können in meinem Geschäftszimmer werktäglich eingesehen werden. Aufmaßlisten stehen gegen Erslattung der Kopialien (Brahehölzer 9 , Schwarzwasserhölzer

Charlottenthal bei Osche in Westpr., den 26. Februar 1885. h. Oberfõörster. ring.

70642

pro 1885.

Summe.

Hannover, den 26. Februar 1885.

Dentsche Mil itärdien st⸗Versicherungs⸗Anstalt.

Siebente ordentliche Generalversammlung

am Donnerstag, den 26. März 1885, 2 Uhr Nachmittags, im Nabe'schen Saale, Aegidienthorplatz.

Tagesordnung:

1) Vorlage des Geschäftsberichts und der Jahresrechnung pro 1884. 2 Wahl dreier Rerisoren und dreier Stellvertreter behufs Prüfung der Jahresrechnung

3) Abänderung des §. 2 des Statuts betreffs Erhöhung der Maximal⸗Versicherungs⸗ 4) Beschlußfassung über die Entschädigung derjenigen Versicherten, welche als Ersatz«

reservisten J. Klasse in Gemäßheit des Reichsgesetzes vom 65. Mai 1880 zu 18wöchent⸗ lichen Uebungen eingezogen werden.

Eintrittskarten sind gegen Vorzeigung der Policen, bezw. der Policen und letzten Prämien quittungen im Bureau der Anstalt in Empfang zu nehmen.

Der Aufsichtsrath.

20 rm Erlen Reisig III. zum Verkauf.

waaren, Pappen, Glas papier, Schmirgel, Bleistifte

leoees Manats: nebersiht der Oldenburgischen Spar⸗ und Leih⸗Bank pro IJ. März 18835. S6, 9 Mt 95 Activn. Passi vn. . ; 288 44 37 Actien⸗Kapital .. . 3000090900 . . 8 oihet 36 ö. . Neferwwefgndo⸗Gontosoc .. 726 279 35 arlehen gegen Hypothe i . : Darlehen gegen Unterpfand 5 223 938 82 , am 1. Fe⸗ Conto⸗Corrent · Debitoren 10278183 93 bruar 1885 p22 748 012 74 Effecten 2 5 732 984 99 Neue Einlagen im Verschiedene Debitoren. 414527 759 Mon. Februar 1385. 1066231 26 Bank⸗Gebäude in Olden⸗ . und Brake... 135 990 Rückiahlungen im 4 23 814 244 ö 6 Hon Februar sss. 535 165 8 Bestand am 28. Februar 1885... 23 279 078 19 (Davon stehen cg. 93, 5M / auf halb⸗ jährige Kündigung à 400.5 . 721 196 49 Conto⸗Corrent⸗Creditoren 36 827 96 Verschiedene Creditoren. 1 113 947 23 vd df JX TJ kinn. Die Direction. Thorade. Propping. Jaspers.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

33.

Berlin, Dienstag, den 3. März

1885.

—— 1 hätten. Diese Verwechslung habe häufig zur Aeußerung von Fürsten Verträge nach dem Muster der früher erwähnten

Aichtamtliches 5 Wünschen beigetragen, welche von vornherein unerfüllbar ge! Südseeverträge abzuschließen. Die Interessenten · hätten jedoch

Preußen. Berlin, 3. März. In der gestrigen wesen seien. Vor etwa 10 Jahren sei die Regierung zum weiter gedrängt und erklärt, es sei die äußerste Gefahr im

(656.) Sitzung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst von Bismarck, die Staats⸗Minister Dr. Lucius, von Boetticher und Bronsart von Schellendorff sowie mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, begann das Haus die zweite Berathung des Entwurfs einer Ergänzung des Entwurfs des Reichs⸗ haushalts-Etats sür das Etatsjahr 1885/86 auf Grund mündlichen Berichts der Kommission für den Reichhaushalts⸗Etat.

In Kap. 5 wird als fortdauernde Ausgaben 96 000 66 gefordert, und zwar in Tit. 5a Kamerun Gouverneur und General⸗Konsul 30 000 M6, Kanzler 12000 S6, Sekretär 6000 M; 95h Togo Kommissar 12000 , Sekretär 6000 6; g5 e Angra Pequena Kommissar 12 000 , Sekretär 6000 M; 95 d zu Remunerationen 2c. 12 000 MS

Die Kommission beantragte:

Der Reichstag wolle beschließen: I. Auswärtiges Amt (Anlage Y. a. Fortdauernde Ausgaben.

