1885 / 75 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

misch von Sosßialie mus und Feudaligmus. An der Spitze jedes . Stammes stebt der Kapitän oder Häuptling. er 96. in etwas beschränkt ist durch den Rath der Alten, die sich der Häupt= ling selbst aus den vornehmsten Geschlechtern auswählt Der Grund und Boden ist allgemeines Eigenthum, d. b. er gehört eigentlich keinem. Jeder nimmt was er braucht. Nur der Besitz an Vieh, zu⸗ mal bei den Hereres, scheint von Alters her durch besondere Sitte geregelt. Die Heerden sind eine Art Familieneigenthum. Besonders die Häuptlinge und die ihnen verwandten Familien sind die . Mit jeder dieler Familien steht eine Anzahl Leute als Vasallen, Knechte oder Sklaven in Verbindung; sie bilden eine Gefolgschaft ihrer Herren. Da aber besonders in Bezug auf die Erzeugnisse des Bodens allgemeiner Kommunismus herrscht, wird dadurch jeder wirmh⸗ scaftliche Fortschritt gehindert. Keiner thut mehr als er irgend nöthig hat. Denn was heute der Fleißige sich erarbeitet, daran will morgen der Faule auch sein Theil haben.

Nach vielen unsäglichen Müben ist es den Missionaren gelungen, durch die Predigt des Evangeliums zuerst einzelne, dann auch mehrere für das Christenihum zu gewinnen. Da unter den Bekehrten eine verbältnißmäßige große Anjahl von Vornehmen und Häuptlingssöhnen war, so wuchs der Einfluß der christlichen Gemeinden rasch. Freilich können wir uns hier zu Lande kaum vorstellen, mit welchen Schwierig keiten und Entbehrungen die Missionare zumal unter soschen völlig unkultivirten Völkern zu kämpfen haben. Sie müssen auf das aller meiste, was andere Curd päer für eine zum Leben nothwendige Beguem= lichkeit halten, verzichten lernen. Der Missionar muß (um nur Einiges. nach den Aufieichnungen eines Veteranen anzuführen) im Stande sein, obne Obdach sowohl der glühenden Sonnenhitze, als auch dem schneidenden Nachtwinde Trotz zu bieten. Er muß im Stande sein, Reisen zu unternehmen, mit der Autsicht, wochenlang nur aus Pfützen sein Trinlwasser zu entnehmer, die seit Monaten von Thieren, die durstig zur Tränke kamen, verunreinigt sind, in denen es nicht blos von Infusorien, sondern auch von bereits recht sichibaren Thierchen wimmelt. Es muß ibm gleichgültig sein, ob er seine Lagerstätte in irgend einem Bett oder auf der bloßen Erde gemacht hat, wann und wie seine Speisen bereitet werden; es muß ihm gleichgültig werden, wie seine Kleider aussehen, ob und wie sie von den Dornen zerfetzt, ob und wie sie wieder geflickt sind. Ec muß im Stande sein, Allem, was das Leben verschönert und erleichtert, zu entsagen und dabei immer noch unter rohen, schmutzigen, undankbaren Menschen stets die Gleich⸗ müthigkeit und Freundlichkeit zu bewahren wissen, ohne welche ein Missionserfolg undenkbar ist. Bei dem allen ist von der Schwierig⸗ keit des eigentlichen Missionsberufs, von der mühsamen Arbeit an meist völlig verwahrlosten Menschen, von dem Erlernen der gerade so ungeheuer schweren Nama⸗ und Hererospriache noch ganz abgesehen. Es gehört eben ein Herz voll Liebe dazu und die Kraft Gottes, die auch ichwache Menschen zu starken Werkzeugen machen kann.

Besonders schwierig wurde die Arbeit gerade jener Missionare durch die fortwährenden Feindschaften zwischen den gelben Namas und den schwarzen Hereros. Dieselben leben eigentlich seit rielen Jahrzehnten in stetem Krieg. Nur dem Einfluß der Missionare ist es zu danken, daß sie wenigstens zeitweise schon Frieden zu halten geneigt sind; wie es scheint, haben die Namas den Streit angefangen. Aus der nahen Kapkolonie hatten sie Gelegenheit gehabt, sich mit Feuer⸗ gewehren zu versorgen. Auf ihren Jagdzügen kamen sie damit immer weiter nach Norden. Da lockten sie die reichen Heerden der fried— licher gerichteten Hereros an. Durch ihre weittragenden Feuergewehre waren die Namas den an sich viel kräftigeren Herercs überlegen. Besonders unter dem herrschsüchtigen Oberhäuptling Jonker Afrikaner hatten sie den größten Thell des Hererslandes sich unterworfen. Es liegt auf der Hand, daß es in solchen Kriegszeiten mit der Friedens⸗ arbeit der Missionare nicht recht vorwärts gehen konnte, ja daß Vieles, was vorher unter beiden Völkern mühsam aufgebaut war, durch die Kriegsgreuel vollständig nie dergerissen ward. Um so mehr darf es uns freuen, daß in Folge der wirklich staunenswerthen Geduld und Ausdauer der Missionare nun schon überall wesentliche Fortschritte wahrzunehmen sind. . ; ö

Freilich ist der Erfolg der Missionkarbeit unter den beiden Völkern grundverschieden. Die Namas sind, wie alle Hottentotten, leicht er⸗ regten Sinnes, aber dabei wetterwendisch; schnell bei der Hand, gute Vorsätze zu fassen, aber wie gewonnen, so zerronnen! So kam's, daß sie bei der Predigt des Evangeliums oft geradezu in Thränen zeiflossen, unter den Zeichen aufrichtiger Bekehrung selbst anfingen zu beten; äußere Eifolge waren sehr bald erzielt, aber es hielt nicht lange an. Nachher fielen die Meisten leicht in das alte beidnische Wesen wieder zurück, und es ward oft ärger, als zuvor. Diese Er⸗ fahrung hatte schon der alte Schmelen machen müssen, und nach ihm alle rheinischen Namg.Missionare. Auf den verschiedenen Stationen Bethanien und Rehoboth, Berseba und Hoachanas, Gibeon, Gobabis und Keetmanne hoop kat es einmal oder öfters Zeiten der Erweckung gegeben und es ist geschehen, gerade wie zur Regenszeit das sonst so dürre Namaland in herrlichem Grün und entzückender Blumenpracht dasteht. Es zeigte sich unter den Leuten einzelner Stämme ein Fragen nach Gottes Wort; es war als ob alle mit einem Male Christen werden wollten. Aber die Enttäusckung kam kald nach. Nur wenig Früchte blieben von dem Slüthenmeer. Ihr leichtsinniges Wesen, ihr angeborner Wandertrieb, die fortdauernden Kriegszüge ließen es nicht dazu kommen, daß das Volk als Ganzes sich bekehrte. Jetzt mögen eiwma 3 4000 getaufte Gemeindeglieder auf den ver— schiedenen Namastationen unter der Pflege der Missionare stehen. Manche liebliche Züge von der Wirkung des Wortes Gottes werden in der Geschichte dieser Mission erzählt.

