1885 / 112 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 May 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Gewerbe und Handel.

Amtlichen Nachrichten zufolge ist der Hafen von Kron stadt für Schiffe der Handelsmarine seit dem 6. d. M. geschlossen. Aue ˖ genommen von dieser Maßregel sind nur solche Schiffe. welche Holz und Krongüter als Fracht führen. Alle übrigen für St. Peters burg bestimmten Handelsschiffe müssen fortan den neuen See kanal benutzen und im PVulitewschen Hafen ror Anker gehen, um ihre Fracht zu löschen. Schiffe von uber 18 Fuß Tiefgang können den Seckanal nicht passiren. ö

Die nächste i . zu Essen findet am 18. Mai im Kasino (bei Rothe) statt.

. Die Jahresrechnung der Westdeutschen Ver sicherungs Aktienbank in Essen für 1884 ergiebt einen Gewinn bon 262 173 16 Von demselben werden 27 014 A dem Kapital · Reseroe⸗ fonds überwiesen., welcher zuzüglich seiner Zinsen aus 1884 sich nun · mehr auf 322 00 M beläuft, 50 00) 4 zu einem Dis positione fonds zurückgestellt und 1500090 M als Dividende von 123 gezablt, während der nach Entrichtung der statut, und vertragsmäßigen Tantiémen verbleibende Restbetrag von 7672 4 auf neue Rechnung vorgetragen wird. Das am Jahresschlusse in Kraft verbliebene Ver⸗ sicherun ge kaxital stellt sich mit 63 702 497 ½ und die Baarxyrãmien ; Einnabme mit 1735 792 AM etwas niedriger als im Vorjahre, die Zabl der Versicherungen mit 100 900 S gegen 100 267 M ult. 1853 aber etwas höher.

Wien, 13. Mai. (W T B.) Der Verwaltungsrath der Nordwesthahn beschloß zu beantragen, den Julicoupon der Stamm⸗ aktien mit 3510 Fl. und den Coupon der Aktien Litt. B mst ? Fl. einzulösen.

London, 14. Mai. (W. T. B.) Die Bank von England hat heute den Diskont von 3 auf 20 / g herabgesetzt.

Bradford, 14. Mai. (W. T. B.) Wolle fester, belebt, für Garne mehr Geschäft, Tendenz zu Gunsten der Verkäufer, Stoffe gedrückt.

Submissionen im Auslande. I. Belgien. Verwaltung der Staatseisenbahnen.

I) 3. Juni, Mittags. Börse zu Brüffel. Lieferung von Tannen, Eicken! und anderem Hol; in Blöcken und Brettern. 21 Leose, lieferbar auf verschiedenen Stanonen des Bahnnetzes. Gesammtabschätzung 66 953 Fr., Gesammtbetrag der Kaution 6430 Fr. Lasten heft Nr. Sl in) der Expedition des Reichs ˖ Anzeigers.

27 27. Mai, Mittags. Boöͤrse zu Brüssel. Lieferung von 505 C00 kg Residuum von Petroleum oder Paraffinöl zur Gat⸗ fabrikation. Lastenbeft Nr. 161 wie ror. .

3) 3. Juni, Mittags. Börse zu Brüssel. Lieferung von 2500 Tons 1000) Kohlen für Glühöfen. Lastenheft Nr. 104

wie vor. II. Niederlande.

) 19. Mai 1885, Nachmittags 3 Uhr. im Ratbhaus. .

a. Lieferung eines Gasometers nebst zugebörigen Materialien.

be Lieferung von gußeisernen Gasröhren, Hülfstücken und Wasser⸗ behältern.

Bedingungen sind für 0,50 Fl. käuflich und

wird ertbeilt in dem Gemeinde⸗Sckretariat.

2) Direktion der Artillerie Stapel, en Coustructie Magazynen zu Delft in den Houttuinen.

119. Mai, 1885, Mittass. Lieferung von Guß und Schmiede⸗ Eisen. Zinn, Zink, Blech, Kupfer- und Messingplatten.

II. 22. Mai 1885, Mittags.

a Lieferung von Kupfer und Messingplatten für Patronenhülsen.

b. Lieferung von verschiedenen Metallen für Geschosse von Festungs— geschützen ꝛc.

Bedingungen liegen in den Bureaux der vorgenannten Direktion und der Proobinzialverwaltungen zur Einsicht aus und werden von der ersteren kostenfrei abgegeben.

Einschreibung muß durch schehen.

3) 20. Mai 1885, Nachmittags 3 Uhr. Hugo Waard (Provinz Nordholland).

Lieferung von 4060 hl Westfälsssche Flammkoblen.

Bedingungen liegen in dem Sekretariat der vorgenannten Deich rerwaltung zur Einsicht aus

4). 25. Mai 1885, Nachmittags 2 Uhr. Centralbureau der Aaatschappy tot Expioitatie van Staatss poorwegen zu Utrecht, Moreelse Laan.

Lieferung von metallenen Querschwellen nebst Verbindungs stücken.

Bedingungen liegen unter Nr. 95 zur Einsicht aus und Auskunft wird ertheilt im vorgenannten Bureau und in den Bureaux der Sektiontingenieure W. J. Klerk de Reus zu Meppel und H. E. Beunke zu Breda und sind in dem Centralbureait (Abtheilung Weg en Werken) für 050 Fl. käuflich.

5). 27. Mai 1885. Vormittags 11 Uhr.

landel en Nyverbeid im Hadg.

Lieferung des eisernen Oberbaues für sechs Drehbrücken über

den Zederikkanal zwischen Vianen und Ter Staatseisenbahn

bei Schotdeuten. Taxwerth 85 50) Fl. Bedingungen liegen unter Nr. 94 im vorgenannten Ministerium und in den Bureaux der Provinzialverwal tungen zur Einsicht aus und sind käuflich bei den Buchbändlern Gebrüder van Cleef im Haag Spui Nr 28 a. Aus kunft ertheilt der Hauptingenieur Wellan zu Utrecht. Schoolstraat Nr. 5, und der Ingenieur Escher zu Gorinchem.

