1885 / 92 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Apr 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Tage anläßlich von vpolitischen Nachrichten oder von anderen die auftreten. Es sind das Auswüchse der Sxeku . lation, die kann man nicht hindern, aber, meine Herren, eine Zoll⸗ gesetzgebung darf sich dadurch nicht beeinflussen lassen, daß die Möglichkeit vorhanden ist, eine Zollvorlage auszubeuten zu spekulativen wecken. Eine Zellgesetzgebung wird sich basiren müssen auf sachliche twägungen und Gründe; sprechen solche für die Erböhung des Zolls, so darf man sich doch gewiß nicht dadurch abhalten lassen. ju einer Zollerhöhung zu schreiten, daß irgend Jemand das zu Spekusationszwecken ausbeutet. Ich gebe auf diese Einwen⸗ dung nicht näher ein; ich glaube, daß sie nicht zur Sache gehört, und jedenfalls nicht dazu geeignet ist, eine sachliche Erörterung der vor— geschlagenen Zollsätze zu fördern. . . .

Dann hat der Hr. Abg. Baumbach die Motive bemängelt und namentlich hervorgehoben, diese Motive fänden keine An- wendung auf die Verhältnisse in Thüringen und beson— ders in Meiningen. Ich kann ihm das in gewissen Maße zugeben; mir sind die meiningenschen Verhältnisse wenigstens nicht so genau bekannt, daß ich es bestreiten könnte. Allerdings stützen sich die Motive hauptsaͤchlich auf die Verhältnisse, wie sie am Rhein und an der Mosel vorliegen. Diese Verhältnisse sind damals eingehend geprüft und erörtert worden, und was in den Motiven gesagt ist, entspricht den Ergebnissen, die der Regierung zugegangen sind aus diesen Gegenden. Es sind auch diese Ermittelungen hier im Hause von denjenigen Herren, die den Verhältnissen am Rhein und der Mosel nahestehen, im Wesentlichen dahin bestätigt worden, daß die Ver⸗ hältnisse wirklich so liegen, wie sie in der Vorlage dargelegt worden sind.

Meine Herren, der Schieferbau am Rhein und an der Mosel ist einer sehr großen Anse gnung fähig; er kann sich aber nicht entwickeln, weil die auslõr * Einfuhr überlegen ist, weil ein Zoll von 50 nicht zureich e Einfuhr augreichend einzudämmen, Im Inter⸗ esse der Arber. welche bei der Schieferindustrie beschäftigt sind, er— scheint es geboten, den Zoll angemessen zu erhöhen.

Der Hr. Abg. Baumbach hat dann noch besonders darauf hin gewiesen, daß durch die Erhöhung des Schieferzolls namentlich den Küstenländern das Material für Bauten vertheuert würde, daß diese dadurch schwer betroffen würden. Meine Herren! Daß durch eine Erhöhung des Zolls die Einfuhr von Schiefer ganz ausgeschlossen werden sollte, ist nicht zu erwarten, liegt auch nicht in der Absicht, und ich glaube, daß allerdings in den feineren Sorten in gewissen Gegenden namentlich an den Küstenländern die Einfuhr auch noch immer sich in gewissem Maße erhalten wird. Es wird deshalb und davon sind die verbündeten Regierungen auch ausgegangen, und es ist das auch in der Vorlage selbst ausgesprochen worden der Zoll in nicht zu be⸗ trächtlichem Maße zu erhöhen sein. Eine Erhöhung von 50 4 auf 14 ift namentlich für die besseren Sorten in der That keine exorbi⸗ tante, und ich glaube, daß sie auch von den Küstenländern getragen werden kann, ohne daß dadurch ihre Interessen wesentlich gefährdet werden.

Meine Herren! Der Hr. Abg. Graf Stolberg hat, um ähnlichen Bedenken Rechnung zu tragen, seinerseits beantragt, man solle die Seeeinfuhr agünstiger behandeln, den Zoll für die Seeeinfuhr nicht erhöhen. Ich habe mir schon erlaubt im Allgemeinen über diese Art der Zollpolitik, der Zollgesetzgebung, mich auszusprechen. Ich glaube auch, es herrschen vielleicht nicht ganz zutreffende Vorstellungen über die Nachtheile und Vorzüge, welche die Seestädte vermöge ihrer Lage haben. Meine Herren, in den Seestädten sind viele Preise weit niedriger und ganz naturgemäß niedriger, als im Inlande. Wenn Sie die Marltnoötizen ansehen, so finden Sie, daß die Getreidepreis gerade an den Marktorten der Seeküste im Allgemeinen verhältniß⸗ mäßig die niedrigsten sind, während sie im Inlande höher sind. Auch bei allen Gegenständen, die vom Auslande bezogen werden, ist es ja ganz naturgemäß, daß die Seestädte einen Vorzug haben, denn die Waaren, die bei ihnen eintreffen, sind nicht mit den Kosten des Transports belastet, welcher geschehen muß, um diese Waaren den Binnenstäbten zugehen zu lassen. Das trifft namentlich zu bei der Baumwolle, zum Theil auch bei der Wolle, bei allen zollfreien Rohmaterialien, ferner trifft es zu bei allen Kolonialwaaren, es ist deshalb auch natürlich, daß der Kaffee, die Gewürze und der Reis in den Seestädten im Allgemeinen billiger sind als im Binnenlande, denn um in das Binnenland zu kommen, müssen diese Gegenstände erst transportirt werden, und das ist mit Kosten ver— bunden. Auch das Petroleum ist in den Seestädten billiger als in dem Binnenlande, ich brauche das nicht weiter ausführen. Ich meine also, daß die Seestädte nach dieser Richtung hin erhebliche Vortheile haben, und daß es dann vielleicht nicht so unbillig ist, wenn man die Anforderung erhebt, daß sie auch die Nachtheile mit in den Kauf nehmen, die sich durch eine einheitliche Zollgesetzgebung ergeben, wenn diese Nachtheile nicht zu weitgehende sind; letzteres würde aber bei einem Zolle von 1 S6 auf Dachschiefer nicht der Fall sein.