Ganz anders war der Gang der Missionsarbeit unter den Herero; fast umgekehrt. Als sich Missionar H. Hahn 1844 dort niederließ, galt (6, abgesehen von allen anderen Hindernissen, erst die völlig un— bekannte Sprache zu erlernen, von der bis dahin noch nie ein Europäer etwas gehört hatte. Zwei Jahre haben die beiden Missionare Hahn und Rath, sern ron aller übrigen Welt, in dieser Wildniß beten und arbeiten müssen, ehe sie auch nur den ersten dürftigen Anfang machen konnten, das Evangelium zu verkündigen. Die schwarzen Leute hatten gar nicht gewußt, was sie aus den weißen Fremdlingen machen sollten. Jedenfalls hatten sie große Achtung vor ihnen. Den Missionar Hahn sahen sie gegen seinen Willen als eine Art Häuptling an. Aber es schien als ob dies Volk ohne alles geistige Bedürfniß wäre. Erst nach 14 Jahren treuer Arbeit konnte der Erstling getauft werden, und zwar ein Hereromädchen, das Jahre lang ganz und gar in des Misstonars Hause gelebt hatte. War die Arbeit nicht weggeworfene Mühe? Dennoch wurden die Missionare nicht müde in ihrer Liebesarbeit. Sie hatten den festen Glauben, daß Gott doch noch etwas aus diesen rohen Heiden machen könne. Und dileser Glaube ist nicht zu Schanden geworden. Gerade das was so lange Zeit das größte Hinderniß gewesen war, die Unterjochung der Herero durch die Nama, das mußte in Gottes Hand das Mittel werden, den Umschwung herbeizuführen. Als das Herercvolk durch die Raubzüge des gesürchteten Jager Afrikaner völlig zu Boden getreten war, da fing es an, sich auf sich selbst zu besinnen. Als Missionar Hahn zum dritten Mal ins Heieroland kam und sich auf der Hauptstation Otjimbingue niederließ da schien ein neuer Geist über sie gekommen zu sein. Nicht nur, daß sie sich an ein gesittetes Wesen und an ein geordnetes Leben gewöhnten, sie drängten sich zur Kirche und meldeten sich zur Taufe. Von da an gings vorwärts trotz der vielen Kriege, in denen sich die Herero unter ihrem Oberhäuptting Kama⸗ herero ihre Unabhängigkeit erkämpften. Auf den 8 Staticnen im Lande giebts jetzt etwa 1500 getaufte Gemeindeglieder. Ist die Zahl der Getauften auch noch gering, so kann man doch sagen, daß sie einen bestimmenden, täglich wachsenden Einfluß ausüben auf das ganze Volk, weil sie meist den vornehmen Geschlechtern angehören und gerade durch ihre Tüchtigkeit und Tapferkeit in den Kriegszeiten sich die Achtung bei allen Stammesgenossen erworben haben. Viele diefer Getauften sind wirklich entschieden ganze Christen, die fur ihren Glauben selbst ihr Leben hinzugeben bereit sind.

Es ist jetzt Hoffnung rorhanden, daß die alte Stammes feindschaft aufhören und jedes Volk sich in Frieden bauen wird. Dann hoffen die Missionare noch viel Segen zu ernten. Manches weist darauf hin, daß das Evangelium bei den Namas und bei den Herero vielfach

im Stillen weiter glimmt, und wenn mit dem Frieden eln neuer Geistes hauch bineinfaͤhrt, dann werden wirg vielleicht noch mit Staunen erkennen, wie die treue Arbeit unserer Missionare doch noch überreich gesegnet wird. Für jetzt werden dieselben in gewohnter Weise fort arbeiten im alleinigen Vertrauen auf die Kraft des alleinseligmachen den Evangeliums. Denn ob die Nähe der deutschen Kolonie an sich schon ein besonderer Segen für die Missionsarbeit sein wird, bleibt abzu⸗ warten. Ueberhaupt müssen wir festhalten, daß nicht etwa, wie hier zu Lande vielfach die Meinung verbreitet zu sein scheint, diese ganzen Länder bereits zu der deutschen Kolonie gehörten. Bis jetzt ist nur der für die eigentlichen Bewohner des Landes ganz unnütze wasserlose Küstensaum 20 Meilen landeinwärts erworben. Das Binnenland, olso die fruchtbareren Landstriche, stehen größtentheils noch unter der unbeschränkten Oberhoheit der Stammeshäuptlinge. Nur. Joseph Frederik, der Häuptling von Bethanien, hat sich bereits unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt. Am 28. Oktober v. J. wurde daselbst durch unsern Generalkonsul die deutsche Flagge aufge⸗ hißt. Hoffentlich werden auch die anderen Häuptlinge früher oder später diesem Beispiele folgen. .

