1885 / 76 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

9 und um 4 Uhr den Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath amm.

Um 5 Uhr erschien Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz bei Ihren Majestäten zum Diner.

Gestern früh 6is, Uhr traf Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich aus Kiel hier ein.

Um 9i/ Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz mit dem Prinzen Heinrich nach Groß⸗-Lichterfelde zu der Konfirmation der Kadetten.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die

Kronprinzessin wohnte mit Ihren Königlichen Hoheiten

den Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe dem Got i esdienst im Königlichen Palais bei.

Se. Kaiserliche Hoheit nahm Mittags 12 Uhr einige militãärische Meldungen entgegen und begab Sich um 31/4 Uhr zur Verabschiedung von Ihren Königlichen Hoheiten den Kron⸗

e n schwedischen Herrschaften nach dem Bahnhof Friedrich⸗ raße.

Abends 7 Uhr sand bei den Kronprinzlichen Herrschaften ein größeres Diner statt, an welches sich eine Soirée anschloß.

Bei durchgehenden Eisenbahnzügen, welche die Bahnstrecken mehrerer Eisenbahnunternehmungen durcheilen, ist nach einem Urtheil des Reichsgericht s, III. Civilsenats, vom 6. Februar d. J,, wenn zwischen den betheiligten Bahn⸗ verwaltungen keine abweichenden Vereinbarungen vorliegen, für einen eingetretenen Bahnunfalll diejenige Bahnver⸗ waltung haftbar, auf deren Strecke der Unfall sich ereignet hat, obgleich der Zug selbst, sowohl die Transportmittel als 1 ö Zugpersonal, einer anderen Bahnunternehmung gehört.

Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten hat durch Cirkular⸗Erlaß vom 13. d. M. bestimmt, daß die von ihren Truppentheilen zur Ausübung des Forstschutzes beurlaubten Jäger in Betreff des ihnen während der Zeit der gedachten Dienstverrichtung er⸗ theilten Urlaubes in Privatangelegenheiten wie die Hülfs—⸗ jäger zu behandeln sind. Nach Maßgabe der Verfügung vom 12. Februar 1867 steht ihnen demnach für die ersten 4 Tage ihrer Beurlaubung der Fortbezug ihrer Be⸗ schäftigungsdiäten zu. Derartige Beurlaubungen sind indessen thunlichst zu beschraͤnken.

Für die Zeit vom Beginn des Etatsjahres bis zum Schluß des Monats Februar 1885 haben die Einnahmen der Post⸗ und Telegraphen⸗Ver waltung 150 7686921 6 Mt mehr als im Etatsjahre 1884/85), die der

eichs⸗-⸗Eisenbahn⸗ Verwaltung 4277200 S0 ( 634 307 M6) betragen.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath: Königlich bayerischer Staats- Minister Dr. Freiherr von Lutz, Königlich württembergischer Präsident des Staats⸗Ministeriums, Dr. von Mittnacht, Großherzoglich sächsischer Staats⸗-Minister Dr. Stichling, Herzoglich sachsen-altenburgischer Staats⸗ Minister von Leipziger und Fürstlich reußischer Geheimer Regierungs Rath von GelLdern-Crispendorf sind hier angekommen.

Der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Caprivi, hat sich zur Inspizirung nach Kiel begeben.

Kiel, 28. März. (W. T. B.) Se. Königliche J der Prinz Heinrich ist heute nach Berlin ab— gereist.

Hessen. Darm stadt, 28. März. (W. T. B.) Die Zweite Kammer beschloß, entgegen der Regierungsvorlage,

die Heranziehung des Einkommens der Aktiengesell⸗ schaften zur Gemeindebesteuerung.

Braunschweig. Braun schweig, 28. März. (W. T. B.) Der Landtag wurde heute bis zum 12. Mai vertagt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. März. (W. T. B.) Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind von ihrer Reise nach Athen und Cettinje heute Abend wieder hierher zurückgekehrt.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das Finanz⸗ gesetz für das Jahr 1885 vom 26. März 1885 sowie den Staatsvoranschlag für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder für das Jahr 1885.

Im Herrenhause widmete heute der Präsident Graf Trauttmansdorff dem, verstorbenen Fürst-Erz⸗ bischof von Prag, Kardinal Fürsten Schwarzen— berg, einen warmen Nachr uf, worauf sich die Versamm— lung zum Zeichen des Beileids von den Sitzen erhob. Die Gegenstände der Tagesordnung wurden größtentheils ohne Debatte im Sinne der Kommissionsanträge erledigt. Nur die Vorlage bezüglich der Steuerfreiheit für die Pfandbriefe der mährischen Hypothekenbank veranlaßte eine längere Dis⸗ kussion. Der Tag der nächsten Sitzung wird im schriftlichen Wege bekannt gegeben werden.

Pest, 28. März. (Wien. Itg.) Der Ausschuß des Abgeordneten hau ses zur Verhandlung über die Wasser⸗ rechtsvorlage erledigte dieselbe heute auch in der Spezial— berathung.

Agram, 28. März. (Wien. Ztg.) Die Budget⸗ kommission votirte die Titel Dispositionsfonds“ und „Lentralleitung“, ungeachtet der von den oppositio⸗ nellen Mitgliedern erhobenen Einwendungen, unverändert.

Großbritannien und Irland. London, 28. März. (W. T. B.) Nach Portsmouth sind Befehle ergangen, sofort 3Panzerschiffe, 4 Korvetten, einen Avisodampfer, 17 Kanonen- und Torpedoboote vollständig au szurüsten. Desgleichen ist in Devonport heute der Leh ertheilt worden, 3 Panzerschiffe, 2 Korvetten und alle zur Verfügung stehenden Torpedo⸗ und Kanonenboote unver⸗ züglich für den Dienst bereit zu halten.

30. März, früh. (W. T. B.) Die Admiralität hat 5 große Postdampfer gemiethet, welche in bewaffnete Kreuzer und Transportschiffe umgewandelt werden sollen.