Meine Herren, wenn ich mich nun zu den einzelnen Anträgen, die vorliegen, wende, so hat zunächst der Herr Freiherr von Gagern beantragt, in Bezug auf den rohen Tafelschiefer es bei dem bisherigen Zollsatz, den der Antrag Baumbach allerdings noch ermäßigen will, zu belassen, und eine Zollerhöhung bloß auf den anderen Schiefer zu legen. Bisher ist man davon ausgegangen, daß es zolltarifarisch nicht gut möglich sei, den Tafelschiefer vom Dach⸗ schiefer zu unterscheiden. Der Herr Abgeordnete behauptet, das wäre möglich. Wenn es möglich wäre, so glaube ich, würde einer derartigen Begünstigung gerade des rohen Tafelschiefers nichts entgegenstehen, aber ich bin doch sehr zweifelhaft, ob diese Behauptung im allge⸗ meinen zutrifft, ob daraus nicht wesentliche Schwierigkeiten für die Zollabfertigung erwachsen werden. Ich glaube also, so lange die Ueberzeugung nicht feststeht, daß der rohe Tafelschiefer in der That leicht durch die Zollbeamten unterschieden werden kann vom Dach— schiefer, es doch zweckmäßig sein wird, eine solche Sonderung zwischen Dach⸗ und Tafelschiefer nicht stattfinden zu lassen.

Meine Herren, gegen den Antrag des Hrn. Grafen zu Stolberg Wernigerode, Dachschiefer seewärts eingehend niedriger zu tarifiren, wie anderen Dachschiefer, habe ich mich im Allgemeinen schon aus⸗ gesprochen; ich glaube, daß es recht bedenklich ist, dieses Shstem weiter auszubilden, und überall da, wo der Ver— brauch der Seestädte mit in Betracht kommt, die Seestädte im Zolle zu erleichtern bejw. vor einer Zollerhöhung zu bewahren. Meine Herren, das führt in der That zu ganz bedenk— lichen Konsequenzen, die ich mir neulich schon erlaubt habe auteinanderzusetzen. Wir sind ja durch unsere handels- politischen Beziehungen in erster Linie darauf angewiesen,

ein näheres Verhältniß zu unserem südlichen Nachbarstaat zu suchen, und ich glaube, dieser Rücksicht entspricht es durchaus nicht, wenn wir in vielen Fällen und ohne daß eine dringende Nöthigung dazu vorliegt, für gewisse Waaren den Zoll erleichtern, wenn sie zur See eingeführt werden. Vollends aber muß ich mich dagegen aussprechen, daß, wie der Hr. Abg. Gebbard beantragt hat, eine gleiche differenzielle Begünstigung auch dem Dachschiefer zu Theil werden soll, der von den Zollausschlußgebieten an der Elbe und Weser eingeht. Meine Herren, die Zollausschlußzebiete werden ja, das ist gewiß nach allen Richtungen hin erfreulich, bald aufhören; aber so lange sie bestehen, so lange werden doch auch die Konsequenzen dieser Sachlage allseitig berücksichtigt werden müssen. Mit der Zollausschlußqualität sind zu große Vortheile verbunden, das ist namenilic auch von den Zollausschlüssen selbst immer betont worden und deshalb haben diese auch eine Zeit lang sich dagegen gesträubt, wenn ich mich so ausdrücken soll, in das Zollgebiet einzutreten. Sie haben ihre Bedenken erst zuletzt zurück= ireten lafsen hinter den sonstigen Vortheilen des Zollan—⸗ schlusses. enn man aber den Vortheilen des Zollausschlusses auf der anderen Seite auch noch für gewisse Fälle die Vortheile hinzufügen will, welche sich aus der Zugehörigkeit ju dem Zollgebiet ergeben, daß heißt eine Ait von Prämie auf den Zollausschluß setzen. Das ift bisher noch niemals in der Gesetzgebung dersucht worden und ich meine, daß man auch hier davon absehen sollte, besondere Be—= qünftigungen, die etwa für die Seeeinfuhr zu treffen sind, auch den Zollausschlußgebieten zuzuwenden.

Meine Herren, der Antrag des Hin. Abg. Grafen zu Stol⸗ berg Wernigerode, Dachschiefer und robe Schieferplatten im Zoll auf 150 4 zu erhöben, hängt innig zusammen mit der Begünstigung der Seeeinfuhr, und ich muß zugeben, wenn Sie beschließen, daß bei der Ein fubr zur See der bisherige ena bleibe, es dann auch vielleicht unbedenklich sein wird, höher zu gehen, als wie die Regierungsvorlage vorschlägt, die 1ẽ46 verlangt; denn der Vorschlag der verbündeten Regierungen ist wesentlich darauf mit gegründet, daß es nicht in der Absicht liegen kann, das Material der Küstenländer zu Bauten in unstatthafter

Weise zu vertheuern. . Meine Herren, ich möchte also zum Schlusse bitten, die Zoll⸗ erhöhung für Dachschiefer anzunebmen. Ich glaube, Diejenigen, welche bei dem deutschen Schieserbau interessirt sind, namentlich die zablreichen Kreise der Arbeiter, die dabei betheiligt sind, werden

Ihnen nur Dank dafür wissen.

