1885 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

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0 ba im enthalten;

dem 20 er Maßstabe erfolgt;

Y) alle Flächen, die nicht die ganze geldmart umfassen und nicht

3) diesenlgen Flächen, deren Kartirung in einem größeren, als 4 die Fluß und Stromvermessungen und alle Nivellements. Für die Nivellements und sämmtliche vorgedachte Vermessungen,

sowie für die Mehrarbeit der doppelten Zeichnung und Schrift,

welche bei Karten die in mehrere Sektionen zerfallen, an den

Sektionggrenzen erforderlich wird, ferner für alle übrigen, oben zu

II bis VI nicht aufgeführten Arbeiten, namentlich für die Regu⸗

sirung der äußeren Flurgrenzen, für die Feststellung streitiger oder

jzweifelbafter Besitzstandsgrenzen, für das Durchholjen von Richtungs⸗ linien bei Waldmessungen, für die Anfertigung der Bonitirungs⸗

Coupons, die Bonititung. das Eintragen derselben in die Karten

und die Berechnung der Bonitirung, für die Anfertigung der Ueber⸗

sichtskarten und der II. Reinkarten von geringfügigen Entschädigungs⸗ jändereien, für das Kopiren der Karten nach größeren oder kleineren

Maßstäben als den oben zu VI bezeichneten, für die Anfertigung von

Vermessungsregistern nach fertigen Karten, für Termine, für die

amtliche Correspondenz, für die Kontrole der von unvereldeten Ge⸗

hülfen gelieferten Arbeiten, für Planberechnungen und Plan⸗ absteckungen werden wenn nicht eswas Anderes vereinbart ist

Tagesdiäten bezablt.

X. Die Tagesdiäten betragen: ü

1) bei den etate mäßig angeftellten Vermessungsbeamten 5 ,

ö ö. bei den nicht eiatsmäßig angestellten Vermessungsbeamten

S0 M, ;

für einen Arbeitstag von 8 Stunden und für jeden Reisetag ohne Unterschied, ob an dem letzteren auch gearbeitet worden ist oder nicht.

Diese Diäten können bei Arbeiten außerhalb des Wohnorts auch:

a. für solche Tage, an denen die Witterung das Arbeiten im Felde verhindert, sowie .

b. für die jwischen den Arbeitstagen liegenden Sonn- und . tage, mit Ausschluß derjenigen Fälle, in denen ein Sonn und. Festtag oder mehrere Festtage unmittelbar aufeinander folgen, liquidirt wer⸗ den, insoweit diese Tage von dem Vermessungsbeamten außerhalb seines Wohnorts haben zugebracht werden muͤssen, was für jeden einzelnen Fall der Prüfung und Entscheidung der Festsetzungs⸗ und Revisionsbehörde unterliegt. . .

Dagegen darf neben den Tagesdiäten (für die volle Zeit der Kalendertage) eine Bezahlung für Ueberstunden nicht gefordert wer⸗ den, soweit solche nicht in einzelnen Fällen auf Grund des §. 36 des Feldmesser⸗Reglements vom 2. März 1871 vereinbart ist.

E. Widerrufliche Monatsdiäten.

XI. Den Vermessungsbeamten können an Stelle der zu O und D vorstehend aufgeführten Gebührensätze und Tagesdiäten jederzeit widerrufliche Monatsdiäten bis zum Betrage von 210 A, im Durch⸗ schnitt 175 , von mir bewilligt werden. ̃ .

Neben den Monatsdiäten darf eine Vergütung für Ueberstunden nicht vereinbart werden. Die besonderen, bezüglich der Monatsdiäten zu treffenden Maßnahmen behalte ich mir vor.

F. Bezahlung der Vermessungzsrevisoren. .

XII. Vermessungsrevisoren werden für Geschäfte und 3 2 welche ihnen behufs Feststellung der Richtigkeit der von anderen Ver messungsbeamten ausgeführten Messungen und Berechnungen über- tragen sind, sowie für die ihnen übertragenen Rektifikationen der als unrichtig erkannten Arbeiten nach den für die Vermessungsbeamten der Auseinandersetzungsbehörden allgemein geltenden Bestimmungen

bezahlt. G. Reise kkosten. .

XIII. Die Vermessungsbeamten erhalten, wenn sie Geschäfte außerhalb des Ortes, an welchem sie ihren Wohnsitz haben, in einer Entfernung von nicht weniger als zwei Kilometer verrichten, ein⸗ i der Fortschaffung der Karten und Instrumente folgende

eisekosten: 1) wenn, bezw. soweit die Reise auf Eisenbahnen oder auf Dampfschiffen gemacht werden kann, für 1 km 13 3

und außerdem für jeden Zu: und Abgang zusammen 3 46,

2) wenn, bezw. soweit die Reise nicht auf Eisenbabnen oder auf Dampsschiffen zurückzulegen ist, einschließlich der Auslagen für Ghaussee⸗, Brücken⸗ und Fährgelder, für 1 m 40 5.

aben erweislich höhere Reisekosten, als die vorstehend be— stimmten, aufgewendet werden müssen, so werden diese erstattet.

Die Reisekosten werden, und zwar bei Reisen auf dem Landwege nach dem nächsten fahrbaren Wege, für Hin und Rückreise besonders berechnet. Hat jedoch der Vermessungsbeamte Dienstgeschäfte an ver⸗ chiedenen Orten unmittelbar nacheinander ausgerichtet, so ist der von

rt zu Ort zurückgelegte Weg ungetheilt der Berechnung der Reise⸗ kosten zu Grunde zu legen. .

Bei Berechnung der auf einer Reise zurückgelegten gesammten Entfernung wird jedes angefangene Kilometer für ein Kilometer ge⸗ rechnet. Bei Reifen, bei welchen die zurückgelegte Entfernung nicht weniger als zwei Kilometer aber unter acht Kilometer beträgt, werden Reisekosten und zwar sowohl für den Hin als für den Rückweg für volle acht Kilometer gewährt.