Die „Daily News“ melden: die Regierung habe Mittheilungen aus St. Petersburg erhalten, welche größere Hoffnungen auf eine friedliche Lösung der afghani⸗ schen Streitfrage gewährten, als noch vor Kurzem mög⸗ lich geschienen. Die russische Antwort auf Lord Granville's Depesche sei unterwegs; ihr Inhalt sei dem

Aus Melbourne, vom 29. März, wird telegraphirt: Eine Proklamation des Gouverneurs verbietet frem⸗ den Schiffen Nachts in Port Philipp einzulaufen.

Frankreich. Paris, 28. März. (W. T. B.) Eine Depesche des Generals Négrier aus Langson, vom 26. d. M., meldet: Das Gros der Brigade ist in Lang son konzentrirt. Ich bin am 25. d. M. den Tag über in der Nähe von Langson geblieben und habe den Feind erwartet, der sich indessen nicht zeigte. Am 26. d. M. blieb ich in Langson, ohne vom Feinde beunruhigt zu werden; sämmtliche Verwundete befinden sich seit dem 25. in Langson. Die Chinesen erlitten in dem Gefecht, vom 24. d. M. bedeutende Verluste. Wie nunmehr festgestellt ist, betrugen die Verluste der Franzosen bei Dongdang 7 Offiziere todt, 6 Offiziere verwundet, 72 Mann todt oder vermißt und 190 verwundet. Eine Depesche des Generals Brisre de U'Isle berichtet: General Négrier bedürfe, nach telegraphisch eingegangener Meldung, keiner weiteren Verstärkungen; seine Artillerie sei aus⸗ reichend. General Négrier habe seit dem 24. d. M. die für seine Brigade bestimmten Truppenverstärkungen erhalten und rechne darauf, daß noch eine größere Abtheilung von Spahis zu ihm stoßen werde. In Chu befinde sich eine starke Reserve.

In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer interpellirte der Deputirte Granet den Minister-Präsi⸗ denten Ferry über den Krieg mit China und machte demselben dabei den Vorwurf, daß er ohne Genehmigung der Kammern den Krieg führe. Hr. Ferry erwiderte: die Lage der Dinge in Bezug auf China sei eine vollständig unver⸗ änderte; der Kammer und dem Lande ei das Ziel bekannt, das die Regierung verfolge: es handele sich um die volle und ganze Ausführung des Ver⸗ trages von Tientsin. Wenn man eine bessere Lösung des Konflikts mit Ching vorzuschlagen wisse, möge man sie vorschlagen. Die weitere Ausdehnung der militärischen Operationen sei durch den Beschluß der Kammer selbst herbei⸗ geführt worden. Das Gefecht vom 24. d. M. sei, wie aus der heutigen Depesche des Generals Négrier hervorgehe, keine Viederlage der sranzösischen Truppen gewesen. Zum Schluß forderte der Minister⸗Präsident zur Versöhnlichkeit und Einigkeit auf, noch dazu bei einer Frage, in welcher es sich um die Ehre und Zukunft Frankreichs handele. Der Marine⸗Minister erwiderte auf bezüg⸗ liche Behauptungen Duvals und Clöémenceaus: wenn es an Matrosen fehle, so sei das nur der Fall, weil Frankreich sich nicht im Zustande des Kriegs befinde; wäre eine Kriegs⸗ erklärung erfolgt, so würde Frankreich mehr Matrosen haben, als es zur Ausrüstung aller seiner Schiffe bedürfe. Im Uebrigen thue die Marine überall, wo sie auch sei, ihre Schuldigkeit. Der Minister⸗Präsident Ferry bean⸗ tragte, daß die Kammer die einfache Tagesordnung be⸗ schließen möge; das Kabinet werde dieselbe als ein Bertrauens⸗ vot um betrachten. Die Kammer beschloß die einfache Tagesordnung mit 273 gegen 227 Stimmen. Eine von Ribot beantragte Tagesordnung, in welcher die Kammer ihr Vertrauen guf die Tapferkeit der Armee und ihrer Generale ausspricht wurde ein stimm ig angenommen.

Der Senat hat heute das Getreidezollgesetz in der Schlußabstimmung genehmigt und die Zuschlagszölle auf Vieh angenommen.

29. März. (W. T. B.) Ein Telegramm der „Agence Havas“ aus Hanoi, vom 27. ds. Mts., meldet:; Bei einer Rekognoszirung nördlich von Honghona stieß das Bataillon Simon auf eine größere Anzahl bei Phulgnthao verschanzter Piraten und erlitt dabei einen Verlust von einigen Todten und Verwundeten. General Négrier steht noch in Langson.

Eine Depesche des Generals Brisre de b Isle aus Han oi vom 28. d., Abends 11Uhr, meldet, daß General Négrier schwer verwundet und gezwungen worden sei, Lang son zu räumen. Die Chinesen hätten sich in drei starken Kolonnen auf die französischen Positionen vor Kil ua geworfen. Nachdem Oberst Herbinger angesichts dieser bedeutenden numerischen Uebermacht seine Munition ver⸗ schossen hatte, habe er den General Briére benachrichtigt, daß er gezwungen sei, sich auf Dong son und Thannoi zurück⸗ zuziehen. Der General habe darauf alle seine Streitkräfte zu einer Aktion bei den Ausgängen von Chu und Kep konzentrirt. Der Feind erscheine in immer größerer Anzahl auf dem Songkoy, dennoch sei zu hoffen, daß das ganze Delta gehalten werden könne. General Brisre ersucht die Regierung ihm sobald wie möglich weitere Verstärkungen zu senden.

29. März. (W. T. B.) Heute Abend 8 Uhr und Morgen Vormittag 9 Uhr findet ein Ministerrath statt.

Das „Journal des Döbats“ schreibt: Frankreich müsse alles aufbieten, um seine Angehörigen in Tongking möglichst schnell aus ihrer gefährdeten Lage zu befreien. Die Verstärkungen müßten nicht morgen, sondern womöglich heute abgesandt werden; morgen werde man aber sehen, auf wen die Verantwortung falle. Der „Siscle“ ver⸗ langt energisch eine Expedition gegen Peking und sucht die Möglichkeit einer solchen nachzuweisen. Das Blatt fügt hinzu: der Conseils-Präsident Ferry solle morgen in der Kammer eine Erklärung abgeben.

