brikation cemischer Produkte, namentlich durch Anwen- — der neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen und Dank der großen Anzabl vorzüglicher Schüler, welche die Labora⸗ torien der Universitãten alljäbrlich ausbilden. Die Fabrikation von Alizarin und Anilin allein wird auf 1099 Mill. Francs geschätzt, das Aueland kauft ungefähr J davon. Was den gesammten aug⸗ wärtigen Handel betrifft, so exportirt Deutschland für 4055 Mill. Francs und importirt für 3955 Mill. Franeß. Dle Totalsumme von 8010 Mill. ist nur um 588 Mill. geringer, als die Totalsumme des auswärtigen Handels Frankreichs. Es ist zu bemerken, daß der Export in Deutschland von 1882 bis 1883 bereits um 285 Mill. Franes gestiegen ist, welche Summe vorzugäeweise auf Bier, Mehl, Spiritus, Zucker und Produkte der Textil⸗ und Metallindustrie entfällt. Im Jahre 1883 hat der Export Deutschlands zu mehr als zwei Drittel aus Fabri⸗ katen bestanden. Gerade dieses erscheint beunruhigend, wenn man konstatiren muß, daß in Frankreich im Gegentheil der Export der Fabrikate abnimmt; so blelbt Frankreich um mehr als 109 Millionen im Jahre 1883 gegen das vorbergehende Jahr zurück. Deutschland fauft von Frankreich für 317 Millionen und verkauft an Frankreich für 412 Millionen Frances. Die Handelsbilanz ist gleichfalls zu Deutzchlands Gunsten in seinen Beziehungen zu England, den Ver⸗ einigten Staaten und der Schwez, dagegen zu Ungunsten im Verkehr mit Belgien, Oesterreich und Rußland. Der internationale Handel des Deutschen Reichs wird begünstigt durch eine starke Handelsflotte von 4370 Schiffen mit 1633 000 t. Gehalt. Ein Viertel der letzteren wird durch 518 Dampfschiffe repräsentirt. Der auf solche Hülfs mittel egestützte deutsche Handel findet in allen Plätzen des Weltver⸗ kehrs deutsche Firmen und Geschäftsleute, welche den Absatz deutscher Produkte fördern. ...
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 15. März bis inel. 21. März d. J. zur Anmeldung gekommen: 242 Eheschließungen, 826 Lebendgeborene, 24 Todtgeborene und 571 Sterbefãlle. 5 .
— Der 4. Nummer der Zeitschrift des Königlich bayeri⸗ schen Statistischen Bureaus, Jahrgang 1884, sind über die Hagelschläge des Jahres 1883 folgende Daten entnommen:
Von Hagelschlägen wurden im Jahre 18823 972 — 9, 9 oso der Gemeinden des Königreichs betroffen
gegen 516 6,4 o 9 im Jahre 1879, 1001 12,5 9. 80, 1056 13,2 0 9. . kö 1 71699
Die Zahl der versicherten Grundbesitzer wurde 1883 auf 8928 ermittelt. Davon treffen 2443 auf Schwaben, 1758 auf Ober⸗ bayern, 1645 auf Niederbayern, 957 auf Mittelfranken, 872 auf Oberpfal;, 527 auf Unterfranken, 461 auf Oberfranken und 365 auf Pfalz Im Jahre 1881 wurden 13061 und im Jahre 1882 11948 versicherte Grundbesitzer aufgeführt. .
Als Gesammtversicherungssumme für das Königreich ergab sich 1883 der Betrag von 21 060 545 M, wovon 4418162 MSL auf Schwaben, 4243 830 M6 auf Niederbayern, 3 864 889 M auf Ober- bayern, 2 734 904 S auf Unterfranken, 2166 166 S auf Mittel franken, 2068 483 M auf Oberpfalz, 909 803 S auf Oberfranken und 654 308 ½ auf Pfalz entfallen. .
Für das Jahr 1881 berechnete sich die Gesammt ⸗Versicherungs⸗ summe auf 30 601 158 , für das Jahr 1882 auf 26722 827 4
Die durchschnittliche Versicherungssumme eines Versicherten im Königreich stellt sich l383 auf 2359 S gegen 2344 M im Jahre 1881 und 2237 MM im Jahre 1882.
