amm — — 6 . a . u mmm as 8 j 1
mr
So fand bis auf den Zuwachs von 1883 zu 1884 — ' der Ent⸗ wickelung Dakotas als Weizenstaat seit 1879 keine Vergrößerung der mit Sommernmeizen bebauten Fläche statt.
Man muß daher konseguenterweise zu dem Schluß gelangen, daß die bereits längere Zeit besiedelten Sommerweizendistrikte im Laufe der Zeit eine erhebliche Abnahme der ursprünglich dem Anbau dieser Frucht gewidmeten Fläche erfahren haben, und daß der Weizenbau in ihnen unter der Konkurrenz des Anbaues in den billigeren west⸗ lichen Distrikten leidet.
Wir sehen daher, daß gerade die älteren Weizengebiete des oberen Mifsifsippi⸗ Thales für den Zuwachs von 4 Millionen Acres Weijen seit dem Jahre 1879 so gut wie gar nicht in Frage kommen. Wir müssen also den Zuwachs von 4 Millionen Acker Weizen⸗ fläche seit 1579 anderwärts suchen, und finden ihn im ferneren Westen auf den Prairien und an der pactfischen Küste. Ein anderer Theil der Vereinigten Staaten, in welchem noch außer auf den Prairien bedeutende Weizen kultur besteht, sind die Distrikte an der pacifischen Küste. Hier war die Ackerfläche für 6 Jahre:
tauglich wären. Was das Gerücht von der Ausrüstung der Kronstädter Flotte anlange, so würden die Kronstädter Kriegsschiffe allsährlich vor dem Beginn der Schiffahrt in Fahrtbereitschaft gesetzt, und die Zahl der in diesem Jahre auszurüstenden Fahrzeuge überschreite keineswegs die der im vorigen Jahre ausgerüsteten. Selbst die Aktion des Ge⸗ nerals Komaroff 3 der afghanischen Grenze beweise die Friedensliebe Rußlands. Jemand, der einen Anderen ohne Herausforderung angreife und schlage, beeile sich, seinen Sieg auszubeuten und bleibe nicht stehen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. April. (Hamb. Nachr.) Der Staatsausschuß im Reichstage hat mit 12 Stimmen gegen 11 beschlossen, die Annahme des Regierungsvorschlages wegen Abschreibung von 30 Proz. der Grundsteuern unter der Voraussetzung, daß das neue
ö. Königlich Bayerische Armee.
rnennungen, Beförderungen und ere
Im aktiven Heere. 11. April. ö nn,
und Commandeur des 3. Feld Art. Regts.,, zum Chef des Gengd.
1 Febr. v. Lurz, Oberst, Abtheil. Commandeur im 2. Feld- Der Reichstag wolle beschließen:
2 at . des 3. eld Art. Regts., Reber, Die Nummer 25 des ** j j Stabsoffiz. zum Abtheil. Commandeur im folgt: 1 , a.
2. Feld ⸗ Art. Regt, Angerer, Sec. Lt. des 3 Jäger⸗Bats t Stellung à la snite dieses Truppentheils, zum De, nnr der a. . 6 . ,
der Gewehrfabrik, ernannt. Mayr, Oberst⸗Lt. à la suite des ĩ 1. Feld. Art. Regiments, als Abtheilungs Commandeur 4 das r 59564 Here . 5 *
4 Feld ⸗Art. Regt, Behe, Major, Battr. Chef im 3. Feld ö Regt. als etatsmäßiger Stabsoffiz in das 2. gad nn h ain nr . lie r e ohn en den . dieser Artikel in erheb⸗ nten würde.
D Wien. Abdpost) Das Herrenhaus hielt gestern 18. April, M ; i ; ; ; . — 18. April, orgens. (W. T. B.) Die „Daily 2 r in welcher zunächst das Spreng stoffgagesetz News“ meint: die gestrige Erklärung des Premier l ad⸗ 8 2 angenommen wurde. Sodann gelangten die stone im ÜUnterhgufe fei dahin zu deuten, daß die Aus— ei 4 orlagen, betreffend die Zwangsarbeits⸗A Anstalten sichten auf eine friedliche Auseinandersetzung mit . erhandlung. Es entspann sich darüber eine längere Rußland fortdauern. — Der „Standard“ glaubt: Die rr. welcher sich außer den Vertretern des Majori⸗ englische Regierung habe Rußland gegenüber in fast 3 r 2 es Minoritätsvotums, Freiherrn von Hye und allen streitigen Punkten nachgegeben. Die neue Grenz ö igtedi, auch Graf Leg Thun und der Regierungs⸗ linie werde fast, wenn nicht sogar ganz soweit südlich 2 Ministerial - Nath Ritter von Kralil betheilig⸗ gezogen werden, wie die rusfische Regierung ursprünglich 2 dei der Abstimmung wurde der zweite Gesetzentwurß, be⸗ vorgeschlagen habe. Wahrscheinlich werde nur Zulficar Loben boffer! Het nm,, ; ,. die Errichtung und Erhaltung von, Zwangsarbeits= anchanisch bleiben. — Die „Times“ schreibt: während der Hrn G 9 ö r. 9 * ö Feld ⸗ Art. Regt. jum Hauptm. und . n . nstalten, welcher von der Kommission einhellig acceptirt letzten drei oder vier Tage habe sich nichts ereignet, was den dirt zum Gen fake 666 35 Lt. in dem. Regt, komman. Auch der Bundeskommissar, Geheime Ober-Regierungs. wurde, angenommen. Betreffs des ersten Gesetzentwurfs Über Wechfel der öffentlichen Meinung rechtsertigen könnte. Selbst zum überjäbl. Hauptm., Böck, Pr. Lt. des Rath Schraut, machte auf eine solche Folge dieser Zoll— die Zulässigkeit der Anhaltung in Zwangsarbeits- und Besse— wenn die englische Regierung bereit wäre, nicht nur Pendjeh, erhöhung gufmerksam. an,, n, rungsanstalten wurde der von der Mehrheit der Kommission sondern das ganze von den Russen besetzte Territorium auf=
Nach einer kurzen Befürwortung des Antrags Seitens
des * an 164 — * Antrag —— olgte die Berathun es folgenden Ant
Abgg. von Kardorff u. Gen.: ; 26. .