30. März, früh. (B. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Der Ministerrath trat gestern Abend unter dem Vorsitz des Hin. Ferry im Ministerlum des Aus⸗ wärtigen zu einer Berathung zusammen. Die von demselben gefaßten Entschließungen entsprechen der Wichtigkeit der Um⸗ stände. Schon von gestern Abend ab ist die Absendung von weiteren Verstärkungen an Infanterie und Artillerie an den General Briere de Isle im Gange. Der Kammer soll heute eine Vorlage wegen Bewilligung eines Kredits von 200 Millionen Frances gemacht werden; die eine Hälfte dieses Kredits ist für das Kriegs-Ministerium, die andere Hälfte für das Marine⸗Ministerium bestimmt.

Eine Depesche des Generals Brisere de l' Isle, vom 29. d., Abends 10 Uhr, berichtet: General Régrier ist in Dongson; man rechnet auf seine baldige Genesung. Oberst Herbinger befindet sich mit seiner Kolonne in Thannoi, er konnte seine bisherige Stellung ohne Schwierigkeiten räumen und wurde auf seinem Rückzuge vom Feinde nicht beunruhigt. Oberst Herbinger wird Thannbi und Dongson besetzt halten und dem Feinde den Vormarsch auf diesen beiden Marschrouten sperren. Dongson ist mit Lebensmitteln und Munition im Ueberfluß versehen; auch

Vernehmen nach ein versoöhnlicher.

dürfniß aus. Von der Seite des Rothen Flusses her sind neuere Nachrichten nicht eingegangen.

Die Morgenblätter sprechen sich meistens dahin aug: Energie und Kaltblütigkeit in der Tongking⸗Afngelegenhei zu wahren und den Parteihader zu vergessen, um der be— drängten Armee Hülse zu enden. Dem „Figaro zufolge sind am Sonnabend Befehle ergangen, alle vierten Bataillone zu mobilisiren, auch die Freiwilligen in allen Regi⸗ mentern einzuberufen und 5006 Instribirte der Küstenbewohner auszuheben. Verschiedene Fraktionen der Kammer sind vor der Plenarsitzung zu Besprechun gen zusammen⸗ berufen worden. Der General Négrier ist zum Divi⸗ sions⸗General befördert worden.

(Köln. Ztg.) Durch Dekret des Präsi denten der Republik ist die Gründung von fünf neuen Unter— offizierschulen oder, wie man hier sagt, Schulen für die Soldatenkinder angeordnet worden; drei zur Vorbildung für die Infanterie, eine für die Kavallerie und eine für die Ar— tillerie und das Geniewesem Jede dieser Schulen soll 500 Zöglinge erhalten. Die Soldatenkinder aller Waffengattungen, mit Inbegriff der Kinder der Gensd'armen und der Marine— soldaten, nebst einer gewissen Anzahl von Söhnen von Militärpersonen, welche eigentlich keine Soldatenkinder sind, können darin aufgenommen werden. Das erforderliche Alter zur Aufnahme ist auf 13 Jahre festgesetzt. Die Zöglinge 2 bei ihrem Eintritt eine freiwillige Kapitulation unter⸗ zeichnen.

Fontainebleau, 29. März. (W. T. B.) Der rus⸗ sische Botschafter am Berliner Hofe, Fürst Orloff, ist heute Nachmittag 2 Uhr gestorben.

Spanien. Madrid. 28. März. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirten kammer erklärte der Minister-Präsident Canovas del Castillo, daß er zum Schutz der am Gold-River angesiedelten Spanier ein Kriegsschiff absenden werde.

Italien. Rom, 29. März. T. B.) Der Minister des Auswärtigen, Mancini, hat ein Rund— schreiben an die Mächte gerichtet, in welchem er dieselben um Mittheilung bittet, ob ihnen der 1. Mai als Tag für den Zusammentritt der Internationalen Sanitäts— Konferenz in Rom genehm sei.

Rußland und Polen. St. Pétersburg, 29. Mätz. (W. T. B.) Das „Journal de St. Peters bourg“ schreibt: Es würde viel gesagt sein, wollte man behaupten, daß die Antwort Lord Granville's ein neues Licht auf die gegenwärtige Lage geworfen hätte. Die einzige festzuhaltende Thatsache ist, daß die kaiserliche Regierung nicht säumen wird, ihre Antwort abzufertigen und daß noch Nichts gestattet, einen ungünstigen Ausgang der Verhandlungen vermuthen zu lassen. Vielleicht hat Lord Hartington wegen der aus St. Petersburg zu erwartenden Antwort beantragt, am Montag nicht die Debatte über die Botschaft der Königin, betreffend die Einberufung der Reserven, zu eröffnen, sondern an diesem Tage nur das Datum für diese Diskussion sestzusetzen. Es ist dies Alles, worauf unter den gegenwärtigen Umständen hinzuweisen uns opportun erschienen ist.

Die deutsche „St. Petersburger Zeitung“ sagt: Trotz aller kriegerischen Meldungen und drohenden Aeuße— rungen englischerseits halten wir an der Zuversicht auf eine günstige Lösung der immer noch fortdauernden Ver— handlungen sest. Ein Krieg um eine Sandbüchse in Centralasien läge doch allzuwenig im Interesse beider Nationen, abgesehen davon, daß er außer den beiden kämpfenden Parteien ganz Europa mehr oder minder schädigen würde. Die Engländer werden, so kriegslustig fich die City Kaufleute auch anstellen, unmöglich vergessen können, daß die Russen keine Sudanesen, sondern kriegsgeübte tapfere Streiter sind, mit denen um Nichts einen Krieg zu beginnen, frivol wäre.

