Theilbetrag sei eventuell nach Maßgabe der Vorschrist im 3 des Gesetzes vom 11. Juli 1822 entsprechend zu kürzen. gen die fragliche Verfahrungsweise könne nicht
die Ausstellung erhoben werden, daß, wenn überhaupt
eine derartige Verhältnißberechnung für zulässig zu erachten sei, konseguenter Weise nicht die Hälfte des
Diensteinkommens, sondern der volle Betrag desselben
ur Berechnung zu ziehen sei. Denn als Einkommen, welches
ur die Kommunalbesteuerung der Beamten überhaupt nur in
Betracht komme, gelte nach 5. 2 des Gesetzes vom 11. Juli
1822 nur der halbe Betrag desselben, und unabhängig hier—
von finde alsdann eventuell die nach §. 3 des allegirten Ge⸗
setzes eintretende Berechnung des Betrages statt, auf welchen die von dem Diensteinkommen zu zahlende Gemeindesteuer zu ermäß gen sei. Auch vertheile sich bei dieser Berechnungs— weise die Wohlthat des Privilegiums aus dem Gesetze vom 11. Juli 1822 nicht zu gleichen Theilen auf das Dienstein⸗ fommen und auf das sonstige Einkommen, vielmehr komme danach der auf den letzteren Einkommenstheil entfallende Theil⸗ betrag der nach der Höhe des Gesammteinkommens des Be— amten berechneten Gemeindesteuer voll zum Ansatze und bezw. zur Erhebung.
— Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich württembergischer Präsident des Staats⸗Ministeriums, Dr. von Mittnacht, Landesdirektor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont, von Saldern, Fürstlich reußischer Geheimer Re⸗ gierungs-⸗Rath von Geldern-Crispendorf, Fuüͤrstlich schaumburg⸗lippischer Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Sprin g und Senator der freien und Hansestadt Hamburg, Pr. Vers? mann, sind von hier abgereist.
— Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hohenzollern, Oberst à la suite des 2. Garde⸗-Dragoner-⸗Regi⸗ ments und Commandeur der 3. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, hat sich mit 7Jtägigem Urlaub nach Regeneburg begeben.
— Das „Marine⸗Ver.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Nach⸗ richten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Srle bedeutet Ankunft daselbst, nach deni Orte Abgang von dort). S. M. Kreuzer „Alhatroß“ 27/12. 84 Apia. — Letzte Nachricht von dort 3/2. (Poststation: Sydney [Australien].) S. M. S. „Ariadne“ 15/3. Vigo 19/3. — 24. /3. Plymouth 28. /3. — 30/3. Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. Me. S. „Bismarck“, letzte Nachrichten aus Kamerun vom 14.2. S. M. S. „Elisabeth“ 2/1. Jokohama 14.2. — nach Hong⸗ kong. (Poststation: Hongkong, S. M. S. „Friedrich Carl⸗“ Wilhelmshaven 9.3. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Gneisenau“ 27/1. Zanzibar. — Letzte Nachricht von dort 2/2. (Poststation: Sydney Australien!) S. M. Kreuzer Habicht“ 1.36. St. Vincent (Kap Terds). S. M. S. „Hansa“ 10/3. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 29/1. Kooktown 172. (Poststation: Sydney IAustralienJ.) S. M. Knbt. „Iltis“ 72. 2. 84 Chemulyo (Korea) 1.2. 85. — 452. Shanghai. (Poststation: Han gt gin S. M. Aviso „Loreley 2. 3. Konstantino pel. —
etzte Nachricht von dort 21/3. (Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ — 5.8. Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Marie“ 1/12. 84 Matupi 17/12. — 17.12. Mioko 20/12. — 290 /12. Port Weber 26 / ĩ2. — 26. 12. Insel De⸗ lolawail 27./ 12. — 27. „12. Nusa. (Poststation: Sydney [Australien.) S. M. Kreuzer „Möwe“ 26. / 1. Lagos. — Letzte Nachricht von dort 4 2. (Poststatlon: Madeira) S. M. Kreuzer „Nautilus“ 19. / 8. 84 Tientfin. — Letzte Nachricht von dort 4.2. (Post⸗ station: Hongkong.) S. M. S. „Nymphe“ 2. j. Puerto Kabello 19/s2. — Kuragcao 24. /27 — 27./2. Saba⸗ nillg. (Poststation; bis 12/4. Bermuda-⸗-Inseln, vom 13.4. ab Norfoll Virginia! Nordamerika.) S. M. S. „Olga“. Letzte Nachrichten aus Kamerun vom 14.2. ( Poststation: Plymouth). S. M. S. „Prinz Adalbert“ il. /3. Valparaiso. S. M. Brigg „Rover“ 36/1. St. Vincent 10/2. — 29. / 3. Vigo. — Beabsichtigte, am 7.4. die Heimreise fortzusetzen. (Poststation; Kiel) S. M. S. „Stosch“ 17.1. Shanghai. 17.2. — 21/2. Hongkong 1/3. — 265 5. Kooktown. ( Post⸗ station: Sydney Australlen] )
Köln, 2. April. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiser in von Oester reich ist heute Nacht, 1 Uhr, mittelst Extrazuges aus Vliessingen hier eingetroffen und alsbald nach Heidelberg weitergereist.
Sachsen. Dres den, 1. April. Das heutige „Drend. J. meldet amtlich, daß der König dem Ersten Staatsanwalt bei dem Ober⸗-Landesgericht, Wirklichen Geheimen Rath Dr. von Schwarze die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit Pension, unter Belassung seines Titels und Ranges, bewilligt hat. — Die Stadt Dresden hat demseiben bei dieser Gelegenheit das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 1. April. (W. T. B.) Der Großherzog hat dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck heute mit einem herzlichen Gl ück⸗ wun sch⸗Telegramm die Brillanten zum Groß kreuz des Ordens vom Weißen Falken verliehen.
Oesterreich Ungarn. Wien, 1. April. (W. T. B) Wie das „Fremdenblatt“ vernimmt, hat der Kaiser den Reichskanzler Fürsten Bismarck in einem in herzlichen Worten abgefaßten Telegramm beglückwünscht. Auch der Minister Graf Kalnoky habe dem Reichskanzler telegraphisch seinen Glückwunsch ausgesprochen.