Kap. 5. Tit. 95a. bis 954. mit den in Ansatz gebrachten Summen zu

streichen und dagegen: b. Einmalige Ausgaben.

dap. 2. ö in 4 in folgender Fassung zu bewilligen:

„Zur Einleitung derjenigen Maßnahmen, welche zur Durch— führung der dem Reiche in den Schutzbezirken von Kamerun, Togo und Angra⸗Pequena zufallenden Aufgaben nothwendig sind, sowohl zur Remuneritung von Beamten, als zur Ausführung unbedingt erforderlicher Bauten 248 000 .

c. Folgende Resolution anzunehmen:

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen:

I) dem Reichstage bei Vorlegung des nächsten Reichshaushalts⸗ Gtats eine spezifizirte Mittheilung über die in den Schutzbezirken von Kamerun, Togo und Angra-⸗Pequeng mit den bei Kap. 2 Tit. 4 der einmaligen Ausgaben des Etats des Auswärtigen Amts für 188586 bewilligten Mitteln getroffenen Einrichtungen zu machen;

2) dem Reichstage vor Herbeiführung fester Organisationen in den westafrikanischen Schutzbezirken von Kamerun, Togo und Angra⸗Pequena eine Vorlage zu machen behufs Heranziehung der Schutzbezirke zur Deckung der dem Reiche aus denselben erwachsen⸗ den Kosten.

Der Berichterstatter Abg. von Köller befürwortete den

Antrag der Kommission. In derselben, welcher die Vorlage zur Vorberathung überwiesen gewesen sei, seien gelegentlich der Generaldiskussion Seitens einzelner Mitglieder im Ganzen 13 Anfragen an die Regierung gestellt worden. Auf Wunsch der Vertreter der letzteren seien dieselben schriftlich nieder⸗ gesetzt. Die Anfragen hätten sich zum Theil auf rechtliche, zum Theil auf thatsächliche Verhältnisse bezogen. Beant— wortung hätten die Anfragen theils durch Vorlegung ver⸗ schiedenen Aktenmaterials, theils aber auch durch mündliche Erklärungen der Regierungskommissare erhalten, welche sich aber nur auf die thatsächlichen Verhältnisse beschränkt hätten. Auf eine Anfrage in der Kommission sei unter Anderem ermittelt, daß der Export nach Westafrika von Deutschland etwa 3 Millionen, und der Import von dort 3141 Millionen Mark betrage. Die Kommission sei der An⸗ sicht gewesen, daß wenn einmal die deutsche Flagge in Afrika aufgehißt sei, dieselbe auch geschützt werden müsse. Man habe aber noch kein klares Bild über die Entwickelung der afrika⸗ nischen Verhältnisse, es empfehle sich daher nicht, die Maß⸗ regeln dort als definitive zu treffen und die Stellen noch nicht als feste zu bewilligen. Er bitte daher, die von der Kommission beantragten 248 000 MS zu bewilligen. Der Bundeskommissar Geheime Legations⸗Rath Kusserow entgegnete, er habe zunächt der Befriedigung dar⸗ über Ausdruck zu geben, daß die Kommission die Resolution abgelehnt habe, welche eine Motivirung für die Annahme des vorgeschlagenen Pauschquantums enthalten habe, die nicht eine freudige Zustimmung zu der Regierungspolitik be⸗ deutet habe, sondern als der Vorbehalt eines späteren Rück⸗ zuges gedeutet werden könne. Jene Motivirung habe wesent⸗ lich in erhobenen Zweifeln daran gegipfelt, ob die Reichs⸗ regierung in ihrem System überseeischer Politik sich selbst treu geblieben sei. Es werde daher nicht über⸗ flüssig sein, die Genesis dieser überseeischen Politik bis zu ihren heutigen Stadien kurz zu verfolgen. Der leitende Gedanke für die Reichsregierung bei ihrer überseeischen Po⸗ litik sei von jeher gewesen, den Privatunternehmungen mit ihrer Hülfe zu folgen. An Aufforderungen, von Regierungs⸗ wegen Kolonialpolitik zu treiben, habe es niemals gefehlt. Im Auswärtigen Amt besitze man eine Aktenrubrik mit dem Namen „Betreffend Pläne zur Begründung von Kolonien und Flottenstationen.“ In diesen Akten, etwa 30 Bänden, seien die schönsten Projekte zur Erwerbung von überseeischen Gebieten verzeichnet, deren Käuflichkeit die betreffenden Antrag⸗ steller jedesmal warm befürwortet hätten. Die Reichs⸗ regierung habe sich stets enthalten, hierauf einzugehen, weil sie es sich zur Pflicht gemacht habe, nur einem in der Nation thatsächlich hervortretenden und sich geltend machenden Bedürf⸗ niß auf diesem Gebiete Rechnung zu tragen. Sie sei sich der großen Verantwortlichkeit bewußt gewesen, welche von jeder Kolonialpolitik unzertrennlich sei, und sie habe daher geglaubt, diese Verantwortlichkeit niemals übernehmen zu können, so lange nicht ein unabweisliches Bedürfniß in der Nation kon⸗ statirt sei. Es habe daher für sie kein Anlaß vorgelegen, die seit einer Reihe von Jahren verfolgte Politik zu verlassen, den überseeischen Handel durch den Abschluß neuer und die Revision alterer Verträge zu stützen, welche lediglich zum Zwecke gehabt hätten, dem deutschen Handel die Meistbegün⸗ stigung zu sichern. Was sie zumeist veranlaßt habe, auf diesem Standpunkte zu verharren, sei die Wahrnehmung gewesen, daß die Hauptträger des überseeischen Handels, die Hanse⸗ städte, jeder Regung des kolonialen Gedankens früher ent⸗ gegen gewesen seien. Im Binnenlande habe man sich zu⸗ weilen wohl der Zeiten der Fugger und der alten Hansa erinnert, aber man sei so wenig über Kolonialpolitik orientirt gewesen, daß die Wenigsten einen Unterschied zwischen Auswandererkolonien und Handelskolonien zu machen gewußt