6) 28. Mai 1885, Mittags. Kolonial-⸗Ministerium im Haag. Lieferung von g'schlossenen Güterwagen ꝛc. für die Stagts⸗ eisenbahnen auf Java.

Bedingungen liegen unter Nr. 70 im vorgenannten Ministerium (Tech nischen Bureau) zur Einsicht aus Und sind für 3, 59 Fl. bei dem Buc händler Martinus Nyhoff im Haag, Nobelstraat 18, käuflich.

Vertkehrs⸗Anstalten.

Grhaltener Nachricht zufolge ist das a merikanische Schiff Caledonia“ am 24. März d. J. in der Nähe der Bimini⸗Inseln (Große Bahama Bank) auf der Reise von New Orleans nach Havre untergegangen. Die aus etwa 4000 Ballen Baumwolle bestehende Ladung ist geborgen worden. 2505 Ballen befinden sich davon im guten Zustand.

remen, 15. Mai. (W. T. B) Von den Dampfern des Norddeutschen Lloyd ist der Rhein gestern Nachmittag 4 Uhr in New-gJork, der Salͤer zestern in Ballimore und die Frankfurt am 10. d. R. in Buenos ⸗Apres angekommen.

Hamburg, 14. Mai. (W T B.) Von den Postdampfern

Hamburg Amerikanifchen Packetfahrt⸗Aktien⸗

ellschaft haben Rugia“ und „Silesl ia“ gestern Nach—⸗

und . Lessing‘ heute Morgen, von New Vork kommend, vassirt. Der Postdampfer Rhenania“ derfelben Gesjellschaft ist, von Hamburg kommend, am 12. d. M. in St. Tho⸗

mas eingetroffen. . (W. T. S.) Sam

Gemeindeverwaltung zu

nähere Auskunft

in Holland wohnhafte Personen ge⸗ Deich verwaltung zu Heer

Ministerie van Water- Staat

Der Postdampfer monia“ der Hamburg“ Amerikanischen Packetfabrt. Aktiengesellschaft ift, von Hamburg kommend, gestern Nach— mittag 4 Ußr in New Vork eingetreffen.

New Jork, 13. Mai. (W. T. B.) Ein bier eingetroffener transatlantischer Dampfer bringt die Nachricht daß er am 6. und 7. d. M unter dem 47 Längengrade Eisberge und ein großes Eisfeld angetroffen habe.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Oeserreich⸗ Ungarn. In Folge telegraphischer Weisung des Ministeriums für Ackerbau, Ir dustrie und Handel, d. J., hat die Königliche Secbekboörde zu Fiume bestimmt, daß fortan bis auf Weiteres alle aus Häfen Ost-Indiens mit gesunder Ueherfahrt anlangenden Schiffe in den unggrischen Häfen einer fünf— tägigen Observationsreserre zu unterwerfen sind.

Königlich ungarischen vom 27. April

Frankreich. ĩ

Die Gesundbeitsbebrde zu Nizza bat angeordnet, daß die an den Häfen des spanischen Festlandes nach Niza kommenden 4 zunächst nach der Rhede von Villafranca sich zu begeben 2 ö . eine dreitãgige Quarantäne abjubalten baben. Treten ie Zeitraumes irgendwelche verdächtige Erscheinungen bervor, so sollen noch näber zu bestimmende strengere Maßregeln getroffen werden. ;

Von der gedachten dreitägigen Quarantãne sind die 2 Balearen kommenden Schiffe so . als der Gesundheits⸗ ustand auf diesen Inseln ein guter bleibt. 2 Die ga were, c rl er epgrtements (Toulon) haben für die Provenienzen aus spansschen Häfen dieselben Quarantãne- vorschriften erlassen, wie solche Seitens der Behörden des Departe⸗ ments der Seealpen angeordnet worden sind.

Berlin, 15. Mai 1885.

Bekanntmachung.

Bismarck ⸗Ehrengabe.“ . Wir beehren uns in Nachstebendem das Ergebniß der Samm— lung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Es sind eingegangen: A. Deutschland. ) Königreich Preußen: Provinz Osspreußen. !. Westpreußen = ö Brandenburg ö Stadt Berlin = Provinz Pommern ö Posen ö. ö I Schlesien . * G = Schleswig ⸗Holstein ö 1 ü i 6

610594 0s 25 768 65 2 4601. 15

545 405.86 ol 65. gh 51 335 55

207 13371

147 S567 16, 37 82773 57 977 06 S6 268.1 gb o77 56

2835 955 56

109516

Toõsd i777

169 65 g

275 763, 45 S5 018 25 765 546 59 39 45917 14 977.56 15 252,89 160714411 24 75234

5 155, 19 5159 35 8 3239, 37 17533. 15 3 657 93 Soi ol 9265 65 3619 29 17 615,77 9321274 gh 21 3 29 242 57

S2 562 811,77

Hessen · Nassau Rheinprovinz Hohenzollernsche Lande

zusammen. w Königreich Bayern ; ; . ö. Sachsen . .

ö Württemberg = Großherzogthum Baden = 9 Hessen ˖ Darmstadt . ö

‚. (beide) Mecklenburg . ö

ö Sach sen Weimar ˖ Eisenach ö

= Oldenburg ö = Herzogthum Braunschweig ?. ö ö Sachsen⸗ Meiningen .