H. Schlußbestimmungen.

XIV. Diese Verfügung tritt mit dem 1. April 1885 in Kraft.

Der Cirkularerlaß vom 4. Januar 1877 Fin.⸗-Min. I. B. 20381, Landw. Min. 12753 (M.“ Bl. d. i. V. S. 61), der Cirkularerlaß vom 12. Oktober 1881 Fin.⸗Min. L 14078, II. 106564, Landw. Min. J. 11625 (Min. Bl. d. i. V. S. 223), der Cirkularerlaß vom 19. Mai 1833 Fin. Min. I. 27773420, Landw. Min. I. 1985 (Min.⸗-Bl. d. i. V. S. 765) und die Ver⸗ fügung vom 9. Juni 1882 (J. 3624) werden aufgehoben.

Berlin, den 25. März 1885.

Der Minister für . Domänen und Forsten. ucius.

An sämmtliche Königliche General ⸗Kommissionen.

Abschrift erhält das Königliche Ober⸗Landeskulturgericht (die Königliche Regierung) zur gefälligen Kenntnißnahme. Der Minister für . Domänen unb Forsten. u c i us.

An das Königliche Ober ⸗Landeskulturgericht hierselbst und die Königliche Regierung zu Wiesbaden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Regierungs⸗Baumeister Gustav Tolkmitt, bisher in Frankfurt a. O., ist zum Königlichen Wasser⸗Bauinspektor ernannt und demselben die technische Hülfsarbeiterstelle bei der Königlichen Regierung in Potsdam verliehen worden.

40soiges vormals nassauisches Staatsanlehen von 4 000 000 Fl. q. d. 29. November 1858.

Bei der am 5. d. M. stattgefundenen 22. Verloosung der Partial ⸗QObligationen des unter Vermittelung des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. negociirten 40 gigen vormals nassauischen Staatsanlehens von 4600000 Fl. 4. d. 29. November 1868 sind nachverzeichnete Num⸗ mern gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 30. Juni 1886.

LIitt. F. à 100 Fl. 171 43 5 Nr. 341 352 454 692 756 777 8655 942 1117 1207 1212 1219 1565 1685 1866 2002 16 Stück über 1600 Fl. 2742 88 3.

Litt. G. à 200 FI. —2— 342 S 86 5 Nr. 221 319 398 873 876 933 957 1019 1114 1145 1319 1434 1717 1902 14 Stück über 2800 Fl. 4800 M O4 .

Iitt. H. d 3090 Fl. 514 Æ 29 5 Nr. 205 212 395 458 504

6os 710 s21 894 955 979 10965 1276 1325 1412 14569 17581 1826 1873 2842 2909 3191 32127 3394 321 3707 3850 3862 3864 3881 4067 4176 32 Stück über 16060 Fl 27428 * 48 3.

679 767 7 Stũd über 7000 Fl. 12000 Æ O3 3, jusammen 76 Stück über 50571 Æ 46 . 2

12977 13477 1350 1357 1391 1631 1632 1881 1899 14 Stäck über 1400 Fl. 2400 Æ Q .

516 684 756 1216 1257 1552 1604 1730 1761 1996 15 Stück über 3000 Fl. 5142 4M 90 5.

698 557 7 Stück über 2109 Fl. 3600 4 93 3.

657 884 969 1002 IM 1174 1438 14171 171 1803 23109 2496 2659 N14 2720 3010 3085 3102 3305 3653 3692 3867 3937 3973 4119 4164 31 Stück über 185 500 Fl. 26 571 S 34 43.

519 901 947 964 8 Stück über 8000 Fl. 13714 4 32 , zusammen 75 Stück über 30 609 Fl. 51 428 4M 61 3.

Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Kapitalbeträge, welche nur bis zu dem angegebenen bezüglichen Rückzahlungstermine verzinst werden, bei folgenden Stellen erhoben werden können:

in Frankfurt a. M., der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wies⸗ baden, fowie bei jeder anderen Königlichen Regierungs⸗ oder Bezirke

a . und der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M.

mit den nach dem 30. Juni 1885 fälligen Zinsscheinen Reihe V Nr. 2—8 und Zinsschein⸗Anweisungen resp. mit den nach dem 31. Dejember 1885 fälligen Zinsscheinen Reihe 7 Nr. 3— 83 und Zinsschein⸗Anweisungen.

Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrag zurückbehalten.

vorgenannten Ban khaufe, noch bel der Königlichen Regierungs Haupt- kaffe hier oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., son—⸗ dern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreff fenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinsschein⸗Anweisungen 14 Tage vor dem Verfalltermin bei dieser Kasse einzureichen, von welcher dieselben vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden sind.

itt. J. à 500 FI. 8657 Æ 14 3 Rr. 1 96 184 208 2285

Litt. K à 1090 FI. 1714 M 25 3 Nr. 2265 594 596 664 665

B. Zur Rückzahlung auf den 31. Dejem ber 1885. Iitt. F. d 100 Fl. 171 M 453 3 Nr 81 113 759 810 921

Iitt. G. à 200 Fl. 342 M 86 8 Nr. 107 1683 198 205 514

Litt. H. à 300 Fl. 514 ½ 29 3 Nr. 21 469 484 565 661 Litt. J. à 500 Fl. S857 4 14 43 Nr. 48 14 499 563 597

Litt. RK. à 1005 5. 1714 M 29 3 Nr. 270 356 378 444

Die Inhaber dieser Partial ⸗Obligationen werden hiervon mit dem

bel dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne

uptkasse, bei der Königlichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Partial Obligationen