Laut einem amtlichen Communiqué hat der Finanz⸗ Minister bei dem Reichsrath den Gesetzentwurf über die Kapitalrentensteuer eingebracht. Nach dem im „Regierungs⸗Anzeiger“ veröffentlichten bezüglichen Entwurf soll die gedachte Steuer analog der für Immobilien, Industrie und Handel bestehenden Einkommensteuer festgesetzt werden und 5 Proz. betragen.

Mittel⸗Amerika. (W. T. B.) Nach über New⸗ Jork, vom 28. März, vorliegenden Nachrichten werden die Republiken San Salvador, Costarica und Nicaragug, welche sich mit einander durch einen Offensiv⸗ und Defensivpertrag verbunden haben, eine Armee von 20 000 Mann aufstellen. Die Republik Costarica stellt dazu nur 1900 Mann, weil sie das Gros ihrer Streitkräfte in ihrem eigenen Gebiet behalten will, hat sich aber zu einer Geldbeisteuer von 100 000 Dollars verpflichtet.

Afrika. Egypten. Suakim, 27. März. (Allg. Corr.) Oberst Chermside wird die Truppenmacht begleiten, wenn dieselbe nach Tamai vorrückt. Die australische Truppen⸗ abtheilung wird morgen erwartet. Es soll morgen ein ande— rer Transportzug unter einer starken Eskorte nach der Zeriba gesandt werden. Nachrichten aus Kassala, vom 5. März, welche hier einliefen, melden, daß damals die Garnison sich noch hielt. Es verlautet hier, daß Unterhandlungen mit den italienischen Behörden in Massauah gepflogen werden, be— züglich eines Projekts, den Entsatz von Kassala von Massauah aus zu versuchen.

(W.

Zeitungsstimmen.

In den „Berliner Politischen Nachrichten“ lesen wir:

Die „National- Zeitung“ vom 24. d. M. (Abendblatt) schreibt: In der am 16. März abgehaltenen Sitzung des Kuratoriums der Irrenanstalt Dalldorf (öer Stadt Berlin), wurden die neuen Liefe⸗ rungskontrakte für das nächste Etats jahr abgeschlofssen. Die Bäcker erklärten sich in Folge der Erhöhung der Getreidezölle außer Stande, das Kilogramm Brod, wie bisher für 183 zu liefern, und ver— langten die Erhöhung des Preises auf 20 3. Der Forderung mußte bei Abschluß der Kontrakte nachgegeben werden.“

Wir hezweifeln die Richtigkeit der thatsächlichen Mittheilung nicht; gewiß haben die Bäcker ihren Pceis erhöht und diese Erhöhung mit dem Getreidezoll motivirt; daß aber die „National -Zeitung“ sich auf die Autorität der Bäcker hin sofort in ihrem Urtheil schlüfsig macht, ist einigermaßen auffallend. Erstens ist der Bäcker Interessent, und Zweitens, wäre er es auch nicht, so dürfte er doch schwerlich als

die in Chu aufgespeicherten Vorräthe reichen für jedes Be⸗

kompetent angesehen werden für die Entscheidung der schwierigen Frage: Wer trägt den Zoll? ; !

ir erlauben uns, der National ⸗-Zeitung? einige Daten zu . die ibr vielleicht mehr Licht verschaffen dürften. untere, n etreidepreise sind seit dem Spenrgesetz nicht gestlegen, son⸗ dern gefallen. Nach den Publikationen des Reichs Anzeigers‘ be⸗ n die Preise in Berlin für Roggen Februar Hõchster

19. 15, 10

20. 165,10

165,10

14,90

14,90

Niedrigster 14.50 14.50 14,50 13,80 13,30

1499 13.30

14,80 14,00

. cf en dieler dk tant cebliz

e eis der Gerste ist während dieser Zeit konstant geblieben; ile it 1 1600 (höchster) 14,50 (niedrigster Preis) zurückge⸗ ngen auf 16,00 , ö von 18.00 (höchster), 14,70 edri reis) auf 17,50 un 50. : lieb g stet e e gr m vom 28. Februar Abends. Seite 3 letzte Spalte, meldete, daß große Roggenyosten von Südrußland und Sr Ptersburg ju 119 per Wispel frei Stettin gehandelt wurden. Rei einem Zollaufschlag von 30 66 per Wispel und einem durchschnitt⸗ sichen Spesensatz von 48 Per Wiesel stellt sich der Preis frei Berlin uuf 1557 . Gerade so hoch war an der Berliner Börse der Preis für Roggen an dem entsprechenden Termin der Ankunftszeit des russischen Roggens. In St. Petersburg ist also der Preis für Rog⸗ gen nach Berlin um so viel niedriger, als der Zoll beträgt. In Folge ber Erhöhung unseres Roggenzolles hat eben ein Rückgang des Preises in St. Petersburg stattgefunden. Am 3 Januar war der Preis für Roggen 8 Rbl. 26 Kop. ver Pud. Am 2. Februar wurde in Zeit⸗ geschäften 7 Rbl. 50 Kop. bezahlt, d. h. der Preis war um 9 oo ge⸗ fallen Schon vorher war ein Preisrückgang in St. Petersburg ge— nen il man die Erhohung der Zölle deutscherseits dort bestimmt

batte. .

1. es einen unanfechtbareren Beweis für die Richtigkeit des Satzes, daß das Ausland den erhöhten Zoll trägt, als solche positiven, absolut einwandsfreien Thatsachen, die selbst von Blättern mitgetheilt werden, welche der Wirthschaftspolitik der Reichsregierung grundsãtzlich gegenüberstehen! ;

Das „Berliner Finanz⸗ und Handelsblatt bemerkt zu dem Verwaltungsbericht der Deutschen Reichsbank für