In den einzelnen Regierungsbezirken nachstehende
Schwankungen zu Tage: Durchschnittliche Versicherungssumme — — — —
1882 1883 6 2 2341 2198 2747 2747 2428 1793 1937 2372 1794 1974 1591 2263 Unterfranken 4594 5190 Schwaben 1765 1808 . Die Durchschnittsbeträge schwanken sonach zwischen dem Mini mum 1774 (Schwaben) im Jahre 1881, 1591 (Mittelfranken) im Jahre 1882, 1793 (Pfal im Jahre 1883 und dem Maximum 5997 (Unterfranken) im Jahre 1881, 4594 (Unterfranken) im Jahre 1882,
5190 (Unterfranken) im Jahre 1883. Für die einzelnen Amtsgerichte weist sich der Stand folgender⸗ 1881 1882 1883
maßen aus: 38 34 41 Amts⸗ gerichten
26 89 51
treten
Oberbayern Niederbayern falz . Oberfranken Mittelfranken
Keine Versicherten angegeben in Durchschnittliche Höhe der Versicherungssumme unter 1000 MS in von 1001 bis 2000 AM in , 991 4Hwog . 5001 . 10000
25 88 50 6 38 30 . 10 18 . 19 12 über 160090. 3 ö . Der Anschlag der Hagelschäden in Geld beziffert sich für das Königreich im Jahre 1883 auf 7617 627 4A; hierron kommen 1963 M3 M auf Oberbayern, 1761 082 M auf Niederbayern, 1741 801 M auf Schwaben, 1221 350 MS. auf Mittelfranken, 481 801 S auf Oberpfalz, 226 424 S auf Pfalz, 131 031 4 auf Oberfranken und 92 065 M auf Unterfranken. Der gleiche Anschlag ergab für 1879 9811 730 ½Æ , für 1880 10 653 663 M, für 1881 7372 813 4M, für 1882 10 572 392 Die 4 Jahre 1879 mit 1882 wiesen einen Gesammtschaden von 38 410 538 S und einen jährlichen Durchschnittsschaden von 9 602 634,5 MS aus. é Für die 5 Jahre 1879 mit 1883 beträgt der Gesammtschaden 46 023 1665 M und der durchschnittliche Jahresschaden 9 205 633 4A Der Gesammtschaden vertheilt sich, in Prozenten ausgedrückt, auf die einzelnen n nm,
26 80 62 21
Oberbayern Niederbayern fal berpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Schwaben 22, 9 Von dem Gesammtschaden und im Durchschnitt treffen: in den 4 Jahren in den 5 Jahren 1879 mit 1882 1879 mit 1883
auf Oberbayern Niederbayern falj berpfalz Oberfranken Mittelfranken
Unterfranken Schw
aben ö, . 19,3 Die Zahl der entschädigten Grundbesitzer war 1883 2849; es wurden sonach 31,9 0 aller versicherten Grundbesitzer von Hagel ⸗ schäden betroffen, für welche Entschädigung zu leisten war. Die korrespondirenden Zahlen der beiden Vorjahre sind: ; 1881 1488 — 1140 1882 2895 — 24,2 0s.
K
— m 3 2a — — 82 —— D . 23 — . . — m
Die gezablte Entschädigung wurde auch für das Jahr 1883 nur in ihrer Gesammtwirkung in das Auge gefaßt, um ersichtlich zu machen, welche Quote des Gesammtschadens durch die stattgehabte Benützung der bestehenden und zum Betriebe zugelassenen Gesellschaften beglichen worden ist. Es sind kei einem Gesammtschaden von 7617 627 M an Entschädigungen 756 559 4 oder 9, 93 / des Ge⸗ sammtschadens bezahlt worden. Dieser Prozentsatz ist im Vergleiche der fünf Jahre 1879 mit 1883 der hböchstz; daran reiht sich in ab⸗ steigender Linie 1380 mit 6 81 è½, 1882 mit 4,94 0½¶, 1879 mit 4,73 o, 1881 mit 3, 940 / 9.
In den fünf Jahren 1879 mit 1883 wurden 2758 207 6 Ent ⸗ schädigungen gezahlt; im Durchschnitte ergiebt sich für ein Jahr der Betrag von 551 641 M oder 5,99 0 0 des Gesammtschadens; der Durchschnitt der vier Jahre 1879 mit 1882 hatte 5,21 0 ergeben.
In Prozenten der Versicherungssumme betrug die gezahlte Ent⸗ schädigung 1883 3,59 oe 09, während sie 1881 0.95 ½ 9 und 1882 1,95 0 beziffert hatte.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Großeltern des Reichskanzlers Fürsten Otto von Bismarck“ betitelt sich eine von Hrn. Gustar Wonsack (Berlin 8W.. Hagelsbergerstr. ) im Selbstverlage herausgegebene Festschrift. Sie enthält den Abriß der Lebensgeschichte des am 19 September 1797 verstorbenen Großraters Sr. Durchlaucht, einen Abdruck des nach der Gedächtnißpredigt vor versammelter Gemeinde von dem Geistlichen verlesenen Originals; ferner den Neudruck der Gedächtnißschrift auf Christiane Charlotte Gottliebe von Bismarck, geb. von Schönfeld, die Großmutter des Fürsten, und den Stamm⸗ baum derer von Bismarck. (Preis 3 460)
— Von Hackländers ‚Europäischem Sklavenleben“, illustrirt von A Langhammer (in Lieferungen zu 40 3 bei C. Krabbe in Stuttgart) sind die Lieferungen 3—5 erschienen. In den reichen und mannigfaltigen Bildern dieser 3 Hefte folgt der Ssift des Künstlers dem Autor treu und doch voll eigener Individualität — mit feinem Takt das Unerfreuliche vermeidend — fesselnd und anmuthig.
— Von Ofsip Schubin, dem so schnell zur Geltung ge⸗— langten Autor, wird, wie wir hören, ein neuer größerer, im modernen Leben spielender Roman: „Gloria victis“ in dem demnächst zur Ausgabe gelangenden Aprilheft der ‚Deutschen Rundschau“
beginnen. Gewerbe und Handel.