Die „Wienzer Abendpost“ schreibt: Die Bevölkerung des Deutschen Reiches feiert heute in erhebender Ein⸗ müthigkeit ein ebenso schönes als würdiges Fest, den siebenzigsten Geburtstag des Fürsten Bismarck, jenes Mannes, dem Deutschland nächst seinem erlauchten Monarchen in erster Linie das theuere Gut seiner Einigkeit sowie seine jetzige imponirende Machtstellung zu verdanken hat. Auch die Völker Desterreich⸗Ungarns gedenken heute mit warmer Sympathie des erleuchteten Staatsmannes, welcher in so kräf— tiger, zielbewußter Weise das deutsch⸗österreichische Bündniß gefördert und so erfolgreich für die Erhaltung des Weltfriedens gewirkt hat.
— (Wien, Abdp.) Die kroatische Regnicolar— deputa tion hielt vorgestern ihre erste Sitzung, in welcher die Punktationen für die Verhandlungen mit der ungarischen Regnicolardeputation festgestellt wurden. Als leitender Grund⸗ sotz wurde die Herstellung des Ausgleichsgesetzes in seiner ursprünglichen Reinheit bezeichnet. Allseitig wurde dem
Stande kommen.
Vormittag abgehaltenen Sitzung beschlossen, eine Subkom—⸗ mission, bestehend aus allen techn ischen Mitgliedern, zu bilden. Letztere hat sich sofort konstituirt. Zum Präsi— benten der Kommission, welche am Dienstag mit der Prü⸗ fung der vorliegenden Anträge beginnen wird, ist Barrére gewählt worden.
sind 9 Schiffe gemiethet worden; die Einschiffung der— selben soll bis zum 12. d. M. vollendet sein.
aus Hanoi, vom 30. v. M, Mitternacht, sagt: Auf Thamnoi erfolgte heute keinerlei Angriff Seitens der Chinesen; bei Dong son kamen Nachmittags 4 Uhr die chinesischen Vorposten in Sicht. Wir halten die Straße und den Hügel von Deoquan stark besetzt.
Hanoi, vom 31. v. M., berichtet: Nach dem letzten Gefecht bei Dongsong, am 30. d. M. Abends, setzte Oberst Herbinger den Rückzug auf dem Wege nach Kep und Deoquan in vollständiger Ordnung fort. General Briére wied sich per⸗ sönlich zu der zweiten Brigade begeben.
Hanoi von heute früh 7 Uhr: Die Lage ist sortgesetzt eine ernste und schwierige; von Europäern geführte chinesische Truppen, die stärker sind, als man bisher angenommen hatte, suchen die französische Rückzugslinie abzuschneiden. Der Hof von Hue scheint den Vorgängen nicht fremd zu sein. General Négrier ist in Hue angekommen; sein Zustand ist ein be— friedigender. Unter der Bevölkerung herrscht Ruhe. Die betreffs der in der Gegend von Tuyenquan stehenden Brigade Giovanelli verbreiteten ungünstigen Gerüchte ermangeln bis jetzt jeder Bestätigung.
hatte im Laufe des Abends wiederum eine längere Unter⸗ redung mit dem Präsidenten Grevy. Die Pourparlers zur Bildung des neuen Kabinets dauern fort.
ein a narchistisches Meeting zu veranstalten. Die Menge bestand hauptsächlich aus Neugierigen; es wurden einige Ver⸗ haftungen vorgenommen; im Uebrigen kam es zu keinen ernsten Vorgängen.
zwischen Ungarn und Krogtien Ausdruck gegeben.
auf den Kaiser von Haus aus. Kö
Schirtepe und Sariyazi gezogen werden sollen.
Differenzen in Betreff der afghanischen Grenze. Der russische Botschafter Baron Staal empfing gestern Abend die durch einen Kabinetscourier überbrachte Antwort der russischen Regierung auf die Depesche Lord Granville's vom 14 März und wird dieselbe heute dem Lord Granville übermitteln. Kanada. (Allg. Corr.) In der kanadischen Provinz Manitoba ist unter den Mischlingen ein Äufstand ausgebrochen. Ueber denselben wird aus Montreal, unterm 29. März, Folgendes gemeldet: Der Ursprung des Aufstandes ist derselbe, wie der des von Riel in 1869 geleiteten, als die kangdische Regierung von den der Hud⸗ sons Bay Compagnie abgekauften nordwestlichen Ländereien Besitz ergreifen wollte und welchen Oberst. Wolseley, der jetzige Höck st⸗ kommandirende im Sudan, niederwarf. Der damalige Aufstand spielte sich längs der Ufer des Rothen Flusses ab. „Der Schauplatz des jetzigen sind die Gestade des Winnipeg⸗Seern wo die Regierung Ländereien für Ansiedler vergiebt. Riel hielt in Duck Lake eine Ansprache, in welcher er sagte, daß die Aussicht auf einen Krieg zwischen England und Rußland die Gegen⸗ wart zur günstigsten Gelegenheit für die Half breeds gestalte, ihre Rechte geltend zu machen. Die Fenier sängs der amerikanischen Grenze lassen es nicht an Anstrengungen fehlen, die Rebellen zu er⸗ muntern, indem sie ihnen Beistand versprechen und einen Einfall in Kanada in Aussicht stellen, falls die Indianer bewogen werden kön— nen, sich dem Aufstande anzuschließen. Sollte letztere Eventualität eintreten, so stehen Kanada schlimme Zeiten bevor. Am Donnerstag nahm der Aufstand einen ernsten Aspekt an, da Riels Streitkräfte bereits einen Sieg über die Regierungstruppen und die Polizei in der Nähe des Duck-Sees errungen hatten. Die Meldung über daz Treffen, welche am Sonnabend hier anlangte, verursachte große Auf— regung. In einem sofort abgehaltenen Kabinetsrath wurde be— schlosen, 2000 Mann ngch dem Nordwesten zu senden. Die Truppen sind bereits auf dem Marsch nach dem Schauplatz der Rebellion. Riel soll über eine Streitmacht von 1500 Mann verfügen, die mit Remingtongewehren bewaffnet ist und 9 Kanonen hat.