Der Betrag der etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem

Restanten aus früheren Verloosungen: pro 31. Dezember 1866: F. 559. pro 31. Dezember 1877: J. 2319. pro 30. Juni 1878: F. 552. pro 30. Juni 1882: G. 357 437. pro 31. Dejemher 1882: G. 311. . pro 30. Juni 1883: F. 414, H. S8S5, J. 2260. pro 31. Dezember 1883: J. 194 1379 1443 1446. pro 30. Juni 1884: F. 1457 1967, J. 3583 4084. pro 31. Dezember 1884: F. S6ß0, G. 1394 1805, J. 40 516 1447. Wieshaden, den 9. März 1885. ; Der Regierungs⸗Präsident. In Vertretung: de la Croix.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 31. März. Se. Majestät der Kaiser und König ertheilten gestern Nachmittag den Kaiserlich russischen Generalen von Richter und Fürst Mierski Audienzen, empfingen den Oberst-Schenk Fürsten zu Hatzfeldt⸗ Trachenberg und hörten den Vortrag des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck. . Im Laufe des heutigen Vormittags nahmen Se. Majestät den Vortrag des Polizei⸗Präsidenten entgegen, empfingen darauf das gesammte Offizier⸗Corps des Magdeburgischen Kürassier⸗Regiments Nr. 7 und ließen Sich von dem Kriegs⸗ Minister und dem Chef des Militärkabinets Vortrag halten. Um 11 Uhr ertheilten Se. Majestät dem hierher berufenen Kaiserlichen Konsul in St. Petersburg, Freiherrn von Soden, Audienz.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern Morgen mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich und sechs Herren zur Treibjagd auf Schnepfen in das Spandauer Revier und kehrte um 5 Uhr nach Berlin zurück. .

Abends 7 Uhr empfingen Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin die russischen Generale von Richter und Fürst Mierski.

Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs werden die gesammten hier an⸗ wesenden aktiven Generale, unter Führung des kom⸗ mandirenden Generals des Garde⸗Corps, Generals der Infanterie von Pape, morgen Mittag 12/0 Uhr den Fürsten von Bismarck im Namen der Armee zu seinem Geburtstage beglückwünschen. Die Generale versammeln sich zu dem Zweck um 12 Uhr im großen Konferenzsaal des Königlichen Kriegs⸗Ministeriums und begeben sich von dort in das Palais des Fürsten von Bismarck.

Der Bundesrath sowie der Ausschuß desselben für Justizwesen hielten heute Sitzungen.

Aus Anlaß eines Spezialfalles hat der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, um jeden Irrthum über die Auslegung des 5. 7 ad. o des Regulativs vom 13. Januar 1882, betreffend die bauliche Unterhaltung der Dien st⸗ etablissements der Staats-Forstverwaltung, zu beseitigen, durch Cirkularverfügung vom 10. d. M. bestimmt, daß dem Nutznießer eines Etablissements bezüglich der Unter⸗ haltung der kleinen sog. Handfeuerspritzen nur die kleineren Reparaturen, welche zur Instandhaltung der Spritzen erforderlich sind, als Hanfdichtung, Oelen 2c. obliegen, dagegen die Erneuerung einzelner Theile der Spritzen, als Kolben, k 2c. für fiskalische Rechnung zu be⸗ wirken ist.

Der von der Ehefrau vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführte Brand eines im Eigenthum ihres Gatten stehenden Gebäudes ist nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, II. Strafsenats, vom 2. Januar d. J., als vor⸗

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath: Großherzoglich

oldenburgischer Geheimer Staatsrath Selkmann, Herzog⸗ lich sachsen meiningischer Staats⸗Minister Frhr. von Giseke, Landes Direktor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont, von Saldern, Senator der freien und Hansestadt Ham⸗ burg, Dr. Versmann, t Dr. von Mayr und von Puttkamer sind hier ange⸗ kommen.

Kaiserlicher Unter⸗Staatssekretär

Der Kaiserliche Gesandte bei der Schweizerischen Eid⸗ genossenschaft, Wirkliche Geheime Legations⸗Rath von Bülow, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub ange⸗ treten. Während seiner Abwesenheit von Bern fungirt der Legations⸗-Sekretär Schoen als interimistischer Geschäfts⸗ träger.

S. M. Brigg „Rover“, 6 Geschütze, Kommandant, Korvetten⸗Kapitän Cochius, ist am 29. März c. in Vigo ein⸗ getroffen und beabsichtigt, am 7. April c. die Heimreise fort⸗

zusetzen.

S. M. S. „Ariadne“, 9 Geschütze, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Chüden, ist am 30. März c. in Wilhelms⸗ haven eingetroffen.

Bielefeld, 30. März. Der „Wächter - veröffentlicht die den Belagerungszustand betreffende Be kanntmachunß. Dieselbe lautet: Nachdem am 26. und 27. d. M. hier öffentliche Zusammen⸗ rottungen stattgefunden haben, bei welchen den Exekutivbeamten in der rechtmäßigen Ausübung ihres Amtes mit vereinten Kräften durch Gewalt Widerstand geleistet ist, und da weitere dringende Gefahr für die öffentliche Sicherheit vorliegt, so wird auf Antrag des Herrn Regierungs-Präsidenten von Pilgrim hiermit der Belagerungszustand für den Stadtkreis Bielefeld und die Amtsgemeinde Gadderbaum⸗Sandhagen auf Grund des Gesetzes vom 4. Juni 1851 provisorisch erklaͤrt. Mit dieser Bekanntmachung geht die vollziehende Gewalt an mich, den Militärbefehlshaber über, ich setze die Artikel 29 und 30 der Verfassungs⸗ urkunde für die genannten Bezirke bis auf Weiteres außer Kraft und ordne auf Grund des 5§. 9 des bezeichneten Gesetzes zunächst Folgendes an: 1) Jede Ansammlung von mehr als 6 Per⸗ sonen auf öffentlichen Straßen und Plätzen ist verboten. 2) Die Fenster an denjenigen Straßen, auf welchen trotz jenes Verbotes An—⸗ sammlungen von Menschen stattfinden sollten, sind von eintre⸗ tender Dunkelheit ab zu erleuchten. 3) Alle öffentliche Wirths häuser sind um neun Uhr Abends für einheimische Gäste zu schließen. 4 Das Tragen von Waffen und gefährlichen Werk⸗ zeugen ist verboten. Zugleich wird auf die in den §§. 8 und 9 des Gesetzes vom 4. Jun! 1851 angedrohten schweren Strafen hiermit nachdcücklich aufmerksam gemacht. Bielefeld, den 28. März 1885. ;

Köppen, Oberst und Garnison ⸗Aeltester.