Nach dem Verwaltungsbericht der Communalständischen
Bank für die Preußische QOberlausitz in Görlitz ist das Re— sultat im Jahre 1884 als ein relativ günstiges zu bezeichnen. Es ist möglich gewesen, an die Landsteuerkasse 351 667 „M, das ist 781 0ᷣ des Stammkapitals als Ueberschuß abzuliefern, nachdem zur Dotirung des Delerederefonds 60 00 „ abgeschrieben sind, welche für etwaige Verluste, namentlich bei Abwickelung älterer Geschäfte reservirt blei⸗ ben. Ter Gesammtumsatz der Bank betrug im Jahre 1884 435 994128 6, der Geldumsatz 231 028 034 ½ Der Gesammtumsatz bat 6200 994 S, der Geldumsatz aber 13 440 703 M weniger als im Vorjahre betragen. Der Geldwerth aller diskontirten Wechsel ist um 6 252 952 M niedriger gewesen. Dadurch und durch den niedrigen Zinsfuß wird die Differenz in dem Ertrage aus den Wechseln von 602 863 M gegen 735 362 M im Jahr 1883 erklärt. Dagegen ist ein Mehrgewinn im Effekten und Effekten ⸗Kommissionsgeschäft von 17316 M, im Konto⸗Korrentgeschäft von 54 692 MS erzielt worden. Das Depositenkonto hat sich wieder um 702 655 46 verringert, weil mit der Kündigung und Rückzahlung der vierprozentigen Depositen fortgefahren wurde. Dadurch ist gegen das Vorjahr eine Zinserspar— niß von 23 037 M½ erwachsen. . Der Aussichtsraih der Weimarischen Bank hat nach Vorlegung des Abschlusses für das Geschäftsjahr 1884, welcher einen Reingewinn von 3654 571 S nachweist, beschlossen, nach Abschreibungen von 50 544 MS der Generalversammlung die Vertheilung einer Divi⸗ dende von 40 vorzuschlagen. .
Königsberg i. Pr., 76. März. (W. T. B.) Der Verwaltungs⸗ rath der ostpreußischen Südbahn genehmigte die Bilanz pro 1884 und setzte die Mividende für die Stammprioritäten auf 5o o, die Dividende für die Stammaktien auf 24 0 fest.
Breslau, 27. März. (W. T. T.) Wie die „Schles. Ztg.“ berichtet, ist der Roheisenmarkt flau und nehmen die Bestände zu. Die Monatsproduktion betrug etwa 34500 t. Puddelroheisen 5— 5,15 S6, Gießereieisen 6— 630 A, Gußwaaren fanden flotten Absatz. Den Walzwerken sind neuerdings belangreichere Aufträge zugegangen, und dürfte der Betrieb in der nächsten Woche noch leb— hafter werden. Auch ausländische Aufträge liegen vor. Bleche finden bei regem Export schlanken Absatz, nur die Grobblechstrecken sind noch immer nicht voll keschäftigt. Die Walzeisenpreise sind unver⸗ ändert. Die Flußeisenwerke sind flott beschäftigt. Die Preise für Zink bleiden gedrückt.
Dresden, 26. März. (W T. B.) Das hiesige Stadtver⸗ ordneten · Kollegium genehmigte heute Abend das zwischen der Stadt⸗ gemeinde von Dresden einerseits und der Dresdner Bank sowie dem hiesigen Bankhaus Günther u. Rudolph andererseits ver einbarte, auf 12 Millionen Mark Kosten berechnete Unternehmen eines Straßendurchbruchs vom Altmarkt nach dem Pirna'schen platz in Dresden, wozu die Stadtgemeinde einen einmaligen Betrag von 23 Millionen Mark als Fonds perdn sowie 3 Million Mark als unverzinslichen Vorschuß und eine 25jährige Zinsengarantie beisteuert bezw. gewährleistet.
Mainz, 26. März (W. T. B.) Der Verwaliungsrath der Hessischen Ludwigsbahn beschloß heute, der Generalversamm— i für das Geschäftsjahr 1884 eine Dividende von 4/100 vorzu⸗
agen.
London, 26. März. (W. T. B.) Wollauktien. Preise fest, gefragt. .
Bradford, 26. März. (W. T. S.) Wolle fester, in Garnen mehr Geschäft, Tendenz zu Gunsten oer àbgeber, wollene Stoffe besser.
Submissionen im Auslande.
Niederlande.
1) 2. April 1885, Vormittags 11 Uhr. zu Amersfoort im Rathhaus.
Lieferung des eisernen Oberbaues sür die St. Andries⸗ poortsbrücke und die Kamppoortsbrücke.
Bedingungen sind für 5 Fl. im Gemeinde⸗-Sekretariat käuflich.
Anweisung geschieht am 31. März 1885, Nachmittags 1 Uhr, durch den Gemeinde ⸗Architekten.
2) 15. April 1885, Mittags. Ministerium von Waterstaat, Handel en Nijverheid im Haag.
a. Lieferung von vierkantig behauenem eichenen Weichenholz für die Station Zwolle. Taxwerth 4700 Fl.
b. Lieferung von Weichen und Zubehör behufs Erweiterung der Stationen Zwolle, Groningen und Leeuwarden. Tax—⸗ werth 26 400 Fl.
Die Bedingungen liegen unter Nr. 938 bezw. Nr. 939 vom 1. April ab im vorgenannten Ministerium, in den Bureaux der Staatseisenbahnen im Haag und in den Bureaux der Provinzial⸗ Verwaltungen zur Einsicht aus und sind käuflich bei den Buch händlern Gebrüder van Cleef im Haag, Spui Nr. 282. Auskunft ertheilt der Hauptingenieur bei der Staatseisenbahn in Zwolle.
Verkehrs⸗Austalten.
Bremen, 26 März. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Fulda“ ist heute Nachmittag in Southampton eingetroffen.
Hamburg, 235. März. (W. T. B.) Der Po stdampfer
Thuringia der Hamburg n Amerikanischen Packet⸗ ahr t · Aktien geseilschaft ist, von Hamburg kommend, heute in Vera ˖ Cruz eingetroffen.