Frankreich. Paris, 1. April, Nachmittags. (W. T. B.) Hr. de Freyecinet ist mit der Bildung des neuen Kabinets noch beschäftigt. Dasselbe dürfte morgen zu
Die Suezkanal-Kommission hat in einer heute
Zum Transport von 5000 Mann nach Tongking
Ein Telegramm des Generals Brisre de l' Isle
Eine Depesche des Generals Briere de l' Isle aus
Die „Agence Havas“ meldet in einem Telegramm aus
— 1. April, Abends. (W. T. B.) Hr. de Freycinet
Auf dem Opernplatz wurde heute der Versuch gemacht,
Wunsche nach einem günstigen Ergebniß der bevorstehenden
heute Vormittag eine Depesche, welche ihm meldete, daß
Die „Agence Havas“ berichtet: Hr. Ferry erhielt
Verhandlungen im Interesse der Festigung des Bündnisses China die ihm gemachten nehme und daß nur Datums beständen, wann die chinesis ihnen eingenommenen Stellungen zu rä Depesche datirt nach der Affaire von Langfon. fort dem Präsidenten Gröypy mit che aus Hanoi, meldet: Die Kolonne des Sber von Langson kam, auf dem Rückzuge
Friedensvorschläge an— gkeiten bezüglich dez en Truppen die von umen hätten.
; noch Schwieri Zara, 1 April. WB. T. B) Bei dem Fest mahl, welches der Statthalter zu Ehren des aus Montenegro zurückkehrenden Erzherzogs Johann Salvator in dem Offizier kasino Dragali gab, und welchem auch der Woiwode Vutotie beiwohnte, brachte der Erzherzog einen Toast aus auf die Kameradschast und Waffenbrüderschaft der österreichischen und der montenegrinischen Armee. Bei dem später an Bord des Kriege dampfers veranstalteten Diner toastete der Erz⸗ herzog auf den Woiwoden Vukotic, den aufrichtigen Freund Desterreich⸗Ungarns. 8 brachte sodann einen Toast esterreich und das Kaiserliche
theilte die Depesche so vom heutigen sten Herbinger, sei in Kep und Chu eingetroffen, vom Feinde beunruhigt Kolonne habe starke Defensip⸗Positionen bese
— 2. April. meisten Blätter demen tiren die gestern gebrachte Nachricht, daß Ferry's angenommen habe. — Die „Ju st ice“ Clémenceau's, klagt die Opportunisten ar Verhandlungen de Freycinets erschweren. — D publique frangaise“, das Organ der O erklärt: kein Ministerium w tunisten, welche sich nicht opfe
Aus Hongkong, vom 2. Äpril, Havas“ telegraphirt: 31. v. M. die setz ten dieselb drei Todte und zwölf Verwu 600 Mann verloren.
Italien. Zeitungen melden, wurde heute ein Buchd und einer der Fü kanischen Gleichzeitig wurde das druckerei sowie 2500 Proklamat schrift „Allgemeine republikanische Alli ganz Italien, namentlich in der Armee verbr Bei einer Haussuchu
zu werden. Die (W. T. B.) „Pa ix“ sowie die von dem „Paris“ Ching die letzten Vor
Großbritannien und Irland. London, 1. April. (W. T. B.) Die „Pallmall-⸗-Gazette“ hat Grund zu glauben, daß die Antwort der russischen Regierung auf die englischen Vorschläge, vom 14. v. M. sehr zufrieden? stellend sei. Rußland acceptire die von England vorge⸗ schlagene Zone, als Zone für das streitige Gebiet und stimme im Prinzip dem zu, daß die Grenzlinien im Süden nicht über Karez Ellas und Chamenibeid, im Norden nicht über
das Organ 1, daß sie die
pportunisten, der Oppor⸗ Dauer sein. wird der „Agence Die Franzosen griffen am Pescadores (Fischerinseln) an st auf französischer Seite betrug ndete, während die Chinesen
ürde ohne die Stütze rn lassen würden, von
— 2. April, Morgens. (W. T. B.) In der gestrigen Der Verlu
Jahresversammlung der nationalen Reform— Union in Manchester hielt der Lord⸗Geheim-Siengel— bewahrer, Lord Roseberry, eine Rede, in deren Verlauf er erklärte: die Politik der Regierung bezüglich des Sudan gehe dahin, die Macht des Mahdi zu brechen, nicht aber, Khartum dauernd zu besetzen. Gleichwohl würde sie sich bestreben, den Sudan in besserer Verfassung zu ver—⸗ lassen, als sie ihn vorgefunden habe. In Afghanistan sei die Politik der Regierung darauf gerichtet, die dem Emir gegenüber eingegangenen vertragsmäßigen Verpflichtungen zu erfüllen und einen modus vivendi für Rußland und England in Central-Asien zu erzielen, der alle Streitigkeiten in der Zukunft verhindere. Die gegenwärtigen Unterhandlungen be⸗ günstigten eine solche permanente Beilegung englisch⸗russischer
T. B.) Wie die ruckereiarbeiter hrer der mazzinistischen republi— i, Namens Felix Albani, Material einer geheimen Buch— ionen mit der Auf— welche den in eiteten gleichen, ng bei Albani zen beschlagnahmt, ender Natur sein Anscheinend Propaganda in der Armee.
(Presse.) Die rike (Söhne hier eingetroffen.
Sofia, 31. März. von Konstantinopler und griechischen Blättern Gerüchte von einer Ansammlung von Fre beim Kloster Sella zum Behufe eines Ein Macedonien sind vollständig erfunden. jede bewaffnete Verletzung Bulgaren
mit Beschlag belegt. wurden ferner Dokumente und Corresponden welche, wie versichert wird, kompromittir Die Nachforschungen werden handelt es sich um republikanische
Türkei. Konstantinopel, z1. März. Herzöge von Westgothland und von Ne des Königs von Schweden) sind
Bulgarien.
fortgesetzt.
Stg.) Die verbreiteten iwilligen falles in Die Regierung der Nachbar— oder ausgewanderte Macedonier zu
ist fest entschlossen, gebiete durch verhindern.
Schweden und Norwegen. (W. T. B.) Der König Abend incognito eine Rei woselbst seit einigen Tagen der dritt Karl, hestig am Typhus erkrankt
Kopenhagen, 1. tag ist mit einer Botschaft des Im Folkething wurde Verlesung der Botschaft eine Proklamation an das dänische Volt verlesen; den Sitzungssaal. als die Botschaft verlesen wurde.
Der König erließ, gemäß dem Art. 25 des Grund— sorisches Finanzgesetz und ermächtigte alle zur zweckmäßigen Führung der Staats— erforderlichen Ausgaben vorzunehmen, das im Reichstage eingebrachte Budget jedoch nich
Amerika.
Stockholm, 1. April. und die Königin treten heute se nach Konstantino geborene Sohn, Prinz
Dänemark. Der Reichs schlossen worden.
(W. T. B.) önigs ge⸗ noch vor der der Linken die Linke verließ darauf
Auch im Landsthing fehlte die Linke,
gesetzes, ein provi die Regierung, verwaltung
t zu überschreiten.