von

ersten Male genöthigt gewesen, in diesen Fragen anderen Regierungen gegenüber Stellung zu nehmen; sie habe dies

aber lediglich gethan, um zu verhüten, daß der deutsche Handel aus Gebieten, wo derselbe sich selbstthätig die erste Stellung errungen habe, verdrängt oder wie beispielsweise in Fidji nach der englischen

Annexion in die Ecke gedrückt werde. Die dort gemachte Erfahrung habe dazu geführt, daß um die Mitte der 70 er Jahre wiederholt Kriegsschiffe nach der Südsee entsandt seien, theils um Informationen einzuziehen, theils um in Verbindung mit den konsularischen Beamten Verträge ab⸗ zuschließen. Für den Inhalt dieser Verträge sei die weitere Wahrnehmung der verbündeten Regierungen maßgebend gewesen, daß der deutsche Handel sich anderen konkurrirenden Nationen gegenüber gerade dort die erste Stellung zu bewahren

vermocht habe, weil diese Gebiete unabhängig geblieben seien.

Das habe die Regierung zu einem weitergehenden Schritt geführt, der aber durchaus noch nicht ein kolonial⸗ politischer genannt werden könne: die Südsee⸗Verträge seien so gestaltet, daß dieselben nicht blos die Meistbegünstigung in Handelssachen gesichert hätten, sondern gewissermaßen eine Barriére gegen Annexionsbestrebungen von anderer Seite gebildet hätten. Auf diese Art seien die Verträge mit Togo, Samoa, den Marschallsinseln, den Ellia⸗, Gilbert⸗ und Duke of YJork⸗Inseln in den Jahren 1876—79 zu Stande gekommen. Im Jahre 1879 sei dem Reichstag ein Konvolut von Akten⸗ stücken vorgelegt worden, welche ausführliches Material über die Ausführung dieser Politik enthielten. Diese Politik habe sich damals des ungetheilten Beifalls des Reichstages zu erfreuen gehabt. Als aber im Jahre 1880 aus Gründen, welche mit dem Südseehandel nichts zu thun gehabt hätten, der Hauptträger des deutschen Südseegeschäfts in eine Nothlage gerathen sei, und die Regierung im natio⸗ nalen Interesse es für angezeigt gehalten habe, mit einer ge⸗ ringen finanziellen und eventuell zurückzuzahlenden Beihülfe einzutreten, sei die Hoffnung auf Unterstützung Seitens des Reichstages fehlgeschlagen. Er wolle auf die einzelnen Mo⸗ mente nicht eingehen, welche zu der Ablehnung der Vorlage geführt hätten; denn er wolle Empfindlichkeiten von keiner Seite wieder anregen. Jedenfalls aber habe die Reichsregie⸗ rung aus jenem Vorgange die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß das Bedürfniß einer kräftigen überseeischen Politik in der Nation und in ihrer Vertretung nicht empfunden werde. Sie habe sich daher auch versagen müssen, auf ein Kolonial⸗ projekt einzugehen, welches erst kürzlich im westlichen Theil der Südsee zur Ausführung gelangt sei und welches auf die Erwerbung des Neu⸗Britannia⸗Archipels und der Nord⸗ küste von Neu-Guinea gerichtet gewesen sei. Sie habe dies thun müssen, weil für dieses Projekt damals noch eine finan⸗ zielle Unterstützung des Reichs in Anspruch genvmmen worden sei. Denn die Regierung würde, wenn sie darauf eingegangen wäre, mit Bestimmtheit sich einem weiteren Desaveu Seitens des Reichstages ausgesetzt haben, was sie im Interesse der allgemeinen Politik habe vermeiden müssen. Die Reichs⸗ regierung