= . 1

Koburg Gotha Anhalt ;

beide) Schwar burg 1 beide) Reuß k . Reichs lande Elsaß⸗Lothringen. Freie und Hansestadt Lübeck ö ö Hamburg Hansestadt Bremen

Fürstenthum

zusammen

B. Ausland. a. Europãisches. J S 6 287,48 269, 60 26 746. 56 16 847,15 2 574,78 7 7585, 58 14 074,49 678,56 2080,89 37 852, 69 2211,31 6 342, 93 131640 . . . . j = 20, 6 b. Außereuropâisches. J S6 21 393, 65 351 204,14 9518,02 6Il,— 46 62 176 81 Total, M6 7755 O49, 44 ich der Gesammtunkosten 20 905,50 bleiben K T I

MS 1500000. 1229 14794 wie oben M T7, J I Außerdem sind bei der Haupt ˖ Seehandlungekaffe vom Verein Bismarck in Berlin“ eingezablt mit der aut drücklichen Bemerkung: bis auf weitere Bestimmung des Herrn Reichskanzlers zu asserviren !.. Von den auf die Bismarck Stiftung entfallenden sind bereits abgeführt J es bleiben also noch zu zahlen.. . .— . Berlin, den 12. Mai 1885. Das Central-Comits für Bismarck ⸗Ehrengabe'. Röttger,

Herzog von Ratibor, Vorsitzender. Schatzmeister.

Belgien Bulgarien England Frankreich Holland Italien Oesterreich Portugal). Rumänien Rußland Schweden Schweiz Spanien Türkei n.

, ,,,,

125 0651, 36

Afrika. Amerifa . 1 ö. k ö

Von diesen 4 2729 143,94 entfallen: auf Schönhausen . ö auf die Stistunge.

Ab 1500, Mp 1229143, 94 1220000,

9 143, 94

Die am gestrigen Himmelfahrtstage abgehaltenen Rennen auf der Bahn des Vereins für Hinderniß rennen bei Charlotten— burg waren verhältnißmäßig nur wenig befucht. Leider war ein schwerer Unfall zu verzeichnen, der erste schwere seit dem Bestehen der Bahn, der sich gerade an einem der leichtesten Hindernisse derfelben ereignete. In dem 4. Rennen, dem Rococo⸗Jagd Rennen, kam der Jockey Smith beim Ueberspringen des Hindernisses Rr. 6, einer ein⸗ fachen Strauchhürde, mit des Lieut, von Puttkamer (3. Huf. Regt.) jähr. br. St. . Alma ij. so unglücklich zu Fall, daß er heftige ir ners Erschütteruggen erlitt, außerdem aber auch noch dadurch, daß das Pferd auf ihn fiel, eine erhebliche Quetschung der Brust davon trug und besinnungslos von der Bahn gefahren werden mußte. Die Ver⸗ letzungen sind derart, daß an dem Auffommen des Jockeys gezweifelt wird. Das Pferd brach bei dem Sturze das Kreuz und mußte erschossen werden. Die Rennen begannen um 35 Uhr mit:

. Stresow⸗Hürden. Rennen. Preis 50 Mt.

4 jähr. und ältere Pferde. 50 4 Eins. 30 M Reug,

sa. 2500 m. Dem zweiten Pfeide 40 αάί der Eins' u. AUnterschriften, 5 liefen. Es siegte sicher mit ü Solloway's 4 jähr. F. W. . Go Nap“ v. 66 kg. (Sollowary) Hrn. F Bandelows Days“ machte mit Hrn. v. Tepper · La todtes Rennen um den

während dem

wurde in der

St. „Golden Sieges palme elten jeder 74 , zufiel. Derselbe ßler für 3000 gefordert, “„“ eingeseßzt war, der Rennkasse der Ueber

Um 4 Uhr folgte dem Rennen: Late ⸗Jagd⸗ Rennen. Preis 600 M Für Pferde ktiven Offizieren der deutschen Armer und von solchen

niform zu reiten. 20 * Sinsaßz 19 *. Reugeld. Distan go *mn Den zweiten Pferde 8) oo der Einsätze und Rene 15 Unterschriften, 5 liefen. Nach einem sebr schönen Lauf siegt= cher mit 2 Längen des Lieut. v. Usedom (J. Garde ⸗Ul) a. br * Xr Sgueaker' v. The Speaker a. d. Botanv Bay. 77 Ag ( Besiher) gegen des Prinzen Wilbelm von Württemberg 4jäbr. br. 6 4 erg⸗ falk, 70 kg (Lt. v. Sydow). Es kamen noch ein: Ivan) Strong⸗ bow. und „Bone. Werth des Rennens: 640 A für den Sieger, 160 6 dem Zweiten Dem Rennen folgte um 44 Uhr:

IIl. Großes Berliner. Hürden - Rennen. Preis min— destens 4000 M, gegeben von Einwohnern Berling. Dandicay. Für jähr. und ältere Pferde aller Länder. 169 4 Eins. 50 M Reug. Distance ca. 2s00 m. Dem zweiten Pferd 1090 4, dem dritten Pferd 300 M aus den Eins. u Reug. is Unterschriften. 8 liefen. Ez siegte sicher mit 1 Längen des Hrn. D. Dehlschlãger 4 jar br. H. „Tolcdo“ v. Pero Gemez a. d. Fleurisse, 61 Kg Planner), gegen Res Eicut. Gif. Kleist vom Loß 6jäbr. hr. W. . Suttow‘“ 6h ke (R. Johnson), des Lieut. Frhrn. v. Fuche · Nordhoff 5 ihr. schwbr. 9. Harald. 62 Eg (Germann), wurde 8 Längen dahinter dritter. Dann folgten Jork, Duke of Albany“, Knights. Fee, Imperigf u. My Far cy*'. Werih des Rennens: 426. dem Sieger, 10690) dem Zweiten, 500 46 dem Dritten. Um 5 Ubr schloß sich diesem Rennen an: -

IV. Rococo⸗Jagd⸗Rennen. Preis 10609 4. Für ( jãhr. und ältere Pferde, welche in diesem Jahre noch nicht gesiegt haben. oN 6 Eins. 22 1 Reug. Distanz 30M m. Dem zweiten Pferde 50 /G der Einsätze und Reugelder. S8 Unterschrifren, 3 liefen. Nach⸗ dem des Lieut, ron Puttkamer 5 jähr. br. St. Alma J.“, 6 Kg (Smith), wie bereits gemeldet, beim Hinderniß Rr. t zu Fall gẽ. kommen, blieb der Kampf nur noch zwischen den beiden andern Pferden, von denen des Lieutn. Prinz Pkeß a. F. H. . Bulgare v. Don Carlos a. d. Calamount, 66 kg (Holsih, deb Hrn. von Tepper ⸗Laski a. br. St. . Dorothea, 69 kg GZerbst), leicht mit 37 Längen schlug. Werth des Rennens 1I125 M. dem Sieger, 125 46 der Zweiten. Den Schluß des Tages bildete um 57 ür;