März. (W. T. B.) Der Postdampfer Rhenania“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfabrt⸗ Aktien⸗ gesellschaft hat, von New⸗Jork kommend, heute Lizard passirt.
Gemeindeverwaltung
Berlin, 27. März 1885.
Se. Majestät der Kaiser haben den berühmten Tenoriflen * Ladislaus Mierszwinski zum Königlichen Kammer“ änger ernannt. 2
hre Majestät die Kaiserin und Königin hat den Berliner Sanitätswachen ein Geschenk von 1000 S und dem Berliner Asyl⸗Verein für Obdachlose ein solches von 500 S Überweisen lassen.
Zur Vorfeier des siebenzigsten Geburtstages dez Reichskanzlers Fürsten von Bismarck fend in Stettin am 25. d. M. in den Sälen des neuen Concert und Vereins hauses eine größere, von zahlreichen Theil nehmern besuchte Festlichkeit statt, auf welcher die Absendung des folgenden Telegramms beschlossen wurde:
Ew. Durchlaucht bringen die heute zur Vorfeier der Vollendung Ihres 70. Lebensjahres und 50 jähriger Dienstzeit etwa 1000 aus allen Ständen versammelten Festgenossen die herzlichsten und ehr⸗ erbietigsten Glückwünsche dar.“
Von dem Kunsthändler J. Morschheuser aus Düsseldorf ist gegen wärtig in der ersten Etage des Hauseg Friedrichstraße 182,193 eine Kollektion moderner, zum überwiegenden Theil von Düssel dorfer Meistern stammender Gemälde zu einer Ausstellung vereinigt, die bis zum Schluß dieses Monats der Besichtigung geöffnet bleiben soll. Giebt die Mehrzabl der vorgeführten Bilder charakteristische Proben des Talents der durch sie vertretenen Künstler, so dürfen einige von ihnen auf besondere Beachtung Anspruch machen. Unter den zahlreichen Landschaften, unter denen sich Arbeiten von A. und O. Achenbach, von Oeder, Pettenkofer u. a. finden, gilt dies besonders von
zwei ansehnlichen, als Pendants gedachten und in der hier friedlich ?
anmuthenden, dort stürmisch bewegten Luftstimmung vortrefflich durch⸗ geführten, dem deutschen Mittelgebirge entnommenen Motiven von H. Deiters, von einer durch die Kraft und frappante Wahrheit der Schilderung fesselnden nordischen Schnee und Eislandschaft in spät⸗ abendlicher Beleuchtung von dem auf Berliner Ausstellungen in neuerer Zeit nur noch selten auftretenden G. Munthe, von einem kleinen, in Ton und Zeichnung mit köchster Meisterschaft vollendeten Bildchen von G. von Bochmann, einer simplen, dabei aber ausgezeichnet charakterisirten Landschaft mit der Staffage einer Schafbeerde, sowie von
drei größeren Bildern des in Berlin weniger bekannten S. Fa cobsen,
der sich in einem stillen norwegischen Bergsee, sowie in einer Partie aus dem Eifelgebicge auf seinem Lieblingsgebiet als einer unserer tüchtigsten Mondscheinmaler bekundet, eine nicht geringere Meisterschaft aber auch in einem winterlichen Waldinterieur mit dem die trübe Luft und das dichte, fahle Gezweig der Stämme roth durchleuchtenden Widerschein der sinkenden Sonne beweist. Von Ludwig Knaus findet man zwei ältere Stücke aus der Glanzzeit des Künstlers unmittelbar nach seinem Pariser Aufenthalt, das Bild eines ruhig dastehenden Lamms und das einer schlafenden Katze, beide als Proben der sonft bei dem Künstler nur episodisch in Genrescenen sich offen barenden Meisterschaft der Thiermalerei von Interesse und zugleich in rein malerischer Hinsicht durch eine Feinheit, Kraft und Fülle des Tons impo—⸗ nirend, wie sie in seinen neueren Arbeiten kaum zu finden ist. In gleicher Weise zählen das in leuchtendem Farbenschmelz durchgeführte Kabinet⸗ bild der, Spieler von Anton Seitz und eine holländische Strand⸗ scene von Jordan aus dem Jahre 18456 zu den gelungensten Werken der beiden Meister. Zumal das letztere Bild steht in der Wahrheit der Empfindung, in der lebendigen Schilderung der am Ufer ver— sammelten Gruppen von Weibern und Männern, die sich mit dem verunglückten Genossen zu schaffen machen, in der Meisterschaft, mit der die Dünenlandschaft mit dem hinter ihr auftauchenden Dorf, die stürmisch erregte See und das finstere Gewölk wiedergegeben sind, sowie in der Frische und Breite der Malerel auf der vollen Höhe der Kunst, die dem Meister seinerzeit den lange behaupteten hervorragenden Platz unter den deutschen Genremalern sicherte. Auf ansprechende Arbeiten von Karl und Wilhelm Sohn, von K. Wünnenberg un a, sowie auf das lebensgroße Brustbild einer mit aufgestütztem Kopf dasitzenden jungen Italienerin von L. Bechi sei daneben nur kurz hingewiesen, besonderer Aufmerksamkeit aber ein vorzügliches Genrebild im Kostüm des 17. Jahrhunderts von dem Italiener Zecch i em— pfohlen. Es schildert einen Kavalier, der zwei ihm gegenüber am Tisch sitzende junge Damen durch Kartenkunststücke amüsirt und zeigt in der liebenswürdigen Charakteristik der Figuren, des triumphirend dastehenden Mannes sowohl wie der beiden anmuthigen Frauengestalten, die lachend und verwundert zu ihm hinuͤberblicken, eine außerordentliche Feinheit der Beobachtung. In der Farbe ist das Bild dazu von reichem und vornehmem koloristischem Reiz, in der gesammten Zeichnung und Durchbildung von unübertrefflicher Delikatesse.