Hat man gefiagt, ob denn für Deutschland selbst die Erwerbung dieser ersten Kolonie wirklich von besonderem Nutzen sein werde, so sei auch als Antwort darauf noch Einiges angedeutet Wohl hat man gespöttelt über dies miserable Stück Land, dies Sandloch, das die Deutschen sich ausgesucht, weil sie kein anderes mehr hätten finden können. Aber man lasse es nur gut sein. Große Dinge sind ja viel⸗ fach aus kleinen, bescheidenen Anfängen hervorgegangen. Nannte man nicht einst die Mark Brandenburg, sie zu verhöhnen, auch die Streu— sandbüchse des römischen Reiches deutscher Nation? Und nun ist aus dieser Mark Brandenburg Dank der thatkräftigen wahrhaft landes väterlichen Fürsorge der Hohenzollern und durch den aus dauernden Fleiß ihrer Unterthanen unter Gottes wunderbarer Fügung unser neues deutsches Reich in der Fülle seiner gegenwärtigen Macht hervor gewachsen. So mags grade uns Brandenburgern eine glückliche Vorbe⸗ deutung sein, daß wir auch mit einer kolonialen Streusandbüchse anfangen müssen. Deutscher Fleiß und deutsche Thatkraft werden auch da das Ihrige thun. Freilich an ein Auswandern dorthin ist vorläufig noch nicht zu denken. Lüderitz hat auch selbst öffentlich davor gewarnt. Es ist in erster Linie nicht eine Ackerbau“, sondern eine Handels und Bergwerks Kolonie. Kaufleute, Bergleute, Ingenieure u, dergl. werden dort schon in den nächsten Jahren ihren Platz finden. Dann können weiter ins Land hinein durch Anlagen von Cisternen und Dämmen neue Wasserplätze geschaffen und dadurch größere Strecken der Vieh— zucht, dem Qbst⸗ und Gartenbau erschlossen werden. Besonders der Anbau der Dattelpalme und ähnlicher Südfrüchte wird sich sebr loh— nend erweisen. Die Hauptsache ist aber, daß überhaupt ein Theil der südafrikanischen Küste unter deutscher Oberhoheit steht.

Die Lebensversicherungs -⸗Anstalt für die Armee und Maxine hat sich im Jahre 1884, wie wir dem zwöllten Rechen schaftsbericht entnehmen, wiederum günstig entwickelt. Der Verwal⸗ tungs rath der Anstalt hat sich aufs Neue mit der Frage beschäftigt, ob den Versicherten Erleichterungen in Betreff ihrer Leistungen an die Anstalt gewährt werden können. Die eingehendste und gewissen⸗ hafteste Untersuchurg hat jedoch, ergeben, daß um des ober sten Gesichtspunktes der Soliditäh der Anstalt willen eine weitere Ermäßigung der tarifmäßigen Prämien zur Zeit nicht eingeführt, auch nicht sür einen bestimmten Zeitpunkt in Aus— sicht gestellt werden kann. In Bezug auf die Lebentzversicherung werden folgende Daten mitgetheilt: Zu den vier Aufnahmeterminen des Jahres 1884 wurden beantragt 1003 Versicherungen über 1213 500 0 Versicherungssumme; hiervon wurden angenommen 259 Versicherungen über 16078 500 66. Der Versicherungsbestand am 31. Dejember 1883 betrug 10 433 Versicherungen über 13 802 000 , so daß sich ergeben würden in Summa 11392 Versicherungen über 14 880 700 M; hiervon sind jedoch in 1884 im Ganzen wieder erloschen 219 Versicherungen über 308 000 ½S½ '. so daß sich am 31. De⸗ zember 1884 ein Versicherungsbestand ergiebt von 11173 Versiche· rungen über 14572700 M Versicherungssumme. Diese 11 173 Ver— sicherungen vertheilen sich auf 10 892 Personen. Dem Alter der Versicherten nach fallen die bei weitem meisten Personen in das 21. bis 35. Lebensjahr; die Versicherungssumme übersteigt in den bei weitem meisten Fällen nicht 1000 S. Es sind nämlich mit 300 1000 „S6 versichert 8390 Personen (4 184 300 M), mit 1100 2000 66 990 Personen (1534 200 ), mit 2100— 3000 M s85 Personen 2 043 800 M), mit 3100—– * 000 M 151 Per- sonen (666 500 ), mit 5100 I50900 M, 357 Personen (2177 6690 p), mit 7600-10 00 M 150 Perionen (1 387 800 4), mit 10 169 - 15 000 S 120 Personen (1 625 900 Æτ), endlich mit 15 169— 20 000 ½ 49 Personen (52 600 66). Von den Ende 1884 der Anftalt angehörenden 10 897 Verxsicherten hatten 10385 mit einer Versicherungssumme von 13 951 700 SV! die Gesahrzeit über⸗ standen. In 1884 waren rechnungkmößig 98 Todesfälle mit 167 4090 AM Versickernngssumme zu erwarten; es sind jedoch ß8 Veisicherte mit 177000 MS. Versicherungssumme gestorben, von welchen aber nur 56 Sterbefälle mit 176 900 66 thatfächlich in Rechnung treten. In die Sparkasse der Anstalt wurden in 1884 7173 Einlagen gemacht in Höhe von 850 460 S6; der Bestand der Sparkasse betrug Ende 1883 2153 548 M, so daß sich in Summa ergiebt 3 904908 M6. Im Laufe des Jahres 1884 wurden zurück— gezogen 211 688 , somit war Ende 1884 ein Gesammtbestand von 2792 329 Mh Die Sparkasse hat zwei Abtheilungen, in deren erster die Einlagen mit Zins auf Zins gemacht werden, während die zweite die auflaufenden Zinsen halb⸗ jührlich auszahlt. Rechnet man zu dem ebigen Gesammt— bestand die 40/0 Zinszuschreibung der Abtheilung J. pro 1884 mit 53 553 , so ergiebt sich der Gesammtwerth der Spareinlagen mit 2845 973 S6. Die Einnahmen der Anstalt betrugen an Prämien 384218 „M, an Spareinlagen 858 460 M, an Zinsen 352 842 M, an Coursgewinn von Effekten 3135 M Unter den Ausgaben fizuriren 144 700 MS, welche an Hinterbliebene von Versicherten ausgezahlt wurden, 10381 als Räckkaufspreis für Versicherungöpolicen, 211 688 66 für gekündigte Spareinlagen und 64 749 für Verwaltungskosten. Die Verwaltung kosten nahmen überhaupt 8, 7809 der Ptämien⸗ und Zinsen⸗ einnahme in Anspruch; dieselben wurden aus den Zinsen des Garantie⸗ fonds gedeckt; der letztere, welcher bei der Gründung der Anstalt vom Deutschen Reiche überwiesen wurde, beträgt 3 000 000 M Außerdem besteht ein Sicherbeitsfonds, welcher Ende 1884 sich auf 2294 845 M belief; der Prämien ⸗Reservefonds ist in 1884 um 173 687 M auf 1268 083 M angewachsen.