(Allg. Corr.) nte heute Thomas R. Lawton und Anthony M. Keily zu andten und bevollmächtigten Ministern beziehungsweise Rom; n in Amsterdam und Rufus Residenten in Stockholm; Edmund Parke Erasmus B. Anderson
Washington, 30. März. Der Präsident Cleveland ernan J. Jarvis, Alexander außerordentlichen Ges in Rio de Janeiro, Isaac Bell zum Minister-Residente Magee zum Minister⸗ Curtis Lewis und Residenten und General-Konsu weise Kopenhagen, Thomas London, Frederick Raine z Edmund Wussen P. Howell zum Konsul in zum Konsul in Athen. sind zu außerord Departements er
St. Petersburg,
In in Lissabon beziehungs— M. Waller zum General Konsul in um General⸗Konsul in Berlin und zum General-Konsul Manchester und A. Haller Groß n. Brown, Shipley u. Co. in London entlichen fiskalischen Agenten des Marine— nannt worden.
M ittel⸗ Amerika. (W. T. B.) E am 1. April eingelaufene Depesche d des amerikani die Insurgente
ine in Washington es Kommandanten schen Kriegsschiffs „Galena“ meldet; n von Panama hätte Brand gesteckt, um der Gefangennahme du truppen zu entgehen. Compagnie sowie Eigenthum der Panama— Panama Crispol-Kanals seien vor dem Die Schiffe im Hafen seie Einwohnern seie Wie über ständischen Der Telegraph zwischen P Eine Depesche aus La Li am 30. v. M. die Positione bei Elcoco angegriffen gekommen, der bis zu habe und am 31. mit worden sei. Stunden gedauert, seien d vollstindig in die Flucht
Theile hätten beträchtliche Verl
Afrika. Egypten. Suakim, 1. April. in Telegramm des „Reuter'schen Die Kavallerie unternahm des Morgens eine Rekognos⸗ zirung gegen Ta mai und fand den reichen feindlichen Streitmacht besetzt.
marsch auf Tamai wird morgen bei T Die Truppen werden Na den Marsch gegen Tamai a Dongola, 31. heute die Nachricht, daß sein
n Aspin wall in rch die Regierungs⸗ der Pacific Mail⸗ Eisenbahn und des Feuer gexettet worden. n in Sicherheit; aber Tausende von n ohdachlos und dem Elend preisgegeben.
New-⸗York gemeldet wird, haben sich die Auf⸗ fecht Panamas bemächtigt. anama und Aspinwall ist zerstört. bertad meldet: n der Truppen von Salvador es sei zu einem erbitterten Kampfe i Einbruch der Dunkelheit gedauert Tagesanbruch wieder aufgenommen heftigen Kampfe, welcher 10 fte von Guatemala geschlagen uste erlitten.
Nur das Bassin
iach einem Ge
Barrios habe
Nach einen ie Streitkrä
(W. T. B.) Bureaus meldet:
Ort von einer zahl⸗ Der allgemeine Vor⸗ agesanbruch beginnen. chts in der Zeriba zubringen und m Freitag Morgen wieder aufnehmen. (Allg. Corr. Der Mu dir empfing e Truppen mit dem Hassaneyeh⸗
Stamm, unweit des Hannak-Gebirges und etwa 16 Meilen
ĩ n Merawi, ein Treffen hatten, in welchem . getödtet, 6 zu Gefangenen gemacht wurden, und ane Anzahl von Vieh erbeutet ward. Die Truppen des Mudirs erlitten keinen Verlust. ; . Lord Wolseley reiste heute Nachmittag nach Wady alfa ab, woselbst Prinz Hassan seine Ankunft erwartet. 2 dort wird sich der General nach Kairo begeben, wo seiner Ankunft am 13. April entgegengesehen wird.
—
K
geituugsstimmen.
In dem Festartike], en. die „Kieler Zeitung“ rigen Tage widmet, heißt es: . bm et; rn gewaltigen Kämpfen Alles geglückt. Unter seiner Leitung hatte die deutsche Nation die Bedingungen des Lebens n nnen nach denen sie Jahrhunderte lang vergeblich gesucht und gelebt hatte. Und in dem Augenblicke der Erfüllung selbst, damals, 1 er am 18. Januar 1871 in Versailles die Proklamation des 3 isers an das Tutsche Volk verlas istzihm das weitere Ziel gesteckt. ne, e Die Proklamation schloß mit den Worten: „Uns aber und nsern Nachfolgern in der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit H rer des Deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Froberungen, sondern 9j . 5 auf dem Gebiete ĩ lfabrt, Freiheit und Gesittung! ö.
ene , ,, Ziel! Denn wenn auch der Glanz und der Ruhm und die hohe Begeisterung, die sich an die Namen Königgrätz und Sedan, an die Gründung des Norddeutschen Bundes und die deutsche Reichs ber faffung knüpfen, durch Nichts erreicht werden können, so war es dock, zwar eine stillere und unscheinbarere, aber eine nicht minder nbelts olle und schwierige Aufgabe, diesem neuen Deutschland seine neue Großmachtstellung in dem feindlichen oder neidischen Europa zu behaupten. Und es ist ein hobes, vielleicht mit allen früheren gleich großes Verdienst des Reichskanzlers, daß er dies nicht nur überhaupt vollbracht hat, sondern daß er es vollbracht hat, indem er alle Inter⸗ essen, die sich an den Frieden und an eine ungestörte innere Ent⸗ nckelung der Völker knüpfen, um Deutschland scharte, indem er Deutschland, fremd allem ausgreifenden Ehrgeiz und gallen cäsa⸗ rĩstifchen Abenteuern, =, ,., und zum machtvollen Bürgen des
äischen Friedens erhob. n,, wir so uns einfach der großen, die Gegenwart und die ganze Zukunft der deutschen Nation bestimmenden Thatsachen er— innern, die sich an seinen Namen knüpfen, feiern auch wir, den Reichskanzler, den Staatsmann, der, wenn nicht der größte über haupt doch sicher der erste deutsche Staatsmann ist. Wa uns, die Verlreter des Liberalismus und jenes konstitutionellen Spstem s, das seinem Wesen nach für diktatorisch angelegte Na;uren als unleidliche Fessel empfunden wird und empfunden weiden muß — was uns von hm scheidet, das lassen wir heute nach Recht und Pflicht zurücktreten. Wir zollen ihm zu unserem Theile rückhaltlos den Dank, den das deutsche Volk ihm schuldet!