Jahr 1884: . 36 ** sehr viele Einwohner des Deutschen Reiches haben noch keinen richtigen Begriff von dem kolossalen Umfange und bezw. dem wahrhaft großartigen Geschäftsgebahren des Instituts welches den Namen: „Deutsche Reichsbank‘ trägt. Ist für Viele schon die Summe von nur einer Milliarde unfaßbar, um wie viel weniger werden sie sich vorstellen können, was die Ziffer von I 55) 793 700 4 in sich faßt, welche Summe in dem Jahre 1884 von der Deutschen Reichsbank, fut ihrem jüngst erschienenen Verwaltungs—⸗

ichte, umgesetzt worden ist. . ö

37 ist . ein sehr erfreuliches Zeichen, daß der Umsatz der Deutschen Reichsbank auch im Jahre 1884 wieder eine beträchtliche Vermehrung aufzuweisen hat, indem derselbe gegen das Jahr 1883 das koloffale Plus von 8 971 987 800 M beträgt. Eine Umsatzver⸗ mehrung von nahezu neun Milliarden erbringt den unwiderlegbaren Beweit, daß der sich über das ganze Deutsche Reich er⸗ sfreckendé Kundenkreis dieser Anstalt sich einer sehr beträcht— lichen Vermehrung seiner Geschäste zn erfreuen hatte. Von dem Um⸗ satze pro 1884 entfällt etwa der dritte Theil auf die Reichs Haupt⸗ bank selbst, und der übrige Theil auf das über das ganze Deutsche Reich gesponnene Netz von Reichsbank⸗Haupt und Nebenstellen. . . .

Ueber die finanzielle Bedeutung der Zolltarifnovelle

reibt der amburgische Korrespondent“: n Wie . man zu 6. handelepolitischen Zielen der Zoll vorlage steht, ihre finanzielle Wirkung wird als eine überaus erwünschte ju bejeichnen fein. Denn das Reich bedarf dringend einer Vermehrung seiner Die Matrikularumlagen sind schon für das nächste Jahr um. 36 Millionen Mark höher angesetzt, als im Vorjahre. Das Rechnungsdefizit pro 18563 81, welches der Staatssekretär im Reichs ⸗Schatzamt auf über 14 Millionen Mark veranschlagte; die Dampfersubvention, der er⸗ höhfe 3infenbedarf für Reichs ⸗Anleihen u. s. w, lassen ohne Elöff nung neuer Finanzquellen eine weitere erhebliche Erhöhung der Beiträge der Bundesstaaten für 1886 1887 als unabwendbar erscheinen, zumal selbst eine wirksame Reform der Zuckersteuer der Steuerkredite wegen sich in diesem Jahre erst zum geringsten Theile finanziell geltend machen würde. . en Mehreinnahmen im Falle der Annahme der Zolltarifnovelle lassen sich allerdings nicht mit Sicherheit schätzen. Zunächst schwanken die Beschlüsse im Reichstage noch hin und her; aber. selbst mit der Vorausfetzung der Annahme der Vorschläge der freien wirthschaft · lichen Vereinigung würde man sehr weit fehlgehen, wenn man als den künftigen Ertrag das Produkt aus der bisherigen durchschnittlichen Einfuhr und den neuen Zollsätzen annehmen wollte j Bei der eingehenden Erörterung dieser Seite der Sache anläß · lich der Berathung des von Huene'schen Verwendungsantrages ist von objektiven Beurtheilern der Mehrertrag aller Zölle mit Ausnahme der Getreidezölle auf wenig mehr als 109 Millionen Mark geschätzt. Anders liegt die Sache bezüglich der Getreidezölle. Eine Ver⸗ mehrung der (inheimsschen Körnerproduktion ist nur in geringem Umfange denkbar; sie würde in größerem Umfange nur. durch Aust⸗ dehnung der intensivsten Wirthschaft auf die schlechteren Böden möglich fein, aber eine solche Bewirthschaftung verspricht auch nach Annahme der jetzt vorgeschlagenen Zölle noch lange keine Rente. Die Steige⸗ rung der Produktion in Folge des! Rückgangs des Rübenbaus fällt im Vergleich zu der Gesammtproduktion nicht ins Gewicht, die Rückkehr zum Rübenbau ist auch jetzt nur eine Frage kurzer Zeit. Umgefehrt steigt der Bedarf mit der jährlich um 1 0 sich ver= mehrenden Bevölkerung; schon jetzt deckt der inländische Getreidebau nur etwa fünf Sechstel des Bedarfs, ein Sechstel wird eingeführt. Ohne die Zollerböhung würde demnach auf eine im Durchschnitt b oso im Jahr betragende Vermehrung der Einfuhr zu rechnen sein; die Zollerhöhung wird aber nach dem vorstehend Gesagten diese Steige⸗ rung der Einfuhr nur wenig verlangsamen. . . Unter Änwendung der vollen Sätze der Beschlüsse zweiter Lesung auf die durchschnittliche Einfuhrmenge der letzten 4 Jahre würde sich der Ertrag der Getreidezölle auf rund 55, ihr Mehrbetrag auf 36 Millionen Mark stellen, jobald aber der spanische Handelsoertrag ent. jährlich um mindestens 23—3 Millionen im Durchschnitt eigen...

Einnahmen.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 13. In⸗ halt: Allgemeine Verwaltungssachen: Erscheinen des Handhuchs für das Deutsche Reich auf das Jahr 1885. Finanzwesen: Nachtrag zur Nachweifung über Einnahmen des Reichs pom 1. April 1884 bis Ende Februar 1835. Handels. und Gewerbewesen: Verzeichniß der den Anforderungen der Reblaus⸗Konvention entsprechend erklaͤrten Gartenbau. ꝛc. Anlagen in Luxemburg; Abänderung des 8 29 der ärztlichen Prüfungsvorschriften vom 2. Juni 1883. Eisen⸗ bahnwesen: Abaͤnderung des 8. 50 Nr. 3 des Betriebs- Reglements für die Gisenbahnen Deutschlands, Zoll., und Steuermesen: Stempelpflichtigkeit der Spielaugweise bei Ausspielungen geringwerthiger Gegenstõnde, Justljwesen: Revidirtes Verzeichniß derjenigen Stellen, an wel be ein Ersuchen um Ginziehung von Gexichtskosten zu richten ist. Konsulatwesen ! Exequatur-Ertheilung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Arm ee⸗Verordnungs Blatt. Nr. J. Inhalt: Ueber⸗= sicht der vom J. April 1885 ab festgesetzten Betriebs amtsbezirke der

des VI. Armee⸗Corps. Bestellung von Amtekautionen. Berech⸗ nung der Eisenbahnfrachtkosten für den Rücktransport gebrauchter Haardecken. Kontrolirung der Brot⸗ und Ratione vergũtungẽgelder und Wegfall der Kontrol⸗Anerkenntnisse über Natural ien ˖ Konsumtions⸗ Quittungen. Dislokation des Füsilier⸗ Bataillons 4. Pommerschen Infanterie Regiments Nr. 21. Vergütung des Kalk-, Leim und Delfarbanstrichs der Wände in den Kasernen. Extraordinäre Ver pflegungezuschüßse pr? 3. Quartal 1885. Instruktion für die Ver waltung des Menagefonds bei den Truppen.