Neben Gemälden von C. Rottmann, Ch. Hoguet, Berninger, C. Rodde, Lutteroth, Nordgren, Douzette. Zimmermann, Harburger,
Nikutowski u. A. sowie Aquarellen und Zeichnungen von Fr. Krüger, Wilberg, J. Brandt und Fritz von Uhde gelangt am 31. d. M. in Lepke's Kunstauktionshause der durch die Ausstellung in der National Galerie bereits bekannte künstlerische Nachlaß des im Jahre 1881 als Leiter des Meistergteliers für Landschaftsmalerei am Museum zu Breslau verstorbenen Landschaftsmalers Adolf Dreßler zur öffent⸗ lichen Versteigerung. Obschon ein Theil der hinterlassenen Arbtiten bereits in andere Hände übergegangen ist, verzeichnet der Katalog in 18 Nummern doch noch eine ansehnliche Reihe von Gemälden, Aquarellen, Skijzen und Studien des Künstlers, die vor der Versteigerung noch einmal am 29. und 30. d. M., von 10—2 Uhr, vereinigt ausgestellt sein werden.
Residenz⸗ Theater. Mit Rücsicht auf den noch immer sehr zahlreichen Besuch der Repertoirstücke: ‚Der Vergnügungszug‘ und »Die Schulreiterinꝰ hat die Direktion beschlossen, die erste Auf— führung der nächsten Novität: „Der Kernpunkt‘ (Point de mire) bis in die Mitte der nächsten Woche zu verlegen, so daß am Sonntag die letzte Sonntagesaufführung obengenannter Stücke statt findet. In⸗ zwischen sind aber die Proben zu dem Labiche⸗Gerstmannschen Lust⸗ spiel ‚Der Kernpunkt“ bereits in vollem Gange.
Im Belle ⸗ Alliance Theater geht morgen zum ersten Male das Haktige Original -Lustspiel ‚Amerlkanisch‘, von C. A. Göe⸗ ner, mit den Gaͤsten des Wallner ⸗Theaters in Seene.
Für den morgen, Sonnabend, in Humsristischen Herrenabend der Berliner Schauspieler zu Gunsten der Pen sionsanstalt der Genossenschaft deutscher Bühnen⸗ angehörigen hat Hr. Julius Stettenheim einen Prolog geschrieben. Der kleine dramatische Schwank, welcher zur Aufführung kommt, hat
rn. Schriftsteller Laufs zum Verfgsser. Hr. Görß vom Wallner⸗
hegter hat für die Aufführung ein Chorlied gedichtet, das durch seine originelle Idee sich bald allgemeiner Popularltät erfreuen dürfte. — Billets sind nur noch: Charlottenstraße 85 zu haben; doch wird ein kleiner Theil für die Abendkasse der Philharmonie aufbewahrt bleiben.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Scholj). Druck: W. El ner. Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
592]
at somit der Verdacht der Fahnenflucht nähe,
75649]
18 Ellen 5 breites Halbtuch, im Werthe von 914 Ellen / breiten blaugestreiften Drillich,
. 6) 18 Ellen schwarzrothen sogenannten Waffelstoff, Y) 160 — 180 Ellen Bettzeug, im Werthe von ca.
Hhroßherzogl. Mecklenburg Schwerinsches Amtsgericht.
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Käniglich
6 74.
Er ste Beilage
Preußischen
Berlin, Freitag, den 27. März
Staats⸗Anzeiger.
I SS5.
* 8 ZZaserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats · Anzeiger und das Central ⸗Handels register nimmt an: die Käönigliche Expedition
des JNeutschen Reichs · Anzeigers nud Königlich Nreußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
3. Jerkäunfe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
u. 8s. w. von öffentlichen Fapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. . Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen.
In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen · Bureaux.
Theater- Anzeigen. beilage. K
X
Fteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief.
Der am 10. Mai 1863 zu Straßburg i. Els. borene Jäger Eugen Gustav Baldner der dies⸗ ligen 3. Kompagnie hat am 22. d. Mts., Abends
gen 10 Uhr, die Garnison verlassen und ist bis zt noch nicht wieder in dieselbe zurückgekehrt. Es
Alle Militär“ resp. Civilbehörden werden daher gebenst ersucht, auf den p. Baldner zu vigiliren, jn im Betretungsfalle arretiren und zum Weiter⸗ ankport hierher an die nächste Militärbehörde ab⸗ efern zu wollen. z Signalement: Größe 1,61 Meter, Gestalt schlank, inn, Nase, Mund gewöhnlich, Haar schwarz, Bart einer Schnurrbart. Besondere Kennzeichen: Narbe
rechten Vorderarm, auf dem linken Arm ist ein slatrose eintättowirt. Bekleidet war derselbe mit em Tuchanzuge IV. Garnitur, eigenen Stiefeln, genem Hemd und eigener Mütze. Zabern, den 24. März 1885.
Königliches Kommando des Rheinischen Jäger ⸗Bataillons Nr. 8.