Sachsen. Dresden, 30. März. Das „Dresdner Journal“ meldet: Se. Majestät der Kön ig hat dem Reich s⸗ kanzler und Präsidenten des Königlich preußischen Staats⸗ Ministeriums, Füirsten von Bismarck die Insignien des Haus-Ordens der Rautenkrone in Brillanten höchsteigenhändig überreicht. Morgen Nachmittag werden der Staats⸗Minister von Nostitz⸗Wallwitz, als erster Bundesraths-Bevollmächtigter

General der Kavallerie Graf von Fabrice, als Vorsitzender

lich nach Berlin begeben, um den Reichskanzler zu beglück— wünschen.

Oesterreichͤ̃ungarn. Wien, 30. März. (Presse.) In Folge des am Freitag erfolgten Schlusses der Sitzungen des Abgeordnetenhauses bleibt eine Reihe von Verhandlungs⸗ gegenständen der Erledigung nach den Osterferien vorbehalten,. so das Anarchistengesetz, das Gesetz über die Anfechtbarkeit der Erkenntnisse der Militärbehörden 2c. In der Nachsession wird unter Anderm auch gemäß der Zusage des Präsidenten die Affaire Kaminski zur Verhandlung gelangen.

(W. T. B.) Der ehemalige Militärattaché in Berlin, Oberst Fürst Alois Liechtenstein, ist in Güns gestorben.

Großbritannien und Irland. London, 30. März. (W. T. B.) Die Königin und die Prinzessin Beatrice sind heute Nachmittag von Windsor nach Aix-les-bains abgereist.

In der heutigen Unterhaussitzung erklärte der Unter⸗ Staatssekretär Lord Fitzmaurice: die englisch⸗-deutsche Kommission werde die Frage wegen des Sklavenhandels in dem westlichen Theile des Stillen Oceans in Erwägung ziehen und Maßregeln zu einer Kontrole des⸗ selben empfehlen. Lord Fitzmaurice theilte ferner mit, daß die Antwort der russischen Regierung auf die englischen Vorschläge abgegangen sei. Den genauen Inhalt kenne die Regierung noch nicht, doch verlaute, daß in der— selben der baldige Zusammentritt der Grenzreguli— rung s-Kommission in Aussicht genommen sei, in der Hoffnung, daß sich durch diesen Zusammentritt die Auf— regung auf beiden Seiten legen werde. Angesichts der versöhnlichen Antwort seien irritirende Bemerkungen nicht erwünscht, da sie die friedliche Lösung gefährden könnten. Gorst regte die Frage bezüglich der Abtretung Helgo⸗ lands an und hob hervor, daß Helgoland für England weder einen merkantilen noch einen strategischen Werth habe, während der Besitz der Insel von den Deutschen gewünscht werde.

m Laufe der Debatte erklärte der Unter⸗Staatssekrelär Lord

itzmaurice: er glaube nicht, daß in Deutschland be⸗ sondere Wünsche bezüglich Helgolands vorhanden seien; auch seien keine Beweise dafür da, daß die Helgo⸗ länder eine Annexion der Insel durch Deutschland wünschten. Er glaube, daß die Insel ihrer geographischen Lage nach eher zänische als deutsche Sympathien habe. Ferner würde die Abtretung der Insel der Nordseefischerei nachtheilig sein. Ueberdies könnte eine solche nur durch Parlamentsakte erfolgen; man würde es aber der Regierung sehr verübeln, wenn sie ein derartiges Gesetz einbrächte. Nach kurzer Debatte wurde der Gegenstand verlassen.

31. März. (W. T. B.) Der „Tim es“ zufolge haben die Vertreter der Türkei gestern die Deklara⸗ tion und Konvention bezüglich der egyptischen Finanzen unterzeichnet.

Die „Times“ sagt: England wolle keinen Krieg mit Rußland provoziren, Rußland aber auch keine strategischen und politischen Mittel gewähren, einen Krieg gegen England später wirkungsvoller führen zu können. Wenn

sätzliche resp. fahrlässige Brandstiftung aus 5. 308 resp.

9650 972 7 Stück über 2100 Fl. 3600 03 3.

§. 309 des Strafgesetzbuchs zu bestrafen.

der streitige Wüstenstrich eines Kampfes nicht werth sei, möge Rußland auf denselben verzichten.

für das Königreich Sachsen, sowie der Staats⸗Minister und?“

des Königlich sächsischen Gesammt⸗Ministeriums, sich persön⸗=

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der Kammer und des Senats nicht abändern zu können, nach

Aus Gibraltar, vom 30. März, wird telegraphirt: Zebehr Pascha mit seinen zwei . 6 und zwei anderen Egyptern, ist an Bord des Aviso⸗ dampfers „Iris“ hier eingetroffen und in einem dem Gou— verneur gehörenden Hause einlogirt worden. Das Haus wird streng bewacht.

Frankreich. Paris, 30. März. (W. T. B.) Der Ministerrath setzte heute Vormittag den Gern u des Gesetzentwurfs, betreffend den Kredit von 200 Mi!l⸗ lionen für Tong king, fest. Der Minister⸗Prasident Ferry wird in der Kammer die Motive des Gesetzentwurfs in der Form einer Deklaration verlesen. Der Kriegs⸗ Minister Lewal wird die militärische Situation in Tongk ing darlegen, und die Regierung wird dann die unver⸗ zügliche Ernennung einer Kom mission verlangen.

30. März, Nachmittags. (W. T. B.) Die Bureaux der Gruppen der Linken haben beschlossen, von dem Minister⸗Präsidenten Ferry zu verlangen, daß derselbe eine Kredit vorlage einbringe, indem er zugleich erkläre, daß dies der letzte Akt seiner Amtsführung wäre. Man beabsich⸗ tigt, auf diese Weise jede Debatte über die ministerielle Frage zu vermeiden. Vier Gruppen der Linken werden noch beson⸗ ders zusammentreten, um eine Resolution zu prüfen, deren Zweck es sein soll, unter Beiseitelassung der ministeriellen Frage sofort ein einstimmiges Votum über den zu bean⸗ tragenden Kredit zu erlangen. Hr. Fermy, der von diesem Beschluß in Kenntniß gesetzt wurde, erklärte, daß er nur vor einem formellen Votum der Kammer zurücktreten würde.