Der Abg. Sabor bemerkte, die Schieferinteressenten hätten

anz verschiedenartige Forderungen erhoben; der Verband deut⸗ cher Schieferhewerbe verlange 3 M, die Grubenbefitzer der Eifel und die in Nassau seien schon etwas weniger bescheiden und verlangten über 3—6 , hätten aber gleichzeitig vorher gesagt, daß auch damit der Noth nicht abgeholfen sein werde. Die Interessenten wüßten also selber gar nicht, wie weit sie gehen sollten, um den Zollschutz zu erhalten, dessen sie nach ihrer Meinung bedürften. Sie hätten ferner hervorgehoben, daß der Schieferbedarf für Deutschland vollauf im Inlande zu decken sei. Dem gegenüber verweise er auf das aussühr⸗ liche Gutachten der sächsischen Dachdecker, welches genau nach⸗ weise, daß man nicht genügend deutschen Dachschiefer habe; ingleichen führten die Dachdeckermeister von Elberfeld⸗Barmen den Beweis, daß die deutschen Schiefergruben nicht in der Lage seien, den Bedarf bei einer auch nur annähernd guten Bausaison zu decken. Dem rheinischen Schiefer habe sich jetzt lediglich aus Spekulationsinteresse das Groß— kapital zugewendet, so Baron Erlanger und mehrere kapital⸗ kräftige Banken. Die rheinischen Gruben rentirten einfach deshalb nicht, weil nicht genug gutes Material vorhanden sei; was man an gutem Material gewinne, werde auch leicht ver⸗ kauft. Sicherlich werde sich nach der Zollerhöhung für den Augenblick das Geschäft heben, weil derselben zahlreiche Gründerunternehmungen auf dem Fuße folgen würden. In den Petitionen für den höheren Schieferzoll seien zahl⸗ reiche unrichtige Behauptungen aufgestellt; auch habe er unter den Unterzeichnern einen Herrn Ortenbach entdeckt, der nach seinen (des Redners) Informationen weder Schiefergrubenbesitzer noch Schieferdeckermeister, sondern Agent sei. Gewiß wolle auch seine Partei das Wohl des Landes, wie in anderen Fragen so auch hier, entscheiden lassen, aber ein Recht auf Rente für die Schiefergrubenbesitzer könne er nicht anerkennen. Und wenn man das Recht auf Arbeit in diese Frage hineinziehe, so werde man ihn dadurch nicht ver⸗ locken, dem Hause jetzt nech eine Vorlesung über dieses Ka⸗ pitel zu halten. Er werde sich mit seinen politischen Freunden gegen jede Zollerhöhung aussprechen.

Der Abg. Dr. Lieber erklärte, der Vorredner habe ge⸗ glaubt, die Begründung der Zollerhöhung mit der Fürsorge für die in der Schieferindustrie beschäftigten Arbeiter damit entkräften zu können, daß derselbe den 5000 Schieferbau⸗ arbeitern die 15 000 Dachdecker entgegengestellt habe, die durch die Zollerhöhung geschädigt würden. Ständen in der That die Interessen dieser beiden Arbeitergruppen einander so diametral gegenüber, wie der Vorredner behauptet habe, so wäre sein Argument schlagend gewesen. Aber das sei nicht der Fall. Der Schieferkonsum werde nicht vermindert, und somit auch dem Dachdeckergewerbe kein Abbruch gethan werden. Wenn hier⸗ über noch ein Zweifel bestehen könne, so sei derselbe behoben, nachdem im Interesse Norddeutschlands bestimmt sei, daß für den seewärts eingehenden Schiefer der bisherige Zollsatz nicht verändert werden solle. Ein anderer Einwand, der gegen die Zollerhöhung von den Abgg. Sabor und Baumbach gemein⸗ sam geltend gemacht sei, sei der, daß die Zollerhöhung nicht den Arbeitern, sondern lediglich dem Großkapital zu Gute kommen werde. Es sei gesagt, daß durch dieselbe illegitime Gründungen würden begünstigt werden. Bisher seien bei der Schiefergewinnung in Deutschland nur Ka⸗ pitalien verloren, noch keine gewonnen. In den nassauischen Schieferbezirken herrsche namentlich unter den Arbeitern ein arger Nothstand, die Belegschaften der Gruben würden von Jahr zu Jahr reduzirt. Wenn der deutsche Schiefer dem englischen an Qualität gleichkomme, wie man in der Debatte behauptet habe, dann wolle er doch erst recht dem englischen Schiefer die Konkurrenz erschweren und die Zölle erhöhen. Mit dem englischen Schiefer werde vielfach Schwindel getrieben; häufig lege der deutsche Bauherr fran⸗ zösischen Schiefer auf seine Dächer, der demselben als englischer geliefert sei. Der Absatz der deutschen Produktion sei keineswegs so blühend, daß man sage, sie sei so beschäftigt, daß sie ihre Aufträge nicht effektuiren könne. Die deutsche Produktion könne das nicht, weil man sie ruinirt habe. Er habe von einem Erziehungszoll in dem Sinne gesprochen, daß er von einem kleinen Zoll erwartet habe, daß derselbe die Schieferindustrie zu einem Großbetriebe heranziehen werde. Seine Partei sei der Meinung, daß mit dem Schutz des rheinisch⸗-westfälischen Schiefergewerbes Hand in Hand ein Schutz des norddeutschen Schieferkonsums gehen müsse. Seine Partei stimme deshalb dem Antrage zu, daß der Zoll für den seewärts eingehenden Schiefer nicht erhöht werde. Die Konse⸗ quenz dieser Bestimmung müsse dann aber auch sein, daß der Zoll für den anderen Schiefer auf 1,50 Y festgesetzt werde. Auch der Staatssekretär habe das als selbstverständlich be⸗ zeichnet. Er bitte nochmals, diesen Zollsatz im Interesse der Schieferbauarbeiter anzunehmen.