— Die „Rheinisch⸗Westfälische Zeitung“ schreibt:
ö Dir n Geburtstag unseres Reichskanzlers giebt gewiß an sich schon dem deutschen Volle Veranlassung, demjenigen Manne, welcher nächst Kaiser Wi helm hauptsächlich uns die Freude am Vaterlande wiedergegeben hat, Verehrung und Dankbarkeit zu jollen. Eine solche Begeisterung jeroch solch ein förm— liches Wettrennen zur Verschönerung und Verherrlichung dieses Tages, wie es sich schon seit Monaten allüherall gin Nord und Süd kundgegeben, und je näher der 1. April 1885 heranrügcte, crescendo gesteigert hat, muß nech einen tieferen Grund haben. In der That, wer im Geiste die letzten zwölf Monate an sich vor— überziehen läßt, wird diesen Grund schnell erkennen. Es ist die neue Aera der deutschen Kolonialpolitik, welche Fürst Bismarck der Nation im vergangenen Jahre eröffnet hat. Die praktische Ver⸗ ständigkeit, mit der der Kanzler dem längst flügge gewordenen deutschen Unternehmungsgeiste neue fruchtbringende Bahnen in fremden Erdtheilen vorgezeichnet, die unübertroffene Geschicklichkeit, mit der auch hier wiederum sein diplomatisches Genie alle vom Neide und von der Eijersucht anderer Nationen in den Weg geworfe— nen Hindernisse beseitigt hat, haben dem Fürsten Bismarck aufs Neue und mehr vielleicht als jemals früher nicht nur die Be⸗ wunderung aller aufrichtigen Vaterlandsfreunde, sondern aller Völker der Erde eingetragen. Die Bewunderung ist gewachsen, als sich .. Gegner . . . auch in dieser „nationalen“ Angelegenheit zum hart⸗ näckggsten, erbittertsten und persönlichsten Widerstand gegen den Reichskanzler erhoben und er nun mit der alten Wucht, als der Bis⸗ marck der 60er und 70er Jahre, diesen Widerstand zu Boden schlug. Tag für Tag erschien er wie ein hährer Recke vor den Reichsboten, um, wie ehemals die Heeresorganisation oder die Verfassung oder die neue Wirthschaftspolitik, seine Kolonialpolinik zu vertheidigen. Man merkte ihm an, wie ernst es ihm um diese seine Politik war, wie auch diese für ihn eine nationale Sache ersten Ramges geworden.
Die Mehrzahl des deutschen Volkes hat schnell den Ernst und die Wichtigkeit dec neuen Aera, in welche das Reich seit kaum einem Jahre eingetreten ist, erkannt. Je öfter Fürst Bismarck im Reichs- tage das Wort nahm, je leidenschaftlicher die Opposition ihn zu be⸗ kämpfen suchte, desto mehr hat die Nation ihrem Kanzler zugejauchzt, desto mehr ist die neue Aera der Kolonialpolitik zu einer neuen, hoff aungsreichen Aera des ganzen inneren politischen und Parteilebens der Nation geworden. Desto mehr auch ist das je in jedem Pa— trioten für den Fürsten Bismarck schlummernde Gefühl, des Dankes wach geworden. Das Volk hat sich endlich in seiner überwältigen den Mehrheit seinem Kaiser angeschlossen, der längst schon in be. wundernswürdiger Selbstverleugnung seinm »treusten Mitarbeiter das Hauptverdienst an dem Werke der Wiederaufrichtung Deutsch— lands beigemessen, in immer neuen Zeichen der Huld den Tribut der Dankbarkeit dargebracht hatte. Wa der Kaijer für den großen Staatsmann fühlt, den Deutschland jemals besessen, empfindet auch die Nation. Das ist es, was die stürmische Bewegung, welche von den Alpen bis zu den deutschen Meeren, von der Maas bis zu der Memel unser Vaterland durchzittert, zum Aut druck bringen soll.. . Keiner seiner Vorgänger hat so wie er die wahren Bedürfnisse der Nation zu jeder Zeit zu erfassen und zu begreifen gewußt. Keiner der großen Deutschen ist so wie Bismarck jemals recht (gentlich der Ausdruck der deutschen Volksseele gewesen. Wohin wir blicken, in das Gebiet der Steuern oder der wirthschaftlichen Gesetzgebung, der Wehrverfassung oder der sozialpolitischen Gesetze: überall hat für den unparteiisch Uttheilenden Fürst Bismarck das Richtige erkannt und angestrebt, Heilsames erreicht und geschaffen. ;
Für 3. ö . der heutige Tag ein Tag ungetrübter Freude und .... stolzer Sicherheit: der Reichskanzler, Fürst Bismarck, lebt und wacht über die Geschicke der Nation, über ihre Ruhe, ihr Glück!
Gott erhalte den Deutschen ihren Kanzler!