2. Feld Art. Regts., zum Hauptm. und Battr. Chef im 4. Feld⸗Art. zusammen
, ur erfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 14. April. Vo See. Lt. des 11. Inf. Regts., vom 1. Mai d. J. ab 1 Intend. . I. Armee⸗Corps auf die Bauer eines Jahres kommandirt. Abschiedshewilligungen. Im aktiven Heere. 11. April. Ritter v. Maillinger, Gen. der Inf. und Kriegs ⸗Minister, seiner Bitte entsprechend von der Leitung deg Kriegs- Ministeriums enthoben und in Genehm. seines Abschiedsgesuches unter huldvollster Anerken⸗ nung seiner langsjährigen, mit Treue und Hingebung geleisteten aus ezeichneten Dienste vom 1. Mai d. J an mit Pens. zur Disp. ge—⸗ tellt. Ritter v. Murmann, Gen. Major, Chef des Gensd. Corps, in Genehm. seines Abschiedsgesuches mit Pens. zur Disp. gestellt und in Allergnädigster Anerkennung seiner nahezu fünfzigsährigen, mit Eifer und Treue geleisteten Dienste der Charakter als General Lieutenant mit dem Prädikate Excellenz verliehen. Schöller, Hauptm. à la suite des 2. Fuß⸗Art. Regts. Direltions · Assist der Gewehrfabrik, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Schönauer, Pr. Brig der Leibgarde der Hartschiere, unter Ver— leihung des Charakters als Rittm., mit Penf. und mit der Erlaub— niß zum Tragen der Uniform, Nüßler, Pr. Lt. des 15. Inf.. Regts., unter Verleihung des Anspruches auf Anstellung im Militär-Verwaltungsdienste, mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Fragen der Uniform, Jahn, Hauptm. und Battr. Chef im 4. Feld⸗ . r,, 6 n , Abschied bewilligt. m Beurlaubtenstande. 11. April. Schwerdtfe Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des Inf. ed ge ch rtf, Sec. et. des Beurlaubtenstandes des 13. Inf. Regts., Englert, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes des 17. Inf Regts., Ma hla Ser Lt. des Beurlaubtenstandes des 18. Inf. Regts., diesem wegen beab⸗ sichtigter Auswanderung, der nachgesuchte Abfchied ertheilt.
Aichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 18, April. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag militärische Meldungen entgegen und hörten sodann die Vorträge des Chefs des Militärkabinets sowie des General-Quartiermeisters.
Um 121 Uhr gewährten Se. Majestät dem Füͤrsten Gustav zu Bentheim⸗Tecklenburg eine Audienz.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königi ertheilte gestern der Gemahlin des englischen Be schn nn Lady Ermyntrude Malet, die erbetene Audienz. .
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit d Kronprinz empfing gestern Vormittag 10 üyd an ber Kämmerer Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerobe.
ö besuchte Höchstderselbe das Concert in der Sing⸗
— Die Schlußbexrichte über die gestrigen Si des Reichstages und des Hauses der — befinden sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (80.) Sitzung des Reichstage welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts, ö sowie mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundesrath nebst Kommissnrien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, . . , d, ., Entwurf eines Gesetzes
änderung des ini ĩ 1 3. ö g Zoll vereinigungsvertrages vom Das Haus trat hierauf in die Tagesordnung ein, deren alleiniger Gegenstand die Fortsetzung der . BVerathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des K ö. 15. Juli 1879, war. ie Berathung wurde fortgesetzt mit 14 (Nr. 25 des Zolltarifs) Kaffee . w. Jö Hierzu lag folgender Antrag des Abg. Racke vor: .Der Reichstag wolle beschließen: . g. 25 * . wie folgt zu ändern: =. affee, rohe Cichorie 35 AM pro a if u on, . 2) Kaffee, gebrannter, 42 M pro 100 Fg (bisher 50 40). Der Antrag wurde ohne Debatte abgelehnt.
Es folgte die Berathung der Position Cacao ꝛe. a, Abg. Freiherr von und zu Franckenstein hatte be⸗ Der Reichstag wolle beschließen: ,,, . n 2565p: „Der Bundesrath ist befugt, bei der Aus Zuckerwerk und Kakgopräparaten einen gen fr ah tent e, int n nn z. und Steuerbetrages, welcher auf dem zu , er verwendeten Rohkakao und Zucker ruht, ie Kommission schlug vor, diese Positionen mit den dazu eingegangenen Petitionen in die Ri issi . P an die Kommission zu er Abg. Nobbe wünschte, daß mit Rücksicht auf die in anderen Staaten eingeführte Rückvergütung des , und . auch in Deutschland eine Rückvergütung eingeführt Der Bundeskommissar Geh. Ober⸗Regi = ü ar, h Regierungs⸗Rat 1 erwiderte, daß in Folge von Petitionen, k. ö. undesrath eingegangen, von dem Reichskanzler Ermittelungen angestellt, aber noch nicht abgeschlossen seien. Er sei daher nicht Hrd gb eg, 369. n Antwort zu ertheilen. —— Pr. Meyer (Halle ; Petitions kommission ö GJ
Die Debatte wurde hierau der . ö h . ee slosten und der Antrag as Haus berieth sod von Kardorff u. 3 sodann folgenden Antrag des Abg. Der Reichstag wolle beschließen:
werden. In Genug trafen die Herrschaften am 12. Mittags
Dem König von Schweden, welcher morgen Nachmittag hier erwartet und von dem Kaiser und dem Kronprinzen auf dem Bahnhofe offiziell empfangen werden wird, ist ein Separathofzug bis zur Landesgrenze entgegengesendet worden. Am Sonntag findet zu Ehren des Königs bei dem schwedischen
Der Abg: Kalle beantragte, den bisherigen ll ü diese Artikel auf 50 M zu * ö Dieser Antrag wurde vom Hause angenommen.