Der Abg. Udo Graf zu Stolberg-⸗Wernigerode bemerkte, beim Schieferzoll würden sehr verschiedene Interessen in Be⸗ tracht kommen, deshalh empfehle sich die differentielle Behand— lung der Frage, so wie sein Antrag dies vorschlage, um die Gegensätze, die zwischen den Interessen der einzelnen Landes theile beständen, auszusöhnen. Redner sprach sich gegen den Antrag Gebhard aus. So lange die Hansestädte noch außer— halb des Zollgebiets sich befänden, dürfe man sie nicht günstiger behandeln als das übrige Zollausland . ;

Der Abg. Gebhard erklärte, Zollausschlußgebiete seien nicht blos Bremen und Hamburg, sondern auch Altona, Geestemünde und Varel, die hauptsächlich für die Einfuhr von Schiefer in Betracht gekommen seien. Wenn man sie nicht berücksichtige, so würde ihre Schiffahrt erheblich ge⸗ schädigt werden. Es handele sich gar nicht um spezielle

nteressen der Hansastädte, sondern um die Interessen des interlandes, welches die Wagre möglichst billig erhalten wolle.

Der Staatssekretär von Burchard erwiderte, das Hinter⸗ land habe allerdings kein Interesse daran, ob es seinen Schiefer über Hamburg und Bremen oder über andere Häfen beziehe.

Insofern aber Hamburg und Bremen bestrebt seien, möglichst viel Waare in ihr Zollanschlußgebiet zu ziehen, liege dennoch ein besonderes Interesse der Hansestädte vor.

Damit schloß die Diskussion.

Der Abg. Dr. Baumbach bemerkte persönlich, durch den Schluß der Debatte sei er verhindert, auf die Rede des Abg. Lieber zu antworten. Wenn der Abg. Lieber angedeutet habe, daß derselbe aus seiner (des Redners) Partei eine Reihe von Leuten kenne, die sich an den schwindelhaften Gründungen betheiligt hätten, so müsse er solche allgemeine, unbegründete Anschuldigungen entschieden zurückweisen.

Der Abg. Dr. Lieber erklärte sich bereit, dem Abg. Baum⸗ bach bis zur dritten Lesung die bezüglichen Gründungs⸗ prospekte zur Verfügung zu stellen.

In der Abstimmung wurden folgende Zollsätze beschlossen: für Dachschiefer und rohe Schieferplatten dem Antrage des Grafen Stolberg gemäß 1,50 S; die Annahme dieses Zolles erfolgte in namentlicher Abstimmung mit 128 gegen 965 Stim⸗ men; für Dachschiefer und rohe Schieferplatten, seewärts ein⸗ gehend, 0,509 Se; die Ausdehnung dieser Vergünstigung auf die Zollausschlußgebiete wurde abgelehnt. Für rohe Tafel⸗ schieser blieb es bei dem bisherigen Zollsatz von O, 50 (S6

Es folgte nunmehr die Position d „Geschnittene Platten aus Steinen aller Art 3 M, Platten von mehr als 16 em Stärke werden als Blöcke behandelt“. Der Abg. Münch bean⸗— tragte, den Zoll auf 1 4 herabzusetzen, der Abg. Oetker, die Platten von mehr als 25 em Stärke als Blöcke zu behandeln.

Die Regierungsvorlage gelangte nach kurzer Dehatte zur Annahme.

Ohne Debatte wurde die Position e, „Edelsteine, auch nachgeahmte ꝛc., Perlen und Waaren daraus, 60 M“ ange⸗ nommen.

Die Position f, „Andere Waaren aus Steinen mit Aus—⸗ nahme der Statuen und der Waaren aus Edelstein und Lava“, wurde ebenfalls nach der Regierungsvorlage angenommen.

Hierauf vertagte sich das Haus um 4 Uhr auf Montag 12 Uhr.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Zeitfragen des christlichen Volkslebens. (Heft 68.) Band T. Heft 4. Inhalt: Die Armenpflege, deren Geschichte und Reformbedürfniß. Von Heinrich Guth, Pfarrer und Dekan in Grünstadt.

Die Weltpost, Blätter für Auswanderung, Kolonisation und Weltverkehr, herausgegeben von Richard Oberländer (Verlag von Paul Genschel in Gera, Reuß) Die soeben erschienene Nr. 14 ent— bält: Ein Dinner in England. Zanzibar. Die englische Armee. Abhärtung bei Naturvölkern. Die deutsche Borneokompanie. Tong—⸗ king. Bereitung des Olvenöls in Palästina Schmidts Samen— sortimente. Pariser Modistinnen. Die Post in den Vereinigten Staaten. Zwergbäume in China. Allerlei. Bücherschau. Brief— kasten. Import und Export. Anzeigen.

Der Fortschritt. Zeitung für landwirthschaftliches Ge⸗ nossenschaftswesen und Voltswirthschaft. Nr. 4. Inhalt: Hauxt⸗ blatt: Protokoll des ersten ordentlichen Vereinstages der Vereinigung deutscher landwirthschaftlicher Genossenschaften zu Berlin. Vereins bilanzen. Beilage: Bekanntmachungen. Aus den Vereinen und Ver⸗ bän den: Nachricht von der L ordentlichen Generalversammlung der landwirthschaftlichen Genossenschaftsbank zu Darmstadt. Vom Maschinen⸗ und Geräthemarkt: Der Thielsche Pasteurisir⸗Apparat zur Konservirung der Milch und anderer Flüssigkeiten. Genossen— schaftszeitung. Genossenschafllicher Arbeitskalender. Vom Bücher⸗ markt. Marktkalender. Vereinsbilanzen. Versammlungs—⸗ Anzeiger. Allgemeine Submissionstafel. Anzeigen.