In San Francikco, der Hauptstadt Kaliforniens, besteht seit dem Jahre 1854 eine Allgemeine Deutsche Unterstützungsgesell schaft, welche soeben ihren dreißigsten Jahresbericht (1884) veröffent licht. Wir entnehmen demselben folgende Mittheilungen: Die Ein nahmen der Gesellschaft aus Beiträgen, Eintrittsgeldern, Geschenken ꝛc. betrugen 42 254 Doll.; die Ausgaben beliefen sich auf 34 257 Doll., so daß im Laufe des Jahres 8600 Doll. bei der Deutschen Spar— und Leihbank hinterlegt werden konnten und das gesammte Guthaben bei dem Institut Ende 1884 12101 Doll. betrug. Die Einnahmen von zahlenden, Kranken beliefen sich auf 24768 Doll. und überstiegen die des Vorjahres um 1973 Doll. und die des Jahres 1878, in welchem das neue Hospital eröffaget wurde, um 13385 Doll. Das Unterstützungsscomits hat im Jahre 1884 10 372 Doll. für Unterstützungen verausgabt, davon für Verpflegung von Einwanderern und unbemittelten Kranken 3760 Doll. und 6612 Doll. in baarem Gelde. Es wurden 1012 Männer stützt gegen 096 in 1883 und 3756 in 1882. Die Zahl der arbeite⸗ losen unbemittelten Leute, welche die Hülfe der , m. in An⸗ spruch nahmen, hat sich also in zwei Jahren verdreifacht; die Unter—⸗ stützten sind ausnahmelos ehrliche und willige Handwerker und Farmarbeiter, welche sich vor keiner Arbeit scheuen und mit dem geringsten Lohn begnügen. Im Jahre 1881 vertheilte die Gesellschaft im Ganzen 1420 Speisemarken, im Monat Dezember

unter⸗

des letzten Jahres allein 870 und im Ganzen Jahre 6700. Der Bericht spricht dann von den Aussichten der Einwanderer und be—

merkt, daß an Arbeitern kein Mangel, sondern Ueberfluß sei, und de es einstwellen nur für Ackerbauer, die über ein kleines Kapital ro 5 0 - 1 000 Doll. verfügen, rathsam sei, nach Kalifornien zu gehn Außer den oben erwähnten Männern erhielten 300 Frauen und Familien Geldunterstützungen von der Gesellschaft. Im Hospith wurden 41 Kranke, und zwar 24 änner und Fraun die theils arm und hülfebedürftig, theils unbemittelte Ch, wanderer waren, verpflegt. Außerdem wurden theils in de Gesellschaftsbureau, tbeils in den Wohnungen der Patienta 2032 Mitglieder und 468 unbemittelte von dem Gesellschaftsarzt h, handelt. Im Jahre 1384 wurde ferner von der Gesellschaft Männern und 197 Frauen Dienst und Arbeit nachgewiesen. An Ende des Jabres zählte die Gesellschaft 3510 Mitglieder, davon San Franzisko 3032, im Lande 257 und 221 lebenslänglich Mi glieder. Die Vermögenshilanz der Gesellschaft ergiebt! einen Ueber, schuß der Aktiva von 177 434 Doll. Der Bericht führt im Gm, zen 16 deutsche Gesellschaften an, welche in den Vereinigten Staate bestehen, und jwar zu Allentown Pa., Baltimore,. Boston, Chiecazp Cincinnati, Kansas City Mo., Milwaukee, New Orleans, New. Jon Philadelphia, Pittsburg, Portland Or., Rochester N. Y, St. Lou San Franzisko und Seattle W. T.

Nachdem am 26. d. Mts. die Compagnien des 2. Bataillen Garde ⸗Füsilier Regsments, des 2. Bataillons Kaiser Alexander Gard, Grenadier⸗Regiments Nr. J, des Füsilier ⸗Bataillons Kaiser Fran Garde⸗Grenadier · Regiments Nr. 2 sowie des 2. Bataillons 3. Gard Regiments z. F. und gestern die Compagnie des 3. Bataillon Garde Füsilier⸗Regiments des Füsilier Bataillons Kaiser Alexand Barde Grenadier⸗ Regiments Nr. 1, des 1. Bataillons Kaiso Franz Garde ⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 2 und des Füsilier. Bataillon 3. Garde⸗ Regiments z. F. in Gegenwart der resp. Vorgesetzte in den Exerzierhäusern der betreffenden Regimenter besichtigt worde waren, fanden heute in gleicher Weise die Vorstellungen der

Franz Garde ⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 2 und des 1. Bataillon

werden am 31. d. M. resp. am 1. April er. erfolgen.

Mannheim, V7. März. (W. T. B) Die

sei. Der Schaden wird auf eine Million Mark geschätzt.

unglückten im Bettina“ Schacht der

Gas⸗Explosion 40 Bergarbeiter. ob alle todt sind.

deren feierliche Eröffnung am 2. Mai dieses Jahres erfolgt, ist dun ihre Bestimmung ebenso wie durch ibre Anlage ganz dazu geeigng, die Aufmerksamkeit des europäischen Westens in bohem Grade en sich zu lenken. Ungarn, das im Auslande sich nur oberflächlich g kannt weiß, hat das Bedürfniß empfunden, eine Ausstellung zu va

Europas Gelegenheit finden, sich ein richtiges Urtheil üße dieses Land und seine Kulturzustände zu bilden. Die Ausstellum wird sonach das gesammte geistige und materielle Leben dieses LandR e sfen und einen Mikrokosmus der nationalen Arbeit in Ungan bilden. wirthschaftlichen Reizen und ihrer architektonischen Entwicklung, win

Baukunst sind, wird daselbst in übersichtlichen Sammlungen alles auff finden sein, was Ungarn auf dem Gebiete der Landwirthschaft, da Industrie, des Unterrichtswesens und der Kunst hervorgebracht hat Forstwirthschaft, Ackerbau, Berg und Hüttenwesen, Weinbau, alt Zweige der volkswirthschaftlichen Thätigkeit werden in der Ausstellum in besonderen Pavillons dargestellt sein; das Schulwesen, die bildenden Künste, die Maschinenindustrie haben ihre schmucken Hallen, und den

talische Pavillon wird den abendländischen Besuchern die Zauberwell

die Typen ihrer Nationalkostüme aus. oͤsterreichischzungarischen Monarchie, stellt gleichfalls ein St interessanter orientalischer Welt bei, und so wird denn die ungarisch

Die feierliche Eröffnung der Ausstellung wird Se. Majestät der Kalse

des Kronprinzen Rudolf und des gesammten Hofstaates vollziehen Die Eröffnung wird eine ganze Reihe jener prunkvollen Masionale

akt begleiten.