V. Schluchten Jagd Rennen. Preis 10000 Internationales Herrenreiten. 100 6 Einf. 20 M Reug. Für 4jãhr. u. ältere Pferde. Distan; 40090 m. Dem zweiten Pferde der doppelte Einsatz. 13 Unter⸗ schriften, 3 liefen. Es siegte nach einem brillanten Lauf und unter lebbaftem Beifall der Zuschauer sicher mit 4 Längen des Grafen Sierstorpff⸗Franzdorfs 5jähr. hr. O. . Westerwinkel“ v. Barometer 2. d., La Verzse 695 kg (Lieut. v. Sydow II.) gegen des Hrn. von Zansen ⸗Osten a. F. St. „Full Cry⸗ I5 Eg (Hr. v. Tepper Las fh 5 Längen hinter dieser wurde des Lieut. Grf. Kleist vom Loß a. schwor. = Sharper? 665 kg (Rittmstr. v. Tresckow dritter. Werth des Rennens 1300 S dem Sieger, 200 S der Zweiten. Die nächften Rennen auf dieser Bahn finden am Dienstag, 26. Mai, Nachmittags 33 Uhr statt. Am Sonntag findet in Hoppegarten der dritte Tag des Frühjahrs. Meeting statt.

Der Gühlersche Bienengarten, jenes große bienenwirtk⸗ schaftliche Etablissement, welches? der Vorsitzende des Maͤrkischen Centralvereins für Bienenzucht in dem affen Sterneckerschen Paik in Pankow eingerichtet hat, ist gestern geöffnet worden. Das Efablisse— ment nimmt einen Flächenraum von 10 Morgen ein und gestattet einen interessanten Einblick in das Imkerleben. Der (igent⸗ liche Bienengarten ist ein großer, durch Drahtgltter ab— gesperrter Raum, in dem im Kreise 11 Pavillons verthesst sind. Diese Pavillons enthalten Körbe und Kästen der verschieden— sten Konstruktion und sind fo eingerichtet, daß von Außen das Leben und Treiben der Bienen ganz genau beobachtet werden kann. Augen⸗ blicklich ist der Bienengarten, der in der That eine Musteranlage seiner Art ist, von 40 jungen Völkern bewohnt, die insgesammt etwa U Million Thiere umfassen mögen. Im Hochsommer gedenkt Bühler die Zahl der Völker auf 165 zu erhöhen, und es dürfte das Etablissement dann etwa 5 Millionen Bieren beherbergen, Im Park vertheilt sind dann noch eine ganze Reihe einzelner, nicht bevölkerter Stöcke und Pavillons, die zugleich einen historischen Ueberblick über die Entwickelung der Bienenzucht geben. Von den ursprünglichsten Bienenwohnungen, den aus einem ausgehöhlten Baum⸗ stamm bestehenden Blockbauten an big zu den vollendetsten Ständen mit beweglicher Wabe siad alle Spfteme vertreten. Selbst aus Palästina von Fr. Lämmler sind Bienenkörbe eingeschickt, die aus KRindviehdünger und Lehm gepreßt sind. Derartige Körbe maren im Orient seit Alters im Gebrauch, uud erst seit Kurzem werden Bienen⸗ käuser aus gebranntem Thon ersetzt, wie ein solcher auch auf der Ausstellung vertreten ist In der Halle sind Imkergeräthe u. dergl. ausgelegt. Auch hat sich hier ein Honigverkauf etablirt.

Dem eifolgreichen Gastspiel des Hrn. Götze im Königlichen Opernhause verdanken wir die Wiederaufnahme einer in den letzten Jahren selten gegebenen kleinen französischen Spieloper, des Johann von Paris“ von Boieldieu. Den Titelhelden fang der Gast mit der ihm eigenen Virtuosität und Verde. Seine Stimmmittel ent⸗ falteten sich wieder auf das Glänzendste und Prächtigste, besonders in der kleinen Troubadourromanze des zweiten Aktes, welche der geschätzte Künstler auf stürmisches Verlangen wiederholen mußte. Dennoch ge— langte in diefer Rolle nicht die ganze vollendete Künstlerschaft des Hrn. Götze, welche z. B. aus seinem Walther von Stolzing“ her⸗ vorleuchtet, zur Geltung. Der übermüthige, vornehme Ton steht ibm weniger gut zu Gesichte als der empfindungs volle; auch hätte diesmal das gesammte Auftreten ein vornehmeres Wesen ver⸗ rathen müssen. Daß nichts destoweniger der Beifall des Hauses ein einheitlicher war und die mächtigen glockenhellen Töne des Sängers ihm wieder alle Sympathien gewannen, versteht sich bei den allgemeinen Vorzügen des Gastes von selbst. Fine vorzügliche Leistung, wie aus (inem Guffe bot Hr. Betz als Ober · Seneschall⸗ der Prinzessin von NavarrJg. Der eingefleischte alte Höfling kam in der komischen Rolle auf das Erheiterndste zum Vorschein und dokumentirte sich sowohl im Spiel wie in der Tonfarbe. Eine wunderbare Wärme und Weichheit lag in der Stimme bei dem Vortrage der Arie Heil Euch! Navarras schönste Zierde, so daß das ganze Haus zu stürmischem Beifall fortgerissen wurde und ein? Wiederholung verlangte. Auf gleicher Höhe neben diesen aus⸗ gereichneten Leistungen stand die Prinzessin Clara“ des Fil. Lehmann. Die Künstlerin entfaltete ibre Staunen erregende Koloraturfertigkeit auf das Vollkommenfte. Mit jubelnder Fröhlichkeit und mit frischer heller Stimme sang sie besonders ihre Antrittsarie Welche Lust gewährt das Reifen“ Frl. Leisinger sang die Partie des „Olivier“, welche der Künstlerin keineswegs günstig liegt. Zu dieser Rolle gehört eine Fülle von Keckheit und Verve, über welche diefe Sängerin noch nicht gebietet. aber auch unter der Ungunst der Verhältnisse blieb die Leitung eine gefällige und anerkennenswerthe. Die Aufführung erfreute sich im Ensemble des ungetheilten Beifalls des Publikums, welcher bei jeder Gelegenheit stürmisch bervorbrach; die mitwirkenden Kräfte wurden nach den beiden Aktschlüssen vor die Gardine gerufen.