Die Arbeiter ⸗Versorgung. Central⸗Organ für die Staats⸗ und Gemeindeverwaltungsbehörden, Vorstände der Krankenkassen und Berufsgenossenschaften. Nr. 8. Inhalt: Amtlicher Theil: Erlaß der Königl. Kreis bauptmannschaft zu Leipzig. Nichtamtlicher Theil: Die vorläufige Straffestsetzung in Angelegenheiten der Arbeiter⸗ Krankenversicherung. II. Die Invaliden⸗, Wittwen⸗ und Waisen⸗ versorgung der Arbeiter nebst Normalstatuten für Kassen dieser Art. III. Statut für den Verband der Ortskrankenkassen L bis VII zu Dresden vom 12. November 1884. Correspondenzen. Literarisches. Briefkasten. Die Materialien des Unfallversiche⸗

rungsgesetzes (Anlage)

Die Sparkasse. Nr. 76. Inhalt: Sparkassen ⸗Rech⸗ nungswesen. Fabrik⸗Sparkassen Sparsamkeit in den arbei⸗ tenden Klassen. Das Postsparkassengesetz und die Sozialdemokratie. Die Sparkassen im Großherzogthum Baden. Die Post— Sparkassen Italiens im 1. Semester 1884. Mittheilungen der Behörden. Bedenken gegen Postspar kassen. Sparkasse Bremen. Sparmarkenverkehr in Landsberg und Essen. Berliner städtische Sparkasse. Postsparkarten. Bericht des österreichischen Poft⸗ sparkassen Amtes. Resultate der französischen Postsparkassen. Postsparkassen in Canada. Preußisches Staatsschuldbuch. Deutsche Reichsanleihe. Alte Reichskassenscheine. Alte Münzen. Versicherungswesen. Verkehrswesen. Verschiedenes. Literatur.

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Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. Nr. 29. Inhalt: Gedenktage. Ideale. Novelle von K. Rinhart. Zustand und Fortgang der Gelehrsamkeit und Wissenschaft unter König Friedrich J. Die Memoiren eines Kaisers von Madagaskar, herausgegeben von Oskar Schwebel (Fortsetzung). Das astro⸗ pbysikalische Observatorium auf dem Telegraphenberge bei Potsdam (mit Abbildung) Feuilleton: Berlin im deutschen Literaturkalender für 1885. Miscellen: Ober-Präsident Achenbach (mit Portrait). Die Berliner Anatomie im Jahre 1720 (mit Abbildung). Merkwürdige Inschrift in St. Nicolai. Zacharias Werner in Berlin. Rellstabs Vater. Markthallenfrage. Drechsler und Advokaten. Kiß' Amazone vor dem alten Museum (Abbildung).

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Isis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen LZiebhabereien. Nr. 16. Inhalt: Zoologie: Der Goldfisch und seine Spielarten (Fortsetzung). Mittheilungen über Züchtungen von Seidenraupen im Jahre 1884 (Fortsetzung). Botanik: Florblumen. (Mit Ab- bildungen). Naturwissenschaftliche Rundschau. Vereine und Ausstellungen: Hamburg, Brüssel, Braunschweig. Bücher und Schriftenschau. Anzeigen.

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In serate für den Deutschen Reichs- und xonn *

Preuß. Staats ⸗Anzeiger und das Central Handels

regifter nimmt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reichs · Anjeigers nnd Königlich

Rreußischen taata- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Rr. 32.

I. Steckbriete und Untersuchungs- Sachen. 2. nr = . Aufge bote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Steckbriefe und untersuchungs. Sachen.

(3385 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Punktirer Erwin Theodor Gustav Bockshammer, geboren am 4. Mai 1866 zu Züllichau, welcher flüchtig ist resp. sich verborgen bält, soll eine durch vollstreckbarcz Urtheil des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin vom 19. Fehruar 1885 in actis J. III. D. 864. 84 erkannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt werden.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Strafge fãngniß zu Plötzensee bei Berlin NW. ab— zuliefern.

Berlin, den 8. April 1885. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter 18 Jahre, Größe 1.76 m, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart: Anflug von dunklem Schnurrbart. Augenbrauen dunkel blond, Augen graublau, Nase etwas gebogen, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn rund, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß. Sprache deutsch. Lleidung: runder schwarzer Hut, weiß gesprenkelter Sommerüberzieher, braunes Jaquet, schwarz⸗ und weißstreifige Beinkleider. 3388 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Maler Robert Max Steinert gen Seidel, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren und ein fachen Diebstahls in den Akten L. R. II. 371. 85 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. ; Berlin, den 16. April 1885.

Der Untersuchungsrichter bei dem ö J.

o hl.

Beschreibung: Alter 28 Jahre, geb. 15. 7. 56. zu Oberhau, Größe 1.55 m, Statur klein und schlank, Paare hellblond,‘ Stirn frei. Bart: kleiner blonder Schnurrbart, Augen grau, Nase gewöbnlich, Mund gewöhnlich, Zähne schlecht, Kinn oval, Gesicht läng⸗ lich, Gesichtsfarbe etwas blaß, Sprache deutsch.

3589 Sted brief. Gegen den unten beschriebenen Restaurateur Johann Georg Ferdinand Hanisch, geboren am 22. Juli 1849 zu Zicher, welcher fluͤchtig ist und sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffen⸗ gerichts zu Berlin J. vom 20. Dezember 1883 er— kannte Gefängnißstrafe von vier Monaten weniger einem Tage rollstreckt werden. Es wird ersucht, den—⸗ selben zu verhaften und in das nächste Gerichts gefängniß abzuliefern. Berlin, den 13. April 1885. Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 88. . v. Wartenberg. Beschreibung: Alter 35 Jahre, Größe ea. 1B72 m, Statur schlank, Haare blond, kleinen hellblonden Schnurr⸗ und Kinhart, Nase gewöhnlich, Mund ge— wöhnlich, Kinn spitz, Gesicht länglich, hager, Ge— sichtsfarbe blaß.