habe daher dieses Projekt abgelehnt und es sei bis zum vorigen Jahre in den geheimen Akten des Auswärtigen Amts begraben geblieben. Die Erörterungen, die sich damals an die Ablehnung der Samoavorlage geknüpft hätten, hätten zwar einen Umschwung in einem Theil der Nation bewirkt. Man habe ein größeres Interesse an überseeischen Dingen gewonnen. Gleichwohl sei dasselbe noch nicht stark genug gewesen, um zu bewirken, daß die Regierung bei einer weiteren Anregung zu einer Thätigkeit auf diesem Gebiet bei dem Reichstage Unter⸗ stützung gefünden hätte. Wenigstens als im Jahre 1881 eine Denkschrift vorgelegt sei, welche den Gedanken anzuregen be⸗ zweckt habe, nach dem Vorbilde anderer Nationen mäßig sub⸗ ventionirte direkte Dampferlinien ins Leben zu rufen, habe dieser Gedanke gar keinen Anklang gefunden; die Denkschrift sei nicht einmal auf die Tagesordnung gelangt und sei nur

beiläufig, kühl und abweisend behandelt. Die Regie⸗ rung sei also umsomehr berechtigt gewesen, anzu⸗ nehmen, daß die Zeit für eine aktivere überseeische

Politik, zu der nur Einzelne gedrängt hätten, nicht gekommen sei. Seit damals aber habe sich ein weiterer Umschwung voll⸗ zogen: Die Hansestädte, welche sich bis dahin von einer Ge⸗ meinschaft mit dem Binnenland ferngehalten hätten, seien unter dem Druck der Zollanschlußverhandlungen, wie peinlich diese auch für sie gewesen seien, allmählich doch mit dem Ge⸗ danken vertraut geworden, auf dem Gebiete des überseeischen Handels mit den übrigen Theilen der Nation eins zu sein, und hätten sich mehr und mehr von der Nothwendigkeit eines einmüthigen Zusammengehens überzeugt. Das Binnenland habe mit den Hansestädten Fühlung gewonnen und es habe sich aus dem regen Verkehr, aus der gegenseitigen Anfrage über die Bedürfnisse der einen und der anderen Kreise die Empfindung entwickelt, daß wenn eine Nation eine nützliche überseeische Politik treiben wolle, das Binnenland und die Hansestädte gemeinsam operiren müßten. Seit jener Zeit auch habe sich besonders kräftig der afrikanische Handel Hamburgs entwickelt, wie dies aus den Zahlen hervorgehe, welche der Referent angeführt habe. Es habe aber trotz des zunehmenden Interesses an überseeischen Dingen noch eines Momentes bedurft, um die Interessenten zu dem einzigen Mittel, ihre Wünsche erfüllt zu sehen, nämlich zur eigenen Thatkraft anzuspornen: Dies sei die um sich greifende Kolonialpolitik anderer Mächte gewesen. Man habe die Ueberzeugung gewonnen, daß es die höchste Zeit sei, daß sich Deutschland an diesem Prozeß betheilige, wenn es von der Auftheilung der Erde nicht ganz ausgeschlossen bleiben wolle. Aus dieser Ueberzeugung seien Kolonialprojekte und Anträge

aus dem Schooße der interessirten Handelskreise in den Hanse⸗

städten entsprungen. Die Regierung habe diese Anträge ge⸗ prüft und im Allgemeinen Schutz zugesagt. Sie sei aber auch Anfangs noch nicht geneigt gewesen, eigentlich kolonialpolitisch vorzugehen. Sie habe vielmehr zunächst nur den General⸗ konful Dr. Nachtigal zu einer Informationsreise nach der Westküste von Afrika zu entsenden beabsichtigt und demselben zunächst die Ermächtigung ertheilt, nur mit unabhängigen