Vietorig ⸗Theater. Alle Bemühungen der Direktion, die kontraktlichen Verxflichtungen, welche Frl. Preziosa Grigolatis ander⸗ weitig binden, zu lösen, sind vergeblich gewesen, und fo tritt die se grazioöͤse Lufttänzerin nur noch morgen und am Sonntag zum letzten Male auf.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz. Druck: W. Elsner. Sechs Beilagen leinschließlich Börsen Beilage),

sowie der Sommerfahrplan für den Bezirk der Königlichen Eisenbahn Direktion Magdeburg.

Berlin:

. ,

rer, me re ,,,, n. 9 . 2

.

2

.

zum Deut M L E2.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 15. Mai

chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

=

E885.

Aichtamtlich es.

Im weiteren Verlauf Reichstages wurde s eines Gesetzes,

vom 15. .

der in zweiter? zerathung gefaßten Beschlü se. fortgesetzt. Die Berathung begann bei Position hi , Auf den Antrag der Freien wirthschaftlichen Vereinigung

war in zweiter Lesung ein Zoll von' „M für getrocknete

Cichorien und gedarrte Rüben beschlossen worden.

Der Abg. Zeitz beantragte die Streichung der Position, während der Abg. Frhr. Göler von Ravensburg im Interesse der kleinen cichorienbauenden Landwirthe Süddeutschlands, speziell Badens und Württembergs, die Aufrechterhaltung des Zolles empfahl.

Der Abg. Dr. Meyer (Halle) e unter allen Umständen mehr wie allerärmsten Klasse des Volks get der armen, auf Handarbeit an Berggegenden, einer Bevölkern mittel die Karto

Cichorie erdenken. allerdings meist von den kleinen

dort seien aber die sonstigen Verhaltniffe Der kleine Landwirth baue nicht für eigene Rech⸗ nung, derselbe darre auch nicht selbst, sondern stelle sich gewissermaßen als Lohnarbeiter in den Dienst großer Fabriken, die demnach an den Cichorienpreisen weit höher als der Landwirth interessirt seien. Ueber die schlechte Qualität der deutschen Cichorie seien Klagen allerdings nur ausnahms⸗ weise erhoben worden, aber erhoben habe man sie gerade von fachmännischer Seite. Die Zeitschrist „Der praktische Land⸗ wirth“ tadele, daß die deutsche gedarrte Waare schlechter als die hollandische und belgische sei. Dieser kleine Stachel der Konkurrenz müsse erhalten bleiben im Interesse sauherer Ar— beit der Cichorienfabriken. Die Preise für die Cichorie seien in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich verändert worden, und der Profit im Detailhandel sei so überaus gering, daß man hier unbedenklich den Gründen der Humanität Ohr leihen und eine Entfcheidung nach dem Herzent reffen sollte; die volkswirthschaftlichen Gründe seien demgegenüber nicht so schwerwiegend.

Nach dem Antrage der freien wirthschaftlichen Vereinigung wurde die Position in folgender Fassung „Cichorien. Rüben, getrocknet (gedarrt): 1 S6 in namentlicher Abstimmung mit 1658 gegen 140 Stimmen angenommen.

Die Zollerhöhung für Schmuckfedern von 300 auf 900 wurde angenommen.

Die Zölle für Häute und Felle blieben nach der zweiten Berathung unverändert.

Es folgte die Diskussion über Position 8 Holzzölle.

Die Beschlüsse in zweiter Lesung lauten:

In Nummer 13 treten an Stelle der Positionen a und . fol⸗ gende Bestimmungen:

a. Brennholz; Schleifholz, Holz zur Cellulosefabrikation, nicht über 1m lang und nicht über 8 em am schwächeren Ende stark, Reisig, auch Besen von Reisig; Holzkohlen; Korkholz, auch in Platten und Szeiben; Lohkuchen (ausgelaugte Lobe als Brenn— material); vegetabilische und animalische Schnitzstoffe, nicht Kefon— . d . Rohholz von Buchsbaum, Cedern, Kokos, Ebenholz, Mahagoni:

für 100 kg d

oder , 6 geschnittenes Hol von Cedern für 100 ö y, Bruypere (Erika) Hol; in geschnittenen Stücken frei.