30. März, Abends. (W. T. B.) Die Suezkanal—⸗ Kommission eröffnete heute im Ministerium des Aeußern ihre Sitzungen. Der Minister-Präsident Ferry hieß die Delegirten willkommen und wies hierbei auf den friedlichen und humanen Zweck der Berathungen hin, durch welche Europa den internationalen Charakter des Kanals klar 2

In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer theilte der Minister⸗Präsident Ferry ö die gestern aus Langson telegraphirten Nachrichten mit und bemerkte, daß der Rückzug der französischen Truppen sich in der größten Ordnung vollzogen habe; die Armee habe sich Streitkräften gegenüber befunden, deren Größe man nicht habe voraus sehen können. Die Truppen seien genöthigt, sich in das Delta zurückzuziehen und die Defensive zu be⸗ wahren. Die seit gestern getroffenen Maßregeln seien nicht hinreichend. Es handle sich darum, die Niederlage von Lang— son im Interesse der Ehre Frankreichs zu rächen. Der Minister⸗Präsident verlangte einen Kredit von 200 Mill. und beantragte, die Votirung dieses Kredits von der

ebatte über die ministerielle Frage zu trennen. Die Worte des Hrn. Ferry riefen vielfache und lebhafte Unter brechungen hervor. Clsmenceau verlangte die Ermächti⸗ gung zu einer Interpellation; derselbe billigte die Kredite, verurtheilte aber das Ministerium, das gestürzt werden müsse. Duval und Rihot erklärten sich zu allen Opfern bereit, aber erst nach dem Sturze des Ministeriums; dieselben warfen dem Cabinet vor, daß es die Wahrheit verheimlicht habe. Der Minister⸗Prasident verlangte die Priorität für die Wahl der Kommission zur Berathung der Kredit— vorlage. Der Antrag wurde mit 508 gegen 161 Stimmen abge⸗ lehnt und die Priorität sür die von Clèmenceau einzu— bringende Interpellation bewilligt. Herr Ferry er⸗ klärte, daß das Kahbinet unter diesen Umständen seine Demission gebe. Laisant von der äußersten Linken und Delafo sse, von der Rechten verlangten, daß des Ministerium in Anklagezustand versetzt werde. Delafo sse verlangte die Dringlichkeit für seinen Antrag. Diesel be wurde jedoch mit 304 gegen 161 Stimmen abgelehnt. Der Präsident Brisson zollte der Tapferkeit der Sol⸗ daten und Matrosen in Tongking, welche die er⸗ littene Niederlage wieder gut machen würden, ehrende Anerkennung. Die Kammer beschloß sodann, sofort in den Bureaux zusammenzutreten, um die Kommission

für die Kreditvorlage zu wählen, doch wurde der Zu⸗ sammentritt der Bureaux später wieder verschoben und die Sitzung aufgehoben.

Vor den Eingängen zur Kammer wurden die De— putirten von der dort versammelten Menge mit vereinzelten Rufen: „Nieder mit Ferry!“ „Nieder mit der Majorität!“ K

m Senat erwähnte der Präsident Leroyer die

schmerzlichen Nachrichten aus Tongking und . der Bewunderung und Sympathie des Senats fur die Soldaten und Matrosen Ausdrück. Der Senat müsse die für den Krieg erforderlichen Hülfsmittel bewilligen. Léon Say sagte: man müsse zunächst die Thatsachen genau kennen; er werde deshalb ein Amendement zu der Kreditvorlage ein— bringen. Die Sitzung, wurde darauf zunächst suspendirt und sodann auf die Nachricht von der Demission des Kabinets geschlossen.

ö Nach Schluß der Sitzung der Deputirtenkammer wählten die Bureaux die Mitglieder der Kom mission zur Prü⸗ fung der Kreditvorlage. Sämmtliche Mitglieder sind für die Bewilligung des Kredits, behalten sich indeß vor, von dem neuen Kabinet noch Auftlärungen zu verlangen. Einige Mitglieder sind für die Rückkehr zu einer gemäßigten Kolonialpolitik, sobald Revanche an China genommen sei.

Nach der Sitzung der Kammer hatte der Präsident der⸗ selben, Brisson, mit dem Präsidenten Grévy eine Unter— edunz über die parlamentarische Lage. Wie die „Agence Hava s, meldet, hätte Hr. Grey dem Kammer-⸗Präsidenten vorgeschlagen, ein neues Kabinet zu bilden, Brisson jedoch geglaubt, diesen Vorschlag nicht annehmen zu sollen. Der Prãäsident Grévy habe darauf Hrn. de Freycinet zu sich beschieden und ihm den Vorsitz in dem neuen Kabinet ange⸗ boten. Freyeinet habe sich 24 Stunden Bedenkzeit ausgebeten.

31. März. (B. T. B.) Die heutigen Morgen⸗ zeitungen sprechen sich dahin aus, daß der Kabinets— wechsel in den internationalen Beziehungen Frank⸗ reichs Nichts ändern werde. Die „République franeaise⸗“ sagt: in dem neu zu bildenden Kabinet müßten alle Gruppen der Majorität vertreten sein.

Rumänien. Bu karest, 29 März. (W. T. B.) In der Antwort auf die Note des französischen Gesandten wegen Verlängerung der Bestimmungen, wonach die fran⸗ zösischen Han delsartikel bis zum Äblauf der mit Oester⸗ reich Angarn abgeschlossenen Konvention wie die einer meist⸗ begünstigten Nation behandelt werden, spricht die Regierung

ihr Bedauern darüber aus, die jüngsten einstimmigen Voten

Verträge bestehen.