Justiz⸗Ministerial⸗ Blatt. Nr. 13. Inhalt: Allge⸗ meine Verfügung vom 23. März 1885, betreffend die für Rechnung der Justiz ⸗Offizianten. Wittwenkasse durch die Gerichtskassen zu leistenden Zahlungen. Allgemeine Verfügung vom 25. März 1885, betreffend die Kautionen der Beamten im Bereiche der Justijverwaltung. Allgemeine Verfügung vom 20. März 1885, betreffend die Voll⸗ streckung der korrektionellen Nachhaft auf Grund des 5§. 362 des? Strafagesetzbuchs. Allgemeine Verfügung vom 23. Mäãrz 1885, be · treffend die Vertretung des Fiskus in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten der Justizverwaltung. Allgemeine Verfügung vom 23 März 18865, betreffend den Erlaß des Kanzlei⸗Reglements. Allgemeine Ver fügung vom 24. März 1885, betreffend die Ertheilung der Voll⸗ machten in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten der Justizverwaltung. Allgemeine Verfügung vom 24. März 1885, betreffend die Zwangs⸗ vollstreckung in das unbewegliche Vermögen.

Statistische Nachrichten.

Dem 4. Heft des sechszehnten Jahrgangs der Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen Bureaus entnehmen wir über die Gründungen und Auflösungen von Aktiengesellfchaften in den Jahren 1834 —=-1883 folgende Daten: Von den in den fünfzig Jahren 1834 —1883 gegründeten 274 Gesellschaften sind inzwischen 87 oder 31,9 o/ wieder aufgelöst worden, so daß am Schlusse des Jahres 1883 noch 187 Gesellschaften oder 68,3 o/ der gegründeten bestanden. Datrf man den Unternehmungsgeist nach der Zahl der neu⸗ gebildeten Aktiengefellschaften bemeffen, so machte er sich am meisten im Jahre 1872 geltend, in welchem 23 neue AÄktiengesellschaften ent⸗ standen sind; dann folgen die Jahre 1873 mit 20, 1882 mit 19, 1881 mit 18, 1861 mit 11, i856, 1858, 1880 und 1883 mit je 10 Gründungen u. s. w. ö Die meisten Auflösungen, nämlich je 53. fallen in die Jahre 1870 und 18753 dann folgen die Jahre 1877 und 1883 mit je 7, 1882 mit 6, 1873 und 1876 mit je 5 Auflösungen u. . w.. Bei Betrachtung der Zahl der Gründungen und Auflösungen nach Dezennien ergibt sich: . Bis zum Schlusse des Jahres 1883 wurden wieder aufgelöst: ö von den im Dezennium 1834743 entstandenen 13 Gesellsch. 6 od. 46, Yo 1844/53 ö. 12 ö 5 41,7 oo 1854/3 11. Jo 1554/63 zz d Cso ö ? 1874/83 f ö 1630/0 Von den 274 Gründungen treffen 13 oder 4,7 eG auf das Dezennium 1834543, 3 ö 1844/55, 75 2665 oo, 1854/65, ee, . 1864/73, . 16 ra /85. . Hiernach war der Unternehmungsgeist in den beiden ersten Dezennien ein gleichmäßig geringer, entwickelte sich stark bereits im dritten Dezennium und erreichte im vierten Dezennium den Höhepunkt, von welchem er im fünften jedoch nicht in sehr bedeutender Weise wieder zurückging. Von den 87 Auflösungen fallen ; 32 1 oder 1,15 So in das Dezennium 1834,13, . 8 184455, 6 ö 1864/63, k ö 186473, , 6 . 18 / 83. Die meisten Gründungen fallen hiernach in die beiden letzten Dezennien. ö r J Aus der sich für das letzte Dezennium ergebenden günstigen Ver⸗ hältnißzahl darf nun nicht geschlofssen werden, daß sich die im letzten Dezennium entstandenen Aktiengesellschaften durchweg bereits als lebens⸗ fähig erwiesen hätten, da von den 86 neugebildeten Gesellschaften dieser Periode allein 47, also über die Hälfte, auf die letzten drei Jahre treffen, diese , . daher vorzugsweise noch im Entwicklungs⸗ ium sich befinden dürften. ; teen . . Dezennien fallen mit den verschiedenen Zollvereins⸗ perioden, deren sich fünf unterscheiden lassen, nahezu zusammen. Die erste Zollvereinsperiode umfaßt die Jahre 1834 41841; die weite in welcher die Erhöhung wichtiger Zölle erfolgte, die Jahre 1842 1833 die dritte, in welcher das Begünstigungsverhältaiß zu Ossterreich ein trat, die Jahre L354 —= 1865; die vierte Periode, in welche die Zoll⸗ tarifermäßigungen in Folge des Handelsvertrages mit Frankreich, die Gründung des Deutschen Reiches dann die freihändlerischen Zolltarife vom J. Sktober 1870 und 7. Juli 1873 fallen, die Jahre 1866-1878; endlich die fünfte seit 10 9 der Umgestaltung des Zolltarifs zum Schutze der nationalen Industrie. . ö ö Aftiengesellschafts-⸗Bildungen und Auflösungen treffen J Neubildungen Auflösungen auf die 1. Zollverein periode 11 . 3.