K. Amtsgericht Gmünd. Schwerer Diebstahl. In der Nacht vom 12 bis 26. d. M. wurden em Kaufmann Barth in Iggingen diess Ober -⸗Amts . Einbruchs nachstehende Gegenstände ge ohlen: I) 36 Ellen */ breites hellgraues Tuch, im Werthe von ca. 50 , ) 32 Ellen */ breites braunes Tuch, im Werthe von ca. 74 40
ca, 54 M
im Werthe von ea. 17 M, 5) 35 Ellen u /s breiten rothen Bettbarchent, im
Werthe von ca. 4 46,
im Werthe von ca. 21—22 4
S5 , 3) 2 Dutzend Taschentücher, gelb und roth, im
Werthe von 7 — 8 4M Dieser Diebstahl wird zu bekannten Zwecken ffentlich bekannt gemacht, mit dem Anfügen, daß er Diebstahl ohne Zweifel von zwei Personen ver⸗ ht worden ist. . Den 24. März 1885.
Ober · Amtsrichter: Rönner.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
0l86) Aufgebot. . Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu orn: a. Nr. 3453 über 207,20 M der Victoria Wiadrows ka, b. Nr. 3464 über 207,20 ½ der Marianna Wiadrowska, nd angeblich verloren gegangen und sollen auf den ntrag des Vormundes der Eigenthümer, Einwohner osepy Wiadrowski aus Bruchnowo zum Zwecke w neuen Anfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber der Bücher auf ⸗ fordert, spätestens im Aufgebots termine den 3. November 1885, Vorm. 11 Uhr, ci dem unterzeichneten Gericht (im Termins mmer IV.) ihre Rechte anzumelden und die Bücher rzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ lben erfolgen wird. Thorn, den 25. Februar 1886. Königliches Amtsgericht. V.
ö 9lo]! Aufgebot.
Der Einwohner Jacob Harms zu Rostock, früher Doberan, hat das Aufgebot
) eines Hypothekenscheins über 600 6, einge—⸗ tragen am 9. Februar 1883 für ihn zu Io Zinsen in das Grund und Hypothekenbuch über
ö die Häuslerei Nr. 2 zu Meschendorf Fol. 1 und
) eines Hypothekenscheins über 3006 4, einge⸗ tragen für ihn zu 40 Zinsen auf dasselbe in fe Fol. 2 des Grund⸗ und Hypotheken⸗
u
antragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf
fordert, späͤtesteng in dem auf
den 25. September 1885, Mittags 12 Uhr,
er dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Äuf⸗
bolstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur—⸗
inden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung
1 Urkunden erfolgen wird.
Kröpelin, den Jg. Januar 1885.
33203 Aufgebot. Der Kaufmann Ignatz Neuburger zu München t das Aufgebot der nachbezeichneten ihm angeblich Verlust gerathenen beiden Lebens versicherungs⸗ plicen, ausgeftellt von der Providentia“, Frank⸗ rter Versicherungsgesellschaft zu Frankfurt 4. M. 9. Februar 1874 unter Nummer 29 537 und ä. 3. Auqust 1875 unter der Nummer 32 G21, mit je ein nach dem Tode des Kaufmann Janatz
Familien- Nachrichten.
594331 Aufgebot.
Es ist von dem Ausgedinger Daniel Schenk zu Lahmo das Aufgebot des Sparkassenbuchs der stän⸗ dischen Nebensparkasse zu Guben Litt. D. Nr. 3607490 über 93 S 77 3 beantragt worden. Das Buch ist für den Antrazsteller ausgefertigt.
Der Inhaber des bezeichneten Quittungsbuches wird hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine, am 18. September 1885, Vormittags 10 uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht. Zimmer Nr. 28, anzumelden und das Sparkassen⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Guben, den 23. Dezember 1884.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
3204 Bekanntmachung. Aufgebot.
Auf dem nach Vortrag des Hypotbhekenbuches
Obermeitingen Bd. II. 3389 im Besitze des Oekonomen Michael Schmid von Untermeitingen stehenden Grundstückes Pl.⸗Nr. 260 der Steuergemeinde Ober meitingen sind für die Erben des am 23. April 1844 verstorbenen Handelsmanns Sigmund Guggenheimer von Hürben, nämlich dessen Wittwe Clara und dessen sieben Kinder: Karl, Cilli, Sara, Emilie, Elias, Max,. Simon Guggenheimer, zusammen 218 Fl. 45 Kr. — 374 M 983 3 angeblich längst bezahlte Kaufschillings- und Zinsenforderung ein getragen. Hievon sind die Antheile der Wittwe und der zwei Kinder Carl und Sara bereits zur Löschung bewilliget, dagegen sind die Nachforschungen nach den übrigen rechtmäßigen Inhabern der restigen Forderungtanthelle fruchtlos geblieben. — Nachdem nun vom Tage der letzten, auf diese Forderung sich beziehenden Handlungen an gerechnet, mindestenz 30 Jahre verstrichen sind, werden auf Antrag des zur Hypothekfreimachung verpflichteten Gastwirtbes Johann Hagg von Frieding alle Diejenigen, welche auf obige Forderungsantheile ein Recht zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Montag, 20. Juli 1885, früh 19g Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungssaale anberaumten Auf— gebotstermine geltend zu machen, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypo—⸗ thetenbuche gelöscht würden.
Landsberg am Lech, 20. November 1884.
Kgl. bayr. Amtsgericht.
(L. 8.) Niedermayer, A. R.
Zur Beglaubigung:
Der Gerichtsschreiber:
(L. 8) Hofmann, K. Sekretär.
50832] Aufgebot.