. Bau⸗ und Nutzholz:

D roh oder lediglich in der Querrichtung mit der Art oder Säge bearbeitet oder bewaldrechtet, mit oder ohne Rinde; eichene Faßdauben:

100 kg O, 20 9

ode 1 Festmete d t

2) in der Richtung der Längsachse beschlagen oder auf anderem Wege als durch Bewaldrechtung vorgearbeitet oder zerkleinert; Faß⸗ dauben., welche nicht unter ] fallen; ungeschälte Korbweiden und Reifenstäbe; Naben; Felgen und Speichen:

100 kg J 040 4A oder 1ẽ Festn 3) in der Ri Bretter; gefaägte Kanth 100 kg —; oder L Festmeter 6b Anmerkung zu é:

Vorbehaltlich der im Falle eines Mißbrauchs örtlich ordnenden Aufhebung oder Beschrãnkung

X Bau⸗ und Nutzhol;, wie unter “1 bezeichnet für Bewohner und Industrien des Grenzbezirks mit Zugthieren gefahren, sofern es direkt aus dem Walde kommt und icht auf einen Verschiffungs⸗ platz oder Bahnhof gefahren wird M S. alle unter c 1 genannten, in Mengen von nicht mehr als 50 kg nicht mit der Eisenbahn eingehend, für Bewohner des

i frei. Die freie wirthschaftliche Vereinigung beantragte, die Holz⸗ in folgender Fassung anzunehmen: Solz und andere vegetabilische und animalische Schnitzstoffe, sowie Waaren daraus:

a. Brennholz, Schleifholz, Holz zur Cellulosefabrikation, nickt über 1 m lan und nicht über fs em am schwächeren Ende stark; Reisig, auch Besen von Reisig; Holzkohlen; Kortholz, auch in

latten und Scheiben; Lohkuchen (ausgelaugte Lohe als Brenn— material); vegetabilische und animalifche Schnitz stoffe, nicht befon— ö kJ frei,

e. Bau nnd Nutzholz:

l) roh oder lediglich in der Querrichtung mit der Axt oder Säge bearheitet oder bewaldrechtet, mit oder ohne Rinde; eichene V

ßdauben 100 kg. 0,20 A

gebaut, anders.

d Längsachse gesägt; nicht gehobelte

zer und andere Säge und Schnittwaaren: H 1,00

anzu⸗

zölle

oder 1ẽ᷑ Festmeter

Anmerkungen zu ): 1) Rohhol; von Buchsbaum, Raha oni 100 Eg. oder , K 060 2) Vorbebaltlich der im Falle eines Mißbrauchs örtlich an jů⸗ ordnenden Aufhebung oder Beschrãnkung: . a. Bau- und Nußzbol; Industrien des Grenzbezirks, mit Zugthieren gefahren, sofern s direkt aus dem Walde kommt und nicht auf einen Vecschiffun gt itz oꝛer Bahnhof nn n, mne, , frei. ö Nutzbolz in Mengen vor nicht mehr als 50 Eg, nicht mit der Eisenbahn eingehend, für Ben oh des Grenz bezirks J frei; 2) in der Richtung der Längsachse beschlagen oder auf anderem als durch Bewaldrechtung vorgearbeiter oder zerkleinert; z üben, welche nicht unter 1 fallen; ungeschälte Korbweiden und Retsenstäbe; Naben; Felgen und Speichen 100 kg ö oder 1ẽ Festmeter 3) in Bretter; waaren

Cedern, Kokos,

O. 10 6

5 5 1 Bewohner

der Richtung der Längeachse g gesägte Kanthölzer und anderere

100 kg

der 1 Festmeter . J Anmerkungen zu e? und 3:

I) geschnittenes Hol von Cedern?“ für 190 kg, 2) Brupere· (Erika⸗ Holz in geschrittenen Stücken frei;

Der Abg. Thomsen beantragte, 1) in die Position 1 auch Eisenbahnschwellen, in der Längsaxe nicht gesägt“, einzufügen und 2) statt des Wortes „Rohholz“ in der Anmerkung zu el zu sagen „Nutzholz“.

Der Abg. Rickert beantragte, den zweiten Antrag Thomsen wie folgt zu fassen: „Anmerkung zu e JL und 2 Nutzholz von ꝛc.“ wie im Antrag Thomsen.

Der Abg. Frhr. von Gagern rekapitulirte nochmals die nationalökonomischen und wirthschaftlichen Gründe, welche der Majorität des Reichstages die Ueberzeugung von der unab— weis baren Nothwendigkeit einer Erhöhung der Holzzölle auf— ge wungen hätten; die Erhaltung des deutschen Waldes, die Hebung des Ertrages der Walbwirthschaft, das Interesse der forstwirthschaftlichen Arbeiter, die Bilanzirung des Budgets von waldbesitzenden Gemeinden und Korporationen, alle diese Momente hätten in ihrer Gesammtwirkung die Holzzollkom⸗ mission zu ihren Vorschlägen geführt, die in zweiter Lesung leider nur unvollkommen ratifizirt worden seien. Ein großer Theil seiner politischen Freunde habe diese Beschlüsse anfäng—⸗ lich als für den Schutz des deutschen Waldes nicht ausreichend erachtet und sich mit dem Gedanken getragen, die Wiederauf— nahme der Kommissionsvorschläge in dritter Lesung anzu— regen; wenn seine Partei gleichwohl jetzt davon Abstand nehme, so geschehe dies in der Hoffnung, daß ihrer Selbst— beschrankung wenigstens durch die unveränderte Annahme der Beschlüsse zweiter Lesung werde Rechnung getragen werden.

Der Abg. Rickert bemerkte, die Selbstbeschränkung, die der Vorredner für sich und feine Freunde so hoch anschlage, könne er nicht gleich hoch wie der Vorredner taxiren, denn derselbe habe ganz offenherzig hinzugesetzt, der Appetit nach mehr sei vorhanden gewesen, aber nicht die Aussicht, auch mehr zu erhalten. Die Trauben seien eben sauer gewesen, sonst hätte die Rechte zugegriffen und sie mit Wohlbehagen verzehrt. Die Rechte lönne also wirklich nicht verlangen, daß seine (des Redners) Partei derselben noch mithelfen solle, die höheren Zölle zu machen. Das sei ja richtig, man müsse der Rechten noch dankbar dafür sein und er habe es ja aner— kannt —, daß die Rechte dem Transithandel, indem sie für die von seiner Partei eingebrachten Anträge gestimmt habe,