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16. : re ie fer de cn

it Räcksicht auf die Gesetzgebung lassen ür die Gründungen und . 4 unterscheiden; die erste, umfassend die Zeit vom Jahre 1834 bis 1. Juli 1862, d. i. die Zeit vor der Einführung des allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuches; die zweite, umfaffend die Zeit, vom 1. Juli 1862 bis 13. Mai 1871, d. i. die Zeit von der Einführung des Handelsgesetzbuches bis zum Inkrafttreten des Reichs gesetzeß vom 11. Juni 1870, betreffend die Kommandit⸗ gesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften; die dritte, um⸗ fassend die Zeit vom 13. Mai 1871 bis 31. Dezember 1883, d. i. die

it seit der letzten Gesetzesänderung. . . *. ö. 6 gie, fallen 85 Gesellschaftsbildungen oder 31,07 oo, in die jweite 53 oder 19,34, o/o, in die dritte 136 oder 49,64 S' der gesammten Gründungen. Die Auflösungen fallen nahezu alle, nämlich bis auf 5 von 87, in die Zeit nach dem 1. Juli 1862.

Daz Nominalkapital der sämmtlichen 274 gegründeten Altien · gesellschaften beträgt 450 724 755 4, jenes der 87 aufgelösten Gesell⸗ 177 897013 4 lden dem gesammten Nominalkapital treffen auf die neu ent⸗ standenen Aktiengesellschaften 0 im Dezennium 1834 —1843 5

—1853

. 155 480 055 ,

1864 - 1873 178 225 1092 ,

. 1874 - 1883 ; 58 655 500

der Perlode 1834 30. Juni 1862 205 852 839 . 1. Juli 1862— 12 Mai 1871 91462 544

13. Mar 871431. Dezember 1565 153 165 372 Von dem gesammten Nominal kapital der aufgelösten Gesell schaften treffen auf die aufgelösten Aktiengesellschaften im Dezennium 1854 —1843 342 857 M,

1844 1853 85 714. 1854 1863 6 164285 , 1864 1873 17832 428, . 1874 1883 1 , . un 9 Die Zahl der am Schlusse des Jahres im Königreich no Äktiengesellschaften betrug 187. Betrachtet man dieselben

. 7 . x *

. *. . 4 1 *. .

Die Industrie der Nahrungsmittel hat die meisten Aktien- gesellschaften, nämlich 38 oder nahezu a/s der Gesammtzahl; hervor⸗ ragend vertreten sind die Aktiengesellschaften ferner in der Textilindustrie mit 33 Gesellschaften, fast J der Gesammtzabl; in der Gruppe Fabrikation von Leuchtstoffen mit 24 Gesellschaften gleich nahezu t; in der Gruppe Handelsgewerbe“ mit 20 Gesellschaften oder etwas über 19; dann in der Gruppe Verkehrsgewerbe r mit 16 Geslleschaften oder nicht ganz isiz der Gesammtiahl. Hieran schließen sich die Gruppen „Industrie der Steine und Erden mit 9, . Papier und Lederindustrie mit S, chemische Industrie' mit 7. . Baugewerbe. und. Vergnüqungs. Etabliffements mit je 6, . Maschinenfabrikation und Industrie der Bekleidung und Reinigung“ mit je 5. Berghau und Häüttenwesen sowie volygraphisches Gewerbe mit je 3, Metallverarbeitung ! und Versicherungsgewerbe⸗ mit je 2 Aktiengesellschaften. Das Nominalkapital der 187 bestebenden Gesellschaften betrug zur Zeit der Gründung 272 827 742 *, wurde aber inzwischen um den Betrag von 70 200 166 M erhöht und beläuft sich demnach gegen · wärtig auf 343 027 908 66; hiervon sind eingejahlt 280 176 634 4A oder 81.7 0. Die Reservefonds der bestehenden Aktiengesellschaften betrugen für das Jahr 1883 im Ganzen 48444 398 M Vergleicht man die hievon auf. die einzelnen Gruppen entfallenden Beträge mit der Summe des eingezahlten Aktienkapitals und der Prioritäten und Pfandbriefe oder Summe der Passiven der betreffenden Gruppe, so findet man: . Ausnahmstellung nimmt die Gruppe Versicherungs⸗ gewerbe“ ein, welches Reserven im Betrage von 11555 136 46 oder S845 olg, sohin nabeju im vierfachen Betrage des eingezahlten Aktienkapitals zu 3060000 ½ν aufweist. Prioritäten und Pfand briefe sind in dieser Gruppe nicht vorhanden. s Von den übrigen Gruppen weist den verhãltnißmãßig größten Reservefond jene für Bergbau und Hüttenwesen mit 3900 756 4 oder 397 0 der Passiven zu 9817214 aus; dann folgen Textil⸗ industrie mit 11431 828 M oder 22,2 ο der Passiven zu 51I 444 838 16, Baugewerbe mit 225 698 Æ6 oder 19.0 (o der Passiven zu 1186259 , Fabrikation von Leuchtstoffen mit I S63 237 M oder 13,8 C der Passiven zu 13 549714 , polvy⸗ graphische Gewerbe mit 18147 S oder 12,9 Co der Passiven zu 141009 M, Papier und Lererindustrie mit 0 955 637 „6 oder 12,8 o der Passiven zu 7478529 , Maschinen fabrikation mit 84IL 745 4M oder 11, 90,0 der Passtven zu 7 675 920 MÆ, Industrie der Nahrungsmittel mit 25815 551 M oder 9.9 der Passiven zu 28 550 548 6, Vergnügungtzetablissements mit 79 077 6 oder 8,2 /, der Passiven zu 960 530 4A, Bekleidung und. Reinigung mit 76181 66 oder 60 e der Passiven zu 127414353 4A, chemische Industrie mit 228 645 66 oder 4.2 Ola der Passiven ju 5444 3366 M, Industrie der Steine und Erden mit 152738 oder 4,1 5/0, der Passiven zu 3725 528 6, Handels⸗ gewerbe mit 13 350 614 ½ oder 1,50 / der Passiven zu S877 947 496 46, Verkehrsgewerbe mit 966 498 S oder O6 os9g der Passiven zu 58 7279 571 S6, Metallverarbeitung mit 3000 M oder O. 6 9o der assiven zu 480 000 M ; 5 fin 1 zur Vertheilung gelangte Reingewinn beziffert sich auf 25 505 588 M oder 8,4 6 des eingezahlten Aktienkapital. Von dem gesammten zur Vertheilung gelangten Reingewinn treffen: 8 287 594 M oder 35,26 auf das Handelsgewerbe, 4687 586 19.94 ½9 , die Textilindustrie, 3 434 653 1461 0,9 , das Verkehrsgewerbe, 1556 700 6. 62 Oo Bergbau und Hüttenwesen,. 1521018 6.47 0so die Industrie der Nahrungsmittel, 1448041 6.16 00 die Fabrikation von Leuchtstoffen, 1320000 5,52 9 J das Versicherungsgewerbe, 456 225 194 00 die Maschinenfabrikatton, 362 345 154 Co die Papier · und Lederindustrie, 168 500 O, 72 0 die Industrie der Steine und Erden, 125 784 O. 54 O/o die chemische Industrie, 70 608 O0, 30 Wo Bekleidung und Reinigung, 51 920 022 00 die Vergnügungs⸗CEtablifsements, 9064 O, 04 0/o das Baugewerbe, 5h60 O. 02 ox das polygraphische Gewerbe, die Metallverarbeitung.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