österreichischken, böhmischen und galizischen Bahnen Karten für 8 Hin. und Rückreise zum Besuch der Ausstellung mit einer Preiz

stellungs⸗Lotterie kauft.

Im Deutschen Theater geht am Dienstag, den 31. d. M.

zur Vorfeier des 70sten Geburtstages des Reicht, kanzlers Fürsten von Bismarck das vakerländische Schauspih „Prinz Friedrich von Homburg“, von Heinich von Kleif, zum ersten Mal in Scene. Die Vorstellung beginnt, wegen des n diesem Abend stattfindenden Fackelzuges. ausnahmsweise bereits un 6 Uhr und wird schon um 85 Uhr beendet sein. Am Mittwoch, den 1. April, findet eine Wiederholung derselben Vorstellung statt

von „Der Probepfeil', Hamlet“ und Richard III.

Sonntag, wird „Hamlet“ gegeben.

Neues Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Kon traktliche Verpflichtungen gegenüber den Pariser Autoren haben die Direktion die Nothwendigkeit ergeben, die Gasparone“. Vorstel lungen, trotz des noch allabendlichen zahlreichen Besuchs und Beifall abzubrechen und die Aufführung der Novität Der Großmogul“ vorm

Kol

17. April) anschließen wird. Täglich finden bereits Proben dai statt; auch das für den ‚Großmogul“ engagirte Ballet, welches in zwischen mit vollem Erfolge in größeren Provinzialstädten gastirt hat

Proben zu betheiligen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholj)h. Druck: W. Elsner— Sechs Beilagen

Berlin:

(elnschließlich Börsen⸗Beilage).

GCompagnien des 2. Bataillons 2. Garde Regiments z. F., de 1 Bataillons Garde⸗-Füsilier⸗Regiments, des 1. Bataillons Kais⸗ Alexander Garde ⸗Grenadier Regiments Nr. 1, des 2. Bataillons Kass

3. Garde Regiments z. F. statt. Die Besichtigungen der Compagrin des Füsilier⸗ sowie des 1. Bataillons 2. Garde⸗Regiments 33

Neue badisch Landeszeitung“ meldet, daß heute Mittag die große Rheinisch Hartgummifabrik in Neckarau fast vollständig niedergebram

Troppau, 27. März. (W. T. B.) In der letzten Nacht run Dom brau⸗Ornaue Berghbaugesellschaft bei Dombrau in Schlesien in Folge ein Es ist noch nicht festgestel;

Pest, 21. März. Die ungarische Landes-Aus stellun

anstalten, in welcher seine wirthschaftlichen und gewerblichen Verhäh nisse, sowie seine Entwickelung auf dem Gebiete der Künste und Wisse⸗ schaften veranschaulicht sein werden, damit die übrigen Nation

Die Hauptstadt, selbst eine Seher swürdigkeit mit ihren lan.

dem ausländischen Besuchern in der Landes- Ausstellung eige Fülle di Interessanten und Lehrreichen bieten; in mehr als hundert Ausstellungl gebäuden, die nebenbei bemerkt allesammt stylvolle Schöpfungen an

nationalen Gewerbe ist der Hauptbau der ,, . der in mon mentalen Verhältnissen aufgeführte Industriepalast geweiht. Der orie des Ostens, an deren Grenzmarke Ungarn liegt, entrollen; Rumãänie Serbien, Bulgarien und die Türkei stellen in diesem Pavillon & Erzeugnisse ihrer Hausindustrie, die Produkte ihrer Landwirthschäsn Bosnien, das ö St

Landesausstellung ein fesselndes Bild darbieten, in welchem w stlich Kultur und orientalisches Leben sich zu seltener Farbenpracht verschmelzen

und König Franz Josef in Anwesenheit des Protektors der Ausstellunn Festlichkeiten im Gefolge haben, die in Ungarn jeden solennen Staatk . Während der Dauer der ungarischen Landes⸗Ausstellung werden

auf den Stationen der meisten ungarischen und der bedeutender

ermäßigung von 39 bis 40 , ausgegeben werden, wenn der Betreffenn zugleich eine Eintrittskarte in die Ausstellung und ein Loos der Au

Außerdem bringt das Repertoire der wächsten Woche r n . m Ghal freitag, den 3. April, bleibt das Theater geschlossen. Morgen

bereiten, welche sich an die 200. Vorstellung von „Gasparone“ (an

kehrt dieser Tage von seiner Gastspielrundreise zurück, um sich an des

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger..

4

Königlich Breusfische Armee. Grnennungen,

Im aktiven Heere. Major und personli Königliche Hoheit Militãr⸗Gouverneu

oheit des Prinze

einrich und Joachim

r. Lt. vom Ulan. Regt. bei des Prinzen Albrecht Stellung à la suite des R lichen Hoheit des

unter König ernannt.

tabes, rigent April ver etzt.

ö. r. 3 vom Garde⸗

Pr. Lt. vom

vom Inf. Regt.

Regt. Nr. 83, vom

Armee, beh der topographischen Abthei

t Großen Generalstabes,

. à . 7 36 Füs. Regts. Nr.

roßen Generalstabes, unter Verleihung Charakters als Maj als aggreg. zum Inf. Regt. Rr. 117, v. Leszezynski, . und Comp. Chef von der Haupt · Kadettenanstalt und kommandir zur Dienstleistung bei dem Nehenetat des Großen Generalstabes unter Stellung ü la suite des Gren Regts. Nr. 65, in den Neben“ etat des Großen Generalstahes, v. Western hagen, Hauptm. und Comp. Chef vom Kadettenhause zu Kulm, kommandirt zur Djenst. leistung bei der Haupt ⸗Kadettengnstalt, zu dieser Kadettenanstalt, v. Biegeleben, Hauptm. und Comp Chef vom Inf. Regt. Nr. 97, kommandirt zur Dienstleistung bei dem Kadettenhause zu Kulm, zum . Plön, . . Pr. Lt. vom Inf. Regt. t. 26 zum Hauptm. und Comp. Chef, Win terberger . von dems. Regt, zum Pr. Lt, befördert. .

Statiftische Nachrichten.