. 8 des . 2. die Berathung von 38, Thonwaaren, mit Ausnahme der auf Schi ig⸗ lichen Posttionen. .
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn amt aufgeste in der Ersten Beilage veröffentlichten . deutschen Eisenbahnen — ausschließlich Bayerns — im Monat Februar d. J beim Eisenbahnbetriebe (mit Ausschluß der Werkstätten) vorgekommenen Un fäl le waren im Ganzen zu verzeichnen: 6 Entgleisungen und 2 Zusammen— stöße auf freier Bahn, 23 Entgleisungen und 18 Zusammen— stöße in Stationen und 90 sonstige Unfälle (Ueberfahren k f 9 Zuge, Kessel⸗Explosionen und n etriebs⸗Ereignisse, sofern bei le ⸗ . . er gt . ich 1 Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größten theils durch eigenes Verschulden 101 2 4 glückt, sowie 56 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 140 unerheb— lich beschädigt. Es wurden von den 14745 611 überhaupt beförderten Reisenden 1L getödtet, 3 verletzt, hiervon ent⸗ fallen 1 Tödtung auf die Bahnstrecken im Verwaltungs bezirke der Königlichen Eisenbahn-Direktion Hannover und je eine Verletzung auf die Bahnstrecken im Verwaltungs— bezirke der Königlichen Eisenbahn-Direktionen Frank— furt a. M, Köln (linksrheinische) und Köln rechtsrheinische); von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigent lichen Eisenbahnbetriebe 14 getödtet und 52 verletzt und bei Nebenbeschäftigungen U getödtet, 4 verletzt; von fremden Personen leinschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahn— beamten und Arbeiter) 9 getödtet und 8 verletzt, sowie bei * ka er nen getödtet. . on den sämmtlichen Verunglückungen — mi der ,, ö entfallen a. ⸗ J . aatsbahnen und unter Staatsverwal— tung stehende Bahnen (bei zusammen 27 912,25 km Be— triebslänge und 643 979 729 geförderten Achskilometern) 84 Fälle darunter die größte Anzahl auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn-Direktionen Breslau (15), Köln lrechtsrheinische] (8) und Erfurt (7 ver— hähltnißmäßig, d. 3 unter Berücksichtigung der geför⸗ derten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Laͤngen sind jedoch auf den Oberhessischen Eisenbahnen, der Breslau⸗ Freiburger Eisenbahn und den Bahnstrecken im Verwaltungs bezirke der Königlichen Eisenbahn-Direktion Breslau die meisten Verunglückungen vorgekommen. B. Größere Privatbahnen — mit je über 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 1858,01 Km Betriebslange und 26 368 168 geförderten Achskilometern) 7 Fälle, und zwar auf die Hessische Ludwigsbahn (3), die Ostpreußische Süd— bahn (3) und die Braunschweigische Eisenbahn (I). C. Kleinere Privatbahnen — mit je unter 160 km Betriebslänge — (bei zusammen 1433,v13 km Be— triebslänge und 8 367 549 geförderten Achskilometern) 1 Fall und zwar auf die Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn
— Der Kaiserliche Gesandte am Königlich belgischen Hofe, Graf von Brandenburg, hat einen ihm l , bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während seiner Ab⸗ wesenheit von Brüssel fungirt der Legations-Rath Graf von Beust als interimistischer Geschäftsträger.
Württemberg. Stuttgart, 17. April. Der König und die Königin empfingen, wie der „StA. f. W.“ aus Nizza erfährt, am Mittwoch daselbst den Besuch des . und hr e, n, von Mecklen⸗ ⸗ werin, welche vor Kurzem aus Sizilien wi nach Cannes zurückgekehrt sind. . .
Mecklenbura⸗ Schwerin. Schwerin, 17. Apri
Aus Cannes wird den „Meckl. Anz“ u. d. iz. . schrieben, daß der Großherzog und die Großherzogin in der Nacht vorher, um zwei Uhr, wohlbehalten dort wieder eingetroffen sind und in der Villa Isola Bella die Prinzlichen Kinder in bestem Wohlsein angetroffen haben. — Am Mitt⸗ woch, den 8, hatten die Großherzoglichen Herrschaften sich auf der Kaiserlich russischen Korvette „Plastoune“ von Palermo nach Villafranche eingeschifft, landeten jedoch am Donnerstag Nachmittag gegen zwei Uhr in Neapel, weil wäh— rend der Nacht heftiger Sturm sich erhoben hatte und die See so hoch geworden war, daß die Fortsetzung der Reise nach Villafranche nicht ohne Gefahr gewesen sein würde. In Neapel stiegen die Großherzoglichen Herrschaften im Hotel Nobile, ab und setzten von dort am Sonnabend, den 11. Nachmittags, mit der Bahn über Rom die Reise bis Spezi sort. Da auf der Bahnstrecke zwischen Spezzia und Genua in Folge eines Tunnel⸗Einsturzes die Verbindung unterbrochen ist, so mußte die Reise von dort wieder zu Schiff gemacht
ein, nahmen im Hotel Isotta das Diner ein und Abends 6 Uhr die Reise nach Cannes fort. .
Oesterreich⸗ ungarn. Wien, 17. April. (W. T. B.)