EGrnst Scherenbergs Schrift: r st Bismarck,

Ein Charakterbsld für das deutsche Volk (Preis 50 8, bei 25 und mehr Exemplaren 40 3 und auf 109 10 Freiexemplare) hat sich, wie uns die Verlagshandlung mittheilt, einer so günstigen Aufnahme zu erfreuen gehabt, daß die erste, zehntausend Exemplare starke Auf lage binnen acht Tagen vollständig vergriffen war. Die Bädekersche Buch. und Kunsthandlung (A. Martini & Grüttefien) in Elberfeld kündigt daher 3 , . einer zweiten Auflage (1I. bis 20. Tausend) dieser Biographie an. 3. 6. ,, 3. Meer“ hat den Geburts⸗ und Jubel tag des Fürsten Bismarck durch eine glänzend ausgestattete Nummer, welche eine warm geschriebene Biographie mit 21 Illustrationen und ein gelungenes Porträt des Reichskanzlers enthält, verherrlicht. Die ganze Rummer mit ihren Meisterstücken der Holzschneidekunst macht der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart Ehre.

Zum Osterfest und zu der Konfirmationsfeier bringt die Ver⸗ lagshandlung von Carl Krabbe in Stuttgart zwei Bücher, deren eins, „Sina“ von Johanng Spyri, schon mit dem Weihnachte baum erschienen ist und sich schnell so viele Freunde erobert hat, daß es beute in zweiter Auflage, welche, wie auf dem Titel vermerkt ist, das 10. Tausend erreicht, vor uns tritt. Dieser wohl berechtigte Erfolg läßt die treffliche Erzählung auch als Ostergabe willkommen erscheinen. Dle Verfasserin des anderen Buchs ‚Einsame Blumen“, Julie Werner, ist der deutschen Frauenwelt schon durch die Jugend⸗ erinnerungen einer jungen Frau‘ und . Goethe nahe getreten. Zum ersten Male wendet sie sich den Hheranwachsenden Mädchen zu. freilich nicht ausschließlich, denn ihre Dichtung ist für Jeden, der ein

erz hat für Kinder und Sonnenschein für Blumen und für Vogel . und für all die reiche Empfindungswelt, welche die feinfüblende Frau vor uns erschließt. Die Ausstattung dieser Bücher ist prächtig. und der Preis fär den fein und zierlich gebundenen Band mit 3 4A billia. ; ; 2

Wilh. Kochs u. Reimers Antiquariat in Königgz⸗ berg i. Pr. bye e nt Katalog Nr. 11. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 574 Schriften, von denen 411 Rechts und Staats⸗ wissenschaft, die übrigen aber eine Auswahl besserer Werke, meist aus dem Gebiete der Geschichte, sowie Res publicae (England, Schott⸗ land und Irland, Frankreich, die Schweiz, die Hanseaten. Riederlande, Belglen, Dänemark und Norwegen, Italien, Venedig, Spanien, Ruß⸗ land. Polen, Provinz Preu hen, Livland, Tartarei, Staat der Hebräer,

Afrika) betreffen. Gewerbe und Handel.

n der Generalversammlung der Preußischen Hypo⸗ ü wurde die Bilanz genehmigt. Außer den durch das neue Aktiengesetz nothwendig gewordenen Abänderungen des Statuts wurde ein Zusatz zu dem die von der Staatsregierung vor geschriebenen Beleihungsgrenzen enthaltenden §. 25 angenommen, durch welchen unter Beachtung der staatlichen Grenzen noch besondere Sicherheitsbestimmungen getroffen werden für die Werths feststellung der zur Beleihung offerirten Grundstücke. Auf Antrag eines Aktionärs beschloß die Generalversammlung ferner, eine Abänderung der im S. 25 enthaltenen Beleihungegrenzbestimmung für stãdtische Grund⸗ stücke bei der Staatsregierung zu beantragen. Die Dividende be⸗ tragt Mo.

; Breslau, 28. März. (W. T. B.) In der heutigen Aufsichts rathsfitzung des Schlesifchen Bankvereins wurde die vorgelegte Bilanz für das Geschäftsjahr 1884 genehmigt. Der Bruttogewinn stellt sich danach um 58 660 M höher als im vorigen Jahre, Ver⸗ luste find in dem abgelaufenen Jahre nicht eingetreten. Der Reserve⸗

* *

Stagtzeisenbahn Verwaltung. Abänderung der Landwehr Bezirks, Einthellung für das Deutsche Keich. Garnison . Baudistrikte im Bereich

nach ihrer Gruppenzugehörigkeit, so ergiebt sich:

fonds erreicht mit der diesjährigen Ueberwelsung von 97 134 4AÆ (im