Auf Antrag des Stellenbesitzers Gottlieb Wittig aus Reußendorf, als Abwesenheitsvormundes des Fleischermeisters Gottlieb Benjamin Müssiger aus Reußendorf, in Bezug auf dessen Aufenthaltsort seit länger als zehn Jahren Nichts bekannt geworden ist, wird der genannte abwesende Fleischermeister Gott⸗ lieb Benjamin Müssiger aus Reußendorf aufgefor⸗ dert, sich in oder vor dem bei dem unterzeichneten Gerichte vor dem Amtsgerichtsrath von Studniarski am 16. September 1885, Vormittags 11 Uhr, anstehenden Termine schriftlich oder persönlich anzu= melden und weitere Anweisung zu erwarten, widrigen⸗ falls er für todt erklärt und sein Vermögen an die sich meldenden und legitimirenden Erben ausgeant⸗ wortet werden wird.
Dieselbe Aufforderung zur Anmeldung unter An drohung des nämlichen Rechtsnachtheils wird an die etwaigen unbekannten Erben und Erbnehmer des He len gerichtet.
Landeshut in Schlesien, den 1. November 1884. Königliches Amtsgericht.
64328 Aufgebot. Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Königsberg i. Pr.: a. Nr. 72 798 über 65 „ 73 8, ausgefertigt für Fräulein Charlotte Tenner, b. Nr. 135 744 über 20 M 33 8, ausgefertigt für August Schlemmer, sind angeblich verloren gegangen, und sollen auf den Antrag der Eigenthümer: zu a. des Fräuleins Charlotte Tenner hier, zu b. des Gasarbeiters August Schlemmer hier, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber der Bücher auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 18. September 1885, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 63) ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, ö die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Königsberg, den 20. Januar 1885. Königliches Amtsgericht. XI.
euburger an dessen Ehefrau Adele, geborene Neu⸗
64338 Aufgebot.
Auf den Antrag der Altsitzerfrau Marie Schu—⸗ minski, geb. Kollack. zu Puchowken, vertreten durch den Rechtsanwalt Reinbacher in Lyck, wird der In— haber des angeblich verloren gegangenen, von der Frau Marie Schuminski an eigene Order auf die Wirthsfrau Euphrosine Mrowka zu Dorssen um die Johannizeit 18380 gezogenen, von der Bezogenen an⸗ genommenen, zu Michaelis 1880 fällig gewordenen Wechsels über 150 6 hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebots. termine den 17. September 1885, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 32) anzu— melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Lyck, den 12. Januar 1885.
Königliches Amtsgericht. III.
õ2943] Aufgebot.
Der Freiherr Louis Sstmann von der Leye zu Honeburg, hat das Aufgebot eines am 29. März 1876 von der damaligen Osnabrücker Bank, Filiale der Oldenburgischen Spar- und Leihbank, zu Osna—⸗ brück über eine Einlage von 3150 M auf den Namen des „Freiherrn von Ostmann von der Leye, Honeburg“ ausgestellten Kontobuchs Nr. 174 bean- tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
Freitag, den 5. Juni 1885,
Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, . Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumel⸗ den und die Urkunde vorzulegen, widrigenf. Ils die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Osnabrück, den 20. November 1884. Königliches Amtsgericht. VI. eyer.
64340
Die Wittwe des Einwohners Philipp Grimmeisen, . geb. Schleich, zu Oberstein, und der
berst und Commandeur des 69. Infanterie⸗Regi⸗ ments Gustavy John von Freyend zu Trier haben das Aufgebot der Antheisscheine der Herzoglich Braunschweigischen Prämien⸗Anleihe vom 1. März 1869 Serie 8759 Nr. 29, Serie 4198 Nr. 36, Serie 4621 Nr. 45, Serie 4670 Nr. 1“ und Serie betzo Nr. 1 beantragt. =
Die Inhaber dieser Antheilscheine werden aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf
den 25. August er,, Morgens 11 Uhr,
vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 2A, angesetzten Termine ihre Rechte anzumelden und die Antheilscheine vorzulegen, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen.
Braunschweig, 19. Januar 1885.
Herzogliches Amtsgericht. L. Rabert.
T7olsSo] Bekanntmachung. .
Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Spar⸗ kasse Nr. 5801 über 775 S, ausgefertigt für Ernst Sieste in Taura, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Dachdeckers Ernst Sieste in Taura zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches aufge— fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 23. September 1885, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, im Zimmer Nr. 22, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, n . die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Torgau, den 19. Februar 1885
Königliches Amtsgericht.
7ols?]
Der Ackerbürger Wilhelm Pankau aus Pr. Fried⸗ land hat das Aufgebot des Ferdinand Pankau, ge—⸗ boren am 23. Juli 1846 zu Pr. Friedland, zum Zwecke der Todeserklärung in Antrag gebracht.
erdinand Ludwig Pankau ist ein Sohn der
chäfer Erdmann und Johanna Friederike, geborne Schülke ⸗Pankauschen Eheleute, hat im Jahre 1869 Pr. Friedland verlassen und sich nach Amerika be⸗ geben und es ist seit dem 26. Juni 1870 von seinem Leben oder Tode keine Nachricht eingegangen. Der verschollene Ferdinand Ludwig Pankau wird daher aufgefordert sich spätestens in dem auf
den 16. Juni 1885, Vormittags g Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Termine schriftlich oder perfönlich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.
Pr. Friedland, den 21. Februar 1885.
Königliches Amtsgericht.
750 0] Bekanntmachnng.