3394 Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Metzger Oscar Dittmar aus Heddersdorf, welcher flüchtig ist oder sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Straßenraubs verhängt. Es wir? ersucht, denselben zu verhaften und in das Königliche Gerichtsgefängniß zu Frankfurt a. M. abzuliefern. Frankfurt a. M., den 13. April 1885. Der Untersuchungsrichter II. bei dem Königlichen Landgerichte. Beschreibung: Alter 1 Jahre, Größe: mittelgroß, Statur schmal, Haare blond, Stirn, Augenbrauen, Nase, Zähne, Gesicht, Sprache unbekannt, Bart: ohne, Augen, Mund, Kinn, Gesichtsfarbe unbefannt. Kleidung: graugelber, etwas abgetragener Sackanzug, schwarze Kappe. Besondere Kennzeichen: unbekannt.

3384 Steckbriefs Erledigung. Der gegen den Schuhmacher Heinrich Hegewald

U. 8. w. von öffentlichen Papieren

3390 . Der gegen helm Krause,

Stectbriefs. Erledigung. am 19. März 1843

ist erledigt. Berlin, am 15. April 1885. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 95. (L. 8.) Hartmann. 3392] Offenes Strafvollstreckungs · Ei uchen Der Schlossergeselle Friedrich 1

boren, evangelisch, der Strafkammer Brandenburg a. H rom 10. Marz 1885 Gefangenenbefreiung zu 1 Woche urtheilt worden. Es wird ersucht,

strecken zu wollen und hierher zu J. . „Hannemann M2 9. 85 Potsdam, den 14 April 1885. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

383] Offenes Strafvollstreckun gs ersuchen. er Cigarrensortirer Hermann Zachert aus Pasewalk, daselbst am 1857 ehelich geboren,

den

Strafkammer bei Brandenburg a. H. vom 9. Januar 1883 wegen Wideistandes gegen die Staatsgewalt zu einer Ge— fängnißstrafe von einer Woche verurtheilt. Es wird ersucht, den c. Zachert im Betretungs falle zu verhaften und die gedachte Gefängnißstrafe an demselben zu vollstrecken, auch hierher zu den Strafakten M2? 57. 82 gefälligst Nachricht geben zu wollen. Potsdam, den 15. April 1885. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

33951 Nachstehende Personen: I) Friedrich Gustav Adolf Knaut, am 11. Juli 1860 zu Mittel⸗Leipe, Kreis Jauer, geboren, zuletzt in Dittersbach, Kreis Waldenburg, 2) Paul Wilhelm Kunert, am 15. Juni 1861 in Heinrichsgrund geboren, zuletzt in Dittersbach, 3) Carl August Christoph, am 1. August 1862 zu Waldenburg geboren, zuletzt daselbst, ch der Handlungskommis Carf Poul Theodor Mener, am 12. Januar 1853 in Altwasser geboren zuletzt in Breslau 5) Tischlergesell Wilhelm Reinhold Melzer, am en mar 1863 zu Reußendorf geboren, zuletzt da⸗ el bst, 6) Schuhmachergesell Josef Mannig, am 23. Sep⸗ tember 1863 zu Weißstein geboren, zuletzt daselbst, I) Carl Otto Pause, am 29. Augusft 1863 zu Neu⸗-Weißstein geboren, zuletzt in Bulmke, Kreis 4 8) Ernst Adolf Pause, am 9. Dezember 1864 zu Neu ⸗Weißstein geboren, zuletzt in Bulmke, j ö. 3 ., Eduard Schneider, am 19. No⸗ vember 1864 zu Nieder-Hermsdorf geboren, zt en , H f geboren, zuletz 10 Ernst August Emil Schreiber, am 7. Dezem—= ber 1862 in Grund, Kreis Waldenburg k zu⸗ ö .

rauergesell Paul Heinrich Pflaume, am 11. Oktober 1864 in Nieder⸗Wüstegiersdorf ge zuletzt dafelbft, ö 12) Gustar Alfred Klötzel, am 15. August 1863 in Nieder⸗Wüstegiersdorf geboren, zuletzt daselbst, 13) Carl Heinrich Vogel, am 26. April 15684 zu Toschendorf geboren, zuletzt in Zedlitzheide, 14) August Julius Eduard Drescher, am 25. De= zember 1862 zu Gottesberg geboren, zuletzt daselbst, werden beschuldigt: ;

als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem

Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres

oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlauhniß

wegen Diebstabls in den Acten J. II. B 678. 83 am 19. Mai 1884 erlassene Steckbrief wird zurück— genommen.

Berlin, den 11. April 1885.

Staatsanwaltschaft beim Königl. Landgericht J.

3460)

Der am 23. Februar d. J. hinter den Hausbursch Albert Gerhard von Römershag erlaffene Steckbrief wird zurückgezogen

Hanau, den 17. April 1885.

Der Unte rsuchungsrichter am Königl. Landgericht.

3387 Stedbriefs Erledigung.

Der gegen die unverehelichte Clara Schiller, am 38. April 1864 zu Berlin geboren, wegen Dieb⸗ stah ls in den Akten IVa. 396 1884 unter dem 19. Juli 1884 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Berlin, den 15. April 1885.

Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgerichte J. I3386] Stedhbriefs · Erledigung.

Der gegen die Handelsfrau Agnes Schmidt, geb. Goers, wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt unter dem 5. Mai 1883, in den Akten J. IVa. 421 1882, erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 165. April 1885.

Staatz anwaltschaft beim Königlichen Landgericht J. 338179 Stecbriefs. Erledigung. Der hinter den Arbeiter Adolf Albert Louis

Winkelmann i irren ge r, Diebstahls in den Akten J. IV. E. g760 8 unter dem 29. November 1884

erlassene Steckbrsef wird hierdurch jurückgenommen.

Berlin, den 15. April 18535. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 84.

durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des auf den Namen des Maurergesellen Fritz Kurts zu Marlow verlassenen Wohnhauses Rr. 66

mit Zubehör Termine

in Marlow statt. d. Is. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem jum

das Bundesgebiet verlassen resp nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu baben. Vergehen gegen 5§. 140 Abs. 1 Nr. 1 Straf⸗ gese buches. Dieselben werden auf den 22. September 1885, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts— , zu Waldenburg i. Schl zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden die Ge— nannten auf Grund der nach §. 472 der Straf— prozeßordnung von den Herren Civil · Ersatz Kom · missions. Vorsitzen den der Kreise Waldenburg und Jauer über die der Anklage zu Grunde liegenden n ausgestellten Erklärungen verurtheilt erden. Waldenburg i. Schl., den 4. April 1885. Der Staatsanwalt.

Subhaftationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

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Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach

0. daselbst

I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu—⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den J. Juli 1885, 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 16. September 1885, jedesmal Vormittags 10 Uhr,

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 16. Juni

Deffentlicher Anzeiger.

3. Jerkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

den Gasrohrleger Otto August Wil— t in Berlin ge⸗ boren, in den Akten 95 B. 79 de i879 am 1. . 1885 wegen Beamtenbeleidigung erlassene Steckbrief

63 122 29. April 1863 in Leitz kau, id . . ist durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu wegen Gefängniß ver⸗

; an dem 2c. Hannemann, dessen zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, die Strafe voll. her Akten Mittheilung zu machen.

August Julius b. 9. September 35 lic evangelischer Religion, dessen zeitigen Aufenthalt unbekannt, ist durch Urtheil der dem Königlichen Amtsgericht zu

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Industrielle Etablissements. bri Grosshandel. ö &

Literarische Anzeigen. . Lheater · Anzeigen. In der Börsen- Familien- Nachrichten. beilage. *

Inserate nehmen an: die Annoncen Expeditionen des In validendank!⸗ Rudolf Mosse, Haasenstein

ersehiedene Bekanntmachungen. Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

*

Vogler, G. L. Danube & Co.. E. Schlotte,

Annoncen · Sureaux.

2 welcher Ian g geben, nach

nmeldung die Besichtigung des Grundstücks mi

Zubehör gestatten wird. . Sülze, den 16. April 1885.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

leg tach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gehe fn . gemachtem Proklam finden zur Zwangs versteigerung des auf den Namen des Arbeitsmäanns Johann Barten verlassenen Wohnhauses Nr. 15556. zu Marlow mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Reguli—⸗ rung 8 am woch, den 1. Juli 1 2) zum Ueberbot am ö , Mittwoch, den 16. September 18856, . jedesmal Vormittags 101 Uhr, in Marlom statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 16. Juni d. Its an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Seqäester bestellten Aktuariatsgehülfen Crull u Sülze, welcher Kaufliebhabern nach vorgãngiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Sülze, den 16. April 1885. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

I3275ä(1 Aufgebot. Der Hauswirth Nicolaus Joachim Schleuss zu Palingen, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Edm Plessing, hat die Kraftloserklärung einer ihm ab⸗ handen gekommenen, wahrscheinlich bei einer Feuers⸗ brunst am 2. Dezember 1883 verbrannten Obligation der alten Lübeckischen Staatsschuld, freiwil. Anleihe in Courant, Schuldschein Nr. 97 Ct. Mt. 65 780, Weihnacht 3o/ g, Loosnummer 1455, auf den Namen Anna Eatharina Boye, Wittwe von Claus Hinrich Schleuss“ lautend, beantragt. Der etwanige Inhaber dieser Obligation wird aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte an der— sel ben spätestens in dem hiemit auf Dienstag, den 29. Dezember 1885, Bormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Amtsgericht geltend zu macken, auch die Urkunde selbst vorzulegen, widrigenfalls diefelbe für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 13. April 1885.

Das Amtsgericht. Abtheilung II. Asschenfeldt, Dr. Veiöffentlicht:

Fick, Gerichtsschreiber.

33761 Aufgebot. Auf den Antrag des Rechtsanwalts Dr. Edmund Plessing für den Maurermeister Johann Joachim Heinrich Eckmann in Hamburg, als Inhaber des auf Thies Eckmann, dessen Erben oder auch ge— treue Inhaber geschriebenen Lübeckischen Stadtkassen— briefes Loosnummer 10566 über Ct. Mk. 500, vom 2. Oktober 1783, werden die Rechts nachfolger dieses genannten beurkundeten Gläubigers, welcher am . Oktober 1816 zu Sülsdorf verstorben, aufge— fordert, ihren etwanigen Widerspruch gegn die Be⸗ rechtigung des Antrazstellers spätestens in dem hiemit auf Dienstag, den 16. Juni 1886, ; Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebots termin bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, unter dem Rechtsnachtheil daß die sich nicht Meldenden ihre Rechte zu Gunsten des Antragstellers verlieren. Von der Anmeldung ihres etwanigen Widerspruchs 6 die Berechtigung des Antragftellerzs sind be= reit: I) der Produkten händler Johann Heinrich Eck—

mann in Schlagsdorf, 2) der Schuster Hans Hinrich Eckmann

daselbst, 3) der Schuster Mathias Heinrich August Eck—

mann in Thandorf. Lübeck, den 11. April 1885.

Das Amtsgericht Abtheilung II. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.

eben⸗

3453 Aufgebot. Der Goldarbeiter Carl Ernst Ghristian Ecker⸗ busch, geb. am 28. März 1811 zu Rostock und ver— heirathet gewesen mit Amalie Pabst aus Stendal, zuletzt von 18344-1837 in Barby wohnhaft, hält sich seit dem Jahr 1847 in unbekannter Abwesen . heit (wahrscheinlich Amerika) auf. Auf Antrag des Abwesen heitzvormundes, Buch⸗ halters Otto Fischer, in Barby wird daher derselbe sowie die von ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer aufgefordert, fich spätestens in dem auf Donnerstaß, den 18. Februar 1886, j Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termin bei dem unterzeichneten Gericht schriftlich oder mündlich zu melden, widrigenfalls der 2c. Eckerbusch für todt erklärt werden wird. Barbn, den 28. April 1885.

Königliches Amtsgericht.

Schultz kv.

lsa] Aufgebot.