Die Nummer 25 des Zolltarifg, Positi ĩ n. Kaviar und Kaviarsurrogate io dest gz 6. zu fassen wie folgt:
Gesandten eine Soirée statt; die Weiterreise des Königs er⸗ folgt am Montag früh um si Uhr. ö
gestellte Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung abgele und der erwähnte Gesetzentwurf nach dem 1. 3 Minorität der Kommission, für welchen sich auch der Regie⸗ rungsvertreter ausgesprochen hatte, in der vom Abgeordneten hause genehmigten Fassung zum BVeschlusse erhoben.
e st, 16. April. (Wien. Ztg.) Die En quetekommission zur Berathung der Strafprozeßordnung setzte heute Abend unter dem Vorsitz des Justiz-Ministers die Berathung über die Frage der Nothwendigkeit der Voruntersuchung fort. Nach längerer Debatte enunzirte der Vorsitzende, daß sich die Ministerkonferenz für die Nothwendigkeit der Voruntersuchung ausspreche. Dieselbe könne nur in solchen Fällen nicht Platz greifen, wo es sich um mit fünfjährigem Kerker zu ahndende Verbrechen handelt und der Angeklagte das ihm zur Last ge— , n. . . flagranti ertappt wurde
wo der Ankläger und de die Beisei ; . g r Angeklagte die Beiseitelassung
Großbritannien und Irland. London, 16. Apri (Allg. Corr.) Der gestrige Empfang des Prinzen ö Prinze ssin von Wales in Cork war nicht minder enthu⸗ siastisch wie in Dublin. Auf dem Bahnhofe wurden dem Prinzlichen Paare Adressen der Einwohnerschaft von Cork sowie der städtischen und ländlichen Friedensrichter überreicht wofür der Prinz seinen Dank ausdrückte. Die Hohen Gaftẽ begaben sich dann in offenem vierspännigen Wagen durch die festlich geschmückten Straßen nach dem neüen Institut für Kunst und Wissenschaft, welches der Prinz eröffnete. Während der Eröffnungsfeierlichkeit hatte sich außerhalb des Gebäudes eine ungeheure Volksmenge angesammelt, von der ein Theil zu heulen und zu zischen begann, während sich in die Klänge der von zahlreichen Kapellen gespielten englischen Volkhymne die der revolutionären Hymne „Gott schütze Irland“ mischten. Es heißt auch, daß ein Pöbelhaufen, geführt von dem parnel— listischen Abg. John OConnor, dem Wagen des prinzlichen Paares durch die Straßen von Cork folgte, welcher unaufhörlich das „God saye Ireland“ sang. Nachdem das hohe Paar noch die Kathedrale, das Queen's College und andere Anstalten der Stadt in Augenschein genommen hatte, wo überall Adressen überreicht wurden, kehrte es Abends nach Convamore zurück. Später fanden Ruhestörungen in den Straßen von Cork statt. Der Pöbel versuchte die son den loyalen Einwohnern aus— gesteckten Fahnen herabzureißen. Die Polizei, welche sich dem Unfug widersetzte, wurde mit Steinen beworfen, worauf die⸗ selbe die Unruhestifter mit dem Bayonnett zurückwarf, wobei mehrere Personen getödtet wurden.
2 Ungeachtet der friedlicheren Aussichten werden die Rüstungen englischerseits energisch fortgesetzt. Die Ad⸗ miralität hat mit Zustimmung des Kriegs-Ministeriums beschlossen, vier weitere große Schiffe der Handels—⸗ marine zu miethen und als armirte Kreuzer auszurüsten. Bis jetzt sind, soweit bekannt, der der Peninsular⸗ und Briental⸗ Company gehörige Dampfer „Massilia“, der 16 Knoten in der Stunde zurücklegt, und ein Schiff der New⸗Zealand⸗Shiypping⸗ Company sür diesen Zweck gemiethet worden. Die Schiffe werden wahrscheinlich in Australien mit Kanonen versehen und dem englischen Geschwader in den australischen Gewässern beigegeben werden. Die Zahl der in Dienst zu stellenden Schiffe der Kriegsmarine ist so groß, daß, wie man glaubt, nicht allein alle Offizier der Königlichen Marine, son⸗ dern auch viele längst pensionirte Flotten⸗Offiziere zum aktiven . , ,. werden dürften.
us Canada liegen heute folgende Berichte vor:
. Ottawa, 15. April, Von 3 am srer . ernste Nach⸗ richten eingetroffen. Die Indianer tauchten gestern Abend in großer Anzahl in der Nachbarschaft dieses Ortes wieder auf, und Signalfeuer wurden von dem Fort aus nach jeder Richtung hin ge— sehen. Personen, die mit der Kriegführung der Indianer vertraut sind, betrachten dies als ein ominöses Anzeichen. Es ist nicht bekannt, b die Indianer in Fort Pitt gewesen sind. Zum Entsatz von Battleford sind 500 Mann Truppen im Anmarsch begriffen. Die Meldungen von der Front besagen, daß alle Kolonnen vorrücken. General Middletons vorgestoßener Truppenkörper hat Hum boldt erreicht, wo Halt gemacht wird, bis die Grenadiere eintreffen, die noch 40 Meilen entfernt sind. Riels Streitkräfte stehen verschanzt im Gehölz auf dieser Seite des Saskatchewan, und die Vorhut beider Theile ist auf dem strittigen Grunde zufammen⸗ gestoßen. Man glaubt, daß bis zum Sonntag eine Schlacht erwartet werden dürfte. An Oberst Irvine in Prinz Albert ist der Be⸗ fehl gesandt worden, in Verbindung mit General Middletons Vor⸗ rücken einen Angriff auf Duke Lake zu machen. Oberst Otters Kolonne aus Swift Current ist 30 Meilen nördlich marschirt, hat den Suskatchewan überschritten und ist über Land nach dem 166 Meilen entfernten Battleford aufgebrechen. Die Expedition unter Oberst Strange ist mit einmonatlichen Rationen von Calgary
nach , . abmarschirt.