— 1 Württemberg“ begrüßt den Festtag mit folgendem Artikel:
Fürst Dich lf begeht heuke am 1. April seinen 70sten Geburts— tag, ein Fest, das weit über den Kreis seiner Familie hinausreichend, bon dem ganzen deutschen Volke mitgefetert wird. An einem solchen Tage schweigt der Hader der Parteien, und auch diejenigen, welche sonst den Namen des Reiche kanzlers nicht ohne Stirnrunzeln hören und aus— sprechen, können sich heute der Verdienste des großen Staats mannes um Deutschlands Ruhm und Größe freuen. Dem Gefühl der Bewunderung für die Riesenleistungen dieses gewaltigen Mannes, welchen die Vorsehung sichtlich als Rüstzeug für die Verherrlichung des deutschen Namen auserwählt hat und der für ewige Zeiten in den Annalen der Welt- geschichte verzeichnet ftehen wird, kann sich auch der Feind und Gegner nicht entziehen. Der Franzose, der Engländer, der Russe und Italiener, der Spanier und der Türke sehen mit Staunen an dem eisernen Kanzler hinauf, durch bessen Behar lichkeit, Muth und Energie hauptsächlich das flolze Gebäude des Deutschen Reiches
ichtet und der Respekt vor deutscher Kraft und deutschem Geist bis e 521 42 des Erdballs verbreitet worden ist. Wat Deuischland an einem solchen durch dag fälsen feste Vertrauen seines Monarchen geftützten und getragenen Mann hat, das könnte uns, wenn wirs nicht selbst wüßten, das Ausland lehren, das uns um den großen Staatsmann beneidet. In der Reicheverfassung wurde Dank der vatrsotischen Mit · wirkung der verbündeten Herischer und dem einmüthigen Willen der deutschen Staatsmänner und Volke vertresungen, ein Band geschlungen, welches fest genug ist, um die Kräfte zu einem einigen Ganzen zusammenzufassen, aber dabei für die Entwicklung der Einzelstaaten noch die nöthige freie Bewegung läßt. Und seither, welche ungeheure Summe von Arbeit ist von dem Reichskanzler ge⸗ leistet worden, um das Gebäude deutscher Einheit auszubauen und um Deutschland nach außen in den Kreis der Nationen würdig einzu⸗ führen! Der Münzmisere wurde ein Ende gemacht; ein gleiches Ge— richtsverfahren eingeführt; die Zollgesetzgebung zum Schuß der deut- scen Industrie und Landwirthschaft eingerichtet, der deutsche Handel in beiden Hemisphären mächtig gefördert, die Marine auf einen der deutschen Macht entsprechenden Stand gebracht, so daß sie trotz ihrer Jugend bexeits cin gewichtiges Wort in den Reihen der Kriegs⸗ marinen mitspricht. Und die auswärtige Politik, so recht das Feld
für die Genialität des. Reichskanzlers! Mit welcher zerstunlichen
Sicherheit, mit welchem fast unfehlbaren Scharfblick wußte er stets und auf allen Punkten dasjenige zu thun, was Deutschland am nützlichsten war. Keiner weiß so wie er die verschiedenen Fak— toren, welche bei der politischen Vorausberechnung in Betracht zu ziehen sind, nach ihrer Bedeutung zu würdigen, die Resultate aus den Kräften so richtig zu ziehen, Menschen und Dinge so treffend zu beurtheilen, wie Fürst Bismarck. Darum auch, um einen naheliegenden Vergleich aus der Metesrologie zu gebrauchen, die große Anzahl von Treffern., welche unser Reichs lanzler in seiner politischen Laufbahn, aufzuweisen hat. Als wachsamer Hüter entdeckt er von ferne die Gefahren, welche dem Reiche drohen, schont ängstlich, aber obne Deutschland etwas zu ver⸗ geben, die Empfindlichkeit anderer Nationen, mißbraucht nie und nimmer die Machtstellung des Deutschen Reichs, setzt überall in uneigennütziger Weise seine aufrichtigen Bemühungen für die Erbal⸗· lung des Friedens ein, und hat so, ohne sich je aufzudrängen, Berlin zum Mittelpunkt und Areopag der eurepäischen Diplomatie gemacht. Darum ist es billig, daß heute diesem echt deutschen Mann der Zoll der Dankbarkeit und der Berehrung, die allem Großen gebührt, von allen Seiten dargebracht wird. Seine Kollegen, die ersten Stinimführer im Bundes rath, sind heute sämmt⸗· lich um den Reichskanzler, ihren Vorsitzenden, versammelt, um ihm ihre Gratulation auszudrücken; Deputationen aus Hunderten von Städten, aus allen Gegenden und Ständen, drängen sich, das Fest des seltenen, ja einzigen Mannes mitzubegehen. Diese Tage gehören dem Reiche kanzler, und ganz Berlin, sonst, B in den. Wahlen, nicht gerade sehr liebenswürdig gegen seinen großen Ehrenbürger, wirft sich heute in den schönsten Schmuck. Auch das württem bergische Volk steht nicht zurück in der Anerkennung der unsterblichen Verdienste des Reichs kanzlers; von Stadt und Land wird heute das Bismarckfest gefeiert. Möge das deutsche Volk an diesem Tage und wenn es später darauf zurückblickt, auch der ernsten und wiederholten Mahnung seines großen Staatsmannes eingedenk sein: Das Gut sich zu erhalten, durch welches allein so Großes geschaffen ist, das Gut der Einigkeit!
— Der „Hamburgische Korrespondent“ erinnert an die Schwierigkeiten, welche dem Fürsten von Bie marck hei der Uebernahme des Präsidiums des Staats-Ministeriums im Jahre 1862 entgegentraten, und sagt dann:
. .. Dieses Vierteljahrhundert ist noch nicht zu Ende, und wir zählen bereits das fünfzehnte Jahr der Wiederherstellung des Deutschen Reiches, das neunzehnte Jahr anerkannter Führerschaft Peeußens über Deutschland, das sechste Jahr wiederhergestellter guter Be— ziehungen zu dem benachbarten österreichischen Kaiserstaat. Die un— übersteiglichen Hindernisse, welche der Einigung Deutschlands gegen überstanden, sind so vollständig vergessen, daß das neue, unter dem Kaiserscepter erwachsene G sclecht Mühe hat, dieselben zu verstehen und von dem Zustande eine Vorstellung zu gewinnen, den die vorher— gegangene Generation für einen unabanderlichen angesehen hatte. Wem käme heute auch nur die Frage in den Sinn, was wohl Frank reich, Rußland oder England zu der einen oder anderen Umgestaltung innerer deutscher Verhältnisse sagen würden? Wer fürchtete noch, daß blau⸗weißer, grün ⸗weißer oder gelb ⸗weißer Partikularismus eine im nationglen Sinne geleitete Politik hemmen und in zweifelhaften Fällen an die Unterstützung des Auslandes appelliren könnte? Das Schleswig Holstein jemals nicht ⸗ deutsch gewesen, erscheint den jüngsten Deutschen un⸗ glaublich, und über weitere fünfjehn Jahre wird dasselbe von Elsaß—= Lothringen gelten. Die Einheit des Maßes, des Gewichts, der Münzen, des Verkehrswesens, des Rechtswesens, welche Goethe alt zunächst anzustrebendes Ziel der deutschen Entwickelung be eichnete, ist längst in unsere Gewohnheiten übergegangen. Wenn Deutschland als erste festländische Macht, als Mittelpunkt der europäischen Politik und als Hauptbürge des europäischen Friedens ange sehen wird., so dünkt uns das selbstverständlich. Haben wir doch wiederholt erlebt, daß die schwierigsten Probleme europäischer und außereuropäischer Politik in der deutschen Reichshauptstadt und unter deutscher Aegide entschieden worden sind, daß an deutschen Rath appellirt wurde, wenn sonst keiner zu finden war — daß der deutsche Impuls zu friedlicher Lösung des großen sozialen Zeitproblems die Runde um die Erde machte, und daß der deutsche ÄAnspruc auf einen Platz unter den Nationen, welche eine überseeische Politik verfolgen, allenthalben als ein wohlberechtigter angesehen und wider⸗ spruchslos in die Annalen der Geschichte eingetragen worden ist. Die vor 25 Jahren entbrannten Parteigegensätze dauern noch fort — ihr zerstörender Einfluß aber ist gebrochen, und über die durchschlagenden Fragen der monarchischen Staatsform, der allgemeinen Wehrpflicht, der Einheit des Zoll! und Wirthschaftsgebiets eine Uebereinstimmung hergestellt worden, von welcher sich nur noch vollendete politische
oren ausschließen. .