Im Jahre 1884 sind auf den Münzstätten des Deut Reiches an Goldmünzen 2 853 967 Stück Hen n n , Werthe von 57 661 740. und im Gewichte von 45 927/428 Pfund (bei einem Sollgewicht von 45 927428 Pfd., ausgeprägt worden. Differenz war in Berlin 4 G.140 Pfd. GG 39 pro 1000 Pfd. in Hamburg, = G94 Pfd. G02 Pfd. pre öh Hd. g

An Reichs- Silbermünzen wurden im Jahre 1884, aus⸗ schließlich in Berlin 249 168 Zweimarkstücke 180 336 46 5337, 570 Pfd. ( 94593 Pfd. O. 0942 Pfd. pro 1000 Pfd.) zum Durchschnitts . Feingehalt von 899,73 geprägt.

Bei den im Jahre 1884 vorgenommenen Gewichtsermitte⸗ lungen zeigte unter den Goldmünzen eine in Hamburg im Jahre 1884 geprägte Doppelkrone das. größte Mehrgewicht mit 9000 O05 Pfd. 0,3 139 Tausendtheile. das höchste Mindergewicht eine in Darmstadt im Jahre iss5 geyrägte Doppelkrone mit Ooh) 0665 Pfd. S8, 1607 Tausendtheile; bei den Silbermünzen das größte. Mehrgewicht ein Markftück' der Münze Berlin mit , , . . 6 und das höchste Minder—⸗

er Münze zu Darmsta ervorgegan l

mit . 9. ö. , . z k

ie Nr. 4 der Zeitschrift des Königlich Bayerischen Sta tist ischen Bu reaus (Sechzehnter Jahr ang 1884) 1 Statistik der Reichstagswahlen von 1884 in Bayern. Während im Jahre 1881 jeder bayerische Wahlkreis in den absoluten Zahlen und in den Projenten der Bevölkerung wie der Wahlberechtigten eine geringere Wahlbetheiligung als bei den ersten Wahlen des Jahres 1878 gezeigt hatte, ist dieses Mal kein einziger Wahlkreis vorhanden, der nicht wenigstens in den abfoluten Zahlen eine Erhöhung der Wahl betheiligung im Vergleich zu den ersten Wahlen des Jahres 1851 aus wiese. Im Jahre 1881 wurden in 26 Wablbezirken weniger als 10009 Stimmen abgegeben; im Zabre 1887 sind solcher Wahlkreise nur 10. Im Jahre 1881 gab es 30 Wahlkreise mit 15 56! diz 7 6036 Stimmen; 1884 ist die Zahf dieser Wahlkreise 31. Im Jahre 1881 hahen nur 2 Wablkreise eine Wahlbetheiligung über 17666 (München II mit 19 321, Nürnberg mit 21 656); im Jahre 1884 wiesen 7 Wahl⸗ . . 66 . . (Zweibrücken 17 043, Im men⸗

d 90, eyer Augsburg 19 647,

Min ger . a n . 3 ; ,

n. Prozenten der Wahlberechtigung ausgedrü die Wahlbetheiligung u . a,

1881 1884

zwischen 196 u. 2035 in 1 Wahlkrei e, in Wahlkreise 37 6 1 . 5 4 3 . z ö . 9 Wahlkreisen, 60.5 . 12 9 796 3 . 80.5 , 1 Wahlkreise, 6 9 1Wahlkreise.

806 905 . . 1 Eine Wahlbetheiligung' von über 50,6 ½ hatten sonach 1881 16,

. .

Im Jahre 1878 hatten 37, im Jahre 1877 45, im J hre 187 sämmtliche 48 Wahltreife eine Wahl dbethe . ö ; hllreis hlbetheiligung von mehr als 50 0½,

Was die Parteiverhältnisse anbetrifft, so hab .

2 6 ,. 9 je 9 ac 9 3 * * ö un ogar 7 Kandidaturen aufgestellt. Es w l im 180 2 4 Feage; 22 waren aren sonach im Ganzen liberale gnit, der, Detailbezeichnung: nationalliberal 43 deutschfreisinnig 16, liberal I5, baverische“ ; . . ayerische Reicht partei 3, 56 fleritale, (mit der Detailbezeichnung: Zentrum 49 klerikal 7), ; X sozsaldemokratische, 9 demokratische, 8 konservative, 3 freikonservative und A sonstiger bezw. unbekannter Richtung.

Für die 180 Kandidaturen traten 159 Kandidaten auf, davon 119 85,6 C , nur in Einem Wahl kreise und 26 14,4 Yso in mehreren Wahlkreisen und zwar von letzteren 13 in je 2, 3 in je 3 2 n e. je . e, , Wablkreisen. z

m Ganzen wurden t '? 6 i 2 3 an mmen im Königreich abgegeben;

.

are liberale (darunter 45 0ꝛ38 auf deut isinni

34 3899 auf sozialdemokra, tische, fru gg nnn, 290 739 auf demokratische 6 669 auf konservative, 14 . , ,. und auf Kandidaten sonstiger bezw. unb icht 2278 waren zersplittert, 6. ,, nr r aht

Na aßgabe dieser Gesammtstimmenzahlen ist der Prozentthei der einzelnen Parteirichtungen: 565, kierikat, 33,6 laren gg, 9 tionalliberal, 7, deutschfreisinnig, 3,3 liberal, 6. 9 bayerische Reichs⸗ partei) 5.5 sosialdemokratisch, 3.3 demokratifch, 1.0 konservativ, G, 8 freikonservativ, O, sonstige bezw. unbekannte Richtung; gemäß dieses Prozentantheiles würden entfallen: 27 klerikale Mandate, 16 liberale (darunter 3 deutschfreisinnige), 3 sozialdemokratische, 1, demokratischeg und über 1 würden Konserbative und Freikonferva⸗ tive , , iu, verfügen haben.