elbourne, 15 April. (A. C. n sämmtlichen australischen Kolonien werden 9 . auf ö. möglichen Augbruch von Feindseligkeiten zwischen England und Rußland thätige militärische Vorbereitungen getroffen. 17. April. (W. T. B) In der heutigen Sitzung des Unt er⸗ hau ses theilte derUnter⸗Staats sekretär gord Fitzm aurice mit, daß nach den neuesten Berichten des Obersten Lums den die afghanischen Truppen, welche sich von Pendjeh zurückzogen, am 10. April theils bei Kaleh Naw, theils bei Kuschk eingetroffen seien. — Der Premier Gladstone erklärte in Beantwortung mehrseitiger Anfragen: aus weiteren Mittheilungen Lumsdens gehe hervor, der Chef des Stabes des Generals Komaroff habe am 28. März zugegeben, daß er von der Thatsache des zwischen England und Rußland ge⸗ troffenen Arrangements Kenntniß habe. Ein längeres chiffrirtes Telegramm Lumsdens, vom 12. Äaril datirt, sei heute eingegangen und werde gegenwärtig dechiffrirt. Die Herstellung einer Verwaltung in Pend jeh durch den General Komaroff sei von der Regierung noch nicht zum Gegenstand eines Meinungsaustausches mit St. Petersburg
gemacht worden; dieselbe warte zuvörderst weitere In⸗
formation ab.
i . . .
zugeben, würde keineswegs daraus folgen, daß alle Schwierig⸗ keiten beseitigt seien.
Dem „Standard“ wird aus Tirpul, vom 10. d. M., berichtet: Nach einer hierher gelangten Meldung haben die Rufen, nachdem die Afghanen sich zerstreut hatten, ihren Vormarsch eingestellt und ziehen sich jetzt anscheinend in ihre früheren Stellungen zurück. Den neuesten Berichten aus Pendjeh zufolge hat General Komaroff diesen Platz derlaffen. — Die „Times“ meldet aus Tamrud; nach einer Erklärung des Emits von Afghanistan bei seiner Durch= reise seien Verstarkungen von Kandahar nach Herat gesandt worden.
Frankreich. Paris, 17. April, Abends. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Wie es heißt, ließen die jüngsten Rachrichten aus China neue Zwischenfälle befürchten, und zwar in Folge der dem Admiral Courbet von dem vorigen Ministerium verspätet zugegangenen Weisung, For⸗ mosa nicht zu räumen. — Mehrere Abendzeitungen sprechen sich dahin aus: Frankreich solle als Compensation für die Räumung Formosas einstweilen die Fischer⸗Inseln behalten.
d — (Köln. Itg) Der Gouverneur von Lyon bildet gegenwärtig die Reserve⸗-Division für Tongking, welche aus vier Regimentern mit zwei Bataillonen Jägern, vier Batterien und einer Ingenieur-Compagnie bestehen und im Ganzen 10 000 Mann stark sein soll. Diese Division, welche General Coiffé, zur Zeit Direktor der Infanterie⸗ Angelegenheiten im Kriegs-Ministerium, befehligen wird, soll in einem Lager in den Alpins zusammengezogen werden. — In 8 Srient ging am 16. d. das Panzerschiff ersten Ranges „Formidable“ vom Stapel. Dasselke hat zwei Schrauben, it 104,40 m lang, mißt in seiner größten Breite 21,34 m und trägt 11 336 t. Der Panzer ist zwischen 35 und 55 em stark. Das ganze Panzerwerk wiegt ca. 3 950 000 kg. Die Artillerie besteht außer drei Kanonen von 75 t aus 12 Kanonen von 14 em und 8 Hotchkiss⸗Revolver⸗ Kanonen. Außerdem wird der „Formidable“ mehrere Röhren er⸗ halten, um Whitehead⸗Torpedos schleudern zu können. Sein Kohlenvorrath wird aus 800 t bestehen. Mit dem Bau des Schiffes wurde 1879 begonnen; die Arbeiten sind aber noch lange nicht beendet, und vor 1887 wird man keine Probe⸗ fahrten mit ihm machen können. Der „Formidable“ wird im Ganzen 16 Millionen kosten. Seine Mannschaft wird 500 Mann betragen.
Serbien. Nisch, 17. April. (W. T. B.) Der König ist heute Abend hier eingetroffen. — Die Skupschtina hat ihre Arbeiten begonnen. Der Minister⸗Präsident und Finanz⸗ Minister Garaschanin verlas das Finanz⸗Exposs.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. April. (W. T. B) Die „Nordische Telegraphen-Agentur“ meldet: Der Reichsrath hat das Kapitalrentensteuer⸗Gesetz zunächst nur im Prinzip genehmigt, ist aber in eine Be⸗ rathung der detaillirten Bestimmungen nicht eingetreten; die⸗ felben sollen vielmehr erst, weiterer Ausarbeitung unterzogen werden. Nach dem Herold“ würden die weiteren auszuarbeiten⸗ den detaillirten Bestimmungen sich auf die Couponsteu er be⸗ ziehen. Der „Herold“ sagt: Die im Auslande kontrahirten oder wie bei den Wladikawkag-Obligationen mit einem be⸗ stimmten Prozentsatz garantirten Anleihen sollen von der Steuer, nach englischem Modus unter Abnahme eines Affidavit⸗ Zertifikats, befreit werden.