„Die Therese Hagemann zu Hopsten, früher zu Bevergern, vertreten durch den Justizratb Weddige zu Rheine, hat das Aufgebot des Band 77 Blatt Grundbuchg Bevergern auf den Ramen des Metz gers Joseph Hölscher zu Bevergern eingetragenen Grundstückes Flur 4 Nr. II69 Kat ⸗Gem. Bever. gern beantragt, wes halb alle Eigenthumsrechtsbewer- ber dieses Grundftückes aufgefordert werden, ihre

Sequester bestellten Aktuariatsgehülfen Crull zu

vorgängiger

vor dem unterzeichneten Gerichte gebotstermine Urkunden erklärung der verpfändeten Grundstücke oder dem Schuldner oder dessen Rechtsnachfolger gegenüber erfolgen wird.

68706

(68914

* schlusses der Rechte und der auf Antrag erfolgenden Eintragung der Antragstellerin als Eigenthümerin des Grundstücks spätestens in dem auf den

30. Juni 1885. Mittags 12 Uhr anberaumten Termine anzumelden

Rheine. 13. April 1885.

Königliches Amtsgericht. 13422 Aufgebot.

Auf Antrag des Nachlaßpflegers, Bürgers B. Nowakoweki zu Wreschen, werden bie unbekannten Erben des am 23. August 1884 zu Wreschen ver⸗ storbenen pensionirten Steuer⸗Inspektors Ludwig Skopaik aufgefordert, spätestens im Aufgebotz⸗ termine vom 4. Febrnar 1886, Vormittags 10 Uhr, ihre Ansprüche an den etwa 170 S betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Gericht Zimmer *r 11 anzumelden, widrigenfalls sie mit diesen Ansprüchen werden aus geschlossen und der Nach⸗ den sich meldenden legitimirten Erben, in Ermangelung solcker aber dem Fiskus, wird verabfolgt werden. Der sich später meldende Erbe muß alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers über den Nachlaß anerkennen, kann von ibm weder Rech⸗ nungslegung noch Ersatz der Nutzungen fordern und muß sich mit Herausgabe der noch vorhandenen Nach laßstücke begnügen.

Wreschen, den 10. April 1885.

Königliches Amisgericht

3421 Aufgebot.

Auf Antrag der verwittweten Schlossermeister Gehrmann, Auguste Elisabeth, geb. Brinkmann und des Maurers Carl Krause zu Hundisburg, und zwar der ersteren zugleich als Vormundes, des setzteren als Gegen vormundes der sechs minderjährigen Geschwister Gehrmann zu Hundisburg, werden hiermit alle Gläu⸗ biger des Nachlasses des am 4. September 1884 zu Hundisburg verstorbenen Schlossermeisters Heinrich Gehrmann und die etwaigen Vermächtnißnehmer desselben aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte an dem Nachlasse des Gehrmann spätestens in dem am 22. Inni 1885, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Rr. 5 anstehenden Aufgebotstermine anzumelden. . Gegen die Nachlaßglaͤubiger und Vermãächtniß⸗ nehmer, die ihre Anspruche nicht anmelden, tritt der Rechtsnachtheil ein, daß sie gegen die Benefizialerben ihre Ansprüche nur insoweit geltend machen können als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befrie⸗ digung der angemelteten Ansprüche nicht erschöpft wird.

Neuhaldensleben, den 4. April 1885. Königliches Amtsgericht.

Heynacher.

Aufgebot.

Der Kaufmann Robert Bockemüller hieselbst hat das Aufgebot der gerichtlichen Schuld- und Pfandverschreibungen vom 29. Juni iss 20. August 1868 und 10. Dezember 1874 über je 1090 Thlr., laut welchen der Schmiedemeister Hein rich Schomburg zu Hasselfelde der Ehefrau des Schuhmachers Christian Rieche, Christlane geb Gebhard, daselbst Hypothek zu obigen Betragen an dem Wohnhause No ass. 73 und ländlichen Grund stücken bestellt hat, nebst der Cessionsurkunde vom 3. November 1875, laut welcher die gedachten Kapi⸗ tale zu im Ganzen 9090 n dem ꝛc. Bockemüller cedirt sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

74286

den 25. September 1885, Vormittags 10 Uhr,

ic ö anberaumten Auf⸗ seine Rechte anzumelden und die vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— Urkunden dem Eigenthümer der

Hasselfelde, den 14. März 1885. Herzogliches Amtsgericht. ger. Voges. Beglaubigt: Brecht, Kanzlist, als Gerichteschreiber. Aufgebot. Auf Antrag des Rechtsanwalt Dr. Febling für

(L. S)

den Büchsenmacher Reinhard Zirn in Oberndorf am Neckar, wird hierdurch

J. zur öffentlichen Kunde gebracht, daß die von der Deutschen Leben versicherungsgesellschaft in,‚ Lübeck über das Leben des Reinhard Zirn, Büchsenmacher, wohnhaft in Oberndorf a. R. am 7. September 1876 ausgestellte, auf In⸗ haber lautende Police Nr. 701460, groß 3000 4

abhanden gekommen ist,

und werden II. Alle, welche an die bezeichnete Urkunde An⸗ sprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Freitag, den 30. Oktober 1885, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unter zeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen unter dem Rechtsnach= theile, daß die gedachte Urkunde für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 14. Februar 1885. Das Amtsgericht. Abtheilung II.

Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: ick, Gerichts schreiber.

Aufgebot. Die Inhaber der folgenden, angeblich verloren ge⸗

gangenen Urkunden:

I) des Contocorrentscheins Nr. 261 der Ostpreußi⸗ schen landschaftlichen Darlehnskasse, ausgefertigt unterm 22. April 1882 für den Ritterguts⸗ besitzer Bon in Neuhausen, gültig über 3741 4

Ansprüche und Rechte bei Vermeidung des Aus.

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