3 Auf . wem diese ungeheueren, noch vor einem halben Menschenalter für unmöglich gehaltenen Errungenschaften zu danken sind, giebt der Tag, den morgen die Sonne heraufführt, die Antwort. In einen Namen ist Alles zusammengefaßt, was Deutschland, was Europa umgestaltet hat .... Deutschland feiert ein Fest, wie es vorkber nie begangen worden und schwerlich je wiederkehren wird, den Ehrentag des deutschen Staatsmannes, der die Versäum nisse von Jahrhunderten eingeholt und ein Werk aufgerichtet hat, wie es sonst nur die Frucht unausgesetzter Arbeit ganzer Geschlechter erd— geborener Menschen zu sein rflegt. Seinesgleichen haben wir nicht gesehen und werden wir kaum wieder zu sehen hoffen dürfen!
Marineverordnungsblatt. Nr. 6. — Inhalt: Uniform inaktiver Seeoffiziere. — Bekleidungsveränderungen für Seekadetten. — Bildungswesen der Marine. — Handtücher an Bord. — Unter stützungsfonds. — Reglement über die Verwaltung der Juventarien ꝛc. — Rufnamen. — Offizier ꝛc. Unterstützungsfonds. — Titeländerung. — Friedensgeldverpflegungsreglement. — Schiffebücherkist 'n. — Be⸗ kanntmachungskosten von Submissionsterminen. — Wehrordnung. — Scheibenschwärze. — Verpflegungszuschuß. — Lieferungsverträge. — Proviantlieferungs verträge. — Personalveränderungen. — Benach⸗ ichtigungen. . . cf platt des Reichss⸗-Postamt z. Nr. 14. — Irbalt: Verfügungen: vom 13. März 1885. Sorgsame Behandlung der Begleitwapiere zu Packeten aus dem Auslande. — Vom 25. Mär 1885. Post⸗Dampfschiffoerbindungen mit Dänemark und Schweden. — Vom 26. März 1885. Vervolständigung des Vordrucks auf den Abschnitten der Nachnahme 2c. Postanweisungen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das Staatsrecht des Königreichs Sachsen, be
arbeitet von Dr. F. F. Leutbold, Bergamts⸗Direktor in Frei- gan ih den Schluß des zweiten Haltkbandes von dem Handbuch des öffentlichen Rechts, welches Professor Marquardsen in EMangen unter Mitwirkung anderen Professoren und praktischen Staats- beamten berausgiebt (Freiburg i. B., Akademische Buchhand⸗ lung von J. C. B. Mohr.) Der erste Theil dieses Bandes, des Staatsrechts der deutschen Staaten, des Staatsrechts des Königreichs Preußen vom Geb. Rath Dr. Schule in Heidelberg, warde im Deutschen Reichs ⸗ Anzeiger Nr. 48, (Februar d. J.) bereits mit dem aebü hre nden Lobe angezeigt. Auch der vorliegenden neuen Bearbeitung des Sächsischen Staatsrechts muß Fleiß und G⸗wissenhaftigkeit, wissnschaftliche Grund- lage und klare ützersichtliche Darstellung nachgerühmt werden. Das Material ist übersichtlich geordent. nur dürfte die angenommene Methode weniger Zustimmung erfahren. Der Verfasser hat gegen die seither allgemein, z. B. von Weisse (Eebribuch des Königl. sächs. Stagtarechts) und den nahmhaftesten deutschen Staats rechte lehrern Gerber, Zachariae, Zöpfl. Laband, G. Meyer befolgte Anordnung die Rechtsnormen dahin abgeändert, daß er in dem dritten Abschnitt den Staats;iweck“, die Funktionen der Gesetzgebung, Rechtspflege, Verwaltung zuerst abhandelt und erst im vierten Abschnitt die Lebre von den Staats organen folgen läßt, nämlich on dem Kö ige, der Landesvertretung und den Staats⸗ behörden. Da der Sract als An Organismus aufzufaffen ist. d. H. als eine rechtliche Ordnung, welche jedem Mitgliede seine eigenthümliche Stellung zur Mitwirkung für den Gesammtzweck anweist, so müssen natürlich auch gewisse Organe vorhanden sein, in deren Handeln sich der Wille seiner Persönlichkeit verwirklicht. In den monarchischen Staaten Deutschlands sind dies der Monarch und die Stände, deren in sich völlig abgeschlossene Rechte und Befugnisse Faber zuer st zur Kenntniß kommen müssen, bevor die aus ibrer rechtlichen Existenz sich ergebenden Konsequenzen näher erwogen werden können, Anerkennengwerth ist die stete Bezugnahme auf die Bestimmungen der Deutschen Reichs⸗
verfassung sowie die sehr klare Ucbersicht der geschichtlichen Entwickelung
des jetzigen Sächsischen Rechts. — Wer noch weiter forschen will, findet
in der angeführten Literatur genügenden Anholt, welche der Verfasser 6 ö und Umsicht benutzt hat. Die durch Leutholds Werk ermöglichte genauere Einsicht in die staatsrechtlichen Einrichtungen Sachsens kann nur mit Achtung vor dem Staate erfüllen. welcher ein ebenso treues als zuverlässiges Mitglied des Deutschen Reichs ge—⸗
worden ist.