Verzuge; Wenn nicht diejenigen unabhängigen Gebiete, in welchen sich der deutsche Handel die erste Stelle errungen habe, sofort unter deutschen Schutz gestellt würden, so sei binnen wenigen Wochen oder Monaten die Okkupation dieser Gebiete durch andere Regierungen zu gewärtigen. Das Bedürfniß aktiver Kolonialpolitik sei jetzt nachgewiesen und die Regierung habe sich entschlofsen, die schon früher ertheilten Instruktionen an Dr. Nachtigal durch die Vollmacht zu ergänzen, Erwerbungen von Privaten nach Prü⸗ fung der Rechtstitel unter den Schutz Sr. Majestät des Kaisers zu stellen. So seien die verbündeten Regierungen ganz kon⸗ sequenter Weise und durch das in der Nation empfundene Bedürfniß zu denjenigen Schutzgebieten gelangt, mit denen das Haus sich heute zu beschäftigen habe. Die verbündeten Regierungen seien ferner auch darin dem früher von ihnen verkündeten Systeme treu geblieben, da sie keine großen For⸗ derungen an den Reichsfiskus gestellt, sondern die Be⸗ willigung des Hauses lediglich für einige Konsulate und für einige Beamte in Anspruch genommen hätten, deren Anstellung unerläßlich sei, um die bei Sr. Majestät dem Kaiser einst⸗ weilen ruhenden Souveränetätsrechte auszuüben, und um die Unterlagen für die künftige Organisation zu schaffen. Er hoffe, daß das Haus seiner Kommission folgen und von einer Moti⸗ virung desjenigen Beschlusses Abstand nehmen werde. zu dem das Haus in der Hhauptfrage kommen werde, einer Motivirung, welche wie das Offenhalten eines späteren Rückzugs gedeutet werden und im Auslande eine Wirkung haben könnte, die für die Reichsregierung mit Rücksicht auf die ihr obliegenden schwierigen Aufgaben nachtheilig sein müßte. Er bitte daher, derartigen Resolutionen, wenn sie wiederholt werden sollten, eine Zustimmung nicht zu ertheilen.

Hierauf ergriff der Reichskanzler Fürst von Bismarck das Wort:

Ich kann nicht mit Sicherheit vorhersagen, welche Aufnahme die Bewilligung eines Pauschquantums statt der Einzelforderungen bei den verbündeten Regierungen finden wird; so viel aber kann ich vor⸗ ber sagen, daß ich meinerseits sie befürworten würde. Ich halte den Zweck, den wir erstreben, für jetzt durch ein Pauschquantum ebenso gut erreicht, ja ich würde vielleicht in der Lage gewesen sein, bei den verbündeten Regierungen sofort ein Pauschquantuin beantragt zu haben, wenn ich hätte glauben können, daß in dieser Form Ihre Annahme der Sache wahrscheinlicher wäre als in der detaillirten; ich fürchtete aber, daß, wenn wir ein Pauschquantum gefordert haben würden, Sie dann von uns die De⸗ faillirung verlangt hätten und ich habe sie nur widerstrebend bis zu dem Maße, wie wir sie gegeben haben, gedruckt gesehen. Wir können ja nicht mit voller Sicherheit voraussehen, ob die Organisation, die wir Ihnen vorschlagen, nachdem wir ein Jahr Zeit gehabt haben werden, über Land und Leute, über die Begrenzung der Besitzungen die von unseren Landsleuten erworben sind, über die Haltung, welche die auswärtigen Regierungen zu unseren Unternehmungen beobachten, Erfahrungen zu sammeln, theils durch den Lauf der Ereignisse in diesem Jahr, theils durch die Berichterstattung amtlicher ad hoc von uns abgesandter Persönlichkeiten, ob die Organisation sich bewähren werde; erst dann werden wir in der Lage sein, Ihnen mit voller Ueberzeugung Detailvorschläge zu machen. Die, die wir bisher gemacht haben, haben wir in fikem, auf das Urtheil des Syndikats in Hamburg gemacht; wir haben das vorgeschlagen, was das Syndikat für nöthig hielt, prima facie. Ob unsere eigene Ueberzeugung übers Jahr vollständig damit übereinstimmt, kann ich nicht vorher sagen, und insofern ist es meines Erachtens, ohne den verbündeten Regie⸗ rungen vorzugreifen, sogar nützlicher, ein Pauschquantum zu bewilligen, als die einzelnen Details.