Serbien. Belgrad, 309. März.

sandten in Stockholm,

hagen, Alexander Lawton

Konsul in Wien ernannt.

vorrücken, sobald die Vorrichtungen zum Wassertransport voll—⸗ ständig sind. 29. März. (W. T. B) General Wolseley und Buller sind, wie aus Dongola gemeldet wird, mit dem Stabe am Freitag dort eingetroffen; General Wolseley wird morgen nach Kairo gehen. (W. T. B.) Aus Suakim, vom 30. d. M., wird gemeldet: Die Stämme sind von Osman Digma ab— gefallen. Letzterer ist mit nur 100 Anhängern nach Tamanieb geflohen; ein Abgesandter Osman Digmais ö 3 lagh im ; 1 ö chen Lager eingetroffen nfrage, unter welchen Bedingungen i .

schlossen werden könne. ,,

Zeitungsstimmen.

Das „Katholische Sonntagsblatt für Esch⸗ weiler, Stolberg und Umgegend“ wendet sich rücksicht⸗ lich der Getreidezölle in folgendem Artikel an die Arbeiter:

Die Erhöhung des Zolles auf Roggen und Weizen um 50 8, bezw. 46 auf 3 M6 per Dppletr., welche jüngst vom Reichstage in seiner großen Mehrheit beschlofsen wurde, giebt den freihändlerischen Bekämpfern der Zollpolitik seit 1579 willkommenen Anlaß, die angebliche Vertheuerung des Brods des armen Mannes? gegenüber ihren politischen Gegnern auszuspielen. Auch wird dieses wohlfeile Schlagwort Seitens der deutschen Sektion der allgemeinen europäischen Umsturzpartei benutzt um die Arbeitermassen zum blinden Klassenhaß aufs Neue anzufeuern, mit der wohlweislich nicht ausgesprochenen Absicht, bei diefer will⸗ 1 , Trüben zu fischen. Da r auch das Centrum das Gewicht seiner Zahl vorläu ü die Erhöhung der Getreidezölle in die . ö so . angebracht sein, uns mit dem angeblich schon vertheuerken Brode des armen Mannes“ ebenfalls etwas zu beschäftigen, indem wir der k9— . 296 . wollen zunächst untersuchen,

in erhöhung auf Getreide überha die Tag e, ,. haupt auf die Tagesordnung

iese Frage müssen wir unbedingt bejahen. Nach einer Schrift des Hrn. Professor Dr. Kühn in Leipzig über denselben Gegenstand besitzen wir im Deutschen Reich 5 276 344 selbständige, landwirth⸗ schaftliche Betriebe, eine Thatsache, welche den Bauernstand als das e Fundament des deutschen Vaterlandes deutlich erkennen Daß dies stärkste Bollwerk eines geordneten Staates, die Land— wirthschaft, in der That stank unterminirt ist, beweisen . Thatßsachen. Die Kosten der Bedürfnisse des deutfchen Landwirthes im Allgemeinen, sind nach den Untersuchungen des Fürsten Karl von Isenburg. Birstein um 76boso seit 1870, die ländlichen Arbeits⸗ löhne um 100 / also ums Doppelte gestiegen, von den drückenden Gemeinde. und Staatssteuern gänzlich zu schweigen. In Folge des Getreide⸗ Imports Seitens der unter weit günstigeren Ver hältnissen produzirenden Länder, wie Amerika, Rußland, Ungarn, Indien u. a. im. welche ihre Neberproduktion nach dem Westen Europas zu allen Preisen absetzen müssen und deshalb mit Vergnügen den 1879 beschlossenen kleinen Zoll selbst getragen haben, sind die Preise für Roggen und Weizen so tief gesunken, daß der deutsche Landwirth seit Jahren mit Verlust zu arbeiten gezwungen ist! Der deutsche Landwirth, der Mühe hat, seine Steuern und Ab- gaben nebst Zinsen aus seinem schwer belasteten Besitztbum beraus— zuschlagen verliert seine Kaufkraft und seine Verbrauchsfähigkeit von Jahr zu Jahr mehr. Daß diese Thatsache für vie Induftrie des deutschen Vaterlandes nicht gleichgültig sein Tann, muß auch dem einfachsten Arbeiter einleuchten. Die Schutz zölle der Industrie sind ja nur deshalb beschlossen worden, derfelben' den in— ländischen Markt und den Arbeitern damit eine ständige Arbeits. gelegenheit zu bewahren! Was helfen aber der Industrie diefe Zölle, , 6 ire g K. ö 9 im Deutschen Reiche, ie Landwirthschaft, nur das Nöthigste kaufer zei ĩ Jahren mit Verlust arbeitet? 1 . Vie Nothwendigkeit, der schutzbedürftigen und dem Auslande llegenüber wehrlosen Landwirthschaft gleich der Industrie durch aus— giebige Schutzzölle aufzuhelfen, glauben wir nachgewiesen zu haben, und ebenso das wichtige Interesse, welchez die Industrie und die darin beschäftigten Arbeiter daran haben, daß es den Landwirthen besser gehen müsse, um sie für die Abnahme der Produkte der vater— ländischen Industrie kaufkräftiger zu machen. Die für den arbeitenden Stand wichtigste Frage bleibt nun die: Werden die Lebensmittelpreise in Folge der Schutzzölle auf Getreide steigen, event. wenn mit Ja beantwortet, werden die Löhne mit den. selben in die Höhe gehen? Diese Frage unbedingt zu verneinen oder zu bejahen, ist nicht angänglich. Wie die auslaäͤndischen Importeure über diese Schutzzölle denten, lesen wir in einem Werkchen (1879) des Hrn. Bürgermeisters Mooren (Eupen): „Ein Wort an den Bauernstand in den Rheinlanden' auf S. 6263. Dort wird eine Auslassung der „Deutschen Illin. Staatsztg. citirt; der“ selbe besagt im Auszug: ... Was dagegen in Berlin vorgeht, be— rührt unmittelbar die Tasche unserer (amerikanischen) Bauern, Vieh« züchter, Getreide und Provisions händler. Man will dort einen fehr kräftigen Einfuhrzoll auf fremdes Getreide, Schlachtvieh und Fleisch legen, und hat dabei ganz ausdrücklich den Zweck im Auge, die Einfuhr von Amerika nach Deutschland abzuwehren. Sie völlig verhindern wird man nicht können, wohl aber kann man erreichen, daß die Zölle von den amerikanischen Bauern und Viebzüchtern be⸗ zahlt werden, mit anderen Worten, daß diese ihre Produkte zum Ver⸗ sandt nach Deutschland um so viel billiger als jetzt verkaufen müssen, wie der darauf zu legende Zoll beträgt. Die Erzeugung von Korn und Fleisch in unseren westlichen Staaten ist, namentlich in Folge der massenhaften Binnenauswanderung der letzten Jahre so riesig ge= worden, überschreitet den inländischen Bedarf in so gewaltigem Maße, daß für den Ueberschuß ein Absatz im Auslande gesucht werden muß. Allein wer genöthigt ist, zu verkaufen, der muß sich in der Regel den Preis vom Käufer bestimmen laffen, und das würde im vorliegenden . durch die Einführung von Getreide⸗ und Fleischschutzzölen in eutschland geschehen. Diese Voraussagungen des amerikanischen Blattes haben sich mit denen verschiedener deutschen einm; vollständig erfüllt. 6 Ge⸗ treide⸗ und die Brodpreise sind nicht nur nicht um den Zoll feit 1879 gestiegen, sondern beträchtlich gesunken, weil die fe ift