O,. 257.0

solche Konzessionen gemacht habe, daß der Transithandel dabei

Er habe hinlänglich nachgewiesen, daß ein Nothstand in der Wal dwirthschast nicht vorliege, daß die Waldreinerträge erheblich gestiegen seien, daß ein Recht auf eine angemesse Walbrente für eine kleine Zahl von Besitzern auf Kosten der großen Masse der Konsumenten nimmermehr beansprucht werden könne. (Redner wies auf die bis— her noch nicht widerlegten Ausführungen in seiner Denkschrift hin und fragte den Minister Dr. Lucius,

ertrag in Preußen pro 1884/5 sei. Das würde von großem Interesse sein. Der Reinertrag' sei fast bis zur Höhe der Gründerjahre gestiegen, und trotzdem fordere man in solchem Augenblick eine Verdoppelung der Hölzzölle, welche große Kreise schädigen und nur der kleinen Zahl der Walobesitzer die Rente erhöhen werde. Die Macht dazu habe zwar die Rechte in diesem Reichstag. Vielen von der Rechten, das wisse er, seien auch diese Zölle zu hoch, sie hätten mit Widerstreben zu⸗ gestimmt; aber die Rechte müsse es, denn der Kompromiß sei festgemacht, und nur so erhalte sie die anderen von ihr ge⸗ wünschten Zölle. Redner brachte alsdann drei Spezialfragen vor in Betreff der Mahagoni- ( Hölzer, der Klaviaturhölzer, die gegen die Bestimmung des Talifs zu hoch verzollt seien und wodurch diese Exportindustrie geschädigt würde, und der Eisenbahnschwellen; in Bezug auf letztere begründete der Redner den bereits in der Kommission gestellten Antrag, die Eisenbahnschwellen in die niedrigsie Vosition zu stellen. Es liege dem Reichstage darüber eine sehr klare, sachkundige Denkschrist von Hrn. Julius Rutgers vor. Ei halte es für seine Pflicht, diese hier nochmals zur Diskussion zu stellen. Weshalb behandele man Eisenbahnschwellen anders als eichene Faßdauben? Deutschland könne den Bedarf schlechter⸗ dings nicht decken, den größten Theil der Schwellen müsse es von außen beziehen. Pro 1885 86 seien an eichenen Schwellen von dem Bedarf noch nicht 2, von kiefernen noch nicht 5 Proz. an inländischer Waare angeboten. Nur die Staats verwal⸗ tungen brauchten Schwellen, besonders in Preußen und Sachsen. Man belaste ohne jeden Grund die Steuerzahler dieser Staaten. Wenn Bayern mehr Schwellen verkaufen wolle, so könne es das auch ohne den Zoll. Weshalb nehme die preußische Verwaltung Bayern die Schwellen nicht ab? Doch gewiß nur, weil sie zu theuer seien. Habe denn Bayern einen Anspruch darauf, daß die sächsischen und preußischen

bestehen könne.

ͤ Ebenholz,

zollamtliche

wie hoch der Rein-

Steuerzahler mehr als zahlten. kratische; wenn sie mehr kaufmännisch wäre, mie es z. S säd sische sei, man die Schwellen durch den Zoll zu sehr vertheuern, werde man damit nicht dem Wald helfen, denn man damit nur einen stärkeren Anrei; Schwellen.

vöthig für bayerische Schwellen

Nedner ging schließlich auf die Behandlung der Schwellen

der einzelnen Bestimmungen und darüber zu äußern.

Hierauf ergriff der Bevollmãchtigte Staats-Minister Dr. Lucius das Wort: Meine Herten! träge auf Wiederherstellung der Sätze der ursprünglichen Regierungsoorlage zu meinem Beda licht vorliegen, so bin ich nur in der Lage, dem bohen Hause em len zu müssen, die Beschlüsse zweiter Lesunß durchweg aufrecht ; halten und zwar in der redaktionellen Form, wie sie d trage der Herren Dr. Frege und Genossen normirt sind. , , 39 K . Was die Frage des Hrn. Abg. Rickert betrifft in Bezug auf

zum

KR issifikation der Schwellen, so darf ich konstatiren, daß seine Inter- Metation in Uebereinstimmung ist mit der Auffassung, wie sie auch ̃ ben

8

Seitens der Regierung den neuen

verschiedenen Zollsätzen 3 Nummern treten und Schwellen, wie sie der Hr. Abg. Rickert

Dagegen muß ich entschieden empfeblen, den Ar . . ; 2 Abg. Thomsen, der Die Schwellen in die Klaffe 1 durchweg abzulehnen und also in dieser Beziebung die zweiter Lesung, bezw. die Anträge des Hrn. Abg. Dr. Frege aufrecht zu erhalten.

Was

brir

102 196

Fird, also daß jetzt an die Stelle der früheren blos 2 Positionen jetzt

be⸗

Die bayerische Forstverwaltung sei ein? zu bureau⸗

die

dann würde sie eine höher? Rente erzielen. Werde

so

mache zum Gebrauch von eisernen verschiedenartige über und gab auf Grund der Kammerverhandlungen ein⸗ genauere Interpretation ersuchte den Minister, sich

Bundesrath,

* 611

nern

9 1.

die

2 die

zwar in der Eintheilung und 2 deutung in als richtig bezeich⸗

ringen würde, M4 415 Beschli

unbedingt

isse

die übrigen Ausführungen des Hrn. Abg. Rickert betrifft.

so würde ich fürchten müssen, daß wir zu einer vollstãndigen Wieder⸗

holung der Generaldiskussion kemmen würden, einzelnen Punkte eingehen wollte, diese Beweisführungen von der einen und der anderen Seite sind die Abstimmung jedenfalls vollkommen einflußlos, usd glaube ich, liegt es im Intereffe des hohen Hauses auch der Regierung, die Diskussion nach dieser Richtung verlängern. ;

Ich glaube auch ferner, daß wohl der Hr. Abg. Rickert Streit, soweit er ibn literarisch aufgenommen hat mit ĩ Ober · Forstmeister Danckelmann, auf literarischem Wege fortsetzen kann. ersporniß dieses hoben Haufes liegt.