— 15. April. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ sagt in einer Polemik gegen die englische Presse: es verstehe, daß gewisse Organe derselben fortfahren, nach Krieg zu schreien und eine „Genugthuung verlangen, weil die Afghanen ein Gebiet besetzten, welches ihnen nicht gehörte und darauf aus diesem Gebiete geflohen sind, damit anerkennend, daß sie es niemals zu Recht besessen haben. Es gehöre dies zur Spezialität jener Zeitungen, besonders der „Times“, welche fich einbilde, daß sie damit schrecken könne. Es wäre jedoch vorzuziehen gewesen, wenn die britischen Zeitungen bei diesem Anlaß dem Beispiel der russi schen Presse gefolgt wären, welche ungeachtet ihrer Jugend die richtige Mäßigung bewahrt, ohne auf das Gefühl der nationalen Würde zu verzichten. Man müsse jedoch konstatiren, daß die Sprache der „Times“ in diesen letzten Tagen etwas an das Brüllen eines sich beruhigenden Sturmes erinnere. Man dürfe hoffen, daß die Zeit nicht mehr fern sei, wo ein höflicher, wenn nicht freundschaftlicher Ton bei den Meinungsäußerungen der Presse vorherrschen werde, wenn etz sich um die wichtigen Fragen handle, welche die beiden Reiche mit einander zu regeln hätten und deren Löfung ihnen auch schließlich gelingen werde, wenn man Parteileidenschaften, Aufreizungen und Gewaltthätigkeiten davon fern halte. — Das „Journal“ wendet sich alsdann gegen die Aeußerungen des Pariser „Temps“ über den „Angriff“ Komaroffs und gegen die Beschuldigung, „daß Rußland noch im vollen 19. Jahrhundert eine erobernde Nation bleibe,. Das „Journal“ äußert sein Erstaunen über die Leichtsertigkeit, Rußland zu beschuldigen, daß es Feindseligkeiten herbeiführen wolle. Wenn der „Temps“ von einer „erobern den Nation“ spreche, als ob dies eine schwere Beleidigung sei, so müsse man doch fragen, welche Rechtstitel zu solcher Sprache eine Nation habe, die im vollen 19. Jahrhundert Tunis, Madagaskar, Anam, Tongking wegnehme. ;
Moskau, 17. April. (W. T. B.) Anknüpfend an die Rede des Vizekönigs von Indien, Lord Dufferin, in Lahore, welche darin gipfle, daß England den Frieden wünsche, Rußland aber den Krieg, bemerkt die „Mos kauer e ,. das gerade Gegentheil sei wahr. Während
ngland sich energisch kriegsbereit gemacht, habe Rußland nicht
Wehrpflichtgesetz vom Reichstage genehmigt werde, zu befürworten. Sämmtliche Mitglieder der Zweiten Kammer haben dagegen erklärt, sich dieser Bedingung für die Ab⸗ schreibung nicht anschließen zu können, weil sie wollen, daß die vorgeschlagene Steuerermäßigung unabhängig von der Frage einer neuen Wehrpflicht zur Annahme komme.
Amerika. New-⸗Hork, 14. April. (Allg. Corr) Der „Herald“ und die „Evening Post“ dringen darauf, daß im Fall eines Krieges zwischen England und Rußland der Kongreß zu einer außerordentlichen Session einberufen werden sollte, zu dem Zweck das Gesetz von 1792, welches die Registrirung von im Auslande gebauten Schiffen als amerikanische und deren Segeln unter ameri⸗ kanischer Flagge verbietet, aufzuheben. Beide Journale argumentiren, daß wenn das Gesetz aufgehoben werde, die Vereinigten Staaten einen großen Theil des überseeischen Transportgeschäfts zwischen England und Rußland, insbeson— dere im nordatlantischen Ozean, wiedererlangen würden.
Afrika. Egypten. Kairo, 17. April. (W. T. B.) Von Seiten der französischen Regierung ist wegen Verletzung des Hausrechts bei der Redaktion des „Hosphore Egyptien“ eine energische Reklamation hier eingegangen. — (A. C.) Eine an den Kriegs-⸗Minister gerichtete De⸗ pesche des Generals Graham, datirt aus Sua kim, v. 15.8. meldet: Die berittene Infanterie nahm heute von Handub aus eine erfolgreiche Re kognoszir ung durch das Gebirge jenseits Haschin nach Deberet vor. Sie brachte 40 Ge⸗ fangene, darunter Frauen und Kinder, 12 Kameele und über 500 Schafe nach dem Lager. Die Rebellen, welche augen⸗ scheinlich unterwegs waren, um zu Osman Digma zu gelan⸗ gen, leisteten keinen Widerstand. Die Männer trugen die Uni⸗ form des Mahdi. Dongola, 15. April. (A. C.) Ein hier aus Sen⸗ naar eingetroffener Bote meldet, daß der Platz noch immer aushält, und daß die Garnison den Muth nicht verloren hat. Es bestätigt sich, das ansehnliche Streitkräste von Khartum nach Kordofan gesandt worden sind.
Zeitungõstimmen.
Die „Norddeutsche Allgemeine schreibt:
Der kürzlich veröffentlichte Bericht des landwirthschaftlichen De⸗ partements zu Washington über die Ernte des vergangenen Jahres giebt interesfante Aufschlüßse über den Fortschritt der Weizenproduk⸗ tion in den Vereinigten Staaten.
Wir entnehmen darüber der in New Jork erscheinenden „Railroad Gazette“ vom 13. Februar d. J. die nachstehenden Ausführungen.
Das gesammte, mit Weizen bebaute Areal ist dem Bericht zufolge erheblich größer, als nach früheren Schätzungen angenommen wurde. Frühere Berechnungen schätzten die mit Winterweizen bestellte Fläche etwa ebenso groß wie 18833. und nahmen für Sommerweizen einen Zuwachs von ungefähr 1 Million Acres an; die jetzigen end⸗ gültigen Berechaungen ergeben dagegen für 1884 im Vergleich zu 1883 eine Gesammtzunahme der geernteten Weizenfläche von 3 020 000 Acker.