welchen vom 1. Juli ab die autonomen Tarife für diejenigen Staaten wiederherzustellen sind, mit denen keine besonderen

(WB. T. B.) Die

Skupschtina ist zum 15. April nach Nisch einberufen worden. Amerika. Washington, 30. März.

** ar, . k 52 3 Raine zum eneral-Kon ul in Berlin, Rufus Magee zum Ge- Vorläufig ift eine Erhöhung der Getreideyre!)

2 Erasmus Anderson zum nicht eingetreten, obwohl das Sperrg ö a,,, Minister-Residenten und General⸗Konsul in . ; e nn,, zum Gesandten in

St. Petersburg und Edmund Wussen zum General—

Afrika. Egypten. Suakim, 27. März. (Allg. Corr. Der Feind feuerte gestern Abend einige Ich kk in 3 Zeriba auf der Straße nach Tam gi, es wurde aber Nie— mand verwundet. General Graham wird nach Tamai

jetzt verhindert.

heit geboten wird....

aber durchströmt neues Leben den Staatskötper zum Segen für Alle. sogar das kleine Schutzjöllen auf Getreide

greifen, mag unseren

Länder unserer Industrie gegenüber lahm le üß ĩ s udustrie gege ) gen müßte. Der Arbeiter mag daher ohne Neid auf den Schutz der Landwirthschaft blicken r, , 2 Eh nichts Anderes bezweckt, als Schutz der en Arbeit, Schutz des nationalen sammt ögeng, de , Gesammtvermögens, des

Statiftische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiferliche heits amts sind in der 11. Jahres woche 29 je län =. . auf den Jahres durchschnitt berechnet, als gestorb en gemeldet: in Berlin 23,3. in Breslau 28,6, in Königsberg 26,1, in Köln 3135, in Frankfurt 2. M. 25,3, in Hannover 24.2. in Kassel 226, in Magdeburg 243 n Stertin 199, in Altona 26. 5, in Strafhurg z23, bn hee sr in München 354, in Nürnberg 223, in Augsburg 33,5 in Srez⸗ den 28.4, in Leipzig 255, in Stuttgart 24,8, in Braun schweig 306 in Hamburg 26,1, in Lübeck in, Karlsruhe 29.8, in Wien 32,2, in Budapest = in Prag 31,l, in Triest 25,7, in Krakau 359 in Basei ic. in Brüssel 1,5, in Ämfterbam z0 h, in Paris 27 3 ak London 21,4. in Glasgow 30 M, in Liverpool 28 3, in Dublin 3456 in Edinburg 22,4, in Kopenhagen 23,65, in Stockholm 35 4 in Ghri⸗ stiania 232, in St. Petersburg 34,7, in Warscha⸗ 28,5, in Dbessa 36s, in Rom 256 ß, in Turin!— in Bufarest 361, n Madrid —, in Alexandria 3.0 Ferner in der Zeit dom Ran bis 28. Februgr: in Nem- Hort 29,3, in Philadelphia * 4*”*n, Chicago —, in St. Louis —, in Cincinnati in San gFranziz ko 23, n, Kalkutta za, , in Bomba 285. in Madras . . Tan Beim Beginn der Berichts woche waren an den meisten deutschen Beobachtungsorten nordwestliche, in Karlsruhe nordöstliche Luft⸗ strömungen vorhertschend, die am 17, in Berlin, Heiligenstadt, Käsn und Karlsruhe schon am 16. nach West und Sůũdwest gingen und dann bis zu Ende der Woche, in Konitz zu Stürmen anwachsenb vorwiegend blieben, indem sie nur um die Mitte der Woch: in Berlin, Heiligenstadt, Bremen und Köln vorũbergebend nach Nordwest, in Karlsruhe nach Nordost liefen. Die Temperatur der Luft überstieg an den meisten Stationen die nor— male etwas, nur in Karlsruhe wurde das viel jährige Monatg⸗ mittel nicht ganz erreicht. Leichte Nachtfröste wurden jedoch aus den meisten Stattgnen, mit Ausnahme von Bremen und Köln, befonderz zu Ende der Woche gemeldet Niederschläge, zum Thei Schner und Hagel, fielen besondert in der 2. Wochenhäl fte ziemlich allgemein doch nicht in sehr ergiebigem Maße. Der beim Wochenbeginn hohe Druck der Luft stieg bis jum 16, nahm dann Anfangs langfam, am 18. jedoch rapid ab, stieg am 19. und 20. etwag, um am Y Abendt von Neuem und rasch zu fallen, doch nahm der Luftdruck zu Ende der e,, , . wieder zu. Die Sterblichkeit hat in der Berichtswoche in d iste Großstdten Europas, namentlich in 9 , , Inebesondere war sie in den rheinischen Städtegruppen eine ge⸗ steigerte. Die allgemeine Sterblichkeits verhästniß ahl für die dent · schen Städte stieg auf 265,9 von 26,9 der Vorwoche (vpro Mille unb Jahr berechnet) Vornehmlich war die Betheilgung des Sãugling?⸗ ö. 8 der ,,, böhere, so daß von 10 ho Lebenden