erikale Stimmen wurden in allen Wahlkreisen mit alleiniger Ausnahme des Wahlkreises Hof abgegeben. nationalliberale Ein we; Hur den in 38 Wahlkreisen abgegeben, Stimmen für die bayerische Reichs partei irafen auf je 190 Wahlstimmen in zwei Kreisen je 17 und 34.5. Gemäßigt liberale Stimmen in einem Kreise, deutsch= freisinnige in 16 Kreisen, liberale Stimmen ohne weitere Unter— scheidung in 12 Kreisen, die liberalen Stimmen ohne Rücksicht auf die Nuancirung im Einzelnen wurden in allen Wahlkreisen mit Aus⸗ nahme von Landshut abgegeben. Gewählt wurden hierbei 5 Rational⸗ liberale und. 1 Deutschfreisinniger. Stichwahlen sind in 7 Wahl. kreisen nöthig geworden. Stimmen für Freikonservative erschie nen in 3 Wabhlkreisen, konservative in 8, demokratische in H, sozialdemo= tratische in. 22, Stimmen sonstiger bezw. unbekannter Richtung in 4 k 6 . 6 Wahlkreise. (. ei einem Vergleich nach rückwärts tritt hinsichtli = 1 . ö Bild auf: n , n

as Zentrum wies 1874 59,7, 18 ; . 3 . . 5 77 54.3 . 53,8, 1881 55,1 auf die liberalen Richtungen treffen 1874 35,5 z r d 3 en, . ; , . die Sozialdemokraten ergaben 1874 22 3 188 660 n ie. . k

e Vemokraten erreichten 1874 0,1, 18 20, ö. ieh ch 77 001, 1878 1,2, 1881 eẽ Freikonservariven zeigten 1874 1,6, 1877 2 l 0,9 id 36. s Co zeig 877 2.8, 1878 3,1, 1881 ie Konservativen lieferten 1374 0,9, 1 2,8 8 3 ö , f 77 2,8-, 1878 40, 1881 sonstige Parteistellungen und zersplittert i ĩ zusammen 1881 O8 und 1884 0,5 Cso. l . Die Wahlbetheiligung beim ersten Wahlgange beziffert 634 416 Stimmen 56 9 G6; sie stieg mit den engeren Wahlen auf 652 118 Stimmen 76 G0. Das Resultat der engeren Wahlen sei , 6 n . ,,

a chen J, (Liberal und Centrum). Im ersten Wahlgange hatten 16 6 Wähler 48,5 υ der Wahlberechtigten hl ene. abgegeben; hiervon waren 16220 gültig; der liberale Kandidat hatte soöbl = 044 υ, Stimmen, der Kandidat deg Centrums t7 ät 38,1 oso Stimmen erhalten. An der engeren Wahl betheiligten sich 16 dos 4935 ooo, also 4 315 4 60,5 Wähler (Steigerung um 149 9 gültig waren 16 428; der liberale Kandidat vereinigte auf sich 9226 56,2 υ (demnach 4 2675 * l5, 8 om Stimmen, der Kandidat des Centrums 7202 45,8 G (sohin 4 1030 =

. 3) Hi chen 1 C künchen IL (Centrum und Sozialdemokrat).

Wahlgange erschienen 4 S667 45,4 o/o Wäbler; 9 . waren gültig; der Kandidat des Centrums hatte 11 955 2 485 oso der Ki zibe ot tat soe n 3 = 25,7 do. .

at der engeren Wahl erschienen 27 071 49,2 ½, mithi H 2lI04 4 3,8 oo Wähler (Steigerung um 8.4 . von . gültig abgegebenen 36 959 Stimmen entfielen auf den sozial⸗ demokratischen Kandidaten 13 552 50,2 ,o (sonach 4 7153 =

E 24,5 oc), auf den Kandidaten des Centrums 13 438 = 49, 8 o

n g 2 in 3h damalige etitelt sich: Frei vom Dänen joche! . 1863 b,, . uin fe . esprochenen Erzählungen leitet, findet auch hier reichliche N

. i f et . . sich 51 ee gr. .

ge er Weise in Form einer kleinen Erzähl ĩ

Wir finden in ihr einen alten , denjenigen Personen, welche sich Künstler verdient gemacht haben, als derselbe mit truͤben Aussichten seine auf einen segensreichen 2. sehen , n. . schlichten sesen, wie ehrliche Arbeit auch ihren Lohn erhält, und

Manne einen tüchtigen Charakter ö w . er erangewachsenen Sohn. Die Vorboten des

e n ,, n des dänischen Krieges 1864 durchwehter weitere Verlauf dieser Bewegung und des Krieges get e n eine anziehende, belehrende und vor allen Singen fittli 9 Unterhaltung; dieselbe ist derjenigen in 3 Jugendschriften, wunderbaren Dingen nur zu oft verwirrend auf daz junge Gemüth

M 75. Berlin, Sannabend, den 28. März ISS85. Fersonalveränderung en.

in den 5 Wahlkreisen der Oberpfalz und von Regensburg, dann in 5 Wahlkreisen Aberbavernt, in 5 Wahl kreisen * n, und Neuburg, in 4 Wahlkreisen von Unterfranken und Aschaffenburg sowie in je einem Wahlkreise von Oberfranken und Mittelfranken. Aus 5 Wahlkreisen wurde stets j Kandidat der nationalliberalen Partei entsendet, nämlich aus 4 Wahlkreisen der Pfalz und 1 Wahlkreise von r nn,, Q —164—— ö. Wahlberechtigten an der ordneten nach der Parteistellu ä Abgeordneten giebt folgende Tabelle . ,

Von 100 Wahlberechtigten

ö aben für die gewählten bgeordneten gestimmt

w D 124 d * 2 x . * d d

National liberal Deutsch⸗ feeisinnig Demokrat So zial demokrat König⸗ reich

O, bis 80 60.1

ö 505617 66

1161

l 11 .

50 20 40 16 . 2 28

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von den Jugendschriftstellern dürfte bei den jungen Lesern

keiner so bekannt und beliebt sein, wie Ferdinand . . dieselben so manch hübsches Buch verdanken. Die uns vorliegenden drei Erzählungen legen einen neuen Beweis hierfür ab. Es sind drei patriotische Erzählungen aus der Zeit der preußischen Könige (Verlag bon Felix Bagel in Düsseldorh, deren erste Bilder aus den Freiheits krieg en“ bringt. In klarer, sachlicher Darstellung wird uns hier eine Schilderung der damaligen bewegten Zeit gegeben, wir werden mitten in die großen Tage der Erhebung des deutschen Volks nach so langer Knechtschaft und. Ernie⸗ drigung versetzt, und der Verfasser hat es vortrefflich verstanden, uns den Geist jener gewaltigen Stunden nachempfinden zu assen. Aber nicht in rein poetfscher Schiiderung, nicht mit üben? schwänglichen Worten suchte er seine Absicht zu erreichen, sondern gerade durch das allereinfachste Mittel, durch Zusammenstellung sach⸗ licher und streng geschichtlicher Thatfachen. Die Opferthätigkeit jener Tage wird aus aktenmäßigem Material dargelegt, wir erfahren Näheres über die Geber, die Höhe der gespendeten Summen, die Gesinnung, welche sie zum Geben bewog. Dann werden uns kurze Charak— teristiken der bedeutendsten Männer jener Zeit gegeben, Proben von den begeisterten Liedern, an denen dieselbe so reich war, und in fortlaufender Darstellung wird uns der Verlauf der gewaltigen Erhebung in ansprechender, schlichter Form geschildert. Die zweite Erzählung, „Künstler und Handwerker“, schließt sich an, die eben erwähnte * an, sie behandelt den Zeitraum von 1815 - 1830. Der Verfasser erzählt uns hier von einem Knaben, der, aus ärmlichen Verhältnissen hervorgegangen, und harten Anstrengungen allmählich zur wunsches, Künstler zu werden,