Die geerntete Fläche war im Jahre 1884, obwohl 8 o größer als 1883, doch nur weniger als 40/0 größer als im Jahre 1886, vier Jahre vorher. Die Produktion dagegen, obwohl 21 co größer als L883, überstieg diejenige des Jahres 1882 nur um 1,7 0, und die des Jahres 1880 um 3 9j. Es ergiebt sich hieraus, daß die gegen⸗ wärtigen außerordentlich niedrigen Preise nicht durch Zuwachs in der amerikanischen Produktion verursacht worden sind. Die ameri⸗ kanifche Bevölkerung hat sich seit 1380 um 64 Millionen vermehrt; diese Vermehrung bedingt einen Mehrkonsum von über 29 Millionen Bufhels Weizen, also etwa den doppelten Bettag der Zunahme der Produktion. Natürlich wird der Preis des Weizens nicht durch die amerikanische Produktion allein, sondern durch den auf der ganzen Erde vorhandenen Weizenvorrath bestimmt; derselbe hängt auch nicht allein immer von der letzten Ernte ab, fondern zugleich von den Ueberschüffen der Vorjahre und diese waren besonders im letzten Jahre außerhalb Amerikas sehr bedeutend.
Eine Vergleichung des Areals in den verschiedenen Staaten und Staatengruppen Amerikas zeigt im ganzen Osten und Süden — Fftlich vom Staate Ohio, südlich vom Ohio⸗Fluß, von Missouri und Kanfas — nur eine geringe Veränderung von 1883 zu 1884.
In den 4 Winterweizen ⸗Staaten östlich vom Mississippi, Ohio. Michigan, Indiana und Illinois, betrug die abgeerntete Fläche da⸗
egen: 5 1884 1883 Zuwachs Proz. Acres 9995217 8 325 270 669 947 7.2
Aller Wahrscheinlichkeit nach aber fand hier überhaupt kein Zu⸗ wachs an der bestellten Fläche statt, möglicherweise sogar eine Ab⸗ nahme, denn gerade hier traten vorzugsweise die bedeutenden Verluste durch Auswintern im Jahre 1883 ein. . .
Die Gruppe dieser 4 Staaten, welche zwar auch jetzt immer noch mehr als J der gesammten Weizen bauenden Fläche der Ver, einigten Staaten darstellen, hat ihr für diese Frucht bestimmtes Areal unter dem Einfluß der sich mehr nach dem Westen schiebenden Pro⸗ duktion und der niedrigen Preise seit 1880 anhaltend verringert. Es wurde geerntet:
Weizen im Jahre 1879 1880 1881 von 66 10 217120 11408047 11041700
Weizen im Jahre 1882 1883 1884 . von 6. 10 580 0090 9325 270 9 996 217. . Von den beiden übrigen Winterweizen ⸗ Staaten, im Mississippi⸗ thale, Missouri und Kansas, hat nur der Pratriestaat Kansas sein Weizenareal vergrößert, und zwar gegen 1883 um 38 G, während sich die entfprechende Fläche in Missouri, wenn auch nicht bedeutend, so doch auch wie in den vorgenannten östlichen Staaten seit 1881 verkleinert hat. Was die wenigen Staaten anlangt, welche Sommerweizen pro⸗ duziren, so hat in den westlichen neubesiedelten von ihnen, nämlich in Dakota und Rebraska, eine starke Vermehrung, in den älteren dagegen wie bei den Winterweizen Staaten, eine entschiedene Abnahme unter der Konkurrenz des Westens stattgefunden. In den Staaten Wigconsin, Minnesota, Dakota, Jowa, Rebraska betrug die Weizen⸗
Zeitung“
Kalifornien Oregon Washington
1879 1832429 445 077 81 554 1880 2117350 690260 100000 1881 2367 200 738 600 120 000 1882 2767 000 723 000 148 000 1883 2794000 795 300 170 000 3 759 600 1884 3 360 000 Sh 8 924 326 366 4545290
Wir sehen hier überall einen anhaltenden und raschen, durch den schnellen Cifenbahnbau veranlaßten Zuwachs. Kalifornien, welches 1579 die 8. Stelle unter den Weizenstaaten in Bezug auf Ackerfläche einnahm, mit ungefähr einem gleichen Areal wie Michigan und Kansas und weniger ols Wieconsin, behauptet 1884 den ersten Platz mit einer bedeutenden Differenz zwischen sich und dem zweiten Staate, Illinois, und einer doppelt so großen Ackerfläche als Wisconsin. Sein Zuwachs an Areal seit 1879 beträgt 831 0. . Auf die pacifische Küste kommen daher von dem Gesammt— zuwachs von 4 Millionen Acres seit 1879 2 186000 Acres und gegen den Gesammtzuwachs von 1488000 Acres seit 1880 sogar 1638000 Aeres Zuwachs Die Zunahme der Weizenfläche in den drei westlichen Prairie staaten, Kansas, Nebraska. Dakota, betrug: 1879 3597235, 1880 3913915, 1881 4 655 500, 1882 3 950 000, 1883 4315 340, 1884 5 610980. Nimmt man diese 3 Staaten mit denen der pécifischen Küste zusammen, so ergiebt sich folgende Gesammt Ackerfläche: 1879 5 Höß 295, i880 6 821 525, 1881 7 882 300, 1882 7588 000, 1883 8 O4 840, 1884 10 156 270. Dies läßt für den ganzen Rest der Union übrig: 1879 29 474 095, 1880 31 165 175, 1881 29 826 700, 1882 29 479 200 1883 28 380 760, 1884 29 519 585. Eine Neigung zur Erweiterung des Weizenbaues herrscht also offenbar nur in den vorerwähnten neueren Theilen des Landes,. In den hauptsächlichsten älteren Weizengegenden dagegen herrscht unter dem Drucke der Konkurrenz dieser Theile die entgegengesetzte Tendenz. Sehr interessant ist ferner eine Zusammenstellung der faktischen Weizenproduktion. Wenn wir von den nordatlantischen und südlichen (Baumwollen /) Staaten, deren Produktion immerhin eine verhãltniß⸗ mäßig unbedeutende ist, absehen, so ergiebt sich zunächst für die fünf alten Winterweizen Staaten des oberen Mississippithales — ausge⸗ nommen Kansas — eine Produktion von — in Millionen Bushels ausgedrückt: 1877 125,B5, 1878 145,9, 1879 204,9, 1380 223,4, 1881 138.2, 1682 201,1, 1883 125,3, 1884 164,6. Von 1876 — 1880 fand hier ein Zuwachs von 127,2 Millionen Bushels statt — 132069, während der Zuwachs im übrigen Lande 82 Millionen oder 42 o betrug. Seit 1889 ist wieder eine ent⸗ schiedene Abnahme in der Produktion dieser Staaten auffallend; im vorigen Jahr hatten sie trotz einer leidlichen Ernte 26 0so weniger als 1880 und 180ͤ weniger als 1882.