— Im Verlage von Fr. Kortkampf in Berlin erscheint unter dem n,. „Zeitfragen“ eine Reihe von Schriften. die, wie der Titel ausdrückt, Fragen, welche unsere Zeit bewegen, erörtern. Die wichtigsten derselben sind: Abtheilung Gewerberecht, Abth. Sozial Politik, Abih. Staats⸗ und Rechtswihenschaft, Abth. Allgemeine Politik. Zu der 2. Abtheilung gehören u. A. folgende Broschüren; Heft 14. . Die Alters- und Invaliden ⸗Versicherung, Vorschläge zu ihrer Verwirklichung von Dr. v. Steinberg⸗Skirbs, Gen.⸗Arzt 3. D. (Preis 60 3), und Heft 13, Fromme Wünsche für das Deutsche Reich von einem Reichsfreunde! (Preis 60 3) In Heft 14 macht der Verfasser, nachdem er die Grundzüge der Alters versorgung in England. Belgien und Frankreich vorangestellt folgende 10 Vorschläge für einen Gesetzentwurf über Altera⸗ und Invaliden⸗ Versicherung in Deutschland. — Ja Heft 15 der 2. Abtheilung (E- Fromme Wünschen 2.) spricht der Verfasser folgende Wünsche aus: I) Ein neues Reichs. und Landtage-Wahlgesetz muß schleunigst gegeben werden, um eine bessere Grundlage für unser Staats, und Volksleben zu bekommen; 2) eine feste sittlich · religiöse Grundlage sowie 3) eine solide finanzielle Grundlage sind für das Deutsche Reich nothwendig. — Heft 17 der 4. Abth. (60 F) führt folgenden Titel: „Was nun? Ein freimüthiges Wort in ernster Zeit an das deutsche Volk aus Anlaß der Vorgänge im Reichstage am 15. und 15. Dezember 1884. Der Verfasser schildert und charakterisirt in diesem Schriftchen die verschiedenen Parteien des Reichstaget. tadelt die freisinnige Partei scharf wegen ihres Benehmens bei der Abstimmung über die Postdampfer⸗Subventionsvorlage und stellt schließlich die Frage, was nun zu thun sei. Die Beantwortung derselben ist übrigens über · flüssig geworden, da bekanntlich bei der zweiten Lesung auch die frei⸗ sinnige Partei ihre Zustinmung zu der Dampschifflinie nach Australien gegeben hat, sodaß nur die nach Afrika vor der Hand wegfällt.
— Die in Leipzig und Berlin den 4. d. M erscheinende Nr. 2179 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Ab— bildungen: Auerhahnbalz am Brocken. Driginalzeichnung von Chr. Kröner. — Das Winterfest des Vereins Berliner Künstler. Originaljeichnung von C. Koch. (Zweiseitig) — Aufhissen der kaiserlich deutschen Flagge in Mioko, Herzog Jork Inseln, am 4 Nov. 1884. Nach einer Zeichnung des Reisenden O. Finsch. — Der Studentenkrawall in Turin. Nach einer Zeichnung von O. Fritz⸗ mann. — Uebersichtskarte des europäischen Kolonialbesitzes. Gwei⸗ seitig — Kolonien in Afrika und in der Südsee mit besonderer Berück— sichtigung des deutschen Kolonialbesitzes. 4 Karten: Gold und Sklaven ; küste Nigerdelta, Kamerun und Gabun. Länder am untern Kongo und am Ogowe. Südafrika. Neu⸗Guinea und Neu⸗Britannig⸗Archipel. — Mädchen aus dem Mühlbachthal im Schwarzwald, Gemälde von W Hasemann. Nach einer Photographie von Franz Hanfstäagl in München. — Golgatha. Nach einem Gemälde von Otto Försterling. (Zweiseitig) — Kardinal Fürst Schwarzenberg, R am 27. März. 3. Bettina von Arnim. — Schach: 26. Fugen von Schmidt. — Poly— technische Mittheilungen: Neuer Flaschenspüler. Neuer Pferdekamm mit auslösbaren Zähnen. Kohls Fensterfeststeller. Moden: Vor schlag zu einer Reform der Herrentracht, von Prof. Rudolf Seitz. — Moderne Frühjahrshüte. (9 Abbildungen.)
Land⸗ und Forstwirthschaft. .
; der . Denkschrift, betreffend die Bekämpfung der — 1 krankheit, waren im Jahre 1884 die Reblausheerde in Hamburg und Wernigerode trotz der gründlichen Des in seltion noch nicht reblausfrei. Neue Infektionen sind in der R hein⸗ provinz im Ahrthale bezw. in der Gemarkung Westum, bei Linz und Linzhausen, ferner n Schlesien, in Proskau, entdeckt worden. Die Untersuchung der Weinberge in den Gemeindebezirken Heimers⸗ hein und Lohrsdorf, Kreis Ahrweiler, hat zur Auffindung . 14 Heerden von zufammen 13662 4m geführt; 9gö87 — 9441 gesunde und 146 kranke wurden daselbst vernichtet. Die Ermiitte⸗ lungen über die Enistehung der Heerde haben zu einem zuverlässigen
i führt. k, sind im Jahre 1883 64 590 ba durch die Reb⸗ laus zerstört worden, gegen 91 G0 ha in 1882 und 113 O0 ha in 1881. Das Insekt hatte sich im Jahre 1883 auch auf das Departe · ment Maine et Loire verbreitet Bis Ende 1883 waren in Fan rreich S659 357 ba. Weinbaufläche durch die Reblaus zerstört worden; 442 628 ha hiervon sind wieder aufgebessert bezw. neubepflanzt worden; außerdem waren noch 642363 ha von der Krankheit ergriffen, aber noch nicht vernichtet. Sehr umfangreich ist in Frankreich die An⸗ pflanzung amerikanischer Reben erfolgt, z. B. im Jahre 1883 auf . setzt die Reblaus die Verwüstuug stärker als je fort: man sucht dort durch größere Produktion in anderen Distrikten fall auszugleichen. . ; 9 . an, nn erscheint in allen seinen Theilen durch die Reblaus bedroht. Allein im Braga ge Distrikte wurde das Insekt im Jahre 1883 in 16 Kirchspielen ermittelt, in denen 1030 ha Reb pflanzen verseucht waren und am Wein 180 000 6 verloren wurden. Im Dourogebiete ist die Weinproduktion von 536 000 auf 134 0900 hl zurückgegangen. Im Süden Portugals waren bis Ende 1883 214 ha Weinpflanzungen durch die Seuche vernichtet worden. Der dadurch verursachte Ausfall beträgt 4800 hl Wein im Werthe von 100 00)
Auch auf Madeira ist der durch die Reblaus angerichtete Schaden sehr bedeutend; der Weinbau ist dort von 2590 auf 500 ha zurückgegangen; der jährliche Ausfall beträgt etwa 2 80) 009 44.
In der Schweiz ist die Zahl der neuentdeckten Heerde im Jahre 1883 gegen das Vorjahr etwas zurückgegangen, doch sind im Kanton Neuenburg immer noch 901 und im Kanton Genf 19 infizirte Punkte nen entdeckt worden.