Ich bedauere, daß bei dieser Gelegenheit in Form von Resolu⸗ tionen eine erhebliche Anzahl von Fragen gestellt wurde, die weder von mir noch von sonst irgend Jemand haben beantwortet werden können. Ich glaube, daß kein lebender Mensch auf dieser Welt sie alle mit voller Sicherheit und Richtigkeit beantworten kann; ich bin wenigstens ganz sicher nicht in der Lage. Ich habe darauf diejenigen Antworten gegeben, die sich aus den Akten schöpfen lassen; den zukünftigen Entschließungen der verbündeten Regierungen kann ich und will ich nicht vorgreifen, um so weniger, als es sich für mich selbst doch um eine terra incognita handelt, über die ich ganz sichere Vorschläge nicht vertreten kann. Ueber diejenigen Rechtszustände, welche späterhin in diesen Kolonien Platz greifen werden, habe ich mir bisher wenigstens eine feste An⸗ sicht nicht bilden können, eine Ansicht, die ich entschlossen wäre zu vertreten. Ich weiß nicht, ob einer der Herren in der Kommission, die die Fragen gestellt haben, in der Lage gewesen wäre, darüber be⸗ stimmte Vorschläge zu machen. Wenn er es ist, und wenn er sich dabei auf Erfahrung und Sachkunde stützt, so würde ich ihm außer- ordentlich dankbar fein, wenn er seine mir unbekannte Wissenschaft mittheilen wollte.

Es ist dies vorsichtige Vorgehen in der Sache ja ganz natürlich bei dem System, welches wir für die Kolonien überhaupt adoptirt haben, welches ich im vorigen Jahre entwickelte, und welches im Prinzipe damals Ihre Sanktion gefunden hat, nämlich dahin gehend, daß wir nicht vollständige Systeme im Kopf und in der Theorie fertig machen und zur Annahme und Durchführung zu bringen suchen, die etwa wie die Minerva aus dem Haupte Jupiters vollkommen lebensfähig und erwachsen dastehen würden, sondern daß wir die Sache sich organisch entwickeln, sich krystallisiren lassen. Wir haben nicht die Prätention, die Kolonisationsbestrebungen des deutschen Volkes zu führen nach einer bureaukratischen Vorschrift und nach einem be⸗ stimmten System, über das wir selbst uns im Klaren wären; sondern wir haben die Absicht, ihnen zu folgen mit dem Schutze des Reichs da, wo wir eine Wahrscheinlichkeit der Entwickelung und Berechti- gung auf diesen Schutz anerkennen. Daraus geht schon hervor, daß

wir selbst lernbedürftig in der Sache sind und nicht alle Fragen beantworten können und konnten, die uns gestellt wurden. Ich bitte Sie, das also nicht dem Mangel an

gutem Willen, sondern dem Mangel an eigener Wissenschaft und eigenen Entschlusses über die weitere Behandlung der Sache zuzu schreiben. Ich habe, als ich mich zuerst über unsere Kolonialabsichten ausgesprochen habe, vor Allem betont, daß eine Kolonialpolitik über haupt nur dann möglich ist, wenn sie von einer Mehrheit des natio⸗ nalen Willens mit Entschlossenheit und Ueberzeugung getragen wird. Eine Regierung, die sich mühsam abquält, gegen eine starke Minori⸗ tät auch nur, oder gar gegen eine parlamentarische Majorität, um künstlich Kolonien ins Leben zu rufen, würde eine Danaidenarbeit verrichten, die ermüdend ist, die allenfalls ein neues Kapitel in den Budgetdiskussionen und in den jährlichen Tadelsvoten, die der Regie⸗ rung ausgesprochen werden, liefern könnte, aber einen praktischen Erfolg für unser deutsches wirthschaftliches Leben kaum haben würde.

Ich muß mich nun fragen, ob eine solche Stimmung im deutschen Volke überhaupt vorhanden ist; ich habe den Eindruck gehabt, daß