Auf den Antrag des Hausbesitzers und Maurers Robert Kirsch aus Kynau und beziehungsweise Per verehelichten Frau Bertha Dierig, geborenen Völkel, zu Breslau, werden:
a. der Bruder des Antragstellers Robert Kirsch, Maurergesell Carl August Heinrich Kirsch, geboren am 16. April 1834 zu Groß ⸗Wierau, zuletzt in Neukrausendorf, Kreis Waldenburg wohnhaft, welcher sich von Neukrausendorf im Jahre 1871 ent⸗ fernt hat;
b. der Ehemann der Antragstellerin Frau Bertha Dierig, vormalige Hotelpächter Theodor Alexander Dierig, zuletzt in Waldenburg i. Schl. wohnhaft,
welcher von da am 10. Juli 1872 sich entfernt, in
eirem Schreiben vom 23. Februar 1873 aus Bal⸗ timore die letzte Nachricht von sich gegeben, und, soviel bekannt geworden, Baltimore am 7. Juli 1873 wieder verlassen hat,
sowie deren etwaige unbekannten Erben und Erb— nehmer,
aufgefordert, sich spätestens in dem bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 22) auf
den 3. März 1886, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls der Maurergesell Carl August Heinrich Kirsch und der vormalige Hotelpächter Theodor Alexander Dierig werden für todt erklärt werden und deren Nachlaß den sich legitimirenden Eiben mit den in den §§. 834 folgende, Titel 18 Theil II. Allgemeinen Landrechts bestimmten Rechtsfolgen wird ausgeant— wortet werden.
Waldenburg i. Schl. den 6. März 1885.
Königliches Amtsgericht. 75731 Das Testament des Dr. med. Heinrich Schweitzer dahier betr.
Die gesetzlichen Erben des am 11. April 1884 hier verstorbenen Dr. med. Heinrich Schweitzer von Breslau, die Kinder seiner Brüder Wolf resp. William und Mandel Schweitzer werden hiermit aufgefordert, sich binnen drei Monaten hier über Antretung der Erbschaft zu erklären, unter der An⸗ kündigung, daß nur die sich Meldenden in den Nach⸗ laß eingewiesen werden.
Wiesbaden, den 8. März 1885.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI. Ot to. 75704 Urtheils · Auszug.
Das Königliche Amtsgericht zu Recklinghausen hat durch Urtheil vom 17. März 1885 in der Aufgebots⸗ sache Bönte die Ausschließung der unbekannten Interessenten mit ihren Ansprüchen auf die bei der Kaufgelderbelegung in der Subhastation der den Eheleuten J. Kleimann zu Herten gehörigen, im Grundbuche von Herten Bd. II. Bl. 67 eingetrage⸗ nen Grundstücke Flur 6 Nr. 681/232 und 575/192 gebildeten Spezialmassen:
1) von 50 Pf., mit welcher die Abth. II. Nr. 1 für den Orgelfonds dort eingetragenen, jährlich Martini zu entrichtenden Post von 66 Stüber Klewisch zur Hebung gekommen,
2) von 2 4M, mit welcher das in Abth. II. Nr. 2 dort eingetragene, jährlich Martini an die Pfarre zu Herten zu entrichtende 4 Gerste c. zur Hebung gekommen,
3) von 1,B20 ½, mit welchen die daselbst Abth. II. Nr. 3 eingetragenen, jährlich an den Küster zu Herten zu entrichtenden 6 Pfund Brod zur Hebung gekommen,
4 von 244 M 17 , mit welchen das daselbst Abth. III. Nr.? für den Branntweinbrenner Franz Bönte aus Speckhorn aus der Urkunde vom 27. Mai 1835 eingetragene Darlehn von 76 Thlr. 27 Sgr. 8 Pf. nebst Zinsen zur Hebung gekommen ist,
ausgesyrochen. Recklinghausen, 21. März 1885. Gotte, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
JT5ö7 00] Bekanntmachung.
In der Peckeruhnschen Aufgebotssache F. 1884 hat das Königliche Amtsgericht zu Marienwerder am 7. März 1885 für Recht erkannt:
I. Das Hypothekendokument über die im Grund⸗ buche von Budezyn Nr. 5 Abtheilung III. Nr. 2 für die Salarienkasse des Königlichen Kreisgerichts zu Marienwerder subingrossirten 32 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf, welche bei der Abschreibung der Grundstücke Budcijyn Nr. 38 und 398 auf diese Abtheilung III. Nr. 1 und resp. Nr. I zur Mithaft übertragen sind, bestehend aus der beglaubigten Abschrift des gerlcht⸗ lichen Erbvergleichs vom 26. April 1842, den Hypo⸗ thekenscheinen vom 27. Juni 1842 und 15. Juni 1850 und den Ingrossationsnoten von denselben Tagen wird für kraftlos erklärt,
II. die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Eigenthümer Gottfried Ziehl zu Marienfelde auferlegt.
I7b717 Oeffentliche ve e r ö
Der Provisionsreisende Johann Justus Müller zu Frankfurt a. M., vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Binge daselbst, klagt gegen seine Ehefrau Louise Müller, geb. Schmidt, mit unbekanntem Aufent- haltsorte abwesend, auf Ehescheidung wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die zwischen den Parteien am 15. Juni 1874 geschlossene Ehe dem Bande nach zu trennen und die Beklagte für den schuldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechte⸗ streits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Frankfurt a. M. auf
den 30. . 1885, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Frankfurt a. M., den 23. März 1885. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 75719 Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau Dorette Goedecke, geb. Steingrube, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Schlötel borg, hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Kellner Fritz
Goedecke, fruͤher hier, jetzt unbekannten Aufenthalts,