nach mancher Entbehrung Erfüllung seines Lieblings. gelangt. Arm und hülflos in die Residenz kommen, findet er darch glücklichen Zu⸗ fall gutberzige enschen, welche sich seiner annehmen und ihm förderlich sind. Vom bescheidenen Tischlerlehrling schwingt er fich allmählich zum Kunstschüler auf, und die Bekanntschaft mit dem Bildhauer Rietschel erweist sich für ihn as äußerst vortheilhaft. Wir verlassen ihn in dem Augenblick, als er dicht davor steht, sich endlich ganz der heißgeliebten Kunst hingeben zu können, und mit Vergnügen sehen wir der Darstellung seines weiteren Entwickelungẽ⸗ ganges, welche uns der Verfasser zum Schluß verspricht, entgegen. Auch hier benutzte der Verfagsser geschickt Jede sich bietende Gelegenheit, um auf den geschichtlichen Hintergrund, auf welchem sich selne ein⸗ fache Erzählung abspielt, helle Lichter fallen zu lassen, die uns einen Zeit geben. Ein drittes Buch rzählung aus den

Der patriotische Gedanke, weicher die oben

Bekannten wieder, es ist eine von um den oben erwähnten jungen

Abschluß hinzielende Laufbahn betrat. Person, einem Hausdiener, be⸗

, , Am Abend seines Lebens sich in glücklichen Verhaͤltnissen und fieht mit 3. 4

; und, in trefflicher, von patriotischem Geiste Schilderung wird uns vom n 9 Ursprung 3 aus ihr hervorgegangenen So bieten diese drei Bücher dem jungen Er so manchen der heutigen

die von Abenteuern und

durch Erzählung

2 . an 4 0.6 OsJ m zweiten ahlgange erschienen 12882 66,9 0 ⸗. 2416 4 125 G Wähler (Steigerung um 23,1 ,, 123 858 gültig abgegebenen Stimmen kamen 6470 50, 5 oo (hier⸗ mit H.207ß 4 82 c) auf den nationalliberalen Kandidaten le, ,, S 49, o (oder 4 3496 4 225 oso) auf den konser⸗ Die Zahl der engeren Wahlen stellt sich bei einem Vergleiche nach rückwärts als stetig wachfend dar: 1874 ein 7 er ö , e eine, 1877 drei, 1878 ie definitiven Wablergebnisse weisen folgendes Resultat : Von den gewählten 45 , . 3 e Centrum, 15 den liberalen Gruppen (G6 nationalliberal, 2 deutsch⸗; freisinnig, 1“ liberal). 2 der Bemokratie, ? der Sozialdemokratie an. Der Prozentansheil der einzelnen Parteirichtungen an der Zahl 2 i n gf en 1 ,, 69. 10, liberale Gruppen 28 (Mnationalliberal 16,6, deutschfreisinnig 41, il 2,1), . 9 liberal 2,1), Demokratie 26 der Gewählten saßen bereits im 25 auf Grund bayerischer Mandate. 5 der nationalliberalen, kratischen Partei an.

vorigen Reichstage, davon 17 gehörten dem Centrum, 2 der deutschfreisinnigen, J der sozialdemo⸗

Reichstags waren, treffen 15 auf das Centtum, 4 auf die liberalen Gruppen 3 nationalliberal, 1 liberal) und 2 auf die Demokratie.

Von den 48 Reichstagzabgeordnefen sind 47 bayerische Staats⸗ angehörige. Bei den 5 allgemeinen Wahlen von 1874, 1877, 1875, 1881 und 1884 wurde in 28 Wahlkreisen stets ein Kandidat des

1884 29 Wahlkreise.

Von den 22 Gewählten, welche nicht Mitglieder d ö h e , , n. amerikanische und polyne

4

aus und sich Schülerbibliotheken, in denen sie nicht Preis empfiehlt überdies ihre Erwerbung,

einwirken, bei weltem vorzuziehen.

ü Sittlicher Ernst, verbunden mit nmuthiger Darstellungsgabe, zeichnẽt die Schmidtschen Schriften ert ihnen einen dauernden Platz in allen Volks. und fehlen sollten. Der billige da der sauber kartonnirte

und geschmackvoll ausgestattete, mit je zwei Hol . . rege e je jwei Holzschnitten gefchmckte

Von Kirchhoff u. Wigand in Leipzig erschlenen über

ibr an tiguarifches 1 y JJ 3 6 5 ü cher lager lürzlich zwei Kataloge, wissenschaft *, führt 3379 Schriften unter

Klassische Philologie und Alterthumg⸗ folgenden 14 Rubriken auf:

Geschichte der Philologie und philolog. Studium, G und Gymnasialunterricht, Bibliographie und ea ern ,.

der klassischen Literatur, die Philosophie schriften, Opuscula und He r e rb

al

klasstschen Autoren, wissenschaft; Nr. 727, Ortenfalisch und .

enschaft sowie Vermischtes, ori ermanische Sprachen, .

Ger , ln, Sn a u i titalischen Sprachen und Neugr legisch, die e tm en, i mischen Autoren, kritische und exegetische Abhandlungen zu“ den neugriechische Literatur, e, . lterthums⸗ euere isti᷑

unter folgenden 7 Rubriken: ren rn t . romanische Sprachen . 6 ineren europäischen Sprachgebiete forme igen f i for e rn Zigeunerisch, e, .

Centrums gewahlt, namlich in den 6 Wahlkreisen von Niederbayern,