Jahr gerechne 5 Säuglir egen 75 zorwo ö. ö ,, . starben gegen 75 der Vorwoche, . nter den Todesursachen führten Masern, Keuchbusten 6 Fieber häufiger, Scharlach, Diphtherie und Hin e erf n. in der vorhergegangenen Woche zum Tode. Auch Darmkatarrhe und akute entzündliche Prozesse der Athmun gsorgane veranlaßten mehr Lungenphthisen dagegen weniger Todesfälle. Sterbefälle an Masern varen in München, Leipzig, Potsdam, Hanau, London, Glasgow Liverpool. Manchester, und ganz besonders in Stockholm zahlreich, während in Berlin, Frankfurt a. DO., Bockenheim, Wien, Amsterdam. Paris die Zahl derselben abnahm. Das Scharlachfieber derlief meist milder, nur in Hamburg, Berlin, Warschau war die Zahl der Sterbefälle eine etwas größere. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Herlin, Königsberg, Dresden, Mühlhaufen i. Th, Frankfurt 3. O. Paris, Warschau eine geringere, in Stolp, Greifswald München, Leipzig, Charlottenburg, Hamburg, Wsen, London Stock⸗ holm, Christiania, St. Petersburg elne größere. Ansehnlich gestelgert war die Zahl der Todesfälle an Keuchhusten. namentlich in Berlin Karlsruhe, Greiz, Bielefeld, Amsterdam, Glasgow. In London hat die Zahl der Opfer an Keuchhusten etwas abgenommen. Tyvhöse Fieber blieben in beschränkter Ausdehnung; in Düsseldorf, Paris wurden etwas mehr, aus St. Petersburg etwas weniger Todesfälle als in der Vorwoche gemeldet. Ein Sterbefall an Flecklyvhus kam aus Köntgz⸗ berg zur Mittheilung. Darmkatarrhe der Kinder führten in Berlin Wien, Paris, St. Petersburg häufiger zum Tode. Ruhrtodesfällẽ kamen aus deutscen Städten 2, an Kindbetffieber 27 zur Meldung. Sterbefälle an Pocken wurden aus deutschen Städten 3, je 1 aus Thorn Chemnitz, Köln mitgetheilt. Auch aus Krakau, Prag, Basel Parit, Liverpool, Manchester, St. Petersburg. Alexandria werden ein elne aus Prag. Warschau, Odessa, Kalkutta, Bombay mehrfache, Todes. fälle an Pocken bericktet. In größerer, Verbreitung traten die Pocken in Rom, Venedig. Turin. Triest, Wien und London auf. Die 55 der Todesfälle an Cholera blieb Ende Januar und Anfan . , . ,. eine beschränkte. J Die ulsparkassen in Ungarn. (Oesterr. Ueber den Sland der Schulsparkassen in le eder er r g, gründer, K. Rath Weiß, vor kurzer Zeit im ungarischen Landes ˖ Agri⸗ y ein k wir nachstehende Angaben ent.

Im Jahre wurden in 15 Schulsparkassen begründet, in denen 2621 Erlen e 3 *rten Parten; Zu Ende des Schuljahres 1553,84 befanden sicch * 35 Orten in 158 Schulen Sparkassen, in denen von 24 085 Schülern 151 461 Fl. eingelegt waren. Die Zunahme im letzten Schuljahre belief sich auf 20 Schulen, 2093 Sparer und 19381 Fl.; dabei . ee, noch keine Ausweise eingesen det i würde noch bedeutender sein, wenn man auch jene Gelder hinzurechnen würde welche die Schüle ö

e; er

des Schuljahres zur Deckung ihrer nn,, Bek ure gt 89

Ueberproduktion zum Nachtheile der schwer belasteten einheimischen

genommen haben. Folgende Uebe Schulsparkassen seit erer 84 ,

Landwirthschaft zu jedem Preise Absatz suchen mußte, wa Genüge folgende vergleichende Zablen ae; . kammerberichten des Kreises Bochum kostete 1 kg Roggenbrod: 1877 20, 1879 14. 1881 20, 1887 18, 1883 i5 und 1884 14 5, während der Preis für 1060 kg Ima. Rogen sich: 1880 auf durchschnittlich M23; 1381 21.30; 1882 1762, 1883 1I8 uap 1884 auf 15.07 * stellte. Ganz dem entsprechend berechneten sich (B. Z. B) die Weizenpreise. Der geringe Zoll von 1579 erwies sich also nur T. B. als Finanzzoll, und müssen wir abwarten, ob die neuen höheren Zölle von 1885 sich als schutzgewhrend, wie beabsichtigt, bezeigen werden.

.

Wird eine Erhöhung der Preise eintreten, so dürfte e erwähnten Gründen der Industriearbeiter davon * 8 betroffen werden, weil durch die Gesundung des Bauernsfandes der Industrie mit ihren Arbeitern ersteren gesteigerter Absatz im Inlande zu guten Preisen letzteren aber vermehrte Arbeitsgelegen⸗

Die Arbeiterschaft möge sich daher durch i s

; h ?: h e gewissenlose Hetzer nicht in Gegensatz zum sichern Fundamente jedes —— ut wirthschaft bringen lassen. Sie möge bedenken, wenn ein Glied, und hier das wichtigste leidet, leiden wir alle mit; bei dessen Gesundung e und Segen l Da rankreich und industrielle Belgien ebenfalls zu erhöhten J Arbeitern zur besondern Beruhigung gereichen, da dann eine Erhö

Lebensmittel preise auch dort stattfinden und die ,