Kansas, der neue westliche Winterweizenstaat, ist in folgender Weise fortgeschritten:
1877 187838 1879 18860 1881 1882 1883 1884
1 , ,,,, ,
Es hat also seit 1880 noch 75 oo gewonnen.
In den Sommerwelzenstaaten finden wir eine der bei Bespre⸗ chung der Ackerfläche wahrgenommene ähnliche Bewegung.
Die älteren Staaten vermindern ihre Produktion zwar nicht, vermehren fie aber auch nicht. Der ganze Zuwachs fällt wieder auf die westlichen Staaten Dakota und Nebraska, welche 1877 7100 000 Bushels und im vorigen Jahre 50 600 090 Bushels produzirten,
Die 3 Staaten, welche einen positiven Zuwachs zu verzeichnen haben, sind die Praͤrienstaaten Kansas, Nebraska und Dakota Sie haben produzirt:
1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 2,5 431 z39 38, 417 610 Dh 85,6
Hier allein hat, abgesehen von den Baumwollenstaaten, eine wirkliche Zunahme stattgefunden.
An der pacifischen Küste hat eine analoge Bewegung geherrscht. Es wurden dort produzirt:
1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 30,8 51,0 38,6 47,6 43.3 50.4 523 6 63,9
In Kalifornien und an der pacifischen Küste, sowie in Dakota und den westlichen Prairiegebieten wird man sich noch auf eine weitere Zunahme der Weizenproduktion gefaßt machen dürfen, selbst wenn die Fpreise in Folge der auswärtigen (indischen) Konkurrenz un⸗ remünerativ bleiben und keinen Gewinn übrig lassen. Denn diese Gebiete füllen sich schnell mit Ansiedlern, welche für die nächste Zukunft den Weizenbau ausdehnen werden, der die Hauptfrucht dieser Gegenden ist und bleibt, während er in den östlichen Distrikten leidet und zurückgeht. . -
Wir können es uns nicht versagen, auch noch einige Schluß⸗ betrachtungen des Eingangs genannten amerikanischen Blattes hinzu⸗ zufügen. Dasselbe fährt nämlich fort, wie folgt: Es scheint auf den ersten Blick abfurd, daß Weizen für den Export gebaut wird in Distrikten, welche so weit von den auswärtigen Märkten entfernt siegen, wie Kansas, Nebraska oder Dakotg. Aber den Einwanderern in diesen Gegenden bleibt nichts weiter übrig. Für eine intensivere Wirthschaft, den Anbau anderer Früchte und Fleischproduktion fehlt ihnen das Kapital. Sie erhalten sich durch Ausdehnung des Raubbaues. In Illinois dagegen, 50 Meilen von Chicago entfernt, wo vor nicht langer Zeit auch nur Weizen gebaut wurde, wird jetzt kaum noch so viel gebaut, wie für den eigenen Bedarf nöthig ist. Man beschäftigt sich dort fast nur noch mit Viehzucht, und diese Veränderung geht jetzt schon in Theilen von Jowa vor sich. Eine Zeit lang ging man zum Bau von Mais über, um damit das Vieh zu füttern. Aber selbst Mais muß jetzt schon zu diesem Zweck aus den weiter westlich gelegenen Distrikten importirt werden, und die Er ⸗ fahrungen der neuesten Zeit zwingen die Farmer, den Maisbau zu vernachläfsigen und zur reinen Weidewirthschaft überzugehen. In den letzten amtlichen landwirthschaftlichen Berichten wird der Vorzug eines solchen Betriebes vor dem Kornbau wegen größerer Billigkeit und Rentabilltät hervorgehoben und anempfohlen. Die großen Ebenen des Westens werden leicht und billig den Viehstand liefern, der hier gemästet und dann nach dem Osten und nach auswärts ausgeführt werden soll.
Wir behalten uns vor, in weiteren Artikeln über die Ausdehnung und den Betrieb der Viehzucht auf den erwähnten großen Ebenen des Westens zu berichten. Hier möchten wir uns aber angesichts der vor- stehenden Schilde rung nachstehende Bemerkungen gestatten. Was wir aus der Geschichte von Rom und Italien wissen, was wir gegenwär⸗ tig in England beobachten, das wiederbolt sich auch hier, in einem noch ganz neuen Lande. Sobald der Kornbau nicht mehr lobnend if. geht die Landwirthschaft zurück und das bebaute Land verwandelt sich in Viehweiden. Mit Verwundern erfuhren die Amerikaner vor einigen Jahren aus der Statistik, daß in den viehzuchttreibenden Distrikten
2359 060 290610 3225 800 3 638 000
fläche 1859 5777251, 18309 8 883 837, 1881 9 951 400, 1882
eine Compagnie auf Kriegsfuß gesetzt, sogar mehrere Kriegs⸗ schiffe ausrangirt, die mindestens für die Küstenvertheidigung
ol oo, 1883 9 408 130, 1884 10 284 577 Aeres.
don Illinois, die zu den bevölkertsten zählten, die Zahl der Menschen abnahm, diejenige der Rinder und Heerden zunahm. — Der kleine