Ich bin auch ferner überzeugt, daß der Hr. Danckelmann sowobl in seiner Eigenschaft als

sowoß sowohl

nicht

wenn ich auf alle die die er berührt hat Ich glaube Sei für demgemäß wie

zu

Ich glaube, daß das ebenfalls im Interesse der Zeit⸗

Ober ⸗Forstmeister Forstmann, wie auch

v seiner nationalökonomischen Bildung ein Mann ist, der ein sebr

ehbenbürtiger Gegner ist und die Antwort dem Hrn. Abg. Rickert nicht

schuldig bleiben wird Meiner Herren! Der Hr, Abg. Rickert hat gerichtet in Bezug auf die Steigerung der Reinerträge bezw. Bruttoerträge, wie sie die preußische Forstverwaltung' der Jahre aufweist. daß bei allen diesen Reinertragsberechnungen gerade so wie Schätzungen über Produktionskosten es immer eine Reiher sitionen giebt, die streitig sind, die man unter die eine setzen kann, die man unter die andere setzen kann. dieser Beziehung mich auf meine eigenen früheren Ausführungen wohl hier wie im preußischen Abgeordnetenhause berufen zu doß ich das Kontroverse diefer Frage durchaus als fold 8 Ich habe selbst hervorgehoben, daß bei Reinertragsberechnungen Fläche bei dem jetzigen Verhältniß, wo alljährlich Flächen von Oedländẽrei aufgekauft werden, die also Zeit nich dern, daß die, wenn sie voll

voll

veranschlagt werden,

werden in die Berechnungen von Reinertrag der Fläche, gewisse Mi

verhältnisse hervorrufen. Ich habe ferner hingewiesen, daß ja in den forstlichen Haushalte dis positionen blos die Reinertragsrücksichten maßgebend sein können, gerade und in neuerer Zeit vielleicht in erhöhtem Maße Forstverwaltung nicht blos Preußens, sondern auch si ber der and verbündeten Staaten bestrebt sind, Landes kultur und sonstige Rücksit ten si tigen, wie früher; ich habe darauf hingewiesen, daß

bereits auch

dann Fragen hierher der letzten Ich gebe dem Hrn. Abg. Rickert bereitwilligst zu, bei den

Ich glaube i so · dürfen. anerkenne. nach bedeutende in absehbarer nur keine Einnabmen bringen, sondern sogar Kosten erfor- aufgenommen

*

3

selbst darauf nicht sondern daß die eren in ihren Verwaltungen allgemeine in höherem Maße zu ' berück- Wegebauten,

Meliorationsarbeiten zuweilen auch vorgenommen werden lediglich um Arbeitsgelegenheit zu schaffen in Nothstandszeiten und dergleichen mehr.

Das sind alles Punkte, wo man ohne Weiteres zugeben wird, daß schwierig, daß es streitig ist zu lagen: dieser Betrag fällt unter

Rubrik der gewöhnlichen Wirthschaftskosten oder unter diejenigen,

es

die

die

gewissermaßen dem Kapitalkonto zu buchen sind, oder auf ein anderes

Konto ich will sagen, auf Nothstandskontos, Substan zverbess rungs⸗

Jonto und dergleichen mehr. Alfo ich gebe das Allez! ; steht aber das fest, daß trotz der erböhten Bruttoerträze die

Tron dem Vroßdem

Rein

erträße in demselben Maße nicht gestiegen sind, wie die publizirsen

Tafeln der Holzpreise durchaus nachweisen.

In diesem Punkte glaube

ich nicht, daß det Hr. Abg Rickert irgend welche substanzielle Gegen

beweile gegen die preußische Forstverwaltung vorgebracht hat. die preußische Forstyerwaltung

hat, Rickert nur noch Es ist das nach der Richtung jedenfalls zu ich überhaupt auch bei früberen Ausführungen die steigenden Bruttoerttäge im Zusammen« gewerblichen Ver- st, und ferner, jedenfalls auch

Ich kann ferner bestätigen, daß

in den letzten Jabren steigende und daß auch der hohe Ertrag,

als den des letzten Etatsjahres

erreicht werden wird, sondern' auch erheblich überschritten. verwerthen, daß, was hier schon betont habe, hange stehen mit der allgemeinen Besserung der häaltnisse, wie sie in den letzten Jahren eingetreten ist, daß sie zu danken sind bis zu einem gewissen Grade

Bruttoerträge gehabt den der Hr. Abg. genannt hat, nicht

wahrscheinlich

sehr

den Bestrebungen der Verwaltung, eine höhere Nutz hol jausbeute, eine

bessere Holzverwerthung zu erreichen; nahmen die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes,

daß bei diesen gesteigerten Ein⸗ die bedeutenden Fonds,

die alljährlich ausgegeben werden für Forstwegebauten, daß endlich auch

die hohen Beträge mit in Rechnung kommen, die seit Jabreh

wandt worden sind, um die Königlichen Forsten freizumachen

ästigen wirthschaftlich nachtheiligen

sachen, die ohne Weiteres angenommen werden können. Wenn der Hr. Abg

günstigeren Erträge der sächsischen Forstverwaltung, so i

kann ich der Beziehung auch nur bereits früher Gesagtes wiederholen.

ver- zücher . don Servituten, das sind alles That«

Rickert wiederum bingewiesen hat auf die in

Es sind bie Verhältnisse eines kompakten kleineren Staates, der

ö 333 * nch

nebenbei eine zweifellos ausgezeichnete Forstoerwaltung hat, vergleichen mit den gaxz verschiedenartigen Verbältniffen der ßischen Monarchie. Ich habe darauf hbingewiesen schon frühe glaube. es war ein Abgeordaeter aus Sachsen. der darauf

daß die Verhãltnisse in Sachsen zu vergleichen seien etwa

1

hinwies,

mit

den Verhältnissen einer preußischen Provinz, die eine boch entwickelte

Industrie hat, eine dichte Bevölkerung, ein großes

bahnnetz u. dgl. m. Die Verhältnisse Sachseng kann man d; 1 4

ralei * 19121 V

entwickeltes Eisen⸗

11.